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Netzwerk Südbaden - MAI 2015

Ausgabe Mai 2015

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Mai <strong>2015</strong> | Preis: 4,90€Euro | E 2014<br />

netzwerk<br />

südbaden<br />

Menschen | Märkte | Meinungen<br />

Wieviel Betten<br />

braucht die Stadt<br />

Der Freiburger Hotelbauboom<br />

Herausforderung<br />

Die Niedrigzinspolitik der EZB hat durchaus<br />

Einfluss auf die Geschäfte der Sparkassen<br />

und Volksbanken. Die Institute müssen<br />

reagieren. Auch beim größten Institut<br />

am Platze, der Sparkasse Staufen-Breisach,<br />

macht man sich Gedanken über die Zukunft<br />

des Bankgeschäfts. Im Gespräch mit<br />

netzwerk südbaden warnt Sparkassen-<br />

Chef Marcel Thimm vor Dramatisierung,<br />

aber „eine große Herausforderung“ gebe es<br />

schon.<br />

Lesen Sie weiter auf Seite 16 u<br />

Graues Gold<br />

Die Gemeinde Hartheim im Breisgau gilt<br />

als Ort des „grauen Goldes“. In der Rheinebene<br />

wird seit vielen Jahren Kies abgebaut,<br />

unverzichtbarer Rohstoff für die Bauindustrie.<br />

Auch große Unternehmen wie das Lidl-<br />

Zentrallager befinden sich auf Hartheimer<br />

Gemarkung. Aber Hartheim ist mehr als ein<br />

Wirtschaftsstandort. Viele Pendler schätzen<br />

auch die Nähe zur nahen Autobahn A 5.<br />

Die Gemeinde verzeichnet deutliche Einwohnerzuwächse.<br />

Lesen Sie weiter auf Seite 28 u<br />

50 Prozent Quote<br />

Der Freiburger Gemeinderat hat mit knapper<br />

Mehrheit beschlossen, dass bei Wohnungsneubauten<br />

in Freiburg künftig 50<br />

Prozent als „geförderter Mietwohnungsbau“<br />

realisiert werden müsse. Das erscheint vielen<br />

als fataler Schuss in die falsche Richtung.<br />

Der Verband der Wohnungsunternehmen<br />

(VFW) in Freiburg bezeichnet die Entscheidung<br />

in einer Stellungnahme kurz als<br />

„grottenfalsch“. Siehe dazu auch unseren<br />

Kommentar.<br />

Lesen Sie weiter auf Seite 44 u


Bei großen Plänen und kleinen Details.<br />

Wir sind ganzheitlich für Business-Kunden da.<br />

Als Unternehmen in <strong>Südbaden</strong>, ob groß gewachsen oder klein und aufstrebend, ist es ein gutes<br />

Gefühl, wenn man sich auf die Beratung und die Kompetenz, auf die Nähe und die <strong>Netzwerk</strong>e<br />

eines erfahrenen Partners verlassen kann. Die Sparkasse als größtes Geldinstitut <strong>Südbaden</strong>s<br />

ist mit contobusiness und vielen weiteren Konzepten und Leistungen ganz persönlich für Ihr<br />

Unternehmen da.<br />

Wenn’s um Geld geht


Hausmitteilung<br />

Liebe Leserinnen,<br />

liebe Leser,<br />

wir schreiben den 21. Mai, die Sonne<br />

scheint. Die Nachrichten melden, dass<br />

rechtzeitig zu Pfingsten der Streik der Lokführer<br />

ausgesetzt wird. Und in Freiburg hat<br />

eine große Koalition von Gutmenschen<br />

mit Stadtratsmandat beschlossen, dass<br />

künftig 50 Prozent aller neuzubauenden<br />

Wohnungen in Freiburg im „geförderten<br />

Mietwohnungsbau“ errichtet werden müssen.<br />

(Früher nannte man das Sozialwohnunge).<br />

Wie wär’s demnächst mit solarbetriebenen<br />

Fahrradklingeln im Freiburger<br />

Innenstadtbereich?<br />

Ja, die Welt ist bunt, insbesondere auch<br />

die südbadische. Wir versuchen, dies in<br />

netzwerk südbaden abzubilden. Das gilt<br />

sowohl für unseren Internetauftritt wie<br />

auch für unsere monatlich erscheinende<br />

Printausgabe. Wir gehen immer davon aus,<br />

dass unsere Leser gut informiert sind. Sie<br />

lesen die regionalen Tageszeitungen, Magazine<br />

wie den Spiegel oder Wochenzeitungen<br />

wie die Zeit. netzwerk südbaden ist<br />

da eine für viele willkommene Ergänzung<br />

abseits vom Nachrichten-Mainstream. Von<br />

dem wir uns aber nicht abkoppeln wollen.<br />

Eine alte Journalisten-Weisheit sagt,<br />

dass schlechte Nachrichten immer gute<br />

Nachrichten seien. Da ist was dran, aber so<br />

ganz stimmt es auch nicht. Wir freuen uns<br />

auch über „gute“ gute Nachrichten. Wie<br />

zum Beispiel die, dass es der Wirtschaft in<br />

der Region in diesem Frühsommer bestens<br />

geht. Sie befindet sich, so hat es die IHK<br />

Südlicher Oberrhein ermittelt, weiter auf<br />

einem soliden Wachstumskurs. Viele Faktoren<br />

spielen da eine Rolle, vom niedrigen<br />

Ölpreis bis zur gesteigerten Kaufkraft der<br />

Verbraucher. Der deutsche Südwesten, das<br />

sagen wir ganz selbstbewusst, ist die lebenswerteste<br />

Region in Deutschland.<br />

Wir wünschen Ihnen und uns, dass das<br />

so bleibt. Und auf hoffentlich viele gute<br />

Nachrichten in diesem beginnenden Sommer<br />

<strong>2015</strong>.<br />

netzwerk südbaden – die Herausgeber<br />

Daniel Schnitzler & Markus Hemmerich<br />

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netzwerk südbaden<br />

3


Inhalt/Impressum<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Editorial3<br />

MÄRKTE<br />

Wieviel Hotel braucht Freiburg und die<br />

Region am Oberrhein? 5-6<br />

Freiburger Einzelhandel sieht schwierige<br />

Zukunft8<br />

WVIB/IHK – Stimmung ist gut 10<br />

Waldhaus und die „craftvollen“ Biere 12<br />

27. Wirtschaftsgespräch in Bad Krozingen/Rothaus:<br />

Alkoholfrei kommt gut 13<br />

Ganter füllt selbst ab/Deutscher Fahrradpreis<br />

nach Offenburg 14<br />

Marcel Thimm im Interview 16-17<br />

Südstar – Start in der Garage 18<br />

Endress+Hauser wächst weiter 20<br />

Ganter Hopfengarten 21<br />

Das Handwerk 22<br />

Daimler hört auf Basel 23<br />

Gewerbepark kooperiert mit Stadtwerken<br />

Staufen-Müllheim24-25<br />

RAFI bleibt SC-Sponsor 25<br />

Jubiläum bei Krebser & Freyler 26<br />

Sonderteil Hartheim 28-32<br />

Brücke Hartheim 34-36<br />

Fessenheim: der besondere Nachbar 38-39<br />

Herzallerliebst: Start-Up in Hartheim 40<br />

Joey Kelly erst Musiker, dann Coach 42-43<br />

Wohnungsbau per Quote 44<br />

Architektur/Solarbranche46<br />

MENSCHEN<br />

Reha Offenburg: Günter Zinneker 48<br />

Personalien49-50<br />

SONDERTHEMA Gesundheit<br />

Psychisches Gesundheitsmanagement 52-53<br />

Betriebliches Gesundheitsmanagement 54<br />

Freiburger Innovationspreis 55<br />

SONDERTHEMA Aus-, Fort-, Weiterbildung<br />

Ein Überblick 56-59<br />

STEUERN & RECHT kompakt 60<br />

BLICKPUNKT MITTELSTAND62<br />

FRAGEBOGEN<br />

Wolfgang Riesterer, Hartheim 64<br />

KULTUR<br />

Bestseller und Meinung 66<br />

KOLUMNEN<br />

Irene Matzarakis – Mittagstisch 21<br />

Tobias Bobka 27<br />

Klaus Wehrle 59<br />

Impressum<br />

netzwerk südbaden – Redaktion<br />

Marktplatz 7, 79206 Breisach<br />

Telefon 07667/9297943<br />

Herausgeber:<br />

Markus Hemmerich, Daniel Schnitzler<br />

Redaktion:<br />

Markus Hemmerich (V.i.S.d.P)<br />

Autoren:<br />

Stephan Elsemann, Daniela Frahm,<br />

Dr. Stefan Pawellek, Karl-Heinz Zurbonsen<br />

Kolumnisten:<br />

Tobias Bobka, Vera Haider, Klaus Wehrle,<br />

Irene Matzarakis, JuDR. Carsten Dehmer,<br />

Dr. Lorenz Aldinger<br />

Fotografen:<br />

Stephan Elsemann, Albert Josef Schmidt,<br />

Petra Hemmerich<br />

Berater der Herausgeber: Jörg Hemmerich<br />

Herstellung: Büro44 GmbH, Breisach<br />

netzwerk südbaden GmbH<br />

Bayernstraße 10, 79100 Freiburg<br />

Telefon: 07 61/4500-0<br />

Telefax: 0761/4500-2120<br />

info@netzwerk-südbaden.de<br />

Geschäftsführer:<br />

Markus Hemmerich, Daniel Schnitzler<br />

Anzeigen:<br />

Philipp Anton (verantw.)<br />

Telefon: 0761/4500-2018<br />

Druck: Rombach Druck und Verlagshaus<br />

Registereintrag:<br />

Eintragung im Handelsregister<br />

Registergericht: Amtsgericht Freiburg i. Br.<br />

Registernummer: HRB 710747<br />

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4<br />

netzwerk südbaden


Märkte<br />

GROSSE NEUBAUPLÄNE<br />

Wieviel Hotel verträgt Freiburg ?<br />

In der Übernachtungsbranche mischen mehr internationale Ketten mit<br />

Von Jörg Hemmerich<br />

In Lörrach gibt es keine Höhenangst.<br />

Mitten in der Stadt wird dort derzeit ein<br />

Hotelneubau für die Hamburger Hotelkette<br />

RIMC hochgezogen, der für Freiburger<br />

Verhältnisse New York pur wäre: 20 Etagen<br />

wird das Vier-Sterne-Hotel des Lörracher<br />

Investors Helmut Karl Eberle umfassen,<br />

63 Meter wird das Gebäude in den Himmel<br />

ragen. Aber Lörrach ist nun mal die<br />

Nachbarstadt der Schweizer Industriemetropole<br />

Basel und da schrecken Gebäude im<br />

Wolkenkratzerformat nicht. Das ist die eine<br />

Seite. Die andere: Investitionen in neue Hotels<br />

scheinen immer lukrativer zu werden,<br />

nicht nur in den Metropolen. Vor allem<br />

in der boomenden Südwestecke Deutschlands<br />

sehen Investoren und Hotelkonzerne<br />

gute Wachstumsmöglichkeiten und das gilt<br />

für Mittelstädte ebenso wie für die einzige<br />

Großstadt in <strong>Südbaden</strong>, Freiburg. In der<br />

Münsterstadt sollen fast gleichzeitig vier<br />

neue Hotelkomplexe hochgezogen werden.<br />

Für das derzeit größte Projekt, das Motel<br />

One mit 200 Zimmern am Freiburger<br />

Siegesdenkmal wird Ende Juni der erste<br />

Spatenstich sein. Der Freiburger Projektentwickler<br />

Peter Unmüssig hat für den Neubau<br />

einen unansehnlichen Behördenbau am<br />

Eingang der Habsburger Straße abreißen<br />

lassen und wird das Hotel an die Münchner<br />

Hotelkette vermieten. 5121 Hotelbetten<br />

gibt es derzeit in Freiburg – so die offizielle<br />

Statistik - mit dem Motel One kommen<br />

400 hinzu (200 Zimmer ergeben statistisch<br />

400 Betten) 1000 weitere Hotelbetten sollen<br />

bis 2016 noch dazu gebaut werden.<br />

Auf dem Güterbahnhofgelände, der derzeit<br />

größten Baustelle Freiburgs, wollen die US-<br />

Hotelketten Hampton by Hilton (175 Zimmer)<br />

und Super 8 (200 Betten) bauen und<br />

auf dem Strabag-Gelände an der Bahnhofsachse<br />

soll ein weiteres 125-Zimmer-Hotel<br />

§<br />

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netzwerk südbaden 5


Märkte<br />

entstehen – wohl als Holiday Inn Express<br />

Hotel.<br />

Freiburgs oberster Wirtschaftsförderer Dr.<br />

Bernd Dallmann findet die Baubemühungen<br />

der Hotelketten zum fast gleichen<br />

Zeitpunkt zwar als „sicherlich ungünstig“,<br />

man müsse aber bedenken, dass es in den<br />

vergangenen zehn Jahren in Freiburg keinen<br />

Zubau an Hotels mehr gab. Und, so<br />

Dallmann, „die Zahl der Übernachtungen<br />

wächst seit Jahrzehnten“. Was nun<br />

mal den Wettbewerb beflügele. Auch<br />

im ersten Quartal des Jahres <strong>2015</strong>.<br />

Da sind 13,1 Prozent mehr Übernachtungen<br />

bei der Freiburger Hotellerie<br />

registriert worden. Alexander<br />

Hangleiter, Geschäftsführer der DE-<br />

HOGA (Deutsche Hotel- und Gaststättengesellschaft)<br />

in Freiburg, sieht<br />

die „wirklich sehr positiven Zahlen“<br />

freilich auch mit einiger Skepsis.<br />

Zum einen könnten auch die anderen<br />

Stadtkreise in Baden-Württemberg<br />

im ersten Quartal deutliche<br />

Zuwächse verzeichnen, aber leider,<br />

so Hangleiter, sage der Anfangserfolg<br />

noch nichts darüber aus, wie das Jahr<br />

<strong>2015</strong> wirklich laufe. 2014, so sagt<br />

der Jurist an der Spitze des Hotelverbandes,<br />

habe Freiburg mit einem<br />

Übernachtungswachstum von 0,8<br />

Prozent jedenfalls deutlich unter dem<br />

der anderen Stadtkreise (Stuttgart,<br />

Karlsruhe, Heidelberg, Mannheim,<br />

Baden-Baden, Ulm), mit einem Plus<br />

von 4,2 Prozent gelegen. Auch die<br />

Landkreise um Freiburg hätten mit<br />

2,9 Prozent wesentlich deutlicher<br />

zugelegt. Dass die Vertreter der Hotellerie<br />

in Freiburg eher nicht zum Schönreden der<br />

Statistik neigen, hat einen klaren Grund: es<br />

ist die Bettensteuer, die seit Januar 2014 für<br />

alle Privatübernachtungen in Höhe von 5<br />

Prozent auf den Zimmerpreis erhoben wird<br />

– Geschäftsleute sind von diesem Aufpreis<br />

ausgenommen. Den Hotelbetreibern in<br />

Freiburg, es sind sehr viele familiengeführte<br />

Unternehmen dabei, missfällt diese Steuer<br />

aus vielerlei Gründen, vor allem halten<br />

sie den bürokratischen Aufwand für völlig<br />

überzogen. So sagt DEHOGA-Geschäftsführer<br />

Alexander Hangleiter: „Einen Beleg,<br />

dass es mit der Bettensteuer wohl doch<br />

nicht so schlimm ist, sehen wir aufgrund der<br />

aktuellen Zahlen nicht.“ Anders als Wirtschaftsförderer<br />

Dallmann, der konstatiert,<br />

dass die „Bettensteuer sich ja nicht gegen<br />

die Hotellerie richtet“. Sie sei umsetzbar<br />

und man sehe an den Zahlen: „Nichts ist<br />

passiert“. Alexander Hangleiter mag eine<br />

solche Ansicht nicht teilen: es seien ja nicht<br />

einzelne Gäste, die wegen der Bettensteuer<br />

wegblieben. Das Problem liege bei den<br />

Reiseveranstaltern, die Spitz auf Knopf kalkulierten.<br />

Gerade am Wochenende, wenn<br />

keine Kongresse stattfinden, könnten ganze<br />

Busgruppen wegfallen und stattdessen in<br />

die Nachbarschaft um Freiburg ausweichen.<br />

Außer Konkurrenz: Das Colombi<br />

bleibt das erste Haus am Platz<br />

Hangleiter: „Für den Busunternehmer ist es<br />

ja egal, wo er seine Gäste unterbringt.“ Da<br />

sei die Bettensteuer schon sehr kontraproduktiv.<br />

In Wahrheit ist die Bettensteuer-Debatte<br />

freilich eher eine Petitesse. Vielmehr spielt<br />

herein, wie Freiburgs Hotelzukunft aussehen<br />

wird, wenn die Bettenzahl so erheblich<br />

gesteigert wird. Ganz sicher ist schon heute:<br />

Der Markt wird sich dramatisch verändern.<br />

Alle vier neuen Hotels sind Kettenhotels.<br />

Gerade Geschäftskunden und Kongressbesucher<br />

sind klar markenorientiert – wer in<br />

Hamburg bei Motel One übernachtet hat<br />

und zufrieden war, wird auch in Freiburg<br />

nicht lange herumsuchen, natürlich auch,<br />

weil die Hotelketten einen eigenen Vertriebskanal<br />

haben. Für die Investoren ist das<br />

ein wichtiger Grund: sie gehen schon heute<br />

von hohen Auslastungen aus, eben weil<br />

die neuen Hotels sich sämtlich im mittleren<br />

Preissegment befinden. Geschäftsführer<br />

Hangleiter befürchtet denn auch, dass<br />

Gäste aus dem Vier-Sterne-Bereich – das<br />

sind etliche familiengeführte Hotels in Freiburg<br />

– in das niedrigere Segment abwandern<br />

könnten. Und der Kostendruck für<br />

die angestammten Übernachtungshäuser<br />

steige eher: „Alle paar Jahre“, so Hangleiter,<br />

„muss renoviert werden, um mit den neuen<br />

Hotels mithalten zu können.“ Man<br />

wehre sich nicht gegen Wettbewerb,<br />

aber auf die besondere Problematik<br />

wolle man schon hinweisen. Es könne<br />

sonst sein, dass in schlechten Zeiten<br />

die familiengeführten Hotels in<br />

die Bredouille kämen, weil die Preise<br />

fallen und die Kosten steigen. Zurzeit<br />

liegen die erlösten Preise pro Bett in<br />

Freiburg übrigens bei durchschnittlich<br />

67,9 Euro, was für eine kleine Großstadt<br />

durchaus manierlich ist, nur Metropolen<br />

wie Hamburg (80 Euro) und<br />

München (85 Euro) liegen deutlich<br />

darüber.<br />

Eine wirklich spannende Szenerie<br />

also, weil der Markt unwägbar ist. Gerade<br />

am Platz Freiburg, wo der Tourismus<br />

brummt – aber die 11 Millionen<br />

Touristen jährlich sind kein sicheres<br />

Pfund für die Übernachtungsbranche;<br />

die meisten sind Tagestouristen;<br />

in der Stadt logierten 2014 lediglich<br />

1,4 Millionen. Die wenigsten wohl im<br />

gut ausgelasteten Fünf-Sterne-Hotel<br />

der Stadt, dem Colombi. Für das<br />

Freiburger Spitzenhotel sieht Hangleiter<br />

keine Konkurrenz. Das gebe der<br />

Markt wohl nicht her, sonst wären die Hotelkonzerne<br />

aus dem Spitzenbereich längst<br />

in Freiburg gelandet. Allerdings bleibt die<br />

Stadt, die gerne als Schwarzwaldhauptstadt<br />

gehandelt wird, auch weiter im Visier der<br />

Hotelkonzerne – gerade trotz oder wegen<br />

der angepeilten neuen Destinationen. Aber<br />

die Freiburger sollten schon auch einen<br />

Blick in die Nachbarschaft riskieren. Nicht<br />

nur in der südbadischen Provinz engagiert<br />

sich die Hotelbranche in neuen Projekten,<br />

sondern auch in der nächsten Großstadt, in<br />

Basel: Da sollen in nächster Zeit ebenfalls<br />

1400 neue Betten gebaut werden, genau<br />

so viel wie in Freiburg. Ob’s dazu kommt,<br />

muss man freilich abwarten. Manche Konzerne<br />

aus der Branche ergeben sich gerne<br />

in vollmundigen Ankündigungen und die<br />

schönen Pläne landen dann im Nirwana.<br />

Wie gesagt: die Szene bleibt spannend. <br />

6<br />

netzwerk südbaden


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Märkte<br />

RINGEN UM POSITIONEN<br />

Kein Optimismus bei Freiburgs Einzelhandel<br />

Der Unmut in der Branche ist nach vielen Gesprächen noch nicht verebbt<br />

Es scheint sich etwas zu tun: Nach dem<br />

geharnischten offenen Brief von „Wir“<br />

am 04. Februar des Jahres in der Badischen<br />

Zeitung haben sich Einzelhändler, Stadt, Parteien<br />

und Rathaus nach einigen Reibereien<br />

zusammengefunden, fanden „intensive Gespräche“<br />

– so Olaf Kather, Hauptgeschäftsführer<br />

des Handelsverbandes <strong>Südbaden</strong> e.V.,<br />

– statt. „Es gibt eine Bewegung zum Besseren,<br />

die fast schon an Aktionismus grenzt“,<br />

beschreibt Claudia Warth, Geschäftsführerin<br />

Claudia Warth<br />

von „z´Friburg“, der Aktionsgemeinschaft<br />

Handel und Gewerbe in der Freiburger Innenstadt,<br />

die aktuelle Situation. Zu Z’ Friburg<br />

gehört inzwischen auch „Wir“, deren<br />

Initiatorin Sandra Gintaut-Lutz sitzt nun im<br />

Vorstand von „z’ Friburg“.<br />

Die Klagen des Handels sind altbekannt. Der<br />

Verband hatte in einer kürzlich der Presse<br />

vorgelegten „Situationsanalyse“ Schwachstellen<br />

und Defizite in der Freiburger Innenstadt<br />

aus der Sicht der Händler zusammengefasst.<br />

Fazit: Freiburg falle es immer schwerer, jene<br />

Aufgaben zu erfüllen, die landläufig mit der<br />

Funktion eines Oberzentrums verbunden<br />

sind. „Als Oberzentrum steht Freiburg ganz<br />

oben in der Versorgungshierarchie“, so Olaf<br />

Kather, „das heißt: der kurz-, mittel- und<br />

langfristige Bedarf aller Kleinzentren der<br />

Umgebung sollte hier gedeckt werden können!“<br />

Das bedeutet: Zustrom aus einem<br />

Umkreis von 50 oder 60 km. Im Augenblick<br />

hat Freiburg eine Zentralität von rund 150<br />

Prozent – das heißt, dass gut ein Drittel des<br />

Handelsumsatzes mit Kunden von außerhalb<br />

Freiburgs erwirtschaftet wird. Dies ist im<br />

Bundesschnitt ein hervorragender Wert und<br />

mit ein Argument der Stadt, dass die Situation<br />

ja dann nicht so prekär sein könne.<br />

Kather wie Warth halten dies jedoch für einen<br />

Trugschluss. Denn: Durch die Grenzlage<br />

zu Frankreich und der Schweiz, insbesondere<br />

durch den extrem günstigen Frankenkurs,<br />

gebe es hier eine Sonderentwicklung, die<br />

über die Defizite hinwegtäusche. Aber auch<br />

Kunden aus dem Ausland litten unter der<br />

Verkehrslage, dem Mangel an Parkplätzen,<br />

hohen Parkgebühren, unter durch Baumaßnahmen<br />

verstopften Straßen. Abschreckend<br />

seien auch aggressives Betteln, verschmierte<br />

Hauswände, „Pinkelecken“, überquellende<br />

Abfalltonnen, vermüllte Straßen und Wege,<br />

fehlender Blumenschmuck, fehlende öffentliche<br />

Toiletten. Die Abfallwirtschaft und<br />

Stadtreinigung (ASF), lobt Kather, gehe aber<br />

nun dieses Probleme verstärkt an, jüngste Errungenschaft<br />

ist ein Reinigungsfahrzeug, mit<br />

dem „Pinkelecken“ gesäubert werden sollen.<br />

Da die Polizei chronisch unterbesetzt sei,<br />

der Kommunale Ordnungsdienst im zweiten<br />

Anlauf im Gemeinderat gekippt wurde<br />

(„Das würde heute so nicht mehr passieren!“<br />

Kather), plädiert der Einzelhandelsverband<br />

dafür, Mitarbeiter des Ordnungsamtes verstärkt<br />

auch Ordnungsaufgaben wahrnehmen<br />

zu lassen.<br />

Gerne wird der unterschwellige Vorwurf laut,<br />

hier versuche eine larmoyante kleine Gruppe<br />

für sich Vorteile herauszuholen. Fakt ist<br />

aber, dass der Innenstadt-Einzelhandel der<br />

zweitgrößte Arbeitgeber in Freiburg ist, der<br />

mit 5.600 Mitarbeitern einen Jahresumsatz<br />

von rund 1,7 Mrd. Euro erwirtschaftet – was<br />

sich zum Beispiel über die Gewerbesteuer<br />

im Stadtsäckel bemerkbar macht. Trotz dieser<br />

beeindruckenden Zahlen werde es aber<br />

für das einzelne Geschäft immer schwerer,<br />

sich zu halten, die Belastungen stiegen: „Der<br />

Olaf Kather<br />

Dauerbrenner Weihnachtsbeleuchtung ist<br />

doch eher ein Trauerspiel! Wir sind doch eine<br />

attraktive Einkaufsstadt, ist das dann nicht<br />

Aufgabe der FWTM, dafür zu sorgen, dass<br />

der Rahmen stimmt?“ Auch die Kosten für<br />

jeden Werbeständer vor dem Geschäft seien,<br />

so Claudia Warth, unangemessen. Und nicht<br />

zu vergessen, die Konkurrenz durch den Online-Handel.<br />

Abends, an Tagen mit schlechtem<br />

Wetter, am Wochenende stiegen die Verkaufszahlen<br />

der Online-Händler signifikant.<br />

Weshalb man sich beim Handelsverband wie<br />

bei z’Friburg den verkaufsoffenen Sonntag<br />

wünscht, zwei- oder dreimal, als zusätzliche<br />

Attraktion. „Glauben Sie mir: nicht wenige<br />

Mitarbeiter würden drei verkaufsoffene<br />

Sonntage gerne gegen einen Megasamstag<br />

tauschen!“, sagt Kather.<br />

„Wir brauchen kurze Wege im Amt, wir<br />

brauchen ein Stadtmarketing, wir brauchen<br />

Verantwortliche für einzelne Stadtviertel“,<br />

sagt Claudia Warth, „wir brauchen eine<br />

,Nummer gegen Kummer`, eine Koordinationsstelle<br />

im Rathaus“. Zukunftsmusik?<br />

Nein, sie ist zuversichtlich, dass sich etwas<br />

bewegt: „Wir glauben, dass sich nun auch die<br />

städtische Seite der Problematik bewusst ist!“<br />

Alles auf guten Pfaden also? Nein, sagen<br />

Kather und Warth unisono, auch die Einzelhändler<br />

sind gefordert: Events, Aktionen<br />

und, vor allem, Kundenfreundlichkeit.spk <br />

8<br />

netzwerk südbaden


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(PwCIL) ist. Jede der Mitgliedsgesellschaften der PwCIL ist eine rechtlich selbstständige Gesellschaft.


