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<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong><br />
Das Magazin für Logistik, Real Estate, Retail und Industrie<br />
Deutschland<br />
Österreich<br />
Schweiz<br />
Postvertriebsstück VKZ K 43601 ISSN 2194-9948 Preis 7,– Euro Juli <strong>2013</strong> 2 <strong>2013</strong><br />
Nachhaltigkeit<br />
neu definiert:<br />
Wie viel »Sustainability«<br />
kann sich die Logistikindustrie<br />
leisten?<br />
Logistikoutsourcing beim BVB
Endlich Sommer!<br />
Die nächste Ausgabe erscheint im Vorfeld<br />
dreier logistischer Großereignisse: EXPO<br />
REAL, BVL-Kongress und BME-Symposium<br />
Logistik und Beschaffung. Diese<br />
bilden natürlich einen Heftfokus. Darüber<br />
hinaus haben wir das Thema „Häfen,<br />
Container und Eisenbahnen“ in die redaktionelle<br />
Schwerpunktplanung aufge-<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
die nunmehr vierte Ausgabe des<br />
Magazins <strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong> ist Ihnen<br />
frei Haus geliefert worden – Zeit für eine<br />
kurze Standortbestimmung und einen<br />
Ausblick.<br />
Vor rund einem Jahr haben wir uns, frei<br />
nach Gerhard Polt gefragt: Braucht´s das?<br />
Ein neues Magazin für Logistik und Real<br />
Estate in Deutschland? Nach der ersten<br />
Ausgabe im Herbst 2012 gab es Reaktionen<br />
wie diese: „Ihr habt Mut!“ Ich verrate<br />
Ihnen sicher kein Geheimnis, wenn ich<br />
sage: Mut braucht man tatsächlich, wenn<br />
man etwas Neues startet.<br />
Mit der dritten Ausgabe im Frühjahr<br />
<strong>2013</strong> haben wir die Erweiterung auf<br />
Österreich und die Schweiz vorgenommen<br />
und uns darüber hinaus deutlich<br />
als Magazin für Logistik, Real Estate, Retail<br />
und Industrie positioniert. Mit der<br />
nun vorliegenden vierten Ausgabe gilt es<br />
„Herzlichen Dank“ zu sagen an unsere<br />
zahlreichen Autoren und Kunden, die<br />
uns mit Anzeigen unterstützt haben.<br />
Denn ausschließlich aus Werbeerlösen<br />
betreiben wir dieses Magazin.<br />
Unser Dank geht auch an den Chefredakteur<br />
Thomas Pool, der in Zusammenarbeit<br />
mit dem Herausgeber, unserem<br />
Art Director Jürgen Lange, dem Backoffice-Team<br />
und Ihnen, unseren Kunden<br />
und Autoren dafür sorgt, dass wir einen<br />
Standard erreicht haben, auf dem sich<br />
aufbauen lässt. Wir fühlen uns verantwortlich<br />
und zuständig für die Logistikindustrie,<br />
der vielfach keine große Bedeutung<br />
beigemessen wird und deren<br />
Ansehen in der öffentlichen Diskussion<br />
und Wahrnehmung zu kurz kommt.<br />
Deshalb braucht´s <strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>.<br />
Unsere aktuelle Ausgabe trägt den Titel:<br />
„Nachhaltigkeit neu definiert: Wie viel<br />
Sustainability kann sich die Logistikindustrie<br />
leisten?“ Wir bieten Ihnen darin<br />
Meinungen und Betrachtungen aus verschiedenen<br />
Perspektiven, die allesamt<br />
zum Nachdenken und Handeln aufrufen.<br />
Experten und Universitäten kommen zu<br />
Wort – und das in jeder Ausgabe.<br />
Wann und wo immer Sie uns lesen: Es<br />
ist endlich Sommer – und damit die Zeit<br />
der Lektüre vor dem Urlaub, im Urlaub<br />
oder nach dem Urlaub! Und dann? Endlich<br />
wieder Fußball-Bundesliga! Rechtzeitig<br />
zum Start der neuen Saison werfen<br />
wir deshalb einen Blick auf die Wachstumsmarke<br />
BVB und beantworten die<br />
Frage, was der Erfolg des BVB u.a. mit<br />
Logistik zu tun hat.<br />
Sie sehen mich im grünen Umfeld mit<br />
meinem vierbeinigen Freund Henry,<br />
machmal auch Sir Henry genannt. Er<br />
braucht bekömmliches Futter und kleine<br />
Leckerli – per E-Commerce oder doch<br />
lieber vor Ort beim Händler besorgt?<br />
Wir haben uns für beides entschieden.<br />
Wieviel E-Commerce soll sein, muss sein?<br />
Mit hoher Geschwindigkeit kommen<br />
neue Geschäftsmodelle auf den Markt -<br />
und fast alle brauchen die Logistik! Lesen<br />
Sie dazu die Story eines Unternehmens,<br />
das auf Wachstum programmiert ist –<br />
die Story von momox. Davon haben Sie<br />
noch nichts gehört? Lesen Sie bei uns,<br />
was es damit auf sich hat.<br />
Mit E-Commerce werden wir uns übrigens<br />
ab sofort in jedem Heft beschäftigen.<br />
Dazu begrüßen wir erstmalig mehr als<br />
3.000 (!) Entscheider von E-Commerce-<br />
Unternehmen, die neben weiteren 1.000<br />
neuen Lesern aus anderen Branchen und<br />
Bereichen unsere Basis verbreitern.<br />
nommen. Außerdem bemühen wir uns um<br />
ein Interview mit dem Herrn, der gesagt<br />
hat: Wir tun zu wenig für den Logistikstandort<br />
Deutschland!<br />
Der Ausblick auf 2014 wird Sie hoffentlich<br />
freuen: Wir werden sechs Mal im Jahr erscheinen,<br />
um noch näher am Markt und<br />
bei Ihnen zu sein. Und wir wollen noch<br />
internationaler werden, indem wir die Beneluxländer<br />
in unseren Berichterstattungsfokus<br />
aufnehmen. Dort haben wir schon<br />
heute viele Leser, die wir künftig auch zu<br />
Wort kommen lassen werden.<br />
Wenn Sie Ihren wohlverdienten Urlaub<br />
bereits hinter sich haben, dann sind Sie<br />
bestimmt gut erholt. Wenn Sie uns in Ihrer<br />
Sommerfrische lesen, dann wünschen wir<br />
Ihnen genussvolle Wochen. Und wenn Sie<br />
es noch vor sich haben, dann kommen Sie<br />
bitte gut erholt wieder nach Haus!<br />
Wenn Sie uns etwas mitteilen möchten,<br />
was immer es sein mag, dann zögern Sie<br />
nicht! Wir haben immer ein offenes Ohr<br />
für Anregungen, Wünsche und Kritik.<br />
Es grüßt Sie herzlich<br />
Ihr<br />
Rudolf Hämel<br />
Herausgeber<br />
Rudolf Hämel und Sir Henry<br />
Editorial<br />
3
Inhaltsverzeichnis / Überblick<br />
03 Editorial: Endlich Sommer!<br />
04 Inhaltsverzeichnis / Impressum<br />
06 Industrie und Logistik in der Mitte unserer<br />
Gesellschaft / Ein Gastbeitrag<br />
von Dr. Christian Jacobi<br />
08 Green Logistics: Ganzheitlich erfassen, unternehmensspezifisch<br />
verbessern / Ein Gastbeitrag<br />
von Prof. Uwe Clausen und Dr. Marc Schneider<br />
12 Sechs Sterne für die Logistik:<br />
Nachhaltigkeit mit BREEAM<br />
14 Cargo Center am BER eingeweiht<br />
15 Nachhaltigkeit durch moderne City-Logistik<br />
18 Steigende Nachfrage nach modernen Kühlhallen<br />
20 Hidden Champion: Transporte von eiskalt bis<br />
kuschelig warm<br />
22 multicube rhein-neckar: Die Schöne am Rand<br />
des Odenwaldes<br />
26 Erfolgreiches Personalmanagement in der Logistik<br />
28 Nachhaltigkeit bei Gewerbe- und<br />
Logistikimmobilien<br />
30 LED-Best Practice als Kostenkiller<br />
Dr. Christian Jacobi<br />
Werner Schiller<br />
Special Österreich:<br />
Leitartikel:<br />
von Dr. Christian Jacobi<br />
Ohne Logistik keine Industrie, ohne Industrie<br />
kein Wohlstand für Deutschland.<br />
Arbeitsteilung und effiziente Prozesse sind<br />
ohne Logistik nicht denkbar. Doch ein Mehr<br />
an Logistik – aufgrund des Wunsches nach<br />
individueller Verfügbarkeit von Waren in<br />
allen Lebenslagen – geht einher mit Belastungen<br />
insbesondere für die Umwelt.<br />
Seite 6<br />
Hidden Champion:<br />
Perfekt, Schnell,<br />
Individuell<br />
Der König der Verkehre ist der Direktverkehr.<br />
Kein Umladen, keine HUB-Kontakte, <strong>direkt</strong><br />
von A nach B fahren, pünktlich und sicher:<br />
so liebt es der Spediteur – so lieben es die<br />
Kunden. Für Werner Schiller, den geschäftsführenden<br />
Gesellschafter des Münchener<br />
Direkttransporteurs P.S.I., ist die Kunst der<br />
Direktfahrt aber allenfalls die halbe Miete<br />
auf dem Weg zum Erfolg.<br />
Seite 20<br />
Oliver Dahms ist Vollblutlogistiker.<br />
Seine gesamte berufliche Laufbahn verlief<br />
konsequent entlang der Logistik.<br />
Dabei gehörten sowohl die Planung und<br />
Umsetzung von Restrukturierungsmaßnahmen<br />
als auch die Gestaltung der Logistik<br />
zur Realisierung von Wachstumsstrategien<br />
zu seinen Schwerpunkten.<br />
Mit Einsatz seines logistischen Know-hows<br />
baute er zwei Logistikzentren für den<br />
Onlinehändler momox auf.<br />
Oliver Dahms<br />
Seite 46<br />
Impressum<br />
<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong> 2.<strong>2013</strong><br />
Herausgeber<br />
<strong>LogReal</strong> World GmbH<br />
Friedenstraße 41-43<br />
44139 Dortmund<br />
Fon 0231 91 45 46-35 00<br />
www.logreal<strong>direkt</strong>.de<br />
Chefredakteur (v.i.S.d.P.)<br />
Thomas Pool<br />
Art Direction<br />
Jürgen Lange<br />
Vertrieb und Koordination<br />
Schweiz:<br />
Carlo Bernasconi<br />
ContractLogistics24 AG<br />
Anzeigenleitung<br />
<strong>LogReal</strong> World GmbH<br />
Erscheinungsweise<br />
vierteljährlich<br />
Bezugspreis<br />
4 Ausgaben/28,00 Euro<br />
(inkl. MwSt. und Versand)<br />
4 Inhaltsverzeichnis
Prof. Dr.-Ing. Uwe Clausen<br />
Green Logistics:<br />
Gastbeitrag von<br />
Professor Uwe Clausen<br />
Die Logistik der Zukunft muss robuster<br />
gegenüber Störungen und gleichzeitig<br />
sicherer, leiser und vor allem ressourceneffizienter<br />
Güter und Informationen in<br />
globalen Netzwerken bewegen. Eine „grüne<br />
Logistik“ wird umso dringender, je länger<br />
der Anteil von Logistik und Transport an den<br />
Treibhausgasen zunimmt.<br />
Seite 8<br />
Leben und<br />
genießen:<br />
Wachstumsmarke BVB<br />
Das Timing für ein Treffen im<br />
BVB-Hauptquartier könnte<br />
schlechter nicht sein! Nur zwei<br />
Tage liegt das unglücklich<br />
verlorene Champions League-<br />
Finale zurück, die BVB-Flaggen<br />
am Dortmunder Rheinlanddamm wehen träge auf Halbmast. Doch während<br />
die schwarz-gelbe Fußballseele noch ihre Wunden leckt, arbeitet das BVB-<br />
Management bereits mit Hochdruck an der neuen Saison. Ein Bericht von<br />
der Merchandising-Front.<br />
Seite 34<br />
32 Ramsauer interessiert an Telematik-Lösungen<br />
34 Leben und genießen: Logistikoutsourcing für<br />
Fanartikel<br />
37 Die vier Säulen der Nachhaltigkeit<br />
39 Grüne Logistik: Chancen durch Ökonomie /<br />
Ein Beitrag von Prof. Michael Schröder<br />
42 Informationen – immer und überall sofort<br />
verfügbar<br />
44 Permanente Messung der Kundenzufriedenheit<br />
Special Österreich<br />
46 Neues Leben in alten Hallen<br />
48 Auf Erfolgs- und Wachstumskurs<br />
Grüezi Schweiz<br />
50 Die Schweiz als Logistikstandort<br />
Grüezi Schweiz:<br />
Pieter van den Bold<br />
Containerumschlag<br />
leicht gemacht:<br />
Die Schweizer Firma Innovatrain<br />
AG entwickelte ein neues<br />
System für den horizontalen<br />
Umschlag von Containern. Mit<br />
dem «ContainerMover 3000»<br />
können Transportunternehmen<br />
den Umschlag in Eigenregie und<br />
an beliebigen Orten durchführen.<br />
Seite 52<br />
52 Containerumschlag leicht gemacht<br />
54 Vernetzung (r)evolutioniert Kommunikation<br />
56 Management Diagnostik:<br />
„Frühstück für Champions“<br />
58 Ausblick auf die EXPO REAL<br />
60 Gelungene Premiere des <strong>LogReal</strong>Campus<br />
Bitte beachten Sie den<br />
Beihefter von:<br />
„<strong>LogReal</strong>.Die Logistikimmobilie<br />
und Kundenkontakt Monitor“<br />
Bildquellen<br />
© Bildeigentum der<br />
jeweiligen Firmen<br />
© www.shutterstock.com<br />
Für nicht angeforderte<br />
Manuskripte und Fotos<br />
übernimmt die Redaktion<br />
keine Verantwortung.<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste<br />
Nr. 1 von Januar <strong>2013</strong>.<br />
Diese Ausgabe enthält ein<br />
vierseitiges Spezial der<br />
<strong>LogReal</strong>.DieLogistikimmobilie GmbH<br />
und Kundenkontakt Monitor<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
5
Industrie und Logistik<br />
in der Mitte unserer Gesellschaft<br />
Von Dr.-Ing. Christian Jacobi<br />
Ohne Logistik keine Industrie,<br />
ohne Industrie kein Wohlstand<br />
für Deutschland. Arbeitsteilung<br />
und effiziente Prozesse sind ohne Logistik<br />
nicht denkbar. Doch ein Mehr an<br />
Logistik – aufgrund des Wunsches nach<br />
individueller Verfügbarkeit von Waren<br />
in allen Lebenslagen – geht einher mit<br />
Belastungen insbesondere für die Umwelt.<br />
Anders ausgedrückt: Je erfolgreicher<br />
unsere Branche ist, desto größer<br />
ist der Verbrauch an Ressourcen. Effizienzsteigerungen<br />
werden häufig durch<br />
mehr Konsum aufgefressen; wir nennen<br />
das den Rebound-Effekt. Ökologie und<br />
Ökonomie miteinander zu vereinbaren,<br />
ist eine Herausforderung nicht nur für<br />
die Logistik, sondern für die gesamte<br />
Industrie – und für unsere Gesellschaft.<br />
„Nachhaltigkeit“ wird unter diesen<br />
Vorzeichen zu einem zentralen Begriff.<br />
Nachhaltigkeit ist ein Erfolgsfaktor<br />
Nachhaltigkeit ist zunächst einmal ein<br />
Prinzip, das weitsichtiges Denken und<br />
vorausschauendes Handeln einfordert.<br />
Ursprünglich kommt es aus der Forstwirtschaft:<br />
Nicht mehr Bäume schlagen<br />
als nachwachsen. In der Wirtschaft sind<br />
derlei Prinzipien längst verankert. Das<br />
Ziel, wettbewerbsfähig zu sein und zu<br />
bleiben, ist für die Unternehmen genauso<br />
Antrieb wie ihre Verantwortung gegenüber<br />
Menschen und Umwelt. Aus<br />
bloßen Bekenntnissen sind mittlerweile<br />
messbare und beeinflussbare Stellgrößen<br />
geworden. Transport und Logistik werden<br />
als die wesentlichen Hebel betrachtet,<br />
den CO 2 -Fußabdruck eines Unternehmens<br />
zu verkleinern. Und die Faktoren<br />
Umwelt und Gesellschaft werden<br />
neben der ökonomischen Nachhaltigkeit<br />
zukünftig wichtiger werden. Studien<br />
zeigen schon heute, dass Unternehmen<br />
mit hoher Sozial- und Umweltverantwortung<br />
erfolgreicher sind. Nachhaltigkeit<br />
ist zum Erfolgsfaktor geworden.<br />
Unabhängig vom Prinzip, nachhaltig und<br />
ressourceneffizient zu wirtschaften, verändern<br />
sich die politischen und ökonomischen<br />
Rahmenbedingungen – und der<br />
Konsum. Die Politik nimmt die Unternehmen<br />
in Umweltfragen stärker in die<br />
Pflicht. Transporte werden in den kommenden<br />
zehn Jahren infolge steigender<br />
Energiekosten tendenziell teurer. Der<br />
Faktor Lohnkosten verliert mit Blick auf<br />
die Standortwahl hingegen an Bedeutung.<br />
Produktion folgt den Absatzmärkten<br />
und zunehmend auch der Energie.<br />
Unternehmen werden daher versuchen,<br />
energieintensive Transporte durch lokale<br />
Produktionsstätten zu vermeiden. Dass<br />
Nordseekrabben in Marokko gepult werden,<br />
ist unzeitgemäß.<br />
Dr.-Ing. Christian Jacobi<br />
Geänderte Konsumbedürfnisse treiben<br />
die Entwicklung ihrerseits: Die Nachfrage<br />
wird individueller, demografische Faktoren<br />
verändern die Konsummuster.<br />
Mögliche Folge: Vor- und Halbfertigprodukte<br />
werden vor den Stadttoren erzeugt,<br />
die Weiterverarbeitung zu Fertigprodukten<br />
und die Variantenbildung erfolgen<br />
dann vor Ort. Für die Produzenten ergibt<br />
sich der Vorteil, näher an den Absatzmärkten<br />
zu sein und flexibler auf sie<br />
reagieren zu können. Modularisierung,<br />
Dezentralisierung, geringere Fertigungstiefen<br />
und die Anpassbarkeit der Produktion<br />
werden die Logistik verändern.<br />
Logistische Dienstleistungen werden<br />
komplexer und werden einen größeren<br />
Teil zum Wirtschaftswachstum beitragen<br />
als heute. Doch um dies leisten zu können,<br />
sind Veränderungen notwendig.<br />
Industrie und Logistik kehren in die<br />
Städte zurück<br />
"Industrie und Logistik in der Mitte der<br />
Gesellschaft" ist insofern durchaus geografisch<br />
zu verstehen. Denn durch die<br />
skizzierten Entwicklungen kommen<br />
industrielle Strukturen wieder zurück in<br />
6<br />
<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>
die urbanen Räume, die Ballungszentren,<br />
in denen sich die Bevölkerung (Absatzmarkt<br />
und Arbeitskraft) konzentriert. So<br />
sehr sich Verkehr und Warenströme hier<br />
aber verdichten, so sehr verdichtet sich<br />
das Problem. Denn die Infrastrukturen<br />
in den Großstädten erreichen ihre Belastungsgrenzen<br />
und die Reglementierung<br />
durch die Kommunen nimmt zu. Neue<br />
Produktionsstätten oder Logistikzentren<br />
sind nicht eben populär bei Stadtbewohnern<br />
und -entwicklern. Nachhaltigkeit<br />
bekommt in diesem Sinne eine neue Bedeutung,<br />
und zwar jenseits aller Rhetorik.<br />
Als Handlungsprinzip verstanden und<br />
befolgt, kann Nachhaltigkeit die Akzeptanz<br />
von Industrie- und Logistikstrukturen<br />
im urbanen Raum verbessern.<br />
Denn die Industrie in Deutschland beklagt<br />
nach wie vor eine fehlende Akzeptanz.<br />
Der Logistik geht es ähnlich – allerspätestens<br />
dann, wenn bei Amazon gestreikt<br />
wird, oder wenn sich Stadtbewohner in<br />
Folge von Verkehr, Abgasen und Lärm<br />
belästigt fühlen. Nachhaltigkeit als Handlungsprinzip<br />
wird dann auf verschiedenen<br />
Ebenen spürbar: Einerseits, indem Energieeffizienz<br />
und Ressourcenschonung die<br />
betriebswirtschaftliche Wertschöpfung<br />
steigern. Andererseits, indem geringere<br />
Emissionen das Image der Branche und<br />
die Akzeptanz für Standorte erhöhen. Die<br />
Abnehmerseite honoriert das Bemühen<br />
sowohl im B2B als auch im B2C-Bereich.<br />
Die Mehrheit der Unternehmen glaubt<br />
schon heute, dass CO 2 -Labeling in Zukunft<br />
eine größere Rolle spielen wird. Gut<br />
die Hälfte der Endverbraucher sagt, dass<br />
sie bei der Wahl von Produkten und<br />
Dienstleistungen darauf achten werden<br />
und ebenso viele sind bereit, dafür auch<br />
mehr zu bezahlen.<br />
Modellprojekte sind rentabel<br />
In der Realisierung von Nachhaltigkeit<br />
könnte die Logistikbranche eine Vorreiterrolle<br />
einnehmen. Erstens, weil das<br />
Einsparpotenzial an Energie dort sehr<br />
hoch ist und zweitens, weil Logistik eine<br />
gesellschaftliche Querschnittsfunktion<br />
einnimmt: Sie verbindet Unternehmen,<br />
Verbraucher und Gesetzgeber.<br />
Konkrete Ansätze sind zahlreich: Logistikzentren<br />
mit Tragwerken auf Holzbasis,<br />
Energie-Zertifizierung von Gebäuden,<br />
Solaranlagen auf dem Dach,<br />
Regenwassernutzung, die intelligente<br />
Beleuchtung von Lagerhallen oder die<br />
Rückgewinnung von Wärme aus Abwasser<br />
machen Immobilien nachhaltiger.<br />
Konzepte für eine koordinierte urbane<br />
Versorgung mit gebündelten Warenströmen<br />
in die Stadt könnten den Lkw-<br />
Verkehr, Emissionen und Staus reduzieren.<br />
Umweltfreundliche Transportmittel<br />
auf der letzten Meile werden laut<br />
Umfragen 2025 zum Alltag gehören.<br />
Für die Logistik-Immobilie der Zukunft<br />
ergeben sich neue Anforderungen an<br />
Wandlungsfähigkeit und Modularität.<br />
Logistikknoten mit flexiblen baulichen<br />
Strukturen sind in der Entwicklung. Die<br />
Hubs von morgen passen ihre Infrastruktur<br />
dynamisch an und können mit<br />
minimalem Zeitaufwand ihren Standort<br />
verändern. Die Nutzung von innerstädtischen<br />
Flächen (z.B. Parkhäusern) als<br />
Verteilerzentren ist in der Erprobung,<br />
um städtische Ver- und Entsorgung<br />
sicherzustellen.<br />
Doch trotz Innovation wird es ohne<br />
Kooperation nicht gehen. Nur wenn<br />
Kommunen, Regionen und Gesetzgeber<br />
mit Unternehmen, Geldinstituten und<br />
Immobilienbesitzern zusammenarbeiten,<br />
sind relevante Effektgrößen zu<br />
erreichen. Nicht zuletzt sollte der Dialog<br />
mit der Bevölkerung, insbesondere in<br />
Ballungszentren, intensiviert werden,<br />
um damit Akzeptanz für Logistikstandorte<br />
und Industrie zu schaffen.<br />
Dr. Christian Jacobi ist geschäftsführender<br />
Gesellschafter des Mülheimer Beratungsund<br />
Planungsunternehmens agiplan GmbH.<br />
Stationen:<br />
Studium der Fachrichtung Bergbau an der<br />
RWTH Aachen. Promotion am Fraunhofer-<br />
Institut für Materialfluss und Logistik IML in<br />
Dortmund.<br />
1992 bis 1995 Projektleiter bei der Ruhr-<br />
Carbo Handelsgesellschaft mbH, Bottrop.<br />
1995 bis 1999 Betriebsleiter und<br />
Geschäftsführer bei der RAG Umwelt GmbH,<br />
Bottrop und Herne.<br />
2000-2007 Geschäftsführer der Swisslog<br />
(Deutschland) GmbH und Swisslog GmbH,<br />
Dortmund.<br />
2007 bis heute geschäftsführender Gesellschafter<br />
der agiplan GmbH.<br />
Funktionen:<br />
EffizienzCluster Management GmbH,<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
Bundesvereinigung Logistik (BVL), Vorsitzender<br />
des Förderbeirates<br />
Fraunhofer-Institut für Materialfluss und<br />
Logistik (IML) in Dortmund, Vorsitzender des<br />
Kuratoriums<br />
VDI Gesellschaft für Produktion und Logistik,<br />
Mitglied des Beirates<br />
agiplan ist ein Beratungsunternehmen für<br />
die Industrie und die öffentliche Hand mit<br />
einem interdisziplinären Team von 160<br />
Mitarbeitern. Die Leistungen liegen in den<br />
Themenfeldern Produktion, Logistik,<br />
Industriearchitektur, Projektmanagement<br />
und Public Management. Die Auftraggeber<br />
