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DaS fcw-TEaM SaiSon 2011/2012 DiE ... - FC Wohlen

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Standpunkt | rené Meier, vr-präsident fc wohlen ag<br />

EinE KlEinE wEiHnacHTSgEScHicHTE<br />

- unvollEnDET!<br />

Es war einmal ein kleiner Fussballverein,<br />

der sich anschickte, sich mit viel grösseren<br />

Vereinen sportlich zu messen. Es dauerte<br />

Jahre, bis dieses Ziel erreicht war, aber eines<br />

Tages wurde ein Traum wahr – der kleine<br />

Verein aus dem meist nebelverhangenen<br />

Freiamt stieg auf. In eine Liga höher! Man<br />

nannte sie Nationalliga B, bezeichnenderweise<br />

die zweithöchste des heute von argen<br />

Bankenproblemen geplagten Landes der<br />

Eidgenossen. Man war endlich am Ziel – die<br />

Zeit der Entbehrungen, der Dürre und des<br />

Träumens war vorbei. Der kleine Verein war<br />

dort angekommen, wo er eigentlich gar nie<br />

hinwollte! Es war ja einfach schön zu träumen…!<br />

Man war plötzlich in der harten Wirklichkeit<br />

des Profifussballs angekommen. Nicht genug<br />

damit, dass sich der kleine Verein zuerst<br />

an das raue, neidtriefende Klima dieser<br />

übertriebenen Scheinwelt gewöhnen musste<br />

– die Protagonisten dieser «Welt» wollten<br />

plötzlich noch mehr scheinen, als sie waren<br />

und jemals sein werden. Man nannte sich<br />

fortan Challenge League - Englisch war gefragt!<br />

No problem, denn schon lange wurde<br />

im Verein über Penaltys und nicht über<br />

Elfmeter geschimpft, schon lange hiess der<br />

Mann zwischen den Pfosten Goalie und<br />

nicht Torhüter!<br />

Die Zeit ging ins Land und der kleine Verein<br />

entwickelte sich prächtig – es wurden Probleme<br />

geschaffen und Probleme gelöst (auch<br />

jene der gröberen Art!). Man fand langsam,<br />

aber je länger, desto mehr Gefallen an der<br />

disziplinierten Ernsthaftigkeit, mit welcher<br />

im zweiten Oberhaus der Fussballelite gespielt<br />

wurde. Es war ein erhebendes und<br />

berauschendes Gefühl, sich in der Challenge<br />

League mit ruhmreichen, vor Hochmut strotzenden<br />

Clubs duellieren zu dürfen. Es gefiel<br />

allen - auch Bruder Jakob (manche nennen<br />

ihn etwas despektierlich Köbi), welcher diesem<br />

kleinen Verein schon über ein halbes<br />

Jahrhundert uneingeschränkt die Treue hielt,<br />

der im Stadion Niedermatten erbarmungslos<br />

den geschuldeten Zuschauerobolus eintrieb<br />

und der sich auf den langen, oft mühevollen<br />

Reisen zu den auswärtigen Spielen mit<br />

den multikulti-iPod-verzierten Ballkünst-<br />

Lenker und Dichter im <strong>FC</strong> <strong>Wohlen</strong> - René Meier.<br />

lern über das wunderbare Land der Eidgenossen<br />

erfreute. Schön war es – für alle!<br />

Plötzlich, unabsehbar und befremdend,<br />

hatten sich ein paar Weise im oberen Bern<br />

mit einem unheilvollen Zaubertrank berauscht<br />

und das Augenmass verloren – man<br />

wollte mehr, indem man weniger wollte.<br />

Man erstritt eine Challenge League mit nur<br />

noch 10 Mannschaften. Der Schock sass tief<br />

und der kleine Verein haderte und zürnte.<br />

Die schon seit jeher wenig obrigkeitsgläubigen<br />

Vereinsführer stellten sich dem Schicksal,<br />

das ihnen unverhofft und unerwartet<br />

aufgezwungen wurde. Es warteten harte<br />

Zeiten, die auch ihre Opfer kosteten (und<br />

noch kosten werden). Man ging den Weg,<br />

den man eigentlich nie gehen wollte. Die<br />

Herausforderung war gross und der Kampf<br />

war hart - härter, als viele wahrhaben und<br />

glauben wollten.<br />

Dennoch schaffte es der kleine Verein, bis<br />

Weihnachten im Konzert der Grossen und<br />

Möchtegerngrossen mitzuspielen und das<br />

eine oder andere geschichtsträchtige Solo zu<br />

inszenieren. Die Musik hallte weit über die<br />

das Dorf umzingelnden Hügel des Lindenberges.<br />

Auch die Herren zu Bern nahmen je länger,<br />

je mehr Notiz von den Rebellen aus dem<br />

freien Amt. Als Wiedergutmachung für ihre<br />

unsäglichen Schandtaten verliehen sie erst<br />

vor wenigen Tagen dem Heeresführer «Andreas<br />

dem Grossen und Unerschrockenen» die<br />

goldene Ehrennadel der Fussballlegion. Ein<br />

sehr kleines Dankeschön für eine so gros -<br />

se magistrale Leistung. In England werden<br />

solche Sport- und Verbandshelden zum Ritter<br />

geschlagen. «Sir Andrew» wäre mehr als<br />

angemessen!<br />

Und wenn diese kleine Geschichte endet,<br />

wie alle Geschichten enden, so wird es ein<br />

gutes Ende. Ein Ende voller Freude und Genugtuung<br />

- und weiterhin mit dem kleinen<br />

Verein in der Challenge League. Weihnachtszeit<br />

– die Zeit der Wünsche!<br />

Frohe Weihnachten, ein glückliches neues<br />

Jahr und viele schöne Träume. Auf dass sich<br />

diese einmal mehr erfüllen mögen!<br />

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