Märkte<br />

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„Wirtschaft wächst solide“<br />

Der WVIB, Wirtschaftsverband Industrieller<br />

Unternehmen Baden e.V., in dem<br />

rund 1.000 produzierende Unternehmen<br />

mit 185.000 Beschäftigten und 37 Mrd.<br />

Euro Umsatz zusammengeschlossen sind,<br />

sieht weiter positive Kennzeichen: Der positive<br />

Trend in der Industrie der Schwarzwald<br />

AG, so seine jüngste Einschätzung,<br />

setze sich fort. Die Umsatzentwicklung der<br />

WVIB-Mitgliedsfirmen<br />

weise nach oben, so<br />

habe sich in den ersten<br />

drei Monaten <strong>2015</strong><br />

gegenüber dem ersten<br />

Quartal 2014 ein Umsatzplus<br />

von 4,64 Prozent<br />

ergeben. Gestützt<br />

werde diese gute Konjunktur<br />

vom schwachen Euro, den niedrigen<br />

Zinsen und der günstigen Energie.<br />

Basis der Zahlen ist eine Online-Umfrage,<br />

die der Wirtschaftsverband für das erste<br />

Quartal <strong>2015</strong> bei knapp über 1000 Mitgliedsunternehmen<br />

aus dem industriellen<br />

Mittelstand gemacht hat. Die Rücklaufquote<br />

lag bei 316 Betrieben, die ihre<br />

Zahlen angaben.<br />

Positiv fällt demnach auch die Einschätzung<br />

zur Ertragslage aus. Gegenüber 2014<br />

sank der Anteil der Firmen, die diese als<br />

schlecht einschätzten von 12,4 auf 10,8<br />

Prozent. 89,2 Prozent der befragten Unternehmen<br />

erachtet die Ertragslage als<br />

gut oder befriedigend. Im ersten Quartal<br />

<strong>2015</strong> konnten die Mitgliedsfirmen des<br />

WVIB über 400 neue Vollzeitstellen schaffen.<br />

28,8 Prozent der Befragten wollen im<br />

kommenden halben Jahr die Investitionen<br />

erhöhen, 62 Prozent ihr bisheriges Investitionsvolumen<br />

aufrecht halten. Im Vergleich<br />

zum entsprechenden Vorjahresquartal<br />

verzeichnen die WVIB-Firmen ein Plus<br />

bei den Auftragseingängen von knapp acht<br />

Prozent.<br />

Allerdings sieht WVIB-Präsident Klaus<br />

Endress trotz dieser positiven Parameter<br />

Risiken in den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen:<br />

„Nach der Rente mit<br />

63 und dem Mindestlohn darf sich die<br />

große Koalition nicht auch noch bei der<br />

Erbschaftssteuer ordnungspolitische Fehler<br />

leisten, die den Mittelstand gefährden.“<br />

Zeit der Konjunkturumfragen. Auch<br />

die Industrie- und Handelskammer<br />

Freiburg (IHK) befragte ihre Mitgliedsfirmen<br />

und stellte Erfreuliches fest: Im<br />

Frühsommer <strong>2015</strong> sind die Unternehmen<br />

am Oberrhein mit der wirtschaftlichen Situation<br />

zufrieden – niedriger Ölpreis, steigende<br />

Investitionen stimmen sie optimistisch,<br />

dass in den kommenden Monaten<br />

der Wachstumspfad nicht verlassen wird.<br />

96 Prozent der befragten Unternehmen<br />

in <strong>Südbaden</strong> geben an, ihre Geschäftslage<br />

sei gut oder befriedigend. Auch die Geschäftserwartungen<br />

sind im Vergleich zum<br />

Jahresbeginn wieder positiver: 28 Prozent<br />

der Unternehmen rechnen mit einer Verbesserung<br />

ihrer Geschäfte, nur 8 Prozent<br />

sind pessimistisch. Bei Inlandsinvestitionen<br />

ist der Aufwärtstrend ungebrochen<br />

und befindet sich nun auf dem höchsten<br />

Stand seit vier Jahren. „Offensichtlich nutzen<br />

die Unternehmen den Spielraum, den<br />

die günstigen Energiepreise gewähren, um<br />

in ihre Zukunft am Standort Oberrhein<br />

zu investieren“, erklärt IHK-Präsident Dr.<br />

Steffen Auer. Ersatzbedarf bleibt mit unverändert<br />

72 Prozent Hauptmotiv, doch<br />

auch Kapazitätserweiterungen sind zu<br />

verzeichnen: war dies im Frühsommer des<br />

Vorjahres nur für 19 Prozent der Betriebe<br />

ein Motiv zu investieren, beträgt der Anteil<br />

nun 30 Prozent.<br />

Seit dem 1. Januar gilt der gesetzliche<br />

Mindestlohn von 8,50 Euro. Etwa zwei<br />

Drittel der Betriebe sind betroffen, ein<br />

Drittel registriert in den ersten Monaten<br />

keine unmittelbaren Auswirkungen. Aber:<br />

Während in der Industrie nur 15 Prozent<br />

der Unternehmen vom Mindestlohn stark<br />

oder mittelstark betroffen sind, sind es<br />

im Hotel- und Gastgewerbe 83 Prozent.<br />

Zentraler Faktor für die Auswirkung der<br />

Neuregelung ist das Lohnniveau in den<br />

einzelnen Branchen. Das Institut für Arbeitsmarkt-<br />

und Berufsforschung schätzt<br />

den Anteil jener Arbeitnehmer, die in<br />

Baden-Württemberg 2014 unterhalb des<br />

Mindestlohns arbeiteten, auf 2 bis 4 Prozent;<br />

am südlichen Oberrhein erklären 89<br />

Prozent der Unternehmen, dass kein einziger<br />

Beschäftigter weniger als 8,50 Euro pro<br />

Stunde verdient hat.<br />

Weitere Auswirkung des Mindestlohngesetzes<br />

ist ein beträchtlicher Verwaltungsaufwand,<br />

der gerade für kleinere Betriebe<br />

mit geringer Personalkapazität zusätzliche<br />

Arbeit bedeutet. Die Arbeitsagentur meldet,<br />

dass sich die Zahl der Minijobs im<br />

ersten Quartal <strong>2015</strong> in Deutschland um<br />

118.000 bzw. 2,4 Prozent gegenüber dem<br />

Vorjahr verringert habe – Ursache sei der<br />

Mindestlohn. Auch die Arbeitszeitregelungen<br />

werden skeptisch gesehen. Branchen<br />

mit saisonalen Spitzenauslastungen wie<br />

Handel oder Gastgewerbe belastet diese<br />

Regelung unnötig.<br />

Aufgrund des Mindestlohns planen 13<br />

Prozent der Unternehmen Rationalisierungen,<br />

um Arbeitskräfte einzusparen;<br />

auch Preiserhöhungen werden von 9 Prozent<br />

der Unternehmen geplant. Spitzenreiter<br />

ist dabei die Gastronomie – 60 Prozent<br />

erwarten hier eine Preiserhöhung in Folge<br />

des Mindestlohns.<br />

<br />

10<br />

netzwerk südbaden


FREIRÄUME<br />

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Märkte<br />

DREI SIEGER BEIM INTERNATIONAL CRAFT BEER AWARD <strong>2015</strong><br />

Waldhaus braut „craftvolle Biere“<br />

Die Welle der neuen Biere kommt nun auch im Südwesten an<br />

Die USA und ihre Craftbierbrauer haben<br />

eine Welle losgetreten, die nun auch in<br />

Deutschland angekommen ist: Das Craft<br />

Beer – frei übersetzt „handwerklich gebrautes<br />

Bier”. Den sogenannten „Craft Beer”-<br />

Brauern geht es primär um den Spaß am<br />

Bierbrauen, um die Kreativität der Braukunst<br />

und schlussendlich um die tollen, charaktervollen<br />

Biere. „Craft” steht somit für eine Philosophie<br />

des Bierbrauens, die uns im Grunde<br />

wieder zum Ursprung handwerklicher Braukunst<br />

bringt. Fast monatlich entstehen neue<br />

Craft-Beer-Sondersude von Hobbybrauern,<br />

aber auch von regionalen Brauereien.<br />

So wundert es niemand, dass für diese Craftbiere<br />

mittlerweile mit dem „International<br />

Craft Beer Award“ auch ein eigener Qualitäts-Wettbewerb<br />

stattfindet. So gingen rund<br />

600 Biere aus 21 Ländern Anfang März in<br />

Neustadt an der Weinstraße ins Qualitätsrennen.<br />

Genauso bunt wie die zu verkostenden<br />

Biere zeigte sich der Hintergrund der 50<br />

Jurymitglieder, unter denen Bier- wie auch<br />

Weinsommeliers, Bierbotschafter, Braumeister<br />

und Gastronomen genauso zu finden waren<br />

wie Getränkehändler, Fachjournalisten<br />

und andere Experten. Sie entschieden, ob<br />

und welches Bier eine der begehrten Medaillen<br />

erhielt.<br />

Die drei Waldhaus-Braumeister, Bernhard<br />

Vötter (erster Braumeister), Bernhard Ebner<br />

(zweiter Braumeister) und Dieter Schmid,<br />

Brauerei-Chef und selbst Diplom-Braumeister,<br />

waren sich schnell einig, dass die Waldhaus<br />

Bierspezialitäten den Anforderungen eines<br />

„Craft Beers” voll und ganz entsprechen.<br />

„Für viele Bierbrauer scheint Craft Beer eine<br />

ganz neue Welt zu sein. Wir in Waldhaus<br />

brauen eigentlich schon immer Craft Biere.<br />

Also Biere, die mit Leidenschaft und Herzblut<br />

hergestellt werden, bei denen die Rohstoffauswahl<br />

mit Akribie durchgeführt wird<br />

und die folglich alle einen ganz besonderen<br />

Charakter haben”, sagt Bernhard Vötter.<br />

Bei der Blindverkostung der Jurymitglieder<br />

mussten Augen, Nase und Zunge gekonnt<br />

eingesetzt werden, um aus der Aromenwelt<br />

der eingereichten internationalen Craft-Biere<br />

die absoluten Glanzlichter herauszufinden.<br />

3 Sieger beim „International Craft Beer Award <strong>2015</strong>“: Bernhard Vötter, Waldhaus 5-Sterne-Braumeister,<br />

Dieter Schmid, Waldhaus-Chef und Bernhard Ebner, Waldhaus 5-Sterne Braumeister.<br />

Jetzt wurden die Gewinner bekanntgegeben:<br />

„Gold” für das Waldhaus Hell und „Silber”<br />

für das Waldhaus „Jubiläums Dunkel”. Für<br />

die Waldhaus Braumeister ist diese Auszeichnung<br />

auf diesem ganz neuen „Craft Beer-Parkett“<br />

eine tolle Bestätigung, dass man auch<br />

mit klassischen Bieren in der Craft Beer-Szene<br />

ankommen kann.<br />

Dieter Schmid zeigte sich trotz der inzwischen<br />

nicht abreißenden Kette bedeutender nationaler<br />

und internationaler Bierpreise für seine<br />

Biere mehr als begeistert: „In der Craft Beer-<br />

Szene werden sehr hohe Qualitätsansprüche<br />

an die Biere und folglich an den Bierbrauer<br />

sowie die Brauerei gestellt. Ich war mir sicher,<br />

dass wir im Grunde schon immer Craft-Brewer<br />

sind – eben Schwarzwälder Craft-Brewer.<br />

Zwei Craft Beer-Auszeichnungen in diesem<br />

Jahr und zwei Craft Beer-Auszeichnungen im<br />

letzten Jahr bestätigen uns, dass Leidenschaft<br />

und Liebe zum Produkt immer noch die besten<br />

Zutaten für ein Bier sind.“ <br />

12<br />

netzwerk südbaden


Märkte<br />

27. WIRTSCHAFTSGESPRÄCH BAD KROZINGEN/STAUFEN<br />

Fachkräfte aus dem Ausland sind unverzichtbar<br />

Rund 40 Gäste aus Politik<br />

und Wirtschaft waren zum<br />

27. Wirtschaftsgespräch Bad<br />

Krozingen/Staufen ins Kurhaus<br />

Bad Krozingen gekommen.<br />

Felicitas Boerner, Leiterin der<br />

Wirtschaftsförderung Region<br />

Freiburg, und Melanie Müller<br />

vom Welcome Center Freiburg-<br />

Oberrhein referierten über Rekrutierungs-<br />

und Integrationsmöglichkeiten<br />

ausländischer<br />

Fachkräfte sowie die Unterstützung,<br />

die das Welcome Center<br />

dabei leisten kann.<br />

Das Zahl möglicher Erwerbstätiger<br />

wird bis 2040 um 7,1 bis<br />

9,2 Millionen zurück gehen.<br />

Diese Fehlmenge muss gefüllt<br />

werden, teilweise mit noch vorhandenen Reserven<br />

des Arbeitsmarktes, wie beispielsweise<br />

eine weitere Steigerung der Zahl Vollzeit<br />

arbeitender Frauen, durch eine Verlängerung<br />

der Lebensarbeitszeit oder durch Inklusion,<br />

also ein verstärkter Einsatz von behinderten<br />

Bürgermeister Volker Kieber, Felicitas Boerner und Melanie Müller (v.l.)<br />

während der Diskussion mit dem Publikum<br />

Mitbürgern. Hinzu käme, so die Referentinnen,<br />

ein Zuzug von Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern aus dem Ausland.<br />

Das seit 2014 bestehende Welcome Center<br />

Freiburg-Oberrhein hilft insbesondere ausländischen<br />

Fachkräften bei zahlreichen Fragestellungen<br />

rund um einen möglichen<br />

deutschen Arbeitsplatz, aber<br />

auch als Vermittlungsinstitut für<br />

Unternehmen, die im Ausland nach<br />

Fachkräften suchen.<br />

Hier sollte unter anderem berücksichtigt<br />

werden, welches Anforderungsprofil<br />

benötigt wird, aus<br />

welchem Land der oder die neue<br />

Mitarbeiter/in kommen soll, um so<br />

einen möglichst großen Zusatznutzen<br />

für den einstellenden Betrieb zu<br />

erzielen: spezifische Sprach-, Produkt-<br />

oder Marktkenntnisse können<br />

hier von großem Nutzen sein.<br />

Die offene Diskussion bedauerte,<br />

dass weiten Teilen der Gesellschaft<br />

nicht klar sei, welchen Nutzen ausländische<br />

Fachkräfte bedeuteten.<br />

Angemahnt wurde auch, das Potential der<br />

zahlreichen Flüchtlinge besser zu nutzen. Das<br />

Welcome Center müsse mit seinen Angeboten<br />

noch bekannter werden, weshalb man, so<br />

Boerner, sich auf einschlägigen Messen präsentieren<br />

werde.<br />

<br />

STAATSBRAUEREI WÄCHST WEITER<br />

Rothaus legt bei Umsatz und Ergebnis deutlich zu<br />

Die Badische Staatsbrauerei Rothaus AG,<br />

Grafenhausen-Rothaus, konnte im Geschäftsjahr<br />

2014 ihren Umsatz um 3,3 Mio.<br />

Euro auf 81,9 Mio. Euro steigern – ein Plus<br />

von vier Prozent. Das operative Ergebnis,<br />

also vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen,<br />

stieg deutlich um 4,4 Mio. Euro auf<br />

16,4 Mio. Euro.<br />

Die Staatsbrauerei, die seit 1791 existiert<br />

und 236 Mitarbeiter beschäftigt, habe – so<br />

Rothaus-Alleinvorstand Christian Rasch<br />

– alle gesteckten Ziele „in vollem Umfang<br />

erfüllt“. Grund für den Erfolg war die hohe<br />

Nachfrage nach Tannenzäpfle Pils alkoholfrei,<br />

ein „Schwesterprodukt“ zum bekannten<br />

Tannenzäpfle Pils. Rothaus konnte 2014<br />

im Segment alkoholfreie Biere ein Plus von<br />

14 Prozent erzielen und damit deutlich über<br />

dem Branchenschnitt von plus fünf Prozent<br />

in dieser Kategorie abschneiden. Rasch verwies<br />

darauf, dass der Erfolg auch auf den<br />

motivierten und engagierten Mitarbeitern<br />

Rothaus-Alleinvorstand Christian Rasch präsentiert<br />

das Weizenzäpfle alkoholfrei.<br />

beruhe. Ausbildung junger Menschen und<br />

Schaffung attraktiver Arbeitsplätze seien<br />

Ziel des Unternehmens; im vergangenen<br />

Geschäftsjahr wurden 15 neue Mitarbeiter<br />

eingestellt.<br />

Im ersten Quartal <strong>2015</strong> liegt das Rothaus-<br />

Ergebnis rund 0,5 Prozent über Plan. Aber:<br />

„Da Rothaus nicht an Rabattschlachten teilnimmt<br />

und auch keine millionenschwere<br />

Werbeetats ausgegeben wird, hoffen wir auf<br />

einen schönen Sommer und eine sonnige<br />

Biergartenzeit“, so Christian Rasch.<br />

Im aktuellen Geschäftsjahr wird Rothaus<br />

den Spatenstich für den Bau einer neuen<br />

Sortier- und Flaschenwaschanlage vornehmen,<br />

Investitionen in eine Solarthermie-<br />

Anlage auf den Weg bringen sowie Erweiterungen<br />

der bestehenden „Erlebniswelt“<br />

vorantreiben.<br />

<br />

netzwerk südbaden 13


Märkte<br />

Ganter schärft<br />

sein Freiburg-Profil<br />

DEUTSCHER FAHRRADPREIS<br />

2. Preis für Offenburger Radhaus<br />

Die Familienbrauerei GANTER geht<br />

ihren vor einigen Jahren eingeschlagenen<br />

Weg konsequent weiter. Mit der in<br />

den Jahren 2010 und 2011 begonnenen<br />

Modernisierung wurde die bis dahin genutzte<br />

und nach über 30 Jahren auch veraltete<br />

und auf hohe Kapazitäten ausgelegte<br />

Flaschenabfüllanlage stillgelegt. Mit dem<br />

Wissen, dass viele Brauereien Abfüllanlagen<br />

mit freien Kapazitäten haben, wurde erst<br />

einmal beschlossen, das Bier bei Kollegenbrauereien<br />

abfüllen zu lassen Damals war<br />

das eine richtige und wichtige ökologische<br />

und ökonomische Entscheidung. Nachdem<br />

nun mit der Neuausrichtung der Brauerei<br />

die richtigen Weichen gestellt wurden, geht<br />

die Familie wieder einen entscheidenden<br />

Schritt weiter: GANTER wird erneut kräftig<br />

investieren und die Flaschenabfüllung<br />

zurück in die Schwarzwaldstraße holen. Es<br />

ist ein weiterer Schritt der Brauerei auf dem<br />

Weg zu einer der modernsten Brauereien<br />

der Republik. Die neue Anlage wird hochmodern<br />

und innovativ sein: orientiert am<br />

geänderten Konsumverhalten wird die neue<br />

Abfüllanlage so ausgerichtet, dass problemlos<br />

auch kleinere Chargen gefüllt werden<br />

können. Gerade in jüngster Zeit erfreuen<br />

sich die unterschiedlichen Bierspezialitäten<br />

der Brauerei größter Beliebtheit – mit der<br />

neuen Abfüllanlage ist dies problemlos zu<br />

bewältigen. Und GANTER kann sich ganz<br />

klar als „die“ Freiburger Brauerei positionieren.<br />

Die 2,5 Millionen-Euro-Investition<br />

kommt aber auch der Umwelt zu Gute, da<br />

die neue Anlage äußerst energieeffizient<br />

und ressourcenschonend arbeitet. Dies ist<br />

ein willkommener weiterer Effekt – auch<br />

zu Gunsten der Umwelt. Noch eins stellt<br />

die neue Abfüllanlage sicher: Die Qualität<br />

der GANTER-Biere. Durch die moderne<br />

Technik wird garantiert, dass das Bier schonend<br />

und ohne mit Sauerstoff in Berührung<br />

zu kommen, in die Flasche kommt.<br />

Dass die Umsetzung der vor fünf Jahren<br />

begonnen enModernisierung inzwischen so<br />

erfolgreich verläuft, zeigt, dass Geschäftsführung<br />

und Gesellschafter die Weichen<br />

richtig gestellt haben. Die weitere Großinvestition<br />

sorgt dafür, dass die vor 150 Jahren<br />

gegründete Brauerei auch in Zukunft<br />

fest in Familienhand bleiben wird. <br />

Preisverleihung in Potsdam: Offenburg<br />

konnte beim Deutschen Fahrradpreis<br />

in der Kategorie „Infrastruktur“ mit dem<br />

Radhaus am Bahnhof einen 2. Platz erringen.<br />

Ein hervorragender Platz in diesem<br />

bundesweiten Wettbewerb!<br />

Den Preis entgegennehmen konnten Bürgermeister<br />

Oliver Martini, Mathias Kassel<br />

und Fabian Feigenbaum, beide Mitarbeiter<br />

der städtischen Verkehrsplanung. „Ich<br />

bin mit dieser Auszeichnung hoch zufrieden,<br />

zumal lediglich die Nordbahntrasse<br />

in Wuppertal, ein herausragendes 32-Millionen-Projekt<br />

für Fußgänger, Radfahrer<br />

und Inliner, das innovative Offenburger<br />

Radhaus überflügeln konnte“, so Martini.<br />

Vor knapp zwei Jahren ist das voll automatisierte<br />

Parkhaus für Fahrräder auf der Ostseite<br />

des Offenburger Bahnhofs als erstes<br />

seiner Art in Betrieb genommen worden.<br />

Das schon von weitem sichtbare, in apfelgrünen<br />

Farben gehaltene und mit Holz<br />

verkleidete Parkhaus bietet Platz für 120<br />

Räder, diebstahlsicher und vor Witterungseinflüssen<br />

geschützt – auf nur 55<br />

Quadratmeter Grundfläche. „Auf einer<br />

Fläche derselben Größe haben nicht mal<br />

20 gewöhnliche Fahrradboxen Platz“, erzählt<br />

Fabian Feigenbaum von der städtischen<br />

Abteilung Tiefbau und Verkehr und<br />

für das Radhaus zuständiger Projektleiter.<br />

Dieser Platzmangel war einer der Gründe<br />

für die Installation des Radhauses. Immer<br />

mehr Pendler kommen mit dem eigenen,<br />

oft hochwertigen Rad zum Bahnhof und<br />

möchten es dort geschützt vor Langfingern<br />

und Regen abstellen. Die 71 Fahrradboxen<br />

auf der Ostseite des Bahnhofs sind alle vermietet,<br />

zirka 40 Personen stehen auf der<br />

Warteliste. Eine Alternative mit weniger<br />

Platzverbrauch für mehr Räder musste her.<br />

Da kam die Idee der Kehler Firma SMT,<br />

die die sogenannten Smart-Türme baut, ein<br />

voll automatisiertes Parkhaus für Fahrräder<br />

zu entwickeln, gerade recht. 330.000 Euro<br />

hat das Projekt gekostet, 144.000 Euro<br />

Fördermittel kamen von der Fahrradinfrastrukturförderung<br />

des Landes, die Regionalstiftung<br />

der Sparkasse Offenburg/Ortenau<br />

beteiligte sich mit 50.000 Euro, die<br />

TGO (Tarifverbund Ortenau) mit 15.000<br />

Euro und die Südwestdeutsche Verkehrs-<br />

Aktiengesellschaft (SWEG) mit 30.000<br />

Euro. Den Rest übernahm die Stadt Offenburg.<br />

Und das Projekt kommt gut an. Feigenbaum:<br />

„Rund 100 Nutzer sind derzeit angemeldet.“<br />

Mit 60 Euro Jahresmiete kostet<br />

ein Platz im Radhaus genauso viel wie in<br />

einer der Fahrrad-Boxen. „Damit sind wir<br />

deutlich günstiger als manch andere Stadt“,<br />

betont Projektleiter Fabian Feigenbaum.<br />

14<br />

netzwerk südbaden


7 Mal. Elite.<br />

Im Olymp der Vermögensverwalter.<br />

Zum siebten Mal in Folge.<br />

Vertrauen ist die wichtigste Währung in der Vermögensverwaltung.<br />

Die SÜDWESTBANK hat darin investiert und darf nun die Früchte ernten:<br />

Zum siebten Mal in Folge gehört sie zur „Elite der Vermögensverwalter<br />

im deutschsprachigen Raum“. Als einziges Finanzinstitut in Baden-Württemberg<br />

erzielte sie die Bestnote „summa cum laude“. Die Juroren lobten<br />

vor allem das Augenmaß und die Ergebniszahlen der Vermögensverwaltung.<br />

So ist die unabhängige Privatbank laut Elite Report und Handelsblatt eine<br />

der besten Adressen der Region.<br />

SÜDWESTBANK AG, Eisenbahnstraße 66, 79098 Freiburg, Telefon 0761 / 282 06-0<br />

freiburg@suedwestbank.de, www.suedwestbank.de<br />

Werte verbinden.