von agiplan reichen vom Mittelstand bis zum<br />
internationalen Konzern, von der kommunalen<br />
Verwaltung bis zur Landesregierung.<br />
<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong> 7
Green Logistics:<br />
Ganzheitlich erfassen,<br />
unternehmensspezifisch verbessern<br />
Von Prof. Dr.-Ing. Uwe Clausen<br />
und Dr.-Ing. Marc Schneider, Fraunhofer IML<br />
Die Logistik der Zukunft muss<br />
robuster gegenüber Störungen<br />
und gleichzeitig sicherer, leiser<br />
und vor allem ressourceneffizienter Güter<br />
und Informationen in globalen Netzwerken<br />
bewegen. Eine „grüne Logistik“ wird<br />
umso dringender, je länger der Anteil von<br />
Logistik und Transport an den Treibhausgasen<br />
zunimmt. Hierbei geht es vor allem<br />
- aber nicht nur - um ökologisch effizienten<br />
Güterverkehr. Vielmehr ist die gesamte<br />
Kette einschließlich der Logistikimmobilien<br />
und Intralogistik zu beachten. Wer<br />
handelt, ist besser vorbereitet: ein Gedanke,<br />
der viele Akteure derzeit motiviert,<br />
die umweltrelevanten Bereiche im eigenen<br />
Unternehmen zu identifizieren und<br />
geeignete Verbesserungsmaßnahmen zu<br />
realisieren. Dabei kann die Beschäftigung<br />
mit dem Thema Grüne Logistik für viele<br />
Unternehmen zudem noch bares Geld<br />
sparen.<br />
Die Grundlage: Eine fundierte<br />
Bestandsaufnahme offenbart die<br />
Potenziale zur Kostensenkung.<br />
Vor allem ist die umfassende Transparenz<br />
logistischer Leistungen, eingesetzter<br />
Ressourcen und tatsächlicher ökologischer<br />
Wirkungen gefragt. Noch zu<br />
viele Unternehmen rechnen pauschal,<br />
blenden Standorte, Teilleistungen oder<br />
Subunternehmer aus oder kommen aus<br />
anderen Gründen zu unzureichenden<br />
Kennzahlen bspw. bei den CO 2 -Emissionen.<br />
Richtige und aktuelle Kennzahlen<br />
sind aber wichtig, um Maßnahmen,<br />
Schwerpunkte und Fortschritte bewerten<br />
zu können.<br />
Die Abteilung Umwelt- und Ressourcenlogistik<br />
des Fraunhofer IML führt seit<br />
Ende der 90er Jahre Ökobilanzierungen,<br />
Produkt Carbon Footprints und Beratungen<br />
im Bereich Grüne Logistik<br />
durch. In diesen Projekten hat sich immer<br />
wieder eines gezeigt: Die Veränderung<br />
des Blickwinkels auf ein Produkt,<br />
einen Prozess oder ein System offenbart<br />
in vielen Fällen unbekannte Möglichkeiten<br />
zur Kostensenkung. Beispielsweise<br />
liegen typische Potenziale im<br />
Bereich der Standorte in der Reduzierung<br />
des Grundlastverbrauchs an Strom<br />
in Nebenzeiten (z. B. am Wochenende,<br />
in der Nacht), im Einsatz ressourcenschonender<br />
Technologien (z. B. energieeffiziente<br />
Beleuchtung) und in einer<br />
ressourcenschonenden Prozesssteuerung.<br />
So konnten in einem Projekt beispielsweise<br />
ca. 1 Mio. kWh/a Energie eingespart<br />
werden. Die hierzu erforderliche<br />
Investition amortisierte sich nach 6 Monaten.<br />
Eine andere Analyse offenbarte,<br />
dass das eingeführte Wechselbatteriekonzept<br />
von den Mitarbeitern nicht<br />
gelebt wurde. So zeigte sich der Hauptstromverbrauch<br />
jeweils zum Schichtwechsel,<br />
was die Wirtschaftlichkeit des<br />
Konzeptes (kürzere Batterielebensdauer,<br />
höherer Energieverbrauch bei Teilentladungen)<br />
gefährdete. In weiteren Projekten<br />
zeigte z. B. der Standortvergleich<br />
eine fehlerhafte Investitionsentscheidung<br />
im Bereich der Klimatisierung<br />
während der Erstellungsphase oder ein<br />
Stellhebel »Green Logistics«<br />
8<br />
<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>
»Stromverbrauchsmessung<br />
im laufenden Betrieb«<br />
alternatives Verpackungskonzept mit<br />
einem deutlich reduzierten Packmittelverbrauch<br />
auf. Um solche Potenziale aufzudecken,<br />
führen Teams des Fraunhofer<br />
IML u.a. Stromverbrauchsmessungen<br />
im laufenden Betrieb an logistischen<br />
Standorten wie z. B. Luftfrachtzentren,<br />
Brief- und Paketverteilzentren, Distributionszentren<br />
und Lagerstandorten<br />
durch. Hierfür stehen dem Institut bis<br />
zu 40 Messgeräte zur Verfügung, mittels<br />
derer der Strom inklusive relevanter Parameter<br />
ohne »Trennen« der Stromleitungen<br />
gemessen, über einen definierten<br />
Messzeitraum (z. B. vier Wochen) aufgezeichnet<br />
und anschließend ausgewertet<br />
werden kann. Im Ergebnis ist die funktionsgerechte<br />
Aufteilung des Gesamtstromverbrauchs<br />
nach ausgewählten<br />
Bereichen möglich.<br />
Zu den erfolgversprechenden Maßnahmen<br />
gehören darüber hinaus optimierte<br />
Strukturen, d.h. die Anzahl und verkehrsgeographische<br />
Lage der Standorte<br />
eines logistischen Netzwerks passen zusammen,<br />
erfüllen als System die Aufgabe<br />
optimal und führen zu einer günstigen<br />
Fahrzeugauslastung. Die Konsolidierung<br />
von Transportbedarfen mehrerer Versender<br />
oder Empfänger ist ein wichtiger<br />
Stellhebel für das CO 2 -Management<br />
und macht in der Regel auch ökonomisch<br />
Sinn.<br />
Es passiert nicht von alleine, obwohl<br />
es sich rechnet.<br />
Wichtig ist, dass Aufwand und Logistikkosten<br />
(auch unternehmensintern) nicht<br />
pauschal auf Produkte oder Produktgruppen<br />
umgelegt werden. Optimierung<br />
im Sinne der Nachhaltigkeit fällt dort<br />
leichter, wo Kennzahlen ökonomischer<br />
wie ökologischer Natur erst auf den<br />
Servicelevel und dann auf das Produkt<br />
bezogen werden, damit Anforderungen<br />
an Geschwindigkeit und Verfügbarkeit<br />
auch diskutiert werden können.<br />
Wer „grüne Logistik“ ernst nimmt,<br />
wird im Vorteil sein.<br />
Unternehmen, die heute schon „ökologisch<br />
sauber bilanzieren“, werden im<br />
Vorteil sein, wenn mehr und mehr<br />
Kunden, private wie gewerbliche, neben<br />
dem Preis auch nach solchen Kennwerten<br />
fragen. Dies ist nicht nur eine<br />
Frage des „sauberen Images“ sondern<br />
der „Aussage- und Wettbewerbsfähigkeit“.<br />
All die oben genannten Beispiele<br />
verdeutlichen aber auch: Die ernsthafte<br />
Auseinandersetzung mit dem Thema<br />
Grüne Logistik ist nicht nur eine<br />
Investition in die Zukunft und die<br />
Vorbereitung auf gesetzliche Vorgaben<br />
(UK Climate Change Act ab April <strong>2013</strong><br />
/ Frankreich Decree ab Oktober <strong>2013</strong>)<br />
sondern spart oft auch schon heute bares<br />
Geld!<br />
Prof. Dr.-Ing. Uwe Clausen<br />
Prof. Dr.-Ing. Uwe Clausen,<br />
Jahrg. 1964, geb. in Düsseldorf, verheiratet,<br />
1 Tochter<br />
– Studium der Informatik an der<br />
Universität Karlsruhe, Abschluss<br />
Dipl.-Informatik (1989), promovierte 1995<br />
während seiner Tätigkeit als Abteilungsleiter<br />
Verkehrslogistik am Fraunhofer-<br />
Institut für Materialfluss und Logistik in<br />
Dortmund.<br />
– 1995 – 99 Deutsche Post AG, zunächst<br />
Projektleiter in Bonn, ab 1997 Geschäftsführer<br />
für die Tochterfirma IPP Paketbeförderung<br />
GmbH in Österreich.<br />
– 1999 – 2001 Operations Director<br />
Amazon.de, verantwortete den Aufbau<br />
des Amazon-Logistikentrums in Bad Hersfeld.<br />
2000 wurde er zusätzlich European<br />
Operations Director bei Amazon.com und<br />
leitete die gesamte Logistik für Amazon.co.uk,<br />
Amazon.de und Amazon.fr.<br />
– Im Februar 2001 nahm er einen Ruf in<br />
die Institutsleitung des Fraunhofer-Instituts<br />
für Materialfluss und Logistik (IML) für<br />
den Bereich Logistik, Verkehr und Umwelt,<br />
und in Personalunion als Inhaber des<br />
neuen Lehrstuhls Verkehrssysteme und -<br />
logistik der Technischen Universität<br />
Dortmund (seit April 2011: Institut für<br />
Transportlogistik, TU Dortmund) an.<br />
– Clausen ist u.a. Mitglied im Verein<br />
Deutscher Ingenieure, VDI, e. V., im Beirat<br />
des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen<br />
(VDV), im Wissenschaftlichen<br />
Beirat der Bundesvereinigung Logistik<br />
(BVL) e. V., im Beirat des House of Logistics<br />
& Mobility (HOLM) und im Vorstand<br />
der European Conference of Transport<br />
Research Institutes (ECTRI).<br />
– Von Juli 2002 bis Juli 2005 war Prof.<br />
Dr.-Ing. Uwe Clausen Dekan der Fakultät<br />
Maschinenbau der Technischen Universität<br />
Dortmund und von Juni 2007 bis Juni<br />
2010 „Visiting Professor“ der Sun Yat-<br />
Sen-Universität, Kanton (Guangzhou,<br />
China).<br />
– Seit März 2003 ist er Vorsitzender der<br />
Fraunhofer-Allianz Verkehr.<br />
Das Fraunhofer Institut für Materialfluss<br />
und Logistik (IML) arbeitet auf allen<br />
Feldern der inner- und außerbetrieblichen<br />
Logistik für Kunden aus Industrie, Handelund<br />
Logistik- dienstleistung sowie für<br />
öffentliche Forschungsförderer. Es gilt als<br />
erste Adresse für Fragestellungen ganzheitlicher<br />
Logistik und wurde 1981 gegründet.<br />
Neben Dortmund sind Frankfurt/Main,<br />
Hamburg und Prien am Chiemsee<br />
weitere Standorte. Über 200 Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftler arbeiten in<br />
Teams an branchenübergreifenden und<br />
kundenspezifischen Lösungen u. a. in<br />
den Bereichen der Materialflusstechnik,<br />
des Warehouse Managements, der Geschäftsprozessmodellierung<br />
und Systemplanung,<br />
der Verkehrslogistik und der<br />
Umwelt- und Ressourcenlogistik. Das<br />
europaweit zurzeit größte Logistikforschungsrojekt<br />
ist der EffizienzCluster<br />
LogistikRuhr mit 120 Partnerunternehmen<br />
und 11 Forschungseinrichtungen.<br />
10<br />
<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>
6 Sterne für die Logistik: Nachhaltigkeit<br />
mit BREEAM DE Bestand<br />
Von Simone Lakenbrink<br />
Zertifikate für nachhaltige Immobilien<br />
sind in der Immobilienbranche<br />
zu einem Muss geworden:<br />
im Neubau bereits Standard, im<br />
Bestand (insbesondere bei großen internationalen<br />
Portfolien), aber auch bei<br />
Einzelgebäuden der neue Trend. Für die<br />
Zertifizierung von Industrie- und Logistikimmobilien<br />
im Bestand existiert im<br />
Moment jedoch nur ein Label: BREEAM<br />
In-Use. BREEAM, die Building Research<br />
Establishment Environmental Assessment<br />
Method, entwickelt 1993 in England<br />
zunächst für Neubauten als weltweit<br />
erstes Nachhaltigkeitslabel in der<br />
Immobilienbranche, bewertet das international<br />
anwendbare BREEAM In-Use<br />
seit 2009 alle gewerblichen Bestandsimmobilien<br />
auf Nachhaltigkeitskriterien.<br />
Teil der Strategie der globalen Ausrichtung<br />
und lokalen Anwendung von<br />
BREEAM ist die Etablierung von Ländervertretungen,<br />
die die Bestandsbewertung<br />
auf die lokalen Anforderungen<br />
adaptieren und gleichzeitig die<br />
internationale Vergleichbarkeit bewahren.<br />
Neben den Niederlanden,<br />
Spanien, Schweden und Norwegen ist<br />
seit 2012 das Deutsche Private Institut<br />
für Nachhaltige Immobilienwirtschaft,<br />
kurz DIFNI, die Ländervertretung für<br />
den deutschsprachigen Raum. Ziel der<br />
DIFNI ist es, die Produktpalette von<br />
BREEAM in den deutschsprachigen<br />
Markt einzuführen. Beginnend mit<br />
BREEAM DE Bestand wurden bereits<br />
auf der EXPO REAL 2012 die ersten<br />
Zertifikate sowohl für Bürobauten und<br />
Shoppingcenter als auch für Logistikimmobilien<br />
verliehen.<br />
BREEAM DE Bestand ist anwendbar für<br />
Einzelobjekte und Portfolien. Zertifizierungsrahmen<br />
sind drei getrennt von-<br />
einander zu bewertende Teile: Das Gebäude<br />
und seine technischen Anlagen,<br />
der Gebäudebetrieb und die Nachhaltigkeitskriterien<br />
des Nutzers. Die Bewertung<br />
erfolgt über einen online-basierten Fragenkatalog.<br />
Im Self-Assessment hat der<br />
Eigentümer oder Betreiber die Möglichkeit,<br />
sich zunächst selbst ein Bild über<br />
die Nachhaltigkeit der einzelnen Logistikimmobilie<br />
oder des Portfolios zu verschaffen<br />
und damit die Basis für eine<br />
Zertifizierungsentscheidung zu legen.<br />
Die finale Bewertung wird durch einen<br />
unabhängigen Auditor anhand der Bestandsdokumentation<br />
und der Ortsbegehung<br />
vorgenommen.<br />
Zielsetzung von BREEAM für Bestand ist<br />
ein kontinuierliches Nachhaltigkeitsmanagement<br />
durch Identifizierung und<br />
Umsetzung von Optimierungspotenzialen,<br />
das dem Werterhalt und der Wertsteigerung<br />
der Logistikimmobilie dient. Ist die erste<br />
Zertifizierung eine Bestandsaufnahme mit<br />
einer niedrigen Einstiegsschwelle von ein<br />
bis drei Sternen, wird eine Wertsteigerung<br />
durch jährliche Re-Zertifizierungen inklusive<br />
der Optimierungen sichergestellt, die zu<br />
einer Bewertung von bis zu sechs Sternen<br />
„outstanding“ führen kann.<br />
Als zurzeit einziges anwendbares System für<br />
Bestände von Logistikimmobilien verbindet<br />
das BREEAM DE Bestand lokale Standards<br />
mit internationaler Vergleichbarkeit in grenzüberschreitenden<br />
Kooperationen der Ländervertretungen.<br />
Geringe Zertifizierungsgebühren,<br />
onlinebasierte Bewertungstools<br />
und ein unabhängiges Audit schaffen Transparenz<br />
und eine fundierte Bewertungsbasis<br />
für Nachhaltigkeit. Dass BREEAM im Bestand<br />
in Deutschland bereits etabliert ist,<br />
zeigt die steigende Zahl an zertifizierten<br />
Immobilien, die sich derzeit auf 85 beläuft.<br />
Simone Lakenbrink studierte nach der Berufsausbildung als Bauzeichnerin Raumplanung.<br />
Nach dem Abschluss begann sie ihre Tätigkeit als Projektmanagerin und Beraterin für<br />
Nachhaltiges Bauen. Seit 2012 ist Simone Lakenbrink geschäftsführende Gesellschafterin<br />
bei der DIFNI, dem Deutschen Privaten Institut für Nachhaltige Immobilienwirtschaft.<br />
Die DIFNI ist alleiniger Lizenznehmer des BREEAM (Building Research Establishment<br />
Environmental Assessment Method) für den deutschsprachigen Raum.<br />
12<br />
<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>
<strong>LogReal</strong> Interim<br />
<strong>LogReal</strong> Interim wird aktiv, wenn sich Ihr Unternehmen in<br />
einer außergewöhnlichen Situation befindet, eine klassische<br />
Beschäftigungslücke droht, ein Projekt sich internationalisiert<br />
oder saisonale Schwankungen hat.<br />
<strong>LogReal</strong> Interim unterstützt die Kunden zeitnah mit einem<br />
Interim Executive Manager oder einem passgenauen Interim-<br />
Team, und zwar genau dann, wenn der Bedarf an Fachkompetenz,<br />
Umsetzungs- und Führungsstärke besonders<br />
groß ist. Darüber hinaus ist <strong>LogReal</strong> Interim in der Lage, das<br />
gesamte Know-how der Gruppe in das Projekt einzubringen,<br />
je nach gewünschter Betreuungsintensität des Kunden.<br />
Die Mitarbeiter von <strong>LogReal</strong> Interim sind Interim-Manager<br />
aus Überzeugung, sie verfügen über ausgewiesene Fachkompetenz<br />
in Kombination mit einer echten Persönlichkeit.<br />
Alle Interim-Manager haben mindestens zehn Jahre operative<br />
Führungserfahrung auf erster bzw. zweiter Führungsebene<br />
und Projektmanagementerfahrung. Sie weisen alle eine Reihe<br />
erfolgreich durchgeführter Mandate, eine Hands-on Mentalität,<br />
Umsetzungsstärke und hohe Sozialkompetenz auf.<br />
Von Anfang an übernimmt der Interim-Manager die volle<br />
Verantwortung für seine Aufgabenstellung. Sie werden über<br />
Fortschritte und Erfolge unmittelbar informiert.<br />
Die <strong>LogReal</strong> Interim-Manager überbrücken Ihre personellen<br />
Vakanzen auf Zeit, bis die Position wieder adäquat besetzt<br />
oder das vereinbarte Projektziel erreicht ist.<br />
Unsere Kontaktdaten:<br />
<strong>LogReal</strong> World GmbH<br />
Friedenstraße 41- 43<br />
D - 44139 Dortmund<br />
Rudolf Hämel<br />
Geschäftsführender<br />
Gesellschafter<br />
Fon +49 [0] 231 91 45 46-10 00<br />
Fax +49 [0] 231 91 45 46-10 90<br />
rudolf.haemel@logrealworld.de<br />
www.logrealworld.de
Cargo Center am BER gemeinsam<br />
mit Investor Dietz AG eingeweiht<br />
In einer feierlichen Zeremonie wurde<br />
Anfang Juli das Cargo Center auf<br />
dem Gelände des Flughafens Berlin<br />
Brandenburg (BER), eingeweiht. Neben<br />
dem brandenburgischen Ministerpräsidenten<br />
Matthias Platzeck, dem<br />
Regierenden Bürgermeister von Berlin,<br />
Klaus Wowereit und Hartmut Mehdorn,<br />
dem Vorsitzenden der Geschäftsführung<br />
des Berliner Airports, nahm auch Dr.<br />
Wolfgang Dietz, Vorstandsvorsitzender<br />
des Investors Dietz AG, an der Feier teil.<br />
Es geht voran am Hauptstadtairport –<br />
zumindest in Sachen Logistik. Erste<br />
Mieter, wie der Frachtverkauf der Qatar<br />
Airways (Air Logistics), die Spedition<br />
Müller & Partner und der Frachtabfertiger<br />
WISAG Cargo Service Berlin-Brandenburg,<br />
sitzen bereits in eigenen Büros.<br />
Als Nächstes folgt die schrittweise<br />
Verlagerung der für die Frachtabfertigung<br />
erforderlichen Behörden.<br />
Mit der Frachtabfertigung von UPS und<br />
Fedex sowie der Beiladung in Schönefeld<br />
über das BER Cargo Center ab August<br />
<strong>2013</strong> werden die ersten Flughafenprozesse<br />
am neuen Hauptstadtflughafen gestartet.<br />
„Die Eröffnung des Cargo Centers<br />
im August ist ein elementarer Baustein<br />
auf dem Weg zur Inbetriebnahme des<br />
BER”, betonte Hartmut Mehdorn, Vor-<br />
Feierliche Einweihung<br />
(v.l.n.r.): Hartmut Mehdorn,<br />
Klaus Wowereit, Matthias<br />
Platzeck und Dr. Wolfgang<br />
Dietz<br />
sitzender der Geschäftsführung der Flughafen<br />
Berlin Brandenburg GmbH.<br />
Die Inbetriebnahme wird die Situation<br />
der Luftfracht in Tegel entspannen. Ab<br />
September <strong>2013</strong> kann die Luftfracht per<br />
Lkw via BER umgeschlagen werden. Die<br />
Frachtinfrastruktur in Tegel stößt an<br />
Kapazitätsgrenzen. Das Frachtaufkommen<br />
ist seit 2010 um 60 Prozent gestiegen.<br />
Weitere Ausbauten des Frachtgeländes<br />
sind in Tegel kaum realisierbar.<br />
Das Cargo Center hat eine Hallenfläche<br />
von 12.000 Quadratmetern, 7.000 Quadratmeter<br />
Bürofläche und startet mit<br />
einer Kapazität von ca. 100.000 Tonnen<br />
Fracht im Jahr. Über eine separate Zugangskontrollstelle<br />
ist es <strong>direkt</strong> mit dem<br />
Vorfeld verbunden. Das Frachtzentrum<br />
dient der Abfertigung von Beiladefracht<br />
speziell auf Langstrecken am Flughafen<br />
Berlin Brandenburg, sobald diese von<br />
Tegel zum BER verlagert werden.<br />
Auch für den Investor, die Dietz AG, war<br />
der Eröffnungstag ein wichtiger Meilenstein.<br />
Dr. Wolfgang Dietz, Vorsitzender<br />
des Vorstands der Dietz AG: „Ein modernes<br />
Luftfrachtzentrum ist elementarer<br />
Bestandteil eines erfolgreichen Flughafenkonzepts<br />
und für die Wirtschaft<br />
ein Tor zur Welt. Eine zeitgemäße Immobilie<br />
mit funktionierenden Prozessen<br />
ist unser Beitrag zum Erfolg des BER.”<br />
Nach einer europaweiten Ausschreibung<br />
hatte die Dietz AG als Investor eine Erbbaurechtskonzession<br />
erworben. Betreibergesellschaft<br />
ist die ACC Air Cargo<br />
Center Berlin GmbH (100% Tochter der<br />
Dietz AG).<br />
Über die bestehenden Frachtanlagen in<br />
Tegel und Schönefeld wurden im Jahr<br />
2012 rund 76.000 Tonnen Luftfracht<br />
umgeschlagen. Dazu hat insbesondere<br />
das anhaltend starke Wachstum der<br />
Frachtbeiladung auf den Interkontinentalstrecken<br />
(plus zehn Prozent) beigetragen.<br />
Das positive Frachtwachstum<br />
setzt sich auch im Jahr <strong>2013</strong> fort. Im Juni<br />
<strong>2013</strong> gab es einen Zuwachs von 18 Prozent<br />
gegenüber dem Vorjahresmonat;<br />
im ersten Halbjahr <strong>2013</strong> ein Plus von<br />
3,7 Prozent. Das Hauptwachstum resultierte<br />
neben der Beiladung auf Langstrecken<br />
auch aus den Berlin anfliegenden<br />
Expressdiensten.<br />
14 <strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>
Moderne City-Logistik<br />
Win-Win Situation für Städte und Logistiker<br />
Von Dr. Michael Lierow<br />
Verstopfte Straßen, Luftverschmutzung,<br />
Lärmbelästigung:<br />
Wachsender Straßenverkehr macht<br />
moderne City-Logistik in Großstädten<br />
unverzichtbar. Logistiker<br />
sind gefordert, mit effizienten<br />
Konzepten zur Entlastung der<br />
Innenstädte beizutragen.<br />
Dr. Michael Lierow<br />
Die Städte wachsen unaufhörlich.<br />
Derzeit gibt es weltweit<br />
mehr als 800 Agglomerationen<br />
mit mehr als einer Million Einwohnern.<br />
Alle drei Monate überschreitet eine<br />
weitere Großstadt die Fünf-Millionen-<br />
Grenze. Und im Jahr 2050 werden voraussichtlich<br />
70 Prozent der Weltbevölkerung<br />
in Städten leben. Derzeit sind es<br />
51 Prozent. Mit dieser Entwicklung<br />
einher geht die rasante Zunahme des<br />
Güterverkehrsaufkommens. Aktuell<br />
stellt allein die Versorgung der fast zwei<br />
Milliarden Menschen in den derzeit 800<br />
größten Ballungsgebieten der Welt für<br />
Logistikdienstleister ein Umsatzpotenzial<br />
von 66 Milliarden Euro dar. Bei<br />
