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Netzwerk Südbaden - MAI 2015

Ausgabe Mai 2015

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Märkte<br />

Die Hartheimer Kirche<br />

liegen. Darunter sind große Unternehmen<br />

wie der Discounter Lidl mit seinem Zentrallager,<br />

Cewe Color, der Automobil-Zulieferer<br />

Raymond oder neuerdings der Pharmahersteller<br />

Losan. Also Unternehmen quasi vor<br />

der Haustür, aber ansonsten ist die Gemeinde<br />

ja auch nicht abgehängt von den großen<br />

Verkehrsströmen. Der Autobahnanschluss<br />

an die A 5 liegt quasi vor der Haustür, viele<br />

nutzen das dort bestehende Park-and-Ride-<br />

Angebot. Freilich trommeln die Bürgermeisterin<br />

und ihr Gemeinderat auch dafür, dass<br />

endlich etwas für den Öffentlichen Nahverkehr<br />

getan wird, der in Hartheim ein wenig<br />

die Rolle eines Stiefkinds hat. Hier sind viele<br />

Verbesserungen möglich – zum Beispiel ein<br />

Angebot für den Sonntag, da bewegt sich<br />

kein Bus in der Gemeinde am Rhein.<br />

Dabei gilt Hartheim durchaus als interessanter<br />

Wohnstandort. Nahe an Freiburg, nicht<br />

weit entfernt von Bad Krozingen, Neuenburg<br />

und Breisach, aber auch vom Elsass:<br />

die 2006 eingeweihte Alain-Foechterle-Erich<br />

Dilger-Brücke über den Rhein (sie ist benannt<br />

nach den verstorbenen Bürgermeistern<br />

von Fessenheim/Elsass und Hartheim) ist<br />

mehr als eine direkte Verbindung zwischen<br />

Hartheim und Fessenheim. Um die Brücke<br />

zu bauen, wurde eigens ein deutsch-französischer<br />

Zweckverband gegründet – erstmalig in<br />

der Europäischen Union. Und für die Einwohner<br />

beider Partnergemeinden westlich<br />

und östlich des Rheins ist die Brücke einfach<br />

ideal, um 30 Kilometer Umweg einzusparen.<br />

Die Fessenheimer und die Hartheimer haben<br />

vielfältige und freundschaftliche Kontakte –<br />

dass dabei auch das älteste französische Kernkraftwerk<br />

und dessen geplante Stilllegung<br />

immer eine Rolle spielt, lässt sich freilich<br />

kaum vermeiden.<br />

In den vergangenen 20 Jahren hat sich die<br />

Einwohnerzahl Hartheims verdoppelt, viele<br />

Neubürger sind dazu gekommen. Das hat die<br />

Gemeinde verändert, meint Bürgermeisterin<br />

Schönberger. Viele der neu hinzugekommenen<br />

Einwohner Hartheims seien doch nicht<br />

mehr so gut mit dem Dorf verankert, wie<br />

das wünschenswert wäre. Über 70 Vereine<br />

gibt es in den drei Ortsteilen von Hartheim,<br />

eine respektable Größenordnung. Sie haben<br />

die gleichen Strukturprobleme wie vielerorts:<br />

Überalterung der aktiven Mitglieder, spärlich<br />

sprudelnder Nachwuchs und wenig Bereitschaft,<br />

ein zeitaufreibendes Ehrenamt zu<br />

übernehmen. Aber es gibt durchaus höchst<br />

erfreuliche Zukunftsperspektiven. So haben<br />

die Sportvereine aus Hartheim und Bremgarten<br />

eine weitgehende Zusammenarbeit<br />

vereinbart, die aktiven Fußballer haben eine<br />

Spielergemeinschaft gegründet und am Ende<br />

wird wohl ein gemeinsamer Verein stehen.<br />

Das ist nicht nur für den Sport gut, es beflügelt<br />

auch die Entwicklung von Hartheim.<br />

Schon seit vielen Jahren besteht die Überplanung<br />

des Sportgeländes zu einem Baugebiet.<br />

Weil im Bremgarten das ehemalige Sportgelände<br />

frei wird, kann dort ein neues Baugebiet<br />

erschlossen werden. 27 Bauplätze stehen im<br />

ersten Bauabschnitt zur Verfügung, zwei für<br />

Mehrfamilienhäuser, 13 für Einzelbauplätze,<br />

der Rest für Reihenhäuser und Doppelhäuser.<br />

Besonders begehrt sind die Einzelhausbauplätze.<br />

Mehr als 20 Bewerber gibt es für<br />

die 13 Plätze. Früher hat man einheimischen<br />

Bauherren einen Einheimischenbonus beim<br />

Kauf eines Grundstücks gewährt. Das hat<br />

der Europäische Gerichtshof als rechtswidrig<br />

gekippt. Aber die Hartheimer haben einen<br />

Ausweg gefunden. Wer in der Gemeinde auf<br />

gemeindeeigenen Grundstücken baut, bekommt<br />

einen Kinderbonus auf den Preis. Für<br />

Kathrin Schönberger eine gute Lösung, zumal<br />

man sogar noch etwas draufgepackt hat:<br />

der Kinderbonus wird auch noch gewährt,<br />

wenn der Nachwuchs sich erst innerhalb der<br />

nächsten fünf Jahre einstellt. Auf jeden Fall<br />

will man in Hartheim auch einiges tun, um<br />

die Infrastruktur der wachsenden Gemeinde<br />

weiter zu entwickeln. Dahzu gehört auch<br />

eine effiziente Breitbandversorgung, die nach<br />

einem Masterplan in allen Teilorten ausgebaut<br />

werden soll. Schnelle Datenversorgung<br />

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