Märkte<br />

INTERVIEW MIT MARCEL THIMM<br />

Nicht dramatisch, aber herausfordernd<br />

Die Kunden bestimmen, wie sich die Sparkasse weiter entwickelt<br />

Die Misere der Deutschen Bank hat im<br />

Mai Schlagzeilen gemacht. Fakt ist freilich,<br />

dass die Geschäftsmodelle der Sparkassen<br />

und Volksbanken durch die Praktiken<br />

einiger Banker beschädigt wurden, die Geldinstitute<br />

mit Kasinos verwechselt haben.<br />

Marcel Thimm, Chef der Sparkasse Freiburg-<br />

Nördlicher Breisgau mahnt jedoch, die Lage<br />

nicht zu dramatisieren.<br />

Wie lange halten die Sparkassen noch die Niedrigzinsphase<br />

aus? Um wieviel Millionen wird<br />

die Zinsmarge sinken, wenn die Zinspolitik der<br />

EZB noch Jahre weitergeht? Kürzlich hat der<br />

Vorstand einer kleinen Genossenschaftsbank in<br />

der Nachbarschaft festgestellt, dass die „fetten<br />

Jahre“ für die Banken vorbei seien. Trifft das in<br />

dieser Pauschalität zu?<br />

Marcel Thimm: Da ist was dran. Für alle die<br />

Institute, die das Kreditgeschäft mit Kundeneinlagen<br />

refinanzieren, gilt das. Im Prinzip<br />

sind da alle Sparkassen und Genossenschaftsbanken<br />

betroffen. Wir wissen, was auf uns<br />

zukommt.<br />

Stehen Ihnen da nicht die Haare zu Berge?<br />

Marcel Thimm: So dramatisch ist es sicher<br />

nicht, aber es ist eine große Herausforderung.<br />

Ceteris paribus, also unter gleich bleibenden<br />

Bedingungen, sinkt unsere Zinsmarge jährlich<br />

um 6-8 Millionen Euro, mit gleichbleibender<br />

Tendenz. Wenn wir nicht gegensteuern<br />

würden, könnten wir in sieben Jahren<br />

keine positiven Ergebnisse mehr ausweisen.<br />

Dann würden wir gerade plus minus null herauskommen.<br />

Aber wir hätten ja keineswegs<br />

das Ende der Fahnenstange erreicht.<br />

Wie kann man gegensteuern?<br />

Marcel Thimm: Das Hauptinstrument<br />

ist mehr Geschäft, neues Geschäft. Unser<br />

Hauptergebnisbringer ist das Kreditgeschäft.<br />

Wir leben in einer Region, die Zuzugsregion<br />

ist. Deshalb spielt der Immobilienmarkt eine<br />

große Rolle bei uns. Das ist unser wichtigstes<br />

Geschäftsfeld. Wir haben gute Chancen,<br />

hier weiteres Wachstum zu generieren. Wir<br />

wachsen derzeit so stark wie seit der Jahrtausendwende<br />

nicht mehr. Das gehört noch zu<br />

den klassischen Geschäftsfeldern. Neue Geschäftsfelder<br />

sind immer ein Thema, nicht<br />

nur in Zeiten niedriger Zinsen. Von den 416<br />

Sparkassen in Deutschland sind wir von den<br />

Geschäftsfeldern her sicher mit am breitesten<br />

aufgestellt – das können wir ohne Übertreibung<br />

sagen. Wir haben in den vergangenen<br />

20 Jahren das Angebot für unsere Kunden<br />

ständig ausgeweitet. Beispielsweise durch<br />

Investitionen in eigene Maklertätigkeiten<br />

im wohnwirtschaftlichen und gewerblichen<br />

Immobilienbereich, Gründung einer Beteiligungsgesellschaft<br />

und einer eigenen Versicherungsagentur,<br />

Einführung unseres Mehrwertkontos<br />

„contomaxx“ und unser jüngstes<br />

Geschäftsfeld die Baulanderschließung in der<br />

badenovaKONZEPT, unserer gemeinsamen<br />

Tochtergesellschaft mit badenova. Und dann<br />

haben wir ja mit der Kajo 192 auch erstmals<br />

in eine reine Kapitalanlageimmobilie investiert.<br />

Kurzfristig steht kein weiteres neues<br />

Geschäftsfeld vor der Tür. Die genannten<br />

Bereiche haben aber alle noch weiteres Entwicklungspotenzial<br />

und werden so auch<br />

dazu beitragen, die Ausfälle im Zinssektor<br />

zu kompensieren. Übrigens ist die badenova-<br />

KONZEPT im Moment unser Bereich mit<br />

der größten Dynamik, was natürlich auch<br />

mit dem hohen Bedarf an Baulanderschließungen<br />

zusammen hängt.<br />

Gibt es ein Krisenszenario, das speziell auf die<br />

Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau zugeschnitten<br />

ist?<br />

Marcel Thimm: Nein, es gibt kein Krisenszenario,<br />

weil es auch keine Krise gibt. Es gibt<br />

aber große Herausforderungen, auf die wir<br />

uns in den vergangenen Jahren schon vorbereitet<br />

haben und die in den nächsten Jahren<br />

weitere Weichenstellungen von uns verlangen.<br />

Noch gibt es ein großes Filialnetz. Ist das zu halten,<br />

zumal Online-Banking immer mehr zum<br />

Normalfall wird?<br />

Marcel Thimm: Unsere mit Abstand größte<br />

Filiale, auch die mit den höchsten Wachstumsraten,<br />

ist die Internetfiliale. Unabhängig<br />

davon sind wir nach wie vor mit 70 mit<br />

Personal besetzten Geschäftsstellen in unseren<br />

35 Trägergemeinden flächendeckend<br />

präsent. Es waren auch schon einmal 94<br />

Geschäftsstellen. Wir haben uns hier schon<br />

in der Vergangenheit dem veränderten Kundenverhalten<br />

angepasst und werden das auch<br />

in Zukunft tun. Die Geschwindigkeit bestimmen<br />

unsere Kunden. Bisher war es eher<br />

Evolution als Revolution. Tatsächlich ist es ja<br />

so, dass viele Kunden für alle Kontakte mit<br />

der Bank online gehen, weil das Angebot immer<br />

attraktiver wird. Das hat langfristig sicher<br />

auch Auswirkungen auf die Struktur unseres<br />

Geschäftsstellennetzes. Wir sind da auch im<br />

Wettbewerb mit den reinen Internetbanken<br />

gut aufgestellt, die ja in der Regel nur ein eingeschränktes<br />

Angebot präsentieren. Weil die<br />

Internetbanken nur Privatkunden bedienen,<br />

werden sie sicher mittelfristig stärker unter<br />

Druck geraten, wenn die Zinssituation so<br />

bleibt. Das ist die erste große Bewährungsprobe<br />

für die Internetbanken. Für uns natürlich<br />

auch, aber wir haben einfach den Vorteil<br />

eines viel breiteren Geschäftsfelds.<br />

Entspricht die Zahl von 1.300 Mitarbeitern<br />

noch den Realitäten des Marktes? Wird zumin-<br />

16<br />

netzwerk südbaden


Märkte<br />

dest die natürliche Fluktuation genutzt?<br />

Marcel Thimm: Wir beschäftigen aktuell<br />

1.275 Menschen. Darunter viele Teilzeitbeschäftigte<br />

und rund 100 Auszubildende.<br />

Umgerechnet auf Vollzeitbeschäftigte ergibt<br />

sich eine Mitarbeiterkapazität von gut<br />

900 Personen. Anfang des Jahrtausends<br />

lag diese Zahl bei 1.100. Wir gehen davon<br />

aus, dass sich dieser Abschmelzungstrend<br />

fortsetzen und vielleicht sogar noch etwas<br />

beschleunigen wird, obwohl der Markt ja<br />

gewachsen ist und weiter wächst. Das hat<br />

sicher auch damit zu tun, dass wir über unser<br />

EDV-System unsere Prozesse immer weniger<br />

personalaufwändig gestalten können.<br />

Trotzdem haben wir aufgrund der demographischen<br />

Entwicklung einen Rekordbedarf<br />

an jungen Nachwuchskräften. Jedes Jahr<br />

schließen wir mit 40 jungen Damen und<br />

Herren neue Ausbildungsverträge ab.<br />

Wie sieht es mit der Fluktuation der Mitarbeiter<br />

aus?<br />

Marcel Thimm: Den größten Anteil hat die<br />

Verrentung von Mitarbeitern. Der zweitgrößte<br />

ist ganz einfach die Mutterschaft – wir<br />

haben ja einen hohen Anteil junger weiblicher<br />

Beschäftigter, die allerdings häufig in<br />

Teilzeit weiter arbeiten. Oder Menschen<br />

wollen sich verändern, um Neues kennenzulernen.<br />

Anders gesagt: unser Personalstand<br />

verringert sich ganz natürlich, ein anderes<br />

Konzept haben wir nicht. Uns geht es eher<br />

darum, den Abgang von Know-how durch<br />

ausscheidende Mitarbeiter möglichst umgehend<br />

kompensieren zu können. Gerade die<br />

über Jahren gesammelte Erfahrung ist ein<br />

großes Asset für die Sparkasse.<br />

Über Fusionen hat man in den vergangenen<br />

Jahren nicht gerne geredet. Ist das Thema unter<br />

den heutigen Umständen wirklich ein Tabu?<br />

Marcel Thimm: Nein, das Thema ist kein<br />

Tabu. Das war es auch in der Vergangenheit<br />

nicht, es hat ja immer wieder, wie man gerade<br />

an unserem Hause sehen kann, Fusionen<br />

gegeben. Fusionen sind dann sinnvoll und<br />

realistisch, wenn sie allen Beteiligten Mehrwerte<br />

bieten. Das ist ein hoher Anspruch.<br />

Kostendegressionseffekte alleine sind jedenfalls<br />

nicht ausreichend, um über Fusionen<br />

zu sprechen. Es sei denn, es herrscht wirtschaftliche<br />

Not. Aber die sehe ich nicht. Es<br />

gibt ja tatsächlich auch sehr kleine Sparkassen<br />

und Genossenschaftsbanken, die sehr<br />

gute Ergebnisse schreiben. Nichtsdestotrotz<br />

werden die stärker durch die Kostenstrukturen,<br />

auch durch die verstärkte Regulierung,<br />

unter Druck gesetzt. Es kann<br />

schon sein, dass es in Zukunft wegen<br />

einer veränderten Marktsituation wieder<br />

zu Fusionen kommt. Fusionswellen sind<br />

ja aber meist entstanden, weil die Risikosituation<br />

sich für die einzelnen Banken<br />

nach konjunkturellen Einbrüchen verschlechtert<br />

hat. So ein Szenario sehe ich<br />

aktuell nicht, aber spannend bleibt es.<br />

Sie bleiben optimistisch?<br />

Marcel Thimm: Ja, natürlich auch, weil wir<br />

das Glück haben, in einer Wachstumsregion<br />

zu leben, in der wir noch Wachstumzuwächse<br />

generieren können..Die Niedrigzinsphase<br />

ist sicher eine Herausforderung, aber es gab<br />

schon größere in den vergangenen 200 Jahren<br />

Sparkassengeschichte. Wir sind zuversichtlich,<br />

dass wir das meistern können, aber<br />

wir müssen was tun. Bleiben die Zinsen über<br />

viele Jahre niedrig, müssen wir die fehlende<br />

Marge aus dem Zinsgeschäft kompensieren.<br />

Entweder durch Kosteneinsparungen, oder<br />

durch andere lukrative Geschäfte. Oder<br />

durch Minuszinsen, aber das ist nicht vorstellbar,<br />

weil das ja das Vertrauen der Sparer<br />

verheerend beschädigen würde. Unter den<br />

gegenwärtigen Umständen ist ja eine kleinere<br />

Rendite aufs Kapital für die Sparkasse auch<br />

kein Unglück, sondern das natürliche Ergebnis<br />

der wirtschaftlichen Zins-Situation. <br />

Freiheit<br />

mit Weitsicht<br />

Zu handeln bedeutet etwas in Bewegung zu setzen - innerlich<br />

wie äußerlich. Die richtige Dynamik begünstigt Gleitflüge mit<br />

wenig Kraftaufwand und schont Ressourcen. Meine Expertise in<br />

Coaching mit ACT & Introvision befähigt Sie abzuheben und über<br />

den Dingen zu schweben. Lernen Sie Ihr gesamtes Potenzial zu<br />

entfalten und sich aktiv auf das Wesentliche auszurichten.<br />

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netzwerk südbaden 17


Märkte<br />

GETRÄNKEHANDEL<br />

Message in a Bottle<br />

Wie aus einem Garagengeschäft ein mittelständisches Unternehmen wird<br />

Mit ein paar Flaschen „Sol“ hat es Anfang<br />

der 90er Jahre begonnen. Armin<br />

Moessinger und Andreas Stark saßen zusammen<br />

am Strand auf der Nordseeinsel<br />

Sylt, tranken das mexikanische Bier und<br />

schmiedeten Pläne. Zunächst war es nur<br />

eine Urlaubsspinnerei unter Brüdern, jetzt<br />

ist daraus die Südstar Getränke GmbH<br />

geworden. Sie gehört laut Moessinger<br />

zu den 50 größten Getränkehändlern in<br />

Deutschland, hat über 100 Festangestellte,<br />

ein Logistikzentrum in der March und<br />

drei Abholmärkte. Stark ist mittlerweile<br />

Geschäftsführer, Moessinger einer von drei<br />

Prokuristen, zuständig für Marketing und<br />

Vertrieb.<br />

„Das Kinderzimmer in Gundelfingen war<br />

unser erstes Büro, ein 1er Golf unser erstes<br />

Lieferfahrzeug“, erzählt Moessinger. Die<br />

erste Kiste mexikanisches Bier verkauften<br />

die Brüder 1994 an das UC Café in Freiburg,<br />

das noch immer zu den Kunden zählt.<br />

Die neu gegründete dubsta export-import<br />

GmbH belieferte anschließend auch Diskotheken<br />

und Szene-Bars. Nach und nach<br />

kamen immer mehr Gastronomen hinzu.<br />

„Das reichte von jung und freaky bis hin<br />

zum Colombi“, sagt Moessinger. Auch bei<br />

Veranstaltungen wie Techno-Partys sorgte<br />

dubsta für alkoholische und alkoholfreie<br />

Durstlöscher.<br />

2004 haben sich die Brüder mit Martin<br />

Schlageter zusammen geschlossen, den<br />

sie auf einem Fußballplatz kennengelernt<br />

hatten. Seine Firma Hauck GmbH (gegründet<br />

1900) war der älteste Fachgroßhandel<br />

in Freiburg. Seitdem haben sie den<br />

Slogan „Trends und Traditionen“ für ihre<br />

Firma etabliert. 2008 übernahmen sie zusammen<br />

mit der Fürstenberg-Brauerei die<br />

Südgetränke GmbH & Co. KG, 2010<br />

wurde die Umhauer Getränke-Fachhandel<br />

GmbH integriert. Auch vier kleine Getränkehändler<br />

schlossen sich an. Oftmals sind<br />

Probleme mit der Nachfolgeregelung in<br />

Familienbetrieben der Grund. Zuletzt kam<br />

Getränke Hellstern aus Bad Krozingen<br />

dazu. Die Firmeninhaber und beide Fahrer<br />

sind jetzt bei Südstar angestellt. „Die Produktvielfalt<br />

und die Arbeitszeiten sind für<br />

kleine Händler kaum mehr zu bewerkstelligen“,<br />

sagt Moessinger, „sie kommen auf<br />

uns zu, weil sie überfordert sind.“<br />

Früher hat es als Limonaden nur Cola und<br />

Fanta gegeben. Nach dem Erfolg der Bionade<br />

kommen inzwischen ständig neue<br />

Sorten hinzu. Vor allem gesunde Getränke<br />

mit wenig Zucker sind gefragt. Insgesamt<br />

werden immer mehr Spezialitäten auf<br />

den Markt gebracht. Südstar muss bei den<br />

Trends am Ball bleiben. Der Erfolg hat jedoch<br />

viel damit zu tun, wie viel Geld ein<br />

Hersteller ins Marketing investieren kann.<br />

Ein gutes Beispiel ist die neue „Coke Life“,<br />

die derzeit auf allen Kanälen massiv beworben<br />

wird.<br />

Rund 4000 Artikel hat Südstar im Sortiment.<br />

„Die Logistik wird immer wichtiger“,<br />

sagt Moessinger. Das Logistikzentrum<br />

in der March hat 15.000 Quadratmeter<br />

Fläche, vor zwei Jahren hat die Firma ein<br />

neues EDV-Lagersteuerungssystem installiert.<br />

Rund 40 Lkw sind für den Getränkelieferanten<br />

im Einsatz. Und der legt Wert<br />

auf umweltgerechte Fahrzeuge, „keine<br />

alten Böcke“. Über Newsletter und Facebook<br />

zeigt das Unternehmen Präsenz und<br />

startete kürzlich eine erste Online-Messe,<br />

bei der die Kunden von Rabatten profitierten.<br />

Südstar - die Durst-Bekämpfer<br />

Hauptabnehmer ist die Gastronomie. Mehrere<br />

hundert Restaurants, Bars, Cafés und<br />

Kneipen von Karlsruhe bis an die Schweizer<br />

Grenze und bis in den Schwarzwald gehören<br />

zu den Kunden. Auch Einzelhändler werden<br />

angesteuert. Südstar ist zudem Hauptlieferant<br />

des Zelt-Musik-Festivals und vom<br />

Schlossbergfest. Das Unternehmen setzt darauf,<br />

dass die Kunden möglichst alle Spirituosen<br />

und alkoholfreien Getränke bei ihm<br />

ordern. Ein eigener Weinberater für Gastronomen<br />

wurde eingestellt, um auch diesen<br />

Bereich auszuweiten.<br />

Die Abholmärkte (zwei in Freiburg und<br />

einer in Au im Hexental) werden eher aus<br />

Traditionsbewusstsein weiter betrieben.<br />

„Sie haben einen besonderen Charme, weil<br />

die Betreiber mit Leib und Seele dabei sind<br />

und so eine Beziehung zu den Kunden<br />

haben“, erklärt Moessinger. Südstar bietet<br />

auch Getränke auf Kommission an und<br />

verleiht Kühlschränke, Bierbänke und Gläser<br />

für Veranstaltungen. Von der Freiburger<br />

Genussmesse „Plaza Culinaria“ ist der Getränkehändler<br />

auch nicht mehr wegzudenken.<br />

Berühmt-berüchtigt ist der Freitagabend<br />

an der Südstar-Bar. Moessinger:„Da<br />

werden unsere Kunden eingeladen und als<br />

Dankeschön auch mal bewirtet.“ Nicht<br />

nur die Kunden feiern dann bis spät in der<br />

Nacht. <br />

Daniela Frahm <br />

18<br />

netzwerk südbaden


Märkte<br />

BILANZ<br />

Gutes Jahr trotz starken Frankens<br />

Endress+Hauser hat besonders im Gebiet der Analyse zugelegt<br />

Endress+Hauser hat sich in einem unsicheren<br />

wirtschaftlichen Umfeld gut am Markt<br />

behauptet. Die Schweizer Firmengruppe<br />

steigerte 2014 den Umsatz um 11,0 Prozent<br />

auf 2,013 Milliarden Euro und erzielte nach<br />

Steuern ein Ergebnis von 192 Millionen<br />

Euro. Weltweit investierte das Unternehmen<br />

mehr als 126 Millionen Euro und zählte zum<br />

Jahresende 12.435 Beschäftigte. Konjunkturelle<br />

Risiken und Währungsverschiebungen<br />

trüben jedoch die Aussichten für <strong>2015</strong>.<br />

Matthias Altendorf präsentierte gute Zahlen<br />

in seinem ersten Jahr als Chef der<br />

Endress+Hauser Gruppe – „allen unberechenbaren<br />

äußeren Einflüssen zum Trotz,<br />

die wir nicht in unseren Budgets eingeplant<br />

hatten“, betonte der CEO. Endress+Hauser<br />

habe innerhalb von acht Jahren den Umsatz<br />

verdoppelt, verdeutlichte der Firmenchef. Er<br />

machte auf einen weiteren Meilenstein aufmerksam:<br />

„Zum ersten Mal in der Geschichte<br />

haben wir mehr als die Hälfte des Umsatzes<br />

außerhalb von Europa generiert.“<br />

Vor allem auf dem amerikanischen Kontinent<br />

(17,7 Prozent Umsatzwachstum) lief<br />

es gut, berichtete Chief Operating Officer<br />

Michael Ziesemer, etwa in den USA, für<br />

Endress+Hauser der zweitgrößte Markt.<br />

Doch auch Deutschland, der umsatzstärkste<br />

Markt, legte – wie Europa insgesamt (8,0<br />

Prozent) – ordentlich zu. Uneinheitlich war<br />

das Bild in Asien (11,7 Prozent). In China,<br />

Absatzmarkt Nummer drei, verlangsamte<br />

sich das Wachstum; Südostasien entwickelte<br />

sich dynamisch. In Afrika und Nahost (10,4<br />

Prozent) machte sich in einzelnen Ländern<br />

die politische Instabilität bemerkbar.<br />

Neue Märkte erschlossen<br />

„Die Gründung eigener Vertriebsgesellschaften<br />

in aller Welt zahlt sich immer wieder aus“,<br />

hielt Michael Ziesemer fest. Zuletzt etablierte<br />

Endress+Hauser Anfang 2014 Tochterunternehmen<br />

in den Vereinigten Arabischen<br />

Emiraten und Algerien. Mitte <strong>2015</strong> nimmt<br />

Endress+Hauser den Vertrieb in Finnland<br />

wieder in eigene Hände; Ende des Jahres<br />

kommt ein Sales Center in Kolumbien hinzu.<br />

Der Vertrieb in Frankreich verstärkte sich<br />

2014 durch eine Akquisition auf dem Gebiet<br />

der Kalibrierdienstleistungen – laut Ziesemer<br />

ein Wachstumssegment, ebenso wie das Geschäft<br />

mit Automatisierungslösungen.<br />

Besonders gut entwickelte sich das Arbeitsgebiet<br />

Analyse. „Darin spiegelt sich das Bedürfnis<br />

unserer Kunden, im laufenden Prozess<br />

Produkteigenschaften und -qualität zu<br />

bestimmen“, erklärte Matthias Altendorf. Er<br />

sieht die strategische Entscheidung bestätigt,<br />

die Kompetenz in der Prozessanalyse zu stärken<br />

und auf die Laboranalyse auszuweiten;<br />

dies insbesondere durch die Beteiligung an<br />

der Analytik Jena AG. Endress+Hauser hält<br />

inzwischen über 92 Prozent an dem Laboranalyse-Spezialisten.<br />

Mehr Beschäftigung, hohe Investitionen<br />

12.435 Menschen arbeiteten Ende 2014<br />

weltweit für Endress+Hauser – 516 mehr als<br />

vor Jahresfrist. Das Unternehmen investierte<br />

126 Millionen Euro und baute unter anderem<br />

die Durchflussmessgeräte-Produktion<br />

im schweizerischen Reinach aus. Modernisiert<br />

und gestärkt wurde auch der Standort<br />

des IT-Dienstleisters der Firmengruppe im<br />

deutschen Freiburg im Breisgau. 259 Erstanmeldungen<br />

bei Patentämtern rund um den<br />

Globus unterstreichen die Innovationskraft,<br />

ebenso das Schutzrechte-Portfolio mit 6.000<br />

„lebenden“ Patenten und Patentanmeldungen.<br />

Analytik Jena erwarb den Bereich der Massenspektrometrie<br />

mit induktiv gekoppeltem<br />

Plasma von der US-Firma Bruker und komplettierte<br />

so das Angebot in der Elementspurenanalyse.<br />

Zum Jahreswechsel gründete<br />

Endress+Hauser in Reinach die TrueDyne<br />

Sensors AG, die das Geschäft mit Durchfluss-Sensoren<br />

in Mikrosystemtechnik vorantreiben<br />

soll. Im Februar <strong>2015</strong> übernahm der<br />

Schweizer Sensorhersteller Innovative Sensor<br />

Technology IST AG – seit 2005 Teil der<br />

Endress+Hauser Gruppe – die auf Biosensorik<br />

spezialisierte Firma Jobst Technologies im<br />

deutschen Freiburg im Breisgau.<br />

Frankenstärke belastet laufendes Jahr<br />

Der Einfluss der Wechselkurse war 2014 gering.<br />

Noch schwer abschätzbar sind im laufenden<br />

Jahr die Folgen der Aufhebung des<br />

Euro-Mindestkurses durch die Schweizerische<br />

Nationalbank. „Für die Endress+Hauser<br />

Gruppe als Ganzes ist das Erstarken des<br />

Schweizer Franken verkraftbar“, betonte Luc<br />

Schultheiss. Ein hoher Teil der Wertschöpfung<br />

sei unabhängig vom Schweizer Franken.<br />

Der Finanzchef erwartet jedoch durch<br />

die Belastung der schweizerischen Gruppenfirmen<br />

einen niedrigeren Gewinn.<br />

Endress+Hauser hat sich zum Ziel gesetzt,<br />

den Umsatz <strong>2015</strong> um knapp 10 Prozent auf<br />

2,2 Milliarden Euro zu steigern. Das Unternehmen<br />

will 179 Millionen Euro investieren<br />

und 600 Stellen schaffen. <br />

<br />

20<br />

netzwerk südbaden


Märkte<br />

BIER<br />

Hopfengarten im Dreisamtal eingeweiht<br />

Die Ganter Brauerei schreibt sich schon<br />

seit langem das Thema Regionalität auf<br />

die Fahnen. „Wir wollen dort wirken, wo<br />

wir leben, wo wir uns wohlfühlen und wo<br />

unsere Freunde sind“, sagte Detlef Frankenberger<br />

bei der Eröffnung des Dreisamtäler<br />

Hopfengartens in Oberried. Zusammen<br />

mit dem Tettnanger Hopfenbauern Johann<br />

Heimpel und dem Landwirt vom Steierbartlehof<br />

in Oberried, Michael Riesterer,<br />

pflanzten Ganter Geschäftsführer Detlef<br />

Frankenberger, Braumeister Markus Desseker<br />

und der Hotelier Martin Hegar, 57<br />

Hopfenranken an den 5 Meter hohen Gestängen<br />

ein. Der Hopfengarten wurde auf<br />

dem Grundstück des ehemaligen Gasthofs<br />

Löwen angelegt. In den kommenden Jahren<br />

wird dort ein neues Hotel gebaut werden.<br />

Bauherren sind Martin und Lucia Hegar,<br />

die auch das Hotel Halde betreiben und<br />

auch dort auf Ganterbier schwören. Der<br />

Oberrieder Bürgermeister Klaus Vosberg<br />

ließ es sich nicht nehmen, bei der Hopfengartenpflanzung<br />

seiner Freude über das<br />

Projekt Ausdruck zu verleihen. Zahlreiche<br />

Gäste stießen mit den Pflanzern auf den<br />

Dreisamtäler Hopfengarten an, die Brauerei<br />

Ganter spendierte dazu Freibier. Mitte September<br />

wird nun die erste Ernte erwartet.<br />

Detlev Frankenberger geht davon aus, dass<br />

davon ein Sud mit rund 200 Hektolitern angesetzt<br />

werden kann. „Auf das erste Bier mit<br />

Dreisamtäler Hopfen freue ich mich schon<br />

heute“, sagte er. Hopfen verleiht dem Bier<br />

Aroma und Bitterkeit. Beim Brauen wirkt<br />

er antibakteriell und hemmt so das Wachstum<br />

bestimmter Bakterien. Zudem ist Hopfen<br />

schaumstabilisierend. Bei Ganter spielt<br />

die Qualität der vier Zutaten: Brauwasser,<br />

Malz, Hopfen und Hefe eine enorm wichtige<br />

Rolle. Der Hopfen gibt den GANTER<br />

Bieren ihr spezifsches Aroma, ihren typisch<br />

herben Geschmack und die besonders entspannende<br />

Wirkung.<br />

<br />

Mittagstisch von<br />

12 bis 14 Uhr<br />

Eigentlich eine Backstube mit Café. Da die La Spelta-Chefin Karla Marinac-Stock<br />

aber auch kochen kann, bekocht sie ihre Kunden täglich<br />

außer donnerstags, da ist sie mit sich oder anderen Dingen beschäftigt.<br />

Mit Karla teile ich meine Leidenschaft zum Dinkel. Ein Urkorn mit viel<br />

Power. Dem Weizen weit überlegen. Nach den Geschichtsbüchern wurde<br />

dieses Korn erstmals etwa um 500 nach Christus in Baden-Württemberg<br />

angebaut. Manche Ortschaften bekamen sogar ihren Namen nach diesem<br />

Korn, wie zum Beispiel Dinkelsbühl oder bei Lörrach gibt es auch einen<br />

Dinkelberg.<br />

Was man vielleicht auch noch wissen sollte: Dinkel sorgt für gute Laune.<br />

Weil nämlich die Aminosäure Tryptophan im Dinkel für die Bildung von<br />

Serotonin unserem Wohlfühlhormon zuständig ist. Das Dinkelkorn zählt<br />

neben Eiern, Lachs, Walnüssen und Hafer zu den Top-Tryptophan-Lieferanten.<br />

Stimmungsaufhellend ist es auf jeden Fall bei Karla zu Mittag zu essen,<br />

denn es schmeckt vorzüglich. Sie verarbeitet ausschließlich die hochwertige<br />

reine Dinkelsorte Oberkulmer Rotkorn von der Stadtmühle Geisingen<br />

in der Nähe von Donaueschingen und die dazu gereichten saisonalen Produkte<br />

stammen vorwiegend aus der Region.<br />

Und das gibt es beispielsweise bei Karla zu essen: Spargel-Schinken-Dinkeltarte<br />

oder Bärlauch-Dinkeltarte, Gemüse-Dinkellasagne mit Blattspinat,<br />

Paprika und Frischkäse, Knuspriges Hähnchenbrustfilet-Nuggets mit Dinkelpanade,<br />

Rinder-Dinkellasagne, Lachsfilet-Spargel-Dinkelquiche oder<br />

Spargel-Räucherlachs-Dinkelstrudel mit Senfsoße.<br />

Alle Gerichte werden mit einem Salat gereicht und kosten unter zehn Euro.<br />

Das wöchentlich wechselnde Speiseangebot ist auf Facebook unter La<br />

Spelta zu finden oder man bekommt dieses per e-mail-Verteiler. Da das<br />

La Spelta klein ist, am besten vorbestellen. Alles ist übrigens auch zum<br />

Mitnehmen.<br />

Zum Schluss vielleicht noch die Bemerkung: Stimmungsaufhellend dürfte<br />

für manch einen auch die Nachricht sein, dass sich der Dinkel offenbar<br />

nicht so leicht auf den Hüften festsetzt wie so manch anderes Kohlenhydrat,<br />

denn mit Dinkel gefütterte Hühner beispielsweise behielten ihr Idealgewicht,<br />

setzten kein Fett an und legten auch noch mehr Eier als zuvor.<br />

Also hoffen wir, dass bei uns Spezi Mensch durch das Essen von Dinkel<br />

die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit merklich zunimmt. Karla<br />

freut’s bestimmt. <br />

Irene Matzarakis<br />

La Spelta, Sandstraße 4 (am Herdermer Kirchplatz), 79104 Freiburg-<br />

Herdern, Telefon 0761-60064050. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag:<br />

7 bis 18 Uhr, Donnerstag Ruhetag, Samstag 8 bis 16 Uhr und Sonntag:<br />

9 bis 16 Uhr.<br />

netzwerk südbaden 21


Handwerk<br />

MIT MUT, KRAFT UND AUSDAUER ERFOLGREICH BEI DER FACHKRÄFTESICHERUNG<br />

Grenzenlos denken<br />

Rund 100 Gäste aus dem Mittelstand,<br />

darunter Hoteliers und Handwerker,<br />

waren auf Einladung des Landratsamts<br />

Breisgau-Hochschwarzwald in<br />

Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer<br />

Freiburg und anderen Partnern<br />

am 5. Mai ins Kurhaus nach Titisee<br />

gekommen, um sich über Unterstützungsangebote<br />

und Lösungsvorschläge<br />

bei der Fachkräftesicherung informieren<br />

zu lassen.<br />

Im Anschluss an einen Impulsvortrag<br />

des Handwerkskammer-Präsidenten<br />

Johannes Ullrich zum Thema „Grenzenlos<br />

denken“ zeigten Unternehmen<br />

aus Industrie, Handwerk und Hotellerie<br />

anhand konkreter Beispiele, wie es<br />

mit neuen Lösungen auch im Hochschwarzwald<br />

funktionieren kann. Ob<br />

durch die Ausbildung junger Zuwanderer<br />

aus Südeuropa, die Nachqualifizierung<br />

schon erfahrener Mitarbeiter oder die Ausbildung<br />

junger Menschen mit Behinderung<br />

– die eindrucksvollen Beispiele machten<br />

deutlich, was auch Ullrich als Teil seines Fazits<br />

genannt hatte: Es gibt viele Wege, aber<br />

jeder muss seinen eigenen finden. „Mut,<br />

Kraft und Ausdauer“ nannte Sylvia Knöpfle<br />

vom Lackierbetrieb Knöpfle-Design aus<br />

Titisee-Neustadt das, was es für eine erfolgreiche<br />

Beschreitung neuer Wege braucht.<br />

Brückenbauer vor dem Grenzfluss (v.l.n.r.): Steffen Auer,<br />

Präsident der IHK Südlicher Oberrhein, Johannes Ullrich,<br />

Präsident der Handwerkskammer Freiburg, Christiane<br />

Roth, Präsidentin der CCI Colmar, Christian Rateau, Teamleiter<br />

beim Pôle Emploi Haut-Rhin und Christian Ramm,<br />

Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Freiburg<br />

Wachsendes Interesse aus Frankreich<br />

Ebenfalls am 5. Mai hatte die Handwerkskammer<br />

Freiburg, gemeinsam mit der IHK<br />

Südlicher Oberrhein und der Arbeitsagentur<br />

Freiburg, die Öffentlichkeit über die<br />

aktuelle Lage auf dem grenzüberschreitenden<br />

Ausbildungsmarkt informiert. Im<br />

zweiten Jahr nach der Rahmenvereinbarung<br />

zur grenzüberschreitenden Ausbildung<br />

entsprechen die realen Zahlen nicht<br />

den damals von mancher Seite anvisierten<br />

Zielen. Einer Analyse der bestehenden<br />

Hemmnisse, ob Sprachbarriere oder<br />

Mobilitätshindernisse, folgte jedoch das<br />

klare Bekenntnis aller Partner, den eingeschlagenen<br />

Weg gemeinsam weiterzuverfolgen.<br />

Der grenzüberschreitende<br />

Ausbildungs- und Arbeitsmarkt könne<br />

nicht von heute auf morgen Realität<br />

werden, warb Handwerkskammerpräsident<br />

Johannes Ullrich vor den anwesenden<br />

Medienvertretern aus Deutschland<br />

und Frankreich um Geduld. „Ich<br />

sehe uns bei der grenzüberschreitenden<br />

Ausbildung auf einem guten Weg.“<br />

Seine Zuversicht begründet sich aus<br />

den steigenden Zahlen im Rahmen der<br />

grenzüberschreitenden Ausbildung und<br />

den aktuellen Erfahrungen mit dem<br />

Programm MobiPro-EU, welches die<br />

Handwerkskammer Freiburg in diesem<br />

Jahr erstmals auch im Elsass bewirbt. Hier<br />

habe sich vom ersten Moment an ein reges<br />

Interesse abgezeichnet. Fünfzehn junge<br />

Elsässer absolvieren aktuell im Elsass einen<br />

Deutschkurs, auf den Mitte Juni ein Praktikum<br />

und im Erfolgsfall zum 1. September<br />

der Ausbildungsbeginn in südbadischen<br />

Handwerksbetrieben folgt. Laut Kammer<br />

hätte das Interesse höhere Zahlen möglich<br />

gemacht, aber auch hier gälte es Schritt für<br />

Schritt vorwärts zu gehen. <br />

<br />

AUSSTELLUNG ÜBER FAMILIENUNTERNEHMEN IM HANDWERK<br />

Echte Vorbilder<br />

Besonders eindrucksvoll zeigt sich gelebte<br />

Unternehmenskultur im Handwerk<br />

bei erfolgreichen Familienbetrieben. Sie<br />

stehen neben einer hohen handwerklichen<br />

Qualität für nachhaltige Unternehmenskonzepte<br />

sowie werteorientiertes Handeln<br />

und haben damit eine ganze Branche geprägt.<br />

Um auf diese gelebte Unternehmenskultur<br />

aufmerksam zu machen und<br />

um die Geschichten solcher Betriebe aus<br />

der Region stellvertretend für viele weitere<br />

zu erzählen, hat die Handwerkskammer<br />

„Vorbilder“ gesucht und gefunden.<br />

Die gelungenen Ergebnisse der Fotografin<br />

Sabine Rukatukl zeigt die Ausstellung<br />

„Vorbilder II – Familienunternehmen<br />

im Handwerk“, die vom 22. Mai bis 11.<br />

Juni <strong>2015</strong> in der Meckel-Halle der Sparkasse<br />

Freiburg-Nördlicher Breisgau zu<br />

sehen ist. Die Ausstellung im Rahmen<br />

des Jahresmottos der Handwerkskammer<br />

„Handwerk.schafft.Kultur“ wird von der<br />

Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau<br />

unterstützt.<br />

<br />

Ausstellung „Vorbilder II –<br />

Familienunternehmen im Handwerk“<br />

Meckel-Halle<br />

Sparkassen-FinanzZentrum<br />

Kaiser-Joseph-Str. 186-190<br />

79098 Freiburg<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo, Do: 09:00 - 18:00 Uhr<br />

Di, Mi, Fr: 09:00 - 16:00 Uhr<br />

22<br />

netzwerk südbaden


Märkte<br />

SCHWEIZER HÄNDLER STEIGT EIN<br />

Daimler-Werksniederlassung verkauft<br />

Die Hängepartie um die Zukunft der<br />

Freiburger Daimler-Niederlassung hat<br />

ein Ende: wie bekannt wurde, hat die 1952<br />

gegründete Basler Autohandelsgesellschaft<br />

Kestenholz Holding AG, ein familiengeführter<br />

Betrieb, die Standorte Freiburg<br />

und Bad Säckingen mit zusammen rund<br />

330 Mitarbeitern übernommen. Sie haben<br />

eine Beschäftigungsgarantie bis 2018.<br />

Kestenholz ist in Deutschland bereits seit<br />

1996 durch die Übernahme der Bühler<br />

Automobile GmbH in Lörrach präsent<br />

und gilt dort als angenehmer Arbeitgeber.<br />

Insgesamt soll das Unternehmen, das<br />

neben Lörrach sechs weitere Standorte in<br />

der Schweiz betreibt, gut 300 Mitarbeiter<br />

beschäftigen. Über den Verkaufspreis war<br />

weder von deutscher noch schweizer Seite<br />

Näheres zu erfahren.<br />

Das Unternehmen hat sich als „Vision“<br />

bis 2020 auf die Fahnen geschrieben, dass<br />

dann alle Mercedes-Benz Fahrzeuge im<br />

Marktgebiet bei Kestenholz sein sollen.<br />

Dies dürfte eine gewisse Sicherheit für<br />

die Arbeitsplätze nicht nur in der Schweiz<br />

sein, denn, so die Homepage, dafür brauche<br />

es „starke und zuverlässige Motoren,<br />

eine aufmerksame und fachkundige Crew<br />

sowie Ausdauer und Teamgeist. Wir freuen<br />

uns, wenn wir zusammen Gas geben können<br />

und gemeinsam die Ziellinie passieren.“<br />

<br />

Die Weiterbildungs- und Qualifizierungsprogramme der Agentur für Arbeit Freiburg<br />

