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<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong><br />

Das Magazin für Logistik, Real Estate, Retail und Industrie<br />

Deutschland<br />

Österreich<br />

Schweiz<br />

Postvertriebsstück VKZ K 43601 ISSN 2194-9948 Preis 7,– Euro Juli <strong>2013</strong> 2 <strong>2013</strong><br />

Nachhaltigkeit<br />

neu definiert:<br />

Wie viel »Sustainability«<br />

kann sich die Logistikindustrie<br />

leisten?<br />

Logistikoutsourcing beim BVB


Endlich Sommer!<br />

Die nächste Ausgabe erscheint im Vorfeld<br />

dreier logistischer Großereignisse: EXPO<br />

REAL, BVL-Kongress und BME-Symposium<br />

Logistik und Beschaffung. Diese<br />

bilden natürlich einen Heftfokus. Darüber<br />

hinaus haben wir das Thema „Häfen,<br />

Container und Eisenbahnen“ in die redaktionelle<br />

Schwerpunktplanung aufge-<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

die nunmehr vierte Ausgabe des<br />

Magazins <strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong> ist Ihnen<br />

frei Haus geliefert worden – Zeit für eine<br />

kurze Standortbestimmung und einen<br />

Ausblick.<br />

Vor rund einem Jahr haben wir uns, frei<br />

nach Gerhard Polt gefragt: Braucht´s das?<br />

Ein neues Magazin für Logistik und Real<br />

Estate in Deutschland? Nach der ersten<br />

Ausgabe im Herbst 2012 gab es Reaktionen<br />

wie diese: „Ihr habt Mut!“ Ich verrate<br />

Ihnen sicher kein Geheimnis, wenn ich<br />

sage: Mut braucht man tatsächlich, wenn<br />

man etwas Neues startet.<br />

Mit der dritten Ausgabe im Frühjahr<br />

<strong>2013</strong> haben wir die Erweiterung auf<br />

Österreich und die Schweiz vorgenommen<br />

und uns darüber hinaus deutlich<br />

als Magazin für Logistik, Real Estate, Retail<br />

und Industrie positioniert. Mit der<br />

nun vorliegenden vierten Ausgabe gilt es<br />

„Herzlichen Dank“ zu sagen an unsere<br />

zahlreichen Autoren und Kunden, die<br />

uns mit Anzeigen unterstützt haben.<br />

Denn ausschließlich aus Werbeerlösen<br />

betreiben wir dieses Magazin.<br />

Unser Dank geht auch an den Chefredakteur<br />

Thomas Pool, der in Zusammenarbeit<br />

mit dem Herausgeber, unserem<br />

Art Director Jürgen Lange, dem Backoffice-Team<br />

und Ihnen, unseren Kunden<br />

und Autoren dafür sorgt, dass wir einen<br />

Standard erreicht haben, auf dem sich<br />

aufbauen lässt. Wir fühlen uns verantwortlich<br />

und zuständig für die Logistikindustrie,<br />

der vielfach keine große Bedeutung<br />

beigemessen wird und deren<br />

Ansehen in der öffentlichen Diskussion<br />

und Wahrnehmung zu kurz kommt.<br />

Deshalb braucht´s <strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>.<br />

Unsere aktuelle Ausgabe trägt den Titel:<br />

„Nachhaltigkeit neu definiert: Wie viel<br />

Sustainability kann sich die Logistikindustrie<br />

leisten?“ Wir bieten Ihnen darin<br />

Meinungen und Betrachtungen aus verschiedenen<br />

Perspektiven, die allesamt<br />

zum Nachdenken und Handeln aufrufen.<br />

Experten und Universitäten kommen zu<br />

Wort – und das in jeder Ausgabe.<br />

Wann und wo immer Sie uns lesen: Es<br />

ist endlich Sommer – und damit die Zeit<br />

der Lektüre vor dem Urlaub, im Urlaub<br />

oder nach dem Urlaub! Und dann? Endlich<br />

wieder Fußball-Bundesliga! Rechtzeitig<br />

zum Start der neuen Saison werfen<br />

wir deshalb einen Blick auf die Wachstumsmarke<br />

BVB und beantworten die<br />

Frage, was der Erfolg des BVB u.a. mit<br />

Logistik zu tun hat.<br />

Sie sehen mich im grünen Umfeld mit<br />

meinem vierbeinigen Freund Henry,<br />

machmal auch Sir Henry genannt. Er<br />

braucht bekömmliches Futter und kleine<br />

Leckerli – per E-Commerce oder doch<br />

lieber vor Ort beim Händler besorgt?<br />

Wir haben uns für beides entschieden.<br />

Wieviel E-Commerce soll sein, muss sein?<br />

Mit hoher Geschwindigkeit kommen<br />

neue Geschäftsmodelle auf den Markt -<br />

und fast alle brauchen die Logistik! Lesen<br />

Sie dazu die Story eines Unternehmens,<br />

das auf Wachstum programmiert ist –<br />

die Story von momox. Davon haben Sie<br />

noch nichts gehört? Lesen Sie bei uns,<br />

was es damit auf sich hat.<br />

Mit E-Commerce werden wir uns übrigens<br />

ab sofort in jedem Heft beschäftigen.<br />

Dazu begrüßen wir erstmalig mehr als<br />

3.000 (!) Entscheider von E-Commerce-<br />

Unternehmen, die neben weiteren 1.000<br />

neuen Lesern aus anderen Branchen und<br />

Bereichen unsere Basis verbreitern.<br />

nommen. Außerdem bemühen wir uns um<br />

ein Interview mit dem Herrn, der gesagt<br />

hat: Wir tun zu wenig für den Logistikstandort<br />

Deutschland!<br />

Der Ausblick auf 2014 wird Sie hoffentlich<br />

freuen: Wir werden sechs Mal im Jahr erscheinen,<br />

um noch näher am Markt und<br />

bei Ihnen zu sein. Und wir wollen noch<br />

internationaler werden, indem wir die Beneluxländer<br />

in unseren Berichterstattungsfokus<br />

aufnehmen. Dort haben wir schon<br />

heute viele Leser, die wir künftig auch zu<br />

Wort kommen lassen werden.<br />

Wenn Sie Ihren wohlverdienten Urlaub<br />

bereits hinter sich haben, dann sind Sie<br />

bestimmt gut erholt. Wenn Sie uns in Ihrer<br />

Sommerfrische lesen, dann wünschen wir<br />

Ihnen genussvolle Wochen. Und wenn Sie<br />

es noch vor sich haben, dann kommen Sie<br />

bitte gut erholt wieder nach Haus!<br />

Wenn Sie uns etwas mitteilen möchten,<br />

was immer es sein mag, dann zögern Sie<br />

nicht! Wir haben immer ein offenes Ohr<br />

für Anregungen, Wünsche und Kritik.<br />

Es grüßt Sie herzlich<br />

Ihr<br />

Rudolf Hämel<br />

Herausgeber<br />

Rudolf Hämel und Sir Henry<br />

Editorial<br />

3


Inhaltsverzeichnis / Überblick<br />

03 Editorial: Endlich Sommer!<br />

04 Inhaltsverzeichnis / Impressum<br />

06 Industrie und Logistik in der Mitte unserer<br />

Gesellschaft / Ein Gastbeitrag<br />

von Dr. Christian Jacobi<br />

08 Green Logistics: Ganzheitlich erfassen, unternehmensspezifisch<br />

verbessern / Ein Gastbeitrag<br />

von Prof. Uwe Clausen und Dr. Marc Schneider<br />

12 Sechs Sterne für die Logistik:<br />

Nachhaltigkeit mit BREEAM<br />

14 Cargo Center am BER eingeweiht<br />

15 Nachhaltigkeit durch moderne City-Logistik<br />

18 Steigende Nachfrage nach modernen Kühlhallen<br />

20 Hidden Champion: Transporte von eiskalt bis<br />

kuschelig warm<br />

22 multicube rhein-neckar: Die Schöne am Rand<br />

des Odenwaldes<br />

26 Erfolgreiches Personalmanagement in der Logistik<br />

28 Nachhaltigkeit bei Gewerbe- und<br />

Logistikimmobilien<br />

30 LED-Best Practice als Kostenkiller<br />

Dr. Christian Jacobi<br />

Werner Schiller<br />

Special Österreich:<br />

Leitartikel:<br />

von Dr. Christian Jacobi<br />

Ohne Logistik keine Industrie, ohne Industrie<br />

kein Wohlstand für Deutschland.<br />

Arbeitsteilung und effiziente Prozesse sind<br />

ohne Logistik nicht denkbar. Doch ein Mehr<br />

an Logistik – aufgrund des Wunsches nach<br />

individueller Verfügbarkeit von Waren in<br />

allen Lebenslagen – geht einher mit Belastungen<br />

insbesondere für die Umwelt.<br />

Seite 6<br />

Hidden Champion:<br />

Perfekt, Schnell,<br />

Individuell<br />

Der König der Verkehre ist der Direktverkehr.<br />

Kein Umladen, keine HUB-Kontakte, <strong>direkt</strong><br />

von A nach B fahren, pünktlich und sicher:<br />

so liebt es der Spediteur – so lieben es die<br />

Kunden. Für Werner Schiller, den geschäftsführenden<br />

Gesellschafter des Münchener<br />

Direkttransporteurs P.S.I., ist die Kunst der<br />

Direktfahrt aber allenfalls die halbe Miete<br />

auf dem Weg zum Erfolg.<br />

Seite 20<br />

Oliver Dahms ist Vollblutlogistiker.<br />

Seine gesamte berufliche Laufbahn verlief<br />

konsequent entlang der Logistik.<br />

Dabei gehörten sowohl die Planung und<br />

Umsetzung von Restrukturierungsmaßnahmen<br />

als auch die Gestaltung der Logistik<br />

zur Realisierung von Wachstumsstrategien<br />

zu seinen Schwerpunkten.<br />

Mit Einsatz seines logistischen Know-hows<br />

baute er zwei Logistikzentren für den<br />

Onlinehändler momox auf.<br />

Oliver Dahms<br />

Seite 46<br />

Impressum<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong> 2.<strong>2013</strong><br />

Herausgeber<br />

<strong>LogReal</strong> World GmbH<br />

Friedenstraße 41-43<br />

44139 Dortmund<br />

Fon 0231 91 45 46-35 00<br />

www.logreal<strong>direkt</strong>.de<br />

Chefredakteur (v.i.S.d.P.)<br />

Thomas Pool<br />

Art Direction<br />

Jürgen Lange<br />

Vertrieb und Koordination<br />

Schweiz:<br />

Carlo Bernasconi<br />

ContractLogistics24 AG<br />

Anzeigenleitung<br />

<strong>LogReal</strong> World GmbH<br />

Erscheinungsweise<br />

vierteljährlich<br />

Bezugspreis<br />

4 Ausgaben/28,00 Euro<br />

(inkl. MwSt. und Versand)<br />

4 Inhaltsverzeichnis


Prof. Dr.-Ing. Uwe Clausen<br />

Green Logistics:<br />

Gastbeitrag von<br />

Professor Uwe Clausen<br />

Die Logistik der Zukunft muss robuster<br />

gegenüber Störungen und gleichzeitig<br />

sicherer, leiser und vor allem ressourceneffizienter<br />

Güter und Informationen in<br />

globalen Netzwerken bewegen. Eine „grüne<br />

Logistik“ wird umso dringender, je länger<br />

der Anteil von Logistik und Transport an den<br />

Treibhausgasen zunimmt.<br />

Seite 8<br />

Leben und<br />

genießen:<br />

Wachstumsmarke BVB<br />

Das Timing für ein Treffen im<br />

BVB-Hauptquartier könnte<br />

schlechter nicht sein! Nur zwei<br />

Tage liegt das unglücklich<br />

verlorene Champions League-<br />

Finale zurück, die BVB-Flaggen<br />

am Dortmunder Rheinlanddamm wehen träge auf Halbmast. Doch während<br />

die schwarz-gelbe Fußballseele noch ihre Wunden leckt, arbeitet das BVB-<br />

Management bereits mit Hochdruck an der neuen Saison. Ein Bericht von<br />

der Merchandising-Front.<br />

Seite 34<br />

32 Ramsauer interessiert an Telematik-Lösungen<br />

34 Leben und genießen: Logistikoutsourcing für<br />

Fanartikel<br />

37 Die vier Säulen der Nachhaltigkeit<br />

39 Grüne Logistik: Chancen durch Ökonomie /<br />

Ein Beitrag von Prof. Michael Schröder<br />

42 Informationen – immer und überall sofort<br />

verfügbar<br />

44 Permanente Messung der Kundenzufriedenheit<br />

Special Österreich<br />

46 Neues Leben in alten Hallen<br />

48 Auf Erfolgs- und Wachstumskurs<br />

Grüezi Schweiz<br />

50 Die Schweiz als Logistikstandort<br />

Grüezi Schweiz:<br />

Pieter van den Bold<br />

Containerumschlag<br />

leicht gemacht:<br />

Die Schweizer Firma Innovatrain<br />

AG entwickelte ein neues<br />

System für den horizontalen<br />

Umschlag von Containern. Mit<br />

dem «ContainerMover 3000»<br />

können Transportunternehmen<br />

den Umschlag in Eigenregie und<br />

an beliebigen Orten durchführen.<br />

Seite 52<br />

52 Containerumschlag leicht gemacht<br />

54 Vernetzung (r)evolutioniert Kommunikation<br />

56 Management Diagnostik:<br />

„Frühstück für Champions“<br />

58 Ausblick auf die EXPO REAL<br />

60 Gelungene Premiere des <strong>LogReal</strong>Campus<br />

Bitte beachten Sie den<br />

Beihefter von:<br />

„<strong>LogReal</strong>.Die Logistikimmobilie<br />

und Kundenkontakt Monitor“<br />

Bildquellen<br />

© Bildeigentum der<br />

jeweiligen Firmen<br />

© www.shutterstock.com<br />

Für nicht angeforderte<br />

Manuskripte und Fotos<br />

übernimmt die Redaktion<br />

keine Verantwortung.<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste<br />

Nr. 1 von Januar <strong>2013</strong>.<br />

Diese Ausgabe enthält ein<br />

vierseitiges Spezial der<br />

<strong>LogReal</strong>.DieLogistikimmobilie GmbH<br />

und Kundenkontakt Monitor<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

5


Industrie und Logistik<br />

in der Mitte unserer Gesellschaft<br />

Von Dr.-Ing. Christian Jacobi<br />

Ohne Logistik keine Industrie,<br />

ohne Industrie kein Wohlstand<br />

für Deutschland. Arbeitsteilung<br />

und effiziente Prozesse sind ohne Logistik<br />

nicht denkbar. Doch ein Mehr an<br />

Logistik – aufgrund des Wunsches nach<br />

individueller Verfügbarkeit von Waren<br />

in allen Lebenslagen – geht einher mit<br />

Belastungen insbesondere für die Umwelt.<br />

Anders ausgedrückt: Je erfolgreicher<br />

unsere Branche ist, desto größer<br />

ist der Verbrauch an Ressourcen. Effizienzsteigerungen<br />

werden häufig durch<br />

mehr Konsum aufgefressen; wir nennen<br />

das den Rebound-Effekt. Ökologie und<br />

Ökonomie miteinander zu vereinbaren,<br />

ist eine Herausforderung nicht nur für<br />

die Logistik, sondern für die gesamte<br />

Industrie – und für unsere Gesellschaft.<br />

„Nachhaltigkeit“ wird unter diesen<br />

Vorzeichen zu einem zentralen Begriff.<br />

Nachhaltigkeit ist ein Erfolgsfaktor<br />

Nachhaltigkeit ist zunächst einmal ein<br />

Prinzip, das weitsichtiges Denken und<br />

vorausschauendes Handeln einfordert.<br />

Ursprünglich kommt es aus der Forstwirtschaft:<br />

Nicht mehr Bäume schlagen<br />

als nachwachsen. In der Wirtschaft sind<br />

derlei Prinzipien längst verankert. Das<br />

Ziel, wettbewerbsfähig zu sein und zu<br />

bleiben, ist für die Unternehmen genauso<br />

Antrieb wie ihre Verantwortung gegenüber<br />

Menschen und Umwelt. Aus<br />

bloßen Bekenntnissen sind mittlerweile<br />

messbare und beeinflussbare Stellgrößen<br />

geworden. Transport und Logistik werden<br />

als die wesentlichen Hebel betrachtet,<br />

den CO 2 -Fußabdruck eines Unternehmens<br />

zu verkleinern. Und die Faktoren<br />

Umwelt und Gesellschaft werden<br />

neben der ökonomischen Nachhaltigkeit<br />

zukünftig wichtiger werden. Studien<br />

zeigen schon heute, dass Unternehmen<br />

mit hoher Sozial- und Umweltverantwortung<br />

erfolgreicher sind. Nachhaltigkeit<br />

ist zum Erfolgsfaktor geworden.<br />

Unabhängig vom Prinzip, nachhaltig und<br />

ressourceneffizient zu wirtschaften, verändern<br />

sich die politischen und ökonomischen<br />

Rahmenbedingungen – und der<br />

Konsum. Die Politik nimmt die Unternehmen<br />

in Umweltfragen stärker in die<br />

Pflicht. Transporte werden in den kommenden<br />

zehn Jahren infolge steigender<br />

Energiekosten tendenziell teurer. Der<br />

Faktor Lohnkosten verliert mit Blick auf<br />

die Standortwahl hingegen an Bedeutung.<br />

Produktion folgt den Absatzmärkten<br />

und zunehmend auch der Energie.<br />

Unternehmen werden daher versuchen,<br />

energieintensive Transporte durch lokale<br />

Produktionsstätten zu vermeiden. Dass<br />

Nordseekrabben in Marokko gepult werden,<br />

ist unzeitgemäß.<br />

Dr.-Ing. Christian Jacobi<br />

Geänderte Konsumbedürfnisse treiben<br />

die Entwicklung ihrerseits: Die Nachfrage<br />

wird individueller, demografische Faktoren<br />

verändern die Konsummuster.<br />

Mögliche Folge: Vor- und Halbfertigprodukte<br />

werden vor den Stadttoren erzeugt,<br />

die Weiterverarbeitung zu Fertigprodukten<br />

und die Variantenbildung erfolgen<br />

dann vor Ort. Für die Produzenten ergibt<br />

sich der Vorteil, näher an den Absatzmärkten<br />

zu sein und flexibler auf sie<br />

reagieren zu können. Modularisierung,<br />

Dezentralisierung, geringere Fertigungstiefen<br />

und die Anpassbarkeit der Produktion<br />

werden die Logistik verändern.<br />

Logistische Dienstleistungen werden<br />

komplexer und werden einen größeren<br />

Teil zum Wirtschaftswachstum beitragen<br />

als heute. Doch um dies leisten zu können,<br />

sind Veränderungen notwendig.<br />

Industrie und Logistik kehren in die<br />

Städte zurück<br />

"Industrie und Logistik in der Mitte der<br />

Gesellschaft" ist insofern durchaus geografisch<br />

zu verstehen. Denn durch die<br />

skizzierten Entwicklungen kommen<br />

industrielle Strukturen wieder zurück in<br />

6<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>


die urbanen Räume, die Ballungszentren,<br />

in denen sich die Bevölkerung (Absatzmarkt<br />

und Arbeitskraft) konzentriert. So<br />

sehr sich Verkehr und Warenströme hier<br />

aber verdichten, so sehr verdichtet sich<br />

das Problem. Denn die Infrastrukturen<br />

in den Großstädten erreichen ihre Belastungsgrenzen<br />

und die Reglementierung<br />

durch die Kommunen nimmt zu. Neue<br />

Produktionsstätten oder Logistikzentren<br />

sind nicht eben populär bei Stadtbewohnern<br />

und -entwicklern. Nachhaltigkeit<br />

bekommt in diesem Sinne eine neue Bedeutung,<br />

und zwar jenseits aller Rhetorik.<br />

Als Handlungsprinzip verstanden und<br />

befolgt, kann Nachhaltigkeit die Akzeptanz<br />

von Industrie- und Logistikstrukturen<br />

im urbanen Raum verbessern.<br />

Denn die Industrie in Deutschland beklagt<br />

nach wie vor eine fehlende Akzeptanz.<br />

Der Logistik geht es ähnlich – allerspätestens<br />

dann, wenn bei Amazon gestreikt<br />

wird, oder wenn sich Stadtbewohner in<br />

Folge von Verkehr, Abgasen und Lärm<br />

belästigt fühlen. Nachhaltigkeit als Handlungsprinzip<br />

wird dann auf verschiedenen<br />

Ebenen spürbar: Einerseits, indem Energieeffizienz<br />

und Ressourcenschonung die<br />

betriebswirtschaftliche Wertschöpfung<br />

steigern. Andererseits, indem geringere<br />

Emissionen das Image der Branche und<br />

die Akzeptanz für Standorte erhöhen. Die<br />

Abnehmerseite honoriert das Bemühen<br />

sowohl im B2B als auch im B2C-Bereich.<br />

Die Mehrheit der Unternehmen glaubt<br />

schon heute, dass CO 2 -Labeling in Zukunft<br />

eine größere Rolle spielen wird. Gut<br />

die Hälfte der Endverbraucher sagt, dass<br />

sie bei der Wahl von Produkten und<br />

Dienstleistungen darauf achten werden<br />

und ebenso viele sind bereit, dafür auch<br />

mehr zu bezahlen.<br />

Modellprojekte sind rentabel<br />

In der Realisierung von Nachhaltigkeit<br />

könnte die Logistikbranche eine Vorreiterrolle<br />

einnehmen. Erstens, weil das<br />

Einsparpotenzial an Energie dort sehr<br />

hoch ist und zweitens, weil Logistik eine<br />

gesellschaftliche Querschnittsfunktion<br />

einnimmt: Sie verbindet Unternehmen,<br />

Verbraucher und Gesetzgeber.<br />

Konkrete Ansätze sind zahlreich: Logistikzentren<br />

mit Tragwerken auf Holzbasis,<br />

Energie-Zertifizierung von Gebäuden,<br />

Solaranlagen auf dem Dach,<br />

Regenwassernutzung, die intelligente<br />

Beleuchtung von Lagerhallen oder die<br />

Rückgewinnung von Wärme aus Abwasser<br />

machen Immobilien nachhaltiger.<br />

Konzepte für eine koordinierte urbane<br />

Versorgung mit gebündelten Warenströmen<br />

in die Stadt könnten den Lkw-<br />

Verkehr, Emissionen und Staus reduzieren.<br />

Umweltfreundliche Transportmittel<br />

auf der letzten Meile werden laut<br />

Umfragen 2025 zum Alltag gehören.<br />

Für die Logistik-Immobilie der Zukunft<br />

ergeben sich neue Anforderungen an<br />

Wandlungsfähigkeit und Modularität.<br />

Logistikknoten mit flexiblen baulichen<br />

Strukturen sind in der Entwicklung. Die<br />

Hubs von morgen passen ihre Infrastruktur<br />

dynamisch an und können mit<br />

minimalem Zeitaufwand ihren Standort<br />

verändern. Die Nutzung von innerstädtischen<br />

Flächen (z.B. Parkhäusern) als<br />

Verteilerzentren ist in der Erprobung,<br />

um städtische Ver- und Entsorgung<br />

sicherzustellen.<br />

Doch trotz Innovation wird es ohne<br />

Kooperation nicht gehen. Nur wenn<br />

Kommunen, Regionen und Gesetzgeber<br />

mit Unternehmen, Geldinstituten und<br />

Immobilienbesitzern zusammenarbeiten,<br />

sind relevante Effektgrößen zu<br />

erreichen. Nicht zuletzt sollte der Dialog<br />

mit der Bevölkerung, insbesondere in<br />

Ballungszentren, intensiviert werden,<br />

um damit Akzeptanz für Logistikstandorte<br />

und Industrie zu schaffen.<br />

Dr. Christian Jacobi ist geschäftsführender<br />

Gesellschafter des Mülheimer Beratungsund<br />

Planungsunternehmens agiplan GmbH.<br />

Stationen:<br />

Studium der Fachrichtung Bergbau an der<br />

RWTH Aachen. Promotion am Fraunhofer-<br />

Institut für Materialfluss und Logistik IML in<br />

Dortmund.<br />

1992 bis 1995 Projektleiter bei der Ruhr-<br />

Carbo Handelsgesellschaft mbH, Bottrop.<br />

1995 bis 1999 Betriebsleiter und<br />

Geschäftsführer bei der RAG Umwelt GmbH,<br />

Bottrop und Herne.<br />

2000-2007 Geschäftsführer der Swisslog<br />

(Deutschland) GmbH und Swisslog GmbH,<br />

Dortmund.<br />

2007 bis heute geschäftsführender Gesellschafter<br />

der agiplan GmbH.<br />

Funktionen:<br />

EffizienzCluster Management GmbH,<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

Bundesvereinigung Logistik (BVL), Vorsitzender<br />

des Förderbeirates<br />

Fraunhofer-Institut für Materialfluss und<br />

Logistik (IML) in Dortmund, Vorsitzender des<br />

Kuratoriums<br />

VDI Gesellschaft für Produktion und Logistik,<br />

Mitglied des Beirates<br />

agiplan ist ein Beratungsunternehmen für<br />

die Industrie und die öffentliche Hand mit<br />

einem interdisziplinären Team von 160<br />

Mitarbeitern. Die Leistungen liegen in den<br />

Themenfeldern Produktion, Logistik,<br />

Industriearchitektur, Projektmanagement<br />

und Public Management. Die Auftraggeber<br />

von agiplan reichen vom Mittelstand bis zum<br />

internationalen Konzern, von der kommunalen<br />

Verwaltung bis zur Landesregierung.<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong> 7


