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DaS fcw-TEaM SaiSon 2011/2012 DiE ... - FC Wohlen

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Erste Mannschaft | andy wyder<br />

<strong>DaS</strong> pHanToM von BrüHl<br />

nein, es war definitiv nicht der Tag des fc wohlen an diesem dritten adventswochenende.<br />

Trainer adrian Kunz wusste von der wichtigkeit des Spieles und der punktevergabe am Ende<br />

der partie. Er nahm im nebelverhangenen Stadion paul-grüninger in St. gallen das Heft<br />

gleich selber in die Hand und führte das Team während des aufwärmens. Da konnte «Ädu»<br />

und die mitgereisten <strong>fcw</strong>-fans noch nicht wissen, was an diesem grauen Samstagabend<br />

alles passierte.<br />

Noch in den Katakomben des Paul-Grüninger-Stadions<br />

schoss Brühls Trainer Erik<br />

Regtop aus seiner Trainerkabine und das<br />

Türblatt schmetterte mit voller Wucht an die<br />

Stirn des nicht im Aufgebot aufgeführten<br />

Pascal Renfer. Plötzlich war die Liege in der<br />

Garderobe nicht für die Massage der Spieler<br />

genutzt, sondern für die Behandlung des<br />

Wohler Stürmers in Zivil. Die Platzwunde war<br />

tief und Blut tropfte auf den Boden in der<br />

Kabine des <strong>FC</strong> <strong>Wohlen</strong>. Was war das genau,<br />

fragten sich die Wohler Spieler und der Staff<br />

verdutzt.<br />

Das Spiel begann, Bijelic traf nach 100 Sekunden<br />

mit seinem Kopfball nur die Lattenoberkante.<br />

Steuble foulte hart und mit<br />

gestrecktem Bein seinen Gegenspieler und<br />

erhielt nach wenigen Minuten die Gelbe<br />

Karte. <strong>Wohlen</strong> war gut ins Spiel gestartet,<br />

hatte offensiv positive Akzente. Ein Ball in<br />

die Tiefe lancierte Bijelic und Steuble, letzterer<br />

aber im Abseits. Wenn Martin Steuble<br />

seinem Kollegen den Ball überlassen hätte,<br />

wäre dieser allein auf Torhüter Spiegel<br />

zugegangen. Doch Steuble führte den Ball<br />

weiter und hämmerte ihn trotz Abseitspfiff<br />

von Schiedsrichter Gut in die Maschen. Weiterspielen<br />

heisst Gelbe Karte, sprich Gelb-<br />

Rot für Steuble in der 19. Minute – eine<br />

Dummheit ohnegleichen und mit fatalen<br />

Folgen. Denn das Spiel nahm seine skurrile<br />

Geschichte auf. Die 89. Minute war angebrochen<br />

– <strong>Wohlen</strong>s Felipe, eigentlich nur Notnagel<br />

da verletzt, hatte den Handspenalty<br />

kurz zuvor nur an den Aussenpfosten gesetzt<br />

- Brühls Cecco Clemente zog Richtung<br />

<strong>Wohlen</strong>-Tor los und hämmerte aus grosser<br />

Distanz den Ball zuerst an den einen Pfosten,<br />

von wo der Ball an den anderen Pfosten<br />

prallte und den Weg zurück ins Spielfeld<br />

fand. Schiedsrichter Luca Gut konsultierte<br />

seinen «Linesman» Alain Heiniger, der den<br />

Ball hinter der Torlinie sah, das Phantomtor<br />

von Brühl war geboren. Das Spiel verloren,<br />

drei wichtige Punkte Richtung Ligaerhalt<br />

blieben im Nebel von Brühl hängen. Der <strong>FC</strong><br />

<strong>Wohlen</strong> war angeschmiert und die physikalischen<br />

Gesetze müssen für Schiedsrichter<br />

neu geschrieben werden – unwirklich.<br />

<strong>FC</strong>W-Präsident Andy Wyder verfasste im Kabinengang<br />

nach Spielschluss auf die Schnelle<br />

einen Protest, Captain Michael Winsauer<br />

Torhüter Giovanni Proietti reklamiert geschockt das Phantomtor beim Schiedsrichter-<br />

assistenten.<br />

überreichte das Protestformular den sogenannten<br />

«Unparteiischen». In der jüngeren<br />

Fussballgeschichte (siehe Kasten) gab<br />

es schon einmal eine derartige (Tor-)Erscheinung,<br />

aber mit klaren Folgen und einer<br />

Spielwiederholung. Diese Hoffnung wird<br />

wohl auf kleiner Flamme lodern. Es gibt<br />

Tage, da läuft das Leben an einem vorbei<br />

und alles gerät in Schieflage. So auch beim<br />

<strong>FC</strong> <strong>Wohlen</strong> an diesem nasskalten 10. Dezember<br />

im Sankt-Gallischen. Das irreguläre<br />

Brühler Siegtor und die blamable Leistung<br />

der Wohler Akteure erschienen dem Betrachter<br />

wie eine unwirkliche Erscheinung<br />

– leider war es keine Einbildung, es war das<br />

wirkliche Phantom von Brühl.<br />

Bayerns phantomtor<br />

Das bekannteste Phantomtor schoss Thomas<br />

Helmer am 23. April 1994 im Bundesligaspiel<br />

des drittletzten Spieltages<br />

für den <strong>FC</strong> Bayern München gegen den<br />

1. <strong>FC</strong> Nürnberg.<br />

In der 26. Spielminute beförderte Helmer<br />

aus einer undurchsichtigen Situation im<br />

Strafraum heraus den Ball Richtung Nürnberger<br />

Tor. Er verfehlte und der Ball rollte<br />

links am linken Pfosten vorbei über die<br />

Torauslinie. Der Schiedsrichterassistent<br />

Jablonski hingegen hatte zur Verwunderung<br />

aller ein Tor gesehen und signalisierte<br />

dieses dem Schiedsrichter Hans-<br />

Joachim Osmers. Osmers erkannte den<br />

Treffer an und Bayern München gewann<br />

das Spiel 2:1 (inklusive Phantomtor).<br />

Im Nachhinein erklärte der DFB das Tor<br />

jedoch für ungültig, berief sich in dem<br />

Fall nicht auf eine Tatsachenentscheidung<br />

und setzte das Spiel neu an. Bayern<br />

München gewann das Wiederholungsspiel<br />

5:0.<br />

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