und des Jobcenter Freiburg. Nutzen Sie unseren gemeinsamen Arbeitgeber-Service<br />

und erfahren Sie mehr darüber, wie Sie Ihre Beschäftigten und Ihr Unternehmen weiterbringen<br />

können. Informieren Sie sich jetzt unter www.dasbringtmichweiter.de<br />

netzwerk südbaden 23


Märkte<br />

NEUE KOOPERATION MIT DEM GEWERBEPARK BREISGAU<br />

Bäume als Symbol für den Klimaschutz<br />

BEGS_ANZ_Image_05-<strong>2015</strong>_210x140 22.05.15 10:54 Seite 1<br />

(v.l.): Wolfgang Mangold, zuständiger Revierförster; Markus Riesterer,<br />

Geschäftsführer Gewerbepark; Jochen Fischer, Geschäftsführer Stadtwerke<br />

Müllheim-Staufen<br />

Die Stadtwerke Müllheim-<br />

Staufen und der Gewerbepark<br />

Breisgau werden künftig<br />

gemeinsam in den Bereichen<br />

Natur- und Klimaschutz aktiv<br />

und haben kürzlich ihre neue<br />

Kooperation durch einen Vertrag<br />

besiegelt. Zu Anfang ihrer<br />

langfristigen Kooperation, die<br />

auf zunächst 10 Jahren vereinbart<br />

wurde, werden die Partner<br />

in Zusammenarbeit mit der<br />

zuständigen Forstbehörde eine<br />

Gesamtfläche von 3,5 Hektar<br />

im Gewerbepark Breisgau<br />

aufforsten. Hier wird die erste<br />

Teilfläche von 1,3 Hektar<br />

im November <strong>2015</strong> bepflanzt<br />

werden – im Rahmen einer<br />

großen Baumpflanzaktion, zu<br />

der neben den Kundinnen und<br />

Kunden der Stadtwerke Müllheim-Staufen<br />

auch die im Gewerbepark<br />

Breisgau ansässigen<br />

Unternehmen und ihre Mitarbeiter<br />

eingeladen werden.<br />

„Mit den Stadtwerken Müllheim-Staufen<br />

haben wir einen<br />

kompetenten Partner aus der<br />

Region gefunden, der als regenerativer<br />

Energieversorger viel<br />

Erfahrung in den Bereichen<br />

Klima- und Umweltschutz<br />

wie auch bei der Energieeffizienz<br />

mitbringt“, betont Markus<br />

Riesterer, Geschäftsführer<br />

des Gewerbeparks Breisgau.<br />

„Als grüner Gewerbepark mit<br />

seinem parkähnlichen Charakter<br />

wollen wir in Zukunft<br />

noch mehr Aktivitäten für den<br />

Klima- und Naturschutz umsetzen.<br />

Die Aufforstung von<br />

Brachflächen mit standortge-<br />

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Neues Projekt:<br />

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am Neumagen<br />

* Für 2013 wurden 3% Dividende ausgeschüttet.<br />

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Märkte<br />

rechten Mischwäldern ist dabei ein erster<br />

wichtiger Schritt.“<br />

„Der Gewerbepark Breisgau ist für uns der<br />

ideale Partner, um in der Region unsere<br />

Vision von Klimaschutz und regenerativer<br />

Energieversorgung noch besser als bislang<br />

umsetzen zu können“, sagt Jochen Fischer,<br />

Geschäftsführer der Stadtwerke Müllheim-<br />

Staufen GmbH. „Lokal ansässige und weit<br />

über das Markgräflerland tätige Unternehmen<br />

mit einer für die Raumschaft typischen<br />

naturnahen Infrastruktur bieten dazu beste<br />

Voraussetzungen.“<br />

Bereits seit einigen Jahren kann jeder Neukunde<br />

der Stadtwerke Müllheim-Staufen<br />

in Müllheim bzw. Staufen selbst einen Eichenbaum<br />

pflanzen. So entstehen neue artenreiche<br />

Mischwälder, die das Klima schützen<br />

und die Lebensqualität in der Region<br />

stärken. Die Brachflächen im Gewerbepark<br />

Breisgau werden mit Laubmischwäldern<br />

aufgeforstet. Dadurch werden Jahr für Jahr<br />

wachsende Mengen des klimaschädlichen<br />

Kohlendioxids in der Biomasse gebunden.<br />

Neben den Aufforstungsmaßnahmen streben<br />

die Kooperationspartner weitere Projekte<br />

in den Bereichen Klimaschutz und Energieeffizienz<br />

an.<br />

<br />

SWMS_ANZ_BT-05-<strong>2015</strong>_210x140 22.05.15 10:56 Seite 1<br />

RAFI VERLÄNGERT<br />

Oberschwaben für SC<br />

Um drei weitere Jahre bis 2018 verlängert<br />

das Unternehmen RAFI aus Berg bei Ravensburg<br />

sein Engagement als Hauptsponsor<br />

des SC-Nachwuchsleistungszentrums<br />

und gleichzeitig als Premiumpartner des SC<br />

Freiburg – also auf der zweithöchsten Sponsorenebene.<br />

Im Sommer geht der Spezialist für alles, was<br />

die Kommunikation zwischen Mensch und<br />

Maschine besser und einfacher macht, damit<br />

in seine zehnte Saison als Hauptsponsor der<br />

Fußballschule. Zeitgleich verlängert aus der<br />

RAFI-Gruppe auch das Tochterunternehmen<br />

RAFI Eltec sein Engagement als Basicsponsor<br />

beim SC. Albert Wasmeier, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der RAFI,<br />

ist dem Sport-Club sogar schon seit 2002<br />

verbunden: mit der Firma ALWA, deren<br />

Geschäftsführer er bis heute ist, und die ihr<br />

Engagement als Classicsponsor ebenfalls um<br />

drei Jahre verlängert.<br />

„Wer mich kennt”, sagt Albert Wasmeier,<br />

„der weiß, dass ich mich mit dem SC über<br />

die Jahre hinweg weit über den Rahmen einer<br />

normalen Partnerschaft verbunden fühle<br />

– und dabei nicht zuletzt auch seinem Ausbildungskonzept,<br />

mit dem der Sport-Club<br />

vergleichbare Wege geht wie wir bei RAFI.”<br />

„Mehr gelebte Partnerschaft, als sie im Verhältnis<br />

zwischen Albert Wasmeier und dem<br />

SC zum Ausdruck kommt, geht nicht”, sagt<br />

SC-Marketingchef Hanno Franke, „das bestätigen<br />

jetzt auch – wieder einmal – die<br />

Vertragsverlängerungen in sportlich nicht<br />

einfachen Zeiten.” Auch SC-Präsident Fritz<br />

Keller dankte Albert Wasmeier ausdrücklich:<br />

„Die Kontinuität, mit der ein oberschwäbisches<br />

Unternehmen einen südbadischen<br />

Fußballverein unterstützt, beeindruckt alle<br />

hier im Verein. „Es ist großartig”, so Keller<br />

weiter, „mit Albert Wasmeier und seinen<br />

Unternehmen auch künftig nicht nur einen<br />

Förderer bei uns zu wissen, sondern einen<br />

guten Freund des SC .”<br />

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Wer nachhaltig agieren möchte,...<br />

»...kann die regenerative Erzeugung in unserer Raumschaft aktiv unterstützen und dies mit<br />

dem exklusiven Bürgertarif der Stadtwerke verbinden. Lassen Sie sich jetzt von uns beraten.<br />

Wir vereinbaren gerne einen Termin mit Ihnen.« Jochen Fischer, Geschäftsführer der Stadtwerke MüllheimStaufen<br />

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Kundenbüro Staufen Am Schießrain 1a · Telefon 07633 / 933 224-0


Märkte<br />

KREBSER & FREYLER<br />

Kein Projekt ist zu schwierig<br />

Ein Vierteljahrhundert erfolgreich - Energetische Konzepte gehören immer dazu<br />

Die KREBSER UND FREYLER Planungsbüro<br />

GmbH für Technische Gebäudeausrüstung<br />

feiert in diesem Jahr ihr<br />

25-jähriges Firmenjubiläum: Seit 1990<br />

entwickeln die Teninger Haustechnik-<br />

Experten maßgeschneiderte Lösungen für<br />

zahlreiche private, gewerbliche und öffentliche<br />

Auftraggeber. Stolze Zwischenbilanz<br />

der bisherigen Unternehmensgeschichte:<br />

eine vierstellige Zahl realisierter Projekte,<br />

darunter beispielsweise die im Jahr 2000<br />

eröffnete Neue Messe Freiburg, sowie ein<br />

Investitionsvolumen von über 300 Millionen<br />

Euro, für das KREBSER UND FREY-<br />

LER verantwortlich war.<br />

„Bereits vor Jahren haben wir zukunftsweisende<br />

Konzepte entwickelt, mit Solartechnologie,<br />

Biobrennstoffen und Erdwärmetauschern“,<br />

sagte Gründer Manfred Freyler<br />

anlässlich des 20 jährigen Jubiläums. Er<br />

gründete das Unternehmen im Jahr 1990<br />

als Zwei-Mann-Büro in der Riegeler Straße<br />

in Teningen.<br />

Schon in den Folgejahren nach der Gründung<br />

verzeichnet KREBSER UND FREY-<br />

LER ein stetiges Wachstum. So arbeiten<br />

1993 bereits fünf Mitarbeiter für das Unternehmen.<br />

Bis 1995 verdoppelt sich die<br />

Mitarbeiterzahl; 1998 umfasst das Team<br />

schon 15 Mitarbeiter.<br />

Aufgrund des rasanten Wachstums sucht<br />

man bald nach größeren Räumlichkeiten.<br />

Fündig wird KREBSER UND FREYLER<br />

Der Firmensitz<br />

schließlich auf dem ehemaligen Kasernengelände<br />

und heutigen Gewerbezentrum in Teningen.<br />

2001 wird dort mit den mittlerweile<br />

rund 20 Mitarbeitern ein Firmengebäude gekauft,<br />

komplett saniert und bezogen.<br />

Staufener Straße 16 | 79189 Bad Krozingen | Telefon 07633 1737<br />

26<br />

netzwerk südbaden


Märkte<br />

2002 ist die Mitarbeiterzahl bereits auf 22<br />

angestiegen. Die Expansion im Bereich der<br />

Ortenau führt zur Gründung einer Zweigniederlassung<br />

im „Black Forest Business<br />

Park“ auf dem Flughafenareal Lahr.<br />

In der 25-jährigen Firmengeschichte konnten<br />

beinahe 1000 Projekte für renommierte<br />

private und öffentliche Auftraggeber realisiert<br />

werden. Dabei war KREBSER UND<br />

FREYLER für ein Investitionsvolumen von<br />

insgesamt fast 300 Millionen Euro verantwortlich.<br />

Das größte Projekt war die im Jahr 2000<br />

eröffnete Neue Messe Freiburg. Hier entwickelte<br />

KREBSER UND FREYLER die<br />

komplette technische Ausstattung – Heizung,<br />

Lüftung, Kühlung und Elektrotechnik,<br />

inklusive der technischen Ausstattung<br />

der gesamten Außenanlage.<br />

So zählt KREBSER UND FREYLER seit<br />

nunmehr einem Vierteljarhundert zu den<br />

Dirk Westermann<br />

regional führenden Spezialisten in der<br />

Technischen Gebäudeausrüstung. Rund<br />

22 erfahrene und qualifizierte Ingenieure,<br />

Techniker und Technische Zeichner entwickeln<br />

Komplettlösungen für die gesamte<br />

Gebäudetechnik, im Neubau wie in der<br />

Altbausanierung.<br />

Als freies und unabhängiges Beratungsund<br />

Planungsbüro erbringt das Teninger<br />

Unternehmen sämtliche Planungsleistungen<br />

im Bereich der Technischen Gebäudeausrüstung.<br />

Dabei gehören Energieberatung<br />

und die Entwicklung von innovativen<br />

und alternativen Energiekonzepten zu den<br />

Schwerpunkten. Besonders wichtig ist dabei<br />

der Einsatz von regenerativer Energie.<br />

Ob Büro- oder Industriegebäude, ob Sporthalle<br />

oder Schulgebäude, ob Krankenhaus<br />

oder Laborgebäude: Für jedes Projekt entsteht<br />

immer ein individuelles energetisches<br />

Konzept. <br />

<br />

Bobkas Business<br />

Erfolgsrezept der 7 Kostbarkeiten im Vertrieb<br />

Nachgehakt: Generieren Ihre Verkäufer bereits im Akquiseprozess Alleinstellungsmerkmale<br />

für potenzielle Neukunden? Nur wer zukunftsorientierte<br />

und kreative Lösungen bietet, die strategische Wettbewerbsvorteile<br />

für den Kunden schaffen, gehört im Vertrieb hochgradig erklärungsbedürftiger<br />

Investitionsgüter zu den Erfolgreichen. Kreativität beweist Ihr<br />

Vertrieb aus Sicht des Kunden, wenn er neue Lösungen für aufgetretene<br />

Probleme findet, diffuse Schwierigkeiten erkennt und vernachlässigte<br />

Themen aufspürt. Dazu sollte sich Ihr Verkäufer im Business des potenziellen<br />

Kunden als strategischer Entwickler und Berater begreifen. Er<br />

kennt dessen Märkte und unternehmerisches Umfeld genau und kann<br />

aktuelle und künftige Branchenentwicklungen objektiv einschätzen. Im<br />

Mittelpunkt stehen die unternehmerischen Herausforderungen Ihres Kunden.<br />

Nur durch die fundierte Kunden-Expertise kann Ihr Verkäufer Defizite<br />

aufdecken, die den Erfolg des Kunden behindern und sich mit einer zukunftsorientierten<br />

Problemlösung im Wettbewerb positionieren. Voraussetzung<br />

für den Erwerb dieser Expertise ist stets die exzellente Vorbereitung.<br />

Profundes Markt- und Branchenwissen, aber auch eine spezifische<br />

Recherche vor jedem Kundengespräch sind hierbei unabdingbar. Zudem<br />

gilt es, die tatsächlichen Entscheidungsträger des potenziellen Kunden<br />

zu eruieren, um eine effiziente Kundenansprache zu ermöglichen. Dazu<br />

benötigt Ihr Verkäufer entsprechende Freiräume in der Gestaltung seiner<br />

Arbeitsweise. Er muss in die Welt des potenziellen Kunden eintauchen,<br />

im Umfeld des Entscheiders recherchieren und Informationen zu den<br />

verschiedenen Unternehmensbereichen des Kunden sammeln, um die<br />

elementaren Key Facts für eine kundenspezifische Problemlösung selektieren<br />

zu können. Im Kundengespräch gilt es, mit Fingerspitzengefühl die<br />

Bedürfnisse hinter den artikulierten Wünschen aufzuspüren. Einwände<br />

hinsichtlich eines zu hohen Preises Ihrer Produkte resultieren möglicherweise<br />

in erster Linie aus der unausgesprochenen Suche nach echter Innovation.<br />

Diese soll dem Kunden helfen, den eigenen USP auszuformen,<br />

Mehrumsätze zu generieren und so die Investitionskosten schnell zu<br />

amortisieren. Ihr Produktportfolio sollte so zusammengesetzt und präsentiert<br />

werden, dass es Ihren potenziellen Kunden bei der Verwirklichung<br />

dieser Ziele individuelle Unterstützung bietet. Hierbei sind entsprechendes<br />

Einfühlungsvermögen und das Know-how spezieller Fragetechniken<br />

von Nöten, um den Kunden die Lösung selbst aufspüren und formulieren<br />

zu lassen. Flexibilität ist zudem gefragt in der Balance eines vertrauensvollen<br />

Beziehungsaufbaus und der permanenten Fokussierung auf den<br />

Verkaufsabschluss. Nachdem Ihr Verkäufer den Weg zur Lösung geebnet<br />

hat, sollte er dem Kunden seine aktive Unterstützung bei der Umsetzung<br />

anbieten. So unterstreicht er das nachhaltige Interesse an der Geschäftsbeziehung.<br />

Sprechen Sie noch heute mit Ihrem Vertriebsteam darüber.<br />

Viel Erfolg bei der nächsten Akquise!<br />

<br />

Tobias Bobka,<br />

Unternehmensberater<br />

in Freiburg im Breisgau<br />

netzwerk südbaden 27


Märkte<br />

HARTHEIM AM RHEIN<br />

Das graue Gold ist wichtig für den Ort<br />

Die Gemeinde ist auch als Wohnstandort bei vielen sehr beliebt<br />

Der Rhein als Rohstofflieferant<br />

neu<br />

Hartheim am Rhein ist seit dem Jahre 2012<br />

der offizielle Name der 4700-Einwohner-<br />

Gemeinde 20 Kilometer südwestlich von<br />

Freiburg. Und es ist wahr. Der Rhein prägt<br />

Hartheim mehr als alles andere. Der Kies,<br />

das „graue Gold von Hartheim“, ist dem<br />

Fluss zu verdanken und natürlich die Industrie,<br />

die diesen natürlichen Rohstoff nutzt.<br />

Zwei riesige Kiesgruben, eine im Süden,<br />

eine im Westen der Gemeinde gelegen, sind<br />

an einheimische Unternehmen verpachtet –<br />

270.000 Tonnen Kies werden dort jedes Jahr<br />

abgebaut. Der natürliche Gesteins-Rohstoff<br />

ist Grundlage vieler Produkte und die Kiesindustrie<br />

ist ein wichtiger Arbeitgeber in der<br />

Gemeinde am Rhein. Und für die Gemeinde<br />

sind die Pachteinnahmen aus den Kiesgruben<br />

natürlich wichtige Einnahmequellen.<br />

Mit allen Problemen, die damit zusammenhängen.<br />

Kies muss ja transportiert werden,<br />

aufgelassene Kiesgruben müssen nachhaltig<br />

renaturiert werden. Es gibt vielfältige Bemühungen<br />

der „Kieser“, so nennt man die Unternehmen<br />

der Kiesindustrie, die Belastung<br />

der Bevölkerung so gering wie möglich zu<br />

halten. Es wird ein beherrschendes Thema<br />

im Ort bleiben – schon, weil der Kies aus<br />

Hartheim am Rhein von der Bauindustrie<br />

ganz besonders geschätzt wird. Politisch spielt<br />

letztlich auch eine Rolle, wie das Integrierte<br />

Rheinprogramm, das den Hochwasserschutz<br />

stärken soll, konkret umgesetzt wird. Es gibt<br />

da noch höchst unterschiedliche Vorstellungen<br />

der verantwortlichen Behörden und der<br />

Hartheimer Bürger.<br />

Es wäre freilich ein sehr verkürztes Bild, würde<br />

man Hartheim nur auf den Kies-Standort<br />

der Region reduzieren. Die kleine Gemeinde<br />

am Rhein, zu der auch die Ortsteile<br />

Feldkirch und Bremgarten gehören, bietet<br />

auch zudem viele Arbeitsplätze außerhalb<br />

der Kiesindustrie. Bürgermeisterin Kathrin<br />

Schönberger, seit über fünf Jahren im Amt,<br />

verzeichnet 800 Arbeitsplätze am Ort, 1000<br />

Hartheimer pendeln nach auswärts, viele<br />

auch nach Basel und Freiburg. Oder in den<br />

Gewerbepark Breisgau, wo viele bedeutende<br />

Betriebe freilich auf Hartheimer Gemarkung<br />

28<br />

netzwerk südbaden


Anzeige<br />

Die Gemeinde Hartheim am Rhein liegt im idyllischen Markgräflerland, umgeben vom Panorama des<br />

Belchen, des Blauen und der Vogesen und hat derzeit ca. 4.700 Einwohner. Hartheim war früher ein<br />

kleines Fischerdorf. Mittlerweile hat es sich zu einem florierenden Gewerbestandort entwickelt, welcher<br />

über eine moderne Infrastruktur verfügt.<br />

Drei gemeindeeigene Kindergärten mit Kleinkindergruppen ab<br />

einem Jahr, eine Grund- und Werkrealschule, eine Bücherei<br />

und ein Kinder- und Jugendbüro sind nur einige Beispiele<br />

unserer sozialen Einrichtungen.<br />

Der attraktive Rheinwald ist bestens mit Rad- und<br />

Wanderwegen erschlossen. Hier findet man auch das<br />

etwa 2 ha große „Damwild“- Tiergehege, welches ein<br />

Erlebnis für Jung und Alt ist. Das Naherholungsgebiet<br />

verfügt über eine vielfältige Flora und Fauna, die zu<br />

jeder Jahreszeit reizvoll ist. Momentan kann man<br />

wunderschöne Orchideen bewundern.<br />

In unserer Gemeinde bilden über 70 Vereine das Rückgrat des gesellschaftlichen Lebens. U.a. der<br />

Gewerbeverein, der vom Frühjahr bis in den Herbst für die Organisation des traditionellen Freitagsmarktes<br />

verantwortlich ist oder der Salmenverein, welcher ein großes kulturelles Angebot für unsere Bevölkerung<br />

bietet.<br />

Bürgermeisteramt<br />

Feldkircher Straße 17<br />

79258 Hartheim am Rhein<br />

Tel.: 07633/ 91 05- 0<br />

www.hartheim-am-rhein.de


Märkte<br />

Die Hartheimer Kirche<br />

liegen. Darunter sind große Unternehmen<br />

wie der Discounter Lidl mit seinem Zentrallager,<br />

Cewe Color, der Automobil-Zulieferer<br />

Raymond oder neuerdings der Pharmahersteller<br />

Losan. Also Unternehmen quasi vor<br />

der Haustür, aber ansonsten ist die Gemeinde<br />

ja auch nicht abgehängt von den großen<br />

Verkehrsströmen. Der Autobahnanschluss<br />

an die A 5 liegt quasi vor der Haustür, viele<br />

nutzen das dort bestehende Park-and-Ride-<br />

Angebot. Freilich trommeln die Bürgermeisterin<br />

und ihr Gemeinderat auch dafür, dass<br />

endlich etwas für den Öffentlichen Nahverkehr<br />

getan wird, der in Hartheim ein wenig<br />

die Rolle eines Stiefkinds hat. Hier sind viele<br />

Verbesserungen möglich – zum Beispiel ein<br />

Angebot für den Sonntag, da bewegt sich<br />

kein Bus in der Gemeinde am Rhein.<br />

Dabei gilt Hartheim durchaus als interessanter<br />

Wohnstandort. Nahe an Freiburg, nicht<br />

weit entfernt von Bad Krozingen, Neuenburg<br />

und Breisach, aber auch vom Elsass:<br />

die 2006 eingeweihte Alain-Foechterle-Erich<br />

Dilger-Brücke über den Rhein (sie ist benannt<br />

nach den verstorbenen Bürgermeistern<br />

von Fessenheim/Elsass und Hartheim) ist<br />

mehr als eine direkte Verbindung zwischen<br />

Hartheim und Fessenheim. Um die Brücke<br />

zu bauen, wurde eigens ein deutsch-französischer<br />

Zweckverband gegründet – erstmalig in<br />

der Europäischen Union. Und für die Einwohner<br />

beider Partnergemeinden westlich<br />

und östlich des Rheins ist die Brücke einfach<br />

ideal, um 30 Kilometer Umweg einzusparen.<br />

Die Fessenheimer und die Hartheimer haben<br />

vielfältige und freundschaftliche Kontakte –<br />

dass dabei auch das älteste französische Kernkraftwerk<br />

und dessen geplante Stilllegung<br />

immer eine Rolle spielt, lässt sich freilich<br />

kaum vermeiden.<br />

In den vergangenen 20 Jahren hat sich die<br />

Einwohnerzahl Hartheims verdoppelt, viele<br />

Neubürger sind dazu gekommen. Das hat die<br />

Gemeinde verändert, meint Bürgermeisterin<br />

Schönberger. Viele der neu hinzugekommenen<br />

Einwohner Hartheims seien doch nicht<br />

mehr so gut mit dem Dorf verankert, wie<br />

das wünschenswert wäre. Über 70 Vereine<br />

gibt es in den drei Ortsteilen von Hartheim,<br />

eine respektable Größenordnung. Sie haben<br />

die gleichen Strukturprobleme wie vielerorts:<br />

Überalterung der aktiven Mitglieder, spärlich<br />

sprudelnder Nachwuchs und wenig Bereitschaft,<br />

ein zeitaufreibendes Ehrenamt zu<br />

übernehmen. Aber es gibt durchaus höchst<br />

erfreuliche Zukunftsperspektiven. So haben<br />

die Sportvereine aus Hartheim und Bremgarten<br />

eine weitgehende Zusammenarbeit<br />

vereinbart, die aktiven Fußballer haben eine<br />

Spielergemeinschaft gegründet und am Ende<br />

wird wohl ein gemeinsamer Verein stehen.<br />

Das ist nicht nur für den Sport gut, es beflügelt<br />

auch die Entwicklung von Hartheim.<br />

Schon seit vielen Jahren besteht die Überplanung<br />

des Sportgeländes zu einem Baugebiet.<br />

Weil im Bremgarten das ehemalige Sportgelände<br />

frei wird, kann dort ein neues Baugebiet<br />

erschlossen werden. 27 Bauplätze stehen im<br />

ersten Bauabschnitt zur Verfügung, zwei für<br />

Mehrfamilienhäuser, 13 für Einzelbauplätze,<br />

der Rest für Reihenhäuser und Doppelhäuser.<br />

Besonders begehrt sind die Einzelhausbauplätze.<br />

Mehr als 20 Bewerber gibt es für<br />

die 13 Plätze. Früher hat man einheimischen<br />

Bauherren einen Einheimischenbonus beim<br />

Kauf eines Grundstücks gewährt. Das hat<br />

der Europäische Gerichtshof als rechtswidrig<br />

gekippt. Aber die Hartheimer haben einen<br />

Ausweg gefunden. Wer in der Gemeinde auf<br />

gemeindeeigenen Grundstücken baut, bekommt<br />

einen Kinderbonus auf den Preis. Für<br />

Kathrin Schönberger eine gute Lösung, zumal<br />

man sogar noch etwas draufgepackt hat:<br />

der Kinderbonus wird auch noch gewährt,<br />

wenn der Nachwuchs sich erst innerhalb der<br />

nächsten fünf Jahre einstellt. Auf jeden Fall<br />

will man in Hartheim auch einiges tun, um<br />

die Infrastruktur der wachsenden Gemeinde<br />

weiter zu entwickeln. Dahzu gehört auch<br />

eine effiziente Breitbandversorgung, die nach<br />

einem Masterplan in allen Teilorten ausgebaut<br />

werden soll. Schnelle Datenversorgung<br />

30<br />

netzwerk südbaden


Standort Zukunft<br />

zentral, flexibel und naturnah<br />

Willkommen im Gewerbepark Breisgau!<br />

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Hartheimer Straße 12 | D-79427 Eschbach<br />