Green Logistics:<br />

Ganzheitlich erfassen,<br />

unternehmensspezifisch verbessern<br />

Von Prof. Dr.-Ing. Uwe Clausen<br />

und Dr.-Ing. Marc Schneider, Fraunhofer IML<br />

Die Logistik der Zukunft muss<br />

robuster gegenüber Störungen<br />

und gleichzeitig sicherer, leiser<br />

und vor allem ressourceneffizienter Güter<br />

und Informationen in globalen Netzwerken<br />

bewegen. Eine „grüne Logistik“ wird<br />

umso dringender, je länger der Anteil von<br />

Logistik und Transport an den Treibhausgasen<br />

zunimmt. Hierbei geht es vor allem<br />

- aber nicht nur - um ökologisch effizienten<br />

Güterverkehr. Vielmehr ist die gesamte<br />

Kette einschließlich der Logistikimmobilien<br />

und Intralogistik zu beachten. Wer<br />

handelt, ist besser vorbereitet: ein Gedanke,<br />

der viele Akteure derzeit motiviert,<br />

die umweltrelevanten Bereiche im eigenen<br />

Unternehmen zu identifizieren und<br />

geeignete Verbesserungsmaßnahmen zu<br />

realisieren. Dabei kann die Beschäftigung<br />

mit dem Thema Grüne Logistik für viele<br />

Unternehmen zudem noch bares Geld<br />

sparen.<br />

Die Grundlage: Eine fundierte<br />

Bestandsaufnahme offenbart die<br />

Potenziale zur Kostensenkung.<br />

Vor allem ist die umfassende Transparenz<br />

logistischer Leistungen, eingesetzter<br />

Ressourcen und tatsächlicher ökologischer<br />

Wirkungen gefragt. Noch zu<br />

viele Unternehmen rechnen pauschal,<br />

blenden Standorte, Teilleistungen oder<br />

Subunternehmer aus oder kommen aus<br />

anderen Gründen zu unzureichenden<br />

Kennzahlen bspw. bei den CO 2 -Emissionen.<br />

Richtige und aktuelle Kennzahlen<br />

sind aber wichtig, um Maßnahmen,<br />

Schwerpunkte und Fortschritte bewerten<br />

zu können.<br />

Die Abteilung Umwelt- und Ressourcenlogistik<br />

des Fraunhofer IML führt seit<br />

Ende der 90er Jahre Ökobilanzierungen,<br />

Produkt Carbon Footprints und Beratungen<br />

im Bereich Grüne Logistik<br />

durch. In diesen Projekten hat sich immer<br />

wieder eines gezeigt: Die Veränderung<br />

des Blickwinkels auf ein Produkt,<br />

einen Prozess oder ein System offenbart<br />

in vielen Fällen unbekannte Möglichkeiten<br />

zur Kostensenkung. Beispielsweise<br />

liegen typische Potenziale im<br />

Bereich der Standorte in der Reduzierung<br />

des Grundlastverbrauchs an Strom<br />

in Nebenzeiten (z. B. am Wochenende,<br />

in der Nacht), im Einsatz ressourcenschonender<br />

Technologien (z. B. energieeffiziente<br />

Beleuchtung) und in einer<br />

ressourcenschonenden Prozesssteuerung.<br />

So konnten in einem Projekt beispielsweise<br />

ca. 1 Mio. kWh/a Energie eingespart<br />

werden. Die hierzu erforderliche<br />

Investition amortisierte sich nach 6 Monaten.<br />

Eine andere Analyse offenbarte,<br />

dass das eingeführte Wechselbatteriekonzept<br />

von den Mitarbeitern nicht<br />

gelebt wurde. So zeigte sich der Hauptstromverbrauch<br />

jeweils zum Schichtwechsel,<br />

was die Wirtschaftlichkeit des<br />

Konzeptes (kürzere Batterielebensdauer,<br />

höherer Energieverbrauch bei Teilentladungen)<br />

gefährdete. In weiteren Projekten<br />

zeigte z. B. der Standortvergleich<br />

eine fehlerhafte Investitionsentscheidung<br />

im Bereich der Klimatisierung<br />

während der Erstellungsphase oder ein<br />

Stellhebel »Green Logistics«<br />

8<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>


»Stromverbrauchsmessung<br />

im laufenden Betrieb«<br />

alternatives Verpackungskonzept mit<br />

einem deutlich reduzierten Packmittelverbrauch<br />

auf. Um solche Potenziale aufzudecken,<br />

führen Teams des Fraunhofer<br />

IML u.a. Stromverbrauchsmessungen<br />

im laufenden Betrieb an logistischen<br />

Standorten wie z. B. Luftfrachtzentren,<br />

Brief- und Paketverteilzentren, Distributionszentren<br />

und Lagerstandorten<br />

durch. Hierfür stehen dem Institut bis<br />

zu 40 Messgeräte zur Verfügung, mittels<br />

derer der Strom inklusive relevanter Parameter<br />

ohne »Trennen« der Stromleitungen<br />

gemessen, über einen definierten<br />

Messzeitraum (z. B. vier Wochen) aufgezeichnet<br />

und anschließend ausgewertet<br />

werden kann. Im Ergebnis ist die funktionsgerechte<br />

Aufteilung des Gesamtstromverbrauchs<br />

nach ausgewählten<br />

Bereichen möglich.<br />

Zu den erfolgversprechenden Maßnahmen<br />

gehören darüber hinaus optimierte<br />

Strukturen, d.h. die Anzahl und verkehrsgeographische<br />

Lage der Standorte<br />

eines logistischen Netzwerks passen zusammen,<br />

erfüllen als System die Aufgabe<br />

optimal und führen zu einer günstigen<br />

Fahrzeugauslastung. Die Konsolidierung<br />

von Transportbedarfen mehrerer Versender<br />

oder Empfänger ist ein wichtiger<br />

Stellhebel für das CO 2 -Management<br />

und macht in der Regel auch ökonomisch<br />

Sinn.<br />

Es passiert nicht von alleine, obwohl<br />

es sich rechnet.<br />

Wichtig ist, dass Aufwand und Logistikkosten<br />

(auch unternehmensintern) nicht<br />

pauschal auf Produkte oder Produktgruppen<br />

umgelegt werden. Optimierung<br />

im Sinne der Nachhaltigkeit fällt dort<br />

leichter, wo Kennzahlen ökonomischer<br />

wie ökologischer Natur erst auf den<br />

Servicelevel und dann auf das Produkt<br />

bezogen werden, damit Anforderungen<br />

an Geschwindigkeit und Verfügbarkeit<br />

auch diskutiert werden können.<br />

Wer „grüne Logistik“ ernst nimmt,<br />

wird im Vorteil sein.<br />

Unternehmen, die heute schon „ökologisch<br />

sauber bilanzieren“, werden im<br />

Vorteil sein, wenn mehr und mehr<br />

Kunden, private wie gewerbliche, neben<br />

dem Preis auch nach solchen Kennwerten<br />

fragen. Dies ist nicht nur eine<br />

Frage des „sauberen Images“ sondern<br />

der „Aussage- und Wettbewerbsfähigkeit“.<br />

All die oben genannten Beispiele<br />

verdeutlichen aber auch: Die ernsthafte<br />

Auseinandersetzung mit dem Thema<br />

Grüne Logistik ist nicht nur eine<br />

Investition in die Zukunft und die<br />

Vorbereitung auf gesetzliche Vorgaben<br />

(UK Climate Change Act ab April <strong>2013</strong><br />

/ Frankreich Decree ab Oktober <strong>2013</strong>)<br />

sondern spart oft auch schon heute bares<br />

Geld!<br />

Prof. Dr.-Ing. Uwe Clausen<br />

Prof. Dr.-Ing. Uwe Clausen,<br />

Jahrg. 1964, geb. in Düsseldorf, verheiratet,<br />

1 Tochter<br />

– Studium der Informatik an der<br />

Universität Karlsruhe, Abschluss<br />

Dipl.-Informatik (1989), promovierte 1995<br />

während seiner Tätigkeit als Abteilungsleiter<br />

Verkehrslogistik am Fraunhofer-<br />

Institut für Materialfluss und Logistik in<br />

Dortmund.<br />

– 1995 – 99 Deutsche Post AG, zunächst<br />

Projektleiter in Bonn, ab 1997 Geschäftsführer<br />

für die Tochterfirma IPP Paketbeförderung<br />

GmbH in Österreich.<br />

– 1999 – 2001 Operations Director<br />

Amazon.de, verantwortete den Aufbau<br />

des Amazon-Logistikentrums in Bad Hersfeld.<br />

2000 wurde er zusätzlich European<br />

Operations Director bei Amazon.com und<br />

leitete die gesamte Logistik für Amazon.co.uk,<br />

Amazon.de und Amazon.fr.<br />

– Im Februar 2001 nahm er einen Ruf in<br />

die Institutsleitung des Fraunhofer-Instituts<br />

für Materialfluss und Logistik (IML) für<br />

den Bereich Logistik, Verkehr und Umwelt,<br />

und in Personalunion als Inhaber des<br />

neuen Lehrstuhls Verkehrssysteme und -<br />

logistik der Technischen Universität<br />

Dortmund (seit April 2011: Institut für<br />

Transportlogistik, TU Dortmund) an.<br />

– Clausen ist u.a. Mitglied im Verein<br />

Deutscher Ingenieure, VDI, e. V., im Beirat<br />

des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen<br />

(VDV), im Wissenschaftlichen<br />

Beirat der Bundesvereinigung Logistik<br />

(BVL) e. V., im Beirat des House of Logistics<br />

& Mobility (HOLM) und im Vorstand<br />

der European Conference of Transport<br />

Research Institutes (ECTRI).<br />

– Von Juli 2002 bis Juli 2005 war Prof.<br />

Dr.-Ing. Uwe Clausen Dekan der Fakultät<br />

Maschinenbau der Technischen Universität<br />

Dortmund und von Juni 2007 bis Juni<br />

2010 „Visiting Professor“ der Sun Yat-<br />

Sen-Universität, Kanton (Guangzhou,<br />

China).<br />

– Seit März 2003 ist er Vorsitzender der<br />

Fraunhofer-Allianz Verkehr.<br />

Das Fraunhofer Institut für Materialfluss<br />

und Logistik (IML) arbeitet auf allen<br />

Feldern der inner- und außerbetrieblichen<br />

Logistik für Kunden aus Industrie, Handelund<br />

Logistik- dienstleistung sowie für<br />

öffentliche Forschungsförderer. Es gilt als<br />

erste Adresse für Fragestellungen ganzheitlicher<br />

Logistik und wurde 1981 gegründet.<br />

Neben Dortmund sind Frankfurt/Main,<br />

Hamburg und Prien am Chiemsee<br />

weitere Standorte. Über 200 Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler arbeiten in<br />

Teams an branchenübergreifenden und<br />

kundenspezifischen Lösungen u. a. in<br />

den Bereichen der Materialflusstechnik,<br />

des Warehouse Managements, der Geschäftsprozessmodellierung<br />

und Systemplanung,<br />

der Verkehrslogistik und der<br />

Umwelt- und Ressourcenlogistik. Das<br />

europaweit zurzeit größte Logistikforschungsrojekt<br />

ist der EffizienzCluster<br />

LogistikRuhr mit 120 Partnerunternehmen<br />

und 11 Forschungseinrichtungen.<br />

10<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>


6 Sterne für die Logistik: Nachhaltigkeit<br />

mit BREEAM DE Bestand<br />

Von Simone Lakenbrink<br />

Zertifikate für nachhaltige Immobilien<br />

sind in der Immobilienbranche<br />

zu einem Muss geworden:<br />

im Neubau bereits Standard, im<br />

Bestand (insbesondere bei großen internationalen<br />

Portfolien), aber auch bei<br />

Einzelgebäuden der neue Trend. Für die<br />

Zertifizierung von Industrie- und Logistikimmobilien<br />

im Bestand existiert im<br />

Moment jedoch nur ein Label: BREEAM<br />

In-Use. BREEAM, die Building Research<br />

Establishment Environmental Assessment<br />

Method, entwickelt 1993 in England<br />

zunächst für Neubauten als weltweit<br />

erstes Nachhaltigkeitslabel in der<br />

Immobilienbranche, bewertet das international<br />

anwendbare BREEAM In-Use<br />

seit 2009 alle gewerblichen Bestandsimmobilien<br />

auf Nachhaltigkeitskriterien.<br />

Teil der Strategie der globalen Ausrichtung<br />

und lokalen Anwendung von<br />

BREEAM ist die Etablierung von Ländervertretungen,<br />

die die Bestandsbewertung<br />

auf die lokalen Anforderungen<br />

adaptieren und gleichzeitig die<br />

internationale Vergleichbarkeit bewahren.<br />

Neben den Niederlanden,<br />

Spanien, Schweden und Norwegen ist<br />

seit 2012 das Deutsche Private Institut<br />

für Nachhaltige Immobilienwirtschaft,<br />

kurz DIFNI, die Ländervertretung für<br />

den deutschsprachigen Raum. Ziel der<br />

DIFNI ist es, die Produktpalette von<br />

BREEAM in den deutschsprachigen<br />

Markt einzuführen. Beginnend mit<br />

BREEAM DE Bestand wurden bereits<br />

auf der EXPO REAL 2012 die ersten<br />

Zertifikate sowohl für Bürobauten und<br />

Shoppingcenter als auch für Logistikimmobilien<br />

verliehen.<br />

BREEAM DE Bestand ist anwendbar für<br />

Einzelobjekte und Portfolien. Zertifizierungsrahmen<br />

sind drei getrennt von-<br />

einander zu bewertende Teile: Das Gebäude<br />

und seine technischen Anlagen,<br />

der Gebäudebetrieb und die Nachhaltigkeitskriterien<br />

des Nutzers. Die Bewertung<br />

erfolgt über einen online-basierten Fragenkatalog.<br />

Im Self-Assessment hat der<br />

Eigentümer oder Betreiber die Möglichkeit,<br />

sich zunächst selbst ein Bild über<br />

die Nachhaltigkeit der einzelnen Logistikimmobilie<br />

oder des Portfolios zu verschaffen<br />

und damit die Basis für eine<br />

Zertifizierungsentscheidung zu legen.<br />

Die finale Bewertung wird durch einen<br />

unabhängigen Auditor anhand der Bestandsdokumentation<br />

und der Ortsbegehung<br />

vorgenommen.<br />

Zielsetzung von BREEAM für Bestand ist<br />

ein kontinuierliches Nachhaltigkeitsmanagement<br />

durch Identifizierung und<br />

Umsetzung von Optimierungspotenzialen,<br />

das dem Werterhalt und der Wertsteigerung<br />

der Logistikimmobilie dient. Ist die erste<br />

Zertifizierung eine Bestandsaufnahme mit<br />

einer niedrigen Einstiegsschwelle von ein<br />

bis drei Sternen, wird eine Wertsteigerung<br />

durch jährliche Re-Zertifizierungen inklusive<br />

der Optimierungen sichergestellt, die zu<br />

einer Bewertung von bis zu sechs Sternen<br />

„outstanding“ führen kann.<br />

Als zurzeit einziges anwendbares System für<br />

Bestände von Logistikimmobilien verbindet<br />

das BREEAM DE Bestand lokale Standards<br />

mit internationaler Vergleichbarkeit in grenzüberschreitenden<br />

Kooperationen der Ländervertretungen.<br />

Geringe Zertifizierungsgebühren,<br />

onlinebasierte Bewertungstools<br />

und ein unabhängiges Audit schaffen Transparenz<br />

und eine fundierte Bewertungsbasis<br />

für Nachhaltigkeit. Dass BREEAM im Bestand<br />

in Deutschland bereits etabliert ist,<br />

zeigt die steigende Zahl an zertifizierten<br />

Immobilien, die sich derzeit auf 85 beläuft.<br />

Simone Lakenbrink studierte nach der Berufsausbildung als Bauzeichnerin Raumplanung.<br />

Nach dem Abschluss begann sie ihre Tätigkeit als Projektmanagerin und Beraterin für<br />

Nachhaltiges Bauen. Seit 2012 ist Simone Lakenbrink geschäftsführende Gesellschafterin<br />

bei der DIFNI, dem Deutschen Privaten Institut für Nachhaltige Immobilienwirtschaft.<br />

Die DIFNI ist alleiniger Lizenznehmer des BREEAM (Building Research Establishment<br />

Environmental Assessment Method) für den deutschsprachigen Raum.<br />

12<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>


<strong>LogReal</strong> Interim<br />

<strong>LogReal</strong> Interim wird aktiv, wenn sich Ihr Unternehmen in<br />

einer außergewöhnlichen Situation befindet, eine klassische<br />

Beschäftigungslücke droht, ein Projekt sich internationalisiert<br />

oder saisonale Schwankungen hat.<br />

<strong>LogReal</strong> Interim unterstützt die Kunden zeitnah mit einem<br />

Interim Executive Manager oder einem passgenauen Interim-<br />

Team, und zwar genau dann, wenn der Bedarf an Fachkompetenz,<br />

Umsetzungs- und Führungsstärke besonders<br />

groß ist. Darüber hinaus ist <strong>LogReal</strong> Interim in der Lage, das<br />

gesamte Know-how der Gruppe in das Projekt einzubringen,<br />

je nach gewünschter Betreuungsintensität des Kunden.<br />

Die Mitarbeiter von <strong>LogReal</strong> Interim sind Interim-Manager<br />

aus Überzeugung, sie verfügen über ausgewiesene Fachkompetenz<br />

in Kombination mit einer echten Persönlichkeit.<br />

Alle Interim-Manager haben mindestens zehn Jahre operative<br />

Führungserfahrung auf erster bzw. zweiter Führungsebene<br />

und Projektmanagementerfahrung. Sie weisen alle eine Reihe<br />

erfolgreich durchgeführter Mandate, eine Hands-on Mentalität,<br />

Umsetzungsstärke und hohe Sozialkompetenz auf.<br />

Von Anfang an übernimmt der Interim-Manager die volle<br />

Verantwortung für seine Aufgabenstellung. Sie werden über<br />

Fortschritte und Erfolge unmittelbar informiert.<br />

Die <strong>LogReal</strong> Interim-Manager überbrücken Ihre personellen<br />

Vakanzen auf Zeit, bis die Position wieder adäquat besetzt<br />

oder das vereinbarte Projektziel erreicht ist.<br />

Unsere Kontaktdaten:<br />

<strong>LogReal</strong> World GmbH<br />

Friedenstraße 41- 43<br />

D - 44139 Dortmund<br />

Rudolf Hämel<br />

Geschäftsführender<br />

Gesellschafter<br />

Fon +49 [0] 231 91 45 46-10 00<br />

Fax +49 [0] 231 91 45 46-10 90<br />

rudolf.haemel@logrealworld.de<br />

www.logrealworld.de


Cargo Center am BER gemeinsam<br />

mit Investor Dietz AG eingeweiht<br />

In einer feierlichen Zeremonie wurde<br />

Anfang Juli das Cargo Center auf<br />

dem Gelände des Flughafens Berlin<br />

Brandenburg (BER), eingeweiht. Neben<br />

dem brandenburgischen Ministerpräsidenten<br />

Matthias Platzeck, dem<br />

Regierenden Bürgermeister von Berlin,<br />

Klaus Wowereit und Hartmut Mehdorn,<br />

dem Vorsitzenden der Geschäftsführung<br />

des Berliner Airports, nahm auch Dr.<br />

Wolfgang Dietz, Vorstandsvorsitzender<br />

des Investors Dietz AG, an der Feier teil.<br />

Es geht voran am Hauptstadtairport –<br />

zumindest in Sachen Logistik. Erste<br />

Mieter, wie der Frachtverkauf der Qatar<br />

Airways (Air Logistics), die Spedition<br />

Müller & Partner und der Frachtabfertiger<br />

WISAG Cargo Service Berlin-Brandenburg,<br />

sitzen bereits in eigenen Büros.<br />

Als Nächstes folgt die schrittweise<br />

Verlagerung der für die Frachtabfertigung<br />

erforderlichen Behörden.<br />

Mit der Frachtabfertigung von UPS und<br />

Fedex sowie der Beiladung in Schönefeld<br />

über das BER Cargo Center ab August<br />

<strong>2013</strong> werden die ersten Flughafenprozesse<br />

am neuen Hauptstadtflughafen gestartet.<br />

„Die Eröffnung des Cargo Centers<br />

im August ist ein elementarer Baustein<br />

auf dem Weg zur Inbetriebnahme des<br />

BER”, betonte Hartmut Mehdorn, Vor-<br />

Feierliche Einweihung<br />

(v.l.n.r.): Hartmut Mehdorn,<br />

Klaus Wowereit, Matthias<br />

Platzeck und Dr. Wolfgang<br />

Dietz<br />

sitzender der Geschäftsführung der Flughafen<br />

Berlin Brandenburg GmbH.<br />

Die Inbetriebnahme wird die Situation<br />

der Luftfracht in Tegel entspannen. Ab<br />

September <strong>2013</strong> kann die Luftfracht per<br />

Lkw via BER umgeschlagen werden. Die<br />

Frachtinfrastruktur in Tegel stößt an<br />

Kapazitätsgrenzen. Das Frachtaufkommen<br />

ist seit 2010 um 60 Prozent gestiegen.<br />

Weitere Ausbauten des Frachtgeländes<br />

sind in Tegel kaum realisierbar.<br />

Das Cargo Center hat eine Hallenfläche<br />

von 12.000 Quadratmetern, 7.000 Quadratmeter<br />

Bürofläche und startet mit<br />

einer Kapazität von ca. 100.000 Tonnen<br />

Fracht im Jahr. Über eine separate Zugangskontrollstelle<br />

ist es <strong>direkt</strong> mit dem<br />

Vorfeld verbunden. Das Frachtzentrum<br />

dient der Abfertigung von Beiladefracht<br />

speziell auf Langstrecken am Flughafen<br />

Berlin Brandenburg, sobald diese von<br />

Tegel zum BER verlagert werden.<br />

Auch für den Investor, die Dietz AG, war<br />

der Eröffnungstag ein wichtiger Meilenstein.<br />

Dr. Wolfgang Dietz, Vorsitzender<br />

des Vorstands der Dietz AG: „Ein modernes<br />

Luftfrachtzentrum ist elementarer<br />

Bestandteil eines erfolgreichen Flughafenkonzepts<br />

und für die Wirtschaft<br />

ein Tor zur Welt. Eine zeitgemäße Immobilie<br />

mit funktionierenden Prozessen<br />

ist unser Beitrag zum Erfolg des BER.”<br />

Nach einer europaweiten Ausschreibung<br />

hatte die Dietz AG als Investor eine Erbbaurechtskonzession<br />

erworben. Betreibergesellschaft<br />

ist die ACC Air Cargo<br />

Center Berlin GmbH (100% Tochter der<br />

Dietz AG).<br />

Über die bestehenden Frachtanlagen in<br />

Tegel und Schönefeld wurden im Jahr<br />

2012 rund 76.000 Tonnen Luftfracht<br />

umgeschlagen. Dazu hat insbesondere<br />

das anhaltend starke Wachstum der<br />

Frachtbeiladung auf den Interkontinentalstrecken<br />

(plus zehn Prozent) beigetragen.<br />

Das positive Frachtwachstum<br />

setzt sich auch im Jahr <strong>2013</strong> fort. Im Juni<br />

<strong>2013</strong> gab es einen Zuwachs von 18 Prozent<br />

gegenüber dem Vorjahresmonat;<br />

im ersten Halbjahr <strong>2013</strong> ein Plus von<br />

3,7 Prozent. Das Hauptwachstum resultierte<br />

neben der Beiladung auf Langstrecken<br />

auch aus den Berlin anfliegenden<br />

Expressdiensten.<br />

14 <strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>


Moderne City-Logistik<br />

Win-Win Situation für Städte und Logistiker<br />

Von Dr. Michael Lierow<br />

Verstopfte Straßen, Luftverschmutzung,<br />

Lärmbelästigung:<br />

Wachsender Straßenverkehr macht<br />

moderne City-Logistik in Großstädten<br />

unverzichtbar. Logistiker<br />

sind gefordert, mit effizienten<br />

Konzepten zur Entlastung der<br />

Innenstädte beizutragen.<br />

Dr. Michael Lierow<br />

Die Städte wachsen unaufhörlich.<br />

Derzeit gibt es weltweit<br />

mehr als 800 Agglomerationen<br />

mit mehr als einer Million Einwohnern.<br />

Alle drei Monate überschreitet eine<br />

weitere Großstadt die Fünf-Millionen-<br />

Grenze. Und im Jahr 2050 werden voraussichtlich<br />

70 Prozent der Weltbevölkerung<br />

in Städten leben. Derzeit sind es<br />

51 Prozent. Mit dieser Entwicklung<br />

einher geht die rasante Zunahme des<br />

Güterverkehrsaufkommens. Aktuell<br />

stellt allein die Versorgung der fast zwei<br />

Milliarden Menschen in den derzeit 800<br />

größten Ballungsgebieten der Welt für<br />

Logistikdienstleister ein Umsatzpotenzial<br />

von 66 Milliarden Euro dar. Bei<br />

derzeitiger Praxis werden 2020 rund<br />

eine Million zusätzlicher Lkw in großen<br />

Städten unterwegs sein. Ohne neue<br />

Konzepte ist der Verkehrsinfarkt vorprogrammiert.<br />

Herausforderung „letzte Meile“<br />

Bereits heute finden in deutschen Städten<br />

insgesamt etwa 160.000 Auslieferungstouren<br />

pro Tag statt. Die Trucks machen<br />

zwar häufig nur 20 bis 30 Prozent des<br />

Stadtverkehrs aus, sorgen aber zu Stoßzeiten<br />

in vielen Städten immer noch für<br />

etwa 80 Prozent der innerstädtischen<br />

Staus. Hinzu kommt, dass die meisten<br />

Lkw auf der „letzten Meile“ in der Stadt<br />

im Schnitt nur zur Hälfte beladen sind.<br />

Einrichtungen wie Hotels, Krankenhäuser<br />

oder Einkaufszentren werden so<br />

jeden Tag von vielen, teils halbleeren<br />

Transportern angefahren, was zu überfüllten<br />

Laderampen und verstärkten<br />

Staus führt.<br />

Die Situation wird sich weiter zuspitzen.<br />

Zum einen wird sich aufgrund des wachsenden<br />

Personen- und Güterverkehrs in<br />

den kommenden 30 Jahren der Bedarf<br />

an Straßenkapazität in den Städten weltweit<br />

vervierfachen. Aus Platz- und Kostengründen<br />

aber lassen sich die innerstädtischen<br />

Verkehrswege häufig nicht<br />

ausbauen. Zum anderen gilt es, Klimaziele<br />

wie die Reduzierung der Treibhausgas-<br />

und Feinstaubemissionen zu erreichen<br />

und zugleich einen störungsfreien<br />

Verkehrsfluss zu gewährleisten. Nach<br />

den Zielen der EU-Kommission soll der<br />

innerstädtische Verkehr in Europa bis<br />

2050 komplett CO2-neutral werden.<br />

Erste Städte haben bereits gehandelt: In<br />

Stockholm gibt es schon heute strenge<br />

Auslastungsvorschriften für Frachtverkehre.<br />

Mit Kooperationen punkten<br />

Soll auch in Zukunft die Versorgung der<br />

Städte nachhaltig sichergestellt sein, sind<br />

neue, ressourcenschonende und effektive<br />

Logistikkonzepte für die letzte Meile unverzichtbar.<br />

Sie erfordern gezielte Kooperationen<br />

von Logistikern und öffentlicher<br />

Hand. So umfasst die Ladungsvorkonsolidierung<br />

den Betrieb von Konsolidierungszentren<br />

„auf der grünen<br />

Wiese“ als Sammelstelle für Lkw auch<br />

für die letzte Meile, den Transport<br />

mehrerer Warengruppen pro Lkw, die<br />

Kommissionierung einschließlich Berücksichtigung<br />

der Füllsortimente sowie<br />

die Verbringung der Ladung in die Innenstadt<br />

mit voll ausgelasteten Lkw.<br />

Aufgrund der dann kurzen Auslieferungsstrecken<br />

und Shuttle-artigen Verkehre<br />

können zudem umweltfreundliche<br />

E-Trucks eingesetzt werden.<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong><br />