derzeitiger Praxis werden 2020 rund<br />
eine Million zusätzlicher Lkw in großen<br />
Städten unterwegs sein. Ohne neue<br />
Konzepte ist der Verkehrsinfarkt vorprogrammiert.<br />
Herausforderung „letzte Meile“<br />
Bereits heute finden in deutschen Städten<br />
insgesamt etwa 160.000 Auslieferungstouren<br />
pro Tag statt. Die Trucks machen<br />
zwar häufig nur 20 bis 30 Prozent des<br />
Stadtverkehrs aus, sorgen aber zu Stoßzeiten<br />
in vielen Städten immer noch für<br />
etwa 80 Prozent der innerstädtischen<br />
Staus. Hinzu kommt, dass die meisten<br />
Lkw auf der „letzten Meile“ in der Stadt<br />
im Schnitt nur zur Hälfte beladen sind.<br />
Einrichtungen wie Hotels, Krankenhäuser<br />
oder Einkaufszentren werden so<br />
jeden Tag von vielen, teils halbleeren<br />
Transportern angefahren, was zu überfüllten<br />
Laderampen und verstärkten<br />
Staus führt.<br />
Die Situation wird sich weiter zuspitzen.<br />
Zum einen wird sich aufgrund des wachsenden<br />
Personen- und Güterverkehrs in<br />
den kommenden 30 Jahren der Bedarf<br />
an Straßenkapazität in den Städten weltweit<br />
vervierfachen. Aus Platz- und Kostengründen<br />
aber lassen sich die innerstädtischen<br />
Verkehrswege häufig nicht<br />
ausbauen. Zum anderen gilt es, Klimaziele<br />
wie die Reduzierung der Treibhausgas-<br />
und Feinstaubemissionen zu erreichen<br />
und zugleich einen störungsfreien<br />
Verkehrsfluss zu gewährleisten. Nach<br />
den Zielen der EU-Kommission soll der<br />
innerstädtische Verkehr in Europa bis<br />
2050 komplett CO2-neutral werden.<br />
Erste Städte haben bereits gehandelt: In<br />
Stockholm gibt es schon heute strenge<br />
Auslastungsvorschriften für Frachtverkehre.<br />
Mit Kooperationen punkten<br />
Soll auch in Zukunft die Versorgung der<br />
Städte nachhaltig sichergestellt sein, sind<br />
neue, ressourcenschonende und effektive<br />
Logistikkonzepte für die letzte Meile unverzichtbar.<br />
Sie erfordern gezielte Kooperationen<br />
von Logistikern und öffentlicher<br />
Hand. So umfasst die Ladungsvorkonsolidierung<br />
den Betrieb von Konsolidierungszentren<br />
„auf der grünen<br />
Wiese“ als Sammelstelle für Lkw auch<br />
für die letzte Meile, den Transport<br />
mehrerer Warengruppen pro Lkw, die<br />
Kommissionierung einschließlich Berücksichtigung<br />
der Füllsortimente sowie<br />
die Verbringung der Ladung in die Innenstadt<br />
mit voll ausgelasteten Lkw.<br />
Aufgrund der dann kurzen Auslieferungsstrecken<br />
und Shuttle-artigen Verkehre<br />
können zudem umweltfreundliche<br />
E-Trucks eingesetzt werden.<br />
<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong><br />
15
Denkbar ist auch die konsolidierte, sortenreine<br />
Sammlung und Abführung von<br />
Abfällen und Wertstoffen. Erste Konzepte<br />
liegen vor, in denen beispielsweise<br />
Einzelhandelsabfälle von den Verkaufspunkten<br />
eingesammelt und am City-<br />
Lager verwertet werden. Durch die Aufbereitung<br />
und Nutzung von Wertstoffen<br />
kann eine Kosten- in eine Umsatzposition<br />
umgewandelt werden: So produziert<br />
ein durchschnittlicher Supermarkt rund<br />
300 Tonnen Abfall pro Jahr, die nach<br />
Absortierung verwertbarer Anteile und<br />
Verbrennung der Restmengen auf einen<br />
Stromwert von derzeit rund 25.000 Euro<br />
kommen.<br />
Um den Erfolg der Konzepte sicherzustellen,<br />
müssen die Städte die Rahmenbedingungen<br />
schaffen, sprich: interne<br />
Planungsstellen und Kontrollinstanzen<br />
einrichten sowie Flächen für die Konsolidierungszentren<br />
zur Verfügung stellen.<br />
Die Logistikdienstleister wiederum<br />
müssen umdenken, proaktiv an die<br />
Städte herantreten und in enger Zusammenarbeit<br />
mit Stadtverwaltung, IT-<br />
Dienstleistern und Automobilherstellern<br />
passgenaue Lösungen für eine effiziente,<br />
klimaschonende innerstädtische Güterauslieferung<br />
entwickeln.<br />
Neue Marktchancen konsequent<br />
nutzen<br />
Mit moderner City-Logistik erzielen<br />
Städte und Logistikdienstleister eine<br />
klassische Win-Win-Situation. So führen<br />
entsprechende Konzepte zu einer Reduzierung<br />
der CO 2-Belastung durch den<br />
Güterverkehr um 30 bis 40 Prozent. Zugleich<br />
ließe sich der Verkehrsfluss in<br />
vielen Städten um bis zu 40 Prozent optimieren.<br />
Für Logistikdienstleister entsteht<br />
ein ganz neuer Markt mit einem<br />
enormen Umsatzpotenzial. Schon heute<br />
winken weltweit zusätzliche Einnahmen<br />
von rund 24 Milliarden Euro pro Jahr.<br />
Dennoch sind Angebote für den konsolidierten<br />
Frachtverkehr in Ballungsgebieten<br />
bislang rar. Wollen Logistiker Städte<br />
als Kunden gewinnen, müssen sie jetzt<br />
handeln. Schon 2010 hätten sie in den<br />
Megacitys rund 20 Milliarden Euro zusätzlich<br />
umsetzen können.<br />
Dr. Michael Lierow ist Partner bei<br />
Oliver Wyman und leitet das globale<br />
Sustainability Center. Spezialisiert ist<br />
er auf die strategische Wertsteigerung<br />
durch Nachhaltigkeit, insbesondere in<br />
den Bereichen Abfallstoffe, Energie,<br />
Infrastruktur, Mobilität und Transport.<br />
Michael Lierow studierte BWL an der<br />
Otto Beisheim Graduate School of<br />
Management (WHU) in Deutschland,<br />
weiterhin in Frankreich und Australien<br />
und hat einen PhD sowie MBA.<br />
Oliver Wyman ist eine international<br />
führende Managementberatung mit<br />
weltweit 3.000 Mitarbeitern in mehr als<br />
50 Büros in 25 Ländern. Gemeinsam<br />
mit Kunden entwirft und realisiert Oliver<br />
Wyman nachhaltige Wachstumsstrategien<br />
und unterstützt Unternehmen<br />
dabei, ihre Geschäftsmodelle, Prozesse,<br />
IT, Risikostrukturen und Organisationen<br />
zu verbessern, Abläufe zu beschleunigen<br />
und Marktchancen optimal zu<br />
nutzen. Weitere Informationen finden<br />
Sie unter www.oliverwyman.de.<br />
16 <strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>
Moderne Kühlhallen<br />
sind rar, die Nachfrage steigt<br />
Von Francisco J. Bähr<br />
Die Nachfrage nach Convenience<br />
und frischen Produkten im<br />
Lebensmittelhandel steigt stetig.<br />
Die Bevölkerung wünscht sich lokale,<br />
frische Produkte mit hoher Qualität<br />
einerseits. Andererseits sind viele Produkte,<br />
die nach der Ernte, Schlachtung<br />
und Verarbeitung <strong>direkt</strong> tiefgefroren<br />
wurden, qualitativ hochwertiger als<br />
frische Produkte, die über einen längeren<br />
Zeitraum kühl gelagert werden. Verlässliche<br />
Kühlketten und hohe Hygieneanforderungen<br />
mit entsprechenden Qualitäts-<br />
und Einhaltungskontrollen sind<br />
unumgänglich, um dieser Nachfrage<br />
heutzutage gerecht zu werden. Auch die<br />
Behörden gestalten Vorschriften und<br />
Kontrollen beständig enger und strenger.<br />
Hinzu kommen noch die Erwartungen<br />
der Verbraucher, dass Herstellung, Transport<br />
und Lagerung nach ökologischen<br />
Gesichtspunkten und mit einem geringen<br />
CO 2 Footprint erfolgen.<br />
Aber nicht nur die Lebensmittelbranche<br />
hat mit den steigenden Anforderungen<br />
in ihren Kühlketten zu kämpfen, auch<br />
die Pharma-, Chemie- und Elektronikindustrie<br />
ist mehr und mehr gefordert.<br />
Hier sind die Vorgaben an die genaue<br />
Einhaltung der Bestimmungen, die<br />
lückenlose Nachverfolgung sowie die<br />
entsprechende Dokumentation bereits<br />
jetzt höher als in der Lebensmittelindustrie.<br />
Digitale Aufzeichnung von Temperaturen<br />
sowie die Vernichtung gesamter<br />
Transport- bzw. Lagerbestände bei geringen<br />
Überschreitungen von festgelegten<br />
Temperaturbereichen gestalten die<br />
Handhabung dieser Produkte immer<br />
schwieriger und erfordern ein stetig<br />
wachsendes Maß an Know-how aller an<br />
der Kühlkette beteiligten Akteure. Erhöhte<br />
Energie- und Umweltauflagen<br />
kommen als weitere Herausforderung<br />
hinzu.<br />
Transportkette mit Risiken<br />
Produzierende Unternehmen sowie<br />
Endhandelsbetriebe haben sich mit den<br />
steigenden Ansprüchen kontinuierlich<br />
weiter entwickelt und entsprechen auch<br />
aufgrund enger Kontrollen weitestgehend<br />
den umfangreichen Auflagen. Die<br />
Risikobereiche der Kühlketten sind in<br />
den Transportabfolgen sowie den<br />
Zwischenlagern zu finden. Aufgrund<br />
hoher Kosten zur Erfüllung der Auflagen<br />
gegenüber geringen Margen ist deren<br />
Einhaltung für die meisten Unternehmen<br />
äußerst schwierig.<br />
Viele der vorhandenen Transportmittel<br />
sowie Bestandslager entsprechen allerdings<br />
nicht den Anforderungen. In der<br />
Transportindustrie erfolgt eine immer<br />
stärkere Spezialisierung von Unternehmen<br />
bzw. Unternehmenszweigen auf<br />
das Segment Kühllogistik. Einher mit<br />
dieser Spezialisierung gehen im Bereich<br />
der Lebensmittel-, Chemie- und Pharmaindustrie<br />
auch Investitionen in geeignete<br />
Transportmittel. Allein in der Immobilienwirtschaft<br />
hat sich in den<br />
letzten Jahren wenig getan. Folglich ist<br />
der Bestand an Kühlhallen in Deutschland<br />
gering, überaltert, energetisch<br />
ineffizient und erfüllt zumeist nicht<br />
mehr die Sicherheits- und Hygieneanforderungen<br />
der Kühlkette.<br />
Kühlhallen wurden in den vergangenen<br />
Jahren fast ausschließlich von Eigennutzern<br />
errichtet. Mietobjekte findet man<br />
hier kaum. Institutionelle Investoren<br />
sahen Kühlhallen als Spezial- und nicht<br />
als Core-Immobilie an und investierten<br />
Francisco J. Bähr ist Geschäftsführender<br />
Gesellschafter der nextparx GmbH, Dreieich<br />
daher ebenfalls wenig. Die Mehrzahl<br />
der Entwickler und Investoren mieden<br />
dieses Immobilienprodukt aufgrund<br />
des hohen Investments in Kühltechnik,<br />
Isolierung, spezielle Tortechnik und<br />
anderes. Darüber hinaus ist ein hohes<br />
Maß an Know-how bei den Entwicklern<br />
nötig, um beim Bau der Kühlhallen<br />
Fehler zu vermeiden. Diese könnten<br />
verheerende Auswirkungen haben,<br />
wenn beispielsweise seitens des Veterinäramtes<br />
eine Abnahme verweigert<br />
wird und die Inbetriebnahme der Immobilie<br />
nicht erfolgen kann. In dieser<br />
Marktsituation stellt eine moderne<br />
Kühlhalle zur Miete derzeit eine Seltenheit<br />
dar und wird bei Leerstand unmittelbar<br />
vom Markt absorbiert.<br />
Prädestiniert für „Green Building“<br />
Einer der wesentlichsten technischen<br />
Ansprüche an Kühlhallen ist deren energieeffizienter<br />
Betrieb. Und darin liegt<br />
eine Chance. Denn es gibt aufgrund der<br />
ausgeklügelten Bau- und Haustechnik<br />
keine Immobilienart, die sich für das<br />
„Green Building“ besser eignet als eine<br />
Kühlhalle. Hierzu gehört zum Beispiel:<br />
18<br />
<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>
· Die Gewinnung von Strom über<br />
Solarenergie zur Eigennutzung in den<br />
Kälteanlagen. Zum Zeitpunkt der<br />
höchsten Sonneneinstrahlung und somit<br />
Energiegewinnung findet aufgrund der<br />
hohen Außentemperaturen auch der<br />
höchste Energieverbrauch innerhalb der<br />
Hallen statt.<br />
· Die Abwärme, die beim Betrieb von<br />
Kühlanlagen entsteht, kann über die<br />
Wärmerückgewinnung als Heizwärme<br />
für Büros oder konventionell genutzte<br />
Hallenflächen gewonnen werden.<br />
· Über spezielle Fassadenisolierungen<br />
sowie Be- und Entladetortechnik kann<br />
viel Energie eingespart werden. Torschleusen,<br />
Schnelllauftore, aufblasbarer<br />
Wetterschutz (umhüllt den Lkw und<br />
verhindert so das Entweichen von Kälte),<br />
Spezial-Überladebrücken (ermöglichen<br />
den Lkw bei geschlossenen Toren an die<br />
Entladestelle heranzufahren; Tore öffnen<br />
sich erst in angedocktem, isolierten Zustand)<br />
sowie spezielle LED-Beleuchtung<br />
mit geringer Wärmeabstrahlung sind nur<br />
einige Ausstattungsmerkmale, die die Verbrauchskosten<br />
senken.<br />
· Der Betrieb von Kühlhallen eignet<br />
sich ebenfalls bei Fernwärme, Tiefenund<br />
normaler Geothermie oder bei Produktionsbetrieben,<br />
in denen Wärme als<br />
Abfallprodukt anfällt.<br />
· Auch die Wahl des Kühlmittels ist<br />
heute ein ausschlaggebender Punkt, denn<br />
beispielsweise mit Ammoniak (NH3)<br />
kann eine Kühlanlage viel effizienter<br />
betrieben werden. Hierfür ist jedoch ein<br />
höheres Investment sowie technisches<br />
und baurechtliches Wissen beim Errichter/Investor<br />
unabdingbar, denn bereits<br />
ab drei Tonnen Kühlmittel, welche bei<br />
einer mittelgroßen Anlage anfallen, ist<br />
ein BIMSCH (Genehmigungsverfahren<br />
nach Bundesimmissionsschutzgesetz)<br />
notwendig.<br />
In der Pharma- und Lebensmittelindustrie<br />
ist die Nachweisbarkeit der Einhaltung<br />
der Kühlkette mittels Aufzeichnungen<br />
sowie 24-Stunden-Überwachung<br />
aktuell nicht mehr wegzudenken. Aufgrund<br />
von Haftungs- und Versicherungsbestimmungen<br />
ist dies ein maßgeblicher<br />
Bestandteil von temperaturgeführten<br />
Lagern.<br />
DGNB Zertifikat für MGL<br />
Diese umfangreichen Anforderungen an<br />
eine Kühlimmobilie erfordern von<br />
Planern, Entwicklern und Verwaltern ein<br />
hohes Maß an Fachwissen und ständige<br />
Weiterentwicklung. So konnte die nextparx<br />
GmbH mit diesem Know-how eine Silber-<br />
Zertifizierung des DGNB der an die MGL<br />
(Metro Logistics Germany GmbH) vermieteten<br />
Kühlhalle in Groß-Gerau erlangen.<br />
Die größte Herausforderung bestand<br />
darin, die zertifizierende Gesellschaft auf<br />
den aktuellen technischen Kenntnisstand<br />
zu bringen und die maßgeblichen Maßnahmen<br />
für diese nachvollziehbar zu<br />
machen.<br />
Es gibt nur sehr wenige Projektentwickler<br />
und Bauunternehmen, die das gesamte<br />
Spezialwissen in ihrem Unternehmen<br />
vereinen und somit den sehr komplexen<br />
und vielfältigen Anforderungen an den<br />
Bau von temperaturgeführten Lagern<br />
entsprechen. Doch gerade dieses an<br />
Bedeutung wachsende Produkt erfährt<br />
eine höhere Nachfrage und gestaltet sich<br />
durch seine geringe Verfügbarkeit und<br />
technische Fortschrittlichkeit als besonders<br />
nachhaltiges Logistikimmobilienprodukt.<br />
<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong> 19
Hidden Champion P.S.I. Spedition<br />
Mal kühl, mal kuschelig warm – aber<br />
immer <strong>direkt</strong>, sicher und schnell<br />
Von Thomas Pool<br />
Der König der Verkehre ist der<br />
Direktverkehr. Kein Umladen, keine<br />
HUB-Kontakte, <strong>direkt</strong> von A nach<br />
B fahren, pünktlich und sicher: so<br />
liebt es der Spediteur – so lieben<br />
es die Kunden. Für Werner Schiller,<br />
den geschäftsführenden Gesellschafter<br />
des Münchener Direkttransporteurs<br />
P.S.I., ist die Kunst<br />
der Direktfahrt aber allenfalls die<br />
halbe Miete auf dem Weg zum<br />
Erfolg. „Das Vertrauen der Kunden<br />
ist unser Kapital“, so Schiller in der<br />
Unternehmensbroschüre. „Und<br />
das erwirbt man nur, wenn man zu<br />
100 Prozent Leistung und Service<br />
erbringt.“<br />
Werner Schiller, geschäftsführender<br />
Gesellschafter<br />
Werner Schiller hat es eilig, als<br />
wir mit ihm telefonieren.<br />
„Ich bin gerade in der Dispo.<br />
Wir organisieren einen aufwändigen<br />
Spanientransport …“. Kurze Pause.<br />
„Wenn Sie etwas über uns schreiben<br />
möchten, dann sollten Sie unbedingt<br />
unsere Spezialität erwähnen, die temperaturgeführten<br />
Direktverkehre und<br />
Sonderfahrten für die Pharma- und<br />
Chemieindustrie. Da sind wir hervorragend<br />
aufgestellt, erfüllen heute schon<br />
die europäischen Anforderungen der<br />
good distribution practice (GDP), die<br />
Anfang September in Kraft treten.“<br />
Direkt- und Sondertransporte<br />
Das klingt verdächtig nach „Hidden<br />
Champion“ – unserer Rubrik für die<br />
versteckten Höchstleister, die abseits der<br />
öffentlichen Wahrnehmung erfolgreich<br />
operieren. Werfen wir also einen etwas<br />
intensiveren Blick auf das Unternehmen<br />
P.S.I. Speditions GmbH, das in Oberschleißheim<br />
(bei München) beheimatet<br />
ist. P.S.I. übernimmt europaweite Kurier-<br />
Direkt- und Sondertransporte von einem<br />
Kilogramm bis 20 Tonnen – und<br />
das rund um die Uhr, sieben Tage in der<br />
Woche. Gegründet wurde das Speditionsunternehmen<br />
1988 von Werner Schiller.<br />
Der Fuhrpark reicht vom Pkw über<br />
Kombis, Transporter, Thermotrucks bis<br />
zum 40 Tonner Sattelauflieger.<br />
Neben den bereits erwähnten Direkttransporten<br />
spielen Themotransporte<br />
eine wichtige Rolle im Leistungsportfolio.<br />
Von eiskalten minus 20 Grad bis<br />
zu wohltemperierten 25 Grad plus<br />
bringt P.S.I. alle Güter – von Food über<br />
Medikamente bis hin zu Farben und<br />
Lacken – sicher an den Mann oder an<br />
die Frau. Eine lückenlose Kühlkette, die<br />
mit Temperaturschreibern dokumentiert<br />
und per GPS überwacht wird, ist<br />
dabei selbstverständlich.<br />
Neue GDP-Guidelines?<br />
Für P.S.I. ein alter Hut<br />
Damit sind wir bei den GDP-Guidelines,<br />
die Werner Schiller so sehr am<br />
Herzen liegen. Diese EU-Leitlinien für<br />
Best Practice Verfahren in der Distribution<br />
von Medikamenten wurden novelliert,<br />
die Änderungen treten am 8. September<br />
in Kraft. Dann sind Transporteure<br />
verpflichtet, einen qualifizierten Laderaum<br />
für temperaturgeführte Trans-<br />
20<br />
<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>
porte nachzuweisen. Dieser Laderaum<br />
muss über eine homogene, ständig kontrollierte<br />
und dokumentierte Temperatur<br />
verfügen. Auch Prozessanpassungen<br />
bei der Be- und Entladung von<br />
temperaturgeführten Produkten sieht<br />
die neue GDP-Richtlinie der EU vor. „All<br />
das haben wir längst im Griff“, freut sich<br />
Werner Schiller, der P.S.I. mit temperaturgeführten<br />
und –dokumentierten<br />
Sonderfahrten auf dem Markt für hochwertige<br />
Pharmaprodukte und -transporte<br />
positioniert.<br />
Neben den temperaturgeführten Transporten<br />
spielen Spezialtransporte für<br />
empfindliche Güter (Medizinelektronik,<br />
Lasergeräte, Maschinenbauteile, …) eine<br />
wichtige Rolle. „Hier setzen wir luftgefederte<br />
Fahrzeuge ein. Alle Lkw sind<br />
mit einem Möbelkoffer-Aufbau und<br />
hochwertiger Innenausstattung versehen“,<br />
erklärt Schiller. Nadelfilz an den<br />
Innenwänden, Zurrösen für Ladungssicherungen,<br />
Antirutschmatten, Kantenschutz<br />
und Polstermaterial: Als stoßund<br />
schlagempfindliches Produkt lässt<br />
man sich gern von P.S.I. transportieren<br />
– nach dem Motto: Weicher und sicherer<br />
bin ich noch nie transportiert worden.<br />
Und wenn es im Winter kalt ist, werden<br />
die Fahrzeuge beheizt – alles für das<br />
Wohl des Transportguts. Das freut die<br />
Kunden – und die Versicherer, die so<br />
etwas mit niedrigen Prämien belohnen.<br />
Europaweite Beschaffungsverkehre über<br />
die Kooperation Profex, Lagerlogistik<br />
mit der Spezialität emergency storage,<br />
Messe- und Gefahrguttransporte sowie<br />
ein Air Express-Service für ganz Eiliges<br />
runden das Portfolio unseres Hidden<br />
Champions ab.<br />
„Das alles ist wichtig“, so Werner Schiller,<br />
„und macht unseren Kern aus. Zuletzt<br />
ist es aber vor allem der Full Service-Gedanke,<br />
der die Kunden immer<br />
wieder von uns überzeugt. Wir machen<br />
möglich, was irgendwie möglich ist.“<br />
Und dann dieser nachdenkliche Satz,<br />
der die eingangs erwähnte 100 prozentige<br />
Servicequalität ein wenig relativiert.<br />
“Kein Dienstleistungsunternehmen<br />
schafft kontinuierlich diese 100 Prozent.<br />
Wir aber streben sie bei jedem Auftrag<br />
erneut an.”<br />
Das klingt nach Ehrlichkeit und Ehrgeiz<br />
– zwei Qualitäten eines wahren<br />
Champions.<br />
<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong> 21
multicube<br />
Die Schöne<br />
des
hein-neckar:<br />
am Rand<br />
Odenwaldes
multicube, multi-user, molto bene:<br />
pfenning-Gruppe<br />
startet in eine neue Ära<br />
So schön kann Logistik sein: Knapp<br />
18 Monate nach dem ersten<br />
Spatenstich hat die pfenning-Gruppe<br />
Ende Juni ihr neues, in ästhetischer<br />
Hinsicht einmaliges Logistikzentrum<br />
multicube rhein-neckar offiziell eingeweiht.<br />
Rund 400 Gäste aus Politik, Wirtschaft,<br />
Wissenschaft und der Gemeinde<br />
waren gekommen, um das im nordbadischen<br />
Heddesheim angesiedelte Logistikzentrum<br />
seiner Bestimmung zu übergeben.<br />
Es handelt sich um eine moderne,<br />
mehr als 100.000 m 2 Nutzfläche umfassende<br />
„Multi-User“-Logistikimmobilie,<br />
die auf einer Grundstücksfläche von<br />
200.000 m 2 errichtet wurde. Sie dient<br />
der pfenning-Gruppe zugleich als neue<br />
Unternehmenszentrale.<br />
Das Objekt bietet Raum für rund<br />
180.000 Palettenstellplätze. Es verfügt<br />
über 110 Überladebrücken mit Wetterschutz<br />
