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Kreismagazin 06/15

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18 <strong>Kreismagazin</strong> Fußballkreis Bad Kreuznach<br />

Kreis Bad Kreuznach<br />

David Holste ist von der Knochenmarkspende überzeugt: „Es war nichts schlimmes, ich kann es nur empfehlen. Man kann<br />

den gesamten Ablauf loben – 1A von Anfang an. Man sieht nur zwei kleine Einstiche – Schmerzen hatte ich kaum. Nur<br />

wenn ich mich im Bett gedreht habe.“ Fußball spielen darf er danach auch wieder. Er erklärt: „Ich darf alles machen, was<br />

ich will, aber ich soll auf meinen Körper hören.“<br />

Immer wieder ist er mit den Gedanken bei seinem genetischen Zwilling – dem fremden Mädchen in Kanada: „Was macht<br />

das Kind durch? Was die Familie? Ich wünsche ihr nur das Beste, dass die Stammzellen so schnell wie möglich anschlagen,<br />

dass sie wieder zu ihrer Familie kann, dass sie ihr Leben genießen kann.“ Nach etwa vier Monaten kann David Holste<br />

bei der Stefan-Morsch-Stiftung nachfragen, wie es der Patientin geht. Persönlicher Kontakt ist bis zum Ablauf von zwei<br />

Jahren aus Datenschutz nicht erlaubt. Erst danach kann, je nach Gesetzeslage des Landes und wenn Spender und Empfänger<br />

damit einverstanden sind, direkt Kontakt aufgenommen werden. Darauf hofft der 31-Jährige: „Ich würde mich<br />

freuen, wenn ich Kontakt haben könnte. Das wäre Bombe!“<br />

Emil Morsch, Gründer der Stefan-Morsch-Stiftung, erklärt: „Das Beispiel von David Holste zeigt die nachhaltige Wirkung,<br />

die Typisierungsaktionen haben. Vielleicht wird schon in wenigen Wochen oder Monaten ein Spender, der sich heute typisieren<br />

lässt, einem Menschen Hoffnung auf Leben schenken. In jedem Fall aber bietet die Typisierung die Chance, dass<br />

nach Jahren, aber auch noch Jahrzehnte später Leben gerettet werden kann. Zugleich wird durch einen solchen Aufruf<br />

diese weitestgehend unbeachtete Form der Lebendspende in der Öffentlichkeit thematisiert.“<br />

Die nächsten Typisierungstermine sind am:<br />

1. Juni, 17 bis 20.30, im ev. Gemeindehaus, Pfarrer-Raquot-Str. 4, in Simmertal<br />

Dienstag, 2. Juni, 17.30 bis 20.30 Uhr, in der Realschule plus, Heddesheimerstr., in Langenlonsheim<br />

Antworten auf die häufigsten Fragen rund um das Thema Stammzellspende:<br />

Wer kann sich als Stammzellspender registrieren lassen?<br />

Prinzipiell kann sich jeder gesunde Erwachsene zwischen 18 und 60 Jahren aufnehmen lassen. Wer nicht älter als 40<br />

Jahre ist, kann kostenlos typisiert werden. Gleiches gilt für Jugendliche ab 16 Jahren – vorausgesetzt die Eltern stimmen<br />

zu. Doch es gibt Ausschlusskriterien für die Stammzellspende, über die man sich vor der Typisierung informieren sollte –<br />

schwere Krankheiten und die Zahl der Schwangerschaften sind relevant.<br />

„Typisierung“ lautet der Fachbegriff für die Aufnahme in die Stammzellspenderdatei: Ist der Gesundheitsfragebogen unterschrieben,<br />

wird ein Fingerhut voll Blut bzw. eine Speichelprobe abgenommen. Daraus werden die Gewebemerkmale<br />

des Spenders analysiert. Die Merkmale werden bei der Spenderdatei der Stefan-Morsch-Stiftung gespeichert und anonym<br />

an das deutsche Zentralregister übermittelt. So stehen sie für weltweite Suchanfragen zur Verfügung.<br />

Warum brauchen die Stammzellspenderdateien immer neue Spender?<br />

Die Chancen, für einen an Leukämie erkrankten Patienten innerhalb der eigenen Familie einen passenden Spender zu<br />

finden, sind recht gering: Nur bei etwa 30 Prozent der Erkrankten erweist sich ein naher Verwandter als geeigneter<br />

Spender. Ein Grund hierfür liegt im Erbgang der für die Transplantation wichtigen Gewebemerkmale und im demografischen<br />

Wandel. Bei der großen Vielfalt der Gewebemerkmale in der Bevölkerung ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese<br />

Merkmale bei zwei nicht verwandten Menschen übereinstimmen, jedoch nicht sehr groß. Sie variiert von 1: 10.000 bis 1:<br />

mehreren Millionen. Trotz der hohen Zahl potenzieller Spender, verläuft also noch so manche Suche erfolglos. Erschwerend<br />

kommt hinzu, dass das Durchschnittsalter in vielen deutschen Dateien sehr hoch ist, was zur Folge haben wird, dass<br />

in den nächsten Jahren viele tausende Spender altersbedingt<br />

Sollten Sie noch Fragen haben – die Stefan-Morsch-Stiftung ist unter der gebührenfreien Hotline 08 00 - 766 77 24 oder<br />

über info@stefan-morsch-stiftung.de erreichbar. Auf der Homepage www.stefan-morsch-stiftung.de oder via Facebook<br />

kann man sich ebenfalls informieren.<br />

Die Stefan-Morsch-Stiftung mit Sitz in Birkenfeld ist die älteste Stammzellspenderdatei Deutschlands. Unter dem Leitmotiv<br />

“Hoffen – Helfen – Heilen“ bietet die gemeinnützige Stiftung seit 1986 Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke.<br />

Hauptziel der Stiftung ist, Menschen zu werben, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. So werden täglich<br />

Stammzell- oder Knochenmarkspender aus der stiftungseigenen Spenderdatei von mehr als 400 000 potentiellen Lebensrettern<br />

weltweit vermittelt. Die Stiftung ist Mitglied der Stiftung Knochenmark- und Stammzellspende Deutschland (SKD).<br />

Weitere Infos auf unserer Homepage: David Holste<br />

Aktuelle Informationen immer unter www.swfv-badkreuznach.de

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