Text der Diplomarbeit - Hiss Reet

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05.06.2015 Aufrufe

Diplomarbeit 2. Grundsätzlicher Aufbau von Weichdächern Ralf Reißen 2.3.3. Geschraubtes Reetdach Die in Dänemark entwickelte Schraubtechnik wird seit Mitte der 80er Jahre auch in Deutschland angewendet. Hierbei handelt es sich um eine moderne und Zeit sparende Variante des gebundenen Daches, bei der Schrauben mit einem mittig umwickelten Draht mit einem Elektroschrauber von oben in die Lattung versenkt werden. Der Abstand der Schrauben darf 20 cm nicht unterschreiten. Die Dauerhaftigkeit eines geschraubten Daches hängt wesentlich von der Befestigung der Schraube in der Latte und der Festigkeit der Rödelung des Drahtes ab. Deshalb ist es wichtig, dass die Schraube nie in den Randbereich der Latte gedreht wird, sodass die Latte durch die Schraube gespalten werden kann. Diese Bindung kann auch dann eingesetzt werden, wenn wegen Dachausbauten der Draht nicht mehr um die Dachlatten herumgeführt werden kann. Da der Draht jedoch schneller reißt als bei Zugbelastungen, kann bei dieser Technik der Draht nicht so fest wie bei der traditionellen Bindung durch eine Schlaufe angezogen werden. Bei geschraubten Dächern ist nichtrostender Stahldraht mit einer Mindestdicke von 1 mm zu verwenden. Als Vorlegedraht bzw. Bandstock ist ein nichtrostender Stahldraht oder ein Kupferdraht mit einem Querschnitt von etwa 5 mm zu verwenden. Die Schrauben zur Befestigung des Drahtes sollen nichtrostend sein und eine Mindestgröße von 4,5 mm 35 mm haben. Abbildung 7: Geschraubtes Reetdach (Schnitt) [3] -15-

Diplomarbeit 2. Grundsätzlicher Aufbau von Weichdächern Ralf Reißen 2.4. Firstarten bei Reetdächern Die Firsteindeckung bei Reetdächern ist besonders heikel. Hier, am höchsten Punkt des Daches, treffen Wind und Regen auf die kantige Firstlinie. Um diese Stelle, die den härtesten Witterungseinflüssen ausgesetzt ist, einzudecken, bedient man sich verschiedenster Methoden und Materialien. Diese Firstarten sind regional unterschiedlich und letztendlich auch eine Frage der Kosten. 2.4.1. Der Reetfirst Soll die Firsteindeckung mit Reet erfolgen, so ist im Vorfeld die Hauptwindrichtung zu bestimmen. Die Halme der letzten beiden Reetlagen werden nicht abgeschnitten, sondern über die Firstlattung auf die andere Dachseite gebogen und dort unter das Reet gestopft. Auf die letzten beiden Lagen der Wetter abgewandten Dachseite wird eine Reetlage genäht. Die über den First stehenden Reethalme werden zur anderen Seite gebogen. Auf der Wetterseite wird anschließend eine Reetschicht mit den Stoppelenden nach oben an die beiden letzten Dachlatten genäht, so dass die Halmenden über die abgeknickte Reetschicht der gegenüberliegenden Seite hinausragen. Damit wird im First eine Regen durchlässige Fuge vermieden. Abbildung 8: Mecklenburger Reetfirst (Schnitt) [2] -16-

<strong>Diplomarbeit</strong><br />

2. Grundsätzlicher Aufbau von Weichdächern<br />

Ralf Reißen<br />

2.3.3. Geschraubtes <strong>Reet</strong>dach<br />

Die in Dänemark entwickelte Schraubtechnik wird seit Mitte <strong>der</strong> 80er Jahre auch in<br />

Deutschland angewendet. Hierbei handelt es sich um eine mo<strong>der</strong>ne und Zeit<br />

sparende Variante des gebundenen Daches, bei <strong>der</strong> Schrauben mit einem mittig<br />

umwickelten Draht mit einem Elektroschrauber von oben in die Lattung versenkt<br />

werden. Der Abstand <strong>der</strong> Schrauben darf 20 cm nicht unterschreiten. Die<br />

Dauerhaftigkeit eines geschraubten Daches hängt wesentlich von <strong>der</strong> Befestigung<br />

<strong>der</strong> Schraube in <strong>der</strong> Latte und <strong>der</strong> Festigkeit <strong>der</strong> Rödelung des Drahtes ab.<br />

Deshalb ist es wichtig, dass die Schraube nie in den Randbereich <strong>der</strong> Latte<br />

gedreht wird, sodass die Latte durch die Schraube gespalten werden kann.<br />

Diese Bindung kann auch dann eingesetzt werden, wenn wegen Dachausbauten<br />

<strong>der</strong> Draht nicht mehr um die Dachlatten herumgeführt werden kann. Da <strong>der</strong> Draht<br />

jedoch schneller reißt als bei Zugbelastungen, kann bei dieser Technik <strong>der</strong> Draht<br />

nicht so fest wie bei <strong>der</strong> traditionellen Bindung durch eine Schlaufe angezogen<br />

werden.<br />

Bei geschraubten Dächern ist<br />

nichtrosten<strong>der</strong> Stahldraht mit<br />

einer Mindestdicke von 1 mm<br />

zu verwenden. Als<br />

Vorlegedraht bzw. Bandstock<br />

ist ein nichtrosten<strong>der</strong> Stahldraht<br />

o<strong>der</strong> ein Kupferdraht mit<br />

einem Querschnitt von etwa 5<br />

mm zu verwenden. Die<br />

Schrauben zur Befestigung<br />

des Drahtes sollen<br />

nichtrostend sein und eine<br />

Mindestgröße von 4,5 mm <br />

35 mm haben.<br />

Abbildung 7: Geschraubtes <strong>Reet</strong>dach (Schnitt) [3]<br />

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