und einen optionalen Gleisanschluss,<br />
der täglich die Be- und Entladung<br />
von 54 Waggons ermöglicht und<br />
so 105 Lkw-Anlieferungen ersetzt. Erbracht<br />
werden dort Dienstleistungen in<br />
den Bereichen Warehousing, Warenumschlag,<br />
Transport und Value Added Services.<br />
Gelagert und logistisch veredelt<br />
werden Produkte der Kunden BASF und<br />
Mondeléz International. Ein Getränkeproduzent<br />
und ein Discounter vervollständigen<br />
das derzeitige Portfolio.<br />
Planung und Erstellung erfolgten unter<br />
Beachtung strenger ökologischer Vorgaben.<br />
So zeichnet sich die Immobilie<br />
durch Bestwerte in den Bereichen Energie-Effizienz,<br />
Dämmung, Schadstoffarmut<br />
und Regenwasserversickerung aus<br />
und wurde auf dieser Grundlage von<br />
der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges<br />
Bauen (DGNB) als eine von weni-<br />
gen Logistikimmobilien in Deutschland<br />
mit dem Goldvorzertifikat und der Bestnote<br />
1,3 ausgezeichnet.<br />
Abgesehen von der Ausrichtung auf Nachhaltigkeit<br />
besticht der vom Architekturbüro<br />
Krüger Consult (Burgwedel) konzipierte<br />
und von der Firmengruppe Max<br />
Bögl (Neumarkt/Oberpfalz) gebaute<br />
multicube auch in puncto Design. Die<br />
Krüger Consult<br />
Lösungen für modernen Industriebau<br />
Immobilie fügt sich mit ihren in Herbstfarben<br />
gehaltenen Fassaden harmonisch<br />
in die Landschaft des Odenwaldes ein.<br />
Ebenso wie der mehr als 100.000 m 2<br />
umfassende Multi-User-Logistikkomplex,<br />
verfügt die neue pfenning-Unternehmenszentrale<br />
mit einer Gesamtfläche von<br />
3.500 m 2 über eine höchsten Anforderungen<br />
entsprechende technische Ausstattung.<br />
Die Krüger Consult GmbH (Burgwedel) plant seit über 20 Jahren anspruchsvolle Gebäude.<br />
Der multicube rhein-neckar zeichnet sich durch folgende Rahmendaten aus:<br />
Zweizügige Anlage mit Innenhof<br />
– 12.000 m2 mehr Nutzfläche auf gleichem Grundstück im Vergleich zu alternativen<br />
Entwürfen<br />
– Größere Bewegungsfläche für die Lkw<br />
– Stellplätze in der Wartezone<br />
– Klare Kennzeichnung der Fußwege<br />
– Schnelles Andocken durch großzügige Bewegungsfläche<br />
– Emissionsgebundene Bauweise (Lärm)<br />
– Weitsichtiges sicheres Rangieren auf dem Hof<br />
– Durch eindeutige Markierung der einzelnen Hallen schnelle Identifizierbarkeit<br />
– Vorgesetzte flexible zum Teil gedämmte Loadinghouses, damit Hallenaußenwand =<br />
Dichtungsebene, damit geringe Wärme- und Kälteverluste<br />
24<br />
<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>
– Durchgängige Nutzung der Mezzanine über die gesamte Unitlänge<br />
– Löschanlagen für alle Hallen flächendeckend als Deckensprinkler<br />
– Höchster Anspruch an Gewässerschutz im gesamten Südzug<br />
Nachhaltige Highlights<br />
– Gleisanschluss optioniert und vorbereitet<br />
– 55.000 m2 Grün- und Ausgleichflächen<br />
– Weltweit größte „Stille Kühlung“ auf 40.000 m2. Die Kühlung<br />
erfolgt ausschließlich mit kaltem Wasser. Keine elektrische Energie<br />
in den Hallen für die Kühlung nötig. Aufsteigende Wärme wird von<br />
den Konvektoren aufgenommen und abtransportiert. Damit ist<br />
die Temperierung bis max. 18° C gewährleistet.<br />
– 140 mm starke, nicht brennbare A1 Dämmung in Dach und Wand,<br />
problemlose Trennung und Rückführung und Trennung in die<br />
Kreislaufwirtschaft bei Rückbau<br />
– Blower Door Test mit 0,27 deutlich unter Passivhausstandard.<br />
– Im Winter 2012/<strong>2013</strong> sind alle Hallen nicht zusätzlich beheizt<br />
worden, trotzdem lag die Innentemperatur nicht unter 15°C.<br />
Zahlen und Fakten<br />
– 4.500 vorproduzierte Betonbauelemente<br />
– 105.000 km Elektrokabel<br />
– 1,5 Millionen m2 Gebäudevolumen<br />
– 635 Konvektoren<br />
– 46.000 m2 Rangierfläche<br />
– Hallenfläche entspricht 22 Fußballfeldern<br />
Max Bögl<br />
Termintreue unter<br />
widrigsten Bedingungen<br />
Bis zu 150 Baufachleute des Generalunternehmers Max Bögl<br />
(Neumarkt/Oberpfalz) haben in mehr als 160.000 Arbeitsstunden<br />
den multicube rhein-neckar gebaut - und dabei<br />
selbst dem widrigsten Wetter getrotzt. Das Objekt war für<br />
sie in baulicher Hinsicht alles andere als ein gewöhnliches<br />
Bauwerk. Nach dem Erdbau und der Bohrpfahlgründung<br />
wurden rund 35.000 m 2 Beton und 4.512 Betonfertigteile<br />
mit einem Gesamtgewicht von nahezu 10.000 Tonnen für<br />
ein solides Fundament verbaut. Die größten Bauteile waren<br />
Hallenstützen von bis zu 22 Metern Länge und einem Gewicht<br />
von 13,5 Tonnen sowie Dachbinder von 24 Metern Länge<br />
und einem Gewicht von 33,6 Tonnen. In einer Rekordbauzeit<br />
wurde alle vier Wochen eine Halle mit einer Fläche von<br />
10.000 m 2 errichtet. Nach Fertigstellung waren es elf Hallen<br />
inklusive Zwischenebenen.<br />
Die Besonderheit bei der Hallenkonstruktion war der höhengleiche<br />
Anschluss von Haupt- und Nebenträgern an das<br />
Dachtragwerk. Damit konnte für die Hallen eine maximale<br />
Nutzungshöhe erreicht werden. Für die Montagen der Fertigteile<br />
standen über die gesamte Bauzeit drei schwere Raupenkrane<br />
zur Verfügung.<br />
Nicht allein das Bauen und Verarbeiten der Materialien<br />
waren eine Herausforderung, die zu bewältigen war. Auch<br />
die Anforderungen gemäß DGnB galt es schließlich umzusetzen.<br />
Von Anfang an war der Goldstatus angestrebt.<br />
<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong> 25
36. Sitzung des Arbeitskreises Ersatzteilwesen:<br />
Erfolgreiches Personalmanagement<br />
in der Logistik<br />
Anfang Juni tauschte sich der<br />
Arbeitskreis Ersatzteilwesen unter<br />
Leitung des Logistikexperten Prof.<br />
Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl darüber<br />
aus, wie eine gelungene Personalführung<br />
und geschickt gestaltete Anreizsysteme den<br />
Erfolg des Unternehmens steigern können.<br />
Zu Gast war der Arbeitskreis diesmal bei<br />
der Rudolph Logistik Gruppe in Kassel.<br />
Personalmanagement in der Logistik ist<br />
gerade in der heutigen Zeit keine einfache<br />
Aufgabe. Auf der einen Seite sehen sich<br />
Angestellte in der Logistik hohen Serviceanforderungen<br />
und einer wachsenden<br />
Technologisierung gegenüber. Die steigende<br />
Komplexität der Logistikdienstleistungen,<br />
welche zunehmend auch weit über den<br />
eigentlichen Gütertransport hinausgehen,<br />
lassen sich nur durch qualifizierte Führungskräfte<br />
erfolgreich bewältigen. Auf<br />
der anderen Seite gestaltet es sich für die<br />
Logistikbranche aufgrund der nach wie<br />
vor vorhandenen Gehaltsunterschiede zur<br />
Industrie und des Branchenimages noch<br />
immer als relativ schwierig, geeignetes<br />
Personal zu finden und langfristig an das<br />
Unternehmen zu binden. Wie in anderen<br />
Branchen auch legen Arbeitnehmer zudem<br />
immer mehr Wert auf eine ausgewogene<br />
Work-Life-Balance und die Vereinbarkeit<br />
von Beruf und Familie.<br />
Wie Unternehmen diesen Herausforderungen<br />
erfolgreich begegnen können,<br />
darüber wurde auf der 36. Sitzung des<br />
Arbeitskreises Ersatzteilwesen zu Gast bei<br />
Rudolph Logistik in Kassel diskutiert. Den<br />
Einstieg in die Thematik gab ein Vortrag<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl<br />
von Dr. Thorsten Rudolph, Geschäftsführer<br />
der Rudolph Logistik Gruppe, in<br />
dem er neben einer ausführlichen Unternehmensvorstellung<br />
auch Einblicke in<br />
das Personalwesen des Unternehmens<br />
gab. Unter dem Leitthema „Personalführung<br />
und Anreizsysteme“ tauschten<br />
sich die Mitglieder anschließend über<br />
ihre Erfahrungen aus, wie ein erfolgreiches<br />
Personalmanagement in der Logistik gestaltet<br />
werden kann.<br />
Hierbei zeigte sich, dass ein gezielter Einsatz<br />
von leistungsabhängigen Anreizsystemen<br />
wie auch individuellen Maßnahmen<br />
zur Kompetenzförderung von<br />
Führungskräften bereits in vielen Unternehmen<br />
Einzug gehalten hat. Weiterbildungsprogramme,<br />
E-Learning und individuelle<br />
Karrierepläne bilden hierbei<br />
den Grundbaustein, um Führungskräfte<br />
in ihrer Entwicklung zu fördern. Einen<br />
Anreiz, sich langfristig für den Unternehmenserfolg<br />
einzusetzen, können zudem<br />
leistungsbezogene Entgeltsysteme bieten.<br />
Hierzu gehören die Zahlung von umsatzoder<br />
gewinnabhängigen Tantiemen wie<br />
auch Beteiligungsprogramme am Unternehmen<br />
mit mehrjährigen Bindungsfristen.<br />
Neben umsatzbezogenen Erfolgsgrößen<br />
werden häufig auch qualitätsbezogene<br />
Messgrößen und persönliche<br />
Entwicklungsziele, die die langfristige<br />
Rolle einer Führungskraft im Unternehmen<br />
berücksichtigen, vereinbart. Einig waren<br />
sich die Mitglieder darin, dass leistungsbezogene<br />
Bonussysteme außerhalb der<br />
Führungsebene bislang noch zu wenig<br />
genutzt werden. Dabei könnten solche<br />
Systeme einen großen Beitrag dazu leisten,<br />
sowohl die Qualität der Arbeit als<br />
auch die Zufriedenheit der Arbeitnehmer<br />
zu steigern.<br />
Um eine Plattform für den Erfahrungsaustausch<br />
zwischen Führungskräften der<br />
Logistik und des Ersatzteilwesens zu<br />
schaffen, gründete das Fachgebiet<br />
Unternehmensführung & Logistik der<br />
Technischen Universität Darmstadt unter<br />
der Leitung von Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-<br />
Christian Pfohl 1991 den Arbeitskreis<br />
Ersatzteilwesen. Gemeinsam mit Vertretern<br />
unterschiedlicher Industriebranchen<br />
werden praxisorientierte Lösungen zu<br />
Problemstellungen des Ersatzteilgeschäfts<br />
erarbeitet, für die in der Theorie bislang<br />
noch keine hinreichenden Ansätze existieren.<br />
Zurzeit besteht der Arbeitskreis<br />
aus 23 Mitgliedern, die Unternehmen<br />
unterschiedlichster Größe vertreten –<br />
vom Startup bis zum Global Player.<br />
Unter wechselnden Themenstellungen<br />
finden sich die Mitglieder des Arbeitskreises<br />
zweimal jährlich bei einem der<br />
mitwirkenden Unternehmen ein, um sich<br />
im Rahmen von Praxisvorträgen, Diskussionsrunden<br />
und Unternehmensbesichtigungen<br />
über aktuelle Fragen des Ersatzteilgeschäfts<br />
auszutauschen. Die nächste<br />
Sitzung des Arbeitskreises findet voraussichtlich<br />
im November <strong>2013</strong> statt.<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl ist Leiter<br />
des Bereichs Supply Chain- und Netzwerkmanagement<br />
an der Technischen Universität<br />
Darmstadt und war von 1982 bis 2011 Inhaber<br />
des Lehrstuhls für Unternehmensführung<br />
und Logistik. Er ist zudem Professor für<br />
Management und Logistik am Chinesisch-<br />
Deutschen Hochschulkolleg (CDHK) der<br />
Tongji-Universität in Shanghai sowie Gastprofessor<br />
für Internationales Management<br />
an der Pannonia Universität in Veszprém,<br />
Ungarn. Pfohl leitet den Ausschuss für<br />
Forschung und Entwicklung der European<br />
Logistics Association (ELA) und vertritt als<br />
Mitglied des Vorstands den BME – Bundesverband<br />
Materialwirtschaft, Einkauf und<br />
Logistik e.V. 1996 verlieh ihm die Pannonia<br />
Universität in Veszprém, Ungarn, den Titel<br />
eines Ehrendoktors. 2011 wurde ihm vom<br />
Ministerpräsidenten des Landes Hessen der<br />
Hessische Verdienstorden am Bande verliehen.<br />
www.scnm.tu-darmstadt.de<br />
26<br />
<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>
Nachhaltigkeit bei Gewerbeund<br />
Logistikimmobilien:<br />
Kann man es sich leisten – darauf zu verzichten?<br />
Von Sven Koberstein<br />
Bei der Planung neuer Gewerbeund<br />
Logistikimmobilien ist Nachhaltigkeit<br />
als Leitmotiv noch immer<br />
die Ausnahme. Bisher bleiben wir<br />
weit hinter dem, was technisch machbar<br />
ist! Jenseits von Vorzeigeobjekten bestimmen<br />
enge Budgets und das Festhalten<br />
an altbewährten Standards die Vorgaben<br />
an die Planer. Trotz akuter Bedrohungen<br />
wie Reaktorunfällen, Treibhausklima<br />
oder einfach mangelnder Versorgungssicherheit<br />
nehmen zu wenige<br />
Investoren ihre gesellschaftliche Verantwortung<br />
an.<br />
Und das können wir uns gesamtgesellschaftlich<br />
nicht länger leisten. Wir als<br />
Planer und Architekten sind gefragt,<br />
unsere Kunden zu überzeugen. Was wir<br />
alle brauchen, ist Mut, Verantwortungsbewusstsein<br />
und Weitsicht.<br />
Was bedeutet Nachhaltigkeit im<br />
Immobilienbereich?<br />
Nachhaltigkeit bedeutet, dass nicht mehr<br />
verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen,<br />
sich regenerieren und damit<br />
auch zukünftigen Generationen wieder<br />
bereitgestellt werden kann. Bei den klassischen<br />
Schlagwörtern „Energieeffizienz“<br />
und „Ressourcenschonung“ denken wir<br />
an die Preise von Öl, Gas und Strom,<br />
an politische Zielvorstellungen und<br />
deren gesetzliche Vorgaben. Als weiterer<br />
Aspekt der Nachhaltigkeit kommt einem<br />
dann noch in den Sinn, wie durch Marketing<br />
und Medien das eigene Image<br />
aufgebaut wird.<br />
Als Gegenentwurf dazu besteht der Ansatz<br />
des „Drei-Säulen-Modells der Nachhaltigkeit“<br />
aus den drei Komponenten<br />
der ökologischen, ökonomischen und<br />
sozialen Nachhaltigkeit.<br />
Weitere Indikatoren der Nachhaltigkeit<br />
sind daneben auch z. B. Müllvermeidung<br />
sowie der Klima- und Gesundheitsschutz<br />
von Mitarbeitern und Bevölkerung<br />
(Stichworte: CO 2 -Bilanz, Schutz vor<br />
Emissionen wie Staub, Lärm, Geruch,<br />
Schadstoffen).<br />
Wie erreicht ein Investor Nachhaltigkeit?<br />
Eine einseitige Betrachtung einzelner<br />
Aspekte wird niemals den gewünschten<br />
Effekt erzielen. Man sollte methodisch<br />
und disziplinübergreifend vorgehen: Die<br />
projektorientierte Optimierung sucht<br />
anhand einer Bestandsanalyse von Betriebszuständen<br />
und Verbrauchswerten<br />
nach Einsparpotenzialen. Die Praxis<br />
zeigt, dass die meisten Nutzer ihren Verbrauch<br />
und die jährlichen Kosten überhaupt<br />
nicht kennen! Immer noch sind<br />
bis zu 70% des jährlichen Energieverbrauchs<br />
auf Verschwendung zurückzuführen.<br />
Hierzu zählen nicht bedarfsgerecht<br />
eingestellte haustechnische Anlagen,<br />
offen stehende Türen und Tore, falsches<br />
Lüftungsverhalten, unnötig eingeschaltete<br />
Beleuchtung usw.<br />
Wie setzt man Energiesparen um?<br />
Der Gebäudehülle fällt erstaunlicherweise<br />
nur eine begrenzte Bedeutung<br />
beim Energiesparen zu, da bei heute verwendeten<br />
Dämmstärken einfach die<br />
Grenzen der Wirtschaftlichkeit erreicht<br />
werden. Auch verschlingt die Herstellung<br />
von Wärmedämmung selbst wiederum<br />
Ressourcen und Energie.<br />
Der weitaus bessere Ansatz ist die Energieeinsparung<br />
bzw. die Einschränkung<br />
des Energie- und damit Ressourcenverbrauches!<br />
Nachfolgend einige Beispiele,<br />
welche die PUNKTEINS Generalplanungsgesellschaft<br />
häufig umsetzt. Das<br />
größte Potenzial liegt in der Optimierung<br />
der Gebäudetechnik, um durch<br />
Automation die Verschwendungsmöglichkeiten<br />
zu minimieren. Mit einer<br />
permanenten Datenauswertung des<br />
Energie-Managements mit Soll-/Ist-<br />
Vergleichen erreicht man eine kontinuierliche<br />
Optimierung.<br />
Gebäudetechnik<br />
Einsatz von LED- oder T5-Leuchten,<br />
kombiniert mit tageslichtabhängiger<br />
Steuerung<br />
Modernisierung von Heizkesseln, Nutzung<br />
von Fernwärme oder Blockheizkraftwerken,<br />
ggf. mit Nachbarn<br />
Lüftungskonzepte mit Nachtlüftung und<br />
intelligenter Steuerung<br />
Anlagen mit Wärmerückgewinnung und<br />
hoher Energieeffizienz bei Motoren,<br />
Pumpen etc.<br />
Gebäudehülle<br />
Wirtschaftliche Gebäuderaster um<br />
Konstruktionshöhen und Materialstärken<br />
zu minimieren<br />
Thermische Bauteilaktivierung, Fußbodenheizung,<br />
Nutzung des Gebäudes<br />
als träge Speichermasse<br />
28<br />
<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>
Dämmstärken über EnEV hinaus<br />
Verwendung von Holz (nachwachsend,<br />
gutes Klima)<br />
Natürliche Baustoffe für Innenräume<br />
Fußböden mit geringer Staubentwicklung<br />
zum Schutz der Gesundheit<br />
Organisation / Nutzer<br />
Optimierung von Nutzungsverhalten,<br />
Betrieb, Prozessen, Produktion auf geringen<br />
Energieverlusten<br />
Bewusstseinsbildung bei Mitarbeitern,<br />
Ideenwettbewerbe, Prämien für Energiesparziele<br />
Einbeziehung von Partnern und Zulieferern<br />
in die Nachhaltigkeitsbetrachtung<br />
Können wir es uns leisten, darauf zu<br />
verzichten?<br />
Die Erfahrungen von PUNKTEINS<br />
zeigen: Es gibt kein Patentrezept für<br />
nachhaltiges, energieoptimiertes und<br />
damit ressourcenschonendes Bauen.<br />
Jede neue Planungsaufgabe, im Bestand<br />
wie auch bei einem Neubauprojekt,<br />
bleibt eine Einzelfallbetrachtung unter<br />
energetischer und wirtschaftlicher Abwägung.<br />
Wenn wir das Machbare umsetzen,<br />
liefert Nachhaltigkeit auch einen<br />
<strong>direkt</strong>en Benefit: Der Nutzwert der Immobilie<br />
steigt, die Lebenszykluskosten<br />
sinken und der Wert oder die Mieteinnahmen<br />
erhöhen sich.<br />
Es bedarf eines erfahrenen, umsichtigen<br />
Generalplaners mit einem guten Netzwerk<br />
aus Fachingenieuren, Sachverständigen<br />
und Partnern in der Industrie, der<br />
die Beteiligten versteht und interdisziplinär<br />
zusammenbringt. Der moderiert,<br />
Ideen entwickelt, behutsam und hartnäckig<br />
zugleich agiert – und vor allem<br />
den Überblick nie verliert.<br />
Dipl.-Ing. (FH) Sven Koberstein ist Architekt<br />
und Geschäftsführer der PUNKTEINS<br />
Generalplanungsgesellschaft aus Hamburg,<br />
die seit über 25 Jahren für die Logistikbranche<br />
und die produzierende Industrie<br />
plant und baut. Sein Leitmotiv: Bauen bei<br />
optimaler Nutzung und Funktionalität und<br />
dennoch Ressourcenverbrauch und Umweltschutz<br />
als Verantwortung für Generationen<br />
verstehen.<br />
<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong> 29
LED-Best Practice als CO2-<br />
und Kostenkiller in der Logistik<br />
Von Nicolas von Wilcke<br />
In den Logistikstandorten wird ca. 50%<br />
der Energie für Licht aufgewendet. In<br />
der Branche spielt Beleuchtung bislang<br />
eine untergeordnete Rolle. Jedoch steckt<br />
gerade in diesem Thema erhebliches Einspar-<br />
oder anders gesagt: Profitpotential.<br />
Die Logistik kann zudem einige ihrer<br />
Nachhaltigkeitsaufgaben wirtschaftlich<br />
lösen. Im Weiteren werden sich durch<br />
das für 2017 erwartete Verkaufsverbot<br />
von HQL-Lampen und diversen Leuchtstoffröhren<br />
Veränderungen ergeben, auf<br />
die es sich einzustellen gilt.<br />
Ein neues Zeitalter: LED – die „Lichtemittierende<br />
Diode“<br />
Die seit 1962 bekannte Technik ist seit<br />
2010 leistungstechnisch und preislich auf<br />
einem für die Wirtschaft interessanten<br />
Niveau angelangt. LED-Industrielösungen<br />
werden heute in Höhen von 10 bis 30 m<br />
verbaut und bringen den geforderten<br />
Lichtstrom in Anstell-, als auch blendfrei<br />
in die Regalbereiche. Zudem generiert<br />
LED-Licht eine wesentlich höhere Kontrastschärfe,<br />
was bei anspruchsvollen<br />
Sichtaufgaben, wie z.B. beim Lesen zur<br />
Vermeidung von Fehlern führt. Diese<br />
Technik ist zunehmend im Gespräch und<br />
wirft gleichzeitig viele Fragen auf.<br />
Im Vergleich zu den üblicherweise genutzten<br />
Entladungslampen verwendet die LED<br />
nur etwa 50% der Energie und spart der<br />
Logistik damit 25% ihres gesamten Energieaufkommens<br />
in den Gebäuden.<br />
Mit einer Leuchtdauer von bis zu 100.000<br />
Stunden, z.B.: L90/B10 (d.h.: 90% des Anfangslichtstroms<br />
müssen nach der angegebenen<br />
Stundenlebensdauer z.B. 100.000<br />
h noch vorhanden sein bei max. 10% Ausfallrate<br />
der LEDs), arbeitet die Technik<br />
mehrere Male länger als die konventionellen<br />
Pendants. Die Schaltfestigkeit wird<br />
mit ca. 1-2 Millionen Mal angegeben und<br />
stellt damit keine Begrenzung für die<br />
genannte Lebensdauer dar.<br />
Ohne die Verwendung von giftigem Quecksilber<br />
ist sie am Ende Ihrer Funktionszeit<br />
lediglich dem Elektroschrott zuzuführen<br />
und nicht dem Sondermüll.<br />
Nicolas von Wilcke, 47, ist Geschäftsführer der Klares Licht LED-KAMPAGNE @ Nexplan<br />
GmbH. Er ist Dipl. Industrie Designer, unabhängiger LED-Experte und Sozial Unternehmer<br />
für eine gerechtere und bessere Welt. Er lebt und arbeitet in der Nähe von Darmstadt.<br />
Das richtige Produkt an der richtigen<br />
Stelle<br />
LED-Licht emittiert das Licht gänzlich<br />
anders als herkömmliche Entladungslampen.<br />
Galten bisher das verwendete<br />
Leuchtmittel mit Leistung (Watt), Lumen,<br />
und Farbtemperatur als die wichtigsten<br />
Parameter, sind mittlerweile etwa<br />
