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Ausgabe Mai 2015 Ausgabe Mai 2015

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28.05.2015 Aufrufe

Sonderthema in denen Theorie und Praxis verbunden werden: „Learning on the job“. Berufliche Weiterbildung findet sowohl während der Arbeitszeit, aber auch in der Freizeit statt. Während der Arbeitnehmer sich hier zeitlich beteiligt, übernimmt der Arbeitgeber meist die Kosten. Neben Arbeitgeber- und, in selteneren Fällen, Arbeitnehmer-Kostenübernahme stehen auch öffentliche Fördermittel zur Verfügung, beispielsweise durch die Agentur für Arbeit, die EU oder die einzelnen Bundesländer. Nicht verwechselt werden sollte berufliche und betriebliche Weiterbildung: im ersten Fall möchte der Lernende sich selber höher qualifizieren – ein Wunsch, der mit dem des Unternehmens übereinstimmen kann, aber nicht muss. Im Rahmen der betrieblichen Weiterbildung möchte die Firma ihren Mitarbeiter auf eine neue Position bringen und investiert daher in seine Fortbildung. Es gibt auch spezielle Förderungen für den beruflichen Aufstieg, beispielsweise das sogenannte Meister-BAföG. Berufliche Weiterbildung ist heute ein Muss, in manchen Zweigen der Gesellschaft können bestimmte Tätigkeiten nur nach Nachweis der Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen ausgeübt werden. Auch un- bzw. angelernte Mitarbeiter können über betriebliche wie berufliche Weiterbildungsmaßnahmen ihren Status verbessern und so auf dem Arbeitsmarkt konkurrenzfähiger sein. Eine Sonderform der Weiterbildung ist die sogenannte „Erwachsenenbildung“, die in Deutschland gewöhnlich in drei Kategorien aufgegliedert wird: zum einen die bereits besprochene berufliche oder betriebliche Weiterbildung, zum anderen die allgemeine Weiterbildung und schließlich die politische Weiterbildung. Gemeint ist, dass nach Abschluss einer ersten Lern- bzw. Bildungsphase nun eine erneute Ausbildungsphase beginnt. Der Ausgangspunkt der Erwachsenenbildung ist im frühen 19. Jahrhundert zu suchen, wo sich Arbeiterbildungsvereine das Ziel steckten, Arbeiter aus ihrer durch einen Mangel an Bildung verursachten eher schlechten Situation herauszuführen. Letztendlich kann man hier auch die Wurzel der Idee eines „lebenslangen Lernens“ sehen. Wissen wird heute kooperativ, das heißt gemeinsam, erlernt. Moderatoren, Coaches sorgen dafür, dass dieser Austausch von Wissen und Erfahrung auf ein Ziel hin ausgerichtet wird. Aufgrund der Gleichheit aller wird hier beim Einzelnen die Motivation zum Lernen vorausgesetzt. Soziale Grenzen spielen dabei keine Rolle. Erstaunlich ist, dass zwar seit den 70er Jahren die Möglichkeit besteht, auf Basis des Meetingräume • Großer Meetingraum für bis zu 15 Personen • Kleiner Meetingraum für bis zu 4 Personen • inkl. Beamer / Flipchart / Pinwand / Internet-Flatrate Telefon- und Sekretariatsservice • Telefon- / Termin-Service in Ihrem Namen • Persönliche Erreichbarkeit Mo-Fr 8-17 Uhr • Sekretariatsservice / Geschäftsadresse / virtuelles Büro Büroräume • Büros für 1-4 Personen auch tage- und stundenweise • Komplett eingerichtete Infrastruktur Wir beraten Sie gerne! Telefon: 0761-4787-0 | Mail: freiburg@ecos-office.com 58 netzwerk südbaden

