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Evang. Kirchengemeinde Roth - Gemeindebrief Juni 2015 bis August 2015 "Feste feiern"

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Biblische Besinnung<br />

Die Kraft des Glaubens<br />

Es gibt Kernworte des Glaubens; Worte, die ins<br />

Herz hineingehen und die – wie es gerade nötig ist<br />

– trösten, ermutigen oder auch ermahnen. Für<br />

mich steht eines davon im zweiten Timotheusbrief<br />

(1,7): Gott hat uns nicht gegeben den Geist<br />

der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und<br />

der Besonnenheit.<br />

Gewiss: Furcht, Befürchtungen, auch Ängste<br />

gehören zum Leben dazu. Es wäre nicht gut, so<br />

etwas zu verdrängen. Etwas anderes ist es jedoch,<br />

wenn der Geist der Furcht unser ganzes Leben<br />

prägt. Dem stellt das neutestamentliche Wort den<br />

Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit<br />

gegenüber.<br />

Der Geist der Kraft geht mit einer inneren Stärke<br />

einher, die dem Sog des Negativen widerstehen<br />

kann; die durchhalten und etwas aushalten kann.<br />

Im Geist der Liebe (nicht zu verwechseln mit<br />

einer harmoniesüchtigen Lieb-Kind-Haltung)<br />

können wir uns öffnen für die Menschen neben<br />

uns und bekommen wir die Freiheit, nicht ständig<br />

nur um uns selber kreisen zu müssen. Und mit der<br />

Kraft der Besonnenheit ist die Fähigkeit gemeint,<br />

mit einer gewissen Gelassenheit und Unaufgeregtheit<br />

sich den Aufgaben und Herausforderungen<br />

des Lebens zu stellen. Kurzum: In<br />

dem allen wird das Wirken des Geistes Gottes,<br />

des Heiligen Geistes konkret.<br />

Ich habe schon vor längerer Zeit versucht, hieraus<br />

ein paar Leitsätze zu formulieren – auch für mich<br />

ganz persönlich (quasi in einem Nachbuchstabieren<br />

der neutestamentlichen Kernbotschaft):<br />

Das Leben ist stärker als der Tod.<br />

Die Kraft des Glaubens (des<br />

Vertrauens) ist stärker als der Bannkreis<br />

der Angst.<br />

Das alles schreibt uns letztlich die neutestamentliche<br />

Botschaft ins Herz. In der nachösterlichen<br />

und pfingstlichen Zeit werden wir<br />

besonders daran erinnert. Und eben diese<br />

Erinnerung ist mir nun gerade in dieser biblischen<br />

Besinnung wichtig. Es ist die letzte, die ich vor<br />

meinem Ruhestand für den <strong>Gemeindebrief</strong><br />

verfasse. Gerade am Ende meiner Tätigkeit in<br />

<strong>Roth</strong> bewegt mich die Frage, ob man als<br />

Gemeindepfarrer wirklich das <strong>Evang</strong>elium von<br />

Jesus Christus so verkündet hat, dass es auch die<br />

Herzen erreichen konnte. Die Bruchstückhaftigkeit<br />

des eigenen Redens und Handelns wird<br />

einem durchaus nochmals deutlich bewusst.<br />

Genauso freilich darf gelten: Nicht wir selber sind<br />

es, die den Glauben schaffen – weder die Pfarrer<br />

noch sonstwer in unserer Kirche. Gott nimmt uns<br />

in den Dienst – aber nur er selber kann uns den<br />

Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit<br />

verleihen. Wir alle dürfen ihn bitten, dass er<br />

dieses Werk an uns verrichtet – wie und wann es<br />

ihm gefällt.<br />

Mit aufrichtigem Dank für alle Zeichen menschlicher<br />

Verbundenheit grüßt Sie herzlich<br />

Pfr. Dr. Karl Eberlein<br />

Foto: Ohlson<br />

Die Kraft der Liebe ist stärker als Hass,<br />

Gewalt und Eigensucht.<br />

Foto: Internet

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