30 weitere Werte zu berücksichtigen,<br />
wie: Lumeneffizienz, Wirkfaktor, Übergangstemperatur,<br />
Thermomanagement<br />
und die bestmögliche Abstimmung der<br />
Komponenten.<br />
In den interessierten Unternehmen sind<br />
Kenntnisse über LED vorhanden, jedoch<br />
ist eine sachgerechte Vergleichbarkeit<br />
der angebotenen Lösungen oft<br />
schwierig, auch aufgrund fehlender<br />
Normungen seitens des Gesetzgebers.<br />
Das schafft Unsicherheit und führt immer<br />
wieder zur Entscheidung gegen die<br />
LED-Lösung.<br />
Dazu kommt die Unübersichtlichkeit<br />
des LED-Marktangebotes. Viele konventionelle<br />
Leuchtenhersteller stiegen<br />
ab 2005 in die Entwicklung ein. In Konkurrenz<br />
zu den eigenen etablierten Leuchten,<br />
bieten sie die LED-Technik daher<br />
als hochpreisige Premiumprodukte an.<br />
Damit ist die neue Technik oft nicht<br />
wirtschaftlich einsetzbar. Neben einer<br />
Vielzahl von LED-Vertriebsfirmen gibt<br />
es jedoch reine LED-Hersteller, die u.a.<br />
seit 40 Jahren in der Leuchten-Produktion<br />
tätig sind. Langjährige Erfahrung<br />
gewährleistet hierbei eine hohe Produktqualität<br />
bei günstigen Preisen. In Europas<br />
Wirtschaft nahezu unbekannt, bedienen<br />
sie im reinen B2B-Geschäft globale<br />
Kunden wie z.B. Amazon, DHL, Kühne<br />
+ Nagel, Pirelli, Shell.<br />
30 <strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>
Unternehmensprofil:<br />
Die Klares Licht LED-Kampagne berät<br />
und begleitet Unternehmen/Konzerne<br />
im Thema LED und ermöglicht den<br />
risikolosen Umstieg auf hocheffiziente<br />
Lichttechnologie. Weitere Informationen<br />
und Referenzen auf der Website:<br />
www.klareslicht-led-kampagne.de<br />
Die Kampagne ist ein Social Business<br />
nach Friedensnobelpreisträger Prof.<br />
Yunus, dem Erfinder der Mikrokredite.<br />
Weitere Einsparung durch Sensorik<br />
In neuen Bürogebäuden als Standard<br />
verwendet, sind Präsenz- und Tageslichtsensorik<br />
in der Industrie und Logistik<br />
eher selten zu finden. Dabei hat sich z.B.<br />
gerade in der Logistik herausgestellt, dass<br />
bei einer typischen Umschlaghalle von<br />
10.000 qm und einer Besetzung mit 10-<br />
15 Personen nur ein Bruchteil tatsächlich<br />
voll beleuchtet sein muss und die restliche<br />
nicht „okkupierte“ Fläche auf 20% abgesenkt<br />
werden kann. Durch diese intelligente<br />
Steuerung der Leuchten werden<br />
nachweislich bis zu 95% der bislang aufgewendeten<br />
Energie und CO 2 -Emissionen<br />
eingespart.<br />
Kurze Amortisationszeiten<br />
Für Umrüstungen auf LED-Licht empfiehlt<br />
es sich primär, Bereiche mit langen<br />
Anschaltzeiten, also 16 - 24h, bei 6 und 7<br />
Wochentagen zu wählen. Dort, wo viel<br />
Energie verbraucht wird, kann auch viel<br />
Energie eingespart werden. Im Neubau<br />
sollte die Amortisationszeit in 24/7-<br />
Bereichen immer bei 1-2 Jahren liegen,<br />
in der Sanierung einige Monate länger.<br />
Auch ohne Budget oder Eigenkapital lassen<br />
sich LED-Maßnahmen kurzfristig<br />
durchführen. Als Finanzierungsinstrumente<br />
stehen u.a. KfW-Förderkredite,<br />
Contracting, Leasing und der B.A.U.M.-<br />
Zukunftsfonds zur Verfügung.<br />
Zusammenfassung<br />
Die Nutzung von LED-Lösungen ist in<br />
Bereichen der 16-24/6/7-Logistik fast<br />
ausnahmslos zu empfehlen. Im Neubau<br />
empfiehlt es sich, frühzeitig in der Planung<br />
die LED zu berücksichtigen und<br />
entsprechende unabhängige Experten zu<br />
konsultieren. Neben der hohen Kostenreduktion,<br />
sind in entsprechender Höhe<br />
die CO 2 -Emissionen zu vermindern.<br />
Referenz LED-ROI-Beispiele<br />
<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong> 31
Ramsauer zeigt<br />
Interesse an<br />
TimoCom<br />
Die TimoCom Soft- und Hardware<br />
GmbH hat zum Abschluss der<br />
transport logistic <strong>2013</strong> in München<br />
ein positives Fazit gezogen.<br />
Highlight des Messeauftritts war<br />
das neue TC eMap® inklusive<br />
einer Trackinglösung, in der alle<br />
gängigen Telematikanbieter auf<br />
nur einer Plattform angezeigt<br />
werden.<br />
Marcel Frings<br />
Die TimoCom Soft- und Hardware GmbH wurde<br />
1997 gegründet und ist ein IT-Dienstleister für<br />
alle am Transport beteiligten Unternehmen. In<br />
wenigen Jahren hat sich das Start-up zum<br />
mittelständischen Unternehmen entwickelt. Mit<br />
einem großen Team internationaler Mitarbeiter<br />
bietet TimoCom drei europäische Vergabeplattformen<br />
an: die marktführende Fracht- und<br />
Laderaumbörse TC Truck&Cargo®, TC eBid®,<br />
die Online-Plattform für Transport-Ausschreibungen<br />
sowie eine Lagerbörse mit passgenauen<br />
Lager- und Logistikflächen. Ergänzt wird das<br />
Portfolio durch TC eMap®, eine Routen- und<br />
Kalkulationslösung mit integrierter Trackingfunktion.<br />
Bereits im Vorfeld der Messe hatte<br />
die herstellerübergreifende Trackinglösung<br />
für ein europaweit positives<br />
Medienecho gesorgt. Davon ließ sich auch<br />
Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer<br />
überzeugen. Zum Startschuss von<br />
TC eMap® kam der Minister höchstpersönlich<br />
auf den Messestand. Im Gespräch<br />
mit Marcel Frings, Chief Representative<br />
von TimoCom, zeigte sich der Minister<br />
äußerst interessiert an den innovativen<br />
Produkten.<br />
TC eMap® ist eine 3-in-1-Lösung für die<br />
Transportbranche. Mithilfe der integrierten<br />
Routenplanung können Kunden <strong>direkt</strong><br />
aus der europaweit marktführenden<br />
Fracht- und Laderaumbörse TC Truck&-<br />
Cargo® heraus die Fahrtstrecke zur jeweiligen<br />
Relation ermitteln. Gleichzeitig<br />
können sie auch die entstehenden Fahrtkosten<br />
und Fahrtnebenkosten in TC<br />
eMap® kalkulieren.<br />
Drei Fragen an Marcel Frings<br />
Herr Frings, was ist das besondere<br />
Highlight am Ihrem neuen Produkt?<br />
Marcel Frings: Nun, es gibt nicht nur ein<br />
Highlight sondern gleich mehrere.<br />
Zunächst einmal ist die Trackingfunktion<br />
an sich schon etwas Besonderes. Wir sind<br />
der einzige Anbieter von Vergabeplattformen<br />
für die Transportbranche, der so<br />
ein Produkt anbietet. Dadurch können<br />
unsere Kunden beispielsweise <strong>direkt</strong> aus<br />
der Fracht- und Laderaumbörse TC<br />
Truck&Cargo® heraus auf TC eMap®<br />
inklusive Tracking zugreifen und bleiben<br />
somit auf der gewohnten TimoCom-<br />
Plattform. Eines der wichtigsten Features<br />
ist aber, dass man bei uns verschiedene<br />
Telematik-Systeme auf einen Blick verfolgen<br />
kann. Wir arbeiten dazu mit den<br />
gängigsten Telematik-Anbietern in Europa<br />
zusammen. Eine derartige herstellerunabhängige<br />
Trackinglösung gab es<br />
noch nie bei Transportbörsen.<br />
An wen richtet sich das Angebot genau?<br />
An Spediteure oder Frachtführer?<br />
Frings: Wie alle unsere Vergabeplattformen<br />
richtet sich auch TC eMap® generell<br />
an Unternehmen, die am Transport beteiligt<br />
sind. Spediteure sparen durch das<br />
Tracking in TC eMap® vor allem Zeit.<br />
Man weiß ja, wie das heutzutage läuft:<br />
Der Auftraggeber ruft beim Transporteur<br />
an und möchte wissen, wo seine Ware<br />
gerade ist. Der Transporteur gibt dann<br />
die gewünschte Auskunft. Künftig geht<br />
das wesentlich effizienter. Der Transporteur<br />
erteilt seinem Auftraggeber ganz<br />
einfach die Freigabe zum Tracken des<br />
betreffenden Fahrzeugs. So kann dieser<br />
ohne langwierige Telefonate sehen, wo<br />
sich das Fahrzeug mit seiner Ware gerade<br />
befindet – und zwar genau dann, wann<br />
er die Informationen benötigt. Außerdem<br />
ist das Tracking über TC eMap® übersichtlich<br />
und einfach. Der Spediteur bzw.<br />
Disponent sieht alle Telematik-Systeme<br />
in nur einem Bildschirmfenster und muss<br />
nicht zwischen verschiedenen Plattformen<br />
hin- und herklicken.<br />
Wie können Frachtführer von dem<br />
Produkt profitieren?<br />
Frings: Für Frachtführer wird das „Sichtracken-lassen“<br />
zum Wettbewerbsvorteil!<br />
Alle Unternehmen können in den Detailangeboten<br />
angeben, ob sie über trackbare<br />
Fahrzeuge verfügen. In der Transportbranche<br />
steht Sicherheit an oberster Stelle:<br />
Wenn ich als Auftraggeber zwei Dienstleister<br />
zur Verfügung habe, von denen<br />
einer trackbare Fahrzeuge hat, dann arbeite<br />
ich mit diesem zusammen. Denn<br />
das „Sich-tracken-lassen“ ist gelebte<br />
Transparenz und damit Basis einer vertrauensvollen<br />
Geschäftsbeziehung – genau<br />
das kann man künftig als Dienstleister<br />
in TC eMap® dem Auftraggeber<br />
zeigen.<br />
32<br />
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erfolgreicher Unternehmen aus den Branchen<br />
Maschinenbau, Logistik, Handel, Handwerk,<br />
Nahrungsmittelindustrie sowie aus den<br />
unternehmensnahen Dienstleistungsbereichen.<br />
Sie wissen die guten Rahmenbedingungen<br />
zu schätzen. Berufstätigen<br />
Eltern bieten sich umfassende Angebote<br />
zur Betreuung ihrer Kinder. Hervorzuheben<br />
sind insbesondere die hohe Betreuungsquote<br />
in wohnortnahen Kindertagesstätten,<br />
das wohnortnahe Angebot an Grund-<br />
schulen sowie die Nachmittagsbetreuung an<br />
den Schulen. Neben einer Hauptschule und<br />
einer Realschule verfügt Verden über zwei<br />
Gymnasien und die Berufsbildenden Schulen.<br />
Logistics Centre Berlin-Schönefeld<br />
Logistics Centre Berlin-Schönefeld<br />
Größe:<br />
15.000 m 2 Logistikflächen, unterteilbar in<br />
Einheiten von 5.300 m 2 und 9.700 m 2<br />
Lage:<br />
<strong>direkt</strong> am neuen Flughafen<br />
Berlin-Brandenburg in Schönefeld.<br />
Projekt:<br />
Das Objekt verfügt über 15.000 m 2 erstklassige<br />
Logistikflächen und 568 m 2 moderne Büroflächen.<br />
Die Unterteilbarkeit in zwei Mieteinheiten (5.300<br />
und 9.700 m 2 ), flexible Büros und ein attraktiver<br />
Mietzins machen das Objekt in unmittelbarer Nähe<br />
zum künftigen Flughafen Berlin-Brandenburg zu<br />
einer optimalen Lösung für Distributions- und<br />
Kontraktlogistikprojekte.<br />
Alle Genehmigungen sind vorhanden.<br />
Ausstattung und Qualität:<br />
12 Meter Hallenhöhe UKB<br />
Bodenbelastbarkeit 50 kN/m 2<br />
Bodenebenheit gem. DIN 18 202,<br />
Tabelle 3, Zeile 4<br />
16 Andockrampen, 2 ebenerdige Tore<br />
ESFR Sprinkleranlage<br />
Beleuchtungsstärke: 200 Lux (Lager),<br />
250 Lux (Umschlagbereich)<br />
Beheizung des Lagers auf 12 Grad,<br />
der Büros auf 21 Grad<br />
Modern ausgestattete Büros und Sozialflächen<br />
Stellplätze: 13 für Lkw, 66 für Pkw<br />
Nachhaltigkeit:<br />
Hochwertige und moderne Bauweise<br />
Nachhaltige Reduzierung der Betriebskosten
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mit modernem Anbau und Freifläche / Biebesheim Rhein-Main-Gebiet<br />
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Baujahr: 1982/83<br />
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67 ist das Gelände von Norden (Ausfahrt Biebesheim)<br />
und Süden (Ausfahrt Gernsheim) in 5 bis 10<br />
Minuten zu erreichen. Den Flughafen Frankfurt-Main<br />
erreicht man in ca. 25 Minuten. Mannheim erreicht<br />
man in ca. 30 Minuten.<br />
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Sonstige Flächen und Grünanlagen: ca. 5.370 m2<br />
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für 2012 vor. Provisionsfrei.<br />
Logistics Centre Dietzenbach / Frankfurt<br />
Logistics Centre Dietzenbach / Frankfurt<br />
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im ersten Bauabschnitt,<br />
37.500 m 2 im zweiten Baukörper.<br />
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günstige Lage innerhalb der Wirtschaftsregion<br />
Rhein-Main aus. Der Frankfurter Flughafen liegt<br />
25 Autominuten entfernt, die Autobahnauffahrt<br />
zur A661 über die B459 befindet sich in sieben<br />
Kilometern Entfernung und erschließt Verbindungen<br />
in alle Richtungen.<br />
Das Projekt:<br />
Das Logistics Centre Dietzenbach ist ein Neubau,<br />
bei dem die flexible Nutzung sowie die ökologischen<br />
und betriebskostentechnischen Nachhaltigkeitsaspekte<br />
im Vordergrund stehen. Durch modernste<br />
Haustechnik, flexible Trennwände und mehrere<br />
Treppenhäuser ist im ersten Bauabschnitt eine<br />
Unterteilung in bis zu sechs Mietbereiche<br />
von ca. 3.100 m 2 bis 25.900 m 2<br />
Hallenfläche möglich.<br />
Ausstattung und Qualität:<br />
Hallenhöhe: 10,50 m UKB<br />
Bodenbelastbarkeit der Halle: 7,5 t/m 2<br />
(Flächenlast), 9,5t (Punktlast /20 x 20 cm),<br />
auf dem Galeriegeschoss: 750kg/m 2<br />
Büroanteil: 7-10 % der Hallenfläche<br />
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Bodenbelastung: 50 kN/m2<br />
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Dienstleistungspartner ist Rhenus<br />
Wachstumsmarke<br />
Logistikoutsourcing für Fanartikel<br />
macht Merchandising<br />
reif für die Champions League<br />
von Thomas Pool<br />
Das Timing für ein Treffen im<br />
BVB-Hauptquartier könnte<br />
schlechter nicht sein! Nur zwei<br />
Tage liegt das unglücklich verlorene<br />
Champions League-Finale zurück, die<br />
BVB-Flaggen am Dortmunder Rheinlanddamm<br />
wehen träge auf Halbmast.<br />
Doch während die schwarz-gelbe Fußballseele<br />
noch ihre Wunden leckt, arbeitet<br />
das BVB-Management bereits mit<br />
Hochdruck an der neuen Saison. Nein,<br />
nicht über Spielertransfers und TV-Verträge<br />
soll hier berichtet werden, sondern<br />
über das lukrative Geschäft mit den<br />
Fanartikeln – kurz Merchandising genannt.<br />
Darin liegt enormes Potenzial mit<br />
ständig wachsenden Umsätzen in<br />
Millionenhöhe.<br />
Matthias Zerber, Geschäftsführer der BVB<br />
Merchandising GmbH, verantwortet diese<br />
Umsätze, die in der abgelaufenen Saison<br />
ein Volumen von 24 Millionen Euro erreicht<br />
haben. „Das entspricht einer Steigerung<br />
von rund 55 Prozent gegenüber der<br />
Vorsaison“, erklärt der Merchandising-Verantwortliche<br />
– und er freut sich: „Damit<br />
sind wir unter den Top 3 in der Bundesliga<br />
angekommen.“ Neben Borussia Dort-<br />
mund sind es der FC Schalke 04 sowie der<br />
Branchenprimus FC Bayern München,<br />
die das Geschäft mit den Fanartikeln am<br />
erfolgreichsten betreiben. Die gesamte<br />
erste Bundesliga erzielt derzeit einen<br />
Merchandising-Umsatz von rund 150 Millionen<br />
Euro.<br />
Flaggen, Schals, Trikots:<br />
Fans stehen auf Textiles<br />
Das Sortiment des BVB-Merchandisings<br />
besteht zu 65 Prozent aus Textilien wie<br />
Trikots, Jacken, Mützen, Schals, Bettwäsche,<br />
Flaggen etc. Die restlichen 35 Prozent<br />
sind ein bunter Gemischtwarenladen<br />
– vom Kaffeepott bis zum Gartenzwerg.<br />
„Rund 5.000 Artikelnummern werden<br />
von unserem Warenwitschaftssystem verwaltet“,<br />
so Matthias Zerber. Für diese<br />
Artikelvielfalt standen an einem bis vor<br />
Kurzem in Eigenregie betriebenen Lagerstandort<br />
im Dortmunder Süden 1.600 Palettenstellplätze<br />
sowie 2.000 Fachbodenplätze<br />
zur Verfügung. Aufgrund des überproportionalen<br />
Wachstums hat jedoch<br />
das Manangement entschieden, die Merchandising-Logistik<br />
an einen Dienstleister<br />
34<br />
<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>
BVB:<br />
zu vergeben. In einem Ausschreibungsverfahren<br />
setzte sich der heimische Anbieter<br />
Rhenus Contract Logistics durch.<br />
Der Logistikgigant bewirtschaftet seit<br />
dem 1. Juli das BVB-Fanartikel-Lager.<br />
dung für Rhenus. „Für uns ist diese Lösung,<br />
neben allen wirtschaftlichen Erwägungen,<br />
auch ein Bekenntnis zum Standort<br />
Dortmund.“ Die BVB-Fanartikel werden<br />
seit ihrem Umzug Ende Juni vollständig<br />
im Rhenus Multi User-Warehouse im<br />
Dortmunder Stadtteil Wambel gelagert<br />
und von dort weltweit ausgeliefert. „Dieser<br />
Standort bietet dem BVB ein gewachsenes<br />
und solides Know-how sowie Wachstums-<br />
„Wir haben bei der Auswahl des Logistikdienstleisters<br />
bewusst auf ein in der Region<br />
beheimatetes Unternehmen gesetzt“,<br />
erläutert Matthias Zerber die Entscheiperspektiven“,<br />
betont Heiko Nowak, Geschäftsführer<br />
der Rhenus Contract Logistics<br />
West. Neben dem reinen Lagergeschäft,<br />
bestehend aus Wareneingang,<br />
Kommissionierung und Versand, erbringt<br />
Rhenus für die Borussia Leistungen wie<br />
das Aufbringen von Spielernamen und<br />
Rückennummern auf Trikots (das sogenannte<br />
„Beflocken“) sowie spezielle Verpackungsdienste.<br />
<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong> 35
Auf geht’s! Die BVB-Shops werden mit<br />
Nachschub versorgt.<br />
Feintuning: Die Kommissionierung im Lager<br />
ist liebevolle Handarbeit.<br />
Großer Sport, große Ziele<br />
„Rund die Hälfte der Aufträge laufen über<br />
unseren Onlineshop, die andere Hälfte<br />
über die sieben stationären Shops in<br />
Dortmund und Umgebung sowie über<br />
Handelspartner“, erklärt der BVB-Merchandiser.<br />
Fünf Prozent aller Bestellungen<br />
kommen aus dem Ausland – weltweit.<br />
„Unsere Ziele sind nicht nur im sportlichen<br />
Bereich ehrgeizig“, betont Matthias<br />
Zerber. „Im Merchandising wollen wir<br />
weiter kräftig wachsen und uns letztlich<br />
mit 30 bis 35 Millionen Euro Umsatz als<br />
Nummer zwei in der Bundesliga etablieren.“<br />
Um diese Zahlen mal ein wenig einzuordnen:<br />
Nur ganz große Vereine im<br />
europäischen Fußball können sich damit<br />
schmücken! Somit besteht kein Zweifel:<br />
Der BVB hat auch in der Saison <strong>2013</strong>/14<br />
hochgesteckte Ziele. Und das nicht nur<br />
sportlich.<br />
vor Vereinen wie dem FC Barcelona<br />
(78.340), Manchester United (75.115) und<br />
Bayern München (69.000). Der Dortmunder<br />
Signal Iduna Park ist Deutschlands<br />
größte Fußballarena. Sie verfügt über<br />
80.645 Plätze und war im vergangenen<br />
Jahrzehnt durchschnittlich zu 90 Prozent<br />
ausgelastet. Die Marktkapitalisierung des<br />
börsennotierten BVB betrug im Mai <strong>2013</strong><br />
rund 204 Millionen Euro.<br />
Die Rhenus-Gruppe ist ein weltweit operierender<br />
Logistikdienstleister mit einem<br />
Umsatz von vier Milliarden Euro. Das 1912<br />
gegründete und ursprünglich aus der<br />
Rheinschifffahrt stammende Unternehmen<br />
ist an 350 Standorten mit drei Millionen<br />
Quadratmetern Logistikfläche aktiv<br />
und beschäftigt mehr als 24.000<br />
Mitarbeiter. Die Geschäftsbereiche Contract<br />
Logistics, Freight Logistics, Port<br />
Logistics sowie Public Transport stehen<br />
für das Management komplexer Supply<br />
Chains und für innovative Mehrwertdienste.<br />
Für das zu 100 Prozent der<br />
Rethmann-Gruppe (Selm/Münsterland)<br />
angehörende Unternehmen sind werktäglich<br />
rund 7.000 Lkw auf den Straßen<br />
unterwegs.<br />
Fußball und Logistik: Zahlen, Daten,<br />
Fakten<br />
Die Borussia Dortmund GmbH & Co.<br />
KgaA wird im Geschäftsjahr 2012/<strong>2013</strong><br />
(1. Juli) einen Rekordumsatz von ca. 280<br />
Millionen Euro erzielen. Der BVB war in<br />
diesem Zeitraum mit durchschnittlich<br />
80.552 Stadionbesuchern pro Spiel<br />
europäischer Zuschauerkrösus – noch<br />
Heiko Nowak, Rhenus: „Mit uns sind die<br />
Weichen beim BVB auf weiteres Merchandising-<br />
Wachstum gestellt.“<br />
Matthias Zerber, BVB: „Fußball made in<br />
Dortmund – Logistik made in Dortmund.<br />
Das passt!“<br />
36<br />
<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>
Die vier Säulen<br />
der Nachhaltigkeit<br />
Von Niko Gedaze<br />
Nachhaltigkeit<br />
ökologisch<br />
ökonomisch<br />
Soziale<br />
Verantwortung<br />
Unternehmensführung<br />
und -struktur<br />
Das Konzept der Nachhaltigkeit<br />
wird in der Immobilienbranche<br />
immer wichtiger. Es<br />
zielt darauf ab, unseren Lebensraum<br />
ökologisch verträglich, sozial gerecht<br />
und wirtschaftlich leistungsfähiger zu<br />
gestalten. Dies kann über effektive<br />
Schutzmaßnahmen für die Umwelt und<br />
verantwortungsvollen Umgang mit<br />
Ressourcen und Rohstoffen bei Beibehaltung<br />
wirtschaftlicher Rentabilität<br />
und des BIP-Wachstums geschehen,<br />
aber auch Maßnahmen zur Sicherung<br />
der Lebensqualität, Verbesserung des<br />
Angebots für zukunftsorientierte Ausbildung<br />
und Erhöhung der Beschäftigung<br />
tragen zu Nachhaltigkeit bei.<br />
Gerade in der Logistikbranche muss<br />
gelten, die Kosten negativer externer<br />
Effekte auf die Gesellschaft möglichst<br />
zu minimieren und die Kosten positiver<br />
Externalitäten zu fördern. Denn wirtschaftliche<br />
und soziale Ungleichheit<br />
führt oft dazu, dass Menschen unterschiedlich<br />
von Umweltverschmutzung<br />
und anderen negativen Effekten betroffen<br />
sind.<br />
Die Bedeutung von „nachhaltig“ wird<br />
in unserer Branche oft mit dem Wort<br />
„Dauerhaftigkeit“ oder „langfristige<br />