15


Denkbar ist auch die konsolidierte, sortenreine<br />

Sammlung und Abführung von<br />

Abfällen und Wertstoffen. Erste Konzepte<br />

liegen vor, in denen beispielsweise<br />

Einzelhandelsabfälle von den Verkaufspunkten<br />

eingesammelt und am City-<br />

Lager verwertet werden. Durch die Aufbereitung<br />

und Nutzung von Wertstoffen<br />

kann eine Kosten- in eine Umsatzposition<br />

umgewandelt werden: So produziert<br />

ein durchschnittlicher Supermarkt rund<br />

300 Tonnen Abfall pro Jahr, die nach<br />

Absortierung verwertbarer Anteile und<br />

Verbrennung der Restmengen auf einen<br />

Stromwert von derzeit rund 25.000 Euro<br />

kommen.<br />

Um den Erfolg der Konzepte sicherzustellen,<br />

müssen die Städte die Rahmenbedingungen<br />

schaffen, sprich: interne<br />

Planungsstellen und Kontrollinstanzen<br />

einrichten sowie Flächen für die Konsolidierungszentren<br />

zur Verfügung stellen.<br />

Die Logistikdienstleister wiederum<br />

müssen umdenken, proaktiv an die<br />

Städte herantreten und in enger Zusammenarbeit<br />

mit Stadtverwaltung, IT-<br />

Dienstleistern und Automobilherstellern<br />

passgenaue Lösungen für eine effiziente,<br />

klimaschonende innerstädtische Güterauslieferung<br />

entwickeln.<br />

Neue Marktchancen konsequent<br />

nutzen<br />

Mit moderner City-Logistik erzielen<br />

Städte und Logistikdienstleister eine<br />

klassische Win-Win-Situation. So führen<br />

entsprechende Konzepte zu einer Reduzierung<br />

der CO 2-Belastung durch den<br />

Güterverkehr um 30 bis 40 Prozent. Zugleich<br />

ließe sich der Verkehrsfluss in<br />

vielen Städten um bis zu 40 Prozent optimieren.<br />

Für Logistikdienstleister entsteht<br />

ein ganz neuer Markt mit einem<br />

enormen Umsatzpotenzial. Schon heute<br />

winken weltweit zusätzliche Einnahmen<br />

von rund 24 Milliarden Euro pro Jahr.<br />

Dennoch sind Angebote für den konsolidierten<br />

Frachtverkehr in Ballungsgebieten<br />

bislang rar. Wollen Logistiker Städte<br />

als Kunden gewinnen, müssen sie jetzt<br />

handeln. Schon 2010 hätten sie in den<br />

Megacitys rund 20 Milliarden Euro zusätzlich<br />

umsetzen können.<br />

Dr. Michael Lierow ist Partner bei<br />

Oliver Wyman und leitet das globale<br />

Sustainability Center. Spezialisiert ist<br />

er auf die strategische Wertsteigerung<br />

durch Nachhaltigkeit, insbesondere in<br />

den Bereichen Abfallstoffe, Energie,<br />

Infrastruktur, Mobilität und Transport.<br />

Michael Lierow studierte BWL an der<br />

Otto Beisheim Graduate School of<br />

Management (WHU) in Deutschland,<br />

weiterhin in Frankreich und Australien<br />

und hat einen PhD sowie MBA.<br />

Oliver Wyman ist eine international<br />

führende Managementberatung mit<br />

weltweit 3.000 Mitarbeitern in mehr als<br />

50 Büros in 25 Ländern. Gemeinsam<br />

mit Kunden entwirft und realisiert Oliver<br />

Wyman nachhaltige Wachstumsstrategien<br />

und unterstützt Unternehmen<br />

dabei, ihre Geschäftsmodelle, Prozesse,<br />

IT, Risikostrukturen und Organisationen<br />

zu verbessern, Abläufe zu beschleunigen<br />

und Marktchancen optimal zu<br />

nutzen. Weitere Informationen finden<br />

Sie unter www.oliverwyman.de.<br />

16 <strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>


Moderne Kühlhallen<br />

sind rar, die Nachfrage steigt<br />

Von Francisco J. Bähr<br />

Die Nachfrage nach Convenience<br />

und frischen Produkten im<br />

Lebensmittelhandel steigt stetig.<br />

Die Bevölkerung wünscht sich lokale,<br />

frische Produkte mit hoher Qualität<br />

einerseits. Andererseits sind viele Produkte,<br />

die nach der Ernte, Schlachtung<br />

und Verarbeitung <strong>direkt</strong> tiefgefroren<br />

wurden, qualitativ hochwertiger als<br />

frische Produkte, die über einen längeren<br />

Zeitraum kühl gelagert werden. Verlässliche<br />

Kühlketten und hohe Hygieneanforderungen<br />

mit entsprechenden Qualitäts-<br />

und Einhaltungskontrollen sind<br />

unumgänglich, um dieser Nachfrage<br />

heutzutage gerecht zu werden. Auch die<br />

Behörden gestalten Vorschriften und<br />

Kontrollen beständig enger und strenger.<br />

Hinzu kommen noch die Erwartungen<br />

der Verbraucher, dass Herstellung, Transport<br />

und Lagerung nach ökologischen<br />

Gesichtspunkten und mit einem geringen<br />

CO 2 Footprint erfolgen.<br />

Aber nicht nur die Lebensmittelbranche<br />

hat mit den steigenden Anforderungen<br />

in ihren Kühlketten zu kämpfen, auch<br />

die Pharma-, Chemie- und Elektronikindustrie<br />

ist mehr und mehr gefordert.<br />

Hier sind die Vorgaben an die genaue<br />

Einhaltung der Bestimmungen, die<br />

lückenlose Nachverfolgung sowie die<br />

entsprechende Dokumentation bereits<br />

jetzt höher als in der Lebensmittelindustrie.<br />

Digitale Aufzeichnung von Temperaturen<br />

sowie die Vernichtung gesamter<br />

Transport- bzw. Lagerbestände bei geringen<br />

Überschreitungen von festgelegten<br />

Temperaturbereichen gestalten die<br />

Handhabung dieser Produkte immer<br />

schwieriger und erfordern ein stetig<br />

wachsendes Maß an Know-how aller an<br />

der Kühlkette beteiligten Akteure. Erhöhte<br />

Energie- und Umweltauflagen<br />

kommen als weitere Herausforderung<br />

hinzu.<br />

Transportkette mit Risiken<br />

Produzierende Unternehmen sowie<br />

Endhandelsbetriebe haben sich mit den<br />

steigenden Ansprüchen kontinuierlich<br />

weiter entwickelt und entsprechen auch<br />

aufgrund enger Kontrollen weitestgehend<br />

den umfangreichen Auflagen. Die<br />

Risikobereiche der Kühlketten sind in<br />

den Transportabfolgen sowie den<br />

Zwischenlagern zu finden. Aufgrund<br />

hoher Kosten zur Erfüllung der Auflagen<br />

gegenüber geringen Margen ist deren<br />

Einhaltung für die meisten Unternehmen<br />

äußerst schwierig.<br />

Viele der vorhandenen Transportmittel<br />

sowie Bestandslager entsprechen allerdings<br />

nicht den Anforderungen. In der<br />

Transportindustrie erfolgt eine immer<br />

stärkere Spezialisierung von Unternehmen<br />

bzw. Unternehmenszweigen auf<br />

das Segment Kühllogistik. Einher mit<br />

dieser Spezialisierung gehen im Bereich<br />

der Lebensmittel-, Chemie- und Pharmaindustrie<br />

auch Investitionen in geeignete<br />

Transportmittel. Allein in der Immobilienwirtschaft<br />

hat sich in den<br />

letzten Jahren wenig getan. Folglich ist<br />

der Bestand an Kühlhallen in Deutschland<br />

gering, überaltert, energetisch<br />

ineffizient und erfüllt zumeist nicht<br />

mehr die Sicherheits- und Hygieneanforderungen<br />

der Kühlkette.<br />

Kühlhallen wurden in den vergangenen<br />

Jahren fast ausschließlich von Eigennutzern<br />

errichtet. Mietobjekte findet man<br />

hier kaum. Institutionelle Investoren<br />

sahen Kühlhallen als Spezial- und nicht<br />

als Core-Immobilie an und investierten<br />

Francisco J. Bähr ist Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der nextparx GmbH, Dreieich<br />

daher ebenfalls wenig. Die Mehrzahl<br />

der Entwickler und Investoren mieden<br />

dieses Immobilienprodukt aufgrund<br />

des hohen Investments in Kühltechnik,<br />

Isolierung, spezielle Tortechnik und<br />

anderes. Darüber hinaus ist ein hohes<br />

Maß an Know-how bei den Entwicklern<br />

nötig, um beim Bau der Kühlhallen<br />

Fehler zu vermeiden. Diese könnten<br />

verheerende Auswirkungen haben,<br />

wenn beispielsweise seitens des Veterinäramtes<br />

eine Abnahme verweigert<br />

wird und die Inbetriebnahme der Immobilie<br />

nicht erfolgen kann. In dieser<br />

Marktsituation stellt eine moderne<br />

Kühlhalle zur Miete derzeit eine Seltenheit<br />

dar und wird bei Leerstand unmittelbar<br />

vom Markt absorbiert.<br />

Prädestiniert für „Green Building“<br />

Einer der wesentlichsten technischen<br />

Ansprüche an Kühlhallen ist deren energieeffizienter<br />

Betrieb. Und darin liegt<br />

eine Chance. Denn es gibt aufgrund der<br />

ausgeklügelten Bau- und Haustechnik<br />

keine Immobilienart, die sich für das<br />

„Green Building“ besser eignet als eine<br />

Kühlhalle. Hierzu gehört zum Beispiel:<br />

18<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>


· Die Gewinnung von Strom über<br />

Solarenergie zur Eigennutzung in den<br />

Kälteanlagen. Zum Zeitpunkt der<br />

höchsten Sonneneinstrahlung und somit<br />

Energiegewinnung findet aufgrund der<br />

hohen Außentemperaturen auch der<br />

höchste Energieverbrauch innerhalb der<br />

Hallen statt.<br />

· Die Abwärme, die beim Betrieb von<br />

Kühlanlagen entsteht, kann über die<br />

Wärmerückgewinnung als Heizwärme<br />

für Büros oder konventionell genutzte<br />

Hallenflächen gewonnen werden.<br />

· Über spezielle Fassadenisolierungen<br />

sowie Be- und Entladetortechnik kann<br />

viel Energie eingespart werden. Torschleusen,<br />

Schnelllauftore, aufblasbarer<br />

Wetterschutz (umhüllt den Lkw und<br />

verhindert so das Entweichen von Kälte),<br />

Spezial-Überladebrücken (ermöglichen<br />

den Lkw bei geschlossenen Toren an die<br />

Entladestelle heranzufahren; Tore öffnen<br />

sich erst in angedocktem, isolierten Zustand)<br />

sowie spezielle LED-Beleuchtung<br />

mit geringer Wärmeabstrahlung sind nur<br />

einige Ausstattungsmerkmale, die die Verbrauchskosten<br />

senken.<br />

· Der Betrieb von Kühlhallen eignet<br />

sich ebenfalls bei Fernwärme, Tiefenund<br />

normaler Geothermie oder bei Produktionsbetrieben,<br />

in denen Wärme als<br />

Abfallprodukt anfällt.<br />

· Auch die Wahl des Kühlmittels ist<br />

heute ein ausschlaggebender Punkt, denn<br />

beispielsweise mit Ammoniak (NH3)<br />

kann eine Kühlanlage viel effizienter<br />

betrieben werden. Hierfür ist jedoch ein<br />

höheres Investment sowie technisches<br />

und baurechtliches Wissen beim Errichter/Investor<br />

unabdingbar, denn bereits<br />

ab drei Tonnen Kühlmittel, welche bei<br />

einer mittelgroßen Anlage anfallen, ist<br />

ein BIMSCH (Genehmigungsverfahren<br />

nach Bundesimmissionsschutzgesetz)<br />

notwendig.<br />

In der Pharma- und Lebensmittelindustrie<br />

ist die Nachweisbarkeit der Einhaltung<br />

der Kühlkette mittels Aufzeichnungen<br />

sowie 24-Stunden-Überwachung<br />

aktuell nicht mehr wegzudenken. Aufgrund<br />

von Haftungs- und Versicherungsbestimmungen<br />

ist dies ein maßgeblicher<br />

Bestandteil von temperaturgeführten<br />

Lagern.<br />

DGNB Zertifikat für MGL<br />

Diese umfangreichen Anforderungen an<br />

eine Kühlimmobilie erfordern von<br />

Planern, Entwicklern und Verwaltern ein<br />

hohes Maß an Fachwissen und ständige<br />

Weiterentwicklung. So konnte die nextparx<br />

GmbH mit diesem Know-how eine Silber-<br />

Zertifizierung des DGNB der an die MGL<br />

(Metro Logistics Germany GmbH) vermieteten<br />

Kühlhalle in Groß-Gerau erlangen.<br />

Die größte Herausforderung bestand<br />

darin, die zertifizierende Gesellschaft auf<br />

den aktuellen technischen Kenntnisstand<br />

zu bringen und die maßgeblichen Maßnahmen<br />

für diese nachvollziehbar zu<br />

machen.<br />

Es gibt nur sehr wenige Projektentwickler<br />

und Bauunternehmen, die das gesamte<br />

Spezialwissen in ihrem Unternehmen<br />

vereinen und somit den sehr komplexen<br />

und vielfältigen Anforderungen an den<br />

Bau von temperaturgeführten Lagern<br />

entsprechen. Doch gerade dieses an<br />

Bedeutung wachsende Produkt erfährt<br />

eine höhere Nachfrage und gestaltet sich<br />

durch seine geringe Verfügbarkeit und<br />

technische Fortschrittlichkeit als besonders<br />

nachhaltiges Logistikimmobilienprodukt.<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong> 19


Hidden Champion P.S.I. Spedition<br />

Mal kühl, mal kuschelig warm – aber<br />

immer <strong>direkt</strong>, sicher und schnell<br />

Von Thomas Pool<br />

Der König der Verkehre ist der<br />

Direktverkehr. Kein Umladen, keine<br />

HUB-Kontakte, <strong>direkt</strong> von A nach<br />

B fahren, pünktlich und sicher: so<br />

liebt es der Spediteur – so lieben<br />

es die Kunden. Für Werner Schiller,<br />

den geschäftsführenden Gesellschafter<br />

des Münchener Direkttransporteurs<br />

P.S.I., ist die Kunst<br />

der Direktfahrt aber allenfalls die<br />

halbe Miete auf dem Weg zum<br />

Erfolg. „Das Vertrauen der Kunden<br />

ist unser Kapital“, so Schiller in der<br />

Unternehmensbroschüre. „Und<br />

das erwirbt man nur, wenn man zu<br />

100 Prozent Leistung und Service<br />

erbringt.“<br />

Werner Schiller, geschäftsführender<br />

Gesellschafter<br />

Werner Schiller hat es eilig, als<br />

wir mit ihm telefonieren.<br />

„Ich bin gerade in der Dispo.<br />

Wir organisieren einen aufwändigen<br />

Spanientransport …“. Kurze Pause.<br />

„Wenn Sie etwas über uns schreiben<br />

möchten, dann sollten Sie unbedingt<br />

unsere Spezialität erwähnen, die temperaturgeführten<br />

Direktverkehre und<br />

Sonderfahrten für die Pharma- und<br />

Chemieindustrie. Da sind wir hervorragend<br />

aufgestellt, erfüllen heute schon<br />

die europäischen Anforderungen der<br />

good distribution practice (GDP), die<br />

Anfang September in Kraft treten.“<br />

Direkt- und Sondertransporte<br />

Das klingt verdächtig nach „Hidden<br />

Champion“ – unserer Rubrik für die<br />

versteckten Höchstleister, die abseits der<br />

öffentlichen Wahrnehmung erfolgreich<br />

operieren. Werfen wir also einen etwas<br />

intensiveren Blick auf das Unternehmen<br />

P.S.I. Speditions GmbH, das in Oberschleißheim<br />

(bei München) beheimatet<br />

ist. P.S.I. übernimmt europaweite Kurier-<br />

Direkt- und Sondertransporte von einem<br />

Kilogramm bis 20 Tonnen – und<br />

das rund um die Uhr, sieben Tage in der<br />

Woche. Gegründet wurde das Speditionsunternehmen<br />

1988 von Werner Schiller.<br />

Der Fuhrpark reicht vom Pkw über<br />

Kombis, Transporter, Thermotrucks bis<br />

zum 40 Tonner Sattelauflieger.<br />

Neben den bereits erwähnten Direkttransporten<br />

spielen Themotransporte<br />

eine wichtige Rolle im Leistungsportfolio.<br />

Von eiskalten minus 20 Grad bis<br />

zu wohltemperierten 25 Grad plus<br />

bringt P.S.I. alle Güter – von Food über<br />

Medikamente bis hin zu Farben und<br />

Lacken – sicher an den Mann oder an<br />

die Frau. Eine lückenlose Kühlkette, die<br />

mit Temperaturschreibern dokumentiert<br />

und per GPS überwacht wird, ist<br />

dabei selbstverständlich.<br />

Neue GDP-Guidelines?<br />

Für P.S.I. ein alter Hut<br />

Damit sind wir bei den GDP-Guidelines,<br />

die Werner Schiller so sehr am<br />

Herzen liegen. Diese EU-Leitlinien für<br />

Best Practice Verfahren in der Distribution<br />

von Medikamenten wurden novelliert,<br />

die Änderungen treten am 8. September<br />

in Kraft. Dann sind Transporteure<br />

verpflichtet, einen qualifizierten Laderaum<br />

für temperaturgeführte Trans-<br />

20<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>


porte nachzuweisen. Dieser Laderaum<br />

muss über eine homogene, ständig kontrollierte<br />

und dokumentierte Temperatur<br />

verfügen. Auch Prozessanpassungen<br />

bei der Be- und Entladung von<br />

temperaturgeführten Produkten sieht<br />

die neue GDP-Richtlinie der EU vor. „All<br />

das haben wir längst im Griff“, freut sich<br />

Werner Schiller, der P.S.I. mit temperaturgeführten<br />

und –dokumentierten<br />

Sonderfahrten auf dem Markt für hochwertige<br />

Pharmaprodukte und -transporte<br />

positioniert.<br />

Neben den temperaturgeführten Transporten<br />

spielen Spezialtransporte für<br />

empfindliche Güter (Medizinelektronik,<br />

Lasergeräte, Maschinenbauteile, …) eine<br />

wichtige Rolle. „Hier setzen wir luftgefederte<br />

Fahrzeuge ein. Alle Lkw sind<br />

mit einem Möbelkoffer-Aufbau und<br />

hochwertiger Innenausstattung versehen“,<br />

erklärt Schiller. Nadelfilz an den<br />

Innenwänden, Zurrösen für Ladungssicherungen,<br />

Antirutschmatten, Kantenschutz<br />

und Polstermaterial: Als stoßund<br />

schlagempfindliches Produkt lässt<br />

man sich gern von P.S.I. transportieren<br />

– nach dem Motto: Weicher und sicherer<br />

bin ich noch nie transportiert worden.<br />

Und wenn es im Winter kalt ist, werden<br />

die Fahrzeuge beheizt – alles für das<br />

Wohl des Transportguts. Das freut die<br />

Kunden – und die Versicherer, die so<br />

etwas mit niedrigen Prämien belohnen.<br />

Europaweite Beschaffungsverkehre über<br />

die Kooperation Profex, Lagerlogistik<br />

mit der Spezialität emergency storage,<br />

Messe- und Gefahrguttransporte sowie<br />

ein Air Express-Service für ganz Eiliges<br />

runden das Portfolio unseres Hidden<br />

Champions ab.<br />

„Das alles ist wichtig“, so Werner Schiller,<br />

„und macht unseren Kern aus. Zuletzt<br />

ist es aber vor allem der Full Service-Gedanke,<br />

der die Kunden immer<br />

wieder von uns überzeugt. Wir machen<br />

möglich, was irgendwie möglich ist.“<br />

Und dann dieser nachdenkliche Satz,<br />

der die eingangs erwähnte 100 prozentige<br />

Servicequalität ein wenig relativiert.<br />

“Kein Dienstleistungsunternehmen<br />

schafft kontinuierlich diese 100 Prozent.<br />

Wir aber streben sie bei jedem Auftrag<br />

erneut an.”<br />

Das klingt nach Ehrlichkeit und Ehrgeiz<br />

– zwei Qualitäten eines wahren<br />

Champions.<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong> 21


multicube<br />

Die Schöne<br />

des


hein-neckar:<br />

am Rand<br />

Odenwaldes


multicube, multi-user, molto bene:<br />

pfenning-Gruppe<br />

startet in eine neue Ära<br />

So schön kann Logistik sein: Knapp<br />

18 Monate nach dem ersten<br />

Spatenstich hat die pfenning-Gruppe<br />

Ende Juni ihr neues, in ästhetischer<br />

Hinsicht einmaliges Logistikzentrum<br />

multicube rhein-neckar offiziell eingeweiht.<br />

Rund 400 Gäste aus Politik, Wirtschaft,<br />

Wissenschaft und der Gemeinde<br />

waren gekommen, um das im nordbadischen<br />

Heddesheim angesiedelte Logistikzentrum<br />

seiner Bestimmung zu übergeben.<br />

Es handelt sich um eine moderne,<br />

mehr als 100.000 m 2 Nutzfläche umfassende<br />

„Multi-User“-Logistikimmobilie,<br />

die auf einer Grundstücksfläche von<br />

200.000 m 2 errichtet wurde. Sie dient<br />

der pfenning-Gruppe zugleich als neue<br />

Unternehmenszentrale.<br />

Das Objekt bietet Raum für rund<br />

180.000 Palettenstellplätze. Es verfügt<br />

über 110 Überladebrücken mit Wetterschutz<br />

und einen optionalen Gleisanschluss,<br />

der täglich die Be- und Entladung<br />

von 54 Waggons ermöglicht und<br />

so 105 Lkw-Anlieferungen ersetzt. Erbracht<br />

werden dort Dienstleistungen in<br />

den Bereichen Warehousing, Warenumschlag,<br />

Transport und Value Added Services.<br />

Gelagert und logistisch veredelt<br />

werden Produkte der Kunden BASF und<br />

Mondeléz International. Ein Getränkeproduzent<br />

und ein Discounter vervollständigen<br />

das derzeitige Portfolio.<br />

Planung und Erstellung erfolgten unter<br />

Beachtung strenger ökologischer Vorgaben.<br />

So zeichnet sich die Immobilie<br />

durch Bestwerte in den Bereichen Energie-Effizienz,<br />

Dämmung, Schadstoffarmut<br />

und Regenwasserversickerung aus<br />

und wurde auf dieser Grundlage von<br />

der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges<br />

Bauen (DGNB) als eine von weni-<br />

gen Logistikimmobilien in Deutschland<br />

mit dem Goldvorzertifikat und der Bestnote<br />

1,3 ausgezeichnet.<br />

Abgesehen von der Ausrichtung auf Nachhaltigkeit<br />

besticht der vom Architekturbüro<br />

Krüger Consult (Burgwedel) konzipierte<br />

und von der Firmengruppe Max<br />

Bögl (Neumarkt/Oberpfalz) gebaute<br />

multicube auch in puncto Design. Die<br />

Krüger Consult<br />

Lösungen für modernen Industriebau<br />

Immobilie fügt sich mit ihren in Herbstfarben<br />

gehaltenen Fassaden harmonisch<br />

in die Landschaft des Odenwaldes ein.<br />

Ebenso wie der mehr als 100.000 m 2<br />

umfassende Multi-User-Logistikkomplex,<br />

verfügt die neue pfenning-Unternehmenszentrale<br />

mit einer Gesamtfläche von<br />

3.500 m 2 über eine höchsten Anforderungen<br />

entsprechende technische Ausstattung.<br />

Die Krüger Consult GmbH (Burgwedel) plant seit über 20 Jahren anspruchsvolle Gebäude.<br />

Der multicube rhein-neckar zeichnet sich durch folgende Rahmendaten aus:<br />

Zweizügige Anlage mit Innenhof<br />

– 12.000 m2 mehr Nutzfläche auf gleichem Grundstück im Vergleich zu alternativen<br />

Entwürfen<br />

– Größere Bewegungsfläche für die Lkw<br />

– Stellplätze in der Wartezone<br />

– Klare Kennzeichnung der Fußwege<br />

– Schnelles Andocken durch großzügige Bewegungsfläche<br />

– Emissionsgebundene Bauweise (Lärm)<br />

– Weitsichtiges sicheres Rangieren auf dem Hof<br />

– Durch eindeutige Markierung der einzelnen Hallen schnelle Identifizierbarkeit<br />

– Vorgesetzte flexible zum Teil gedämmte Loadinghouses, damit Hallenaußenwand =<br />

