Text der Diplomarbeit - Hiss Reet
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Diplomarbeit 1. Einleitung und Grundsätzliches Ralf Reißen 1. Einleitung und Grundsätzliches 1.1. Aus der Historie Das uralte Bestreben des Menschen, das Gewitterphänomen zu erfassen, war bis weit in die Neuzeit hinein geprägt durch mythologische Vorstellungen, insbesondere aus der altbabylonischen und altgriechischen Zeit, in der man sich die zerstörenden Wirkungen des Blitzes durch einen von Göttern oder Göttinnen vom Himmel geschleuderten, zündenden Feuerstrahl und durch einen zerschmetternden Donnerkeil zu erklären versucht hatte. Ein bedeutender Schritt in der naturwissenschaftlich begründeten Erkenntnis des Blitzphänomens nach der Zeit der mystischen Deutungen erwuchs aus den Experimenten mit Reibungselektrizität. Zwar war schon den Griechen etwa 600 v. Chr. die elektrische Wirkung des geriebenen Bernsteins bekannt, aber erst durch die Erfindung der rotierenden Elektrisiermaschinen als Ladungserzeuger, bei denen zwei Isolierstoffe unterschiedlicher Konsistenz kontinuierlich aufeinandergerieben werden, und die der Leydener Flasche als Ladungs- und damit Energiespeicher, konnte die Elektrizität soweit intensiviert werden, dass deutlich leuchtende Funken, die sich prasselnd entluden, beobachtet werden konnten. Als erster erkannte der Physiker und Ingenieur in schwedischen und kursächsischen Diensten, Otto von Guericke (1602-1686), der im Jahre 1670 in Magdeburg die erste Elektrisiermaschine mit einer Schwefelkugel fertigte, die Analogie zwischen einer elektrostatischen Entladung im Laboratorium und der Blitzentladung. Ergänzend stellte der Engländer William Wall 1698 die folgende Hypothese auf: Wenn man ein genügend großes Stück Bernstein reibt, muss es Blitz und Donner wie bei einem Gewitter geben. Johann Heinrich Winkler, Physikprofessor in Leipzig, publizierte dann 1746 die Ansicht, dass die elektrische Wolkenentladung die Ursache eines Gewitters sei und sich der Blitz zur Erde entlade. Weitere Experimente, z.B. des Staatsmanns, Schriftstellers und Naturwissenschaftlers Benjamin Franklin (1706-1790), der Versuche mit Stangen und Drachen im Gewitterfeld durchführte, bestätigten diese Thesen. [5] -3-
Diplomarbeit 1. Einleitung und Grundsätzliches Ralf Reißen 1.2. Blitzschutz und die Unternehmensphilosophie der Blitschutzfirma Hans Thormählen GmbH & Co Ein Blitzschlag birgt eine große Gefahr. In früheren Jahrhunderten brannten ganze Städte ab, wenn in Bauwerke die „Elektrizität“ einschlug. Der Amerikaner Benjamin Franklin, einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten von Amerika, erfand 1752 den Blitzableiter und somit einen ersten wirksamen Schutz gegen die Naturgewalt. Mit seiner Erfindung wurde in Deutschland erstmals 1769 die Michaeliskirche in Hamburg ausgerüstet. Kirchen gehören auch heute noch zu den Bauwerken, die von der norddeutschen Firma Hans Thormählen GmbH & Co mit entsprechenden Anlagen ausgestattet werden. Hauptaugenmerk liegt aber im Industriezeitalter auf dem Schutz von Wohnhäusern, technischen Anlagen und anderen Einrichtungen. Schlecht geschützte Gebäude bergen große Gefahren. Was passiert etwa, wenn durch einen Blitz die Großrechenanlage eines Unternehmens ausfallen sollte? Noch gefährlicher sind die Folgen in anderen Bereichen. Unzureichender Schutz der Krankenhäuser oder Verkehrslenkungseinrichtungen von Bahn und Flugsicherung könnte für viele Menschen tödliche Folgen haben. Bei öffentlichen Gebäuden wie Verwaltungen, Kliniken, Industrieanlagen der privaten Wirtschaft etc. ist es bereits