Netzwerk Südbaden - MAI 2015

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ATOMKRAFTWERK FESSENHEIM
2017 gilt jetzt als Ausstiegsdatum
Bei den Elsässern gibt es noch viele Ressentiments gegen das Abschalten
Es ist keineswegs nur die neue Rheinbrücke,
die die deutsche Gemeinde Hartheim
und das französische Dorf Fessenheim
verbindet und ein gutes partnerschaftliches
Miteinander – es ist in allererster Linie das
älteste Kernkraftwerk Frankreichs, das in
den 70er Jahren in Fessenheim in Betrieb genommen
worden ist. 1977 und 1978 gingen
die beiden Reaktoren ans Netz – die politische
Geschichte begann viel früher. Schon
1972 gingen die Mitglieder der badischelsässischen
Bürgerinitiativen auf die Straße,
um das Kernkraftwerk wie das in Wyhl
am Kaiserstuhl zu verhindern. Vergebens.
Der französische Staatskonzern EDF baute
das Kraftwerk, die öffentliche Meinung in
Frankreich war auf seiner Seite. Atomkraft
wurde in Frankreich lange nicht so kritisch
gesehen wie in Deutschland, wo die Grünen
schon seit Jahrzehnten eine wichtige Rolle
spielen und wo die Energiewende seit dem
GAU von Fukushima Konsens aller Parteien
ist. Der Sozialist FranÇois Hollande, 2012
zum Nachfolger des konservativen Präsidenten
Nicolas Sarkozy gewählt, hat dann
für die Wende in Frankreich gesorgt. Nicht
so konsequent wie die deutsche Kanzlerin
Merkel, aber die Schließung des Kernkraftwerks
Fessenheim erhob er quasi zum Regierungsprogramm.
Zwischenzeitlich ist viel
Wasser den Rhein hinabgelaufen und dem
eher glücklos agierenden Präsidenten ist die
AKW-Schließung im Elsass wohl auch keine
Angelegenheit von Priorität mehr – wegen
der Schließung wurde immer ein bisschen
hin und her laviert, aber jetzt nach der
jüngsten Panne im AKW hat Hollande noch
einmal bekräftigt, dass der Meiler spätestens
2017 vom Netz solle.
Den Fessenheimern gefällt das bis heute gar
nicht. Sie sehen den Reaktorblock nicht als
Ort, wo sich Pleiten, Pech und Pannen ereig-
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