Text der Diplomarbeit - Hiss Reet
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<strong>Diplomarbeit</strong><br />
6. Blitzschutztechnische Anfor<strong>der</strong>ungen, die an Weichdächer gestellt werden müssen<br />
Ralf Reißen<br />
Durchschlagsspannung direkt um 90 kV (Abstand 55cm) bzw. um 65 kV (Abstand<br />
60cm) niedriger. Ob die Dachdeckerdrähte geerdet sind, spielt für die<br />
Durchschlagsspannung in unserem Versuchsaufbau keine nennenswerte Rolle.<br />
6.2. Kriterien für einen wirksamen Blitzschutz<br />
Wie die Versuche in Kapitel 6.1. gezeigt haben, sind für einen wirksamen<br />
Blitzschutz von reetgedeckten Gebäuden einige Kriterien zu beachten. Wichtigster<br />
Punkt ist dabei, dass das Blitzschutzsystem isoliert aufgebaut ist und dass die<br />
Sicherheitsabstände nach VDE auf keinen Fall unterschritten werden. In den<br />
Versuchen wurde deutlich, dass die größte Gefahr bei solchen Anlagen die<br />
Näherungen von Metallteilen auf dem Dach (Dachdeckerdraht, Firstabdeckung<br />
aus Kupferblech etc.) zu geerdeten Teilen (Elektroinstallation, geerdete Rohre<br />
etc.) in unmittelbarer Nähe sind. Der Sicherheitsabstand um solche Näherungen<br />
auszuschließen, kann nach DIN V ENV 61024-1 [7] berechnet werden, in <strong>der</strong><br />
Praxis hat sich jedoch ein Abstand von etwa 0,5 m bewährt. Können diese<br />
Näherungen o<strong>der</strong> die Wirkung dieser Näherungen ausgeschaltet werden, so ist<br />
ein wirksamer Blitzschutz grundsätzlich möglich.<br />
6.2.1. Erdung <strong>der</strong> metallenen Teile<br />
Ist unmittelbar unter dem Dach die Elektroinstallation o<strong>der</strong> etwa ein geerdetes<br />
Rohr (Wasserleitung etc.) vorhanden, so sind, um die Wirkung einer eventuellen<br />
Näherung zu vermeiden, alle auf o<strong>der</strong> in dem <strong>Reet</strong>dach befindlichen Metallteile zu<br />
erden. Dies gilt auch für die Dachdeckerdrähte. In <strong>der</strong> Realität ist dies jedoch ein<br />
schwieriges Unterfangen! Bei <strong>der</strong> Eindeckungsart eines genähten <strong>Reet</strong>daches<br />
(vgl. 2.3.2) ist eine Erdung <strong>der</strong> Drähte nahezu unmöglich. Beim gebundenen o<strong>der</strong><br />
geschraubten <strong>Reet</strong>dach (vgl. 2.3.1 und 2.3.3), welches in Norddeutschland die<br />
häufigsten Dachdecktechniken sind, ist ein großflächiges Erden <strong>der</strong><br />
Dachdeckerdrähte bei einem Neubau möglich: Die Vorlegedrähte müssen dazu<br />
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