Sonderthema Bildungsfreistellungsgesetzes fünf Tage im Jahr für Bildungsmaßnahmen freigestellt zu werden, aber nur ein bis zwei Prozent der Infragekommenden dies auch wahrnehmen! Erfreulich ist jedoch, dass laut dem „Adult Education Survey“ (AES), der in allen EU-Länder die Weiterbildungsbeteiligung der 18- bis 64-jährigen erfasst, 2010 rund 42 Prozent der genannten Gruppe diese Maßnahmen wahrnahmen, 59 Prozent im Rahmen der betrieblichen Weiterbildung. 23 Prozent engagierten sich in individueller beruflicher Weiterbildung, wohingegen die persönliche Weiterbildung – unabhängig also vom Beruf, lediglich von 18 Prozent verfolgt wurde. Die Art der Veranstaltung erklärt vielleicht auch, warum die Freistellung so selten erbeten wird: 47 Prozent der Weiterbildner nahmen an Veranstaltungen teil, die zwischen einigen Stunden und maximal einem Tag dauerten. 27 Prozent besuchten mehrtägige, 25 Prozent mehrwöchige Kurse. Spitzenreiter mit 31 Prozent waren die Themen Wirtschaft/Arbeit/Recht gefolgt Computer/Technik/Natur mit 26 Prozent. Nicht so begehrt waren Informationen aus dem Bereich Sprachen(!) /Kultur/Politik, für die sich 12 Prozent interessierten, während 11 Prozent sich der Sozialkompetenz annahmen. Frauen sind übrigens eifriger: 53 Prozent stehen hier 50 Prozent der Männer gegenüber. Altersmäßig am meisten an Weiterbildung interessiert sind die 35 bis 54jährigen (47 Prozent), die 18 bis 34jährigen folgen mit immerhin 41 Prozent. Angebote für Erwachsenenbildung gibt es viele: Volkshochschule, gewerkschaftliche und kirchliche Institutionen, Bildungswerke – zum Beispiel der Kammern –, private Bildungsträger, Seminareinrichtungen der Betriebe und Verbände und auch Universitäten („Wissenschaftliche Weiterbildung“, Studium generale) wie Schulen („Allgemeine Hochschulreife“ am Abendgymnasium). Fortbildung ist – im Gegensatz zur Erwachsenen-/Weiterbildung – ein fester Bestandteil der Berufsausbildung. Hier wird aktuelles Wissen vermittelt, um den Arbeitnehmer auf seinem Leistungsstand zu halten. Daneben kann im Rahmen der sogenannten Erweiterungsfortbildung sein Einsatzspektrum ausgebaut werden, wohingegen die Anpassungsfortbildung der Angleichung von Kenntnissen und Fertigkeiten an veränderte Anforderungen am Arbeitsplatz dient, ohne dass eine tarifwirksame Höherqualifizierung erfolgt. Die wiederum bringt die Aufstiegsfortbildung mit sich: sie qualifiziert für die Wahrnehmung einer Aufgabe mit einem größeren Verantwortungsbereich, was gewöhnlich mit einer höheren Bezahlung einhergeht. Wie in der Berufsausbildung üblich, werden auch hier die erreichten Fortschritte und Qualifikationen durch Prüfungen – beispielsweise vor der IHK – und Bescheinigungen nachgewiesen. Zu solchen Fortbildungsmaßnahmen gehören Kurse zum Erreichen des Fachwirtes oder des Meisters. Auch hier ist eine Teilung des Aufwandes üblich: der Arbeitnehmer bringt die Zeit ein, Arbeitgeber und -nehmer teilen sich die Kosten. Auch hier gibt es öffentliche Fördermittel. „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“, dieser alte Spruch hat lange schon jede Relevanz verloren. Nicht nur, dass angesichts der Schnelllebigkeit unserer modernen Welt eine Nachjustierung der beruflichen Kenntnisse unabdingbar ist, ist es heute auch keineswegs sicher, dass man sein Berufsleben in dem Beruf beendet, in dem man es begonnen hat. Daneben ist eine Erweiterung der eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten auf einem globalisierten Arbeitsmarkt das beste Mittel, sich Chancen zu erarbeiten und „Konkurrenz“ gelassen zu akzeptieren. Aus-, Weiter- und Fortbildung sind heute wichtige Säulen der Gesellschaft, weswegen man als Arbeitnehmer sich um Angebote solcher Einrichtungen bemühen und als Arbeitgeber die Belegschaft zur Wahrnehmung ermuntern sollte: Qualität, Zuverlässigkeit, Innovationskraft eines Unternehmens sind nicht zuletzt vom Bildungsgrad seiner Belegschaft abhängig! spk Baden baut! Modern wohnen Unsere Gesellschaft verändert sich. Dies macht sich auch in der Vielfalt der Wohnformen bemerkbar. Die Idee, dass mehrere Generationen unter einem Dach zusammen leben, ist keine neue, aber nach wie vor eine funktionierende Konzeption. Die sozialen Vorteile für die Bewohner liegen auf der Hand. Dafür sind aber verschiedene planerische Rahmenbedingungen einzuhalten. Junge Menschen und Familien definieren per se ein anderes Anforderungsprofil an Wohnraum als Singles oder Senioren. In der Planung spiegelt sich das in unterschiedlichen Wohnungs- Klaus Wehrle grundrissen wider. Setzt man diese Differenzierung um, dann erhält man automatisch ein vielfältiges Angebot in einem Gebäude. Auch für Investoren sind solche Konzepte sinnvoll, da sie ein größeres Angebot schaffen und das Vermietungsrisiko minimieren. Daneben sind die Standards in Bereichen wie dem Schallschutz oder der barrierefreien Erstellung von Wohnungen deutlich höher geworden. Das wirkt sich auf die Planung von Mehrgenerationenwohngebäuden aus. Sinnvoll ist es bei der Konzeption darauf zu achten, dass die Wohnungen für die jüngeren Generationen einen Bezug zum Garten haben und unter den Wohnungen für ältere Menschen liegen, damit erreicht man automatisch eine natürliche Schalltrennung. Gemeinschaftlich nutzbare Freiflächen im Garten bieten die Möglichkeit sich zwanglos treffen zu können. Die Nachfrage nach dem Mehrgenerationenwohnen ist nicht nur in Städten groß und schafft für die Bewohner solcher Häuser neue Optionen. Klaus Wehrle ist Architekt in Gutach und hat mehrfach in Fachzeitschriften publiziert. Wehrle ist Mitglied im Landesvorstand der Architektenkammer Baden- Württemberg. netzwerk südbaden 59