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Märkte<br />

der Schüler in dieser Schulform stellen. Die<br />

Realschüler und Gymnasiasten sind schon<br />

immer Fahrschüler: sie pendeln nach Bad<br />

Krozingen, nach Breisach oder nach Heitersheim.<br />

Ein großes Projekt ist im Ort die Entwicklung<br />

der Dorfmitte. Sie soll auch dazu beitragen,<br />

dass das Leben mitten im Ort für<br />

Ältere attraktiv bleibt. Ganz oben auf dem<br />

Wunschzettel steht der Bau eines Ärztehauses.<br />

Bürgermeisterin Schönberger hält das für<br />

unabdingbar, um junge Mediziner für eine<br />

Tätigkeit in Hartheim zu gewinnen – und<br />

eine gute ärztliche Versorgung gehört nun<br />

mal zu einer funktionierenden dörflichen<br />

Infrastruktur. Man kann sich in Hartheim<br />

vorstellen, dass dort ein Cafe und die Post<br />

Der Kindergarten in Bremgarten<br />

gehört zur Lebensqualität, für Alte und für<br />

Junge und gehört inzwischen ebenso für die<br />

vielen Gewerbebetriebe zum Überleben.<br />

Wie die schulische Versorgung: Die Grundschule<br />

in Hartheim mit derzeit 200 Kindern<br />

hat Bestandsrecht, eine Ganztagsgrundschule<br />

soll eventuell entwickelt werden. Als nicht<br />

sonderlich ideal empfindet man in Hartheim<br />

indes den Umstand, dass Haupt- beziehungsweise<br />

Werkrealschüler nach Staufen<br />

pendeln müssen, obwohl sie die Mehrheit<br />

Das Rathaus von Hartheim<br />

Die Ottilienkapelle<br />

integriert werden. Jedenfalls soll ein Jugend-<br />

Bürgerrat die Ideen weiter entwickeln und<br />

der Gemeinderat muss dann entsprechende<br />

Beschlüsse fassen. Ein Architektenwettbewerb<br />

soll dann ein schlüssiges Ergebnis bringen,<br />

bevor man den Investor aussucht, der<br />

das Projekt „Dorfmitte-Ärztehaus“ realisiert,<br />

Interessenten gibt es bereits. Zur Ortsmitte<br />

gehört übrigens auch das Gasthaus „Salmen“,<br />

das ein bisschen Gastronomiebetrieb ist, aber<br />

vor allem ein kulturelles Juwel in der Provinz.<br />

Die Kleinkunstbühne findet auch weit über<br />

Hartheim hinaus Anklang. <br />

32<br />

netzwerk südbaden


Gewerbeverein breisGau<br />

HartHeim-escHbacH e.V.<br />

www.gewerbeverein-breisgau.de<br />

Telefon 07633/ 93 33 20<br />

Eine starke Gemeinschaft.<br />

2P Fahrschule & 07633/948630<br />

A.Raymond<br />

GmbH & Co. KG & 07634/5080101<br />

A+K Verlag<br />

& 0761/591870<br />

ABC Retail GmbH & 0151/12415854<br />

AOK Kunden Center & 07633/926313<br />

Apfel`s Getränkemarkt & 07633/948608<br />

Auto Eschbach<br />

& 07634/1678<br />

Autohaus Hiss GmbH & 07634/595852<br />

Avista GbR<br />

& 07633/9237733<br />

B3 Vital<br />

& 07633/948737<br />

badenova AG & Co. KG & 07667/9070<br />

Badischer Verlag<br />

GmbH & Co. KG & 07631/18060<br />

Barton Architekten & 0761/368750<br />

Beauty Face<br />

Kosmetikstudio & 07633/16416<br />

Bernauer<br />

Baugesellschaft mbH & 07633/3355<br />

Blumen Outlet Schubert & 07634/553446<br />

Bohrerhof<br />

& 07633/949131<br />

Bruno Birkel GbR & 07633/13997<br />

Café Müller<br />

& 07633/3800<br />

CDS Sicherheit & 07663/8969100<br />

CTR Klaus Riesterer & 07633/949180<br />

Dachdeckerei<br />

Wohlschiess & 07634/35181<br />

De Haske<br />

Hal Leonard GmbH & 07634/5500<br />

Die Schwarzwälder & 07634/3882<br />

Dietrich<br />

Finanzplanung & 07633/9235665<br />

Elektro Gallus<br />

& 07634/1209<br />

Elektro-Service GmbH & 07633/101844<br />

Elektro-Technik<br />

Klingele GmbH & 07633/12286<br />

Energiedienst AG & 07623/92/3292<br />

eventflug basel GbR & 07633/9290245<br />

FAPUtec Farb- und<br />

Putztechnik GmbH & 07634/552143<br />

Fensterbau<br />

Spitzer GmbH & 07633/406320<br />

Feuerlöschgeräte<br />

Zimmermann & 07634/695 23 50<br />

Feuerstein Design & 07633/83535<br />

Fischer GmbH<br />

Systemhaus & 07634/50989-0<br />

Fleischerei Widmann & 07633/14714<br />

Freyler<br />

Industriebau GmbH & 07644/8050<br />

Fries Transporte GmbH & 07633/14047<br />

Gärtnerei-Blumenhaus<br />

Winterhalter & 07633/3410<br />

Gemeinde Eschbach & 07634/550410<br />

Gemeinde Hartheim & 07633/91050<br />

Gemüsebau Grathwol & 07633/4732<br />

GESU Gesellschaft für Entsorgung, Sanierung<br />

& Umwelttechnik & 07634/69490<br />

Gewerbepark<br />

Breisgau GmbH & 07634/510816<br />

Glöckler Natursteine & 07633/150508<br />

Groth Schaltschrankbau & 07634/4389<br />

Hardt-Apotheke & 07633/13355<br />

Hardthof Pfrengle & 07633/3722<br />

Hartmann + Stanyak<br />

Bürosysteme GmbH & 0761/479210<br />

Hatho GmbH<br />

& 07634/50390<br />

Herzog Schwimmbäder & 07633/406500<br />

Hoffmann Werner & 07633/7299<br />

Hotel Restaurant Fallerhof & 07633/4400<br />

IFU-Gewerbl. Institut für Fragen<br />

des Umweltschutzes & 07634/51030<br />

Imbery GmbH & Co. KG & 07633/12236<br />

ImEx mobile GmbH & 07633/9234218<br />

Ingenieurbüro<br />

Bölk GmbH & 07631/7482850<br />

Ingenieurbüro für<br />

Vermessungstechnik & 07631/17700<br />

Joachim Eckert<br />

Parquet GmbH & 07634/55030<br />

Johann Joos Tief- u.<br />

Straßenbau GmbH & 07633/40070<br />

Jürgensen<br />

Elektrotechnik & 07633/948750<br />

Kiosk „Am Zähringer Tor“ & 0761/39981<br />

KMS-Rinklin GmbH -<br />

Maschinenbau & 07634/551611<br />

Knobel-Bau GmbH & 07633/92730<br />

Koldi GmbH & Co. KG & 07634/6949550<br />

Kom4tel GmbH & 07634/5054540<br />

Krebser und Freyler<br />

Planungsbüro GmbH & 07641/91110<br />

Krieg & Scherer<br />

Transporte GbR & 0761/ 4595211<br />

Kronimus AG<br />

& 07633/908980<br />

Kurt Glass AG<br />

Baustoffwerk & 07633/958060<br />

Kutz Sonnenschutz und<br />

Rollladenbau & 07667/940320<br />

Lais Architekten & 07634/50558/0<br />

Landwirtschaft Seger & 07668/7738<br />

Link Bau<br />

& 07633/949154<br />

Link GmbH<br />

& 07633/160979<br />

Luginsland GmbH & 07634/52880<br />

Malerwerkstätten Heinrich<br />

Schmid GmbH & Co. KG & 07633/40090<br />

Mannheimer Versicherung AG -<br />

Generalagentur & 07633/92399610<br />

Marco Ritzenthaler<br />

Transporte & 07633/406017<br />

Markgräfler<br />

Energie GmbH & 07634/5946680<br />

Max Alpha-<br />

Aviation GmbH & 07634/ 506883<br />

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Gewerbepark Breisgau & 07634/550410<br />

Neue Mitglieder sind bei uns<br />

herzlich willkommen!


Märkte<br />

ERWIN DILGER UND ALAIN FOECHTERLE-BRÜCKE<br />

Ein Werk der Völkerfreundschaft<br />

Frankreichs Präsident kam 2006 zur Eröffnung der Rheinüberquerung<br />

Wann kommt schon mal ein französischer<br />

Präsident zur Einweihung einer<br />

gerade mal 220 Meter messenden Brücke<br />

in die tiefste französische Provinz? Vermutlich<br />

höchst selten, aber im Mai 2006<br />

ist es passiert. Der damalige französische<br />

Staatspräsident Jacques Chirac reiste mit<br />

großem Gefolge nach Fessenheim, um die<br />

neue Rheinbrücke zwischen dem Elsass und<br />

Baden-Württemberg, genauer zwischen Fessenheim<br />

und Hartheim einzuweihen. Dass<br />

diese 4,4 Millionen Euro teure Brücke auf<br />

so viel präsidiale Aufmerksamkeit stieß, hat<br />

einen Grund. Erstmals war ein deutschfranzösischer<br />

Zweckverband gegründet<br />

worden, um den Bau einer Rheinbrücke<br />

zwischen den beiden durch den Rhein getrennten<br />

Grenzgemeinden voranzubringen.<br />

Es war auch der erste Zweckverband, der<br />

jeweils zwischen Gemeinden zweier Staaten<br />

in Europa aus der Taufe gehoben wurde.<br />

Die Initiative ging vor allem vom 2001 verstorbenen<br />

Hartheimer Bürgermeister Erich<br />

Dilger und dessen Fessenheimer Amtskollegen<br />

Alain Foechterle aus, der 2008 überraschend<br />

bei einem Neujahrsempfang der<br />

Gemeinde verstorben ist.<br />

Die These der beiden Bürgermeister. Völkerfreundschaft<br />

über die Grenzen braucht<br />

mehr als ein paar schöne Worte. Auf den<br />

Brückenbau kam man schnell. Die Hartheimer<br />

und Fessenheimer, die sich auf am<br />

Rhein von Ost nach West oder umgekehrt<br />

bewegen wollten, hatten es nicht eben einfach.<br />

Die nächsten Rheinbrücken befanden<br />

sich in Neuenburg und Breisach, riesige<br />

Umwege waren erforderlich. 30 Kilometer<br />

Fahrerei täglich, so rechnete damals Erich<br />

Dilger, könnten sich die Pendler aus dem<br />

beiden Orten ersparen, wenn sie denn eine<br />

entsprechende Rheinbrücke vorfinden würden.<br />

Damit war die Idee geboren, die in der<br />

Folge Juristen und Ministerialbeamte beschäftigen<br />

sollte – einen Zweckverband zwischen<br />

zwei Nachbarländern gab es schließ-<br />

34<br />

netzwerk südbaden


Märkte<br />

220 Meter weit spannt sich die Brücke über den Rhein<br />

lich noch nie. Aber jetzt eben doch. Die<br />

Brückenplanung war freilich noch einmal<br />

ein schwieriges Unterfangen, die Finanzierung<br />

musste gestemmt werden. Schließlich<br />

stand das Projekt. Die 220 Meter lange<br />

und 6,5 Meter breite Rheinbrücke wurde<br />

so angelegt, dass Fußgänger, Fahrradfahrer<br />

und Personenwagen bis 3,5 Tonnen dort<br />

fahren können. Lastwagen müssen nach wie<br />

vor die Rheinbrücken in Neuenburg und<br />

Breisach nutzen, dafür reicht die 2006 bei<br />

Hartheim eingeweihte Rheinbrücke nicht<br />

aus. Heute sind es täglich rund 500 Pkw,<br />

die die Rheinbrücke nutzen – die Ersparnis<br />

an CO2 ist sicher bedeutsam. Präsident<br />

Jacques Chirac hat die Brücke bei der<br />

Einweihung jedenfalls als ein „Symbol der<br />

deutsch-französischen Freundschaft und der<br />

Tief- und Straßenbau<br />

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Märkte<br />

Zusammenarbeit zwischen den Kommunen<br />

beider Rheinseiten“ bezeichnet. Bei der<br />

Einweihung der Brücke war die deutsche<br />

Seite übrigens nicht ganz so hochrangig vertreten.<br />

Der damalige Staatsminister Willi<br />

Stächele, immerhin einer der populärsten<br />

Politiker vom Oberrhein, nahm mit vielen<br />

regionalen und kommunalen Politikern an<br />

der Zeremonie teil.<br />

Das trifft denn auch den Punkt. Die Brücke<br />

ist heute längst als ganz normale Verbindung<br />

zwischen dem Elsass und Hartheim<br />

angenommen worden und es sind keineswegs<br />

nur Bürger aus den beiden Orten, die<br />

die Brücke nutzen. Eine ganz besondere<br />

Gruppe sind jene Pilger, die den prominenten<br />

Pilgerpfad nach Santiago de Compostella<br />

absolvieren. Sie können die Rheinbrücke<br />

nutzen, die im Juni 2010 in den offiziellen<br />

Pilgerweg nach Santiago de Compostella<br />

aufgenommen worden ist. Auf einer Hinweistafel<br />

kann man lesen: Wenn Du dann,<br />

allein unter den vielen anderen, in der Ferne<br />

die Kathedrale des Apostels erblickst, wirst<br />

Du den Weg nicht mehr vergessen.“<br />

Frankreichs Präsident Chirac zu Besuch<br />

Die Brücke über den Rhein heißt heute etwas<br />

umständlich „Erwin Dilger und Alain<br />

Foechterle-Brücke“. Der sperrige Name<br />

ist aber angemessen. Es waren schließlich<br />

diese beiden Männer, die den Bau der Verbindung<br />

über den Rhein durchgesetzt und<br />

forciert haben – durchaus auch gegen viele<br />

Widerstände. Es ist schon wahr: die „Erwin<br />

Dilger und Alain Foechterle-Brücke“<br />

ist wirklich ein Symbol der deutsch-französischen<br />

Freundschaft geworden, wie es<br />

Staatspräsident Chirac seinerzeit betont<br />

hat. Und alles in allem könnte es sicher<br />

auch nicht schaden, wenn weitere grenzüberschreitende<br />

Initiativen folgen würden.<br />

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36<br />

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Märkte<br />

KLEINKUNST<br />

Hartheims Begegnung mit Shakespeare<br />

Es gibt Geschichten, die glaubt man<br />

gar nicht. Die Rettung des historischen<br />

Gasthofs „Zum Salmen“ ist<br />

so eine. Der Anglistikprofessor und<br />

schlagzeilenträchtige Autor Dietrich<br />

Schwanitz kaufte um die Jahrtausendwende<br />

das leerstehende Gasthaus in der<br />

Ortsmitte von Hartheim. Das Dorf in<br />

der Rheinebene war dem Shakespeare-<br />

Kenner durchaus bekannt: Der Hanseat<br />

hatte einst in Freiburg studiert und<br />

in Hartheim zur Untermiete gewohnt. Er<br />

ließ den alten Theatersaal von der Heidelberger<br />

Künstlerin Andrea Berthel ausmalen:<br />

natürlich ganz besonders mit einem<br />

Prachtfresko zu Ehren des großen britischen<br />

Dichters William Shakespeare. Lange<br />

Freude hatte der unorthodoxe Professor<br />

nicht an seinem Salmen: 2004 starb er, gerade<br />

einmal 64-jährig an den Folgen einer<br />

schweren Nervenkrankheit.<br />

Aber das Haus, das die Gemeinde von der<br />

Witwe zurückgekauft hat, machte seit dem<br />

Furore. Mit 500.000 Euro aus dem „Landesprogramm<br />

zur Förderung des öffentlichen<br />

Raums“ und der tätigen Mithilfe eines<br />

eigens gegründeten Vereins wurde der<br />

historische Gasthof, der 1767 schon als<br />

Zunftlokal der Hartheimer Fischer erwähnt<br />

wurde, zu dem umgebaut, was<br />

er heute ist: eine Kleinkunstbühne mit<br />

Bewirtung, ein Treffpunkt für viele,<br />

der kulturelle Dreh- und Angelpunkt<br />

der Gemeinde am Rhein. Mal gibt es<br />

einen Hildegard-Knef-Abend, mal ein<br />

Kabarett, mal eine Soiree. Ein buntes<br />

Programm halt.<br />

Und das Andenken an Dietrich Schwanitz<br />

wird auch hochgehalten. In einem<br />

Raum wird das Leben und Schaffen des<br />

Autors dokumentiert. So ist der Salmen<br />

auch eines der Literaturmuseen in Baden-<br />

Württemberg, eine offizielle literarische<br />

Gedenkstätte.<br />

Wirklich eine fast ganz unglaubliche Geschichte<br />

aus der badischen Provinz. <br />

Die Experten für Fenster und Türen<br />

Seit 1908 gibt es die Schreinerei Herzog & Sohn in Hartheim.<br />

Mittlerweile ist mit Dirk und Frank Herzog neben Vater<br />

Heinz bereits die vierte Generation in der Geschäftsleitung<br />

tätig. Insgesamt sind es sieben Mitarbeiter, die sich um die<br />

Kunden kümmern.<br />

Die Schreinerei Herzog & Sohn bietet das komplette Programm<br />

an Schreinerarbeiten an. Dazu gehören die Sanierung<br />

von Fenstern, die Lieferung und der Einbau von Haustüren,<br />

der Anbau von Wintergärten, die Erstellung von Holzterrassen,<br />

der Innenausbau, die Lieferung und der Einbau von<br />

Innentüren, die Montage von Holzdecken und das Verlegen<br />

von Fertigparkett. Natürlich umfasst die Angebotspalette des<br />

Hartheimer Schreinereibetriebes auch den Bau individuell<br />

angefertigter Möbel, Raumteiler oder Einbauschränke.<br />

Ein Schwerpunkt der Schreinerei Herzog & Sohn ist die Herstellung<br />

von Türen und Fenstern in Holz und Holz-Alu-Ausführung.<br />

Bei diesem Thema ist Herzog & Sohn ein überregional<br />

gefragter Spezialist.<br />

Natürlich ist Sicherheit immer ein Thema wenn es um Türen<br />

und Fenster geht. Deshalb wird Beratung bei Herzog & Sohn<br />

groß geschrieben. Wer nicht gerade eine neue Tür braucht,<br />

für den lohnt sich der Weg nach Hartheim trotzdem: Herzog<br />

& Sohn bietet auch Sicherheitsbeschläge zum Nachrüsten<br />

an, zum Beispiel Abus Zusatzbeschläge.<br />

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netzwerk südbaden 37


Märkte<br />

ATOMKRAFTWERK FESSENHEIM<br />

2017 gilt jetzt als Ausstiegsdatum<br />

Bei den Elsässern gibt es noch viele Ressentiments gegen das Abschalten<br />

Es ist keineswegs nur die neue Rheinbrücke,<br />

die die deutsche Gemeinde Hartheim<br />

und das französische Dorf Fessenheim<br />

verbindet und ein gutes partnerschaftliches<br />

Miteinander – es ist in allererster Linie das<br />

älteste Kernkraftwerk Frankreichs, das in<br />

den 70er Jahren in Fessenheim in Betrieb genommen<br />

worden ist. 1977 und 1978 gingen<br />

die beiden Reaktoren ans Netz – die politische<br />

Geschichte begann viel früher. Schon<br />

1972 gingen die Mitglieder der badischelsässischen<br />

Bürgerinitiativen auf die Straße,<br />

um das Kernkraftwerk wie das in Wyhl<br />

am Kaiserstuhl zu verhindern. Vergebens.<br />

Der französische Staatskonzern EDF baute<br />

das Kraftwerk, die öffentliche Meinung in<br />

Frankreich war auf seiner Seite. Atomkraft<br />

wurde in Frankreich lange nicht so kritisch<br />

gesehen wie in Deutschland, wo die Grünen<br />

schon seit Jahrzehnten eine wichtige Rolle<br />

spielen und wo die Energiewende seit dem<br />

GAU von Fukushima Konsens aller Parteien<br />

ist. Der Sozialist FranÇois Hollande, 2012<br />

zum Nachfolger des konservativen Präsidenten<br />

Nicolas Sarkozy gewählt, hat dann<br />

für die Wende in Frankreich gesorgt. Nicht<br />

so konsequent wie die deutsche Kanzlerin<br />

Merkel, aber die Schließung des Kernkraftwerks<br />

Fessenheim erhob er quasi zum Regierungsprogramm.<br />

Zwischenzeitlich ist viel<br />

Wasser den Rhein hinabgelaufen und dem<br />

eher glücklos agierenden Präsidenten ist die<br />

AKW-Schließung im Elsass wohl auch keine<br />

Angelegenheit von Priorität mehr – wegen<br />

der Schließung wurde immer ein bisschen<br />

hin und her laviert, aber jetzt nach der<br />

jüngsten Panne im AKW hat Hollande noch<br />

einmal bekräftigt, dass der Meiler spätestens<br />

2017 vom Netz solle.<br />

Den Fessenheimern gefällt das bis heute gar<br />

nicht. Sie sehen den Reaktorblock nicht als<br />

Ort, wo sich Pleiten, Pech und Pannen ereig-<br />

38<br />

netzwerk südbaden


Märkte<br />

nen oder gar das Leben der ganzen Region<br />

bedroht werden könnte. Für sie ist das AKW,<br />

an dem auch der baden-württembergische<br />

Energiekonzern EnBW einen Anteil von<br />

17,5 Prozent hält, schlichtweg unverzichtbar.<br />

2000 Menschen in Fessenheim, aber<br />

auch jenseits der Rheinbrücke in Hartheim<br />

oder anderen Gemeinden sind wirtschaftlich<br />

mehr oder weniger von dem Kernkraftwerk<br />

abhängig. 400 Millionen Euro Gewinn soll<br />

das Unternehmen jedes Jahr ausweisen, die<br />

Gemeinde Fessenheim erhält jeweils Gewerbesteuern<br />

über 5,5 Millionen Euro. Das<br />

einfach aufgeben?<br />

Für viele Fessenheimer erscheint dies zwei<br />

Jahre vor der Schließung noch immer völlig<br />

undenkbar. Was soll aus ihnen werden?<br />

Das Elsass hat nicht viel zu bieten, was Arbeitsplätze<br />

anbelangt und die Regierung in<br />

Paris hat andere Krisenregionen im Fokus.<br />

Dabei ignorieren die Fessenheimer gerne,<br />

dass Atomkraftwerke ja nicht geschlossen<br />

werden können wie Reifenfabriken. Wegen<br />

der komplexen Technik müssen sie über<br />

Jahrzehnte zurückgebaut werden. Das wird<br />

viel Geld kosten, aber auch noch auf lange<br />

Zeit Arbeitskräfte binden. Es bleibt aber ein<br />

heikles Problem. Zwar hat die AKW-Protestbewegung<br />

Fessenheim schon sehr lange im<br />

Visier, aber tatsächlich exponierten sich nicht<br />

sehr viele Regionalpolitiker gegen das Kernkraftwerk.<br />

Erst in den vergangenen Jahren<br />

hat sich auf deutscher Seite auf breiter Front<br />

eine ziemlich einhellige Meinung aufgebaut:<br />

das Atomkraftwerk ist so problematisch, dass<br />

es unbedingt geschlossen gehört. Ein riesiger<br />

Großraum zwischen Schwarzwald, Oberrhein<br />

und Markgräflerland müsste im Falle<br />

eines nuklearen Zwischenfalls evakuiert werden.<br />

Mittlerweile ist die ganze Diskussion<br />

eh schon weiter gediehen. Es liegt ein Vorschlag<br />

des scheidenden Eschbacher Bürgermeisters<br />

Harald Kraus auf dem Tisch, doch<br />

ernsthaft zu überlegen, ob der Gewerbepark<br />

Breisgau nicht auf das Gebiet des Kernkraftwerks<br />

in Fessenheim erweitert werden könnte.<br />

Das wäre möglicherweise wirklich eine<br />

Lösung, wenn auch eine Realisierung in den<br />

nächsten Jahren eher undenkbar erscheint.<br />

Erst einmal müsste ja das Kernkraftwerk in<br />

Fessenheim abgewickelt werden, das heißt,<br />

die komplette Anlage müsste zurückgebaut<br />

werden. Dass dies vor 2030, 2040 geschieht,<br />

bezweifeln Fachleute – ähnliche deutsche<br />

Projekte stützen dies. Und natürlich die Politik<br />

der französischen Regierung, die sich in<br />

der Diskussion um das Kernkraftwerk eher<br />

zaudernd verhält. 2017 ist ja schon bald.<br />

Dann wird man sehen, ob das Kernkraftwerk<br />

Fessenheim der Vergangenheit angehört.<br />

Oder ob es vielleicht eine ganz neue Zukunft<br />

hat, jedenfalls keine „strahlende“ mehr. <br />

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Nina Krüger und Antje Knobel haben in Bad Krozingen Das Geschäft Herzallerliebst gegründet<br />

