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Text der Diplomarbeit - Hiss Reet

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<strong>Diplomarbeit</strong><br />

2. Grundsätzlicher Aufbau von Weichdächern<br />

Ralf Reißen<br />

Feuergefährdung eines weichgedeckten Hauses ist groß, sei es durch<br />

Blitzeinschlag, Funkenflug, Kurzschluß in Leitungen und elektrischen Geräten<br />

o<strong>der</strong> sogar durch vorsätzliche Brandstiftung. Wenn ein <strong>Reet</strong>dach einmal brennt, so<br />

ist auch die Feuerwehr machtlos, da das Löschwasser, welches von außen<br />

aufgetragen wird, außen am <strong>Reet</strong> einfach abläuft und das Dach von innen her<br />

weiterbrennt. Deshalb ist ein beson<strong>der</strong>er Schutz des Hauses notwendig. Ein<br />

wichtiger Punkt des Brandschutzes ist eine gut funktionierendes<br />

Blitzschutzsystem. Im Brandfall können ganze Teile des brennenden Daches<br />

abrutschen und somit den Hausbewohnern den Fluchtweg ins Freie versperren.<br />

Deshalb wird die Bindung des <strong>Reet</strong>s mit einen nichtbrennbarem Material<br />

(verzinkter Draht ∅ 1 – 1,5 mm o<strong>der</strong> Kupferdraht) vorgeschrieben. Früher<br />

verwendete man Haselnuß- o<strong>der</strong> Weidenruten in Verbindung mit Stroh- o<strong>der</strong><br />

Sisalbän<strong>der</strong>n, die leicht durchbrannten und somit die Verbindung zwischen <strong>Reet</strong><br />

und Lattung lösten.<br />

Eine völlig an<strong>der</strong>e Eigenschaft eines <strong>Reet</strong>daches ist die Grünbildung. Moose sind<br />

meist die ersten Ansiedler auf <strong>der</strong> noch kahlen Dachhaut und werden durch den<br />

Schatten hoher Bäume mit ihren herunterfallenden organischen Abfallstoffen<br />

geför<strong>der</strong>t. Die Moose durchdringen mit ihren Wurzeln die Halmwände und führen<br />

über zunehmende Humusbildung zu einer Art Erdschicht auf <strong>der</strong> Dachhaut. Diese<br />

Humus- und Erdschicht ermöglicht weiteres Pflanzenwachstum. Je schneller<br />

dieser natürliche Verrottungsprozeß in Gang gesetzt und vorangetrieben wird, um<br />

so nachhaltiger werden die Atmung und die Durchlüftung <strong>der</strong> Dachhaut<br />

verschlechtert. Mit dem Pflanzenbewuchs auf dem <strong>Reet</strong>dach kommen auch die<br />

tierischen Schädlinge wie Ratten, Mäuse, Sperlinge etc., die sich im Dach<br />

einnisten. Ein wirksamer Schutz vor <strong>der</strong> Grünbildung und ihren Folgen kann durch<br />

chemische Maßnahmen getroffen werden. Diese sind aber nur wirksam, wenn sie<br />

in regelmäßigen Zeitabständen (alle 2-3 Jahre) wie<strong>der</strong>holt werden. Wer keine<br />

chemischen Maßnahmen zur Moosbekämpfung ergreifen möchte, sollte sein Dach<br />

regelmäßig reinigen und pflegen.<br />

Eine an<strong>der</strong>e Methode zur Moosbekämpfung wird <strong>der</strong>zeit in Norddeutschland<br />

getestet: Durch Einbringen von Kupferblechen, beispielsweise als Firstabdeckung,<br />

über die dann das Regenwasser abtropft, son<strong>der</strong>t das Regenwasser bestimmte<br />

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