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nahdran - B. Braun Melsungen AG

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Im Operationsaal passieren Fehler. Daraus können und<br />

müssen Ärzte sowie Pflegende lernen und sich als<br />

Team begreifen. Nur wenn das Zusammenspiel stimmt,<br />

klappt eine perfekte Operation. Darum ging es beim<br />

Symposium „Strategien zur Fehlervermeidung im OP“,<br />

das die Aesculap Akademie zum vierten Mal in Berlin<br />

organisiert hatte und die Berufsgruppen zusammenbrachte.<br />

Wer eingesteht, falsch gehandelt zu haben,<br />

ist eigentlich ein guter Mitarbeiter, so eine wichtige<br />

Erkenntnis. Denn er verschafft seinen Kollegen und<br />

sich selbst die Möglichkeit, diesen Fehler nicht zu wiederholen.<br />

14 <strong>nahdran</strong> 2/12<br />

Von Thomas Grether, Medizin- und Wirtschaftsjournalist, Bad Homburg<br />

Gab das einen Aufschrei, als Ärzte<br />

erstmals der Publikumspresse<br />

gegenüber ihre Behandlungsfehler<br />

eingestanden haben. Ob<br />

es klug war, dies den Journalisten<br />

der Zeitung mit den ganz<br />

großen Buchstaben kundzutun,<br />

sei dahingestellt. Denn<br />

Deutschlands größte Boulevard-Zeitung<br />

titelte: „Erstmals<br />

sprechen Ärzte über ihr Versagen.“<br />

Das ärgert Prof. Dr. Claus-<br />

Dieter Heidecke sehr. „Von<br />

wegen Versagen – das sind die<br />

mutigsten Ärzte Deutschlands“,<br />

sagte Heidecke. Er war<br />

wissenschaftlicher Leiter eines<br />

Symposiums, das die Aesculap<br />

Akademie dieser Tage zum<br />

Thema „Strategien zur Fehlervermeidung<br />

im OP“ in Berlin<br />

organisiert hatte. Heidecke, der<br />

auch Geschäftsführender Direktor<br />

der Chirurgischen Klinik und<br />

Poliklinik der Universitätsmedizin<br />

Greifswald ist, führte mit dem<br />

Foto: dpa<br />

ethischen Gebot allen medizinischen<br />

Handelns „Primum non<br />

nocere“ ins Thema ein. „Zuerst<br />

einmal nicht schaden“ hört<br />

sich so selbstverständlich an.<br />

Keine Wirkung<br />

ohne Nebenwirkung<br />

Doch auch ein OP-Team müsse<br />

ständig abschätzen, dass kaum<br />

eine Wirkung ohne Nebenwirkung<br />

bleibe. Ein Restrisiko be -<br />

stehe fort, denn das menschliche<br />

Gehirn arbeite zwar sehr<br />

gut, aber nicht perfekt. Auch<br />

wenn sie manchem Operateur<br />

lästig seien, verbesserten Check -<br />

listen die Sicherheit nachhaltig.<br />

Studien belegten, dass diese<br />

Listen, konsequent angewendet,<br />

die Anzahl der Todesfälle<br />

signifikant verringerten, sagte<br />

Heidecke: „Checklistenbasiertes<br />

Teamtraining senkt die<br />

Mortalität um 15 Prozent in<br />

der Trainingsgruppe.“

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