Auf die Ideen für Unternehmensgründungen,<br />

neudeutsch gerne Startups<br />

genannt, kommen Menschen an den unterschiedlichsten<br />

Orten: der Legende nach<br />

gerne auf dem Uni-Campus, am Tresen in<br />

der Kneipe, unter der Dusche – oder im<br />

Babykurs. Ja, sie haben richtig gelesen, im<br />

Babykurs. Dort nahm tatsächlich die Idee<br />

für das Unternehmen von Nina Krüger<br />

und Antje Knobel ihren Anfang.<br />

Es ist noch keine drei Jahre her, da trafen<br />

sich die beiden heutigen Jungunternehmerinnen<br />

nämlich hochschwanger in einem<br />

solchen Kurs. Schnell stellten Krüger<br />

und Knobel fest, dass sie ein ziemliches<br />

Faible für gute, stilvolle Kleidung verband.<br />

Und zwar nicht nur, was die beiden selbst<br />

betraf, sondern vor allem auch für Kinder,<br />

jene die sie bereits hatten und die, die da<br />

gerade kurz vor der Geburt waren.<br />

Die Idee war jedenfalls geboren. Ein<br />

Kindermode-Geschäft sollte es sein. Eines<br />

mit hohem Anspruch an die Qualität der<br />

Produkte, eines mit fairen Preisen, eines,<br />

in dem Familien ihre Kinder vom Babyalter<br />

bis in die Pubertät mit Kleidung<br />

ausstatten konnten. Dass die beiden den<br />

Schritt dann tatsächlich wagten, ihre Idee<br />

tatsächlich umsetzten, liegt sicher auch<br />

daran, dass sowohl Antje Knobel als auch<br />

Nina Krüger mit durchaus erfolgreichen<br />

Unternehmern verheiratet sind. Sie wussten<br />

also beide ganz gut, was auf sie zukommt.<br />

Und sie wussten auch, dass das<br />

Konzept stimmen muss. Natürlich gingen<br />

der Gründung ausführliche Recherchen<br />

und Marktbeobachtungen voraus, aber<br />

verlassen mussten sich die beiden natürlich<br />

vor allem auf ihr eigenes Gespür. Klar<br />

hilft es da, dass die beiden, rechnet man<br />

das einfach mal zusammen, Mütter von<br />

fünf Kindern sind. Sie wussten und wissen<br />

also aus eigener Erfahrung ganz gut,<br />

was Mütter für ihre Kinder suchen. Auf<br />

Messen und im Textilgroßhandel versorgen<br />

und schauen sich Knobel und Krüger<br />

heute regelmäßig um.<br />

Denn die beiden echten Macherinnen fackelten<br />

nicht lange. Bereits im September<br />

des vergangenen Jahres eröffneten sie ihren<br />

Unternehmenstraum in zentraler Lage von<br />

Bad Krozingen unweit der Becker Klinik.<br />

Der Name des Geschäfts spricht indes für<br />

sich: Herzallerliebst. Auf lichtdurchfluteten<br />

knapp 140 Quadratmetern wird dort Kindermode<br />

bester Qualität und von bekannten<br />

Marken wie Marc O`Polo verkauft und<br />

das von Babygrößen bis zu topmodischen<br />

Klamotten, die auch Teenagern passen und<br />

begeistern. „Wir denken, dass unser Angebot<br />

in der Region ziemlich einmalig ist“,<br />

sagen die beiden. Der Standort hat sich bewährt,<br />

die Räume sind ideal und einladend<br />

und es gibt – für Vielverkehrsgeplagte auch<br />

wichtig – ausreichend Parkplätze direkt vor<br />

der Tür.<br />

Übrigens: Noch etwas machen die Unternehmerinnen<br />

sehr geschickt. Sie kümmern<br />

sich nicht nur intensiv um die shoppenden<br />

Mamis, auch die Väter haben ihren Platz<br />

– auf einem Sofa, das in einem der lichten<br />

Verkaufsräume steht. Dort liegen für<br />

in Kindermodedingen eher uninteressierte<br />

Papas die richtigen Magazine und Zeitschriften.<br />

Vermutlich wissen Knobel und<br />

Krüger, dass, wenn der Papa gut versorgt<br />

ist, den Mamas das Einkaufen deutlich<br />

mehr Spaß macht. Ob aus eigener Erfahrung<br />

sei einfach mal dahingestellt. <br />

40<br />

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TIPPS VON JOE KELLY<br />

Irgendwann platzt der Knoten<br />

Vom Musiker zum Ausdauerläufer und Motivator<br />

In den 80er und 90er Jahren zog<br />

Joey Kelly mit seiner großen Familie<br />

durch Europa und machte<br />

Musik, zunächst auf der Straße,<br />

dann in Hallen und Arenen. Inzwischen<br />

ist er als Alleinunterhalter<br />

unterwegs, aber nicht mehr als Sänger,<br />

sondern als Motivator. Kelly ist<br />

Extremläufer, Abenteurer und Vortragsreisender.<br />

Kürzlich war er im<br />

Mercedes-Benz Autohaus Schmolck<br />

in Emmendingen zu Gast. „NO LI-<br />

MITS – Wie schaffe ich mein Ziel“,<br />

lautete der Titel. Schmolck und die<br />

Deutsche Post AG in Freiburg hatten<br />

dazu Kunden eingeladen.<br />

netzwerk südbaden: Joey Kelly, Sie<br />

werden als Künstler, Manager und<br />

Familienvater bezeichnet. Als was sehen<br />

Sie sich selbst?<br />

Joey Kelly: Als Unternehmer (Pause).<br />

Und jetzt wollen Sie wissen,<br />

was ich unternehme?<br />

Ja, sehr gerne.<br />

Joey Kelly: Ich mache Ausdauersport.<br />

Außerdem arbeite ich schon<br />

seit 16 Jahren für die Deutsche Post<br />

und auch noch für eine ganze Reihe<br />

von anderen Unternehmen. Ich halte<br />

Vorträge. Ich habe fünf Mitarbeiter und<br />

kein Management. Ich mache alles selber.<br />

Ich arbeite viel und es geht mir sehr gut.<br />

Und wie viel Musiker steckt noch in Ihnen?<br />

Joey Kelly: Gar keiner. Ich mache schon<br />

seit über zehn Jahren keine Musik mehr.<br />

Wir haben früher viel Musik gemacht. Erst<br />

hatten wir keinen Erfolg und von 1994<br />

bis 2002 den maximalen Erfolg. Dann ist<br />

mein Vater leider gestorben und es war<br />

mehr oder weniger vorbei. Er hatte es geschafft,<br />

die Familie zusammenzuhalten.<br />

Danach ist jeder seinen Weg gegangen. Ich<br />

hatte das Glück, unser Familienunternehmen<br />

als Geschäftsführer leiten zu dürfen,<br />

so habe ich das Thema unternehmerisch<br />

für mich kennengelernt.<br />

Joey Kelly<br />

Sie haben früher so gut wie jeden Tag Musik<br />

gemacht. Das fehlt Ihnen nicht?<br />

Joey Kelly: Es war wahrscheinlich nicht<br />

meine Berufung. Musik ist ein Handwerk,<br />

das man lernen kann. Ich vermisse<br />

es nicht. Zusammen als Gruppe war es<br />

eine tolle Zeit, total verrückt. Die Zeit auf<br />

der Straße war hart, aber auch der Erfolg<br />

hatte Kehrseiten. Wir waren entweder beliebt<br />

oder genau das Gegenteil. Wir haben<br />

stark polarisiert und da ist man als junger<br />

Mensch schon empfindlich, wenn andere<br />

einen nicht mögen. Wir waren nie cool<br />

oder sexy, die Kellys waren einfach ungewöhnlich<br />

und anders. Von mir wird es keine<br />

Musik mehr geben. Ich würde sie privat<br />

auch nicht kaufen.<br />

Auf der Bühne im Autohaus<br />

Schmolck erzählte der 42-Jährige<br />

aus seinem Leben, auch noch aus<br />

seiner Zeit als Musiker. Anfangs<br />

habe die Kelly Familiy von Spenden<br />

gelebt und später Stadien mit<br />

50.000 Zuschauern gefüllt. „Ist<br />

Glück ein Zufall?“, fragte Kelly<br />

und gab auch gleich die Antwort:<br />

„Nur wer kämpft und nicht im<br />

Komfort lebt, kann es schaffen.“<br />

Das will er mit seinen Ausdauerläufen<br />

beweisen. Angefangen<br />

hatte es mit einer Wette mit seiner<br />

Schwester Patricia. Mittlerweile<br />

hat er über 100 Marathons in<br />

den letzten 17 Jahren hinter sich,<br />

darunter Triathlons und Ultra-<br />

Marathons. Außerdem hat er mit<br />

Markus Lanz den „Wettlauf zum<br />

Südpol“ bestritten. „Gefühlt das<br />

Ende der Welt“, wie er sagt.<br />

Sie wollen mit ihren Vorträgen motivieren.<br />

Wie kann man den Ausdauersport<br />

auf das berufliche und<br />

private Leben übertragen?<br />

Joey Kelly: Das ist ganz einfach.<br />

Das ganze Leben ist ein Marathon.<br />

Wenn man ein guter Journalist<br />

sein will, muss man auch<br />

dafür ackern und wenn man einen Marathon<br />

beenden will, muss man etwas dafür<br />

tun. Man muss diszipliniert seinen Weg gehen,<br />

trainieren, einen starken Willen, Mut<br />

und Leidenschaft haben - im Grunde das<br />

Gleiche, was ein erfolgreiches Mercedes-<br />

Haus braucht, um neben anderen Autohäusern<br />

zu existieren.<br />

Sie haben einen Triathlon trotz Schlüsselbeinbruch<br />

beendet. Ist Disziplin Ihrer Ansicht<br />

nach erlernbar?<br />

Joey Kelly: Disziplin ist kein Talent und<br />

Ausdauer auch nicht. Das kann man sich<br />

aneignen, das ist für jeden machbar. Klar<br />

hilft auch Talent, aber viele talentierte<br />

Menschen werden schnell faul, weil sie<br />

schnell lernen oder am Anfang schnell wei-<br />

42<br />

netzwerk südbaden


Märkte<br />

ter kommen. Aber wenn man fundiert Erfolg<br />

haben will, egal in welcher Form, muss<br />

man auch ein Handwerk besitzen. Erfolg<br />

schafft jeder Mensch, der seine Berufung<br />

gefunden hat, an sich glaubt und leidenschaftlich<br />

seinen Weg geht.<br />

Können Sie Tipps geben, wie man nicht von<br />

diesem Weg abkommt?<br />

Joey Kelly: Man muss diszipliniert weiter<br />

gehen, auch wenn man mal zweifelt oder<br />

vor einer Wand steht. Irgendwann platzt<br />

der Knoten. Kämpfen zahlt sich aus. Wir<br />

können froh sein, dass wir in Deutschland<br />

die Möglichkeit haben, frei zu leben und<br />

Ziele zu verfolgen.<br />

Kelly ist US-amerikanisch-irischer Abstammung<br />

und wurde in Spanien geborene. Seine<br />

Wahlheimat Deutschland durchquerte<br />

er 2010 auf den Spuren seines Vorbilds<br />

Rüdiger Nehbergs, ohne Geld von Wilhelmshaven<br />

bis zur Zugspitze, er ernährte<br />

sich nur von der Natur. „Deutschland ist<br />

erstens traumhaft schön und zweitens hat<br />

man viel Zeit über sein Leben nachzudenken.<br />

Die 18 Tage waren eine körperliche<br />

Entgiftung, ich war im Ziel 15 Kilo leichter.“<br />

Auch die USA bereiste er ohne Geld<br />

und stellte dabei fest: „Die am wenigsten<br />

haben, helfen am meisten.“<br />

Sie haben Wüsten durchquert, sind zum<br />

Südpol gewandert, haben Ultra-Marathons<br />

beendet. Sind Sie süchtig nach immer extremeren<br />

Erfahrungen?<br />

Joey Kelly: Wenn es eine Sucht wäre, wäre<br />

es negativ. Mir hat der Sport wahnsinnig<br />

viel gebracht. Nicht nur den optimalen<br />

Ausgleich zu meinem Beruf, sondern auch<br />

Glück, und ich habe viele Kulturen, Länder,<br />

Menschen und Firmen kennengelernt.<br />

Mir macht das immer noch Spaß, die Leidenschaft<br />

brennt immer noch. Ich freue<br />

mich darauf, demnächst in Berlin 100<br />

Meilen über die ehemalige DDR-Mauer<br />

zu laufen. Das ist nicht härter oder länger<br />

als der letzte Wüstenlauf in Namibia, es ist<br />

sogar leichter. Aber ich muss dafür auch<br />

täglich trainieren, damit ich ankomme und<br />

eine gewisse Zeit schaffe.<br />

Sie sind jetzt 42 Jahre alt. Wie lange können<br />

Sie ihren Körper diesen extremen Belastungen<br />

noch aussetzen?<br />

Joey Kelly: Ich glaube, wenn ich gesund<br />

bleibe, kann ich das bis Ende 40 auf jeden<br />

Fall machen. Es gibt viele Ultraläufer, die<br />

mit Mitte oder Ende 40 noch ein relativ<br />

hohes Niveau haben. Das Thema Abenteuer<br />

kann ich bestimmt bis etwa 60 machen.<br />

Und ich hoffe, dass ich mit 65 oder 70<br />

noch Halbmarathons laufen kann. Ich will<br />

ein Leben lang Sport machen. Wenn ich<br />

fit bleibe, kann ich alles intensiver erleben<br />

und habe eine viel höhere Lebensqualität.<br />

In Emmendingen baute Kelly in humorvoller<br />

Weise auch Lob für seine Auftraggeber<br />

von Mercedes-Benz („Ein Mercedes ist<br />

eine Geldanlage.“) und der Deutschen Post<br />

(„Die Zusteller haben einen harten Job.“)<br />

in seinen Vortrag ein. Und er kündigte<br />

auch sein nächstes Abenteuer an: Er will<br />

im kommenden Jahr in Paris starten und<br />

in 80 Tagen ein Mal um die Welt reisen –<br />

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Märkte<br />

STELLUNGNAHME DER VFW<br />

Ziel verfehlt<br />

Jüngster Gemeinderatsbeschluss zur Quote erschwert den Wohnungsbau ingesamt<br />

Wohnungsbau bleibt schwierig<br />

er jüngste Beschluss des Gemeinderats<br />

D zum Handlungsprogramm Wohnen ist<br />

ein Schritt in die (grotten)falsche Richtung.<br />

So drastisch sagt es zumindest Alexander Simon,<br />

Geschäftsführer der Freiburger Wohnungsbau-Unternehmen.<br />

Simon: „Auch<br />

wenn es offenbar immer wieder überrascht:<br />

Auch der Wohnungsbau unterliegt marktwirtschaftlichen<br />

Gesetzmäßigkeiten. Kein<br />

Investor ist bereit, eine Wohnung zu errichten,<br />

bei der er von Beginn an jährlich Geld<br />

verliert.“ Und mit gefördertem Wohnraum,<br />

der 33% unter der ortsüblichen Miete liegen<br />

muss, lasse sich derzeit kein Geld verdienen.<br />

Die Stellungnahme des VFW im Wortlaut:<br />

„Die VFW hat in den vergangenen Monaten<br />

in zahlreichen Konstellationen geprüft, wie<br />

eine geförderte Wohnung so errichtet werden<br />

kann, dass zumindest keine roten Zahlen<br />

erwirtschaftet werden. Die mit dem Amt<br />

für Wohnraumversorgung der Stadt Freiburg<br />

abgeglichenen Zahlen haben ergeben, dass<br />

dies nur möglich ist, wenn besonders günstige<br />

Bedingungen vorliegen (Reduzierung<br />

der Baukosten durch Senkung der Standards,<br />

vergünstigte Bodenpreise etc.). Solche Konditionen<br />

können jedoch allenfalls – falls politisch<br />

gewünscht – auf städtischen Grundstücken<br />

realisiert werden. Bei Grundstücken auf<br />

dem privaten Wohnungsmarkt ist geförderter<br />

Wohnungsbau derzeit rundum defizitär.<br />

Ursache hierfür sind nicht zuletzt die auf<br />

dem normalen Kapitalmarkt angebotenen<br />

historisch niedrigen Zinsen, die nur marginale<br />

Unterschiede zum über die L-Bank<br />

finanzierten geförderten Wohnungsbau erkennen<br />

lassen, die im Freiburger Mietspiegel<br />

nicht abgebildeten Neubaumieten, die stetig<br />

gestiegenen Anforderungen auf Bundes- und<br />

Landesebene für Neubauten, aber auch die<br />

durch zusätzliche Forderungen aus den baulandpolitischen<br />

Grundsätzen der Stadt Freiburg<br />

resultierenden überproportional hohen<br />

Baukosten.<br />

Der Beschluss des Gemeinderats, der zwar<br />

unbeirrt an seinem Ziel der Errichtung von<br />

1000 Wohneinheiten pro Jahr festhalten<br />

möchte, konterkariert dieses Ziel indes. In<br />

Einzelfällen mag es zwar gerade noch gelingen,<br />

gerade bei kleineren Einheiten durch<br />

Quersubventionierungen von den freifinanzierten<br />

zu den geförderten Wohneinheiten<br />

die geforderte Quote noch darzustellen. Logische<br />

Konsequenz ist indes, dass die nicht<br />

geförderten Wohnungen nochmals teurer<br />

werden. Dies trifft vor allem die Zielgruppe,<br />

deren Förderung ein zentrales Ziel der Empirica-Studie<br />

ist, also vor allem Familien mit<br />

einem durchschnittlichen Einkommen.<br />

Dieses Ergebnis lässt sich auch nicht mit<br />

Blick auf die Stadtbau korrigieren. Zum einen<br />

gelten dort die identischen finanziellen<br />

Voraussetzungen wie beim privat finanzierten<br />

geförderten Wohnungsbau. Nicht zuletzt<br />

deshalb wurden durch die Stadtbau in den<br />

vergangenen Jahren zahlreiche frei finanzierte<br />

Projekte umgesetzt, um durch Quersubventionierung<br />

den geförderten Wohnungsbau<br />

überhaupt wirtschaftlich darstellen zu können.<br />

Zum anderen aber wäre die Stadtbau<br />

mit jährlich 500 geförderten Mietwohneinheiten<br />

auch deutlich überfordert, weshalb<br />

für den geförderten Wohnungsbau zwingend<br />

privates Kapital benötigt wird. Egal, ob dies<br />

von Genossenschaften, Baugruppen oder<br />

Bauträgern erbracht wird: Bei einer von Anfang<br />

an defizitären Prognose wird privates<br />

Kapital nicht den Weg in den Wohnungsbau<br />

finden.<br />

Ein Beschluss, der aber entweder das Wohnungspreisniveau<br />

noch weiter nach oben<br />

treibt oder den Wohnungsbau zumindest<br />

dramatisch erschwert oder gar verhindert,<br />

sollte dringend überdacht bzw. aufgehoben<br />

werden. Denn das Gegenteil von gut<br />

gemacht ist eben nur „gut gemeint“. (Siehe<br />

Kommentar Seite 66).<br />

<br />

44<br />

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ARCHITEKTUR<br />

Brightrocks Stadionphantasien<br />

ußballtheater 2020“ heißt das von der<br />

„FBrightrock AG entwickelte Projekt<br />

für den SC Freiburg. Das neue Stadion sieht<br />

eine Nutzung der gesamten Infrastruktur an<br />

365 Tagen vor. Für die Architektur verantwortlich<br />

zeichnet der international renommierte<br />

Schweizer Architekten Max Dudler.<br />

Als mögliches Vorbild des zukunftsträchtigen<br />

Projektes dienen die Stadien in Basel<br />

und Bern, die von den Verantwortlichen<br />

besucht wurden. Die beiden Stadien sind<br />

so konzipiert, dass eine 365 Tage Mehrfachnutzung<br />

möglich ist und die gesamte<br />

angrenzende Infrastruktur zum langfristigen<br />

wirtschaftlichen Erfolg beiträgt. Das Konzept<br />

in Freiburg integriert das sogenannte<br />

Generationenmodell: vorgesehen sind nebst<br />

dem Bau der eigentlichen Fußballarena<br />

auch bis zu 1’200 Studentenwohnungen für<br />

die benachbarte Universität im Wolfswinkel,<br />

eine Seniorenresidenz, eine Klinik sowie<br />

ein Hotel. Abgeschirmt wird der Campus<br />

der Universität von speziell angelegten<br />

Alleen, die zur Arena führen. Die futuristische<br />

Architektur des Stadions, wo auch<br />

Entertainment-Veranstaltungen durchgeführt<br />

werden können, erlaubt das komplette<br />

Schließen des Daches für einen optimalen<br />

Lärmschutz. Gemäß der Philosophie des<br />

Initiators Brightrock AG und seiner Investoren<br />

wird beim Projekt in Freiburg die 365<br />

Tage Sportarena kosteneffizient sein – für<br />

die Stadt und den SC Freiburg und schlussendlich<br />

auch für den Steuerzahler. Die neue<br />

Struktur sieht die Schaffung von mehreren<br />

hundert neuen Arbeitsplätzen sowie eine<br />

Attraktivitätssteigerung der gesamten Region<br />

vor.<br />

<br />

SOLARBRANCHE<br />

Sybac erfolgreich im Land des Lächelns<br />

Die Sybac Solar hat in Tokyo erfolgreich ein<br />

Asset Transfer Agreement mit einem Japanischen<br />

Investor über eine 2,2 MW Anlage<br />

abgeschlossen, die Gesamtinvestitionssumme<br />

liegt bei ca. 940 Millionen Yen (7,3 Millionen<br />

Euro). Der Vertragsabschluss war der erste aus<br />

einer Reihe von gesicherten Projekten aus Sybac<br />

Solar‘ s Japanischer Entwicklungspipeline.<br />

Die Photovoltaikanlage befindet sich nahe der<br />

Stadt Kofu in der Präfektur Yamanashi. Von<br />

der Anlage wird erwartet, dass sie mit einem<br />

erwarteten Ertrag von mehr als 1,400 kWh/<br />

kWp pro Jahr eine der ertragreichsten in Japan<br />

sein wird. Dank der sich über die letzten<br />

10 Jahre verbesserten Anlagenauslegung unter<br />

Berücksichtigung der neuesten Technologien,<br />

kombiniert mit hervorragenden Einstrahlungswerten<br />

und Wetterkonditionen, verzeichnet<br />

der Solar Park einen extrem hohen<br />

spezifischen Ertrag. „Es ist uns sehr wichtig,<br />

die Erwartungen unserer Kunden in Bezug<br />

auf die höchsten Qualitätsstandards und die<br />

Lieferung von hochmodernen, schlüsselfertigen<br />

Lösungen zu erfüllen. Dies ist nicht ausschließlich<br />

für die Bauphase, sondern auch für<br />

die Bereiche der Projektentwicklung, Projektfinanzierung,<br />

Erstellung einer vollständigen<br />

Dokumentation und Schaffung von Transaktionssicherheit<br />

von größter Wichtigkeit“, sagt<br />

Sybac-Solar Baden Geschäftsführer Michael<br />

Rieber.<br />

Die Projektentwicklung eines solchen Solar<br />

Parks nimmt den größten Anteil der Arbeit<br />

in Beschlag. Den Ansprüchen der Banken für<br />

eine Projektfinanzierung zu genügen, stellt<br />

eine äußerst schwierige Aufgabe dar. In der<br />

Frühphase des Projektes stellte die Sybac die<br />

erforderlichen Mittel zur Verfügung, um sowohl<br />

das Grundstück als auch andere notwendige<br />

Genehmigungen abzusichern. Aufgrund<br />

Sybacs internationaler Erfahrung, insbesondere<br />

in Frankreich, wo das Genehmigungsverfahren<br />

große Ähnlichkeiten aufweist und<br />

vergleichbar komplex ist, können die Investitionen<br />

der Kunden gesichert werden. „Wir haben<br />

mit unseren Partnern sehr eng zusammen<br />

gearbeitet um ein solches Projekt erfolgreich in<br />

dem vorgegebenen Zeitrahmen fertig zu stellen<br />

und dieses in kürzester Zeit an den Investor<br />

zu übertragen“, so Michael Rieber. Die nächsten<br />

Projekte sind bereits in den kommenden<br />

sechs Wochen ebenfalls baureif. Insgesamt hat<br />

die Sybac mitterweile Projekte mit einem Volumen<br />

von 80 MWp in Japan sichern können.<br />

Satoshi Takayama, Representative Director<br />

der Sybac Solar Japan, ist erfreut: „Mit großer<br />

Freude schaue ich auf unsere zukünftigen<br />

Projekte. Wir werden in den nächsten Jahren<br />

sauberen, zuverlässigen und bezahlbaren Solarstrom<br />

nach Japan bringen!“<br />

<br />

46<br />

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Menschen<br />

REHA OFFENBURG: GÜNTER ZINNEKER GEHT IN DEN RUHESTAND<br />

Mehr Akzeptanz<br />

Ende Mai tritt der Geschäftsführer der<br />

Offenburger Gesellschaft zur Förderung<br />

psychisch Kranker, Günter Zinneker, in<br />

den Ruhestand. Zunächst war der gebürtige<br />

Westfale dort Heimleiter, bis sich der<br />

Singener Träger 1987 zurückzog und Zinneker<br />

zum Fortbestand des Wohnheims<br />

eine gemeinnützige GmbH gründete. Im<br />

Interview blickt er zurück.<br />

Herr Zinneker, Ihre Übernahme des Wohnheims<br />

in Offenburg war schon recht mutig.<br />

Günter Zinneker: Im Nachhinein habe<br />

ich das auch so empfunden. Aber damals,<br />

als ich die Entscheidung traf, da habe ich<br />

schlicht gedacht, „Ich mache das jetzt einfach<br />

mal“. Aber leicht war es am Anfang<br />

ganz sicher nicht.<br />

Was war für Sie besonders schwierig in dieser<br />

Zeit?<br />

Günter Zinneker: Der schlimmste Moment<br />

war defintiv der Brand unseres Wohnheims<br />

im Jahr 1990. Zwei Bewohner sind bei<br />

dem Unglück ums Leben gekommen. Die<br />

übrigen 26 mussten wir an anderen Orten<br />

unterbringen, was jedoch nahezu unmöglich<br />

war. Niemand wollte sie aufnehmen.<br />

Foto: Butz<br />

Woran lag das?<br />

Günter Zinneker: Die Akzeptanz gegenüber<br />

psychisch Kranken war und ist bis heute<br />

noch immer nicht sehr hoch. Viele glauben,<br />

diese Menschen seien unberechenbar.<br />

Das stimmt so nicht. Ich kenne sehr viele<br />

Krankheitsverläufe, bei denen eine relativ<br />

gute Stabilisierung eingetreten ist.<br />

Und wie verläuft die Krankheit im besten<br />

Fall?<br />

Günter Zinneker: Ein schönes Beispiel<br />

habe ich gerade diese Woche noch erlebt.<br />

Unsere beiden Job-Coaches haben einen<br />

Mitarbeiter aus unseren Reha-Werkstätten<br />

in ein Praktikum vermittelt. Daraus ist<br />

nun eine unbefristete Anstellung in dem<br />

Unternehmen geworden. Es ist schön zu<br />

sehen, dass sich bei den Arbeitgebern da<br />

inzwischen etwas tut.<br />

Ist das in anderen Bereichen nicht der Fall?<br />

Günter Zinneker: Die Wohnungssuche<br />

ist ein sehr großes Problem für psychisch<br />

Günter Zinneker<br />

Kranke. Dabei bieten wir den Vermietern<br />

an, als Zwischenmieter aufzutreten. Damit<br />

haben wir die Verantwortung, auch das Finanzielle<br />

betreffend.<br />

Wird es Ihnen schwer fallen, Ihr Engagement<br />

für psychisch Kranke einfach abzuschütteln?<br />

Günter Zinneker: Ich bin ein Mensch,<br />

der leicht abgeben kann. Zumal ich unser<br />

Haus in sehr gute Hände übergebe. Georg<br />

Eichner ist schon lange bei der Reha tätig<br />

und ein absoluter Glücksgriff. Von innen<br />

sind wir sehr gefestigt, da kann ich mit bestem<br />

Gewissen loslassen.<br />

Werden Sie trotzdem etwas vermissen?<br />

Günter Zinneker: Der Abschied von der<br />

Belegschaft wird mir doch schwer fallen.<br />

Die täglichen Kontakte und Gespräche<br />

werde ich vermissen. Da hat sich in der<br />

Vergangenheit eine tolle Mannschaft entwickelt.<br />

Gibt es einen unvergesslichen Moment in Ihrer<br />

Zeit als Geschäftsführer?<br />

Günter Zinneker: Das war eindeutig mein<br />

50. Geburtstag. Ich hatte zwar mit Gratulationen<br />

gerechnet, aber nicht mit einem<br />

anderthalbstündigen Bühnenprogramm.<br />

Was da für Talente geweckt worden sind!<br />

Eigentlich habe ich jedoch viele außergewöhnliche<br />

Momente erlebt, genau genommen<br />

täglich. Wenn mir ein Reha-Mitarbeiter<br />

zum Beispiel frohen Mutes auf dem<br />

Flur entgegenkam, hat mich das schon immer<br />

wieder berührt. Dann habe ich gesehen:<br />

Hier haben wir etwas richtig gemacht.<br />

<br />

<br />

48<br />

netzwerk südbaden


Menschen<br />

Kilian Schneider<br />

Mit großer Mehrheit sind der Präsident<br />

des badischen Weinbauverbandes, Kilian<br />

Schneider (56, Kaiserstuhl) und auch seine<br />

vier Stellvertreter in ihren Ämtern bestätigt<br />

und damit für fünf weitere Jahre gewählt<br />

worden. Die Wahl erfolgte bei einer Sitzung<br />

Anfang der Woche im Verbandsgebäude in<br />

Freiburg.<br />

Für Kilian Schneider, Winzer aus Schelingen,<br />

der im Jahr 2010 zum Nachfolger von<br />

Gerhard Hurst (Rammersweier) ernannt<br />

wurde, ist es seine zweite Amtszeit. Ihm<br />

stehen als Stellvertreter vier Vizepräsidenten<br />

zur Seite: Franz Benz aus Oberkirch-<br />

Bottenau, Ernst Nickel, Geschäftsführer<br />

der Winzergenossenschaft Wolfenweiler,<br />

Peter Schuster, Vorstandsmitglied des Badischen<br />

Winzerkellers in Breisach, und<br />

Thomas Walz vom Heitersheimer Weingut<br />

Josef Walz. Seine ersten fünf Amtsjahre<br />

seien zufriedenstellend, aber auch mit sehr<br />

vielen Terminen (180 pro Jahr) verlaufen,<br />

bilanzierte Kilian Schneider. Nach der Wiederwahl<br />

sagte er, in entscheidenden Fragen<br />

sie seine Truppe immer hinter ihm gestanden.<br />

„Wir freuen uns, dass unsere Arbeit<br />

durch die Wiederwahl gewürdigt wurde“,<br />

so Schneider. Damit sei ein Stück weit Kontinuität<br />

gewahrt.<br />

Zu seinen Kernaufgaben zählt Schneider,<br />

die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit im<br />

badischen Weinbau zu steigern. Überdies<br />

will er die Solidarität unter den badischen<br />

Winzergenossenschaften stärken. Er versprach,<br />

bei seiner Arbeit auch künftig „nahe<br />

an den Winzern“ zu bleiben. Der Weinbaumeister<br />

vom Kaiserstuhl bewirtschaftet Reben<br />

in den Lagen Oberbergener Bassgeige<br />

und Schelinger Kirchberg.<br />

netzwerk<br />

südbaden<br />

In eigener Sache<br />

Unser Anzeigenrepräsentant Philipp<br />

Anton steht auch auf dem grünen<br />

Fußballrasen seinen Mann: zweimal<br />

versenkte der für den SV Biengen spielende<br />

Anton gegen Prechtal den Ball im<br />

gegnerischen Netz. Der kleine Verein aus<br />

dem Markgräflerland holte schließlich<br />

einen 4:2-Sieg heraus und steigt damit<br />

von der Bezirksliga in die Landesliga auf.<br />

Glückwunsch!<br />

Max Keilbach, 53, Spross der einstigen<br />

Offenburger Kaufhausdynastie Keilbach,<br />

hat das noch der Familie gehörende Stammgebäude<br />

am Marktplatz verkauft. Der Kaufpreis<br />

ist nicht bekannt, übernommen hat die<br />

DIC Asset in Frankfurt am Main. Keilbach,<br />

der jetzt in Berlin als Musikproduzent und<br />

Sänger (Vocal Band Skylarks) tätig ist, hat<br />

dem Offenburger Tageblatt erklärt, er wolle<br />

seine geschäftlichen Aktivitäten insgesamt<br />

in die deutsche Hauptstadt verlagern. In<br />

dem „Keilbachhaus“ verändert sich offenbar<br />

nichts. Die Modekette H&M ist Hauptmieter<br />

und hat ihren Mietvertrag eben erst<br />

verlängert. Keilbach war früher auch außerhalb<br />

von Offenburg höchst aktiv. Mit zahlreichen<br />

Filialen im deutschen Südwesten,<br />

vor allem in kleineren Städten, war Keilbach<br />

mit Textilgeschäften vertreten. 2009 meldete<br />

das Unternehmen dann Insolvenz an, das<br />

Geschäftskonzept war in einem veränderten<br />

Marktumfeld nicht mehr tragfähig.<br />

Marion Gentges (43) ist von den CDU-<br />

Mitgliedern im Wahlkreis Lahr/Kinzigtal<br />

zur Kandidatin für die Landtagswahl im<br />

März 2016 gewählt worden. Sie ist derzeit<br />

als Rechtsanwältin in Zell am Harmersbach<br />

tätig. Als Zweitkandidatin wurde Helga<br />

Wössner gewählt. Es brauchte zwei Wahlgänge,<br />

bis die bei den Christdemokraten<br />

nicht sonderlich bekannte Marion Gentges<br />

UNSER SORTIMENT:<br />

netzwerk südbaden 49


Menschen<br />

Das Präsidium des badischen Holzbaus<br />

nominiert worden war. Sie tritt in ziemlich<br />

große Fußstapfen. Landtagsabgeordneter<br />

im Wahlkreis Lahr/Kinzigtal war bisher der<br />

frühere Staats- und Kulturminister Helmut<br />

Rau. Er hatte nach der Vollendung seines<br />

65. Lebensjahrs keine Ambitionen, noch<br />

einmal in dem sicheren CDU-Wahlkreis als<br />

Kandidat anzutreten.<br />

Otmar Ganz<br />

Rolf Kuri aus Schopfheim ist von der<br />

Mitgliederversammlung des badischen<br />

Holzbaus als Verbandspräsident wiedergewählt<br />

worden. Als Erster Vizepräsident<br />

wurde Zimmermeister Roland Wunsch aus<br />

Baden-Baden neu gewählt, Zweiter Vizepräsident<br />

ist weiterhin Zimmermeister Herbert<br />

Hug aus Oberried. Im Präsidium sitzen ferner<br />

die Zimmermeister Berthold Bühler aus<br />

Wehr, Markus Hog aus Titisee-Neustadt,<br />

Rolf Rombach aus Oberharmersbach und<br />

Alexander Weschle aus Friesenheim sowie<br />

als kooptiertes Mitglied Georg Martin aus<br />

Eigeltingen.<br />

Im Rahmen der in Donaueschingen abgehaltenen<br />

Mitgliederversammlung wurden<br />

die Zimmermeister Walter Kiefer aus Ortenberg<br />

und Franz Schaufler aus Kappelrodeck<br />

für ihr langjähriges ehrenamtliches<br />

Engagement im Holzbau mit der goldenen<br />

Verbandsnadel geehrt. Mit Blick auf die<br />

Geschäftslage im badischen Zimmerer- und<br />

Holzbaugewerbe berichtete Präsident Kury,<br />

es habe sich im vergangenen Jahr über alle<br />

Sparten hinweg positiv entwickelt Sehr<br />

günstig stellt sich die Situation insbesondere<br />

im Bereich Sanierung und Modernisierung<br />

dar. Insgesamt konnte das Zimmererhandwerk<br />

2014 einen Umsatzzuwachs von 4<br />

Prozent erreichen. Für das laufende Jahr<br />

wird ein etwas geringeres Wachstum von 2<br />

Prozent prognostiziert.<br />

50 Jahre ist es nun her, dass ein Teenager<br />

– wie man damals noch nicht sagte – aus<br />

Waldkirch nach Freiburg kam, um den<br />

Beruf des Schaufenstergestalters zu lernen.<br />

Ziel waren damals die Kaiser Modehäuser.<br />

Seitdem hat sich einiges getan, nicht nur<br />

sprachlich: in der Technik, in der Verkaufspräsentation<br />

und in der Innenstadt. Und,<br />

natürlich, im Beruf: Wer sich heute dazu<br />

ausbilden lässt, Schaufenster zu dekorieren,<br />

Produktinseln zu gestalten und mitverantwortlich<br />

für eine stilechte und ansprechende<br />

Präsentation der Waren zu sein, der lernt<br />

„Gestalter für visuelles Marketing“.<br />

„Ich bin Schaufensterdekorateur“, sagt Otmar<br />

Ganz, 64, und nun 50 Jahre in Diensten<br />

von Freiburgs Mode-Adresse Nr.1. Damals,<br />

am 1. April 1965, hieß sein Berufsziel noch<br />

Schaufenstergestalter. Außer für den Wehrdienst<br />

hat der angehende Schaufenstergestalter<br />

das Unternehmen bis heute nicht<br />

mehr verlassen. „Wenn man sich verändern<br />

will, dann will man sich auch verbessern“,<br />

sagt er. Doch für ihn ist der Job bei Kaiser<br />

immer noch das Nonplusultra.<br />

Rund 200 m² Schaufenster und Dekorationsfläche<br />

gibt es in den drei Kaiser Modehäusern;<br />

ein Team von zehn Gestaltern ist<br />

für die Präsentationsflächen verantwortlich,<br />

davon drei Azubis. Bei den jungen Menschen<br />

sei der Beruf immer noch beliebt,<br />

stellt Ganz fest.<br />

Der Aktionskreis Freiburger Schule und<br />

das Walter Eucken Institut haben Prof. Dr.<br />

Wolfgang Jäger die Walter-Eucken-Medaille<br />

verliehen. Der Politikwissenschaftler<br />

und Altrektor der Albert-Ludwigs-Universität<br />

erhält die Auszeichnung dafür, dass er<br />

das Walter Eucken Institut über viele Jahre<br />

hinweg unterstützt hat: Als Rektor leistete<br />

er einen wesentlichen Beitrag bei der<br />

Neustrukturierung des Instituts, als dessen<br />

Kuratoriumsmitglied förderte er die enge<br />

Anbindung an die Universität. „Wolfgang<br />

Jäger war ein für die Gemeinbelange engagierter<br />

Gestalter, in seinem direkten Wirkungsbereich,<br />

der Universität, und darüber<br />

hinaus im öffentlichen Leben“, erklärt Prof.<br />

Dr. Viktor Vanberg, Vorstandsmitglied und<br />

früherer Vorsitzender des Walter Eucken Instituts.<br />

„Seine Offenheit, Verlässlichkeit und<br />

zupackende Art bei der Bewältigung von<br />

Problemen habe ich zu schätzen gelernt.“<br />

Wolfgang Jäger stammt aus Niedereschach<br />

im Schwarzwald. Er studierte Politikwissenschaft,<br />

Geschichte und Altphilologie in<br />

München, Freiburg und London/England.<br />

Von 1974 bis zu seiner Emeritierung 2008<br />

war er Inhaber der Professur für Vergleichende<br />

Regierungslehre an der Universität<br />

Freiburg. Von 1995 bis 2008 war er Rektor<br />

der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.<br />

<br />

<br />

netzwerk<br />

südbaden<br />

Wir über uns<br />

Die Redaktion von netzwerk südbaden<br />

arbeitet künftig in Breisach. Hier am<br />

Marktplatz in der Münsterstadt laufen<br />

die Informationen aus ganz <strong>Südbaden</strong><br />

zusammen, die dann von der Redaktion<br />

bewertet und bearbeitet werden. Sie<br />

erreichen die Redaktion unter 07667-<br />

9297943. Bitte senden Sie uns Ihre<br />

Informationen auch weiterhin an info@<br />

netzwerk-suedbaden.de .<br />

50<br />

netzwerk südbaden


Cassiopeia Therme<br />

Badenweiler<br />

Stress im Beruf, die täglichen<br />

Pflichten, zu langes Sitzen, zu<br />

wenig Bewegung, viel zu selten<br />

eine Auszeit. Auf Dauer<br />

kann so eine Lebensweise zu<br />

Foto: BTT/Marc Gruninger<br />

gesundheitlichen Problemen<br />

führen. Lassen Sie es am besten<br />

gar nicht so weit kommen. Die<br />

Thermalbäder, Saunalandschaft<br />

und das Römisch-Irische Bad<br />

der Cassiopeia Therme sind ideal,<br />

um kurz einmal abzutauchen,<br />

das wohltuend warme Thermalwasser<br />

lockert verspannte Muskeln<br />

und hilft, tief und nachhaltig zu entspannen. Mindestens genauso wichtig für eine stabile Gesundheit<br />

von Geist und Körper ist Bewegung. Dafür finden in der Cassiopeia Therme kostenlose<br />

