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Netzwerk Südbaden - MAI 2015

Ausgabe Mai 2015

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Märkte<br />

TIPPS VON JOE KELLY<br />

Irgendwann platzt der Knoten<br />

Vom Musiker zum Ausdauerläufer und Motivator<br />

In den 80er und 90er Jahren zog<br />

Joey Kelly mit seiner großen Familie<br />

durch Europa und machte<br />

Musik, zunächst auf der Straße,<br />

dann in Hallen und Arenen. Inzwischen<br />

ist er als Alleinunterhalter<br />

unterwegs, aber nicht mehr als Sänger,<br />

sondern als Motivator. Kelly ist<br />

Extremläufer, Abenteurer und Vortragsreisender.<br />

Kürzlich war er im<br />

Mercedes-Benz Autohaus Schmolck<br />

in Emmendingen zu Gast. „NO LI-<br />

MITS – Wie schaffe ich mein Ziel“,<br />

lautete der Titel. Schmolck und die<br />

Deutsche Post AG in Freiburg hatten<br />

dazu Kunden eingeladen.<br />

netzwerk südbaden: Joey Kelly, Sie<br />

werden als Künstler, Manager und<br />

Familienvater bezeichnet. Als was sehen<br />

Sie sich selbst?<br />

Joey Kelly: Als Unternehmer (Pause).<br />

Und jetzt wollen Sie wissen,<br />

was ich unternehme?<br />

Ja, sehr gerne.<br />

Joey Kelly: Ich mache Ausdauersport.<br />

Außerdem arbeite ich schon<br />

seit 16 Jahren für die Deutsche Post<br />

und auch noch für eine ganze Reihe<br />

von anderen Unternehmen. Ich halte<br />

Vorträge. Ich habe fünf Mitarbeiter und<br />

kein Management. Ich mache alles selber.<br />

Ich arbeite viel und es geht mir sehr gut.<br />

Und wie viel Musiker steckt noch in Ihnen?<br />

Joey Kelly: Gar keiner. Ich mache schon<br />

seit über zehn Jahren keine Musik mehr.<br />

Wir haben früher viel Musik gemacht. Erst<br />

hatten wir keinen Erfolg und von 1994<br />

bis 2002 den maximalen Erfolg. Dann ist<br />

mein Vater leider gestorben und es war<br />

mehr oder weniger vorbei. Er hatte es geschafft,<br />

die Familie zusammenzuhalten.<br />

Danach ist jeder seinen Weg gegangen. Ich<br />

hatte das Glück, unser Familienunternehmen<br />

als Geschäftsführer leiten zu dürfen,<br />

so habe ich das Thema unternehmerisch<br />

für mich kennengelernt.<br />

Joey Kelly<br />

Sie haben früher so gut wie jeden Tag Musik<br />

gemacht. Das fehlt Ihnen nicht?<br />

Joey Kelly: Es war wahrscheinlich nicht<br />

meine Berufung. Musik ist ein Handwerk,<br />

das man lernen kann. Ich vermisse<br />

es nicht. Zusammen als Gruppe war es<br />

eine tolle Zeit, total verrückt. Die Zeit auf<br />

der Straße war hart, aber auch der Erfolg<br />

hatte Kehrseiten. Wir waren entweder beliebt<br />

oder genau das Gegenteil. Wir haben<br />

stark polarisiert und da ist man als junger<br />

Mensch schon empfindlich, wenn andere<br />

einen nicht mögen. Wir waren nie cool<br />

oder sexy, die Kellys waren einfach ungewöhnlich<br />

und anders. Von mir wird es keine<br />

Musik mehr geben. Ich würde sie privat<br />

auch nicht kaufen.<br />

Auf der Bühne im Autohaus<br />

Schmolck erzählte der 42-Jährige<br />

aus seinem Leben, auch noch aus<br />

seiner Zeit als Musiker. Anfangs<br />

habe die Kelly Familiy von Spenden<br />

gelebt und später Stadien mit<br />

50.000 Zuschauern gefüllt. „Ist<br />

Glück ein Zufall?“, fragte Kelly<br />

und gab auch gleich die Antwort:<br />

„Nur wer kämpft und nicht im<br />

Komfort lebt, kann es schaffen.“<br />

Das will er mit seinen Ausdauerläufen<br />

beweisen. Angefangen<br />

hatte es mit einer Wette mit seiner<br />

Schwester Patricia. Mittlerweile<br />

hat er über 100 Marathons in<br />

den letzten 17 Jahren hinter sich,<br />

darunter Triathlons und Ultra-<br />

Marathons. Außerdem hat er mit<br />

Markus Lanz den „Wettlauf zum<br />

Südpol“ bestritten. „Gefühlt das<br />

Ende der Welt“, wie er sagt.<br />

Sie wollen mit ihren Vorträgen motivieren.<br />

Wie kann man den Ausdauersport<br />

auf das berufliche und<br />

private Leben übertragen?<br />

Joey Kelly: Das ist ganz einfach.<br />

Das ganze Leben ist ein Marathon.<br />

Wenn man ein guter Journalist<br />

sein will, muss man auch<br />

dafür ackern und wenn man einen Marathon<br />

beenden will, muss man etwas dafür<br />

tun. Man muss diszipliniert seinen Weg gehen,<br />

trainieren, einen starken Willen, Mut<br />

und Leidenschaft haben - im Grunde das<br />

Gleiche, was ein erfolgreiches Mercedes-<br />

Haus braucht, um neben anderen Autohäusern<br />

zu existieren.<br />

Sie haben einen Triathlon trotz Schlüsselbeinbruch<br />

beendet. Ist Disziplin Ihrer Ansicht<br />

nach erlernbar?<br />

Joey Kelly: Disziplin ist kein Talent und<br />

Ausdauer auch nicht. Das kann man sich<br />

aneignen, das ist für jeden machbar. Klar<br />

hilft auch Talent, aber viele talentierte<br />

Menschen werden schnell faul, weil sie<br />

schnell lernen oder am Anfang schnell wei-<br />

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