Dichtungsebene, damit geringe Wärme- und Kälteverluste<br />

24<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>


– Durchgängige Nutzung der Mezzanine über die gesamte Unitlänge<br />

– Löschanlagen für alle Hallen flächendeckend als Deckensprinkler<br />

– Höchster Anspruch an Gewässerschutz im gesamten Südzug<br />

Nachhaltige Highlights<br />

– Gleisanschluss optioniert und vorbereitet<br />

– 55.000 m2 Grün- und Ausgleichflächen<br />

– Weltweit größte „Stille Kühlung“ auf 40.000 m2. Die Kühlung<br />

erfolgt ausschließlich mit kaltem Wasser. Keine elektrische Energie<br />

in den Hallen für die Kühlung nötig. Aufsteigende Wärme wird von<br />

den Konvektoren aufgenommen und abtransportiert. Damit ist<br />

die Temperierung bis max. 18° C gewährleistet.<br />

– 140 mm starke, nicht brennbare A1 Dämmung in Dach und Wand,<br />

problemlose Trennung und Rückführung und Trennung in die<br />

Kreislaufwirtschaft bei Rückbau<br />

– Blower Door Test mit 0,27 deutlich unter Passivhausstandard.<br />

– Im Winter 2012/<strong>2013</strong> sind alle Hallen nicht zusätzlich beheizt<br />

worden, trotzdem lag die Innentemperatur nicht unter 15°C.<br />

Zahlen und Fakten<br />

– 4.500 vorproduzierte Betonbauelemente<br />

– 105.000 km Elektrokabel<br />

– 1,5 Millionen m2 Gebäudevolumen<br />

– 635 Konvektoren<br />

– 46.000 m2 Rangierfläche<br />

– Hallenfläche entspricht 22 Fußballfeldern<br />

Max Bögl<br />

Termintreue unter<br />

widrigsten Bedingungen<br />

Bis zu 150 Baufachleute des Generalunternehmers Max Bögl<br />

(Neumarkt/Oberpfalz) haben in mehr als 160.000 Arbeitsstunden<br />

den multicube rhein-neckar gebaut - und dabei<br />

selbst dem widrigsten Wetter getrotzt. Das Objekt war für<br />

sie in baulicher Hinsicht alles andere als ein gewöhnliches<br />

Bauwerk. Nach dem Erdbau und der Bohrpfahlgründung<br />

wurden rund 35.000 m 2 Beton und 4.512 Betonfertigteile<br />

mit einem Gesamtgewicht von nahezu 10.000 Tonnen für<br />

ein solides Fundament verbaut. Die größten Bauteile waren<br />

Hallenstützen von bis zu 22 Metern Länge und einem Gewicht<br />

von 13,5 Tonnen sowie Dachbinder von 24 Metern Länge<br />

und einem Gewicht von 33,6 Tonnen. In einer Rekordbauzeit<br />

wurde alle vier Wochen eine Halle mit einer Fläche von<br />

10.000 m 2 errichtet. Nach Fertigstellung waren es elf Hallen<br />

inklusive Zwischenebenen.<br />

Die Besonderheit bei der Hallenkonstruktion war der höhengleiche<br />

Anschluss von Haupt- und Nebenträgern an das<br />

Dachtragwerk. Damit konnte für die Hallen eine maximale<br />

Nutzungshöhe erreicht werden. Für die Montagen der Fertigteile<br />

standen über die gesamte Bauzeit drei schwere Raupenkrane<br />

zur Verfügung.<br />

Nicht allein das Bauen und Verarbeiten der Materialien<br />

waren eine Herausforderung, die zu bewältigen war. Auch<br />

die Anforderungen gemäß DGnB galt es schließlich umzusetzen.<br />

Von Anfang an war der Goldstatus angestrebt.<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong> 25


36. Sitzung des Arbeitskreises Ersatzteilwesen:<br />

Erfolgreiches Personalmanagement<br />

in der Logistik<br />

Anfang Juni tauschte sich der<br />

Arbeitskreis Ersatzteilwesen unter<br />

Leitung des Logistikexperten Prof.<br />

Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl darüber<br />

aus, wie eine gelungene Personalführung<br />

und geschickt gestaltete Anreizsysteme den<br />

Erfolg des Unternehmens steigern können.<br />

Zu Gast war der Arbeitskreis diesmal bei<br />

der Rudolph Logistik Gruppe in Kassel.<br />

Personalmanagement in der Logistik ist<br />

gerade in der heutigen Zeit keine einfache<br />

Aufgabe. Auf der einen Seite sehen sich<br />

Angestellte in der Logistik hohen Serviceanforderungen<br />

und einer wachsenden<br />

Technologisierung gegenüber. Die steigende<br />

Komplexität der Logistikdienstleistungen,<br />

welche zunehmend auch weit über den<br />

eigentlichen Gütertransport hinausgehen,<br />

lassen sich nur durch qualifizierte Führungskräfte<br />

erfolgreich bewältigen. Auf<br />

der anderen Seite gestaltet es sich für die<br />

Logistikbranche aufgrund der nach wie<br />

vor vorhandenen Gehaltsunterschiede zur<br />

Industrie und des Branchenimages noch<br />

immer als relativ schwierig, geeignetes<br />

Personal zu finden und langfristig an das<br />

Unternehmen zu binden. Wie in anderen<br />

Branchen auch legen Arbeitnehmer zudem<br />

immer mehr Wert auf eine ausgewogene<br />

Work-Life-Balance und die Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie.<br />

Wie Unternehmen diesen Herausforderungen<br />

erfolgreich begegnen können,<br />

darüber wurde auf der 36. Sitzung des<br />

Arbeitskreises Ersatzteilwesen zu Gast bei<br />

Rudolph Logistik in Kassel diskutiert. Den<br />

Einstieg in die Thematik gab ein Vortrag<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl<br />

von Dr. Thorsten Rudolph, Geschäftsführer<br />

der Rudolph Logistik Gruppe, in<br />

dem er neben einer ausführlichen Unternehmensvorstellung<br />

auch Einblicke in<br />

das Personalwesen des Unternehmens<br />

gab. Unter dem Leitthema „Personalführung<br />

und Anreizsysteme“ tauschten<br />

sich die Mitglieder anschließend über<br />

ihre Erfahrungen aus, wie ein erfolgreiches<br />

Personalmanagement in der Logistik gestaltet<br />

werden kann.<br />

Hierbei zeigte sich, dass ein gezielter Einsatz<br />

von leistungsabhängigen Anreizsystemen<br />

wie auch individuellen Maßnahmen<br />

zur Kompetenzförderung von<br />

Führungskräften bereits in vielen Unternehmen<br />

Einzug gehalten hat. Weiterbildungsprogramme,<br />

E-Learning und individuelle<br />

Karrierepläne bilden hierbei<br />

den Grundbaustein, um Führungskräfte<br />

in ihrer Entwicklung zu fördern. Einen<br />

Anreiz, sich langfristig für den Unternehmenserfolg<br />

einzusetzen, können zudem<br />

leistungsbezogene Entgeltsysteme bieten.<br />

Hierzu gehören die Zahlung von umsatzoder<br />

gewinnabhängigen Tantiemen wie<br />

auch Beteiligungsprogramme am Unternehmen<br />

mit mehrjährigen Bindungsfristen.<br />

Neben umsatzbezogenen Erfolgsgrößen<br />

werden häufig auch qualitätsbezogene<br />

Messgrößen und persönliche<br />

Entwicklungsziele, die die langfristige<br />

Rolle einer Führungskraft im Unternehmen<br />

berücksichtigen, vereinbart. Einig waren<br />

sich die Mitglieder darin, dass leistungsbezogene<br />

Bonussysteme außerhalb der<br />

Führungsebene bislang noch zu wenig<br />

genutzt werden. Dabei könnten solche<br />

Systeme einen großen Beitrag dazu leisten,<br />

sowohl die Qualität der Arbeit als<br />

auch die Zufriedenheit der Arbeitnehmer<br />

zu steigern.<br />

Um eine Plattform für den Erfahrungsaustausch<br />

zwischen Führungskräften der<br />

Logistik und des Ersatzteilwesens zu<br />

schaffen, gründete das Fachgebiet<br />

Unternehmensführung & Logistik der<br />

Technischen Universität Darmstadt unter<br />

der Leitung von Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-<br />

Christian Pfohl 1991 den Arbeitskreis<br />

Ersatzteilwesen. Gemeinsam mit Vertretern<br />

unterschiedlicher Industriebranchen<br />

werden praxisorientierte Lösungen zu<br />

Problemstellungen des Ersatzteilgeschäfts<br />

erarbeitet, für die in der Theorie bislang<br />

noch keine hinreichenden Ansätze existieren.<br />

Zurzeit besteht der Arbeitskreis<br />

aus 23 Mitgliedern, die Unternehmen<br />

unterschiedlichster Größe vertreten –<br />

vom Startup bis zum Global Player.<br />

Unter wechselnden Themenstellungen<br />

finden sich die Mitglieder des Arbeitskreises<br />

zweimal jährlich bei einem der<br />

mitwirkenden Unternehmen ein, um sich<br />

im Rahmen von Praxisvorträgen, Diskussionsrunden<br />

und Unternehmensbesichtigungen<br />

über aktuelle Fragen des Ersatzteilgeschäfts<br />

auszutauschen. Die nächste<br />

Sitzung des Arbeitskreises findet voraussichtlich<br />

im November <strong>2013</strong> statt.<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Christian Pfohl ist Leiter<br />

des Bereichs Supply Chain- und Netzwerkmanagement<br />

an der Technischen Universität<br />

Darmstadt und war von 1982 bis 2011 Inhaber<br />

des Lehrstuhls für Unternehmensführung<br />

und Logistik. Er ist zudem Professor für<br />

Management und Logistik am Chinesisch-<br />

Deutschen Hochschulkolleg (CDHK) der<br />

Tongji-Universität in Shanghai sowie Gastprofessor<br />

für Internationales Management<br />

an der Pannonia Universität in Veszprém,<br />

Ungarn. Pfohl leitet den Ausschuss für<br />

Forschung und Entwicklung der European<br />

Logistics Association (ELA) und vertritt als<br />

Mitglied des Vorstands den BME – Bundesverband<br />

Materialwirtschaft, Einkauf und<br />

Logistik e.V. 1996 verlieh ihm die Pannonia<br />

Universität in Veszprém, Ungarn, den Titel<br />

eines Ehrendoktors. 2011 wurde ihm vom<br />

Ministerpräsidenten des Landes Hessen der<br />

Hessische Verdienstorden am Bande verliehen.<br />

www.scnm.tu-darmstadt.de<br />

26<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>


Nachhaltigkeit bei Gewerbeund<br />

Logistikimmobilien:<br />

Kann man es sich leisten – darauf zu verzichten?<br />

Von Sven Koberstein<br />

Bei der Planung neuer Gewerbeund<br />

Logistikimmobilien ist Nachhaltigkeit<br />

als Leitmotiv noch immer<br />

die Ausnahme. Bisher bleiben wir<br />

weit hinter dem, was technisch machbar<br />

ist! Jenseits von Vorzeigeobjekten bestimmen<br />

enge Budgets und das Festhalten<br />

an altbewährten Standards die Vorgaben<br />

an die Planer. Trotz akuter Bedrohungen<br />

wie Reaktorunfällen, Treibhausklima<br />

oder einfach mangelnder Versorgungssicherheit<br />

nehmen zu wenige<br />

Investoren ihre gesellschaftliche Verantwortung<br />

an.<br />

Und das können wir uns gesamtgesellschaftlich<br />

nicht länger leisten. Wir als<br />

Planer und Architekten sind gefragt,<br />

unsere Kunden zu überzeugen. Was wir<br />

alle brauchen, ist Mut, Verantwortungsbewusstsein<br />

und Weitsicht.<br />

Was bedeutet Nachhaltigkeit im<br />

Immobilienbereich?<br />

Nachhaltigkeit bedeutet, dass nicht mehr<br />

verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen,<br />

sich regenerieren und damit<br />

auch zukünftigen Generationen wieder<br />

bereitgestellt werden kann. Bei den klassischen<br />

Schlagwörtern „Energieeffizienz“<br />

und „Ressourcenschonung“ denken wir<br />

an die Preise von Öl, Gas und Strom,<br />

an politische Zielvorstellungen und<br />

deren gesetzliche Vorgaben. Als weiterer<br />

Aspekt der Nachhaltigkeit kommt einem<br />

dann noch in den Sinn, wie durch Marketing<br />

und Medien das eigene Image<br />

aufgebaut wird.<br />

Als Gegenentwurf dazu besteht der Ansatz<br />

des „Drei-Säulen-Modells der Nachhaltigkeit“<br />

aus den drei Komponenten<br />

der ökologischen, ökonomischen und<br />

sozialen Nachhaltigkeit.<br />

Weitere Indikatoren der Nachhaltigkeit<br />

sind daneben auch z. B. Müllvermeidung<br />

sowie der Klima- und Gesundheitsschutz<br />

von Mitarbeitern und Bevölkerung<br />

(Stichworte: CO 2 -Bilanz, Schutz vor<br />

Emissionen wie Staub, Lärm, Geruch,<br />

Schadstoffen).<br />

Wie erreicht ein Investor Nachhaltigkeit?<br />

Eine einseitige Betrachtung einzelner<br />

Aspekte wird niemals den gewünschten<br />

Effekt erzielen. Man sollte methodisch<br />

und disziplinübergreifend vorgehen: Die<br />

projektorientierte Optimierung sucht<br />

anhand einer Bestandsanalyse von Betriebszuständen<br />

und Verbrauchswerten<br />

nach Einsparpotenzialen. Die Praxis<br />

zeigt, dass die meisten Nutzer ihren Verbrauch<br />

und die jährlichen Kosten überhaupt<br />

nicht kennen! Immer noch sind<br />

bis zu 70% des jährlichen Energieverbrauchs<br />

auf Verschwendung zurückzuführen.<br />

Hierzu zählen nicht bedarfsgerecht<br />

eingestellte haustechnische Anlagen,<br />

offen stehende Türen und Tore, falsches<br />

Lüftungsverhalten, unnötig eingeschaltete<br />

Beleuchtung usw.<br />

Wie setzt man Energiesparen um?<br />

Der Gebäudehülle fällt erstaunlicherweise<br />

nur eine begrenzte Bedeutung<br />

beim Energiesparen zu, da bei heute verwendeten<br />

Dämmstärken einfach die<br />

Grenzen der Wirtschaftlichkeit erreicht<br />

werden. Auch verschlingt die Herstellung<br />

von Wärmedämmung selbst wiederum<br />

Ressourcen und Energie.<br />

Der weitaus bessere Ansatz ist die Energieeinsparung<br />

bzw. die Einschränkung<br />

des Energie- und damit Ressourcenverbrauches!<br />

Nachfolgend einige Beispiele,<br />

welche die PUNKTEINS Generalplanungsgesellschaft<br />

häufig umsetzt. Das<br />

größte Potenzial liegt in der Optimierung<br />

der Gebäudetechnik, um durch<br />

Automation die Verschwendungsmöglichkeiten<br />

zu minimieren. Mit einer<br />

permanenten Datenauswertung des<br />

Energie-Managements mit Soll-/Ist-<br />

Vergleichen erreicht man eine kontinuierliche<br />

Optimierung.<br />

Gebäudetechnik<br />

Einsatz von LED- oder T5-Leuchten,<br />

kombiniert mit tageslichtabhängiger<br />

Steuerung<br />

Modernisierung von Heizkesseln, Nutzung<br />

von Fernwärme oder Blockheizkraftwerken,<br />

ggf. mit Nachbarn<br />

Lüftungskonzepte mit Nachtlüftung und<br />

intelligenter Steuerung<br />

Anlagen mit Wärmerückgewinnung und<br />

hoher Energieeffizienz bei Motoren,<br />

Pumpen etc.<br />

Gebäudehülle<br />

Wirtschaftliche Gebäuderaster um<br />

Konstruktionshöhen und Materialstärken<br />

zu minimieren<br />

Thermische Bauteilaktivierung, Fußbodenheizung,<br />

Nutzung des Gebäudes<br />

als träge Speichermasse<br />

28<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>


Dämmstärken über EnEV hinaus<br />

Verwendung von Holz (nachwachsend,<br />

gutes Klima)<br />

Natürliche Baustoffe für Innenräume<br />

Fußböden mit geringer Staubentwicklung<br />

zum Schutz der Gesundheit<br />

Organisation / Nutzer<br />

Optimierung von Nutzungsverhalten,<br />

Betrieb, Prozessen, Produktion auf geringen<br />

Energieverlusten<br />

Bewusstseinsbildung bei Mitarbeitern,<br />

Ideenwettbewerbe, Prämien für Energiesparziele<br />

Einbeziehung von Partnern und Zulieferern<br />

in die Nachhaltigkeitsbetrachtung<br />

Können wir es uns leisten, darauf zu<br />

verzichten?<br />

Die Erfahrungen von PUNKTEINS<br />

zeigen: Es gibt kein Patentrezept für<br />

nachhaltiges, energieoptimiertes und<br />

damit ressourcenschonendes Bauen.<br />

Jede neue Planungsaufgabe, im Bestand<br />

wie auch bei einem Neubauprojekt,<br />

bleibt eine Einzelfallbetrachtung unter<br />

energetischer und wirtschaftlicher Abwägung.<br />

Wenn wir das Machbare umsetzen,<br />

liefert Nachhaltigkeit auch einen<br />

<strong>direkt</strong>en Benefit: Der Nutzwert der Immobilie<br />

steigt, die Lebenszykluskosten<br />

sinken und der Wert oder die Mieteinnahmen<br />

erhöhen sich.<br />

Es bedarf eines erfahrenen, umsichtigen<br />

Generalplaners mit einem guten Netzwerk<br />

aus Fachingenieuren, Sachverständigen<br />

und Partnern in der Industrie, der<br />

die Beteiligten versteht und interdisziplinär<br />

zusammenbringt. Der moderiert,<br />

Ideen entwickelt, behutsam und hartnäckig<br />

zugleich agiert – und vor allem<br />

den Überblick nie verliert.<br />

Dipl.-Ing. (FH) Sven Koberstein ist Architekt<br />

und Geschäftsführer der PUNKTEINS<br />

Generalplanungsgesellschaft aus Hamburg,<br />

die seit über 25 Jahren für die Logistikbranche<br />

und die produzierende Industrie<br />

plant und baut. Sein Leitmotiv: Bauen bei<br />

optimaler Nutzung und Funktionalität und<br />

dennoch Ressourcenverbrauch und Umweltschutz<br />

als Verantwortung für Generationen<br />

verstehen.<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong> 29


LED-Best Practice als CO2-<br />

und Kostenkiller in der Logistik<br />

Von Nicolas von Wilcke<br />

In den Logistikstandorten wird ca. 50%<br />

der Energie für Licht aufgewendet. In<br />

der Branche spielt Beleuchtung bislang<br />

eine untergeordnete Rolle. Jedoch steckt<br />

gerade in diesem Thema erhebliches Einspar-<br />

oder anders gesagt: Profitpotential.<br />

Die Logistik kann zudem einige ihrer<br />

Nachhaltigkeitsaufgaben wirtschaftlich<br />

lösen. Im Weiteren werden sich durch<br />

das für 2017 erwartete Verkaufsverbot<br />

von HQL-Lampen und diversen Leuchtstoffröhren<br />

Veränderungen ergeben, auf<br />

die es sich einzustellen gilt.<br />

Ein neues Zeitalter: LED – die „Lichtemittierende<br />

Diode“<br />

Die seit 1962 bekannte Technik ist seit<br />

2010 leistungstechnisch und preislich auf<br />

einem für die Wirtschaft interessanten<br />

Niveau angelangt. LED-Industrielösungen<br />

werden heute in Höhen von 10 bis 30 m<br />

verbaut und bringen den geforderten<br />

Lichtstrom in Anstell-, als auch blendfrei<br />

in die Regalbereiche. Zudem generiert<br />

LED-Licht eine wesentlich höhere Kontrastschärfe,<br />

was bei anspruchsvollen<br />

Sichtaufgaben, wie z.B. beim Lesen zur<br />

Vermeidung von Fehlern führt. Diese<br />

Technik ist zunehmend im Gespräch und<br />

wirft gleichzeitig viele Fragen auf.<br />

Im Vergleich zu den üblicherweise genutzten<br />

Entladungslampen verwendet die LED<br />

nur etwa 50% der Energie und spart der<br />

Logistik damit 25% ihres gesamten Energieaufkommens<br />

in den Gebäuden.<br />

Mit einer Leuchtdauer von bis zu 100.000<br />

Stunden, z.B.: L90/B10 (d.h.: 90% des Anfangslichtstroms<br />

müssen nach der angegebenen<br />

Stundenlebensdauer z.B. 100.000<br />

h noch vorhanden sein bei max. 10% Ausfallrate<br />

der LEDs), arbeitet die Technik<br />

mehrere Male länger als die konventionellen<br />

Pendants. Die Schaltfestigkeit wird<br />

mit ca. 1-2 Millionen Mal angegeben und<br />

stellt damit keine Begrenzung für die<br />

genannte Lebensdauer dar.<br />

Ohne die Verwendung von giftigem Quecksilber<br />

ist sie am Ende Ihrer Funktionszeit<br />

lediglich dem Elektroschrott zuzuführen<br />

und nicht dem Sondermüll.<br />

Nicolas von Wilcke, 47, ist Geschäftsführer der Klares Licht LED-KAMPAGNE @ Nexplan<br />

GmbH. Er ist Dipl. Industrie Designer, unabhängiger LED-Experte und Sozial Unternehmer<br />

für eine gerechtere und bessere Welt. Er lebt und arbeitet in der Nähe von Darmstadt.<br />

Das richtige Produkt an der richtigen<br />

Stelle<br />

LED-Licht emittiert das Licht gänzlich<br />

anders als herkömmliche Entladungslampen.<br />

Galten bisher das verwendete<br />

Leuchtmittel mit Leistung (Watt), Lumen,<br />

und Farbtemperatur als die wichtigsten<br />

Parameter, sind mittlerweile etwa<br />

30 weitere Werte zu berücksichtigen,<br />

wie: Lumeneffizienz, Wirkfaktor, Übergangstemperatur,<br />

Thermomanagement<br />

und die bestmögliche Abstimmung der<br />

Komponenten.<br />

In den interessierten Unternehmen sind<br />

Kenntnisse über LED vorhanden, jedoch<br />

ist eine sachgerechte Vergleichbarkeit<br />

der angebotenen Lösungen oft<br />

schwierig, auch aufgrund fehlender<br />

Normungen seitens des Gesetzgebers.<br />

Das schafft Unsicherheit und führt immer<br />

wieder zur Entscheidung gegen die<br />

LED-Lösung.<br />

Dazu kommt die Unübersichtlichkeit<br />

des LED-Marktangebotes. Viele konventionelle<br />

Leuchtenhersteller stiegen<br />

ab 2005 in die Entwicklung ein. In Konkurrenz<br />

zu den eigenen etablierten Leuchten,<br />

bieten sie die LED-Technik daher<br />

als hochpreisige Premiumprodukte an.<br />

Damit ist die neue Technik oft nicht<br />

wirtschaftlich einsetzbar. Neben einer<br />

Vielzahl von LED-Vertriebsfirmen gibt<br />

es jedoch reine LED-Hersteller, die u.a.<br />

seit 40 Jahren in der Leuchten-Produktion<br />

tätig sind. Langjährige Erfahrung<br />

gewährleistet hierbei eine hohe Produktqualität<br />

bei günstigen Preisen. In Europas<br />

Wirtschaft nahezu unbekannt, bedienen<br />

sie im reinen B2B-Geschäft globale<br />

Kunden wie z.B. Amazon, DHL, Kühne<br />

+ Nagel, Pirelli, Shell.<br />

30 <strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>


Unternehmensprofil:<br />

Die Klares Licht LED-Kampagne berät<br />

und begleitet Unternehmen/Konzerne<br />

im Thema LED und ermöglicht den<br />

risikolosen Umstieg auf hocheffiziente<br />

Lichttechnologie. Weitere Informationen<br />

und Referenzen auf der Website:<br />

www.klareslicht-led-kampagne.de<br />

Die Kampagne ist ein Social Business<br />

nach Friedensnobelpreisträger Prof.<br />

Yunus, dem Erfinder der Mikrokredite.<br />

Weitere Einsparung durch Sensorik<br />

In neuen Bürogebäuden als Standard<br />

verwendet, sind Präsenz- und Tageslichtsensorik<br />

in der Industrie und Logistik<br />

eher selten zu finden. Dabei hat sich z.B.<br />

gerade in der Logistik herausgestellt, dass<br />

bei einer typischen Umschlaghalle von<br />

10.000 qm und einer Besetzung mit 10-<br />

15 Personen nur ein Bruchteil tatsächlich<br />

voll beleuchtet sein muss und die restliche<br />

nicht „okkupierte“ Fläche auf 20% abgesenkt<br />

werden kann. Durch diese intelligente<br />

Steuerung der Leuchten werden<br />

nachweislich bis zu 95% der bislang aufgewendeten<br />

Energie und CO 2 -Emissionen<br />

eingespart.<br />

Kurze Amortisationszeiten<br />

Für Umrüstungen auf LED-Licht empfiehlt<br />

es sich primär, Bereiche mit langen<br />

Anschaltzeiten, also 16 - 24h, bei 6 und 7<br />

Wochentagen zu wählen. Dort, wo viel<br />

Energie verbraucht wird, kann auch viel<br />

Energie eingespart werden. Im Neubau<br />

sollte die Amortisationszeit in 24/7-<br />

Bereichen immer bei 1-2 Jahren liegen,<br />

in der Sanierung einige Monate länger.<br />

Auch ohne Budget oder Eigenkapital lassen<br />

sich LED-Maßnahmen kurzfristig<br />

durchführen. Als Finanzierungsinstrumente<br />

stehen u.a. KfW-Förderkredite,<br />

Contracting, Leasing und der B.A.U.M.-<br />

Zukunftsfonds zur Verfügung.<br />

Zusammenfassung<br />

Die Nutzung von LED-Lösungen ist in<br />

Bereichen der 16-24/6/7-Logistik fast<br />

ausnahmslos zu empfehlen. Im Neubau<br />

empfiehlt es sich, frühzeitig in der Planung<br />

die LED zu berücksichtigen und<br />

entsprechende unabhängige Experten zu<br />

konsultieren. Neben der hohen Kostenreduktion,<br />

sind in entsprechender Höhe<br />

die CO 2 -Emissionen zu vermindern.<br />

Referenz LED-ROI-Beispiele<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong> 31