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in denen Theorie und Praxis verbunden<br />

werden: „Learning on the job“.<br />

Berufliche Weiterbildung findet sowohl<br />

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Freizeit statt. Während der Arbeitnehmer<br />

sich hier zeitlich beteiligt, übernimmt<br />

der Arbeitgeber meist die Kosten. Neben<br />

Arbeitgeber- und, in selteneren Fällen,<br />

Arbeitnehmer-Kostenübernahme stehen<br />

auch öffentliche Fördermittel zur Verfügung,<br />

beispielsweise durch die Agentur für<br />

Arbeit, die EU oder die einzelnen Bundesländer.<br />

Nicht verwechselt werden sollte<br />

berufliche und betriebliche Weiterbildung:<br />

im ersten Fall möchte der Lernende sich<br />

selber höher qualifizieren – ein Wunsch,<br />

der mit dem des Unternehmens übereinstimmen<br />

kann, aber nicht muss. Im Rahmen<br />

der betrieblichen Weiterbildung<br />

möchte die Firma ihren Mitarbeiter auf<br />

eine neue Position bringen und investiert<br />

daher in seine Fortbildung. Es gibt auch<br />

spezielle Förderungen für den beruflichen<br />

Aufstieg, beispielsweise das sogenannte<br />

Meister-BAföG.<br />

Berufliche Weiterbildung ist heute ein<br />

Muss, in manchen Zweigen der Gesellschaft<br />

können bestimmte Tätigkeiten nur<br />

nach Nachweis der Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen<br />

ausgeübt werden.<br />

Auch un- bzw. angelernte Mitarbeiter<br />

können über betriebliche wie berufliche<br />

Weiterbildungsmaßnahmen ihren Status<br />

verbessern und so auf dem Arbeitsmarkt<br />

konkurrenzfähiger sein.<br />

Eine Sonderform der Weiterbildung ist<br />

die sogenannte „Erwachsenenbildung“,<br />

die in Deutschland gewöhnlich in drei<br />

Kategorien aufgegliedert wird: zum einen<br />

die bereits besprochene berufliche oder betriebliche<br />

Weiterbildung, zum anderen die<br />

allgemeine Weiterbildung und schließlich<br />

die politische Weiterbildung. Gemeint ist,<br />

dass nach Abschluss einer ersten Lern- bzw.<br />

Bildungsphase nun eine erneute Ausbildungsphase<br />

beginnt. Der Ausgangspunkt<br />

der Erwachsenenbildung ist im frühen 19.<br />

Jahrhundert zu suchen, wo sich Arbeiterbildungsvereine<br />

das Ziel steckten, Arbeiter<br />

aus ihrer durch einen Mangel an Bildung<br />

verursachten eher schlechten Situation herauszuführen.<br />

Letztendlich kann man hier<br />

auch die Wurzel der Idee eines „lebenslangen<br />

Lernens“ sehen.<br />

Wissen wird heute kooperativ, das heißt<br />

gemeinsam, erlernt. Moderatoren, Coaches<br />

sorgen dafür, dass dieser Austausch<br />

von Wissen und Erfahrung auf ein Ziel hin<br />

ausgerichtet wird. Aufgrund der Gleichheit<br />

aller wird hier beim Einzelnen die Motivation<br />

zum Lernen vorausgesetzt. Soziale<br />

Grenzen spielen dabei keine Rolle. Erstaunlich<br />

ist, dass zwar seit den 70er Jahren<br />

die Möglichkeit besteht, auf Basis des<br />

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