Wappenbeschreibung für Wersauer Wappen - Gerhard Kirchner
Wappenbeschreibung für Wersauer Wappen - Gerhard Kirchner
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Weiter ist anzunehmen, dass das Wort <strong>für</strong> 'Uferlandschaft' in Südhessen<br />
['au w a, 'au w ə] lautete.<br />
Also gehe ich davon aus , dass der Ortsname Wersau aus Wer „wer(e)“ und Aue<br />
„au w ə“ seinen Ursprung hat.<br />
Wer, Wehr „wer(e)“<br />
Da die Wehrkirchenanlage erst um 1439 entstand ist zu vermuten, dass der<br />
Ortsname (Niederungsort) sich mit den frühzeitlichen feuchten, modrigen<br />
Gersprenzufern verbindet. Der im Altdeutschen Wortschatz zu findende<br />
Begriff „wer(e)“ steht auch <strong>für</strong> eine frühere feuchte Uferlandschaft im unteren<br />
Gersprenztal. Sie bestand überwiegend aus Sumpf und Torfwiesen und war<br />
damals bestimmt ein Traum <strong>für</strong> Kräutersammler und Heilkundige. Denn dort<br />
fanden sie all die Heilpflanzen, Kräuter und andere seltsame Gewächse, die sie<br />
<strong>für</strong> ihre Tinkturen und Salben benötigten.<br />
Au(e) au w ə<br />
Die Gersprenzauen, waren die vom wechselnden Hoch- und Niedrigwasser<br />
geprägte Niederungen entlang der Gersprenz. Sie standen als Teil des<br />
Gersprenztales in permanentem Austausch mit der Gersprenz selbst und ihrem<br />
Einzugsgebiet.<br />
Nach der Rodung des ursprünglichen Auwaldes wurden die Gersprenzauen früher<br />
meist nur als Weiden genutzt, da der Boden <strong>für</strong> die ackerbauliche Nutzung zu<br />
feucht war.<br />
Neben Kühe - und Schweine wurden in Wersau in großem Umfang auch Gänse<br />
gehalten. Sie wurden vornehmlich in den Gersprenzauen geweidet. In alten<br />
Kirchenbüchern war auch von <strong>Wersauer</strong> Gänsehirten die Rede.<br />
Gänse ( „ Werscher Gäns „ )<br />
Gänse wurden vor allem ihrer Federn wegen gehalten. Es war selbstverständlich,<br />
daß jedes Mädchen selbst erzeugte Federbetten mit in die Ehe bekam. Ein<br />
Gänsebraten kam dagegen nur selten und nur bei größeren Bauern auf den Tisch.<br />
Den Gänsen wurden mehrmals im Sommer die Daunenfedern ausgerupft, immer<br />
wenn sie ,Jlügge" wurden, d.h. wenn sich ihre Federn relativ leicht ausreißen<br />
ließen. Das "Koppen" war Sache der Frauen, manche waren darin besonders<br />
geschickt und wurden von Haus zu Haus darum gebeten.<br />
Schöne Federn und Daunen liefern Gänse aber nur, wenn sie genügend Auslauf<br />
haben und sich in Bächen oder Teichen baden können. Die <strong>Wersauer</strong> Gänse