Ramsauer zeigt<br />

Interesse an<br />

TimoCom<br />

Die TimoCom Soft- und Hardware<br />

GmbH hat zum Abschluss der<br />

transport logistic <strong>2013</strong> in München<br />

ein positives Fazit gezogen.<br />

Highlight des Messeauftritts war<br />

das neue TC eMap® inklusive<br />

einer Trackinglösung, in der alle<br />

gängigen Telematikanbieter auf<br />

nur einer Plattform angezeigt<br />

werden.<br />

Marcel Frings<br />

Die TimoCom Soft- und Hardware GmbH wurde<br />

1997 gegründet und ist ein IT-Dienstleister für<br />

alle am Transport beteiligten Unternehmen. In<br />

wenigen Jahren hat sich das Start-up zum<br />

mittelständischen Unternehmen entwickelt. Mit<br />

einem großen Team internationaler Mitarbeiter<br />

bietet TimoCom drei europäische Vergabeplattformen<br />

an: die marktführende Fracht- und<br />

Laderaumbörse TC Truck&Cargo®, TC eBid®,<br />

die Online-Plattform für Transport-Ausschreibungen<br />

sowie eine Lagerbörse mit passgenauen<br />

Lager- und Logistikflächen. Ergänzt wird das<br />

Portfolio durch TC eMap®, eine Routen- und<br />

Kalkulationslösung mit integrierter Trackingfunktion.<br />

Bereits im Vorfeld der Messe hatte<br />

die herstellerübergreifende Trackinglösung<br />

für ein europaweit positives<br />

Medienecho gesorgt. Davon ließ sich auch<br />

Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer<br />

überzeugen. Zum Startschuss von<br />

TC eMap® kam der Minister höchstpersönlich<br />

auf den Messestand. Im Gespräch<br />

mit Marcel Frings, Chief Representative<br />

von TimoCom, zeigte sich der Minister<br />

äußerst interessiert an den innovativen<br />

Produkten.<br />

TC eMap® ist eine 3-in-1-Lösung für die<br />

Transportbranche. Mithilfe der integrierten<br />

Routenplanung können Kunden <strong>direkt</strong><br />

aus der europaweit marktführenden<br />

Fracht- und Laderaumbörse TC Truck&-<br />

Cargo® heraus die Fahrtstrecke zur jeweiligen<br />

Relation ermitteln. Gleichzeitig<br />

können sie auch die entstehenden Fahrtkosten<br />

und Fahrtnebenkosten in TC<br />

eMap® kalkulieren.<br />

Drei Fragen an Marcel Frings<br />

Herr Frings, was ist das besondere<br />

Highlight am Ihrem neuen Produkt?<br />

Marcel Frings: Nun, es gibt nicht nur ein<br />

Highlight sondern gleich mehrere.<br />

Zunächst einmal ist die Trackingfunktion<br />

an sich schon etwas Besonderes. Wir sind<br />

der einzige Anbieter von Vergabeplattformen<br />

für die Transportbranche, der so<br />

ein Produkt anbietet. Dadurch können<br />

unsere Kunden beispielsweise <strong>direkt</strong> aus<br />

der Fracht- und Laderaumbörse TC<br />

Truck&Cargo® heraus auf TC eMap®<br />

inklusive Tracking zugreifen und bleiben<br />

somit auf der gewohnten TimoCom-<br />

Plattform. Eines der wichtigsten Features<br />

ist aber, dass man bei uns verschiedene<br />

Telematik-Systeme auf einen Blick verfolgen<br />

kann. Wir arbeiten dazu mit den<br />

gängigsten Telematik-Anbietern in Europa<br />

zusammen. Eine derartige herstellerunabhängige<br />

Trackinglösung gab es<br />

noch nie bei Transportbörsen.<br />

An wen richtet sich das Angebot genau?<br />

An Spediteure oder Frachtführer?<br />

Frings: Wie alle unsere Vergabeplattformen<br />

richtet sich auch TC eMap® generell<br />

an Unternehmen, die am Transport beteiligt<br />

sind. Spediteure sparen durch das<br />

Tracking in TC eMap® vor allem Zeit.<br />

Man weiß ja, wie das heutzutage läuft:<br />

Der Auftraggeber ruft beim Transporteur<br />

an und möchte wissen, wo seine Ware<br />

gerade ist. Der Transporteur gibt dann<br />

die gewünschte Auskunft. Künftig geht<br />

das wesentlich effizienter. Der Transporteur<br />

erteilt seinem Auftraggeber ganz<br />

einfach die Freigabe zum Tracken des<br />

betreffenden Fahrzeugs. So kann dieser<br />

ohne langwierige Telefonate sehen, wo<br />

sich das Fahrzeug mit seiner Ware gerade<br />

befindet – und zwar genau dann, wann<br />

er die Informationen benötigt. Außerdem<br />

ist das Tracking über TC eMap® übersichtlich<br />

und einfach. Der Spediteur bzw.<br />

Disponent sieht alle Telematik-Systeme<br />

in nur einem Bildschirmfenster und muss<br />

nicht zwischen verschiedenen Plattformen<br />

hin- und herklicken.<br />

Wie können Frachtführer von dem<br />

Produkt profitieren?<br />

Frings: Für Frachtführer wird das „Sichtracken-lassen“<br />

zum Wettbewerbsvorteil!<br />

Alle Unternehmen können in den Detailangeboten<br />

angeben, ob sie über trackbare<br />

Fahrzeuge verfügen. In der Transportbranche<br />

steht Sicherheit an oberster Stelle:<br />

Wenn ich als Auftraggeber zwei Dienstleister<br />

zur Verfügung habe, von denen<br />

einer trackbare Fahrzeuge hat, dann arbeite<br />

ich mit diesem zusammen. Denn<br />

das „Sich-tracken-lassen“ ist gelebte<br />

Transparenz und damit Basis einer vertrauensvollen<br />

Geschäftsbeziehung – genau<br />

das kann man künftig als Dienstleister<br />

in TC eMap® dem Auftraggeber<br />

zeigen.<br />

32<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>


Zufriedene Kunden<br />

sind Ihre besten Verkäufer<br />

Kundenzufriedenheitsmessung – 24/7 • objektiv • effektiv • günstig<br />

Periodische Erhebungen sind teuer, die Analysen<br />

dauern lange und bis Aktionspunkte daraus werden,<br />

hat die Welt sich bereits verändert. Die Messung<br />

der Kundenzufriedenheit 24/7 und in Echtzeit<br />

bringt nur Vorteile, hilft Kosten zu sparen und<br />

Umsätze zu steigern, denn zufriedene<br />

Kunden kommen wieder und<br />

werden zu Botschaftern.<br />

Anzeige<br />

objektiv<br />

effektiv<br />

günstig<br />

Die Messung ist an jedem Punkt,<br />

wo Kundenkontakt stattfindet, möglich:<br />

Telefon, E-Mail, Website, Social Media<br />

Mehr Transparenz im Kundenverhalten<br />

Hebt Verbesserungspotential im Unternehmen<br />

Frühzeitige Erkennung von Problembereichen<br />

Eine verbesserte Kundentreue (Botschafter)<br />

Marktforschung 24/7<br />

Managementtool<br />

Ideal für Unternehmen mit Niederlassungen<br />

Messung der Mitarbeiterzufriedenheit<br />

Kein «Opt-in« Verfahren notwendig<br />

rudi.kuiper@kundenkontaktmonitor.de<br />

www.kundenkontaktmonitor.de<br />

Kundenkontakt Monitor<br />

Kundenkontakte messen und optimieren


10 ha Grundstück GI zu verkaufen Verden (Aller)<br />

im zentralen Dreieck Hamburg – Hannover – Bremen<br />

Anzeige<br />

Logistics Centre Verden<br />

Größe: ca. 100.000 m 2<br />

So könnte Ihr Logistics Centre<br />

aussehen!<br />

www.fokus-kommunikation · Juli <strong>2013</strong><br />

Der Wirtschaftsstandort Verden (Aller) liegt<br />

im zentralen Dreieck Hamburg, Hannover und<br />

Bremen. Zehn Hektar baureife Grundfläche <strong>direkt</strong><br />

an der Autobahn A 27 (Ausfahrt Verden Ost)<br />

befindet sich im Umfeld bestehender Ansiedlungen<br />

erfolgreicher Unternehmen aus den Branchen<br />

Maschinenbau, Logistik, Handel, Handwerk,<br />

Nahrungsmittelindustrie sowie aus den<br />

unternehmensnahen Dienstleistungsbereichen.<br />

Sie wissen die guten Rahmenbedingungen<br />

zu schätzen. Berufstätigen<br />

Eltern bieten sich umfassende Angebote<br />

zur Betreuung ihrer Kinder. Hervorzuheben<br />

sind insbesondere die hohe Betreuungsquote<br />

in wohnortnahen Kindertagesstätten,<br />

das wohnortnahe Angebot an Grund-<br />

schulen sowie die Nachmittagsbetreuung an<br />

den Schulen. Neben einer Hauptschule und<br />

einer Realschule verfügt Verden über zwei<br />

Gymnasien und die Berufsbildenden Schulen.<br />

Logistics Centre Berlin-Schönefeld<br />

Logistics Centre Berlin-Schönefeld<br />

Größe:<br />

15.000 m 2 Logistikflächen, unterteilbar in<br />

Einheiten von 5.300 m 2 und 9.700 m 2<br />

Lage:<br />

<strong>direkt</strong> am neuen Flughafen<br />

Berlin-Brandenburg in Schönefeld.<br />

Projekt:<br />

Das Objekt verfügt über 15.000 m 2 erstklassige<br />

Logistikflächen und 568 m 2 moderne Büroflächen.<br />

Die Unterteilbarkeit in zwei Mieteinheiten (5.300<br />

und 9.700 m 2 ), flexible Büros und ein attraktiver<br />

Mietzins machen das Objekt in unmittelbarer Nähe<br />

zum künftigen Flughafen Berlin-Brandenburg zu<br />

einer optimalen Lösung für Distributions- und<br />

Kontraktlogistikprojekte.<br />

Alle Genehmigungen sind vorhanden.<br />

Ausstattung und Qualität:<br />

12 Meter Hallenhöhe UKB<br />

Bodenbelastbarkeit 50 kN/m 2<br />

Bodenebenheit gem. DIN 18 202,<br />

Tabelle 3, Zeile 4<br />

16 Andockrampen, 2 ebenerdige Tore<br />

ESFR Sprinkleranlage<br />

Beleuchtungsstärke: 200 Lux (Lager),<br />

250 Lux (Umschlagbereich)<br />

Beheizung des Lagers auf 12 Grad,<br />

der Büros auf 21 Grad<br />

Modern ausgestattete Büros und Sozialflächen<br />

Stellplätze: 13 für Lkw, 66 für Pkw<br />

Nachhaltigkeit:<br />

Hochwertige und moderne Bauweise<br />

Nachhaltige Reduzierung der Betriebskosten


Verkauf / kurzfristige Vermietung Lagerhalle und Bürogebäude<br />

mit modernem Anbau und Freifläche / Biebesheim Rhein-Main-Gebiet<br />

Anzeige<br />

Gewerbeimmobilie mit Lager- und Bürofläche<br />

Baujahr: 1982/83<br />

Grundstücksfläche: ca. 13.200 m 2<br />

Lage: Die verkehrsgünstige Immobilie liegt in 64584<br />

Biebesheim, Rhein-Main-Gebiet. Von der Autobahn<br />

67 ist das Gelände von Norden (Ausfahrt Biebesheim)<br />

und Süden (Ausfahrt Gernsheim) in 5 bis 10<br />

Minuten zu erreichen. Den Flughafen Frankfurt-Main<br />

erreicht man in ca. 25 Minuten. Mannheim erreicht<br />

man in ca. 30 Minuten.<br />

Objekt:<br />

Gewerbeimmobilie mit Lager- und Bürofläche.<br />

Befestigte Hoffläche: ca. 5.900 m2<br />

Sonstige Flächen und Grünanlagen: ca. 5.370 m2<br />

Bürofläche: ca. 420 m2 auf 2 Geschossen<br />

Lagerhalle: ca. 1.720 m2<br />

Lichte Hallendeckenhöhe: 5,70 m<br />

Elektrische Rolltore: 5 mit Rampen<br />

Geschosse: ebenerdig<br />

Bodenbelag: Beton-Latex<br />

Ausstattung und Qualität:<br />

Lagerhalle und Bürogebäude mit modernem<br />

Anbau (2001/02). Bauliche Erweiterungen<br />

wären möglich, z. B. der Bau einer zusätzlichen<br />

Halle. Mit 2 Toreinfahrten, beheizter<br />

Lagerhalle, 5 elektrischen Rolltoren/Rampen,<br />

und einer dreigeschossigen höhenverstellbaren<br />

Regalausstattung mit 1.700 Palettenplätzen.<br />

Klimatisierte Räume, moderne<br />

Büroeinrichtung, Sitzungszimmer,<br />

gute IT-Infrastruktur, 2 Küchen sowie<br />

Sozialräume.<br />

Objektdaten / Biebesheim:<br />

Rauchmelder in Kuppel und Decke, Alarmanlage,<br />

Dexion Regal-Anlage: höhenverstellbar,1.700 Paletten-<br />

Plätze. Hallenneubau von ca. 2.000-3.000 m2 möglich.<br />

Waschplatz mit Ölabscheider, Gelände ist komplett<br />

eingezäunt. Verfügbar ab: sofort<br />

Mietzins pro m 2 - Priorität liegt im Verkauf der Anlage:<br />

Lagerhalle 1.720 m 2 – Regale inkludiert im Mietzins – abhängig<br />

von der Laufzeit. Office / Sozialräume 420 pro m 2<br />

6,50 € inkl. Ausstattung exkl. MwSt.<br />

Freifläche ca. 5.900 m 2 , 0,50 € pro m 2 exkl. MwSt.<br />

Nebenkosten: zu begleichen durch den Mieter, Kosten liegen<br />

für 2012 vor. Provisionsfrei.<br />

Logistics Centre Dietzenbach / Frankfurt<br />

Logistics Centre Dietzenbach / Frankfurt<br />

Größe: 24.000 m 2 Hallenfläche<br />

im ersten Bauabschnitt,<br />

37.500 m 2 im zweiten Baukörper.<br />

Lage: Dietzenbach zeichnet sich durch eine<br />

günstige Lage innerhalb der Wirtschaftsregion<br />

Rhein-Main aus. Der Frankfurter Flughafen liegt<br />

25 Autominuten entfernt, die Autobahnauffahrt<br />

zur A661 über die B459 befindet sich in sieben<br />

Kilometern Entfernung und erschließt Verbindungen<br />

in alle Richtungen.<br />

Das Projekt:<br />

Das Logistics Centre Dietzenbach ist ein Neubau,<br />

bei dem die flexible Nutzung sowie die ökologischen<br />

und betriebskostentechnischen Nachhaltigkeitsaspekte<br />

im Vordergrund stehen. Durch modernste<br />

Haustechnik, flexible Trennwände und mehrere<br />

Treppenhäuser ist im ersten Bauabschnitt eine<br />

Unterteilung in bis zu sechs Mietbereiche<br />

von ca. 3.100 m 2 bis 25.900 m 2<br />

Hallenfläche möglich.<br />

Ausstattung und Qualität:<br />

Hallenhöhe: 10,50 m UKB<br />

Bodenbelastbarkeit der Halle: 7,5 t/m 2<br />

(Flächenlast), 9,5t (Punktlast /20 x 20 cm),<br />

auf dem Galeriegeschoss: 750kg/m 2<br />

Büroanteil: 7-10 % der Hallenfläche<br />

Ausreichendes Pkw-Stellplatzangebot<br />

Modernes flexibles Sprinklersystem (VDS)<br />

Flexible Entladetormöglichkeiten mit Überladebrücke<br />

sowie ebenerdigen Toren<br />

Optionales Kühllager<br />

Qualitativ hochwertige und nachhaltige<br />

Bauweise entsprechend den Kundenwünschen<br />

Zentrales Facility Management zur gesamtheitlichen<br />

Bewirtschaftung und Verwaltung<br />

Nachhaltigkeit:<br />

Ökologisches und betriebskostensparendes<br />

Baukonzept<br />

Tageslichteinfall durch Lichtbänder im Dach und in<br />

der Fassade<br />

Gebäudeisolierung und Dachbegrünung reduzieren<br />

Heizkosten


Logistics Centre Staufenberg / Kassel<br />

Anzeige<br />

3<br />

€<br />

Projekt:<br />

Das Grundstück kann mit vermietbaren Flächen<br />

von bis zu ca. 59.300 m2 (teilbar ab 8.000 m2)<br />

bebaut werden. Die Lagereinheiten können innerhalb<br />

von 6-8 Monaten fertiggestellt und schlüsselfertig<br />

übergeben werden. Eine uneingeschränkte<br />

Nutzung (24/7) ist selbstverständlich gewährleistet.<br />

Vom Standort aus ist jedes Ziel in Deutschland<br />

innerhalb von ca. 5 Stunden erreichbar.<br />

Ausstattung und Qualität:<br />

Hallenhöhe: 10 m UKB<br />

Bodenbelastung: 50 kN/m2<br />

Ein Rampentor pro 1.000 m2<br />

mit elektrischem Überladebühnen-System<br />

ESFR-Deckensprinklerung<br />

Uneingeschränkte 24/7 Nutzung<br />

Logistics Centre Staufenberg<br />

Größe:<br />

8.000 - 59.300 m2<br />

Lage:<br />

Die Immobilie liegt in der Mitte Deutschlands. Im Schnittpunkt<br />

europäischer Verkehrsströme profitiert der Standort<br />

von seiner zentralen Lage und dem großen Einzugsgebiet<br />

mit zahlreichen produzierenden Unternehmen. Durch die<br />

ideale Lage mit einer <strong>direkt</strong>en Anbindung an die Autobahn<br />

A7 sowie einem Paketzentrum in <strong>direkt</strong>er Nachbarschaft<br />

eignet sich der Standort exzellent für Kontraktlogistik<br />

und Distribution, insbesondere im Bereich B2C.<br />

Nachhaltigkeit<br />

DGNB Silber – Zertifizierung<br />

Details Baubeschreibung<br />

Nachhaltige Reduzierung der Betriebskosten<br />

* 3 € Mietzins pro m 2 und Monat (Hallenfläche)<br />

exkl. MwSt. wird bei einem Mietvertrag bis<br />

Ende des Jahres mit Umsetzung <strong>2013</strong> zugesagt<br />

** Mietvertragslaufzeit 10 Jahre,<br />

Mindestnutzfläche 20.000 m 2<br />

Logistics Centre Eppertshausen / Frankfurt<br />

Logistics Centre Eppertshausen<br />

Größe: 7.100 m 2<br />

Lage:<br />

Die Immobilie befindet sich in einem wachsenden<br />

Wirtschaftsumfeld im Rhein-Main-Gebiet und<br />

profitiert von seiner hervorragenden Anbindung<br />

an die Autobahnen A3, A661 und B45 sowie den<br />

Flughafen Frankfurt am Main. Das Rhein-Main-<br />

Gebiet ist die zweitgrößte Metropole in<br />

Deutschland.<br />

Das Projekt verfügt über eine Gesamtfläche von<br />

ca. 16.800 m 2 , welche sich auf 2 Hallenabschnitte<br />

verteilt. Der zur Verfügung stehende Bauabschnitt<br />

II mit einer modernen und hochwertigen Ausstattung<br />

verfügt über eine Fläche von ca. 7.100 m 2 .<br />

Ausstattung und Qualität:<br />

Nachhaltigkeit:<br />

Hallenhöhe: 10 m UKB<br />

Die nach neuesten Umwelt- und Nachhaltigkeitsstandards<br />

geplante Logistikimmobilie wird<br />

Bodenbelastung: 50 kN/m 2<br />

Ein Rampentor pro 1.000 m 2<br />

zusätzlich nach DGNB zertifiziert.<br />

mit elektrischem Überladebühnen-System<br />

ESFR-Deckensprinklerung<br />

Uneingeschränkte 24/7 Nutzung<br />

DGNB Zertifizierung<br />

Nachhaltige Reduzierung der Betriebskosten<br />

Darmstadt - Münster - mehrere Objekte Rhein-Main - Linz/Österreich - Großraum Kassel - Dietzenbach/Frankfurt - Köln/Süd<br />

- Großraum Augsburg - Schweiz -Biebesheim/Darmstadt - Eppertshausen/Frankfurt - Aschaffenburg - Berlin - Leipzig -<br />

Verden/Bremen - Großraum Bremen - Benelux - Ingolstadt - Großraum München - Hannover - Rhein-Ruhr - Bingen/Rhein<br />

- Großraum Wien<br />

Kontakt: <strong>LogReal</strong>.DieLogistikimmobilie GmbH · Mobil: 0151 6110 8888 · haemel@logreal-die-logistikimmobilie.com


Dienstleistungspartner ist Rhenus<br />

Wachstumsmarke<br />

Logistikoutsourcing für Fanartikel<br />

macht Merchandising<br />

reif für die Champions League<br />

von Thomas Pool<br />

Das Timing für ein Treffen im<br />

BVB-Hauptquartier könnte<br />

schlechter nicht sein! Nur zwei<br />

Tage liegt das unglücklich verlorene<br />

Champions League-Finale zurück, die<br />

BVB-Flaggen am Dortmunder Rheinlanddamm<br />

wehen träge auf Halbmast.<br />

Doch während die schwarz-gelbe Fußballseele<br />

noch ihre Wunden leckt, arbeitet<br />

das BVB-Management bereits mit<br />

Hochdruck an der neuen Saison. Nein,<br />

nicht über Spielertransfers und TV-Verträge<br />

soll hier berichtet werden, sondern<br />

über das lukrative Geschäft mit den<br />

Fanartikeln – kurz Merchandising genannt.<br />

Darin liegt enormes Potenzial mit<br />

ständig wachsenden Umsätzen in<br />

Millionenhöhe.<br />

Matthias Zerber, Geschäftsführer der BVB<br />

Merchandising GmbH, verantwortet diese<br />

Umsätze, die in der abgelaufenen Saison<br />

ein Volumen von 24 Millionen Euro erreicht<br />

haben. „Das entspricht einer Steigerung<br />

von rund 55 Prozent gegenüber der<br />

Vorsaison“, erklärt der Merchandising-Verantwortliche<br />

– und er freut sich: „Damit<br />

sind wir unter den Top 3 in der Bundesliga<br />

angekommen.“ Neben Borussia Dort-<br />

mund sind es der FC Schalke 04 sowie der<br />

Branchenprimus FC Bayern München,<br />

die das Geschäft mit den Fanartikeln am<br />

erfolgreichsten betreiben. Die gesamte<br />

erste Bundesliga erzielt derzeit einen<br />

Merchandising-Umsatz von rund 150 Millionen<br />

Euro.<br />

Flaggen, Schals, Trikots:<br />

Fans stehen auf Textiles<br />

Das Sortiment des BVB-Merchandisings<br />

besteht zu 65 Prozent aus Textilien wie<br />

Trikots, Jacken, Mützen, Schals, Bettwäsche,<br />

Flaggen etc. Die restlichen 35 Prozent<br />

sind ein bunter Gemischtwarenladen<br />

– vom Kaffeepott bis zum Gartenzwerg.<br />

„Rund 5.000 Artikelnummern werden<br />

von unserem Warenwitschaftssystem verwaltet“,<br />

so Matthias Zerber. Für diese<br />

Artikelvielfalt standen an einem bis vor<br />

Kurzem in Eigenregie betriebenen Lagerstandort<br />

im Dortmunder Süden 1.600 Palettenstellplätze<br />

sowie 2.000 Fachbodenplätze<br />

zur Verfügung. Aufgrund des überproportionalen<br />

Wachstums hat jedoch<br />

das Manangement entschieden, die Merchandising-Logistik<br />

an einen Dienstleister<br />

34<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>


BVB:<br />

zu vergeben. In einem Ausschreibungsverfahren<br />

setzte sich der heimische Anbieter<br />

Rhenus Contract Logistics durch.<br />

Der Logistikgigant bewirtschaftet seit<br />

dem 1. Juli das BVB-Fanartikel-Lager.<br />

dung für Rhenus. „Für uns ist diese Lösung,<br />

neben allen wirtschaftlichen Erwägungen,<br />

auch ein Bekenntnis zum Standort<br />

Dortmund.“ Die BVB-Fanartikel werden<br />

seit ihrem Umzug Ende Juni vollständig<br />

im Rhenus Multi User-Warehouse im<br />

Dortmunder Stadtteil Wambel gelagert<br />

und von dort weltweit ausgeliefert. „Dieser<br />

Standort bietet dem BVB ein gewachsenes<br />

und solides Know-how sowie Wachstums-<br />

„Wir haben bei der Auswahl des Logistikdienstleisters<br />

bewusst auf ein in der Region<br />

beheimatetes Unternehmen gesetzt“,<br />

erläutert Matthias Zerber die Entscheiperspektiven“,<br />

betont Heiko Nowak, Geschäftsführer<br />

der Rhenus Contract Logistics<br />

West. Neben dem reinen Lagergeschäft,<br />

bestehend aus Wareneingang,<br />

Kommissionierung und Versand, erbringt<br />

Rhenus für die Borussia Leistungen wie<br />

das Aufbringen von Spielernamen und<br />

Rückennummern auf Trikots (das sogenannte<br />

„Beflocken“) sowie spezielle Verpackungsdienste.<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong> 35