Aqua-Fitnessprogramme statt. Wer seine Fitness auf Vordermann bringen und gleichzeitig auch<br />

noch ein paar Pfunde verlieren möchte, der kann sich zu einem Aqua-Cycling-Kurs gegen Teilnahmegebühr<br />

anmelden. Teilweise wird diese sogar von den Krankenkassen übernommen, nachfragen<br />

lohnt sich auf jeden Fall.<br />

Cassiopeia Therme:<br />

Thermalbäder, täglich 9 - 22 Uhr,<br />

Saunalandschaft, Römisch-Irisches Bad, Wellnessoase, täglich 11 - 22 Uhr,<br />

z. B. Thermalbäder 14 €, ab 18.00 Uhr 10 €.<br />

Unbegrenzte Aufenthaltsdauer, mittwochs Damensauna,<br />

jeden 1. Sa. im Monat lange Thermennacht (ohne Aufpreis bis 24 Uhr geöffnet) u. v. m.<br />

Badenweiler Thermen und Touristik GmbH<br />

Kaiserstraße 5, 79410 Badenweiler,<br />

Tel. +49 (0) 7632 799 - 200 | www.badenweiler.de<br />

SOMMER-<br />

AKTIONEN<br />

Juni • Juli • August <strong>2015</strong><br />

Kostenlose Sommer-Extras und<br />

z. B. Bonusaktion „Therme 10 + 1“<br />

10 x Thermen-Bonuspunkte sammeln =<br />

1 x Gratis-Eintritt Thermalbäder<br />

BON FÜR BONUSAKTION (1.6. - 31.8.15)<br />

Gegen Vorlage dieses Originalbons<br />

erhalten Sie einen Bonuspunkt gratis.<br />

Badenweiler Thermen und Touristik GmbH • Kaiserstr. 5 • 79410 Badenweiler<br />

Cassiopeia Therme • Ernst-Eisenlohr-Str. 1• Tel. 07632 799200 • www.cassiopeiatherme.de<br />

✁<br />


Sonderthema<br />

PSYCHISCHES GESUNDHEITSMANAGEMENT<br />

Fitnesscenter für den Geist<br />

Marc Kaltenhäuser im Gespräch<br />

Marc Kaltenhäuser ist Leiter des Instituts<br />

für Psychisches Gesundheitsmanagement<br />

in Freiburg. Das Institut hilft Unternehmen<br />

dabei, Fehltage zu reduzieren,<br />

Kosten zu senken und die Produktivität zu<br />

steigern. netzwerk südbaden hat nachgefragt.<br />

Herr Kaltenhäuser, dass Menschen sich mit<br />

großem Engagement ihrer körperlichen Fitness<br />

und Gesundheit widmen ist bekannt. Sie aber<br />

bieten psychisches Gesundheitsmanagement<br />

an. Sind Sie quasi das Fitnesscenter für die<br />

Psyche, oder was ist das?<br />

Marc Kaltenhäuser: Der Vergleich geht in<br />

die richtige Richtung. Wie in einem guten<br />

Studio, leiten wir aus den Ergebnissen einer<br />

fundierten Analyse maßgeschneiderte<br />

Maßnahmen ab, die über Zeit messbar positive<br />

Resultate liefern und man spürt, da<br />

entwickelt sich was. Kurz gesagt: Wir helfen<br />

Menschen, Teams und Organisationen<br />

Kompetenzen und Handlungsstrategien zu<br />

entwickeln, die zu einer psychisch gesunden<br />

Arbeits- und Lebensweise führen.<br />

Zu Ihren Kunden zählen vor allem Unternehmer,<br />

Geschäftsführer und Führungskräfte.<br />

Wieso stellt sich gerade dieser Personenkreis<br />

dem Thema?<br />

Marc Kaltenhäuser: Das liegt zum einen<br />

sicher daran, dass Coaching zum Thema<br />

Psychische Gesundheit inzwischen bei<br />

den Führungskräften angekommen ist.<br />

Und zum anderen daran, dass Unternehmer,<br />

Geschäftsführer und Führungskräfte<br />

aufgrund ihrer hohen Belastung intensiver<br />

nach neuen Lösungen suchen für<br />

eine beschleunigte und stetig komplexer<br />

werdende Arbeitswelt. Im Coachingprozess<br />

lernen Sie Kompetenzen und Handlungsstrategien,<br />

mit denen sie unter hoher<br />

Belastung mit ihren Ressourcen besser<br />

haushalten und ein klares Bewusstsein<br />

schaffen, für das was ein gesundes Leben<br />

ausmacht.<br />

Das Thema Burnout ist in den vergangenen<br />

Jahren intensiv durch die Medien thematisiert<br />

worden, geht es in Wahrheit beim psychischen<br />

Gesundheitsmanagement darum,<br />

Burnouts zu vermeiden, oder ist das Feld<br />

weiter zu fassen?<br />

Marc Kaltenhäuser: Burnout-Prävention ist<br />

sicher ein zentrales Thema, aber nicht das<br />

einzige. Im Psychischen Gesundheitsmanagement<br />

geht es vor allen Dingen darum<br />

zu erkennen, welche psychischen Faktoren<br />

für die Gesundheit der Mitarbeitenden, für<br />

gesunde Führung und für eine nachhaltig<br />

gesunde & leistungsfördernde Unternehmenskultur<br />

relevant sind – und entsprechend<br />

zu handeln. Es geht um eine Lebens-,<br />

Arbeits- und Unternehmenskultur, die<br />

getragen wird von Achtsamkeit und Wertschätzung<br />

– sich selbst und anderen gegen-<br />

52<br />

netzwerk südbaden


Sonderthema<br />

über –, von Wertebewusstsein, Sinn im Tun<br />

und einem gesunden Zusammenleben und<br />

Zusammenarbeiten.<br />

Auf welcher wissenschaftlichen Basis arbeiten<br />

Sie? Was können Sie uns über Ihre Methoden<br />

erzählen?<br />

Marc Kaltenhäuser: WSowohl das Modell<br />

des Psychischen Gesundheitsmanagements<br />

auch die Methoden der einzelnen Maßnahmen<br />

sind wissenschaftlich fundiert. So<br />

zeigt eine Studie der Uni St. Gallen mit 96<br />

mittelständischen Unternehmen, dass in<br />

Unternehmen mit gesunder Führung die<br />

Unternehmensleistung um 15% höher ist.<br />

Eine Studie über 22 Monate zeitgleich in<br />

Deutschland, Schweden und Finnland belegt,<br />

dass gute Führung lernbar und nachhaltig<br />

ist. Das sollte denen, die das Thema<br />

vor sich herschieben, Mut machen. Denn<br />

jeder hier investierte Euro mach sich mehrfach<br />

bezahlt! In unseren Maßnahmen setzen<br />

wir Methoden ein, die sich in weit über 100<br />

Studien als hochwirksam erwiesen haben.<br />

Auch unsere Erfahrung mit zwischen 66%<br />

und über 75% Wirksamkeit nach 3 Monaten<br />

ist überzeugend. Jedes Unternehmen ist<br />

anders. Wir schauen was machbar ist und<br />

setzen dies dann um.<br />

Dass psychische Probleme nicht gerade gesundheitsfördernd<br />

und produktivitätssteigernd sind,<br />

ist klar. Haben Mitarbeiter von Unternehmen,<br />

mit denen Sie zusammenarbeiten, aber nicht<br />

Angst, einen Psychostempel aufgedrückt zu bekommen?<br />

Marc Kaltenhäuser: Das ist korrekt. Unsere<br />

Maßnahmen zeigen nur Wirkung,<br />

wenn offene Kommunikation bezüglich<br />

psychischer Krankheit und Gesundheit<br />

als wesentliches Element einer gesunden<br />

Kultur top down (einschließlich der obersten<br />

Geschäftsebene) integriert wird. Wird<br />

ein Mitarbeiter belächelt, weil er „Psychokram“<br />

macht, dann hat sich das sofort erledigt.<br />

Auch hier wurde gezeigt: Wenn die<br />

Geschäftsführung gesund führt, färbt das<br />

zu 90% auf die direkt folgende Führungsebene<br />

ab, und noch zu 32% auf die Ebene<br />

darunter! Für diese Entstigmatisierung<br />

muss Psychische Gesundheit allerdings verstanden<br />

und gelebt werden. Offener Umgang<br />

und Transparenz sind dabei wichtig<br />

und hilfreich. Dem Symptom unserer Zeit<br />

kann also präventiv erfolgreich begegnet<br />

werden.<br />

Wann ist der richtige Zeitpunkt für ein Unternehmen<br />

in das Thema Psychisches Gesundheitsmanagement<br />

einzusteigen, und für welche<br />

Unternehmen kommt das in Frage?<br />

Marc Kaltenhäuser: Da gibt es kein Richtig<br />

und kein Falsch. Jedes Unternehmen,<br />

das langfristig bestehen möchte, sollte lieber<br />

früher als später damit starten. Jeder Tag,<br />

den ich warte, kostet Geld. Menschen, die<br />

heute überlastet sind, sind morgen vielleicht<br />

schon krank, und das kann dann sehr hohe<br />

Kosten verursachen. Schlüssel des Erfolgs ist<br />

es, Psychisches Gesundheitsmanagement als<br />

langfristige, kontinuierliche Managementaufgabe<br />

zu verstehen, die alle Beschäftigten<br />

einbindet und durch gelebte und gesteigerte<br />

Gesundheitskompetenzen auf Management-,<br />

Führungs- und Mitarbeiterebene überzeugt.<br />

Um einen ersten Eindruck zu bekommen,<br />

kann man sich unsere Online-Präsentation<br />

anschauen. Bei Fragen stehen wir in unserem<br />

Freiburger Institut zur Seite, gehen aber natürlich<br />

auch sehr gerne in die Unternehmen<br />

zu einem persönlichen Gespräch. <br />

Vor Ort und persönlich. Von früh bis spät: Wir sind für Sie da, gehen die Dinge<br />

an, engagieren uns, nehmen uns Zeit,kümmern uns, hören zu, geben Rat und<br />

helfen. Wir sind ganz nah - für Sie und Ihre Gesundheit.<br />

Andreas Keller, Leiter Vertrieb<br />

AOK - Die Gesundheitskasse Südlicher Oberrhein<br />

Fahnenbergplatz 6, 79098 Freiburg, Tel: 0761 2103-222, E-Mail: andreas.keller@bw.aok.de<br />

www.aok-bw.de/sor<br />

ZGH 0490 · Kaiserstuhl · Foto: www.peterheck.de<br />

netzwerk südbaden 53


Sonderthema<br />

BETRIEBLICHES GESUNDHEITSMANAGEMENT<br />

„Keine Kür, sondern Pflicht“<br />

AOK-Experte Peter Bolanz im Gespräch<br />

Betriebliches<br />

Gesundheitsmanagement<br />

wird von Unternehmen inzwischen vielfach<br />

als wichtiges Instrument der Unternehmensführung<br />

gesehen. Dennoch herrscht<br />

bei vielen mittelständischen Betrieben noch<br />

Unklarheit über die Möglichkeiten. Bei der<br />

AOK Südlicher Obrrhein befasst sich Peter<br />

Bolanz mit dem Thema. netzwerk südbaden<br />

hat sich mit ihm unterhalten.<br />

Herr Bolanz, gesunde, motivierte und gut ausgebildete<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind<br />