Standard, ja vielfach sogar Vorschrift, ein Blitzschutzsystem zu installieren. Wichtig ist es, für jedes Gebäude eine optimale Lösung zu entwickeln. Die Techniker der Firma Thormählen informieren sich vor Ort und fertigen dann einen Entwurf an. In Feinarbeit wird mit Hilfe modernster Technik die richtige Anlage erstellt und anschließend von den Monteuren eingebaut. Dabei arbeitet das Großenmeerer Unternehmen eng mit Architekten und Ingenieuren vor Ort zusammen. Um für eine gute Betreuung auch bei Reparaturen und Wartung vor Ort zu sorgen, wurden im Laufe der Jahre Geschäftsstellen in Bremen, Kiel, Hannover, Osnabrück, Bielefeld und Aurich eingerichtet. Ferner trägt die Kooperation mit Firmen in Hamburg, Schwerin, Magdeburg, Leipzig und Berlin dazu bei, dass -4-
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<strong>Diplomarbeit</strong><br />
1. Einleitung und Grundsätzliches<br />
Ralf Reißen<br />
1. Einleitung und Grundsätzliches<br />
1.1. Aus <strong>der</strong> Historie<br />
Das uralte Bestreben des Menschen, das Gewitterphänomen zu erfassen, war bis<br />
weit in die Neuzeit hinein geprägt durch mythologische Vorstellungen,<br />
insbeson<strong>der</strong>e aus <strong>der</strong> altbabylonischen und altgriechischen Zeit, in <strong>der</strong> man sich<br />
die zerstörenden Wirkungen des Blitzes durch einen von Göttern o<strong>der</strong> Göttinnen<br />
vom Himmel geschleu<strong>der</strong>ten, zündenden Feuerstrahl und durch einen<br />
zerschmetternden Donnerkeil zu erklären versucht hatte.<br />
Ein bedeuten<strong>der</strong> Schritt in <strong>der</strong> naturwissenschaftlich begründeten Erkenntnis des<br />
Blitzphänomens nach <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> mystischen Deutungen erwuchs aus den<br />
Experimenten mit Reibungselektrizität. Zwar war schon den Griechen etwa 600 v.<br />
Chr. die elektrische Wirkung des geriebenen Bernsteins bekannt, aber erst durch<br />
die Erfindung <strong>der</strong> rotierenden Elektrisiermaschinen als Ladungserzeuger, bei<br />
denen zwei Isolierstoffe unterschiedlicher Konsistenz kontinuierlich<br />
aufeinan<strong>der</strong>gerieben werden, und die <strong>der</strong> Leydener Flasche als Ladungs- und<br />
damit Energiespeicher, konnte die Elektrizität soweit intensiviert werden, dass<br />
deutlich leuchtende Funken, die sich prasselnd entluden, beobachtet werden<br />
konnten.<br />
Als erster erkannte <strong>der</strong> Physiker und Ingenieur in schwedischen und<br />
kursächsischen Diensten, Otto von Guericke (1602-1686), <strong>der</strong> im Jahre 1670 in<br />
Magdeburg die erste Elektrisiermaschine mit einer Schwefelkugel fertigte, die<br />
Analogie zwischen einer elektrostatischen Entladung im Laboratorium und <strong>der</strong><br />
Blitzentladung. Ergänzend stellte <strong>der</strong> Englän<strong>der</strong> William Wall 1698 die folgende<br />
Hypothese auf: Wenn man ein genügend großes Stück Bernstein reibt, muss es<br />
Blitz und Donner wie bei einem Gewitter geben. Johann Heinrich Winkler,<br />
Physikprofessor in Leipzig, publizierte dann 1746 die Ansicht, dass die elektrische<br />
Wolkenentladung die Ursache eines Gewitters sei und sich <strong>der</strong> Blitz zur Erde<br />
entlade.<br />
Weitere Experimente, z.B. des Staatsmanns, Schriftstellers und<br />
Naturwissenschaftlers Benjamin Franklin (1706-1790), <strong>der</strong> Versuche mit Stangen<br />
und Drachen im Gewitterfeld durchführte, bestätigten diese Thesen. [5]<br />
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