Auf geht’s! Die BVB-Shops werden mit<br />

Nachschub versorgt.<br />

Feintuning: Die Kommissionierung im Lager<br />

ist liebevolle Handarbeit.<br />

Großer Sport, große Ziele<br />

„Rund die Hälfte der Aufträge laufen über<br />

unseren Onlineshop, die andere Hälfte<br />

über die sieben stationären Shops in<br />

Dortmund und Umgebung sowie über<br />

Handelspartner“, erklärt der BVB-Merchandiser.<br />

Fünf Prozent aller Bestellungen<br />

kommen aus dem Ausland – weltweit.<br />

„Unsere Ziele sind nicht nur im sportlichen<br />

Bereich ehrgeizig“, betont Matthias<br />

Zerber. „Im Merchandising wollen wir<br />

weiter kräftig wachsen und uns letztlich<br />

mit 30 bis 35 Millionen Euro Umsatz als<br />

Nummer zwei in der Bundesliga etablieren.“<br />

Um diese Zahlen mal ein wenig einzuordnen:<br />

Nur ganz große Vereine im<br />

europäischen Fußball können sich damit<br />

schmücken! Somit besteht kein Zweifel:<br />

Der BVB hat auch in der Saison <strong>2013</strong>/14<br />

hochgesteckte Ziele. Und das nicht nur<br />

sportlich.<br />

vor Vereinen wie dem FC Barcelona<br />

(78.340), Manchester United (75.115) und<br />

Bayern München (69.000). Der Dortmunder<br />

Signal Iduna Park ist Deutschlands<br />

größte Fußballarena. Sie verfügt über<br />

80.645 Plätze und war im vergangenen<br />

Jahrzehnt durchschnittlich zu 90 Prozent<br />

ausgelastet. Die Marktkapitalisierung des<br />

börsennotierten BVB betrug im Mai <strong>2013</strong><br />

rund 204 Millionen Euro.<br />

Die Rhenus-Gruppe ist ein weltweit operierender<br />

Logistikdienstleister mit einem<br />

Umsatz von vier Milliarden Euro. Das 1912<br />

gegründete und ursprünglich aus der<br />

Rheinschifffahrt stammende Unternehmen<br />

ist an 350 Standorten mit drei Millionen<br />

Quadratmetern Logistikfläche aktiv<br />

und beschäftigt mehr als 24.000<br />

Mitarbeiter. Die Geschäftsbereiche Contract<br />

Logistics, Freight Logistics, Port<br />

Logistics sowie Public Transport stehen<br />

für das Management komplexer Supply<br />

Chains und für innovative Mehrwertdienste.<br />

Für das zu 100 Prozent der<br />

Rethmann-Gruppe (Selm/Münsterland)<br />

angehörende Unternehmen sind werktäglich<br />

rund 7.000 Lkw auf den Straßen<br />

unterwegs.<br />

Fußball und Logistik: Zahlen, Daten,<br />

Fakten<br />

Die Borussia Dortmund GmbH & Co.<br />

KgaA wird im Geschäftsjahr 2012/<strong>2013</strong><br />

(1. Juli) einen Rekordumsatz von ca. 280<br />

Millionen Euro erzielen. Der BVB war in<br />

diesem Zeitraum mit durchschnittlich<br />

80.552 Stadionbesuchern pro Spiel<br />

europäischer Zuschauerkrösus – noch<br />

Heiko Nowak, Rhenus: „Mit uns sind die<br />

Weichen beim BVB auf weiteres Merchandising-<br />

Wachstum gestellt.“<br />

Matthias Zerber, BVB: „Fußball made in<br />

Dortmund – Logistik made in Dortmund.<br />

Das passt!“<br />

36<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>


Die vier Säulen<br />

der Nachhaltigkeit<br />

Von Niko Gedaze<br />

Nachhaltigkeit<br />

ökologisch<br />

ökonomisch<br />

Soziale<br />

Verantwortung<br />

Unternehmensführung<br />

und -struktur<br />

Das Konzept der Nachhaltigkeit<br />

wird in der Immobilienbranche<br />

immer wichtiger. Es<br />

zielt darauf ab, unseren Lebensraum<br />

ökologisch verträglich, sozial gerecht<br />

und wirtschaftlich leistungsfähiger zu<br />

gestalten. Dies kann über effektive<br />

Schutzmaßnahmen für die Umwelt und<br />

verantwortungsvollen Umgang mit<br />

Ressourcen und Rohstoffen bei Beibehaltung<br />

wirtschaftlicher Rentabilität<br />

und des BIP-Wachstums geschehen,<br />

aber auch Maßnahmen zur Sicherung<br />

der Lebensqualität, Verbesserung des<br />

Angebots für zukunftsorientierte Ausbildung<br />

und Erhöhung der Beschäftigung<br />

tragen zu Nachhaltigkeit bei.<br />

Gerade in der Logistikbranche muss<br />

gelten, die Kosten negativer externer<br />

Effekte auf die Gesellschaft möglichst<br />

zu minimieren und die Kosten positiver<br />

Externalitäten zu fördern. Denn wirtschaftliche<br />

und soziale Ungleichheit<br />

führt oft dazu, dass Menschen unterschiedlich<br />

von Umweltverschmutzung<br />

und anderen negativen Effekten betroffen<br />

sind.<br />

Die Bedeutung von „nachhaltig“ wird<br />

in unserer Branche oft mit dem Wort<br />

„Dauerhaftigkeit“ oder „langfristige<br />

Stabilität“, auch mit dem Begriff „Umweltfreundlichkeit“<br />

verwechselt. Das<br />

Konzept der Nachhaltigkeit ist weitaus<br />

mehr. Er berührt zwar diese Vokabeln,<br />

beinhaltet aber im Wesentlichen vier<br />

wichtige Themendimensionen, die quasi<br />

die Säulen dieses Gesamtkonzepts bilden.<br />

Da der Begriff durch inflationäre Verwendung<br />

an Aussagekraft zu verlieren<br />

droht, wird in jüngerer Zeit häufig auch<br />

von „Zukunftsfähigkeit“ gesprochen. An<br />

sich ist das Nachhaltigkeitskonzept, das<br />

als Drei-Säulen-Modell bekannt wurde,<br />

unvollständig, da sich dieses Konzept in<br />

der Immobilienprojektentwicklung nicht<br />

über drei, sondern zumindest über vier<br />

wichtige Dimensionen ausdehnt.<br />

Die erste Dimension bildet die ökologische<br />

Nachhaltigkeit, welche die Bereiche<br />

Umwelt und Schutz der Lebensqualität<br />

berührt. Die zweite ist die ökonomische<br />

Nachhaltigkeit, die die Wirtschaft<br />

und Anwendung von Wirtschaftsethiken<br />

umfasst, gefolgt von sozialer Nachhaltigkeit<br />

und dem Tragen sozialer Verantwortung<br />

als dritte Säule. Die vierte und<br />

wahrscheinlich wichtigste Dimension<br />

liegt in Verwaltung, Management und<br />

Verantwortung sowohl auf der politischen<br />

Ebene als auch auf jener der<br />

Unternehmungsführung und -struktur.<br />

Das Letztere ist die „implementierende<br />

und die überwachende“ Komponente,<br />

ohne die Nachhaltigkeit als Gesamtkonzept<br />

nicht steuerbar wäre und damit<br />

auch nicht funktionieren kann.<br />

Es liegt auf der Hand, dass ein Nachhaltigkeitskonzept<br />

nur in einem ausgewogenen<br />

Mix und auch nur dann funktionieren<br />

kann, wenn alle vier Dimensionen<br />

durch das Unternehmen angestrebt und<br />

in die Unternehmensprozesse integriert<br />

sind, so dass sie gleichermaßen langfristig<br />

und unumkehrbar in interne und<br />

externe Kommunikationsstrukturen<br />

implementiert werden. Das betrifft<br />

sowohl die Mitarbeiter, als auch die Zusammenarbeit<br />

mit Zulieferern und Endnutzern<br />

der Immobilie, die ähnliche<br />

Strategien verfolgen.<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong> 37


