Netzwerk Südbaden - MAI 2015
Ausgabe Mai 2015
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ERWIN DILGER UND ALAIN FOECHTERLE-BRÜCKE<br />
Ein Werk der Völkerfreundschaft<br />
Frankreichs Präsident kam 2006 zur Eröffnung der Rheinüberquerung<br />
Wann kommt schon mal ein französischer<br />
Präsident zur Einweihung einer<br />
gerade mal 220 Meter messenden Brücke<br />
in die tiefste französische Provinz? Vermutlich<br />
höchst selten, aber im Mai 2006<br />
ist es passiert. Der damalige französische<br />
Staatspräsident Jacques Chirac reiste mit<br />
großem Gefolge nach Fessenheim, um die<br />
neue Rheinbrücke zwischen dem Elsass und<br />
Baden-Württemberg, genauer zwischen Fessenheim<br />
und Hartheim einzuweihen. Dass<br />
diese 4,4 Millionen Euro teure Brücke auf<br />
so viel präsidiale Aufmerksamkeit stieß, hat<br />
einen Grund. Erstmals war ein deutschfranzösischer<br />
Zweckverband gegründet<br />
worden, um den Bau einer Rheinbrücke<br />
zwischen den beiden durch den Rhein getrennten<br />
Grenzgemeinden voranzubringen.<br />
Es war auch der erste Zweckverband, der<br />
jeweils zwischen Gemeinden zweier Staaten<br />
in Europa aus der Taufe gehoben wurde.<br />
Die Initiative ging vor allem vom 2001 verstorbenen<br />
Hartheimer Bürgermeister Erich<br />
Dilger und dessen Fessenheimer Amtskollegen<br />
Alain Foechterle aus, der 2008 überraschend<br />
bei einem Neujahrsempfang der<br />
Gemeinde verstorben ist.<br />
Die These der beiden Bürgermeister. Völkerfreundschaft<br />
über die Grenzen braucht<br />
mehr als ein paar schöne Worte. Auf den<br />
Brückenbau kam man schnell. Die Hartheimer<br />
und Fessenheimer, die sich auf am<br />
Rhein von Ost nach West oder umgekehrt<br />
bewegen wollten, hatten es nicht eben einfach.<br />
Die nächsten Rheinbrücken befanden<br />
sich in Neuenburg und Breisach, riesige<br />
Umwege waren erforderlich. 30 Kilometer<br />
Fahrerei täglich, so rechnete damals Erich<br />
Dilger, könnten sich die Pendler aus dem<br />
beiden Orten ersparen, wenn sie denn eine<br />
entsprechende Rheinbrücke vorfinden würden.<br />
Damit war die Idee geboren, die in der<br />
Folge Juristen und Ministerialbeamte beschäftigen<br />
sollte – einen Zweckverband zwischen<br />
zwei Nachbarländern gab es schließ-<br />
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