Text der Diplomarbeit - Hiss Reet
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<strong>Diplomarbeit</strong><br />
5. Schäden, die durch Blitzeinwirkung an reetgedeckten Häusern entstanden sind<br />
Ralf Reißen<br />
5. Schäden, die durch Blitzeinwirkung an reetgedeckten Häusern<br />
entstanden sind<br />
In Regionen, wo Weichdächer weit verbreitet sind, ist immer wie<strong>der</strong> in Zeitungen<br />
zu lesen, dass Häuser, die mit <strong>Reet</strong> o<strong>der</strong> Stroh gedeckt waren, ein Opfer <strong>der</strong><br />
Flammen wurden. Verursacht werden solche Brände in vielen Fällen durch die<br />
Auswirkungen eines Blitzeinschlages.<br />
Selbst mit einem installierten Blitzschutzsystem besteht immer noch ein Risiko.<br />
Zwar ist die Gefahr von Direkteinschlägen äußerst gering, dafür ist es aber<br />
möglich, dass durch Näherungen Teilentladungen und sogar Überschläge und<br />
damit Funkenbildung auftritt. Voraussetzung für eine einwandfreie Funktion eines<br />
Blitzschutzsystems sind regelmäßige Sicht- und Funktionsprüfungen <strong>der</strong> Anlage.<br />
Beson<strong>der</strong>s spektakulär ist <strong>der</strong> Blitzeinschlag in das reetgedeckte Rathaus in<br />
Worpswede, das mit einem Blitzschutzsystem versehen war und dennoch in <strong>der</strong><br />
Nacht vom 13. auf den 14.06.1997 infolge eines Blitzeinschlags abgebrannt ist. In<br />
dem Untersuchungsbericht <strong>der</strong> Firma Thormählen [8] wird von den<br />
Gegebenheiten berichtet:<br />
„Das ca. 30 x14 m große und ehemalige Bauerngehöft wurde vor 10 Jahren<br />
renoviert und zum Rathaus hergerichtet. Der Bau ist mit einem ziegelgedeckten<br />
Neubau durch einen Zwischenbau (Schieferdach) verbunden. Das reithgedeckte<br />
Gebäude und auch das Nebengebäude ist mit einer Blitzschutzanlage vor etwa 10<br />
Jahren ausgerüstet worden. Der Neubau hat mit Sicherheit einen<br />
Fundamenter<strong>der</strong>. Bei dem Altbau, <strong>der</strong> auch bei den Grundmauern unterfangen<br />
wurde, scheint auch ein Fundamenter<strong>der</strong> gelegt worden zu sein, da an einer Stelle<br />
ein korrodiertes Bandeisen in <strong>der</strong> Erdoberfläche zu finden war. Die<br />
Erdungswi<strong>der</strong>stände sind auf <strong>der</strong> beigefügten Skizze festgehalten worden. Das<br />
reithgedeckte Gebäude hatte einen Heidefirst, die Firstleitung war an<br />
Blitzschutzmaste befestigt, ferner war das Gebäude mit 6 Ableitungen versehen.<br />
Die Oberleitung bestand aus Kupfer. Die Augenzeugen, die den<br />
Schadenshergang gesehen haben, wi<strong>der</strong>sprechen sich. Einerseits will man<br />
wahrgenommen haben, dass <strong>der</strong> Blitz in die Blitzschutzanlage in <strong>der</strong> Mitte des<br />
Gebäudes eingeschlagen hat und von da aus über das völlig nasse Dach etwa in<br />
<strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Dachfläche auf die unmittelbar unter <strong>der</strong> Dachfläche verlaufenden<br />
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