In unserer Branche bietet nachhaltige<br />

Entwicklung große Chancen für neue,<br />

innovative Produkte, Dienstleistungen<br />

und Verfahren, für Wachstum, Beschäftigung<br />

und ein größeres Maß an<br />

Lebens- und Arbeitsqualität. Zweifelsohne<br />

steigt in Europa die Nachfrage<br />

nach umweltschonenden Baumaterialien<br />

und Verfahren zur nachhaltigen<br />

Herstellung sowie Dienstleistungen,<br />

die dieses Konzept berücksichtigen.<br />

Nachhaltige Produktionsweisen erfordern,<br />

dass Produkte, Verfahren und<br />

Dienstleistungen der Zukunft mit<br />

einem möglichst geringen Einsatz von<br />

Energie, Rohstoffen und Landfläche<br />

sowie mit möglichst wenig Emissionen<br />

und Abfall einhergehen. Das betrifft<br />

sowohl das Herstellungsverfahren<br />

von Produkten als auch die Produkte<br />

selbst und vor allem die effiziente Planung<br />

der Anlagen als Grundstein.<br />

Nachhaltige Immobiliennutzung setzt<br />

voraus, dass umweltbewusste Nutzer<br />

auch von sich aus umweltgerechte<br />

Produkte, Verfahren und Dienstleistungen<br />

bevorzugen, und selbst bei<br />

Erwerb, Gebrauch und Entsorgung in<br />

umweltgerechter Weise verfahren.<br />

Verdion hat sich zu 100% einer nachhaltigen<br />

und verantwortungsvollen<br />

Entwicklung verpflichtet. Das beginnt<br />

schon beim Namen, den wir gewählt<br />

haben, weil er für eine ökologische,<br />

nachhaltige und ethische Herangehensweise<br />

steht, die unsere Handlungsweise<br />

in den Bereichen Umwelt,<br />

Gesellschaft und Wirtschaft prägt. Wir<br />

gestalten unsere Projekte so, dass sie<br />

sich gut in die Umgebung einpassen<br />

und so ein Umfeld schaffen, in dem<br />

Unternehmen florieren können und<br />

Mitarbeiter gerne arbeiten.<br />

Wir arbeiten daran, branchenführend<br />

an der Minimierung der Umweltauswirkungen<br />

von Immobilienprojekten<br />

mitzuwirken. Auf diese Weise begegnen<br />

wir der globalen Herausforderung<br />

des Klimawechsels: Wir entwickeln das<br />

Design unserer Gebäude konsequent<br />

in Richtung Nachhaltigkeit und integrieren<br />

kontinuierlich neue Konstruktionsmerkmale,<br />

die unsere Projekte<br />

umweltfreundlicher machen. Mit<br />

dieser Strategie bieten wir unseren<br />

Kunden und Nutzern flexible und<br />

energieeffiziente Gebäude, die durch<br />

geringe Betriebskosten gleichzeitig die<br />

Umwelt und das Budget schonen.<br />

Letztlich ist Nachhaltigkeit ein sine<br />

qua non für alle verantwortungsvollen<br />

Entscheidungsträger und Akteure in<br />

der Wirtschaft, die ihre Tätigkeit in<br />

die Zukunft fortdenken. In diesem<br />

Sinne sehen wir die Umsetzung dieses<br />

Konzeptes in der Logistikimmobilienentwicklung<br />

grundsätzlich als Imperativ.<br />

Zur Person:<br />

Niko Gedaze, BSc (Hons), MRICS, ist Business Development Director<br />

bei Verdion, einem europäischen Entwickler von Logistikimmobilien<br />

mit Standorten in London, Düsseldorf und Wien.<br />

38<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>


Grüne Logistik:<br />

Chancen für<br />

Ökologie durch harte<br />

Von Prof. Dr. Michael Schröder<br />

Ökonomie<br />

Nachhaltiges Wirtschaften wird vor<br />

dem Hintergrund der in der Mitte<br />

der Gesellschaft angekommenen<br />

Umweltdebatte geradezu zu einer<br />

Leitidee der strategischen<br />

Unternehmensausrichtung. Umfasst<br />

Nachhaltigkeit in einer weiteren<br />

Auffassung auch soziale Aspekte,<br />

insbesondere im Hinblick auf<br />

Mitarbeiterführung oder auch im<br />

Umgang mit Lieferanten, so<br />

betreffen betriebliche – operative –<br />

Maßnahmen zur Nachhaltigkeit<br />

auch und insbesondere die Logistik.<br />

Prof. Dr. Michael Schröder<br />

„Konzepte nachhaltiger Logistik sind<br />

wichtige Bausteine der strategischen<br />

Unternehmenspolitik, haben jedoch – das<br />

schmälert aber nicht die hehren Ziele –<br />

einen klaren ökonomischen Charakter.“<br />

Die globale Wertschöpfungskette<br />

als Herausforderung<br />

Unter Green Logistics werden vor diesem<br />

Hintergrund grundsätzlich alle Aktivitäten<br />

verstanden, die Unternehmen<br />

– welcher Branche auch immer – andenken<br />

und umsetzen, um Emissionen im<br />

Allgemeinen und den CO 2 -Ausstoß im<br />

Speziellen entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />

messbar zu machen mit<br />

dem Ziel, diese zu minimieren.<br />

Orte der Beschaffung, Produktion und<br />

Distribution müssen in Zeiten globaler<br />

Wertschöpfung über Hunderte und Tausende<br />

von Kilometern miteinander verbunden<br />

werden. Aufgrund dessen – und<br />

aufgrund des hohen Anteils fremdvergebener<br />

Prozesse – finden heute erheblich<br />

mehr Transport- und Lagerprozesse<br />

statt als noch vor wenigen Jahren, so dass<br />

das Management nachhaltiger Logistik<br />

nicht überrascht.<br />

Denn zum einen – aus Kostensicht – werden<br />

entlang der gesamten Wertschöpfung<br />

signifikante Einsparpotenziale<br />

durch Maßnahmen, die zur Minimierung<br />

von CO 2 führen, vermutet. Und<br />

zum anderen – aus Marketinggesichtspunkten<br />

– soll mit öffentlichkeitswirksamen<br />

Umweltmaßnahmen ein positives<br />

Image für ein Produkt respektive das<br />

eigene Unternehmen geschaffen werden.<br />

Beide Argumente werden in zahlreichen<br />

Studien belegt.<br />

Das Dilemma der exakten Erfassung<br />

Auf der Suche nach den konkreten Verursachern<br />

von CO 2 -Ausstoß differieren<br />

die jeweiligen Anteile je nach Erhebung<br />

und angewandter Methode. Für Deutsch-<br />

land – hier exemplarisch herausgegriffen<br />

– wird in einer ZEIT-Studie von einem<br />

durchschnittlichen CO 2 -Ausstoß pro<br />

Kopf von insgesamt knapp 11.000 Kilogramm<br />

jährlich ausgegangen, wovon 15<br />

Prozent von privaten Haushalten <strong>direkt</strong><br />

verursacht werden. Der größte Teil mit<br />

46 Prozent entfällt auf die Energiewirtschaft,<br />

etwa 20 Prozent auf Industrie<br />

und verarbeitendes Gewerbe und 18<br />

Prozent auf den Verkehr. Im globalen<br />

Vergleich beziffert eine Studie der TU<br />

München letzteren mit 13 Prozent; davon<br />

wiederum entfällt drei Viertel auf<br />

den Straßenverkehr.<br />

Jedoch – und das macht die Sache kompliziert<br />

– wird in der überwiegenden<br />

Anzahl der Erhebungen nicht zwischen<br />

motorisiertem Personenverkehr und<br />

Güterverkehr getrennt. Dies ist jedoch<br />

ein gravierender Mangel, beträgt der<br />

Anteil des Lkw an der Gesamtfahrleistung<br />

– der Summe der jährlich gefahrenen<br />

Kilometer – nur ganze 12 Prozent<br />

[sic!], gegenüber 85 Prozent bei den<br />

Pkw. Auch unter Berücksichtigung ausländischer<br />

(Transit-) Verkehre sowie<br />

des höheren CO 2 -Austoßes des Lkw<br />

gegenüber dem Pkw bleibt festzuhalten,<br />

dass eine massive Senkung von Emissionen<br />

im Verkehr auch und insbesondere<br />

über Effizienzsteigerungen bei den<br />

Pkws zu realisieren sein wird. Berücksichtigt<br />

man jedoch dem gegenüber, dass<br />

auch im industriellen Anteil besagter<br />

Studien logistikbezogene Emissionen<br />

enthalten sind, kann – vorsichtig argumentiert<br />

– von einem Anteil der Logistikprozesse<br />

an den Gesamtemissionen<br />

zwischen 15 und 20 Prozent ausgegangen<br />

werden.<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong> 39


Der Versuch der Minimierung ist daher<br />

sowohl aus einzelwirtschaftlicher als<br />

auch aus gesellschaftlicher Perspektive<br />

erstrebenswert – einerseits. Andererseits<br />

sind solche grünen Szenarien oftmals<br />

wenig spektakulär, geschweige denn neu.<br />

Ihrem Charakter nach können folgende<br />

Handlungskategorien unterschieden<br />

werden:<br />

Handlungskategorie I – Transportoptimierung<br />

Die im operativen logistischen Alltag<br />

<strong>direkt</strong> anwendbare Möglichkeit einer<br />

nachhaltigen Logistik liegt im Heben<br />

von Kostensenkungspotenzialen. Insbesondere<br />

über<br />

§ eine bessere Auslastung von Transporten,<br />

§ die Vermeidung von Leerfahrten oder<br />

§ die Optimierung der Tourenplanung<br />

soll grundsätzlich die Transporteffizienz<br />

gesteigert werden.<br />

Trotz aller unbestritten positiven Effekte<br />

auf die CO 2 -Bilanz einer Gütersendung<br />

bleibt das Besondere, das Grüne, solcher<br />

Optimierungsversuche dennoch zweifelhaft.<br />

So ist es doch auch und gerade seit<br />

jeher Aufgabe einer logistischen Planung,<br />

Transporte zu bündeln und Touren<br />

zu optimieren. Die unmittelbaren<br />

Kostensenkungseffekte sind ja geradezu<br />

ein Muss des Logistikmanagements.<br />

Diese nun vor dem Hintergrund von<br />

Green Logistics neu zu erfinden, zeugt<br />

von schweren Versäumnissen in der<br />

Vergangenheit, scheinen doch Transporte<br />

nicht ausgelastet gewesen zu sein.<br />

Fahrertrainings hingegen, in denen effizientes<br />

Fahr- und Bremsverhalten vermittelt<br />

wird, stellen eine effiziente Methode<br />

zur Emissionsminderung dar –<br />

insbesondere in Kombination mit ITgestützter<br />

Tourenoptimierung. So<br />

konnte der US-amerikanische Paketdienst<br />

UPS aufgrund des ampellosen<br />

Rechtsabbiegens in den USA unter Umgehung<br />

des warteintensiven Linksabbiegens<br />

an Kreuzungen mit dieser<br />

'Right-Turn'-Philosophie schon 2006<br />

über 48 Millionen Zustell-Kilometer<br />

und 12 Millionen Liter Treibstoff sparen.<br />

Handlungskategorie II – Grüne<br />

Intralogistik<br />

Effizienzverbesserungen an Betriebsmitteln<br />

werden unter dem Begriff Grüne<br />

Intralogistik subsumiert. Pragmatisch<br />

und effektiv werden offene und verdeckte<br />

Verschwendungen im Betrieb und im<br />

Unterhalt von Gebäuden, Maschinen,<br />

Transport- und Flurförderfahrzeugen<br />

oder anderen Produktionsanlagen identifiziert<br />

und abgestellt. Die Bandbreite<br />

an Maßnahmen reicht von automatischer<br />

Lichtabschaltung und Heizung<br />

über moderne Lüftungsanlagen und<br />

Dämmverfahren bis hin zu Solaranlagen<br />

auf Hallendächern.<br />

Zudem gilt es, mittel- bis langfristig<br />

energieeffiziente Maschinen und Anlagen<br />

mit höherem Effizienzgrad zum<br />

Einsatz zu bringen. Für Flurförderzeuge<br />

werden neuartigen Batteriesystemen,<br />

hybriden Antriebstechniken sowie Wasserstoffmotoren<br />

mittelfristig große<br />

Chancen in der Praxistauglichkeit bescheinigt.<br />

Streng genommen sind jedoch dies alles<br />

stehende Aufgaben jedes Managements,<br />

das alleinige Nachhaltigkeitsargument<br />

wirkt also konstruiert.<br />

Handlungskategorie III –<br />

Netzgestaltung<br />

Der anspruchsvollste Teil von Maßnahmen<br />

betrifft die Neuordnung eines logistischen<br />

Netzwerkes. Eine solche Re-Konfiguration<br />

bedeutet konkret, Lager-,<br />

Produktions- und Lieferantenstandorte<br />

und deren Vernetzung auf den Prüfstand<br />

zu stellen. Ob sich beispielsweise die<br />

Einrichtung dezentraler bestandsführender<br />

Punkte im Raum, nahe am<br />

Kunden und damit dem Zentralisierungstrend<br />

der vergangenen zwei<br />

Jahrzehnte entgegengesetzt, in Zukunft<br />

rechnen wird, kann nicht allgemein,<br />

sondern nur projektindividuell beantwortet<br />

werden.<br />

Grundsätzlich könnten mittels Ganzladungen<br />

über dann längere Strecken<br />

die Emissionen (und damit Stückkosten)<br />

je transportierter Einheit sinken.<br />

Dem gegenüber fällt dann jedoch –<br />

aufgrund einer höheren Lagerzahl –<br />

unter Umständen ein höherer Flächenverbrauch<br />

und ein Mehr an Betriebsmitteln,<br />

beispielsweise Stapler oder IT-<br />

Systeme, ins Gewicht.<br />

Auch der Einsatz intermodaler Transporte<br />

muss jeweils für den Einzelfall<br />

gerechnet werden. Steht Standorten mit<br />

unmittelbarer Wasseranbindung oftmals<br />

der zwar langsame, aber sichere<br />

und emissionsärmere Transport auf<br />

dem Wasserweg offen, werden Unternehmen<br />

mit weitem Vorlauf zum Wasser<br />

den dort fälligen Umschlag kritisch<br />

einem Direktverkehr via Straße gegenüberstellen.<br />

Jedoch: Im Binnenschiff<br />

und in der von vielen Externen geforderten<br />

Verlagerung auf die Schiene<br />

sehen beachtliche 68 Prozent der<br />

Befragten einer repräsentativen BME-<br />

Studie keine Zukunft – schon allein aus<br />

Mangel an Gleisanschlüssen.<br />

Prof. Dr. Michael Schröder<br />

(42, Dipl.-Kfm.) lehrt an der Dualen<br />

Hochschule Baden-Württemberg<br />

Mannheim Transport, Verkehr, Logistik<br />

sowie an der Hochschule Ludwigshafen<br />

am Rhein im MBA-Fernstudiengang<br />

„Logistik – Management & Consulting“.<br />

Nach dem Abitur Stammhauslehre bei<br />

Siemens, danach Studium und Promotion<br />

an der Universität Mannheim. Fünf<br />

Jahre Berater im mittelständischen<br />

Beratungshaus TIM CONSULT,<br />

Mannheim, im Bereich Business<br />

Logistics. Prof. Schröder ist zudem Leiter<br />

Geschäftsstelle Mannheim im Logistik-<br />

Netzwerk Baden-Württemberg (LogBW)<br />

sowie Regionalgruppensprecher<br />

Rhein/Neckar der Bundesvereinigung<br />

Logistik (BVL).<br />

40<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>


<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong> 41


Internationale<br />

Vertriebsgesellschaft für<br />

Präzisionswerkzeuge<br />

setzt auf die mobile<br />

Lösung dashface:<br />

Informationen<br />

immer und überall sofort verfügbar<br />

Rund 200 Mitarbeiter im Innenund<br />

Außendienst von WNT können<br />

weltweit von unterwegs<br />

schnell und bequem auf alle kundenrelevanten<br />

Informationen zugreifen. Die<br />

internationale Vertriebsgesellschaft für<br />

Präzisionswerkzeuge für die Zerspanungsbranche<br />

hat dafür die mobile Lösung<br />

„dashface“ des IT- und Softwareunternehmens<br />

audius eingeführt und<br />

an das vorhandene SAP-System angebunden.<br />

Das WNT-Sortiment umfasst mehr als<br />

45.000 Artikel. „Die kompetente Beratung<br />

unserer Vertriebsmitarbeiter ist<br />

einer der Schlüssel zu unserem Erfolg“,<br />

erläutert Manfred Müller, Vertriebsleiter<br />

bei WNT in Deutschland. „Mit dashface<br />

können sie vom Tablet PC oder Smartphone<br />

<strong>direkt</strong> vor Ort auf alle kundenrelevanten<br />

Unternehmensdaten zugreifen<br />

und optimal arbeiten – und das auch<br />

im Offline Betrieb.<br />

WNT hat sich für dashface entschieden,<br />

weil diese mobile Lösung sich problemlos<br />

an das unternehmenseigene SAP-<br />

System anbinden und leicht anpassen<br />

lässt, betont Benjamin Geble, IT-Verantwortlicher<br />

bei WNT. Ein weiterer<br />

Vorteil lag in der kurzen Einführungsphase,<br />

welche für ganz Europa nur drei<br />

Monate lang dauerte, inklusive der zweimonatigen<br />

Testphase. Wie Geble ergänzt,<br />

bietet dashface Investitionssicherheit,<br />

weil es hardwareunabhängig und<br />

leicht an verschiedene Backend Systeme<br />

anzuschließen ist. dashface arbeitet nicht<br />

nur mit dem Betriebssystem Apple iOS,<br />

sondern deckt auch Android, Windows 8,<br />

HTML sowie kommende Gerätegenerationen<br />

ab.<br />

Der Anwender sieht auf seinem Tablet<br />

PC oder Smartphone nur die Unternehmensdaten,<br />

die er auch wirklich benötigt.<br />

dashface integriert dabei auch nahtlos<br />

Kalender-, Telefon-, E-Mail- und Navigationstools.<br />

Benjamin Geble ergänzt: „Auch für unsere<br />

IT-Abteilung ist dashface hoch<br />

flexibel. Der Configuration Manager<br />

ermöglicht es, ohne Programmieraufwand<br />

und ohne ein eigens dafür aufgesetztes<br />

Software-Projekt, die Nutzung<br />

auf allen Endgeräten zentral zu verwalten<br />

und bei Bedarf schnell an neue Anforderungen<br />

per Mausklick anzupassen. Dabei<br />

ist eine neue Konfiguration ohne<br />

Änderungen sofort auf allen mobilen<br />

Endgeräten verfügbar“. WNT entstehen<br />

dadurch auch nur geringe Betriebskosten,<br />

da sämtliche Aufwände intern abgewickelt<br />

werden können.<br />

WNT ist mit elf Vertriebsgesellschaften<br />

in 17 Ländern weltweit tätig und hat seinen<br />

Hauptsitz in Kempten. Das Unternehmen<br />

gehört zum Hartmetallexperten<br />

CERATIZIT, einem Pionier und Global<br />

Player für anspruchsvolle Hartstofflösungen.<br />

In ausgewählten Industriebereichen<br />

ist die in mehr als 50 Ländern international<br />

aufgestellte CERATIZIT-Gruppe<br />

Weltmarktführer für Hartstoffprodukte<br />

für Verschleißschutz und Zerspanung.<br />

Die Gruppe mit Sitz in Mamer (Luxemburg)<br />

beschäftigt weltweit mehr als 5.900<br />

Mitarbeiter und verfügt über mehr als<br />

600 Patente.<br />

Die audius GmbH, gegründet 1991, zählt<br />

zu den führenden IT- und Softwareunternehmen<br />

in Deutschland und hat<br />

über 20 Jahre Erfahrung mit mobilen<br />

Projekten. Mit langjähriger technologischer<br />

Erfahrung und der Kompetenz<br />

von mehr als 250 Mitarbeitern bietet<br />

audius umfassende IT-Services und<br />

flexible Anwendungen für unterschiedliche<br />

Branchen und Bereiche. Für die<br />

Kundenorientierung sowie die Services<br />

und Projekte hat audius bereits mehrere<br />

Preise erhalten. Unternehmenssitz ist in<br />

Weinstadt bei Stuttgart.<br />

42<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>


Just around the clock:<br />

Permanente Messung<br />

der Kundenzufriedenheit<br />

zeigt Optimierungspotenziale auf<br />

Wie bewerten unsere Kunden<br />

die Produkte, Leistungen und<br />

Services unseres Unternehmens?<br />

Wie loyal sind sie uns gegenüber?<br />

Werben sie gar für uns? Das sind Fragen,<br />

die sich jeder Unternehmer, Vertriebs-,<br />

Produkt-, Service- und Marketingverantwortliche<br />

stellt. Die Antworten werden<br />

traditionell in mehr oder weniger<br />

aufwändigen Kundenzufriedenheitsbefragungen<br />

und -analysen ermittelt. Es<br />

geht jedoch einfacher, effizienter und<br />

auch preiswerter: Mit dem webbasierten<br />

Kundenkontakt Monitor, einer vollständig<br />

digitalen Lösung zur permanenten<br />

Rudi Kuiper, Kundenkontakt Monitor<br />

Langjährige Führungserfahrung in<br />

mittelständischen Unternehmungen<br />

weltweit tätiger Dienstleistungskonzerne.<br />

Neuaufbau, Reorganisation und<br />

strukturelle Entwicklung von Gesellschaften<br />

im Post-, Express- und<br />

Speditionswesen unter permanenter<br />

Optimierung der Kundenzufriedenheit.<br />

rudi.kuiper@kundenkontaktmonitor.de<br />

www.kundenkontaktmonitor.de<br />

Messung der Kundenzufriedenheit, ohne<br />

die Notwendigkeit vorab eingeholter<br />

Datenschutzerklärungen (Opt-in).<br />

„Der Kundenkontakt Monitor ist ein<br />

innovatives Konzept, mit dem die Kundenzufriedenheit<br />

an jedem gewünschten<br />

Kontaktpunkt ermittelt und gemessen<br />

werden kann“, erklärt Rudi Kuiper, der<br />

den Kundenkontakt Monitor in Deutschland<br />

vermarktet. Es ist egal, wie der Kunde<br />

mit einem Unternehmen in Kontakt<br />

tritt. „Ob per Telefon, E-Mail, Homepage,<br />

Social Media oder sogar QR-Code:<br />

Der Kundenkontakt Monitor kann in<br />

alle Kontaktvorgänge eingebunden werden,<br />

was in den Niederlanden bereits<br />

seit 2 Jahren sehr erfolgreich funktioniert“,<br />

erklärt Rudi Kuiper.<br />

Der Kundenkontakt Monitor ist ein Online-Dashboard,<br />

das Einblick ermöglicht<br />

in den Grad der Kundenzufriedenheit.<br />

Bei jedem Kontakt hat der Kunde die<br />

Möglichkeit, eine Bewertung abzugeben.<br />

Diese läuft nach einem vorab definierten,<br />

nicht allzu zeitintensiven Prozess ab.<br />

Sobald die Befragung abgeschlossen ist,<br />

fließen die Ergebnisse in das Dashboard<br />

ein - und zwar in Echtzeit. Dort wird<br />

permanent visualisiert, wie zufrieden<br />

die Kunden sind, was die Kunden über<br />

das Unternehmen sowie dessen Leistungen<br />

und Produkte denken. „Die Daten<br />

sind nicht manipulierbar, geben also ein<br />

unverfälschtes Bild wieder“, so Rudi Kuiper.<br />

„Und sie bilden die Grundlage für<br />

sofortige Reaktionen, wodurch fehlerhafte<br />

Prozesse schneller identifiziert und<br />

umgestellt werden.“<br />

Ausgewertet werden die Daten nach den<br />

unterschiedlichen Kontaktarten. Sind<br />

wir serviceorientiert, wenn Kunden uns<br />

anrufen? Oder uns eine E-Mail-Anfrage<br />

senden? Was funktioniert gut, wo muss<br />

nachgebessert werden, wo ist dringender<br />

Handlungsbedarf? Die einzelnen „Tachometer“<br />

(siehe Abbildung) geben darüber<br />

detailliert Auskunft. Der Gesamtüberblick<br />

kann in Form des sogenannten<br />

Customer Effort Score (CES) oder als<br />

Net Promotor Score (NPS) wiedergegeben<br />

werden. Der NPS zeigt zum Beispiel<br />

auf, welcher Prozentsatz der Kunden<br />

das Unternehmen anderen potenziellen<br />

Kunden empfiehlt.<br />

„Das sind Informationen, für die man<br />

bislang sehr viel Geld in die Hand nehmen<br />

musste“, so Rudi Kuiper. „Und<br />

wenn sie endlich vorlagen und in Maßnahmen<br />

überführt werden sollten,<br />

waren sie oft schon veraltet.“ Mit dem<br />

Kundenkontakt Monitor erhält das Unternehmen<br />

eine permanente Transparenz<br />

der Kundenbewertung und somit<br />

viele Verbesserungspotentiale durch die<br />

frühzeitige Erkennung von Problembereichen.<br />

Am Ende steht: Eine verbesserte<br />

Kundentreue, ein optimierter Umsatz<br />

und reduzierte Kosten.<br />

Weitere Vorteile sieht Rudi Kuiper in<br />

der Tatsache, dass dieses Tool 24 Stunden<br />

lang, 365 Tage im Jahr die Zufriedenheit<br />

misst und somit auch ein <strong>direkt</strong>es Instrument<br />

des Qualitäts-Managements<br />

ist. „Außerdem ist der Kundenkontakt<br />

Monitor eine branchenunabhängige<br />

und preiswerte Lösung nicht nur für<br />

Großkunden sondern auch für kleine<br />

Betriebe. Das Pricing beruht auf einem<br />

einfachen Abonnement-System.”<br />

44<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>


Neues Leben in alten Hallen:<br />

momox GmbH expandiert<br />

an ehemaligem Quelle-Standort<br />

Oliver Dahms ist der geborene<br />

Vollblutlogistiker. Seine gesamte<br />

berufliche Laufbahn verlief konsequent<br />

entlang der Logistik auf allen Hierarchieebenen.<br />

Dabei gehörten sowohl die<br />

Planung und Umsetzung von Restrukturierungsmaßnahmen<br />

als auch die Gestaltung<br />

der Logistik zur Realisierung von<br />

Wachstumsstrategien zu seinen Schwerpunkten.<br />

Erfahrungen konnte er ebenfalls<br />

als freiberuflicher Unternehmensberater<br />

und Interim-Manager sammeln. Bei Mannesmann,<br />

Amazon, Escada AG, T-Mobile,<br />

Telekom und Tchibo trug er maßgeblich<br />

zur Gestaltung und Optimierung logistischer<br />

Prozesse und der erfoglreichen<br />

Unternehmensentwicklung bei. Seit 2010<br />

verantwortet der Dipolm-Ingenieur als<br />

Geschäftsführer der momox GmbH den<br />

Bereich Operations und Logistik. Mit<br />

Einsatz seines logistischen Know-Hows<br />

baute er zwei Logistikzentren für den Onlinehändler<br />

auf (Neuenhagen bei Berlin<br />

und Leipzig).<br />

Die momox GmbH startete als Einmann-<br />

Unternehmung und ist heute der führende<br />

Online-Ankauf-Service für gebrauchte<br />

Bücher, CDs, DVDs, Konsolenspiele, Handys<br />

und Tablet-PCs. Der Onlinehändler<br />

ist seit 2011 auch in Großbritannien,<br />

Frankreich und Österreich aktiv. Unter<br />

momox.de können Artikel einfach zu<br />

einem Festpreis versandkostenfrei verkauft<br />

werden. Über verschiedene Plattformen<br />

und dem eigenen Online-Shop<br />

medimops.de, vertreibt momox qualitätsgeprüfte<br />

Gebrauchtware und prägt den<br />

Begriff Re-Commerce. Die Unternehmung<br />

schreibt seit ihrer Gründung schwarze<br />

Zahlen und verzeichnet hohe Wachstumsraten<br />

in den Bereichen Umsatz, Lager<br />

und Mitarbeiter. Um dieses Wachstum<br />

abbilden zu können, entstand 2011 ein<br />

momox-Geschäftsführer: Oliver Dahms verantwortet die Bereiche Operations und Logistik<br />

weiteres Logistikzentrum in Leipzig. „Ein<br />

effizientes Logistiksystem ist der Schlüssel<br />

zum nachhaltigen Erfolg unseres Unternehmens“,<br />

weiß Oliver Dahms. „Das haben<br />

wir erkannt. Deswegen übernahmen<br />

wir zu gegebener Stunde Lagerhallen des<br />

ehemaligen Quelle-Konzerns in Leipzig.“<br />

Um schnelles und stetiges Wachstum<br />

abbilden zu können, benötigte momox<br />

schnell neue Flächen und Lagermöglichkeiten.<br />

Oliver Dahms: „Unsere Absicht<br />

war es, uns langfristig an den Standort<br />

zu binden und der Logistikpark im<br />

nördlichen Leipzig war dafür ideal. Die<br />

46 <strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>


Phoenix aus der Asche: Das momox-Lager in Leipzig<br />

Gebrauchtware für die Geschäftsidee<br />

„Re-Commerce“: Das momox-Medienlager<br />

Flächen des ehemaligen Quelle-Versandzentrums<br />

wurden kleinteilig vermarktet,<br />

momox setzte als erster Mieter vor Ort<br />

den Trend. Wir konnten die Hallen inklusive<br />

vollständigem Lagerinventar sofort<br />

übernehmen und zeitnah unsere Geschäftsprozesse<br />

beginnen. So konnten wir von<br />

der hohen Qualität der verbauten Infrastruktur,<br />

wie Regalanlagen, Fördertechnik,<br />

Kommissioniertechnik, etc. profitieren.“<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt war, dass<br />

die angemieteten Flächen im Logistikpark<br />

ohne Komplikationen und parallel zum<br />

Wachstum des Unternehmens erweitert<br />

werden konnten. Mitte November 2011<br />

mietete momox 10.800 Quadratmeter<br />

Nutzfläche an, Mitte 2012 kamen weitere<br />

30.000 dazu. Heute sind es schon über<br />

60.000 Quadratmeter.<br />

In Zukunft könnten es noch mehr werden.<br />

Das ehemalige leerstehende Areal hat sich<br />

zu einem begehrten Logistikobjekt und<br />

Wir kaufen<br />

Ihre gebrauchten<br />

Bücher<br />

CDs, DVDs,<br />

Handys und<br />

Games<br />

<strong>direkt</strong> online<br />

Jobmotor der Leipziger Region entwickelt.<br />

Heute sind viele Flächen des<br />

insgesamt 338.000 Quadratmeter großen<br />

Grundstücks vermietet. „Neben<br />

unserem Unternehmen haben sich die<br />

Spedition Schenker, Shopping.de, TI-<br />

Automotive und die Logistikfirma<br />

Rudolph dort angesiedelt“, so Oliver<br />

Dahms. Auch die ehemaligen Gleisanlagen<br />

des damaligen größten Versandzentrums<br />

Europas wurden von der<br />

Bahntochter DB International Services<br />

zur Containerabfertigung wieder in<br />

Betrieb genommen. Kein Wunder, denn<br />

es sind nicht nur die unschlagbaren<br />

Quadratmeterpreise, die immer mehr<br />

Unternehmen nach Leipzig ziehen, sondern<br />

auch die Modernisierungsmaßnahmen<br />

der Stadt.<br />

Inzwischen hat sich Leipzig zu einer der<br />

boomenden Wirtschaftsstandorte Deutschlands<br />

entwickelt. Der nahgelegene DHL-<br />

Hub, die Autobahn A 14, die unweit<br />

entfernten Bahnverbindungen sowie<br />

der Flughafen mit zweitgrößtem<br />

Umschlagplatz in Deutschland und die<br />

Grenznähe sind maßgebliche Faktoren,<br />

welche für die Attraktivität des Logistiksektors<br />

Leipzig sprechen. „Außerdem<br />

erwiesen sich die regionalen politischen<br />

Kräfte als äußerst kooperativ, welches<br />

die wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

umso positiver gestaltet. Wir haben das<br />

Potential erkannt und freuen uns auf<br />

einen weiteren Ausbau unseres Geschäfts.<br />

Wir haben vor, weiterhin in den Standort<br />

zu investieren, zu wachsen und unser<br />

gesamtes Europageschäft von dort aus<br />

abzuwickeln. Das ist erst der Anfang,<br />

denn wir möchten weiterwachsen und<br />

uns langfristig an den Standort binden.<br />

Deswegen sind wir auch daran interessiert,<br />

die Anzahl unserer Arbeitnehmer<br />

vor Ort zu erhöhen. Wir bieten engagierten<br />

Mitarbeitern eine gute Arbeitsatmosphäre<br />

in einem jungen, aufstrebenden<br />

Unternehmen mit Zukunftsperspektive.“<br />

„Ich bin froh“, ergänzt Oliver Dahms<br />

„dass wir diese Immobilie gefunden<br />

haben. Das war ein absoluter Glücksfall.<br />

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass<br />

auch die zur Zeit vakante ehemalige<br />

Quelle-Immobilie in Linz einen glücklichen<br />

Nutzer finden wird. Diese ist mit<br />

32.000 Quadratmetern Nutzfläche zwar<br />

kleiner, befindet sich aber ebenfalls in<br />

einem sehr guten Zustand.“ Einige Anlagen<br />

waren dort nur eine sehr kurze<br />

Zeit in Betrieb, weiß Oliver Dahms zu<br />

berichten, der den Standort selbst begutachtet<br />

hat.<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong> 47


Aussteller auf Expo Real <strong>2013</strong>:<br />

Meir Logistik-Immobilien auf<br />

Expansionskurs<br />

Deutschland gerät zunehmend in<br />

den Fokus des österreichischen<br />

Immobilienentwicklers Meir<br />

Logistik Immobilien (Wels). Die seit<br />

einigen Jahren in Wallersdorf (Landkreis<br />

Dingolfing) für Aktivitäten sorgende<br />

Dependance hat Potenziale und Projekte<br />

auf dem deutschen Markt identifiziert.<br />

Auch der Nachbar Schweiz soll schon bald<br />

kein weißer Fleck mehr sein auf der Landkarte<br />

der Meir-Aktivitäten.<br />

Das heimische Geschäft konzentriert sich<br />

derzeit auf Standorte in Oberösterreich,<br />

in der Steiermark und in Wien. In Linz<br />

wird eine ehemalige Quelle-Logistikimmobilie<br />

vermarktet, in Wien ist die<br />

Meir Firmengruppe Eigentümer eines<br />

fünf Hektar großen Gewerbe- und Industriegebiets<br />

im Süden der Stadt. „Hier gibt<br />

es sofort verfügbare Hallen und Bürogebäude<br />

mit einer Nutzfläche von über<br />

26.000 m 2 , so Alois Meir junior. „Es handelt<br />

sich um eine der wenigen verfügbaren<br />

Flächen in dieser Größenordnung in Wien<br />

– noch dazu mit bester Anbindung an<br />

Straße und U-Bahn“.<br />

Einen wesentlichen Schub in der Geschäftsentwicklung<br />

brachte dem Unternehmen<br />

die Teilnahme am Gemeinschaftsstand<br />

<strong>LogReal</strong>Campus auf der „transport logistic“<br />

in München. Dort hat Alois Meir junior<br />

auch an dem viel beachteten Forum<br />

Erfolgreiches Messeteam: Alois Meir senior und junior.<br />

„Dienstleistungszentrum Logistikimmobilie“<br />

teilgenommen. Auf dem hochkarätig<br />

besetzten Podium unter der Leitung<br />

von Professor Dr. Thomas Mühlencoert<br />

(FH Remagen RheinAhrCampus) tauschten<br />

sich neben Alois Meir u.a. Andreas<br />

Fleischer (Regional Director Germany,<br />

Goodman, Düsseldorf), Francisco J. Bähr<br />

(Geschäftsführender Gesellschafter nextparx<br />

GmbH, Dreieich) und Rainer Koepke<br />

(Leiter Industrie Immobilien Deutschland,<br />

Jones Lang LaSalle, Frankfurt/Main)<br />

darüber aus, wie Logistikdienstleister<br />

technischen Fortschritt als Marktchance<br />

nutzen können.<br />

Als nächste Messe hat Alois Meir junior<br />

die EXPO REAL im Visier. Auch dort wird<br />

er erneut Aussteller auf dem <strong>LogReal</strong>Campus<br />

(Halle C2) sein. „Wir freuen uns über<br />

die unmittelbare Nachbarschaft zu Unternehmen<br />

wie Goodman, Verdion, bgm,<br />

Max Bögl und Fraunhofer SCS, die<br />

ebenfalls Campus-Aussteller sein werden“,<br />

erklärt Alois Meir. „Die EXPO REAL<br />

<strong>2013</strong> könnte für uns der Startschuss einer<br />

intensiven Entwicklung von Projekten im<br />

Bereich Logistikimmobilien werden – egal<br />

ob in Österreich, Deutschland oder der<br />

Schweiz.“<br />

Hochkarätig besetzt:<br />

Das Forum<br />

„Dienstleistungszentrum<br />

Logistikimmobilie“<br />

auf der transport logistic<br />

48<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>


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Die Schweiz als Logistikstandort:<br />

Hohe Leistung auf engem Raum<br />

Von Uwe Veres-Homm<br />

Die Schweiz nimmt durch ihre<br />

geografische Lage im Alpenraum<br />

zwischen den bevölkerungsreichen<br />

und wirtschaftsstarken Ländern<br />

Italien, Frankreich und Deutschland eine<br />

besondere Stellung ein. Mit einem Bruttoinlandsprodukt<br />

von zuletzt 62 Tsd. €<br />

pro Kopf und 8 Mio. Einwohnern gehört<br />

sie zu den leistungsfähigsten Volkswirtschaften<br />

in Europa. Aufgrund des stark<br />

ausgeprägten Dienstleistungssektors ist<br />

der Anteil an Verladern von physischen<br />

Gütern zwar etwas geringer als in den<br />

Anrainerstaaten, dennoch gehören die<br />

chemische Industrie, der Maschinenbau,<br />

die Herstellung von elektronischen Geräten<br />

und Feinmechanik sowie die Nahrungsmittel-<br />

und Getränkeindustrie zu<br />

den verlässlichen Nachfragern nach logistischen<br />

Dienstleistungen.<br />

Aufgrund der topografischen Gegebenheiten<br />

sind große, zusammenhängende<br />

und ebene Grundstücke in großen Teilen<br />

der Schweiz sehr rar, was sich insbesondere<br />

auch auf die Flächenpreise auswirkt.<br />

Mit ihrem vergleichsweise unvorteilhaften<br />

Verhältnis von Grundstücks- zu Gebäudefläche<br />

sind gerade Logistikansiedlungen<br />

von diesem Umstand besonders<br />

betroffen. So liegt die Durchschnitts-<br />

größe einer Schweizer Logistikimmobilie<br />

auch nur bei 8.500 m 2 , während dieser<br />

Wert in Österreich mit gut 11.000 m 2<br />

und in Deutschland mit 16.000 m 2 deutlich<br />

größer ausfällt.<br />

Eine weitere Besonderheit liegt in dem<br />

außergewöhnlich hohen Transportanteil<br />

der Schiene. Diese übernimmt rund 39%<br />

des landseitigen Verkehrs einen mehr als<br />

doppelt so hohen Anteil ein, als im europäischen<br />

Durchschnitt. Um neben Massengütern<br />

auch containerisierte Waren<br />

effektiv transportieren zu können, ist die<br />

Dichte an Containerterminals für den<br />

Kombinierten Verkehr in der Schweiz<br />

außergewöhnlich hoch. Deren <strong>direkt</strong>es<br />

Umfeld ist auch für Logistikansiedlungen<br />

besonders attraktiv.<br />

Die Untersuchung der generellen Rahmenbedingungen<br />

für Logistikimmobilien<br />

(Infrastruktur, Kosten, Flächenangebot,<br />

Nachfragepotential, u.a.) in den einzelnen<br />

Kantonen sowie der bereits existierenden<br />

Konzentration an Logistikansiedlungen<br />

zeigt einen deutlichen Schwerpunkt im<br />

Norden der Schweiz. Gerade Basel<br />

fungiert aufgrund seiner Rheinanbindung<br />

als Gateway nach Deutschland und zu<br />

den ARA-Häfen, während Zürich durch<br />

Uwe Veres-Homm ist Leiter des Geschäftsfelds<br />

Markt bei der Fraunhofer SCS. Er ist maßgeblich<br />

an der Studienreihe „Logistikimmobilien – Markt<br />

und Standorte“ beteiligt und hat zahlreiche<br />

Projekte zur Analyse und Entwicklung von Logistikregionen<br />

und -immobilien geleitet.<br />

den lokalen Ballungsraum ein sehr<br />

attraktives Gebiet für die Distribution von<br />

Konsumgütern aller Art darstellt. Auch<br />

um Genf existieren einige Gebiete erhöhter<br />

Logistikintensität zur Ballungsraumversorgung,<br />

während die Containerterminals<br />

im Tessin als Tor nach Italien fungieren.<br />

Die Zentralschweiz bleibt aufgrund<br />

der Topographie ein (abgesehen von kleinsten<br />

Lagerobjekten) nahezu logistikimmobilienfreies<br />

Gebiet.<br />

Unternehmensprofil<br />

Die Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain<br />

Services SCS untersucht seit 20 Jahren die<br />

komplexen Zusammenhänge von logistischen<br />

Netzwerken, deren Märkte, Prozesse und<br />

Dienstleistungen. Durch zahlreiche Studien,<br />

Fachartikel und ein breites Netzwerk im Bereich<br />

der Logistikstandorte und -immobilien kann<br />

auf eine breite Expertise auf diesem Gebiet<br />

zurückgegriffen werden. Als neutrale<br />

Forschungseinrichtung gewährleistet die<br />

Arbeitsgruppe einen unvoreingenommenen<br />

Blick auf alle Fragestellungen unserer Kunden<br />

und Partner aus Industrie, Handel, Dienstleistung<br />

sowie öffentlichen Institutionen.<br />

50<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong><br />

Logistikland Schweiz – Logistikattraktivität<br />

und -intensität auf regionaler Ebene<br />

Quelle: Fraunhofer SCS, Logistikimmobilien –<br />

Markt und Standorte 2011


Containerumschlag<br />

Von Prof. Dr. Wolfgang Stölzle und Kerstin Lampe<br />

leicht gemacht<br />

Von Prof. Dr. Wolfgang Stölzle und Kerstin Lampe<br />

Die Schweizer Firma Innovatrain AG<br />

entwickelte ein neues System für<br />

den horizontalen Umschlag von<br />

Containern. Mit dem «Container-<br />

Mover 3000» können Transportunternehmen<br />

den Umschlag in<br />

Eigenregie und an beliebigen Orten<br />

durchführen.<br />

In der Schweiz ertönt immer wieder<br />

der Ruf nach einer Verlagerung der<br />

Gütertransporte auf die Schiene, aber<br />

die Umstellung kam bisher kaum ins<br />

Rollen. Der Containerumschlag vom<br />

Lastwagen auf die Bahn lohne sich nur<br />

für lange Strecken, heißt es in der<br />

Transportbranche. Gleichzeitig spürt<br />

man den wachsenden Druck aus der<br />

Gesellschaft, die von den Unternehmen<br />

umweltschonendes Handeln verlangt.<br />

Außerdem sind Staus ein ernst zu nehmender<br />

Zeit- und Kostenfaktor.<br />

Der Güterzug soll darum auch für Kurzstrecken<br />

attraktiv gemacht werden. Mit<br />

diesem Ziel vor Augen hat die Schweizer<br />

Firma Innovatrain AG eine neue Technik<br />

für den Containerumschlag entwickelt.<br />

«Wir wollen eine Art S-Bahn<br />

für Güter ermöglichen», sagt Geschäftsführer<br />

Pieter van den Bold von Innovatrain.<br />

Dem 2010 gegründeten Unternehmen<br />

ist es nach eigenen Angaben<br />

gelungen, ein System auf die Beine zu<br />

stellen, mit dem die Kosten halbiert<br />

werden können. Dies im Vergleich zum<br />

traditionellen Umschlag, bei dem ein<br />

Kran oder ein Reach-Stacker eingesetzt<br />

wird. Das neue System findet seit mehr<br />

als einem Jahr Anwendung.<br />

Ein Umschlag nach der Methode von<br />

Innovatrain dauert nur wenige Minuten.<br />

Zunächst wird ein Lastwagen neben<br />

einem stillstehenden Güterzug abgestellt.<br />

Auf dem Chassis des Lkw befindet<br />

sich der «ContainerMover 3000»:<br />

Das Gerät besteht aus zwei Balken sowie<br />

zwei Hubkonsolen und wirkt auf Hydraulik<br />

und Pneumatik. Die zwei Balken<br />

fahren aus dem Lastwagen und schieben<br />

den Container zum Güterwagen – oder<br />

holen ihn. Der Waggon wiederum ist<br />

mit einem Adapter versehen. Hier laufen<br />

die «Moverbalken» in zwei Führungsschienen,<br />

die mit einem Stahlrahmen<br />

auf einem Gestell befestigt sind.<br />

Pieter van den Bold,<br />

Geschäftsführer Innovatrain AG<br />

Mit dem ContainerMover 3000 ist der Horizontalumschlag so unkompliziert wie nie.<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong> 52