Stabilität“, auch mit dem Begriff „Umweltfreundlichkeit“<br />
verwechselt. Das<br />
Konzept der Nachhaltigkeit ist weitaus<br />
mehr. Er berührt zwar diese Vokabeln,<br />
beinhaltet aber im Wesentlichen vier<br />
wichtige Themendimensionen, die quasi<br />
die Säulen dieses Gesamtkonzepts bilden.<br />
Da der Begriff durch inflationäre Verwendung<br />
an Aussagekraft zu verlieren<br />
droht, wird in jüngerer Zeit häufig auch<br />
von „Zukunftsfähigkeit“ gesprochen. An<br />
sich ist das Nachhaltigkeitskonzept, das<br />
als Drei-Säulen-Modell bekannt wurde,<br />
unvollständig, da sich dieses Konzept in<br />
der Immobilienprojektentwicklung nicht<br />
über drei, sondern zumindest über vier<br />
wichtige Dimensionen ausdehnt.<br />
Die erste Dimension bildet die ökologische<br />
Nachhaltigkeit, welche die Bereiche<br />
Umwelt und Schutz der Lebensqualität<br />
berührt. Die zweite ist die ökonomische<br />
Nachhaltigkeit, die die Wirtschaft<br />
und Anwendung von Wirtschaftsethiken<br />
umfasst, gefolgt von sozialer Nachhaltigkeit<br />
und dem Tragen sozialer Verantwortung<br />
als dritte Säule. Die vierte und<br />
wahrscheinlich wichtigste Dimension<br />
liegt in Verwaltung, Management und<br />
Verantwortung sowohl auf der politischen<br />
Ebene als auch auf jener der<br />
Unternehmungsführung und -struktur.<br />
Das Letztere ist die „implementierende<br />
und die überwachende“ Komponente,<br />
ohne die Nachhaltigkeit als Gesamtkonzept<br />
nicht steuerbar wäre und damit<br />
auch nicht funktionieren kann.<br />
Es liegt auf der Hand, dass ein Nachhaltigkeitskonzept<br />
nur in einem ausgewogenen<br />
Mix und auch nur dann funktionieren<br />
kann, wenn alle vier Dimensionen<br />
durch das Unternehmen angestrebt und<br />
in die Unternehmensprozesse integriert<br />
sind, so dass sie gleichermaßen langfristig<br />
und unumkehrbar in interne und<br />
externe Kommunikationsstrukturen<br />
implementiert werden. Das betrifft<br />
sowohl die Mitarbeiter, als auch die Zusammenarbeit<br />
mit Zulieferern und Endnutzern<br />
der Immobilie, die ähnliche<br />
Strategien verfolgen.<br />
<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong> 37
In unserer Branche bietet nachhaltige<br />
Entwicklung große Chancen für neue,<br />
innovative Produkte, Dienstleistungen<br />
und Verfahren, für Wachstum, Beschäftigung<br />
und ein größeres Maß an<br />
Lebens- und Arbeitsqualität. Zweifelsohne<br />
steigt in Europa die Nachfrage<br />
nach umweltschonenden Baumaterialien<br />
und Verfahren zur nachhaltigen<br />
Herstellung sowie Dienstleistungen,<br />
die dieses Konzept berücksichtigen.<br />
Nachhaltige Produktionsweisen erfordern,<br />
dass Produkte, Verfahren und<br />
Dienstleistungen der Zukunft mit<br />
einem möglichst geringen Einsatz von<br />
Energie, Rohstoffen und Landfläche<br />
sowie mit möglichst wenig Emissionen<br />
und Abfall einhergehen. Das betrifft<br />
sowohl das Herstellungsverfahren<br />
von Produkten als auch die Produkte<br />
selbst und vor allem die effiziente Planung<br />
der Anlagen als Grundstein.<br />
Nachhaltige Immobiliennutzung setzt<br />
voraus, dass umweltbewusste Nutzer<br />
auch von sich aus umweltgerechte<br />
Produkte, Verfahren und Dienstleistungen<br />
bevorzugen, und selbst bei<br />
Erwerb, Gebrauch und Entsorgung in<br />
umweltgerechter Weise verfahren.<br />
Verdion hat sich zu 100% einer nachhaltigen<br />
und verantwortungsvollen<br />
Entwicklung verpflichtet. Das beginnt<br />
schon beim Namen, den wir gewählt<br />
haben, weil er für eine ökologische,<br />
nachhaltige und ethische Herangehensweise<br />
steht, die unsere Handlungsweise<br />
in den Bereichen Umwelt,<br />
Gesellschaft und Wirtschaft prägt. Wir<br />
gestalten unsere Projekte so, dass sie<br />
sich gut in die Umgebung einpassen<br />
und so ein Umfeld schaffen, in dem<br />
Unternehmen florieren können und<br />
Mitarbeiter gerne arbeiten.<br />
Wir arbeiten daran, branchenführend<br />
an der Minimierung der Umweltauswirkungen<br />
von Immobilienprojekten<br />
mitzuwirken. Auf diese Weise begegnen<br />
wir der globalen Herausforderung<br />
des Klimawechsels: Wir entwickeln das<br />
Design unserer Gebäude konsequent<br />
in Richtung Nachhaltigkeit und integrieren<br />
kontinuierlich neue Konstruktionsmerkmale,<br />
die unsere Projekte<br />
umweltfreundlicher machen. Mit<br />
dieser Strategie bieten wir unseren<br />
Kunden und Nutzern flexible und<br />
energieeffiziente Gebäude, die durch<br />
geringe Betriebskosten gleichzeitig die<br />
Umwelt und das Budget schonen.<br />
Letztlich ist Nachhaltigkeit ein sine<br />
qua non für alle verantwortungsvollen<br />
Entscheidungsträger und Akteure in<br />
der Wirtschaft, die ihre Tätigkeit in<br />
die Zukunft fortdenken. In diesem<br />
Sinne sehen wir die Umsetzung dieses<br />
Konzeptes in der Logistikimmobilienentwicklung<br />
grundsätzlich als Imperativ.<br />
Zur Person:<br />
Niko Gedaze, BSc (Hons), MRICS, ist Business Development Director<br />
bei Verdion, einem europäischen Entwickler von Logistikimmobilien<br />
mit Standorten in London, Düsseldorf und Wien.<br />
38<br />
<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>
Grüne Logistik:<br />
Chancen für<br />
Ökologie durch harte<br />
Von Prof. Dr. Michael Schröder<br />
Ökonomie<br />
Nachhaltiges Wirtschaften wird vor<br />
dem Hintergrund der in der Mitte<br />
der Gesellschaft angekommenen<br />
Umweltdebatte geradezu zu einer<br />
Leitidee der strategischen<br />
Unternehmensausrichtung. Umfasst<br />
Nachhaltigkeit in einer weiteren<br />
Auffassung auch soziale Aspekte,<br />
insbesondere im Hinblick auf<br />
Mitarbeiterführung oder auch im<br />
Umgang mit Lieferanten, so<br />
betreffen betriebliche – operative –<br />
Maßnahmen zur Nachhaltigkeit<br />
auch und insbesondere die Logistik.<br />
Prof. Dr. Michael Schröder<br />
„Konzepte nachhaltiger Logistik sind<br />
wichtige Bausteine der strategischen<br />
Unternehmenspolitik, haben jedoch – das<br />
schmälert aber nicht die hehren Ziele –<br />
einen klaren ökonomischen Charakter.“<br />
Die globale Wertschöpfungskette<br />
als Herausforderung<br />
Unter Green Logistics werden vor diesem<br />
Hintergrund grundsätzlich alle Aktivitäten<br />
verstanden, die Unternehmen<br />
– welcher Branche auch immer – andenken<br />
und umsetzen, um Emissionen im<br />
Allgemeinen und den CO 2 -Ausstoß im<br />
Speziellen entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />
messbar zu machen mit<br />
dem Ziel, diese zu minimieren.<br />
Orte der Beschaffung, Produktion und<br />
Distribution müssen in Zeiten globaler<br />
Wertschöpfung über Hunderte und Tausende<br />
von Kilometern miteinander verbunden<br />
werden. Aufgrund dessen – und<br />
aufgrund des hohen Anteils fremdvergebener<br />
Prozesse – finden heute erheblich<br />
mehr Transport- und Lagerprozesse<br />
statt als noch vor wenigen Jahren, so dass<br />
das Management nachhaltiger Logistik<br />
nicht überrascht.<br />
Denn zum einen – aus Kostensicht – werden<br />
entlang der gesamten Wertschöpfung<br />
signifikante Einsparpotenziale<br />
durch Maßnahmen, die zur Minimierung<br />
von CO 2 führen, vermutet. Und<br />
zum anderen – aus Marketinggesichtspunkten<br />
– soll mit öffentlichkeitswirksamen<br />
Umweltmaßnahmen ein positives<br />
Image für ein Produkt respektive das<br />
eigene Unternehmen geschaffen werden.<br />
Beide Argumente werden in zahlreichen<br />
Studien belegt.<br />
Das Dilemma der exakten Erfassung<br />
Auf der Suche nach den konkreten Verursachern<br />
von CO 2 -Ausstoß differieren<br />
die jeweiligen Anteile je nach Erhebung<br />
und angewandter Methode. Für Deutsch-<br />
land – hier exemplarisch herausgegriffen<br />
– wird in einer ZEIT-Studie von einem<br />
durchschnittlichen CO 2 -Ausstoß pro<br />
Kopf von insgesamt knapp 11.000 Kilogramm<br />
jährlich ausgegangen, wovon 15<br />
Prozent von privaten Haushalten <strong>direkt</strong><br />
verursacht werden. Der größte Teil mit<br />
46 Prozent entfällt auf die Energiewirtschaft,<br />
etwa 20 Prozent auf Industrie<br />
und verarbeitendes Gewerbe und 18<br />
Prozent auf den Verkehr. Im globalen<br />
Vergleich beziffert eine Studie der TU<br />
München letzteren mit 13 Prozent; davon<br />
wiederum entfällt drei Viertel auf<br />
den Straßenverkehr.<br />
Jedoch – und das macht die Sache kompliziert<br />
– wird in der überwiegenden<br />
Anzahl der Erhebungen nicht zwischen<br />
motorisiertem Personenverkehr und<br />
Güterverkehr getrennt. Dies ist jedoch<br />
ein gravierender Mangel, beträgt der<br />
Anteil des Lkw an der Gesamtfahrleistung<br />
– der Summe der jährlich gefahrenen<br />
Kilometer – nur ganze 12 Prozent<br />
[sic!], gegenüber 85 Prozent bei den<br />
Pkw. Auch unter Berücksichtigung ausländischer<br />
(Transit-) Verkehre sowie<br />
des höheren CO 2 -Austoßes des Lkw<br />
gegenüber dem Pkw bleibt festzuhalten,<br />
dass eine massive Senkung von Emissionen<br />
im Verkehr auch und insbesondere<br />
über Effizienzsteigerungen bei den<br />
Pkws zu realisieren sein wird. Berücksichtigt<br />
man jedoch dem gegenüber, dass<br />
auch im industriellen Anteil besagter<br />
Studien logistikbezogene Emissionen<br />
enthalten sind, kann – vorsichtig argumentiert<br />
– von einem Anteil der Logistikprozesse<br />
an den Gesamtemissionen<br />
zwischen 15 und 20 Prozent ausgegangen<br />
werden.<br />
<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong> 39
Der Versuch der Minimierung ist daher<br />
sowohl aus einzelwirtschaftlicher als<br />
auch aus gesellschaftlicher Perspektive<br />
erstrebenswert – einerseits. Andererseits<br />
sind solche grünen Szenarien oftmals<br />
wenig spektakulär, geschweige denn neu.<br />
Ihrem Charakter nach können folgende<br />
Handlungskategorien unterschieden<br />
werden:<br />
Handlungskategorie I – Transportoptimierung<br />
Die im operativen logistischen Alltag<br />
<strong>direkt</strong> anwendbare Möglichkeit einer<br />
nachhaltigen Logistik liegt im Heben<br />
von Kostensenkungspotenzialen. Insbesondere<br />
über<br />
§ eine bessere Auslastung von Transporten,<br />
§ die Vermeidung von Leerfahrten oder<br />
§ die Optimierung der Tourenplanung<br />
soll grundsätzlich die Transporteffizienz<br />
gesteigert werden.<br />
Trotz aller unbestritten positiven Effekte<br />
auf die CO 2 -Bilanz einer Gütersendung<br />
bleibt das Besondere, das Grüne, solcher<br />
Optimierungsversuche dennoch zweifelhaft.<br />
So ist es doch auch und gerade seit<br />
jeher Aufgabe einer logistischen Planung,<br />
Transporte zu bündeln und Touren<br />
zu optimieren. Die unmittelbaren<br />
Kostensenkungseffekte sind ja geradezu<br />
ein Muss des Logistikmanagements.<br />
Diese nun vor dem Hintergrund von<br />
Green Logistics neu zu erfinden, zeugt<br />
von schweren Versäumnissen in der<br />
Vergangenheit, scheinen doch Transporte<br />
nicht ausgelastet gewesen zu sein.<br />
Fahrertrainings hingegen, in denen effizientes<br />
Fahr- und Bremsverhalten vermittelt<br />
wird, stellen eine effiziente Methode<br />
zur Emissionsminderung dar –<br />
insbesondere in Kombination mit ITgestützter<br />
Tourenoptimierung. So<br />
konnte der US-amerikanische Paketdienst<br />
UPS aufgrund des ampellosen<br />
Rechtsabbiegens in den USA unter Umgehung<br />
des warteintensiven Linksabbiegens<br />
an Kreuzungen mit dieser<br />
'Right-Turn'-Philosophie schon 2006<br />
über 48 Millionen Zustell-Kilometer<br />
und 12 Millionen Liter Treibstoff sparen.<br />
Handlungskategorie II – Grüne<br />
Intralogistik<br />
Effizienzverbesserungen an Betriebsmitteln<br />
werden unter dem Begriff Grüne<br />
Intralogistik subsumiert. Pragmatisch<br />
und effektiv werden offene und verdeckte<br />
Verschwendungen im Betrieb und im<br />
Unterhalt von Gebäuden, Maschinen,<br />
Transport- und Flurförderfahrzeugen<br />
oder anderen Produktionsanlagen identifiziert<br />
und abgestellt. Die Bandbreite<br />
an Maßnahmen reicht von automatischer<br />
Lichtabschaltung und Heizung<br />
über moderne Lüftungsanlagen und<br />
Dämmverfahren bis hin zu Solaranlagen<br />
auf Hallendächern.<br />
Zudem gilt es, mittel- bis langfristig<br />
energieeffiziente Maschinen und Anlagen<br />
mit höherem Effizienzgrad zum<br />
Einsatz zu bringen. Für Flurförderzeuge<br />
werden neuartigen Batteriesystemen,<br />
hybriden Antriebstechniken sowie Wasserstoffmotoren<br />
mittelfristig große<br />
Chancen in der Praxistauglichkeit bescheinigt.<br />
Streng genommen sind jedoch dies alles<br />
stehende Aufgaben jedes Managements,<br />
das alleinige Nachhaltigkeitsargument<br />
wirkt also konstruiert.<br />
Handlungskategorie III –<br />
Netzgestaltung<br />
Der anspruchsvollste Teil von Maßnahmen<br />
betrifft die Neuordnung eines logistischen<br />
Netzwerkes. Eine solche Re-Konfiguration<br />
bedeutet konkret, Lager-,<br />
Produktions- und Lieferantenstandorte<br />
und deren Vernetzung auf den Prüfstand<br />
zu stellen. Ob sich beispielsweise die<br />
Einrichtung dezentraler bestandsführender<br />
Punkte im Raum, nahe am<br />
Kunden und damit dem Zentralisierungstrend<br />
der vergangenen zwei<br />
Jahrzehnte entgegengesetzt, in Zukunft<br />
rechnen wird, kann nicht allgemein,<br />
sondern nur projektindividuell beantwortet<br />
werden.<br />
Grundsätzlich könnten mittels Ganzladungen<br />
über dann längere Strecken<br />
die Emissionen (und damit Stückkosten)<br />
je transportierter Einheit sinken.<br />
Dem gegenüber fällt dann jedoch –<br />
aufgrund einer höheren Lagerzahl –<br />
unter Umständen ein höherer Flächenverbrauch<br />
und ein Mehr an Betriebsmitteln,<br />
beispielsweise Stapler oder IT-<br />
Systeme, ins Gewicht.<br />
Auch der Einsatz intermodaler Transporte<br />
muss jeweils für den Einzelfall<br />
gerechnet werden. Steht Standorten mit<br />
unmittelbarer Wasseranbindung oftmals<br />
der zwar langsame, aber sichere<br />
und emissionsärmere Transport auf<br />
dem Wasserweg offen, werden Unternehmen<br />
mit weitem Vorlauf zum Wasser<br />
den dort fälligen Umschlag kritisch<br />
einem Direktverkehr via Straße gegenüberstellen.<br />
Jedoch: Im Binnenschiff<br />
und in der von vielen Externen geforderten<br />
Verlagerung auf die Schiene<br />
sehen beachtliche 68 Prozent der<br />
Befragten einer repräsentativen BME-<br />
Studie keine Zukunft – schon allein aus<br />
Mangel an Gleisanschlüssen.<br />
Prof. Dr. Michael Schröder<br />
(42, Dipl.-Kfm.) lehrt an der Dualen<br />
Hochschule Baden-Württemberg<br />
Mannheim Transport, Verkehr, Logistik<br />
sowie an der Hochschule Ludwigshafen<br />
am Rhein im MBA-Fernstudiengang<br />
„Logistik – Management & Consulting“.<br />
Nach dem Abitur Stammhauslehre bei<br />
Siemens, danach Studium und Promotion<br />
an der Universität Mannheim. Fünf<br />
Jahre Berater im mittelständischen<br />
Beratungshaus TIM CONSULT,<br />
Mannheim, im Bereich Business<br />
Logistics. Prof. Schröder ist zudem Leiter<br />
Geschäftsstelle Mannheim im Logistik-<br />
Netzwerk Baden-Württemberg (LogBW)<br />
sowie Regionalgruppensprecher<br />
Rhein/Neckar der Bundesvereinigung<br />
Logistik (BVL).<br />
40<br />
<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>
<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong> 41
Internationale<br />
Vertriebsgesellschaft für<br />
Präzisionswerkzeuge<br />
setzt auf die mobile<br />
Lösung dashface:<br />
Informationen<br />
immer und überall sofort verfügbar<br />
Rund 200 Mitarbeiter im Innenund<br />
Außendienst von WNT können<br />
weltweit von unterwegs<br />
schnell und bequem auf alle kundenrelevanten<br />
Informationen zugreifen. Die<br />
internationale Vertriebsgesellschaft für<br />
Präzisionswerkzeuge für die Zerspanungsbranche<br />
hat dafür die mobile Lösung<br />
„dashface“ des IT- und Softwareunternehmens<br />
audius eingeführt und<br />
an das vorhandene SAP-System angebunden.<br />
Das WNT-Sortiment umfasst mehr als<br />
45.000 Artikel. „Die kompetente Beratung<br />
unserer Vertriebsmitarbeiter ist<br />
einer der Schlüssel zu unserem Erfolg“,<br />
erläutert Manfred Müller, Vertriebsleiter<br />
bei WNT in Deutschland. „Mit dashface<br />
können sie vom Tablet PC oder Smartphone<br />
<strong>direkt</strong> vor Ort auf alle kundenrelevanten<br />
Unternehmensdaten zugreifen<br />
und optimal arbeiten – und das auch<br />
im Offline Betrieb.<br />
WNT hat sich für dashface entschieden,<br />
weil diese mobile Lösung sich problemlos<br />
an das unternehmenseigene SAP-<br />
System anbinden und leicht anpassen<br />
lässt, betont Benjamin Geble, IT-Verantwortlicher<br />
bei WNT. Ein weiterer<br />
Vorteil lag in der kurzen Einführungsphase,<br />
welche für ganz Europa nur drei<br />
Monate lang dauerte, inklusive der zweimonatigen<br />
Testphase. Wie Geble ergänzt,<br />
bietet dashface Investitionssicherheit,<br />
weil es hardwareunabhängig und<br />
leicht an verschiedene Backend Systeme<br />
anzuschließen ist. dashface arbeitet nicht<br />
nur mit dem Betriebssystem Apple iOS,<br />
sondern deckt auch Android, Windows 8,<br />
HTML sowie kommende Gerätegenerationen<br />
ab.<br />
Der Anwender sieht auf seinem Tablet<br />
PC oder Smartphone nur die Unternehmensdaten,<br />
die er auch wirklich benötigt.<br />
dashface integriert dabei auch nahtlos<br />
Kalender-, Telefon-, E-Mail- und Navigationstools.<br />
Benjamin Geble ergänzt: „Auch für unsere<br />
IT-Abteilung ist dashface hoch<br />
flexibel. Der Configuration Manager<br />
ermöglicht es, ohne Programmieraufwand<br />
und ohne ein eigens dafür aufgesetztes<br />
Software-Projekt, die Nutzung<br />
auf allen Endgeräten zentral zu verwalten<br />
und bei Bedarf schnell an neue Anforderungen<br />
per Mausklick anzupassen. Dabei<br />
ist eine neue Konfiguration ohne<br />
Änderungen sofort auf allen mobilen<br />
Endgeräten verfügbar“. WNT entstehen<br />
dadurch auch nur geringe Betriebskosten,<br />
da sämtliche Aufwände intern abgewickelt<br />
werden können.<br />
WNT ist mit elf Vertriebsgesellschaften<br />
in 17 Ländern weltweit tätig und hat seinen<br />
Hauptsitz in Kempten. Das Unternehmen<br />
gehört zum Hartmetallexperten<br />
CERATIZIT, einem Pionier und Global<br />
Player für anspruchsvolle Hartstofflösungen.<br />
In ausgewählten Industriebereichen<br />
ist die in mehr als 50 Ländern international<br />
aufgestellte CERATIZIT-Gruppe<br />
Weltmarktführer für Hartstoffprodukte<br />
für Verschleißschutz und Zerspanung.<br />
Die Gruppe mit Sitz in Mamer (Luxemburg)<br />
beschäftigt weltweit mehr als 5.900<br />
Mitarbeiter und verfügt über mehr als<br />
600 Patente.<br />
Die audius GmbH, gegründet 1991, zählt<br />
zu den führenden IT- und Softwareunternehmen<br />
in Deutschland und hat<br />
über 20 Jahre Erfahrung mit mobilen<br />
Projekten. Mit langjähriger technologischer<br />
Erfahrung und der Kompetenz<br />
von mehr als 250 Mitarbeitern bietet<br />
audius umfassende IT-Services und<br />
flexible Anwendungen für unterschiedliche<br />
Branchen und Bereiche. Für die<br />
Kundenorientierung sowie die Services<br />
und Projekte hat audius bereits mehrere<br />
Preise erhalten. Unternehmenssitz ist in<br />
Weinstadt bei Stuttgart.<br />
42<br />
<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>
Just around the clock:<br />
Permanente Messung<br />
der Kundenzufriedenheit<br />
zeigt Optimierungspotenziale auf<br />
Wie bewerten unsere Kunden<br />
die Produkte, Leistungen und<br />
Services unseres Unternehmens?<br />
Wie loyal sind sie uns gegenüber?<br />
Werben sie gar für uns? Das sind Fragen,<br />
die sich jeder Unternehmer, Vertriebs-,<br />
Produkt-, Service- und Marketingverantwortliche<br />
stellt. Die Antworten werden<br />
traditionell in mehr oder weniger<br />
aufwändigen Kundenzufriedenheitsbefragungen<br />
und -analysen ermittelt. Es<br />
geht jedoch einfacher, effizienter und<br />
auch preiswerter: Mit dem webbasierten<br />
Kundenkontakt Monitor, einer vollständig<br />
digitalen Lösung zur permanenten<br />
Rudi Kuiper, Kundenkontakt Monitor<br />
Langjährige Führungserfahrung in<br />
mittelständischen Unternehmungen<br />
weltweit tätiger Dienstleistungskonzerne.<br />
Neuaufbau, Reorganisation und<br />
strukturelle Entwicklung von Gesellschaften<br />
im Post-, Express- und<br />
Speditionswesen unter permanenter<br />
Optimierung der Kundenzufriedenheit.<br />
rudi.kuiper@kundenkontaktmonitor.de<br />
www.kundenkontaktmonitor.de<br />
Messung der Kundenzufriedenheit, ohne<br />
die Notwendigkeit vorab eingeholter<br />
Datenschutzerklärungen (Opt-in).<br />
„Der Kundenkontakt Monitor ist ein<br />
innovatives Konzept, mit dem die Kundenzufriedenheit<br />
an jedem gewünschten<br />
Kontaktpunkt ermittelt und gemessen<br />
werden kann“, erklärt Rudi Kuiper, der<br />
den Kundenkontakt Monitor in Deutschland<br />
vermarktet. Es ist egal, wie der Kunde<br />
