Text der Diplomarbeit - Hiss Reet

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05.06.2015 Aufrufe

Diplomarbeit 1. Einleitung und Grundsätzliches Ralf Reißen Abbildung 1: typisches norddeutsches Reetdach [16] In der DIN VDE 0185 Teil 2 [6] ist zwar genau beschrieben, wie solch ein Blitzschutz für Häuser mit weicher Bedachung auszusehen hat, dennoch bleiben hier einige Fragen offen. Deshalb soll in dieser Arbeit zum einen der Stand der heutigen Blitzschutznormung aufgezeigt werden, und zum anderen sollen die Anforderungen herausgearbeitet werden, die an moderne Reetdächer in verschiedenster Ausführung gestellt werden müssen. Probleme, die im Bezug auf Blitzschutz bei modernen Reetdächern auftreten, sind beispielsweise metallene Durchführungen (Kaminsanierung mittels Edelstahlrohr) oder etwa Firstabdeckungen aus Kupferblech. Um die Wirkung dieser Werkstoffe in Verbindung mit einem Blitzschutzsystem zu untersuchen, sollte im Vorfeld bereits der Aufbau des Daches mit all seinen Metallteilen (Dachdeckerdrähte) bekannt sein. Hieraus kann dann ein technisches Modell erarbeitet werden. Grundsätzlich ist der Blitzschutz von Weichdächern nichts Neues. In einer Veröffentlichung aus dem Jahre 1928 [9] ist genau beschrieben, was für einen solchen Blitzschutz zu tun ist: -7-

Diplomarbeit 1. Einleitung und Grundsätzliches Ralf Reißen „ 22. Weichgedeckte Gebäude Die weichgedeckten Gebäude tragen mit die Hauptschuld an der Größe des auf dem Land entstehenden Blitzschadens. Beim Einschlag entsteht meist ein Vollschaden, indem das ganze Gebäude sofort in Flammen steht, ferner kann durch Flugfeuer der Schaden sich leicht auch auf die Umgebung verbreiten. Die Zündungsgefahr wi rd in hervorragendem Maße durch Drahteinlagen in den Stroh-, Rohr-, Schilf- und Schindeldächern erhöht. Wie schon an anderer Stelle hervorgehoben, brennt beim Eindringen des Blitzes in Heu und Stroh meistens gleich das Gebäude im ganzen Umfang, so daß es für das Gebäude samt Inhalt keine Rettung mehr gibt. Bei Dächern dieser Art muß der Blitzstrom künstlich in genügender Entfernung von der Dachfläche gehalten werden. Die Leitungen werden daher auf hölzernen Stützen angebracht, so daß sie von der Dachfläche mindestens 40 cm Abstand haben. Die Leitungen sollen das Dach wegen der Drahteinlagen möglichst nicht durchdringen. Wo sich das ausnahmsweise nicht durchführen lassen sollte, sind die Leitungen so stark mit Holz zu umkleiden, daß sie vom Dach und von den Vorräten im Inneren gründlich getrennt sind. Die Fangvorrichtung auf dem First soll wenigstens 50 cm Abstand vom First haben, auf die Enden des Firstes ist je eine Auffangvorrichtung zu setzen. Von jeder Fangvorrichtung soll eine Ableitung zur Erde geführt werden, die am untersten Punkt der Fangvorrichtung angeschlossen wird. An die Erdleitung sind alle bevorzugten Entladestellen anzuschließen (Jauchegruben und andere feuchte Stellen). Im übrigen wird eine Ringleitung empfohlen. Schornsteine, innere Metallteile usw. sind wie bei anderen Gebäuden zu behandeln.“ Betrachtet man diese Ausführungen aus dem Jahre 1928, so sind schon einige Parallelen mit der heutigen DIN 57185 / VDE 0185 Teil 2 [6] zu erkennen. -8-

<strong>Diplomarbeit</strong><br />

1. Einleitung und Grundsätzliches<br />

Ralf Reißen<br />

Abbildung 1: typisches norddeutsches <strong>Reet</strong>dach [16]<br />

In <strong>der</strong> DIN VDE 0185 Teil 2 [6] ist zwar genau beschrieben, wie solch ein<br />

Blitzschutz für Häuser mit weicher Bedachung auszusehen hat, dennoch bleiben<br />

hier einige Fragen offen. Deshalb soll in dieser Arbeit zum einen <strong>der</strong> Stand <strong>der</strong><br />

heutigen Blitzschutznormung aufgezeigt werden, und zum an<strong>der</strong>en sollen die<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen herausgearbeitet werden, die an mo<strong>der</strong>ne <strong>Reet</strong>dächer in<br />

verschiedenster Ausführung gestellt werden müssen. Probleme, die im Bezug auf<br />

Blitzschutz bei mo<strong>der</strong>nen <strong>Reet</strong>dächern auftreten, sind beispielsweise metallene<br />

Durchführungen (Kaminsanierung mittels Edelstahlrohr) o<strong>der</strong> etwa<br />

Firstabdeckungen aus Kupferblech. Um die Wirkung dieser Werkstoffe in<br />

Verbindung mit einem Blitzschutzsystem zu untersuchen, sollte im Vorfeld bereits<br />

<strong>der</strong> Aufbau des Daches mit all seinen Metallteilen (Dachdeckerdrähte) bekannt<br />

sein. Hieraus kann dann ein technisches Modell erarbeitet werden.<br />

Grundsätzlich ist <strong>der</strong> Blitzschutz von Weichdächern nichts Neues. In einer<br />

Veröffentlichung aus dem Jahre 1928 [9] ist genau beschrieben, was für einen<br />

solchen Blitzschutz zu tun ist:<br />

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