Man habe sich bei der Entwicklung von<br />

der Wirkung einer Schublade inspirieren<br />

lassen, erzählt Van den Bold. Statt den<br />

Umweg durch die Luft zu machen, rollen<br />

die Container auf horizontaler Ebene.<br />

Versuche mit dem Horizontalumschlag<br />

habe es in der Schweiz in der Vergangenheit<br />

zwar schon gegeben. Dabei seien<br />

aber speziell angefertigte Container<br />

Der Lkw-Fahrer steuert den<br />

Containerumschlag über eine Konsole.<br />

verwendet worden, was Anwender dazu<br />

gezwungen hätte, den ganzen Containerpark<br />

auszuwechseln. Der Umschlag mit<br />

dem ContainerMover dagegen eignet<br />

sich für Standardmaterial wie die C745/<br />

C782 Wechselbehälter und den 20 Fuß<br />

ISO-Container, die international verwendet<br />

werden.<br />

Im Einsatz beim Großhändler<br />

Der ContainerMover macht den Umschlag<br />

wesentlich leichter: Der Fahrer<br />

holt mit seinem «Mover-Lkw» einen<br />

Container selbständig vom Güterzug<br />

und bringt ihn anschließend zum Kunden<br />

– oder umgekehrt. «Für den Umschlag<br />

braucht es lediglich ein Freiladeoder<br />

ein Anschlussgleis», sagt van den<br />

Bold. Man könne sich somit die Fahrt<br />

zu einem Kranterminal und damit allfällige<br />

Wartezeiten ersparen. Zudem ist<br />

kein zusätzliches Personal nötig, weil<br />

der Lkw-Fahrer den Umschlag mit einer<br />

Fernsteuerkonsole durchführt.<br />

Innovatrain, das sich als Kompetenzzentrum<br />

für Bahnlogistik versteht, arbeitet<br />

intensiv mit Schweizer Firmen aus<br />

Engineering und Maschinenbau zusammen.<br />

Die Werkstätten stehen im Emmental<br />

und am Bodensee, wo etwa die<br />

Firma Neuweiler AG die Bauteile für den<br />

ContainerMover produziert. Die Wagenadapter<br />

werden in Tschechien hergestellt.<br />

Die ContainerStation erleichtert das<br />

Handling von Wechselbehältern.<br />

Klar müssen Kunden zunächst investieren,<br />

so Van den Bold – Kostenkalkulationen<br />

erstellt er gern auf Anfrage. Aber<br />

demgegenüber gewinnt man an Flexibilität<br />

und spart Kosten ein. Mit einem ContainerMover,<br />

der etwa zehn Umschläge<br />

am Tag ausführt, würden sich die Kosten<br />

pro Umschlag auf rund 18 Franken (15<br />

Euro) belaufen, rechnet Van den Bold<br />

vor. An einem KV-Terminal hingegen<br />

müsse man in der Schweiz für einen<br />

Umschlag mit 35 bis 40 Franken (29 bis<br />

33 Euro) rechnen.<br />

Die ContainerMover sind seit Anfang<br />

2012 im Einsatz bei railCare AG, einer<br />

Tochter der Schweizer Coop-Gruppe.<br />

Der Großhändler setzt auf die Bahn, weil<br />

er bis 2023 CO 2 -neutral operieren will.<br />

railCare verfügt momentan über etwa<br />

20 ContainerMover und fünf eigene<br />

Züge mit insgesamt 150 Wagenadaptern.<br />

Neu startete in Genf ein Projekt der City-<br />

Logistik, bei dem der Horizontalumschlag<br />

mitten in der Stadt stattfindet.<br />

Sechs Mover-Lkws, die zudem mit einer<br />

Hebebühne ausgerüstet sind, sorgen hier<br />

für die Verteilung an regionale Coop-<br />

Filialen.<br />

Stützen statt Wechselbehälterbeine<br />

Aus dem Entwicklungsprozess für den<br />

ContainerMover 3000 ging ein weiteres<br />

Produkt hervor: die sogenannte ContainerStation.<br />

Das Gerät besteht aus zwei<br />

Führungsrohren, die auf dem Boden<br />

fixiert werden und auf denen Stützen für<br />

den Container montiert sind. Die Stützen<br />

ersetzen die schweren Wechselbehälterbeine,<br />

auf die nun verzichtet werden<br />

kann. Das Bedürfnis sei entstanden, weil<br />

man auf einem Umschlagareal mit dem<br />

Mover-Lkw auch Container abstellen<br />

wollte, die anschließend von «normalen»<br />

Lastwagen für die weitere Distribution<br />

mitgenommen werden können, erzählt<br />

Van den Bold. Das Abholen von Wechselbehältern,<br />

die normalerweise auf ihren<br />

ausklappbaren Beinen abgestellt werden,<br />

sei unter Lkw-Fahrern als heikles Unterfangen<br />

bekannt: Der Fahrer muss vorsichtig<br />

seinen Wagen rückwärts unter die<br />

Beine manövrieren, was viel Fingerspitzengefühl<br />

verlangt. Die Führungsröhren<br />

der ContainerStation dagegen erleichtern<br />

die Orientierung, wenn ein Gefährt rückwärts<br />

unter einen aufgestellten Container<br />

manövriert werden muss. Lkw-Fahrer<br />

zeigen sich von der ContainerStation begeistert,<br />

so Van den Bold. Weitere Anwendungsmöglichkeiten<br />

gebe es bei Laderampen,<br />

wo ebenfalls Container abgeladen<br />

werden. Mit der ContainerStation kann<br />

man nun erstmals auch Seecontainer, die<br />

keine ausklappbaren Beine haben, auf<br />

Chassis-Höhe abstellen.<br />

Pieter van den Bold (1961) ist<br />

Transportökonom. Der Niederländer<br />

wohnt seit 1995 in Basel. Er ist verheiratet<br />

und Vater von drei Kindern.<br />

Nach verschiedenen beruflichen<br />

Stationen im Güterbahn- und Logistikbereich<br />

gründete er 2010 zusammen<br />

mit Partnern das Unternehmen<br />

Innovatrain AG mit Sitz in Basel.<br />

Innovatrain hat mit dem «ContainerMover<br />

3000» eine Nomination<br />

für den Swiss Logistics Award 2012<br />

erhalten und war kürzlich an der<br />

transport logistic-Messe in München<br />

präsent. www.innovatrain.ch<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong> 53


Vernetzung (r)evolutioniert Kommunikation:<br />

Die Auftragskommunikationsmaschine<br />

„catkin“<br />

Wenn Geert-Jan Gorter über den<br />

Logistiksektor nachdenkt,<br />

dann fallen ihm einige schwerwiegende<br />

Defizite ein. „Ob Spedition,<br />

Bahnunternehmen, Express- oder Paketdienst:<br />

Überall herrscht eine viel zu geringe<br />

Transparenz über den Status eines konkreten<br />

Auftrags.“ Auch eine Übersicht über<br />

alle derzeitigen Aufträge, ganz gleich ob<br />

die Arbeit schon begonnen hat oder die<br />

Abwicklung noch in der Zukunft liegt,<br />

steht meist nicht zur Verfügung. Ebenso<br />

sind aktuelle Ort- und Zeitangaben bezüglich<br />

der sich in Bearbeitung befindenden<br />

Transportaufträge häufig Mangelware.<br />

„Mangelnde Kenntnisse über den Auftragsstatus“,<br />

so Geert-Jan Gorter, „kosten viel<br />

Zeit und Geld.“<br />

Im Jahr 2004 gründete der Softwareentwickler<br />

als Reaktion auf die ersten privaten<br />

Güterbahnen das Unternehmen proLO-<br />

GiT (Dortmund). „Wir haben die Planungsbedürfnisse<br />

der Privatbahnen erkannt und<br />

mit Hilfe unserer Software „LocoPlan“ gelöst“,<br />

erinnert sich der Niederländer. „Vorrangig<br />

ging es um die Optimierung vorhandener<br />

Ressourcen – Züge, Waggons,<br />

Personal – bei sich ständig verändernder<br />

Planung“, so Gorter. Aufbauend auf der<br />

Erfahrung zahlreicher Projekte und Lösungen,<br />

die proLOGiT im Auftrag von Transport-<br />

und Bahnunternehmen entwickelte,<br />

sowie vieler Gespräche in der Branche,<br />

entstand ein weiteres Produkt, von dessen<br />

Marktreife Geert-Jan Gorter im Frühjahr<br />

<strong>2013</strong> überzeugt war. Gemeinsam mit<br />

seinem Geschäftsfreund Christian Krüger,<br />

der seine Erfahrungen aus diversen<br />

leitenden Funktionen in Logistikunternehmen<br />

und aus seiner eigenen Unternehmensberatung<br />

in das gemeinsame<br />

Unternehmen einbringt, gründete er die<br />

catkin GmbH und brachte „catkin“ auf<br />

den Markt.<br />

Catkin, ist eine strukturierte Auftragskommunikationsmaschine.<br />

Geert-Jan Gorter:<br />

„Transparenz in einem komplexen System<br />

bedeutet die Beantwortung zweier Fragen:<br />

Was soll? Was ist?“ Um diese Fragen beantworten<br />

zu können, vernetzt catkin Auftraggeber<br />

und Auftragnehmer, indem es eine<br />

sequentielle und hierarchische Übersicht<br />

über die gesamte Dienstleistungskette herstellt.<br />

Dabei werden in catkin je nach Auftragstyp<br />

und -erfordernis Auftragsstrukturen<br />

verwendet. In catkin können „Threads“,<br />

also Kommunikationspfade zwischen den<br />

Beteiligten erstellt werden, die <strong>direkt</strong> dem<br />

jeweiligen Auftrag zugeordnet werden. In<br />

diese Threads können Fotos und andere<br />

Informationen aufgenommen werden.<br />

Wichtig: Mit Hilfe einer App wird catkin<br />

auch mobil einsetzbar, denn „am Ende<br />

jeder Dienstleistung steht ein mobiler<br />

Mensch – Fahrer, Lokführer, Waggonmeister<br />

–, der auf seinem Smartphone alle<br />

relevanten Daten erhält, rückmelden kann<br />

und somit für eine einfache geschlossene<br />

Geert-Jan Gorter<br />

Informationskette sorgt“, erklärt Gorter<br />

das Grundprinzip.<br />

catkin funktioniert in realtime und ohne<br />

Kommunikationsbarrieren. „Die Verwaltung<br />

von Arbeitszeitkonten, aber auch<br />

Rechnungsprüfungsprozesse sind bereits<br />

integriert, was zu weiteren Effizienzgewinnen<br />

beiträgt.“ Darüber hinaus leistet catkin<br />

ein transparentes und strukturiertes Lieferantenmanagement.<br />

„Es fungiert als ein<br />

Schnittstellenautomat zur standardisierten<br />

Auftragserteilung und -verfolgung und<br />

kann in Unternehmenssoftware integriert<br />

werden. So wurde beispielsweise die Lokund<br />

Personalplanungssoftware „LocoPlan“<br />

bereits an catkin angeschlossen. Aber auch<br />

ohne eigene Systeme ist die catkin-Plattform<br />

für neue Unternehmenskunden per<br />

Internet und Smartphone-App innerhalb<br />

weniger Tage einsatzbereit. catkin ist somit<br />

die beste und einfachste Lösung für die<br />

unternehmensübergreifende und kooperative<br />

Dienstleistungsproduktion“, sind<br />

die beiden Gründer überzeugt. Das bestätigen<br />

zahlreiche Anfragen aus der Branche<br />

und Erfahrungen aus ersten Projekten.<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong> 54


Management Diagnostik:<br />

„Feedback ist Frühstück für Champions“<br />

Fehlbesetzungen auf der obersten<br />

Managementebene sind teuer. Zur<br />

Risikominimierung werden deshalb<br />

komplexe Diagnostikverfahren angewendet,<br />

die aus den Bewerbern den<br />

Besten oder die Beste herausfiltern sollen.<br />

Ein Interview mit dem Management<br />

Diagnostiker Christoph Aldering.<br />

? Für manche Bewerber auf Führungspositionen,<br />

die zu einem Management<br />

Audit eingeladen werden, ist dies eine<br />

lästige Pflichtübung. Denn wer in diesem<br />

komplexen, mehrstufigen Auswahlverfahren<br />

patzt, hat keine Chance. Deshalb<br />

neigen die Kandidaten dazu, exakt das<br />

Verhalten zu produzieren, das von ihnen<br />

erwartet wird. Wie aussagefähig ist ein<br />

Assessment vor diesem Hintergrund?<br />

Christoph Aldering: Dass Bewerber die<br />

Kompetenzen, die in exponierten Führungsfunktionen<br />

erfolgsentscheidend<br />

sind, zeigen, limitiert den Nutzen eines<br />

solchen Verfahrens nicht. Vielmehr ist<br />

es sogar sehr zu begrüßen, wenn sie in<br />

Kenntnis der konkreten Anforderungen<br />

die Chance bekommen, ihre diesbezüglichen<br />

Kompetenzen unter Beweis zu<br />

stellen. Es ist dann die Aufgabe des Managementdiagnostikers,<br />

durch ein handwerklich<br />

sauberes Verfahren die jeweilige<br />

Kompetenzausprägung bzw. das Level,<br />

auf dem sich der Bewerber souverän<br />

und mit relativer Leichtigkeit bewegen<br />

kann, herauszuarbeiten.<br />

? Mit einem Management Audit ist immer<br />

ein Aufwand von mehreren tausend<br />

Euro verbunden. Wie lässt sich diese<br />

Investition begründen?<br />

Christoph Aldering: Das Bemühen darum,<br />

im Sinne eines professionellen HR-<br />

Risikomanagements die Wahrscheinlichkeit<br />

von Fehlentscheidungen zu verringern,<br />

kommt ja nicht zuletzt auch dem<br />

Bewerber zugute. Und wenn man bedenkt,<br />

dass – erstens – mit einer Investition<br />

in eine neue Führungskraft schnell<br />

Wertschöpfungsbeiträge im siebenstel-<br />

ligen Bereich verbunden sind, dass –<br />

zweitens – je nach zugrunde gelegter<br />

Statistik jede vierte Personalentscheidung<br />

eine im Nachhinein sich als fehlerhaft<br />

Herausstellende ist und – drittens<br />

– mit einem sauber aufgesetzten und<br />

durchgeführten Management-Audit die<br />

Wahrscheinlichkeit zukünftigen Scheiterns<br />

signifikant reduziert werden kann,<br />

dann rechnet sich der Aufwand, der mit<br />

einem solchen Verfahren verbunden ist,<br />

deutlich schneller als bei vielen anderen<br />

Investitionen.<br />

? Welche Erfahrung machen Sie mit Absolventen,<br />

die mit den reformierten Bildungsabschlüssen<br />

Bachelor oder Master<br />

die Universitäten verlassen? Ihnen eilt<br />

der zweifelhafte Ruf voraus, vor lauter<br />

Zielstrebigkeit und Nützlichkeitsdenken<br />

allzu stromlinienförmig und angepasst<br />

zu sein.<br />

Christoph Aldering: Wir haben in der<br />

Tat mit der Anpassung an die angelsächsische<br />

Bildungswelt den Wettbewerbsvorteil<br />

unserer traditionellen Universitätsbildung<br />

verschenkt. Zwar haben wir<br />

jetzt Abschlüsse, die international benchmarkfähig<br />

sind, aber wir haben dafür<br />

im Gegenzug immer häufiger mit weniger<br />

reifen und lebenserfahrenen Menschen<br />

zu tun, die auf Führungspositionen<br />

drängen. Wir finden unter den Bewerbern<br />

allerdings neben den „flach“ bzw.<br />

„spitz“ ausgebildeten Absolventen eine<br />

Christoph Aldering ist Geschäftsführer<br />

der aestimamus GmbH & Co KG (Düsseldorf).<br />

Der Diplom-Psychologe war über<br />

20 Jahre verantwortlich für den Geschäftsbereich<br />

Management Diagnostik bei<br />

Kienbaum. Mit aestimamus bietet er im<br />

Zusammenhang mit wesentlichen Personalentscheidungen<br />

und bei der Analyse<br />

des Führungskräfteportfolios die Funktion<br />

eines neutral-unabhängigen Sparringspartners<br />

und unterstützt so dabei, die<br />

Wahrscheinlichkeit von Fehlbesetzungen<br />

zu minimieren.<br />

für Unternehmen sehr interessante<br />

Gruppe mit bemerkenswert umfangreichen<br />

Erfahrungen – auch und gerade<br />

im internationalen Kontext. Die betrachten<br />

sich übrigens im Assessment-Verfahren<br />

als Kunden und wissen, dass „feedback<br />

breakfast for champions“ ist.<br />

? Kommen wir zu Ihren Auftraggebern.<br />

Wie haben sich die Anforderungsprofile<br />

an High-Level-Executives in Zeiten der<br />

Dauerkrise verändert?<br />

Christoph Aldering: Sozialkompetenz<br />

wird heute breiter und differenzierter<br />

definiert. Die Vielfalt und damit die<br />

Komplexität dessen, was Führungskräfte<br />

managen müssen, nehmen kontinuierlich<br />

zu. Vor diesem Hintergrund bekommen<br />

Kompetenzen im Bereich Komplexitätsmanagement,<br />

Umgang mit Diversität,<br />

Adaptionsfähigkeit aber auch Einstellungen<br />

wie z.B. zum Thema Nachhaltigkeit<br />

eine zunehmende Bedeutung. Ganz<br />

wesentlich sind Einstellungen, Werte<br />

und Haltungen. Dass diese schwer veränderbaren<br />

und damit konkretes Verhalten<br />

stark beeinflussenden Charakteristika<br />

von Persönlichkeiten im Rahmen<br />

aktueller Management Audits sehr oft<br />

eine große Bedeutung haben, ist nicht<br />

nur vor dem Hintergrund der mittlerweile<br />

reflektierten Gründe der letzten<br />

Finanzkrise nachvollziehbar.<br />

56<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>


<strong>LogReal</strong>Campus und Special Real Estate-Forum:<br />

Ausblick auf die EXPO REAL<br />

Von Claudia Boymanns (Exhibition Director EXPO REAL / EXPO REAL ASIA)<br />

Die Logistikbranche ist einer der stärksten Wirtschaftszweige. Die Aufgaben der Branche werden immer komplexer<br />

und internationaler, zugleich steigt der Druck, die logistischen Prozesse möglichst effizient und kostensparend zu<br />

gestalten. Eng mit der Logistikindustrie verbunden ist auch die Immobilienbranche: Projektentwickler haben sich<br />

teilweise auf diese Immobilien spezialisiert, Investoren betrachten sie als lohnende Investitionsobjekte. Eine Brücke zwischen<br />

Immobilienwirtschaft und Logistikbranche schlägt auch die EXPO REAL, und zwar sowohl mit einem Gemeinschaftsstand<br />

„<strong>LogReal</strong>Campus“ für Logistik- und logistikaffine Immobilienunternehmen als auch mit einer Diskussionsreihe im SPECIAL<br />

REAL ESTATE FORUM.<br />

<strong>LogReal</strong>CampusR<br />

- Aussteller:<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

FRAUNHOFER-ARBEITSGRUPPE FÜR SUPPLY CHAIN SERVICES SCS<br />

58<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>


Geplantes Forum EXPO REAL<br />

Dienstag, 8. Oktober <strong>2013</strong>: »Let , s talk logistics«<br />

Forum 1: Öffentlich-rechtliche Fallstricke bei der Entwicklung von<br />

Logistikimmobilien<br />

Uhrzeit: 14:00-14:50 Uhr<br />

Moderator:<br />

Prof. Dr. Michael Schröder<br />

Professor für Transport, Verkehr, Logistik an der DHBW Mannheim<br />

Teilnehmer:<br />

Dipl. Ing. Andreas Meyer<br />

Regionalleiter Logistik Nord/Süd bei MAX BÖGL Bauunternehmung<br />

GmbH & Co. KG<br />

Dr. Patrick Brock<br />

Rechtsanwalt bei Taylor Wessing<br />

Karl Beck<br />

Erster Bürgermeister Wörnitz, Verbandsvorsitzender des<br />

Zweckverbandes Industrie-/Gewerbepark InterFranken<br />

Dr. Claus-Peter Amberger<br />

Vorstand LOXXESS AG<br />

Forum 2: Welche Chancen und Risiken bieten sich kleinen Städten<br />

und Gemeinden bei der Entwicklung von Logistikimmobilien?<br />

Uhrzeit: 15:00-15:50 Uhr<br />

Moderator:<br />

Alexander Nehm<br />

Geschäftsführer Fraunhofer SCS<br />

Teilnehmer:<br />

Rainer Köpke<br />

Leiter Industrie Immobilien Deutschland bei<br />

Jones Lang LaSalle GmbH<br />

Francisco J. Bähr<br />

Geschäftsführender Gesellschafter nextparx GmbH<br />

Jürgen Reinhard<br />

Erster Bürgermeister Niedernberg<br />

Nagel Group (angefragt)<br />

Forum 3: Lagern leicht gemacht – die smarte Logistikimmobilie<br />

Uhrzeit: 16:00-16:50 Uhr<br />

Moderator:<br />

Dr. Christian Jacobi<br />

Geschäftsführender Gesellschafter agiplan GmbH und Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der EffizienzCluster Management GmbH<br />

Teilnehmer:<br />

Guido Follert<br />

Abteilungsleiter Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik<br />

Andreas Fleischer<br />

Regional Director Germany bei Goodman Germany GmbH<br />

Christian Bärwolff<br />

Vice President Marketing bei Still GmbH<br />

Forum 4: Nachhaltigkeit: Die CO2-neutrale Logistikimmobilie?<br />

Green logistics – standards<br />

Uhrzeit: 17:00-17:50 Uhr<br />

Moderator:<br />

Hans-Joachim Schlobach<br />

Inhaber und Geschäftsführer RS Verlag GmbH<br />

Teilnehmer:<br />

Dipl. Ing. M.Sc. Simone Lakenbrink<br />

Geschäftsführende Gesellschafterin bei DIFNI GmbH & Co. KG<br />

Weitere Teilnehmer sind angefragt.


Gelungene Premiere des<br />

„<strong>LogReal</strong>Campus“<br />

auf der „transport logistic“<br />

Der erste Auftritt des Gemeinschaftsstands<br />

<strong>LogReal</strong>Campus<br />

auf der transport logistic <strong>2013</strong><br />

erzielte eine hervorragende Resonanz.<br />

Die aus allen relevanten Branchen stammenden<br />

namhaften Aussteller zeigten<br />

sich beeindruckt und überzeugt von<br />

dem „Full-Service-Konzept zum Festpreis“,<br />

das sich hinter dem <strong>LogReal</strong>Campus<br />

verbirgt.<br />

Rudolf Hämel und Rudi Kuiper, Chefs<br />

de Mission und Geschäftsführer des<br />

<strong>LogReal</strong>Campus-Betreibers <strong>LogReal</strong><br />

World GmbH (Dortmund), sind nicht<br />

überrascht über die Erfolge der Aussteller.<br />

„Wir haben mit dem <strong>LogReal</strong>Campus<br />

ein überzeugendes und hochwertiges<br />

Konzept für einen Gemeinschaftsstand<br />

erarbeitet, der in der Branche seinesgleichen<br />

sucht.“ Denn Gemeinschaftsstand<br />

bedeute auch, dass die Aussteller untereinander<br />

sich näher kommen und Geschäftspartner<br />

werden können. „In dieser,<br />

aber auch in jeder anderen Hinsicht, hat<br />

unser Campus hervorragend funktioniert“,<br />

resümiert Rudolf Hämel. „Wir<br />

haben hier auf der transport logistic gezeigt,<br />

dass man nicht über ein Megabudget<br />

verfügen muss, um eine erfolgreiche Messepräsenz<br />

zu planen und zu realisieren.<br />

Dank unseres Festpreis-Konzepts werden<br />

Messen für <strong>LogReal</strong>Campus-Kunden kalkulier-<br />

und bezahlbar.“<br />

Die Macher des <strong>LogReal</strong>Campus und die<br />

Messe München freuen sich schon jetzt<br />

auf die erneute Teilnahme an der Immobilienmesse<br />

EXPO REAL vom 07.-09. Oktober<br />

<strong>2013</strong>, für die bereits erste Buchungen<br />

(u.a. Fraunhofer SCS, Goodman, Max<br />

Bögl, bgm, Verdion und Meir Logistikimmobilien)<br />

vorliegen.<br />

Alle Infos unter www.logrealcampus.de<br />

60<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong>


Inserentenverzeichnis: <strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong> Nr. 2<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong><br />

Das Magazin für Logistik, Real Estate, Retail und Industrie<br />

Postvertriebsstück VKZ K 43601 ISSN 2194-9948 Preis 7,– Euro Juli <strong>2013</strong> 2 <strong>2013</strong><br />

Nachhaltigkeit<br />

neu definiert:<br />

Deutschland<br />

Österreich<br />

Schweiz<br />

Wie viel »Sustainability«<br />

kann sich die Logistikindustrie<br />

leisten?<br />

Logistikoutsourcing beim BVB<br />

Audius 27<br />

Max Bögl 25<br />

BVL 59<br />

Charity 57<br />

Contract24 51<br />

CREAPAPER 13/41<br />

Dietz AG 9<br />

DPD 64<br />

Duisport 55<br />

EXPOREAL 2<br />

Goodman 61<br />

Hörmann 38<br />

Lagermax 45<br />

Meir Österreich 48<br />

Nextparx 11<br />

Pfenning 17<br />

PUNKTEINS 41<br />

SYBAC 33<br />

TIMOCOM 63<br />

Verdion 43<br />

Wir schauen dann schon mal nach vorn:<br />

Die nächste Ausgabe<br />

erscheint am<br />

27. September <strong>2013</strong><br />

Thema: Immobilien,<br />

Logistik und Beschaffung:<br />

Special zur EXPO REAL /<br />

BVL / BME<br />

<strong>LogReal</strong>.<strong>direkt</strong><br />

Das Magazin für Logistik, Real Estate, Retail und Industrie<br />

Deutschland<br />

Österreich<br />

Schweiz<br />

Postvertriebsstück VKZ K 43601 ISSN 2194-9948 Preis 7,– Euro September <strong>2013</strong> 3 <strong>2013</strong><br />

Immobilien, Logistik<br />

und Beschaffung:<br />

Special zur<br />

EXPO REAL / BVL / BME<br />

Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige.<br />

Anzeigenschluss:<br />

06. September <strong>2013</strong><br />

SPECIAL<br />

Häfen –<br />

Container –<br />

Eisenbahnen<br />

Kontakt: Jennifer Beyer · Fon (02 31) 91 45 46-35 00<br />

jennifer.beyer@logreal<strong>direkt</strong>.de

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