mit einem Unternehmen in Kontakt<br />
tritt. „Ob per Telefon, E-Mail, Homepage,<br />
Social Media oder sogar QR-Code:<br />
Der Kundenkontakt Monitor kann in<br />
alle Kontaktvorgänge eingebunden werden,<br />
was in den Niederlanden bereits<br />
seit 2 Jahren sehr erfolgreich funktioniert“,<br />
erklärt Rudi Kuiper.<br />
Der Kundenkontakt Monitor ist ein Online-Dashboard,<br />
das Einblick ermöglicht<br />
in den Grad der Kundenzufriedenheit.<br />
Bei jedem Kontakt hat der Kunde die<br />
Möglichkeit, eine Bewertung abzugeben.<br />
Diese läuft nach einem vorab definierten,<br />
nicht allzu zeitintensiven Prozess ab.<br />
Sobald die Befragung abgeschlossen ist,<br />
fließen die Ergebnisse in das Dashboard<br />
ein - und zwar in Echtzeit. Dort wird<br />
permanent visualisiert, wie zufrieden<br />
die Kunden sind, was die Kunden über<br />
das Unternehmen sowie dessen Leistungen<br />
und Produkte denken. „Die Daten<br />
sind nicht manipulierbar, geben also ein<br />
unverfälschtes Bild wieder“, so Rudi Kuiper.<br />
„Und sie bilden die Grundlage für<br />
sofortige Reaktionen, wodurch fehlerhafte<br />
Prozesse schneller identifiziert und<br />
umgestellt werden.“<br />
Ausgewertet werden die Daten nach den<br />
unterschiedlichen Kontaktarten. Sind<br />
wir serviceorientiert, wenn Kunden uns<br />
anrufen? Oder uns eine E-Mail-Anfrage<br />
senden? Was funktioniert gut, wo muss<br />
nachgebessert werden, wo ist dringender<br />
Handlungsbedarf? Die einzelnen „Tachometer“<br />
(siehe Abbildung) geben darüber<br />
detailliert Auskunft. Der Gesamtüberblick<br />
kann in Form des sogenannten<br />
Customer Effort Score (CES) oder als<br />
Net Promotor Score (NPS) wiedergegeben<br />
werden. Der NPS zeigt zum Beispiel<br />
auf, welcher Prozentsatz der Kunden<br />
das Unternehmen anderen potenziellen<br />
Kunden empfiehlt.<br />
„Das sind Informationen, für die man<br />
bislang sehr viel Geld in die Hand nehmen<br />
musste“, so Rudi Kuiper. „Und<br />
wenn sie endlich vorlagen und in Maßnahmen<br />
überführt werden sollten,<br />
waren sie oft schon veraltet.“ Mit dem<br />
Kundenkontakt Monitor erhält das Unternehmen<br />
eine permanente Transparenz<br />
der Kundenbewertung und somit<br />
viele Verbesserungspotentiale durch die<br />
frühzeitige Erkennung von Problembereichen.<br />
Am Ende steht: Eine verbesserte<br />
Kundentreue, ein optimierter Umsatz<br />
und reduzierte Kosten.<br />
Weitere Vorteile sieht Rudi Kuiper in<br />
der Tatsache, dass dieses Tool 24 Stunden<br />
lang, 365 Tage im Jahr die Zufriedenheit<br />
misst und somit auch ein <strong>direkt</strong>es Instrument<br />
des Qualitäts-Managements<br />
ist. „Außerdem ist der Kundenkontakt<br />
Monitor eine branchenunabhängige<br />
und preiswerte Lösung nicht nur für<br />
Großkunden sondern auch für kleine<br />
Betriebe. Das Pricing beruht auf einem<br />
einfachen Abonnement-System.”<br />
44<br />
<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>
Neues Leben in alten Hallen:<br />
momox GmbH expandiert<br />
an ehemaligem Quelle-Standort<br />
Oliver Dahms ist der geborene<br />
Vollblutlogistiker. Seine gesamte<br />
berufliche Laufbahn verlief konsequent<br />
entlang der Logistik auf allen Hierarchieebenen.<br />
Dabei gehörten sowohl die<br />
Planung und Umsetzung von Restrukturierungsmaßnahmen<br />
als auch die Gestaltung<br />
der Logistik zur Realisierung von<br />
Wachstumsstrategien zu seinen Schwerpunkten.<br />
Erfahrungen konnte er ebenfalls<br />
als freiberuflicher Unternehmensberater<br />
und Interim-Manager sammeln. Bei Mannesmann,<br />
Amazon, Escada AG, T-Mobile,<br />
Telekom und Tchibo trug er maßgeblich<br />
zur Gestaltung und Optimierung logistischer<br />
Prozesse und der erfoglreichen<br />
Unternehmensentwicklung bei. Seit 2010<br />
verantwortet der Dipolm-Ingenieur als<br />
Geschäftsführer der momox GmbH den<br />
Bereich Operations und Logistik. Mit<br />
Einsatz seines logistischen Know-Hows<br />
baute er zwei Logistikzentren für den Onlinehändler<br />
auf (Neuenhagen bei Berlin<br />
und Leipzig).<br />
Die momox GmbH startete als Einmann-<br />
Unternehmung und ist heute der führende<br />
Online-Ankauf-Service für gebrauchte<br />
Bücher, CDs, DVDs, Konsolenspiele, Handys<br />
und Tablet-PCs. Der Onlinehändler<br />
ist seit 2011 auch in Großbritannien,<br />
Frankreich und Österreich aktiv. Unter<br />
momox.de können Artikel einfach zu<br />
einem Festpreis versandkostenfrei verkauft<br />
werden. Über verschiedene Plattformen<br />
und dem eigenen Online-Shop<br />
medimops.de, vertreibt momox qualitätsgeprüfte<br />
Gebrauchtware und prägt den<br />
Begriff Re-Commerce. Die Unternehmung<br />
schreibt seit ihrer Gründung schwarze<br />
Zahlen und verzeichnet hohe Wachstumsraten<br />
in den Bereichen Umsatz, Lager<br />
und Mitarbeiter. Um dieses Wachstum<br />
abbilden zu können, entstand 2011 ein<br />
momox-Geschäftsführer: Oliver Dahms verantwortet die Bereiche Operations und Logistik<br />
weiteres Logistikzentrum in Leipzig. „Ein<br />
effizientes Logistiksystem ist der Schlüssel<br />
zum nachhaltigen Erfolg unseres Unternehmens“,<br />
weiß Oliver Dahms. „Das haben<br />
wir erkannt. Deswegen übernahmen<br />
wir zu gegebener Stunde Lagerhallen des<br />
ehemaligen Quelle-Konzerns in Leipzig.“<br />
Um schnelles und stetiges Wachstum<br />
abbilden zu können, benötigte momox<br />
schnell neue Flächen und Lagermöglichkeiten.<br />
Oliver Dahms: „Unsere Absicht<br />
war es, uns langfristig an den Standort<br />
zu binden und der Logistikpark im<br />
nördlichen Leipzig war dafür ideal. Die<br />
46 <strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>
Phoenix aus der Asche: Das momox-Lager in Leipzig<br />
Gebrauchtware für die Geschäftsidee<br />
„Re-Commerce“: Das momox-Medienlager<br />
Flächen des ehemaligen Quelle-Versandzentrums<br />
wurden kleinteilig vermarktet,<br />
momox setzte als erster Mieter vor Ort<br />
den Trend. Wir konnten die Hallen inklusive<br />
vollständigem Lagerinventar sofort<br />
übernehmen und zeitnah unsere Geschäftsprozesse<br />
beginnen. So konnten wir von<br />
der hohen Qualität der verbauten Infrastruktur,<br />
wie Regalanlagen, Fördertechnik,<br />
Kommissioniertechnik, etc. profitieren.“<br />
Ein weiterer wichtiger Aspekt war, dass<br />
die angemieteten Flächen im Logistikpark<br />
ohne Komplikationen und parallel zum<br />
Wachstum des Unternehmens erweitert<br />
werden konnten. Mitte November 2011<br />
mietete momox 10.800 Quadratmeter<br />
Nutzfläche an, Mitte 2012 kamen weitere<br />
30.000 dazu. Heute sind es schon über<br />
60.000 Quadratmeter.<br />
In Zukunft könnten es noch mehr werden.<br />
Das ehemalige leerstehende Areal hat sich<br />
zu einem begehrten Logistikobjekt und<br />
Wir kaufen<br />
Ihre gebrauchten<br />
Bücher<br />
CDs, DVDs,<br />
Handys und<br />
Games<br />
<strong>direkt</strong> online<br />
Jobmotor der Leipziger Region entwickelt.<br />
Heute sind viele Flächen des<br />
insgesamt 338.000 Quadratmeter großen<br />
Grundstücks vermietet. „Neben<br />
unserem Unternehmen haben sich die<br />
Spedition Schenker, Shopping.de, TI-<br />
Automotive und die Logistikfirma<br />
Rudolph dort angesiedelt“, so Oliver<br />
Dahms. Auch die ehemaligen Gleisanlagen<br />
des damaligen größten Versandzentrums<br />
Europas wurden von der<br />
Bahntochter DB International Services<br />
zur Containerabfertigung wieder in<br />
Betrieb genommen. Kein Wunder, denn<br />
es sind nicht nur die unschlagbaren<br />
Quadratmeterpreise, die immer mehr<br />
Unternehmen nach Leipzig ziehen, sondern<br />
auch die Modernisierungsmaßnahmen<br />
der Stadt.<br />
Inzwischen hat sich Leipzig zu einer der<br />
boomenden Wirtschaftsstandorte Deutschlands<br />
entwickelt. Der nahgelegene DHL-<br />
Hub, die Autobahn A 14, die unweit<br />
entfernten Bahnverbindungen sowie<br />
der Flughafen mit zweitgrößtem<br />
Umschlagplatz in Deutschland und die<br />
Grenznähe sind maßgebliche Faktoren,<br />
welche für die Attraktivität des Logistiksektors<br />
Leipzig sprechen. „Außerdem<br />
erwiesen sich die regionalen politischen<br />
Kräfte als äußerst kooperativ, welches<br />
die wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
umso positiver gestaltet. Wir haben das<br />
Potential erkannt und freuen uns auf<br />
einen weiteren Ausbau unseres Geschäfts.<br />
Wir haben vor, weiterhin in den Standort<br />
zu investieren, zu wachsen und unser<br />
gesamtes Europageschäft von dort aus<br />
abzuwickeln. Das ist erst der Anfang,<br />
denn wir möchten weiterwachsen und<br />
uns langfristig an den Standort binden.<br />
Deswegen sind wir auch daran interessiert,<br />
die Anzahl unserer Arbeitnehmer<br />
vor Ort zu erhöhen. Wir bieten engagierten<br />
Mitarbeitern eine gute Arbeitsatmosphäre<br />
in einem jungen, aufstrebenden<br />
Unternehmen mit Zukunftsperspektive.“<br />
„Ich bin froh“, ergänzt Oliver Dahms<br />
„dass wir diese Immobilie gefunden<br />
haben. Das war ein absoluter Glücksfall.<br />
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass<br />
auch die zur Zeit vakante ehemalige<br />
Quelle-Immobilie in Linz einen glücklichen<br />
Nutzer finden wird. Diese ist mit<br />
32.000 Quadratmetern Nutzfläche zwar<br />
kleiner, befindet sich aber ebenfalls in<br />
einem sehr guten Zustand.“ Einige Anlagen<br />
waren dort nur eine sehr kurze<br />
Zeit in Betrieb, weiß Oliver Dahms zu<br />
berichten, der den Standort selbst begutachtet<br />
hat.<br />
<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong> 47
Aussteller auf Expo Real <strong>2013</strong>:<br />
Meir Logistik-Immobilien auf<br />
Expansionskurs<br />
Deutschland gerät zunehmend in<br />
den Fokus des österreichischen<br />
Immobilienentwicklers Meir<br />
Logistik Immobilien (Wels). Die seit<br />
einigen Jahren in Wallersdorf (Landkreis<br />
Dingolfing) für Aktivitäten sorgende<br />
Dependance hat Potenziale und Projekte<br />
auf dem deutschen Markt identifiziert.<br />
Auch der Nachbar Schweiz soll schon bald<br />
kein weißer Fleck mehr sein auf der Landkarte<br />
der Meir-Aktivitäten.<br />
Das heimische Geschäft konzentriert sich<br />
derzeit auf Standorte in Oberösterreich,<br />
in der Steiermark und in Wien. In Linz<br />
wird eine ehemalige Quelle-Logistikimmobilie<br />
vermarktet, in Wien ist die<br />
Meir Firmengruppe Eigentümer eines<br />
fünf Hektar großen Gewerbe- und Industriegebiets<br />
im Süden der Stadt. „Hier gibt<br />
es sofort verfügbare Hallen und Bürogebäude<br />
mit einer Nutzfläche von über<br />
26.000 m 2 , so Alois Meir junior. „Es handelt<br />
sich um eine der wenigen verfügbaren<br />
Flächen in dieser Größenordnung in Wien<br />
– noch dazu mit bester Anbindung an<br />
Straße und U-Bahn“.<br />
Einen wesentlichen Schub in der Geschäftsentwicklung<br />
brachte dem Unternehmen<br />
die Teilnahme am Gemeinschaftsstand<br />
<strong>LogReal</strong>Campus auf der „transport logistic“<br />
in München. Dort hat Alois Meir junior<br />
auch an dem viel beachteten Forum<br />
Erfolgreiches Messeteam: Alois Meir senior und junior.<br />
„Dienstleistungszentrum Logistikimmobilie“<br />
teilgenommen. Auf dem hochkarätig<br />
besetzten Podium unter der Leitung<br />
von Professor Dr. Thomas Mühlencoert<br />
(FH Remagen RheinAhrCampus) tauschten<br />
sich neben Alois Meir u.a. Andreas<br />
Fleischer (Regional Director Germany,<br />
Goodman, Düsseldorf), Francisco J. Bähr<br />
(Geschäftsführender Gesellschafter nextparx<br />
GmbH, Dreieich) und Rainer Koepke<br />
(Leiter Industrie Immobilien Deutschland,<br />
Jones Lang LaSalle, Frankfurt/Main)<br />
darüber aus, wie Logistikdienstleister<br />
technischen Fortschritt als Marktchance<br />
nutzen können.<br />
Als nächste Messe hat Alois Meir junior<br />
die EXPO REAL im Visier. Auch dort wird<br />
er erneut Aussteller auf dem <strong>LogReal</strong>Campus<br />
(Halle C2) sein. „Wir freuen uns über<br />
die unmittelbare Nachbarschaft zu Unternehmen<br />
wie Goodman, Verdion, bgm,<br />
Max Bögl und Fraunhofer SCS, die<br />
ebenfalls Campus-Aussteller sein werden“,<br />
erklärt Alois Meir. „Die EXPO REAL<br />
<strong>2013</strong> könnte für uns der Startschuss einer<br />
intensiven Entwicklung von Projekten im<br />
Bereich Logistikimmobilien werden – egal<br />
ob in Österreich, Deutschland oder der<br />
Schweiz.“<br />
Hochkarätig besetzt:<br />
Das Forum<br />
„Dienstleistungszentrum<br />
Logistikimmobilie“<br />
auf der transport logistic<br />
48<br />
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Die Schweiz als Logistikstandort:<br />
Hohe Leistung auf engem Raum<br />
Von Uwe Veres-Homm<br />
Die Schweiz nimmt durch ihre<br />
geografische Lage im Alpenraum<br />
zwischen den bevölkerungsreichen<br />
und wirtschaftsstarken Ländern<br />
Italien, Frankreich und Deutschland eine<br />
besondere Stellung ein. Mit einem Bruttoinlandsprodukt<br />
von zuletzt 62 Tsd. €<br />
pro Kopf und 8 Mio. Einwohnern gehört<br />
sie zu den leistungsfähigsten Volkswirtschaften<br />
in Europa. Aufgrund des stark<br />
ausgeprägten Dienstleistungssektors ist<br />
der Anteil an Verladern von physischen<br />
Gütern zwar etwas geringer als in den<br />
Anrainerstaaten, dennoch gehören die<br />
chemische Industrie, der Maschinenbau,<br />
die Herstellung von elektronischen Geräten<br />
und Feinmechanik sowie die Nahrungsmittel-<br />
und Getränkeindustrie zu<br />
den verlässlichen Nachfragern nach logistischen<br />
Dienstleistungen.<br />
Aufgrund der topografischen Gegebenheiten<br />
sind große, zusammenhängende<br />
und ebene Grundstücke in großen Teilen<br />
der Schweiz sehr rar, was sich insbesondere<br />
auch auf die Flächenpreise auswirkt.<br />
Mit ihrem vergleichsweise unvorteilhaften<br />
Verhältnis von Grundstücks- zu Gebäudefläche<br />
sind gerade Logistikansiedlungen<br />
von diesem Umstand besonders<br />
betroffen. So liegt die Durchschnitts-<br />
größe einer Schweizer Logistikimmobilie<br />
auch nur bei 8.500 m 2 , während dieser<br />
Wert in Österreich mit gut 11.000 m 2<br />
und in Deutschland mit 16.000 m 2 deutlich<br />
größer ausfällt.<br />
Eine weitere Besonderheit liegt in dem<br />
außergewöhnlich hohen Transportanteil<br />
der Schiene. Diese übernimmt rund 39%<br />
des landseitigen Verkehrs einen mehr als<br />
doppelt so hohen Anteil ein, als im europäischen<br />
Durchschnitt. Um neben Massengütern<br />
auch containerisierte Waren<br />
effektiv transportieren zu können, ist die<br />
Dichte an Containerterminals für den<br />
Kombinierten Verkehr in der Schweiz<br />
außergewöhnlich hoch. Deren <strong>direkt</strong>es<br />
Umfeld ist auch für Logistikansiedlungen<br />
besonders attraktiv.<br />
Die Untersuchung der generellen Rahmenbedingungen<br />
für Logistikimmobilien<br />
(Infrastruktur, Kosten, Flächenangebot,<br />
Nachfragepotential, u.a.) in den einzelnen<br />
Kantonen sowie der bereits existierenden<br />
Konzentration an Logistikansiedlungen<br />
zeigt einen deutlichen Schwerpunkt im<br />
Norden der Schweiz. Gerade Basel<br />
fungiert aufgrund seiner Rheinanbindung<br />
als Gateway nach Deutschland und zu<br />
den ARA-Häfen, während Zürich durch<br />
Uwe Veres-Homm ist Leiter des Geschäftsfelds<br />
Markt bei der Fraunhofer SCS. Er ist maßgeblich<br />
an der Studienreihe „Logistikimmobilien – Markt<br />
und Standorte“ beteiligt und hat zahlreiche<br />
Projekte zur Analyse und Entwicklung von Logistikregionen<br />
und -immobilien geleitet.<br />
den lokalen Ballungsraum ein sehr<br />
attraktives Gebiet für die Distribution von<br />
Konsumgütern aller Art darstellt. Auch<br />
um Genf existieren einige Gebiete erhöhter<br />
Logistikintensität zur Ballungsraumversorgung,<br />
während die Containerterminals<br />
im Tessin als Tor nach Italien fungieren.<br />
Die Zentralschweiz bleibt aufgrund<br />
der Topographie ein (abgesehen von kleinsten<br />
Lagerobjekten) nahezu logistikimmobilienfreies<br />
Gebiet.<br />
Unternehmensprofil<br />
Die Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain<br />
Services SCS untersucht seit 20 Jahren die<br />
komplexen Zusammenhänge von logistischen<br />
Netzwerken, deren Märkte, Prozesse und<br />
Dienstleistungen. Durch zahlreiche Studien,<br />
Fachartikel und ein breites Netzwerk im Bereich<br />
der Logistikstandorte und -immobilien kann<br />
auf eine breite Expertise auf diesem Gebiet<br />
zurückgegriffen werden. Als neutrale<br />
Forschungseinrichtung gewährleistet die<br />
Arbeitsgruppe einen unvoreingenommenen<br />
Blick auf alle Fragestellungen unserer Kunden<br />
und Partner aus Industrie, Handel, Dienstleistung<br />
sowie öffentlichen Institutionen.<br />
50<br />
<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong><br />
Logistikland Schweiz – Logistikattraktivität<br />
und -intensität auf regionaler Ebene<br />
Quelle: Fraunhofer SCS, Logistikimmobilien –<br />
Markt und Standorte 2011
Containerumschlag<br />
Von Prof. Dr. Wolfgang Stölzle und Kerstin Lampe<br />
leicht gemacht<br />
Von Prof. Dr. Wolfgang Stölzle und Kerstin Lampe<br />
Die Schweizer Firma Innovatrain AG<br />
entwickelte ein neues System für<br />
den horizontalen Umschlag von<br />
Containern. Mit dem «Container-<br />
Mover 3000» können Transportunternehmen<br />
den Umschlag in<br />
Eigenregie und an beliebigen Orten<br />
durchführen.<br />
In der Schweiz ertönt immer wieder<br />
der Ruf nach einer Verlagerung der<br />
Gütertransporte auf die Schiene, aber<br />
die Umstellung kam bisher kaum ins<br />
Rollen. Der Containerumschlag vom<br />
Lastwagen auf die Bahn lohne sich nur<br />
für lange Strecken, heißt es in der<br />
Transportbranche. Gleichzeitig spürt<br />
man den wachsenden Druck aus der<br />
Gesellschaft, die von den Unternehmen<br />
umweltschonendes Handeln verlangt.<br />
Außerdem sind Staus ein ernst zu nehmender<br />
Zeit- und Kostenfaktor.<br />
Der Güterzug soll darum auch für Kurzstrecken<br />
attraktiv gemacht werden. Mit<br />
diesem Ziel vor Augen hat die Schweizer<br />
Firma Innovatrain AG eine neue Technik<br />
für den Containerumschlag entwickelt.<br />
«Wir wollen eine Art S-Bahn<br />
für Güter ermöglichen», sagt Geschäftsführer<br />
Pieter van den Bold von Innovatrain.<br />
Dem 2010 gegründeten Unternehmen<br />
ist es nach eigenen Angaben<br />
gelungen, ein System auf die Beine zu<br />
stellen, mit dem die Kosten halbiert<br />
werden können. Dies im Vergleich zum<br />
traditionellen Umschlag, bei dem ein<br />
Kran oder ein Reach-Stacker eingesetzt<br />
wird. Das neue System findet seit mehr<br />
als einem Jahr Anwendung.<br />
Ein Umschlag nach der Methode von<br />
Innovatrain dauert nur wenige Minuten.<br />
Zunächst wird ein Lastwagen neben<br />
einem stillstehenden Güterzug abgestellt.<br />
Auf dem Chassis des Lkw befindet<br />
sich der «ContainerMover 3000»:<br />
Das Gerät besteht aus zwei Balken sowie<br />
zwei Hubkonsolen und wirkt auf Hydraulik<br />
und Pneumatik. Die zwei Balken<br />
fahren aus dem Lastwagen und schieben<br />
den Container zum Güterwagen – oder<br />
holen ihn. Der Waggon wiederum ist<br />
mit einem Adapter versehen. Hier laufen<br />
die «Moverbalken» in zwei Führungsschienen,<br />
die mit einem Stahlrahmen<br />
auf einem Gestell befestigt sind.<br />
Pieter van den Bold,<br />
Geschäftsführer Innovatrain AG<br />
Mit dem ContainerMover 3000 ist der Horizontalumschlag so unkompliziert wie nie.<br />
<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong> 52
Man habe sich bei der Entwicklung von<br />
der Wirkung einer Schublade inspirieren<br />
lassen, erzählt Van den Bold. Statt den<br />
Umweg durch die Luft zu machen, rollen<br />
die Container auf horizontaler Ebene.<br />
Versuche mit dem Horizontalumschlag<br />
habe es in der Schweiz in der Vergangenheit<br />
zwar schon gegeben. Dabei seien<br />
aber speziell angefertigte Container<br />
Der Lkw-Fahrer steuert den<br />
Containerumschlag über eine Konsole.<br />
verwendet worden, was Anwender dazu<br />
gezwungen hätte, den ganzen Containerpark<br />
auszuwechseln. Der Umschlag mit<br />
dem ContainerMover dagegen eignet<br />
sich für Standardmaterial wie die C745/<br />
C782 Wechselbehälter und den 20 Fuß<br />
ISO-Container, die international verwendet<br />
werden.<br />
Im Einsatz beim Großhändler<br />
Der ContainerMover macht den Umschlag<br />
wesentlich leichter: Der Fahrer<br />
holt mit seinem «Mover-Lkw» einen<br />
Container selbständig vom Güterzug<br />
und bringt ihn anschließend zum Kunden<br />
– oder umgekehrt. «Für den Umschlag<br />
braucht es lediglich ein Freiladeoder<br />
ein Anschlussgleis», sagt van den<br />
Bold. Man könne sich somit die Fahrt<br />
zu einem Kranterminal und damit allfällige<br />
Wartezeiten ersparen. Zudem ist<br />
kein zusätzliches Personal nötig, weil<br />
der Lkw-Fahrer den Umschlag mit einer<br />
Fernsteuerkonsole durchführt.<br />
Innovatrain, das sich als Kompetenzzentrum<br />
für Bahnlogistik versteht, arbeitet<br />
intensiv mit Schweizer Firmen aus<br />
Engineering und Maschinenbau zusammen.<br />
Die Werkstätten stehen im Emmental<br />
und am Bodensee, wo etwa die<br />
Firma Neuweiler AG die Bauteile für den<br />
ContainerMover produziert. Die Wagenadapter<br />
werden in Tschechien hergestellt.<br />
Die ContainerStation erleichtert das<br />
Handling von Wechselbehältern.<br />
Klar müssen Kunden zunächst investieren,<br />
so Van den Bold – Kostenkalkulationen<br />
erstellt er gern auf Anfrage. Aber<br />
demgegenüber gewinnt man an Flexibilität<br />
und spart Kosten ein. Mit einem ContainerMover,<br />
der etwa zehn Umschläge<br />
am Tag ausführt, würden sich die Kosten<br />
pro Umschlag auf rund 18 Franken (15<br />
Euro) belaufen, rechnet Van den Bold<br />
vor. An einem KV-Terminal hingegen<br />
müsse man in der Schweiz für einen<br />
Umschlag mit 35 bis 40 Franken (29 bis<br />
33 Euro) rechnen.<br />
Die ContainerMover sind seit Anfang<br />
2012 im Einsatz bei railCare AG, einer<br />
Tochter der Schweizer Coop-Gruppe.<br />
Der Großhändler setzt auf die Bahn, weil<br />
er bis 2023 CO 2 -neutral operieren will.<br />
railCare verfügt momentan über etwa<br />
20 ContainerMover und fünf eigene<br />
Züge mit insgesamt 150 Wagenadaptern.<br />
Neu startete in Genf ein Projekt der City-<br />
Logistik, bei dem der Horizontalumschlag<br />
mitten in der Stadt stattfindet.<br />
Sechs Mover-Lkws, die zudem mit einer<br />
Hebebühne ausgerüstet sind, sorgen hier<br />
für die Verteilung an regionale Coop-<br />
Filialen.<br />
Stützen statt Wechselbehälterbeine<br />
Aus dem Entwicklungsprozess für den<br />
ContainerMover 3000 ging ein weiteres<br />
Produkt hervor: die sogenannte ContainerStation.<br />
Das Gerät besteht aus zwei<br />
Führungsrohren, die auf dem Boden<br />
fixiert werden und auf denen Stützen für<br />
den Container montiert sind. Die Stützen<br />
ersetzen die schweren Wechselbehälterbeine,<br />
auf die nun verzichtet werden<br />
kann. Das Bedürfnis sei entstanden, weil<br />
man auf einem Umschlagareal mit dem<br />
Mover-Lkw auch Container abstellen<br />
wollte, die anschließend von «normalen»<br />
Lastwagen für die weitere Distribution<br />
mitgenommen werden können, erzählt<br />
Van den Bold. Das Abholen von Wechselbehältern,<br />
die normalerweise auf ihren<br />
ausklappbaren Beinen abgestellt werden,<br />
sei unter Lkw-Fahrern als heikles Unterfangen<br />
bekannt: Der Fahrer muss vorsichtig<br />
seinen Wagen rückwärts unter die<br />
Beine manövrieren, was viel Fingerspitzengefühl<br />
verlangt. Die Führungsröhren<br />
der ContainerStation dagegen erleichtern<br />
die Orientierung, wenn ein Gefährt rückwärts<br />
unter einen aufgestellten Container<br />
manövriert werden muss. Lkw-Fahrer<br />
zeigen sich von der ContainerStation begeistert,<br />
so Van den Bold. Weitere Anwendungsmöglichkeiten<br />
gebe es bei Laderampen,<br />
wo ebenfalls Container abgeladen<br />
werden. Mit der ContainerStation kann<br />
man nun erstmals auch Seecontainer, die<br />
keine ausklappbaren Beine haben, auf<br />
Chassis-Höhe abstellen.<br />
Pieter van den Bold (1961) ist<br />
Transportökonom. Der Niederländer<br />
wohnt seit 1995 in Basel. Er ist verheiratet<br />
und Vater von drei Kindern.<br />
Nach verschiedenen beruflichen<br />
Stationen im Güterbahn- und Logistikbereich<br />
gründete er 2010 zusammen<br />
mit Partnern das Unternehmen<br />
Innovatrain AG mit Sitz in Basel.<br />
Innovatrain hat mit dem «ContainerMover<br />
3000» eine Nomination<br />
für den Swiss Logistics Award 2012<br />
erhalten und war kürzlich an der<br />
transport logistic-Messe in München<br />
präsent. www.innovatrain.ch<br />
<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong> 53
Vernetzung (r)evolutioniert Kommunikation:<br />
Die Auftragskommunikationsmaschine<br />
„catkin“<br />
Wenn Geert-Jan Gorter über den<br />
Logistiksektor nachdenkt,<br />
dann fallen ihm einige schwerwiegende<br />
Defizite ein. „Ob Spedition,<br />
Bahnunternehmen, Express- oder Paketdienst:<br />
Überall herrscht eine viel zu geringe<br />
Transparenz über den Status eines konkreten<br />
Auftrags.“ Auch eine Übersicht über<br />
alle derzeitigen Aufträge, ganz gleich ob<br />
die Arbeit schon begonnen hat oder die<br />
Abwicklung noch in der Zukunft liegt,<br />
steht meist nicht zur Verfügung. Ebenso<br />
sind aktuelle Ort- und Zeitangaben bezüglich<br />
der sich in Bearbeitung befindenden<br />
Transportaufträge häufig Mangelware.<br />
„Mangelnde Kenntnisse über den Auftragsstatus“,<br />
so Geert-Jan Gorter, „kosten viel<br />
Zeit und Geld.“<br />
Im Jahr 2004 gründete der Softwareentwickler<br />
als Reaktion auf die ersten privaten<br />
Güterbahnen das Unternehmen proLO-<br />
GiT (Dortmund). „Wir haben die Planungsbedürfnisse<br />
der Privatbahnen erkannt und<br />
mit Hilfe unserer Software „LocoPlan“ gelöst“,<br />
erinnert sich der Niederländer. „Vorrangig<br />
ging es um die Optimierung vorhandener<br />
Ressourcen – Züge, Waggons,<br />
Personal – bei sich ständig verändernder<br />
Planung“, so Gorter. Aufbauend auf der<br />
Erfahrung zahlreicher Projekte und Lösungen,<br />
die proLOGiT im Auftrag von Transport-<br />
und Bahnunternehmen entwickelte,<br />
sowie vieler Gespräche in der Branche,<br />
entstand ein weiteres Produkt, von dessen<br />
Marktreife Geert-Jan Gorter im Frühjahr<br />
<strong>2013</strong> überzeugt war. Gemeinsam mit<br />
seinem Geschäftsfreund Christian Krüger,<br />
der seine Erfahrungen aus diversen<br />
leitenden Funktionen in Logistikunternehmen<br />
und aus seiner eigenen Unternehmensberatung<br />
in das gemeinsame<br />
Unternehmen einbringt, gründete er die<br />
catkin GmbH und brachte „catkin“ auf<br />
den Markt.<br />
Catkin, ist eine strukturierte Auftragskommunikationsmaschine.<br />
Geert-Jan Gorter:<br />
„Transparenz in einem komplexen System<br />
bedeutet die Beantwortung zweier Fragen:<br />
Was soll? Was ist?“ Um diese Fragen beantworten<br />
zu können, vernetzt catkin Auftraggeber<br />
und Auftragnehmer, indem es eine<br />
sequentielle und hierarchische Übersicht<br />
über die gesamte Dienstleistungskette herstellt.<br />
Dabei werden in catkin je nach Auftragstyp<br />
und -erfordernis Auftragsstrukturen<br />
verwendet. In catkin können „Threads“,<br />
also Kommunikationspfade zwischen den<br />
Beteiligten erstellt werden, die <strong>direkt</strong> dem<br />
jeweiligen Auftrag zugeordnet werden. In<br />
diese Threads können Fotos und andere<br />
Informationen aufgenommen werden.<br />
Wichtig: Mit Hilfe einer App wird catkin<br />
auch mobil einsetzbar, denn „am Ende<br />
jeder Dienstleistung steht ein mobiler<br />
Mensch – Fahrer, Lokführer, Waggonmeister<br />
–, der auf seinem Smartphone alle<br />
relevanten Daten erhält, rückmelden kann<br />
und somit für eine einfache geschlossene<br />
Geert-Jan Gorter<br />
Informationskette sorgt“, erklärt Gorter<br />
das Grundprinzip.<br />
catkin funktioniert in realtime und ohne<br />
Kommunikationsbarrieren. „Die Verwaltung<br />
von Arbeitszeitkonten, aber auch<br />
Rechnungsprüfungsprozesse sind bereits<br />
integriert, was zu weiteren Effizienzgewinnen<br />
beiträgt.“ Darüber hinaus leistet catkin<br />
ein transparentes und strukturiertes Lieferantenmanagement.<br />
„Es fungiert als ein<br />
Schnittstellenautomat zur standardisierten<br />
Auftragserteilung und -verfolgung und<br />
kann in Unternehmenssoftware integriert<br />
werden. So wurde beispielsweise die Lokund<br />
Personalplanungssoftware „LocoPlan“<br />
bereits an catkin angeschlossen. Aber auch<br />
ohne eigene Systeme ist die catkin-Plattform<br />
für neue Unternehmenskunden per<br />
Internet und Smartphone-App innerhalb<br />
weniger Tage einsatzbereit. catkin ist somit<br />
die beste und einfachste Lösung für die<br />
unternehmensübergreifende und kooperative<br />
Dienstleistungsproduktion“, sind<br />
die beiden Gründer überzeugt. Das bestätigen<br />
zahlreiche Anfragen aus der Branche<br />
und Erfahrungen aus ersten Projekten.<br />
<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong> 54
Management Diagnostik:<br />
„Feedback ist Frühstück für Champions“<br />
Fehlbesetzungen auf der obersten<br />
Managementebene sind teuer. Zur<br />
Risikominimierung werden deshalb<br />
komplexe Diagnostikverfahren angewendet,<br />
die aus den Bewerbern den<br />
Besten oder die Beste herausfiltern sollen.<br />
Ein Interview mit dem Management<br />
Diagnostiker Christoph Aldering.<br />
? Für manche Bewerber auf Führungspositionen,<br />
die zu einem Management<br />
Audit eingeladen werden, ist dies eine<br />
lästige Pflichtübung. Denn wer in diesem<br />
komplexen, mehrstufigen Auswahlverfahren<br />
patzt, hat keine Chance. Deshalb<br />
neigen die Kandidaten dazu, exakt das<br />
Verhalten zu produzieren, das von ihnen<br />
erwartet wird. Wie aussagefähig ist ein<br />
Assessment vor diesem Hintergrund?<br />
Christoph Aldering: Dass Bewerber die<br />
Kompetenzen, die in exponierten Führungsfunktionen<br />
erfolgsentscheidend<br />
sind, zeigen, limitiert den Nutzen eines<br />
solchen Verfahrens nicht. Vielmehr ist<br />
es sogar sehr zu begrüßen, wenn sie in<br />
Kenntnis der konkreten Anforderungen<br />
die Chance bekommen, ihre diesbezüglichen<br />
Kompetenzen unter Beweis zu<br />
stellen. Es ist dann die Aufgabe des Managementdiagnostikers,<br />
durch ein handwerklich<br />
sauberes Verfahren die jeweilige<br />
Kompetenzausprägung bzw. das Level,<br />
auf dem sich der Bewerber souverän<br />
und mit relativer Leichtigkeit bewegen<br />
kann, herauszuarbeiten.<br />
? Mit einem Management Audit ist immer<br />
ein Aufwand von mehreren tausend<br />
Euro verbunden. Wie lässt sich diese<br />
Investition begründen?<br />
Christoph Aldering: Das Bemühen darum,<br />
im Sinne eines professionellen HR-<br />
Risikomanagements die Wahrscheinlichkeit<br />
von Fehlentscheidungen zu verringern,<br />
kommt ja nicht zuletzt auch dem<br />
Bewerber zugute. Und wenn man bedenkt,<br />
dass – erstens – mit einer Investition<br />
in eine neue Führungskraft schnell<br />
Wertschöpfungsbeiträge im siebenstel-<br />
ligen Bereich verbunden sind, dass –<br />
zweitens – je nach zugrunde gelegter<br />
Statistik jede vierte Personalentscheidung<br />
eine im Nachhinein sich als fehlerhaft<br />
Herausstellende ist und – drittens<br />
– mit einem sauber aufgesetzten und<br />
durchgeführten Management-Audit die<br />
Wahrscheinlichkeit zukünftigen Scheiterns<br />
signifikant reduziert werden kann,<br />
dann rechnet sich der Aufwand, der mit<br />
einem solchen Verfahren verbunden ist,<br />
deutlich schneller als bei vielen anderen<br />
Investitionen.<br />
? Welche Erfahrung machen Sie mit Absolventen,<br />
die mit den reformierten Bildungsabschlüssen<br />
Bachelor oder Master<br />
die Universitäten verlassen? Ihnen eilt<br />
der zweifelhafte Ruf voraus, vor lauter<br />
Zielstrebigkeit und Nützlichkeitsdenken<br />
allzu stromlinienförmig und angepasst<br />
zu sein.<br />
Christoph Aldering: Wir haben in der<br />
Tat mit der Anpassung an die angelsächsische<br />
Bildungswelt den Wettbewerbsvorteil<br />
unserer traditionellen Universitätsbildung<br />
verschenkt. Zwar haben wir<br />
jetzt Abschlüsse, die international benchmarkfähig<br />
sind, aber wir haben dafür<br />
im Gegenzug immer häufiger mit weniger<br />
reifen und lebenserfahrenen Menschen<br />
zu tun, die auf Führungspositionen<br />
drängen. Wir finden unter den Bewerbern<br />
allerdings neben den „flach“ bzw.<br />
„spitz“ ausgebildeten Absolventen eine<br />
Christoph Aldering ist Geschäftsführer<br />
der aestimamus GmbH & Co KG (Düsseldorf).<br />
Der Diplom-Psychologe war über<br />
20 Jahre verantwortlich für den Geschäftsbereich<br />
Management Diagnostik bei<br />
Kienbaum. Mit aestimamus bietet er im<br />
Zusammenhang mit wesentlichen Personalentscheidungen<br />
und bei der Analyse<br />
des Führungskräfteportfolios die Funktion<br />
eines neutral-unabhängigen Sparringspartners<br />
und unterstützt so dabei, die<br />
Wahrscheinlichkeit von Fehlbesetzungen<br />
zu minimieren.<br />
für Unternehmen sehr interessante<br />
Gruppe mit bemerkenswert umfangreichen<br />
Erfahrungen – auch und gerade<br />
im internationalen Kontext. Die betrachten<br />
sich übrigens im Assessment-Verfahren<br />
als Kunden und wissen, dass „feedback<br />
breakfast for champions“ ist.<br />
? Kommen wir zu Ihren Auftraggebern.<br />
Wie haben sich die Anforderungsprofile<br />
an High-Level-Executives in Zeiten der<br />
Dauerkrise verändert?<br />
Christoph Aldering: Sozialkompetenz<br />
wird heute breiter und differenzierter<br />
definiert. Die Vielfalt und damit die<br />
Komplexität dessen, was Führungskräfte<br />
managen müssen, nehmen kontinuierlich<br />
zu. Vor diesem Hintergrund bekommen<br />
Kompetenzen im Bereich Komplexitätsmanagement,<br />
Umgang mit Diversität,<br />
Adaptionsfähigkeit aber auch Einstellungen<br />
wie z.B. zum Thema Nachhaltigkeit<br />
eine zunehmende Bedeutung. Ganz<br />
wesentlich sind Einstellungen, Werte<br />
und Haltungen. Dass diese schwer veränderbaren<br />
und damit konkretes Verhalten<br />
stark beeinflussenden Charakteristika<br />
von Persönlichkeiten im Rahmen<br />
aktueller Management Audits sehr oft<br />
eine große Bedeutung haben, ist nicht<br />
nur vor dem Hintergrund der mittlerweile<br />
reflektierten Gründe der letzten<br />
Finanzkrise nachvollziehbar.<br />
56<br />
<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>
<strong>LogReal</strong>Campus und Special Real Estate-Forum:<br />
Ausblick auf die EXPO REAL<br />
Von Claudia Boymanns (Exhibition Director EXPO REAL / EXPO REAL ASIA)<br />
Die Logistikbranche ist einer der stärksten Wirtschaftszweige. Die Aufgaben der Branche werden immer komplexer<br />
und internationaler, zugleich steigt der Druck, die logistischen Prozesse möglichst effizient und kostensparend zu<br />
gestalten. Eng mit der Logistikindustrie verbunden ist auch die Immobilienbranche: Projektentwickler haben sich<br />
teilweise auf diese Immobilien spezialisiert, Investoren betrachten sie als lohnende Investitionsobjekte. Eine Brücke zwischen<br />
Immobilienwirtschaft und Logistikbranche schlägt auch die EXPO REAL, und zwar sowohl mit einem Gemeinschaftsstand<br />
„<strong>LogReal</strong>Campus“ für Logistik- und logistikaffine Immobilienunternehmen als auch mit einer Diskussionsreihe im SPECIAL<br />
REAL ESTATE FORUM.<br />
<strong>LogReal</strong>CampusR<br />
- Aussteller:<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
FRAUNHOFER-ARBEITSGRUPPE FÜR SUPPLY CHAIN SERVICES SCS<br />
58<br />
<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>
Geplantes Forum EXPO REAL<br />
Dienstag, 8. Oktober <strong>2013</strong>: »Let , s talk logistics«<br />
Forum 1: Öffentlich-rechtliche Fallstricke bei der Entwicklung von<br />
Logistikimmobilien<br />
Uhrzeit: 14:00-14:50 Uhr<br />
Moderator:<br />
Prof. Dr. Michael Schröder<br />
Professor für Transport, Verkehr, Logistik an der DHBW Mannheim<br />
Teilnehmer:<br />
Dipl. Ing. Andreas Meyer<br />
Regionalleiter Logistik Nord/Süd bei MAX BÖGL Bauunternehmung<br />
GmbH & Co. KG<br />
Dr. Patrick Brock<br />
Rechtsanwalt bei Taylor Wessing<br />
Karl Beck<br />
Erster Bürgermeister Wörnitz, Verbandsvorsitzender des<br />
Zweckverbandes Industrie-/Gewerbepark InterFranken<br />
Dr. Claus-Peter Amberger<br />
Vorstand LOXXESS AG<br />
Forum 2: Welche Chancen und Risiken bieten sich kleinen Städten<br />
und Gemeinden bei der Entwicklung von Logistikimmobilien?<br />
Uhrzeit: 15:00-15:50 Uhr<br />
Moderator:<br />
Alexander Nehm<br />
Geschäftsführer Fraunhofer SCS<br />
Teilnehmer:<br />
Rainer Köpke<br />
Leiter Industrie Immobilien Deutschland bei<br />
Jones Lang LaSalle GmbH<br />
Francisco J. Bähr<br />
Geschäftsführender Gesellschafter nextparx GmbH<br />
Jürgen Reinhard<br />
Erster Bürgermeister Niedernberg<br />
Nagel Group (angefragt)<br />
Forum 3: Lagern leicht gemacht – die smarte Logistikimmobilie<br />
Uhrzeit: 16:00-16:50 Uhr<br />
Moderator:<br />
Dr. Christian Jacobi<br />
Geschäftsführender Gesellschafter agiplan GmbH und Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung der EffizienzCluster Management GmbH<br />
Teilnehmer:<br />
Guido Follert<br />
Abteilungsleiter Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik<br />
Andreas Fleischer<br />
Regional Director Germany bei Goodman Germany GmbH<br />
Christian Bärwolff<br />
Vice President Marketing bei Still GmbH<br />
Forum 4: Nachhaltigkeit: Die CO2-neutrale Logistikimmobilie?<br />
Green logistics – standards<br />
Uhrzeit: 17:00-17:50 Uhr<br />
Moderator:<br />
Hans-Joachim Schlobach<br />
Inhaber und Geschäftsführer RS Verlag GmbH<br />
Teilnehmer:<br />
Dipl. Ing. M.Sc. Simone Lakenbrink<br />
Geschäftsführende Gesellschafterin bei DIFNI GmbH & Co. KG<br />
Weitere Teilnehmer sind angefragt.
Gelungene Premiere des<br />
„<strong>LogReal</strong>Campus“<br />
auf der „transport logistic“<br />
Der erste Auftritt des Gemeinschaftsstands<br />
<strong>LogReal</strong>Campus<br />
auf der transport logistic <strong>2013</strong><br />
erzielte eine hervorragende Resonanz.<br />
Die aus allen relevanten Branchen stammenden<br />
namhaften Aussteller zeigten<br />
sich beeindruckt und überzeugt von<br />
dem „Full-Service-Konzept zum Festpreis“,<br />
das sich hinter dem <strong>LogReal</strong>Campus<br />
verbirgt.<br />
Rudolf Hämel und Rudi Kuiper, Chefs<br />
de Mission und Geschäftsführer des<br />
<strong>LogReal</strong>Campus-Betreibers <strong>LogReal</strong><br />
World GmbH (Dortmund), sind nicht<br />
überrascht über die Erfolge der Aussteller.<br />
„Wir haben mit dem <strong>LogReal</strong>Campus<br />
ein überzeugendes und hochwertiges<br />
Konzept für einen Gemeinschaftsstand<br />
erarbeitet, der in der Branche seinesgleichen<br />
sucht.“ Denn Gemeinschaftsstand<br />
bedeute auch, dass die Aussteller untereinander<br />
sich näher kommen und Geschäftspartner<br />
werden können. „In dieser,<br />
aber auch in jeder anderen Hinsicht, hat<br />
unser Campus hervorragend funktioniert“,<br />
resümiert Rudolf Hämel. „Wir<br />
haben hier auf der transport logistic gezeigt,<br />
dass man nicht über ein Megabudget<br />
verfügen muss, um eine erfolgreiche Messepräsenz<br />
zu planen und zu realisieren.<br />
Dank unseres Festpreis-Konzepts werden<br />
Messen für <strong>LogReal</strong>Campus-Kunden kalkulier-<br />
und bezahlbar.“<br />
Die Macher des <strong>LogReal</strong>Campus und die<br />
Messe München freuen sich schon jetzt<br />
auf die erneute Teilnahme an der Immobilienmesse<br />
EXPO REAL vom 07.-09. Oktober<br />
<strong>2013</strong>, für die bereits erste Buchungen<br />
(u.a. Fraunhofer SCS, Goodman, Max<br />
Bögl, bgm, Verdion und Meir Logistikimmobilien)<br />
vorliegen.<br />
Alle Infos unter www.logrealcampus.de<br />
60<br />
<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>
Inserentenverzeichnis: <strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong> Nr. 2<br />
<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong><br />
Das Magazin für Logistik, Real Estate, Retail und Industrie<br />
Postvertriebsstück VKZ K 43601 ISSN 2194-9948 Preis 7,– Euro Juli <strong>2013</strong> 2 <strong>2013</strong><br />
Nachhaltigkeit<br />
neu definiert:<br />
Deutschland<br />
Österreich<br />
Schweiz<br />
Wie viel »Sustainability«<br />
kann sich die Logistikindustrie<br />
leisten?<br />
Logistikoutsourcing beim BVB<br />
Audius 27<br />
Max Bögl 25<br />
BVL 59<br />
Charity 57<br />
Contract24 51<br />
CREAPAPER 13/41<br />
Dietz AG 9<br />
DPD 64<br />
Duisport 55<br />
EXPOREAL 2<br />
Goodman 61<br />
Hörmann 38<br />
Lagermax 45<br />
Meir Österreich 48<br />
Nextparx 11<br />
Pfenning 17<br />
PUNKTEINS 41<br />
SYBAC 33<br />
TIMOCOM 63<br />
Verdion 43<br />
Wir schauen dann schon mal nach vorn:<br />
Die nächste Ausgabe<br />
erscheint am<br />
27. September <strong>2013</strong><br />
Thema: Immobilien,<br />
Logistik und Beschaffung:<br />
Special zur EXPO REAL /<br />
BVL / BME<br />
<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong><br />
Das Magazin für Logistik, Real Estate, Retail und Industrie<br />
Deutschland<br />
Österreich<br />
Schweiz<br />
Postvertriebsstück VKZ K 43601 ISSN 2194-9948 Preis 7,– Euro September <strong>2013</strong> 3 <strong>2013</strong><br />
Immobilien, Logistik<br />
und Beschaffung:<br />
Special zur<br />
EXPO REAL / BVL / BME<br />
Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige.<br />
Anzeigenschluss:<br />
06. September <strong>2013</strong><br />
SPECIAL<br />
Häfen –<br />
Container –<br />
Eisenbahnen<br />
Kontakt: Jennifer Beyer · Fon (02 31) 91 45 46-35 00<br />
jennifer.beyer@logreal<strong>direkt</strong>.de