ein wesentlicher Faktor für den wirtschaftlichen<br />

Erfolg von Unternehmen. Das erkennen die<br />

Unternehmen schon lange, wie aber kann eine<br />

Kasse wie die AOK Unternehmen dabei helfen,<br />

die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter zu verbessern<br />

und damit auch den Krankenstand zu senken?<br />

Peter Bolanz: Die AOK Baden-Württemberg<br />

hat eine sehr umfangreiche Angebotspalette<br />

für Unternehmen im Bereich der Verhaltens-<br />

und der Verhältnisprävention. Von der<br />

Beratung über den Einstieg in das Betriebliche<br />

Gesundheitsmanagement (BGM), verschiedenen<br />

Analyseinstrumenten (z.B. AOK-<br />

Gesundheitsbericht, Mitarbeiterbefragung)<br />

bis zu Vorträgen, arbeitsplatzbezogenen Seminaren<br />

und Tagesseminaren für bestimmte<br />

Zielgruppen wie z. B. Führungskräfte, erhalten<br />

Unternehmen ein Gesamtpaket von<br />

der AOK angeboten. Selbstverständlich wird<br />

dabei immer auf die individuellen Wünsche<br />

und Bedürfnisse der Firmen geachtet. Außerdem<br />

verfügt die AOK Baden-Württemberg<br />

in jeder seiner 14 Bezirksdirektionen über<br />

BGM-Spezialisten, die viel Erfahrung und<br />

Know how mitbringen.<br />

Und was kostet das ein Unternehmen?<br />

Peter Bolanz: Erst einmal lediglich Zeit<br />

und Überzeugungsarbeit, um alle wichtigen<br />

Gruppen in einem Unternehmen (Geschäftsführung,<br />

alle Führungsebenen, Betriebs- bzw.<br />

Personalrat) davon zu überzeugen, dass BGM<br />

für ein modernes Unternehmen, das wettbewerbsfähig<br />

bleiben möchte, keine Kür sondern<br />

Pflicht ist.<br />

Ist dies geschehen, muss natürlich auch Geld<br />

in die Hand genommen werden, denn BGM<br />

Peter<br />

Bolanz<br />

ist ein mittel- und langfristig angelegter Prozess,<br />

der viele verschiedene Handlungsfelder<br />

und Bausteine beinhaltet. Wenn wir aber der<br />

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin<br />

Glauben schenken, dass ein Fehltag<br />

bis zu 400 € an Kosten verursachen kann und<br />

auch die Kosten für den sogenannten Präsentismus<br />

(zwar anwesend aber eigentlich krank)<br />

ebenfalls sehr hoch sind, rechnen sich Investitionen<br />

in das BGM.<br />

Konzerne und große mittelständische Unternehmen<br />

haben natürlich ganz andere, vor allem<br />

auch personelle Möglichkeiten um Betriebliches<br />

Gesundheitsmanagement zu betreiben. Sprechen<br />

Sie mit Ihren Maßnahmen auch kleine<br />

und mittelständische Unternehmen an?<br />

Peter Bolanz: Der Südliche Oberrhein ist<br />

geprägt von mittelständischen Unternehmen<br />

und wir betreuen jedes Jahr in unserer<br />

Region ca. 130 Unternehmen im Rahmen<br />

von BGM. Da sind Unternehmen aus den<br />

unterschiedlichsten Branchen mit 100 Mitarbeitern<br />

genau so wie mit mehreren tausend.<br />

Den entscheidenden Faktor spielt weniger die<br />

Größe, sondern mehr die Überzeugung, dass<br />

BGM ein wichtiger Erfolgsfaktor darstellt,<br />

übrigens auch auf dem Feld der Gewinnung<br />

qualifizierter Mitarbeiter.<br />

Eigentlich sind die meisten Arbeitsplätze heute<br />

ja körperlich lange nicht mehr so anstrengend<br />

wie früher. Man sollte annehmen, dass die Mitarbeiter<br />

gesünder sind. Was hat sich verändert?<br />

Peter Bolanz: Zum Glück haben sich die<br />

Arbeitssicherheit und die körperlichen Belastungen<br />

durch gesetzliche Regelungen und<br />

moderne Technik deutlich verbessert bzw. reduziert.<br />

Dagegen haben die psychischen Belastungen<br />

in den letzten 10 Jahren aufgrund<br />

von verschiedenen Faktoren einen rasanten<br />

Anstieg zu verzeichnen. Mittlerweile sind<br />

über 10% aller Arbeitsunfähigkeitstage auf<br />

psychische Erkrankungen zurückzuführen,<br />

und mit fast 43% sind diese Erkrankungen<br />

Spitzenreiter bei den Ursachen für eine frühzeitige<br />

Berentung. Aber auch hier bietet die<br />

AOK Baden-Württemberg den Unternehmen<br />

entsprechende Maßnahmen an. Das von<br />

einem Team von Wissenschaftlern entwickelte<br />

Seminar „Lebe Balance“, mit dem Ziel, die<br />

Resilienz (Widerstandskraft) der Menschen<br />

zu stärken, sei beispielhaft genannt.<br />

Wenn Unternehmen jetzt das Thema BGM erkennen,<br />

ziehen die Mitarbeiter mit? Haben Sie<br />

da Erkenntnisse und Erfahrungen?<br />

Peter Bolanz: Zu Beginn hat man sicherlich<br />

erst einmal vor allem die dem Thema bereits<br />

aufgeschlossenen Mitarbeiter im Boot.<br />

Schwieriger ist es, die weniger gesundheitsbewussten<br />

Menschen zu überzeugen. BGM<br />

benötigt aber nun mal langen Atem, Geduld<br />

und manchmal auch eine erhöhte Frustrationstoleranz.<br />

Wenn es der Unternehmensleitung<br />

aber gelingt, durch Authentizität, Vorbild<br />

und verhältnispräventive Maßnahmen,<br />

die Ernsthaftigkeit bezüglich BGM unter<br />

Beweis zu stellen, werden auf Dauer auch die<br />

meisten Mitarbeiter mitziehen.<br />

Zum Schluss noch einmal ganz konkret: Wie<br />

geht ein Unternehmer oder Geschäftsführer am<br />

besten vor, wenn er das Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />

auf die Agenda nimmt?<br />

Peter Bolanz: Ganz einfach: Ein Anruf bei<br />

der AOK genügt, und ich oder einer meiner<br />

Kolleginnen und Kollegen wird dem Unternehmen<br />

mit unserer Erfahrung, unserem<br />

Wissen und unserer breit aufgestellten BGM-<br />

Produktpalette zur Seite stehen. <br />

54<br />

netzwerk südbaden


Sonderthema<br />

FREIBURGER INNOVATIONSPREIS <strong>2015</strong><br />

Innovatives Gehirn-Retraktor-System<br />

Die Technologiestiftung BioMed hat den<br />

diesjährigen Freiburger Innovationspreis<br />

an ein innovatives Gehirn-Retraktor-System<br />

aus dem Hause pro med instruments,<br />

einem Freiburger Medizinproduktehersteller,<br />

verliehen.<br />

Gehirn-Retraktor-Systeme werden während<br />

neurochirurgischer Eingriffe eingesetzt, um<br />

Kopfhaut, Hirnhaut oder Gehirngewebe<br />

zu retrahieren und einen gewebeschonenden<br />

Zugang zu gewährleisten. Das prämierte<br />

DORO LUNA® Retraktorsystem<br />

löst zusammen mit den ebenso prämierten<br />

DORO COBRA® Retraktorarmen gleich<br />

mehrere Herausforderungen, die bei einem<br />

neurochirurgischen Eingriff auftreten. Es<br />

bietet eine ergonomische Handauflage, um<br />

den Operateur bei langen Eingriffen zu<br />

entlasten. Die hohe Flexibilität und Modularität<br />

ermöglicht es dem Chirurgen, das<br />

System so einzustellen, wie es die jeweilige<br />

Operationsmethode und der jeweils spezifische<br />

Eingriff erfordern. Die Innovation der<br />

ausgezeichneten DORO COBRA® Rektraktorarme<br />

liegt darin, dass die hochflexiblen<br />

Arme nach der Fixierung auch bei mehrfacher,<br />

manueller Positionsveränderung ihre<br />

Haltekraft nicht einbüßen.<br />

Der Freiburger Innovationspreis wird von<br />

der Technologiestiftung BioMed Freiburg<br />

gemeinsam mit dem Freiburger Medizintechnik-Unternehmen<br />

Stryker Leibinger<br />

GmbH & Co. KG gestiftet, von der Sparkasse<br />

Freiburg-Nördlicher Breisgau unterstützt<br />

und ist mit insgesamt 8.000 Euro<br />

dotiert. Geehrt werden beispielhafte und<br />

innovative Leistungen bei der Entwicklung<br />

neuer Produkte oder Verfahren. Seit seiner<br />

ersten Ausschreibung im Jahre 1992 bringt<br />

der im zweijährigen Turnus vergebene Preis<br />

die Wertschätzung der wirtschaftlichen<br />

Leistungsfähigkeit und des Ideenreichtums<br />

der Unternehmen in der Region Freiburg<br />

zum Ausdruck. An der Technologiestiftung<br />

BioMed Freiburg sind die Stadt Freiburg,<br />

die Universität Freiburg, die IHK Südlicher<br />

Oberrhein, der Wirtschaftsverband<br />

Industrieller Unternehmen Baden (WVIB),<br />

die Handwerkskammer Freiburg und die<br />

Sparkasse Freiburg–Nördlicher Breisgau<br />

beteiligt. Die Stiftung selbst wird von der<br />

Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe<br />

GmbH & Co. KG (FWTM) verwaltet. <br />

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netzwerk südbaden 55


Sonderthema<br />

AUS-,FORT, UND WEITERBILDUNG<br />

Wissen ist Macht<br />

Warum Bildung uns durchs ganze Leben begleitet<br />

neu<br />

issen ist Macht“, sagt ein altes<br />

„WSprichwort und meint, nur wer<br />

etwas weiß, also auf das Berufsleben bezogen<br />

gut ausgebildet ist, der hat entsprechende<br />

Chancen: auf dem Arbeitsmarkt an<br />

sich, auf der Karriereleiter, bei Gehaltsverhandlungen.<br />

Doch, wie der amerikanische<br />

Physiker Arno Penzias einmal anmerkte,<br />

„Wissen ist heute eine rasch verderbliche<br />

Ware“ – was heißt, dass eine Berufsausbildung<br />

längst nicht mehr durch ein ganzes<br />

Berufsleben trägt.<br />

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts<br />

hat man dies als problematisch erkannt:<br />

Um eine Volkswirtschaft konkurrenzfähig<br />

zu halten, müssen ihre Träger, Arbeitnehmer<br />

wie Arbeitgeber, sich ständig<br />

bemühen, an der aktuellen Entwicklung<br />

„dranzubleiben“. Das Konzept des „lebenslangen<br />

Lernens“ war geboren. 1962 wurde<br />

dieses Thema als „lifelong education“ im<br />

Rahmen der damaligen UNESCO-Konferenz<br />

in Hamburg zur Sprache gebracht.<br />

Erstaunlich, dass es – obwohl praktisch<br />

weltweit Konsens besteht, dass in der modernen<br />

Arbeitswelt lebenslanges Lernen<br />

unabdingbar ist – keine allgemeingültige<br />

Definition gibt.<br />

Basis der Idee ist die Tatsache, dass einmal<br />

Erlerntes – egal ob in Schule, Lehre oder<br />

Studium – keinesfalls über 30, 40 oder<br />

mehr Berufsjahre trägt. Im Idealfall trägt<br />

man dem Rechnung, dass schon in der<br />

56<br />

netzwerk südbaden


Sonderthema<br />

Schule, also dort, wo fundamentales Wissen<br />

gelehrt wird, auch gelernt wird, dass<br />

und wie man sich weiterbildet. Daneben<br />

wird inzwischen auch neben der formalen<br />

Weiterbildung der ehrenamtliche Bereich<br />

oder freiwilliges Engagement, aber auch<br />

der private, familiäre Bereich als lern- oder<br />

kompetenzförderliche Umgebung anerkannt.<br />

Der österreichische Bildungsforscher Erich<br />

Ribolits kritisierte an der Idee des „lebenslangen<br />

Lernens“ das ökonomische Präjudiz:<br />

Es werde, so seine Kritik, mit dem<br />

Ziel vorgegangen, die „Optimierung von<br />

Lernprozessen im Hinblick auf deren Relevanz<br />

für ökonomisch verwertbare Arbeit“<br />

zu erreichen. Er argumentiert weiter, dass<br />

der Markt vorgebe, was zu lernen relevant<br />

sei ohne gleichzeitig zu belegen, dass sich<br />

damit tatsächlich die Chance auf einen<br />

besseren, sicheren oder anspruchsvolleren<br />

Arbeitsplatz verbinde.<br />

Aus dem Lager der Ökonomen hingegen<br />

lautet die Kritik anders: zum einen gebe<br />

es die Diskrepanz zwischen dem Erkennen<br />

des Wissenswandels und der individuellen<br />

Bereitschaft hierzu. Zum anderen gebe es<br />

einen „time lag“: bis die neuen Lernziele an<br />

die Erfordernisse der Gesellschaft angepasst<br />

seien, habe sich diese bereits weiterentwickelt.<br />

Grundsätzlich muss man drei Arten der Bildung<br />

unterscheiden: Die Ausbildung, die<br />

sozusagen die Basis für den Beruf legt, die<br />

Weiterbildung, die diese Kenntnisse erweitert<br />

und modernisiert und die Fortbildung,<br />

die über den erlernten Beruf hinausgehen<br />

und durch neue, zusätzliche Kenntnisse einen<br />

Karriereschub auslösen kann.<br />

Die Ausbildung vermittelt Menschen –<br />

theoretisch: jeglichen Alters – Kenntnisse<br />

durch Teilnahme an entsprechenden Ausbildungsangeboten<br />

wie Schule, Universität<br />

oder privates Unternehmen. Der Erfolg einer<br />

solchen Ausbildung wird in der Regel<br />

durch das Absolvieren einer Prüfung und<br />

im Erfolgsfall durch eine entsprechende<br />

Bescheinigung nachgewiesen.<br />

Zu unterscheiden ist im Rahmen der Ausbildung<br />

zum einen die Vermittlung von<br />

Bildung, wie sie die Schulen vornehmen<br />

und der Berufsausbildung, die anwendbare<br />

Fertigkeiten lehren, die der gewerblichen<br />

Berufsausübung dienen. Wie welche Ausbildungsberufe<br />

erlernt werden sollen, regelt<br />

in Deutschland das Berufsbildungsgesetz<br />

(BBiG), das insbesondere im „dualen Ausbildungssystem“<br />

die Normen setzt. Schon<br />

hier werden nicht selten die Möglichkeiten<br />

des „lebenslangen Lernens“ mit eingebaut:<br />

Häufig endet eine Berufsausbildung mit<br />

der Fachhochschulreife oder ähnlichem,<br />

das damit die berufliche Höherqualifizierung<br />

ermöglicht.<br />

Da Deutschland ein Land ohne natürliche<br />

Ressourcen ist und der demographische<br />

Wandel die Betriebe vor das Problem des<br />

Nachwuchs- bzw. Facharbeitermangels<br />

stellt, gibt es seit 2005 die Möglichkeit,<br />

eine Berufsausbildung in Teilzeit zu machen,<br />

wenn „berechtigtes Interesse“ vorliege.<br />

Das kann dann sein, wenn ein/e Azubi<br />

schwanger wird, ein Kind betreuen oder<br />

Kranke pflegen muss. Die Zahl der Ausbildungswochenstunden<br />

darf aber nicht<br />

unter 20 inklusive Besuch der Berufsschule<br />

fallen. In diesem Fall verlängert sich die<br />

Ausbildungsdauer auf bis zu maximal zwölf<br />

Monate. Beträgt die Wochenstundenzahl<br />

25 oder mehr Stunden, kann die Ausbildung<br />

regulär beendet werden; bei fortgeschrittener<br />

Ausbildung besteht sogar die<br />

Möglichkeit, vorzeitig die Abschlussprüfung<br />

zu machen.<br />

Die Weiterbildung findet zumeist in betrieblichem<br />

Kontext statt. Ihr Ziel ist, eine<br />

vorhandene berufliche Vorbildung im Unternehmensgefüge<br />

auszubauen. Bekannteste<br />

Arten dürften Trainee-Programme sein,<br />

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netzwerk südbaden 57


Sonderthema<br />

in denen Theorie und Praxis verbunden<br />

werden: „Learning on the job“.<br />

Berufliche Weiterbildung findet sowohl<br />

während der Arbeitszeit, aber auch in der<br />

Freizeit statt. Während der Arbeitnehmer<br />

sich hier zeitlich beteiligt, übernimmt<br />

der Arbeitgeber meist die Kosten. Neben<br />

Arbeitgeber- und, in selteneren Fällen,<br />

Arbeitnehmer-Kostenübernahme stehen<br />

auch öffentliche Fördermittel zur Verfügung,<br />

beispielsweise durch die Agentur für<br />

Arbeit, die EU oder die einzelnen Bundesländer.<br />

Nicht verwechselt werden sollte<br />

berufliche und betriebliche Weiterbildung:<br />

im ersten Fall möchte der Lernende sich<br />

selber höher qualifizieren – ein Wunsch,<br />

der mit dem des Unternehmens übereinstimmen<br />

kann, aber nicht muss. Im Rahmen<br />

der betrieblichen Weiterbildung<br />

möchte die Firma ihren Mitarbeiter auf<br />

eine neue Position bringen und investiert<br />

daher in seine Fortbildung. Es gibt auch<br />

spezielle Förderungen für den beruflichen<br />

Aufstieg, beispielsweise das sogenannte<br />

Meister-BAföG.<br />

Berufliche Weiterbildung ist heute ein<br />

Muss, in manchen Zweigen der Gesellschaft<br />

können bestimmte Tätigkeiten nur<br />

nach Nachweis der Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen<br />

ausgeübt werden.<br />

Auch un- bzw. angelernte Mitarbeiter<br />

können über betriebliche wie berufliche<br />

Weiterbildungsmaßnahmen ihren Status<br />

verbessern und so auf dem Arbeitsmarkt<br />

konkurrenzfähiger sein.<br />

Eine Sonderform der Weiterbildung ist<br />

die sogenannte „Erwachsenenbildung“,<br />

die in Deutschland gewöhnlich in drei<br />

Kategorien aufgegliedert wird: zum einen<br />

die bereits besprochene berufliche oder betriebliche<br />

Weiterbildung, zum anderen die<br />

allgemeine Weiterbildung und schließlich<br />

die politische Weiterbildung. Gemeint ist,<br />

dass nach Abschluss einer ersten Lern- bzw.<br />

Bildungsphase nun eine erneute Ausbildungsphase<br />

beginnt. Der Ausgangspunkt<br />

der Erwachsenenbildung ist im frühen 19.<br />

Jahrhundert zu suchen, wo sich Arbeiterbildungsvereine<br />

das Ziel steckten, Arbeiter<br />

aus ihrer durch einen Mangel an Bildung<br />

verursachten eher schlechten Situation herauszuführen.<br />

Letztendlich kann man hier<br />

auch die Wurzel der Idee eines „lebenslangen<br />

Lernens“ sehen.<br />

Wissen wird heute kooperativ, das heißt<br />

gemeinsam, erlernt. Moderatoren, Coaches<br />

sorgen dafür, dass dieser Austausch<br />

von Wissen und Erfahrung auf ein Ziel hin<br />

ausgerichtet wird. Aufgrund der Gleichheit<br />

aller wird hier beim Einzelnen die Motivation<br />

zum Lernen vorausgesetzt. Soziale<br />

Grenzen spielen dabei keine Rolle. Erstaunlich<br />

ist, dass zwar seit den 70er Jahren<br />

die Möglichkeit besteht, auf Basis des<br />

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58<br />

netzwerk südbaden


Sonderthema<br />

Bildungsfreistellungsgesetzes fünf Tage im<br />

Jahr für Bildungsmaßnahmen freigestellt<br />

zu werden, aber nur ein bis zwei Prozent<br />

der Infragekommenden dies auch wahrnehmen!<br />

Erfreulich ist jedoch, dass laut<br />

dem „Adult Education Survey“ (AES), der<br />

in allen EU-Länder die Weiterbildungsbeteiligung<br />

der 18- bis 64-jährigen erfasst,<br />

2010 rund 42 Prozent der genannten<br />

Gruppe diese Maßnahmen wahrnahmen,<br />

59 Prozent im Rahmen der betrieblichen<br />

Weiterbildung. 23 Prozent engagierten sich<br />

in individueller beruflicher Weiterbildung,<br />

wohingegen die persönliche Weiterbildung<br />

– unabhängig also vom Beruf, lediglich von<br />

18 Prozent verfolgt wurde.<br />

Die Art der Veranstaltung erklärt vielleicht<br />

auch, warum die Freistellung so selten erbeten<br />

wird: 47 Prozent der Weiterbildner<br />

nahmen an Veranstaltungen teil, die zwischen<br />

einigen Stunden und maximal einem<br />

Tag dauerten. 27 Prozent besuchten<br />

mehrtägige, 25 Prozent mehrwöchige Kurse.<br />

Spitzenreiter mit 31 Prozent waren die<br />

Themen Wirtschaft/Arbeit/Recht gefolgt<br />

Computer/Technik/Natur mit 26 Prozent.<br />

Nicht so begehrt waren Informationen aus<br />

dem Bereich Sprachen(!) /Kultur/Politik,<br />

für die sich 12 Prozent interessierten, während<br />

11 Prozent sich der Sozialkompetenz<br />

annahmen. Frauen sind übrigens eifriger:<br />

53 Prozent stehen hier 50 Prozent der<br />

Männer gegenüber. Altersmäßig am meisten<br />

an Weiterbildung interessiert sind die<br />

35 bis 54jährigen (47 Prozent), die 18 bis<br />

34jährigen folgen mit immerhin 41 Prozent.<br />

Angebote für Erwachsenenbildung gibt es<br />

viele: Volkshochschule, gewerkschaftliche<br />

und kirchliche Institutionen, Bildungswerke<br />

– zum Beispiel der Kammern –, private<br />

Bildungsträger, Seminareinrichtungen der<br />

Betriebe und Verbände und auch Universitäten<br />

(„Wissenschaftliche Weiterbildung“,<br />

Studium generale) wie Schulen („Allgemeine<br />

Hochschulreife“ am Abendgymnasium).<br />

Fortbildung ist – im Gegensatz zur Erwachsenen-/Weiterbildung<br />

– ein fester<br />

Bestandteil der Berufsausbildung. Hier<br />

wird aktuelles Wissen vermittelt, um den<br />

Arbeitnehmer auf seinem Leistungsstand<br />

zu halten. Daneben kann im Rahmen der<br />

sogenannten Erweiterungsfortbildung sein<br />

Einsatzspektrum ausgebaut werden, wohingegen<br />

die Anpassungsfortbildung der<br />

Angleichung von Kenntnissen und Fertigkeiten<br />

an veränderte Anforderungen am<br />

Arbeitsplatz dient, ohne dass eine tarifwirksame<br />

Höherqualifizierung erfolgt. Die<br />

wiederum bringt die Aufstiegsfortbildung<br />

mit sich: sie qualifiziert für die Wahrnehmung<br />

einer Aufgabe mit einem größeren<br />

Verantwortungsbereich, was gewöhnlich<br />

mit einer höheren Bezahlung einhergeht.<br />

Wie in der Berufsausbildung üblich, werden<br />

auch hier die erreichten Fortschritte<br />

und Qualifikationen durch Prüfungen –<br />

beispielsweise vor der IHK – und Bescheinigungen<br />

nachgewiesen. Zu solchen Fortbildungsmaßnahmen<br />

gehören Kurse zum<br />

Erreichen des Fachwirtes oder des Meisters.<br />

Auch hier ist eine Teilung des Aufwandes<br />

üblich: der Arbeitnehmer bringt die Zeit<br />

ein, Arbeitgeber und -nehmer teilen sich<br />

die Kosten. Auch hier gibt es öffentliche<br />

Fördermittel.<br />

„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans<br />

nimmermehr“, dieser alte Spruch hat lange<br />

schon jede Relevanz verloren. Nicht nur,<br />

dass angesichts der Schnelllebigkeit unserer<br />

modernen Welt eine Nachjustierung der<br />

beruflichen Kenntnisse unabdingbar ist, ist<br />

es heute auch keineswegs sicher, dass man<br />

sein Berufsleben in dem Beruf beendet, in<br />

dem man es begonnen hat. Daneben ist<br />

eine Erweiterung der eigenen Kenntnisse<br />

und Fähigkeiten auf einem globalisierten<br />

Arbeitsmarkt das beste Mittel, sich Chancen<br />

zu erarbeiten und „Konkurrenz“ gelassen<br />

zu akzeptieren. Aus-, Weiter- und<br />

Fortbildung sind heute wichtige Säulen der<br />

Gesellschaft, weswegen man als Arbeitnehmer<br />

sich um Angebote solcher Einrichtungen<br />

bemühen und als Arbeitgeber die<br />

Belegschaft zur Wahrnehmung ermuntern<br />

sollte: Qualität, Zuverlässigkeit, Innovationskraft<br />

eines Unternehmens sind nicht<br />

zuletzt vom Bildungsgrad seiner Belegschaft<br />

abhängig!<br />

spk <br />

Baden baut!<br />

Modern wohnen<br />

Unsere Gesellschaft verändert sich. Dies<br />

macht sich auch in der Vielfalt der Wohnformen<br />

bemerkbar.<br />

Die Idee, dass mehrere Generationen unter<br />

einem Dach zusammen leben, ist keine<br />

neue, aber nach wie vor eine funktionierende<br />

Konzeption. Die sozialen Vorteile<br />

für die Bewohner liegen auf der Hand.<br />

Dafür sind aber verschiedene planerische<br />

Rahmenbedingungen einzuhalten. Junge<br />

Menschen und Familien<br />

definieren per se ein<br />

anderes Anforderungsprofil<br />

an Wohnraum als<br />

Singles oder Senioren.<br />

In der Planung spiegelt<br />

sich das in unterschiedlichen<br />

Wohnungs-<br />

Klaus Wehrle<br />

grundrissen wider. Setzt<br />

man diese Differenzierung um, dann<br />

erhält man automatisch ein vielfältiges<br />

Angebot in einem Gebäude. Auch für Investoren<br />

sind solche Konzepte sinnvoll, da<br />

sie ein größeres Angebot schaffen und das<br />

Vermietungsrisiko minimieren. Daneben<br />

sind die Standards in Bereichen wie dem<br />

Schallschutz oder der barrierefreien Erstellung<br />

von Wohnungen deutlich höher<br />

geworden. Das wirkt sich auf die Planung<br />

von Mehrgenerationenwohngebäuden<br />

aus. Sinnvoll ist es bei der Konzeption darauf<br />

zu achten, dass die Wohnungen für die<br />

jüngeren Generationen einen Bezug zum<br />

Garten haben und unter den Wohnungen<br />

für ältere Menschen liegen, damit erreicht<br />

man automatisch eine natürliche Schalltrennung.<br />

Gemeinschaftlich nutzbare<br />

Freiflächen im Garten bieten die Möglichkeit<br />

sich zwanglos treffen zu können. Die<br />

Nachfrage nach dem Mehrgenerationenwohnen<br />

ist nicht nur in Städten groß und<br />

schafft für die Bewohner solcher Häuser<br />

neue Optionen.<br />

Klaus Wehrle ist Architekt in Gutach und<br />

hat mehrfach in Fachzeitschriften publiziert.<br />

Wehrle ist Mitglied im Landesvorstand<br />

der Architektenkammer Baden-<br />

Württemberg.<br />

netzwerk südbaden 59


Steuern & Recht kompakt<br />

Eine eigene Ferienimmobilie ist für viele ein persönlicher<br />

Rückzugsort, um mit Familie und Freunden die<br />

freien Tage zu verbringen. Allerdings macht erst die<br />

Vermietung an Feriengäste das Objekt rentabel. Beabsichtigt<br />

man, die Ferienimmobilie als ergänzende Verdienstquelle<br />

oder Kapitalanlage zu unterhalten, sollte man sich<br />

die steuerlichen Rahmenbedingungen vergegenwärtigen.<br />

Übrigens: Handelt es sich um eine Eigentumswohnung,<br />

kann die Vermietung grundsätzlich nicht von der Eigentümergemeinschaft<br />

untersagt werden, AG Düsseldorf, Urteil<br />

v. 28.11.2012, 291a C 8319/12.<br />

1. Allgemeines<br />

Die Vermietung der Ferienimmobilie ist als Vermögensverwaltung<br />

oder als Gewerbebetrieb einzustufen. Die<br />

Einstufung hängt von mehreren Faktoren ab, wobei es<br />

3. Ertragssteuern<br />

Handelt es sich bei der Vermietung um reine Vermögensverwaltung,<br />

hat der Vermieter die erzielten Umsätze als<br />

Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung zu deklarieren<br />

und dafür Anlage V zur Steuererklärung zu nutzen. Stellt<br />

die Vermietung jedoch einen Gewerbebetrieb dar, handelt<br />

es sich um Einkünfte aus Gewerbebetrieb, die darüber hinaus<br />

auch gewerbesteuerpflichtig sind. Allerdings fällt Gewerbesteuer<br />

nur an, wenn der Freibetrag in Höhe von EUR<br />

24.500 überschritten ist.<br />

4. Kosten für die Immobilie absetzbar?<br />

Kosten, die sich auf das Objekt selbst beziehen, können<br />

steuerlich abgesetzt werden. Art und Höhe müssen – zum<br />

Beispiel durch Vorlage der Rechnungen – nachgewiesen<br />

werden. Nutzt der Eigentümer die Immobilie teilweise<br />

Steuertipps für die Vermietung<br />

von Ferienwohnungen<br />

entscheidend auf das Gesamtbild der Tätigkeit ankommt.<br />

Von entscheidender Bedeutung ist dabei die Absicht des<br />

Steuerpflichtigen, Gewinn zu erzielen. Liegt diese vor, handelt<br />

es sich um einen Gewerbebetrieb, unabhängig von der<br />

Frage, ob ein Gewinn tatsächlich erwirtschaftet wird. Weitere<br />

Indizien für einen Gewerbebetrieb sind die Beschäftigung<br />

von Angestellten oder das Angebot einer Vielzahl von<br />

Zusatzleistungen wie z.B. Frühstück, Wäscheservice oder<br />

Schwimmbadnutzung. Bietet der Vermieter nur einzelne<br />

Zusatzleistungen an, bleibt es bei einer vermögensverwaltenden<br />

Tätigkeit.<br />

2. Umsatzsteuer<br />

Die Vermietung der Ferienimmobilie unterliegt grundsätzlich<br />

der Umsatzsteuer zu einem ermäßigten Steuersatz von<br />

7%. Diese muss in der Rechnung ausgewiesen und vom<br />

Feriengast bezahlt werden. Der Vermieter hat darauf zu<br />

achten, schon unterjährig Umsatzsteuervoranmeldungen<br />

abzugeben. Übersteigen die Umsätze des Vermieters jedoch<br />

EUR 50.000 p.a. nicht, kann von der sog. Kleinunternehmerregelung<br />

Gebrauch gemacht und auf Berechnung der<br />

Umsatzsteuer verzichtet werden. Dies will aber gut überlegt<br />

sein: Als Kleinunternehmer darf der Vermieter die ihm<br />

z.B. von Handwerkern für Reparatur- oder Renovierungsleistungen<br />

in Rechnung gestellte Umsatzsteuer nicht vom<br />

Finanzamt zurückholen!<br />

selbst, sind die Kosten im Verhältnis der Selbstnutzung zur<br />

Vermietung aufzuteilen. Entsteht durch die Selbstnutzung<br />

insgesamt ein Verlust, kann dieser nur geltend gemacht<br />

werden, wenn der Steuerpflichtige belegen kann, dass er in<br />

der restlichen Zeit des Jahres einen Gewinn erzielt. Dieser<br />

Nachweis ist im Rahmen einer Prognoseberechnung anzustellen,<br />

die sich auf einen Zeitraum von 30 Jahren beziehen<br />

muss.<br />

5. Bettensteuer<br />

In vielen Städten, darunter auch Freiburg, wird seit Anfang<br />

2014 die sog. Bettensteuer erhoben. Schuldner dieser höchst<br />

umstrittenen Abgabe ist der Vermieter der Wohnung! Ausnahmen<br />

bestehen für Fortbildungs- oder Geschäftsreisen.<br />

JUDr. Carsten Dehmer<br />

Rechtsanwalt,<br />

Fachanwalt für Steuerrecht<br />

60<br />

netzwerk südbaden


Neues fördern.<br />

Stadtentwicklung im Nordwesten<br />

lässt Baukultur entstehen.<br />

Foto: Jacques Schneider<br />

Wir gesta<br />

0761.<br />

www.unm<br />

Impulsgeber war die Stadt mit ihrer Überlegung, den alten Platz am Siegesdenkmal wiederherzustellen. Damit<br />

entstand die Vision einer Stadtentwicklung, die den Nordwesten anbindet an urbanes, großstädtisches Leben.<br />

Gemeinsam gelang es Freiburger Baukultur zu etablieren mit Bauten wie Kajo 192, Quartier Unterlinden<br />

mit dem Solitär, dem Colombi Eck, Teil eines von Unmüssig ausgelobten Wettbewerbs, den die Architekten<br />

Kleihues+Kleihues 2010 gewonnen haben und wozu auch das noch im Genehmigungsprozess befindliche La<br />

Vive gehört. In der Verlängerung der Kajo auf der anderen Seite des geplanten Platzes wird das Number One mit<br />

dem Hotel Motel One entstehen, sowie das STILZ Ensemble bestehend aus Vorder-und Hinterhaus. Projekte,<br />

die Maßstäbe setzen.<br />

KaJo 192<br />

Quartier Unterlinden, Solitär<br />

KaJo 192<br />

Kaiser-Joseph-Straße 192, Freiburg<br />

Nutzerstruktur:<br />

Geschäftshaus<br />

Nutzfläche: 3.000 qm Einzelhandel, 1.500 qm Büro,<br />

Number One<br />

500 qm Gastronomie<br />

Fertigstellung: 2014<br />

Investor:<br />

Sparkasse Freiburg – Nördlicher<br />

Breisgau<br />

Volumen: 30 Mio. €<br />

Quartier Unterlinden<br />

Fahnenbergplatz 3, Freiburg<br />

Nutzerstruktur:<br />

Büro, Gewerbe und Einzelhandel<br />

Nutzfläche:<br />

14.000 qm<br />

Fertigstellung: 2011<br />

Investor:<br />

Breisgau<br />

Volumen: 50 Mio. €<br />

Colombi-Eck<br />

Friedrichstraße 52, Freiburg<br />

Colombi Eck<br />

Sparkasse Freiburg – Nördlicher<br />

Nutzerstruktur:<br />

Büros mit Zugang zum<br />

Glasfaserdatenanschluss auf allen Etagen Nutzfläche:<br />

3.200 qm<br />

Fertigstellung: 2014<br />

Investor:<br />

privater Investor<br />

Volumen: 10 Mio. €<br />

STILZ<br />

La Vive – Vive la difference


Blickpunkt Mittelstand<br />

M<br />

it dem neuen Jahr kam der Mindestlohn. Seit dem<br />

01.01.<strong>2015</strong> sind deutschlandweit und branchenunabhängig<br />

grundsätzlich 8,50 € pro Stunde Arbeitszeit zu<br />

bezahlen. Wer als Unternehmer den Mindestlohn nicht bezahlt,<br />

muss nicht nur den einbehaltenen Lohn nachzahlen, sondern<br />

ihm drohen zusätzlich Bußgelder, die bis zu 500.000 € betragen<br />

können. Wer solche schwarzen Schafe mit Arbeiten beauftragt,<br />

profitiert unter Umständen durch die niedrigeren Personalkosten<br />

indirekt von einem Gesetzesverstoß des Auftragnehmers. Der<br />

Auftraggeber hat den Verstoß nicht selbst begangen. Kann er sich<br />

daher nicht einfach über das günstige Angebot freuen, ohne dieses<br />

weiter zu hinterfragen?<br />

Ganz im Gegenteil! Der Gesetzgeber nimmt auch den Auftraggeber<br />

in die Pflicht: Wer als Generalunternehmer Werk- oder<br />

Dienstleistungen bei einem anderen Unternehmer in Auftrag<br />

gibt, haftet dafür, dass dessen Arbeitnehmer zumindest den Mindestlohn<br />

erhalten. Der Auftraggeber haftet selbst dann, wenn<br />

er nicht wusste und auch nicht erkennen konnte, dass sein Geschäftspartner<br />

den Mindestlohn nicht bezahlt. War dies dem<br />

Auftraggeber dagegen bekannt oder für ihn erkennbar, droht<br />

ihm wie dem Geschäftspartner, der den Mindestlohn nicht zahlt,<br />

beim Bezug erheblicher Leistungen zusätzlich ebenfalls ein Bußgeld<br />

von bis zu 500.000 €.<br />

Jedenfalls gilt: Selbst wer unverschuldet an ein schwarzes Schaf<br />

gerät, muss dessen Arbeitnehmern den Lohn bis zur Mindesthöhe<br />

nachzahlen. Und auch der Auftraggeber, der einen ehrlichen<br />

Geschäftspartner gefunden hat, haftet, wenn sich ir-gendwo in<br />

der Leistungskette ein Unterbeauftragter als schwarzes Schaf entpuppt.<br />

Diese Haftung gilt nicht für Privatpersonen. Und auch Unternehmer<br />

haften nur, wenn sie als Generalunternehmer Werk- oder<br />

Dienstleistungen in Auftrag geben. Als Generalunternehmer tritt<br />

ein Auftraggeber auf, wenn er diese Leistungen an seine eigenen<br />

Kunden weitergibt. Werk- oder Dienstleistungen erkennt man<br />

daran, dass sie im Wesentlichen in menschlicher Arbeit bestehen.<br />

Typisches Beispiel, bei dem die beschriebene Haftung eintreten<br />

könnte, ist der Bauunternehmer (Auftraggeber), der Maler-, Installations-<br />

oder sonstige Teilarbeiten für den Bauherrn (Kunden)<br />

bei anderen Unternehmen in Auftrag gibt. Wer dagegen<br />

Büromöbel kauft oder die eigenen Geschäftsräume reinigen lässt,<br />

ist nicht betroffen.<br />

Wie kann sich ein Generalunternehmer schützen, der Werkoder<br />

Dienstleistungen für seinen Kunden ausführen lässt?<br />

Er wird sich nach Möglichkeit bei dem von ihm beauftragten<br />

Unternehmer absichern, indem er mit diesem Zusatzvereinbarungen<br />

zu bestehenden Werk- und Dienstverträgen abschließt.<br />

Neue Verträge sollten die entsprechenden Klauseln von vornherein<br />

enthalten.<br />

Kern solcher Klauseln ist in der Regel eine sogenannte Freistellung:<br />

Der beauftragte Unternehmer verpflichtet sich, den Auftraggeber<br />

von dessen Haftung gegenüber solchen Arbeitnehmern<br />

des Auftragnehmers freizustellen, die Ansprüche gegen den Auftraggeber<br />

geltend machen, weil sie von ihrem Arbeitgeber weniger<br />

als den Mindestlohn erhalten haben. Kann oder will der<br />

beauftragte Unternehmer allerdings im Haftungsfall nicht bezahlen,<br />

dann muss der Auftraggeber dennoch die Lohnrückstände<br />

– jedenfalls zunächst einmal – selbst an die Arbeitnehmer des<br />

Auftragnehmers zahlen.<br />

Dieses Risiko sollen weitere Klauseln zumindest reduzieren: Der<br />

beauftragte Unternehmer kann sich bereit erklären, dem Auftraggeber<br />

die Zahlung des Mindestlohns regelmäßig nachzuweisen.<br />

Er kann für den Haftungsfall einer pauschalen Vertragsstrafe<br />

zustimmen und dem Auftraggeber ein außerordentliches Kündigungsrecht<br />

einräumen.<br />

Diese Folgen einschließlich der Freistellung lassen sich zudem<br />

auch für den Fall vereinbaren, dass nicht der beauftragte Unternehmer,<br />

sondern ein Unterbeauftragter in der weiteren Leistungskette<br />

seine Mitarbeiter unter Mindestlohn vergütet.<br />

Viele Auftraggeber gehen diesen Weg bereits und fordern entsprechende<br />

Regelungen. Dies stellt die beauftragten Unternehmer<br />

vor die Frage, welche dieser Klauseln zur Mindestlohnhaftung<br />

sie als angemessen oder zumindest noch tragbar akzeptieren<br />

wollen.<br />

Mindestlohn – Schutz vor schwarzen Schafen<br />

Manche der von den Auftraggebern geforderten Zusatzvereinbarungen<br />

schießen über ihr eigentliches Ziel hinaus und bürden<br />

dem beauftragten Unternehmer erhebliche Risiken zusätzlich zu<br />

der beschriebenen Haftung des Auftraggebers auf. Wenn der beauftragte<br />

Unternehmer dies erkennt, hat er gute Argumente, die<br />

Zusatzvereinbarung abzulehnen.<br />

Besonders sensibel für den beauftragten Unternehmer ist die –<br />

aus Sicht des Auftraggebers durchaus verständliche – Einbeziehung<br />

der Unterbeauftragten. Schließlich kann der beauftragte<br />

Unternehmer nur bei seinen eigenen Mitarbeitern sicher sein,<br />

dass diese angemessen bezahlt werden. Der beauftragte Unternehmer<br />

sollte daher versuchen, gegenüber seinen Unterbeauftragten<br />

dieselben Regelungen durchsetzen, die er gegenüber<br />

seinem Auftraggeber akzeptiert. Dadurch erhalten die Arbeitnehmer<br />

ihren Mindestlohn letztlich doch von dem schwarzen Schaf,<br />

das ihnen als Arbeitgeber den Mindestlohn von vornherein hätte<br />

zahlen müssen.<br />

Dr. Lorenz Aldinger<br />

Rechtsanwalt<br />

Manager bei PwC Legal<br />

Karlsruhe/Freiburg<br />

62<br />

netzwerk südbaden


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Fragebogen<br />

Einfach mal nachgefragt....<br />

Was lesen Sie am liebsten?<br />

Biographien<br />

Was ist Ihr Lieblingsreiseziel?<br />

Die Emilia Romagna zwischen Imola und Florenz<br />

Und wohin möchten Sie unbedingt noch(mal) reisen?<br />

In die Südsee<br />

Welche Musik hören Sie gerne?<br />

Elvis, was sonst ?? :-)<br />

Bei was bekommen Sie Heimatgefühle?<br />

Wenn ich das Ortsschild von Hartheim sehe<br />

Was ist Ihr Lieblingsplatz in der Region?<br />

Am Rhein bei Hartheim<br />

Wie heißen Sie mit vollem Namen?<br />

Wolfgang Riesterer<br />

Wann und wo sind Sie geboren?<br />

Am 24. Juni 1966 im Elisabeth in Freiburg<br />

Wo arbeiten Sie und was ist Ihre Aufgabe?<br />

Ich bin Geschäftsführer der Regiomakler Versicherungs-<br />

und Immobilienmakler GmbH<br />

Was war Ihr Traumberuf als Kind?<br />

Politiker<br />

Was sind Ihre Hobbys?<br />

Musik und Autos<br />

Mit welchem Essen kann man Sie begeistern?<br />

Mit mediterraner Küche<br />

Lieber selbst kochen oder kochen lassen?<br />

Sowohl als auch. Ich mag beides gerne<br />

Was schauen Sie sich gerne an (TV)?<br />

Heimatfilme aus den 50er und 60er Jahren<br />

Wie sind Sie mobil?<br />

Geschäftlich mit einem Mercedes GL<br />

Privat mit einem Mercedes SL<br />

Und zum Transportieren mit meiner APE, einem italienischem<br />

Dreirad<br />

Was verbinden Sie mit <strong>Südbaden</strong>?<br />

Höchste Lebensqualität, schönes Wetter und tolle<br />

Menschen<br />

Was war bisher ihr größter „Fehler“ im Berufsleben?<br />

Gibt es keinen<br />

Welchen Lebenstraum haben Sie sich schon erfüllt?<br />

Meine Frau, unsere 2 Kinder und unser Hund<br />

Und welchen noch nicht?<br />

Braucht man mehr?<br />

Was mögen/schätzen Sie an anderen?<br />

Wenn man ehrlich, korrekt und optimistisch ist. Und<br />

vor allem sich nicht von negativer Stimmungsmache<br />

leiten lässt.<br />

Was mögen/schätzen andere an Ihnen?<br />

Dass ich ehrlich, korrekt und optimistisch bin. Und mich<br />

nicht von negativer Stimmungsmache leiten lasse.<br />

Und immer ziemlich gut gelaunt bin.<br />

„Das Wort zum Sonntag“ (Lebensmotto)?<br />

Das Leben ist zu kurz um schlechte Laune zu haben!<br />

64<br />

netzwerk südbaden


Kultur<br />

Der Souverän<br />

Der Wähler ist der Souverän. Punkt. Dieser<br />

Souverän neigt gelegentlich zu Entscheidungen,<br />

die auf den ersten Blick nicht<br />

so recht nachvollziehbar sind. Das gilt insbesondere<br />

dann, wenn es um Wahlen geht,<br />

bei denen das Amt des Bürgermeisters zu<br />

vergeben ist. Bürgermeister sind in Baden-<br />

Württemberg mächtiger als anderwärts.<br />

Die direkt gewählten Stadt- oder Gemeindeoberhäupter<br />

sind nicht nur gut bezahlte<br />

Chefs der Verwaltung (von der sie gar keine<br />

Ahnung haben müssen) und sie haben auch<br />

wie die gewählten Gemeinderäte eine eigene<br />

Stimme im Ortsparlament. Da ist es kein<br />

Wunder, dass Bürgermeisterwahlen zu Top-<br />

Ereignissen geraten – direkte Demokratie<br />

zum Anfassen sozusagen. Wie kürzlich in<br />

Eschbach im Markgräflerland. Dort hat der<br />

langjährige Bürgermeister Harald Kraus, ein<br />

CDU-Mitglied, nicht mehr kandidiert. Wie<br />

amtsmüde der jetzt 60jährige war, mögen<br />

wir nicht beurteilen. Fakt ist jedoch, dass<br />

dieser kommunalpolitische Haudegen die<br />

Unwägbarkeiten einer Bürgermeisterwahl<br />

bestens kennt – und Abwahlen auch nach<br />

32 Jahren im Amt im Bereich des Möglichen<br />

liegen, aus welchen Gründen auch<br />

immer. Dass Kraus rechtzeitig ausgestiegen<br />

ist, zeigt das Wahlergebnis der Eschbacher<br />

Bürgermeisterwahl am 17. Mai. Unter drei<br />

Kandidaten konnten die Eschbacher wählen<br />

und sie entschieden sich für einen, der<br />

zunächst krasser unbekannter Außenseiter<br />

war. Mario Schlafke (38), in Frankfurt an<br />

der Oder aufgewachsen, hat über 52 Prozent<br />

der Stimmen auf sich vereinigen können,<br />

Markus Riesterer, der Chef des Gewerbeparks<br />

unterlag mit 37 Prozent, die dritte<br />

Kandidatin, Claudia Geisselbrecht landete<br />

im 10-Prozent-Bereich. Warum haben um<br />

Himmels Willen die Eschbacher nicht dem<br />

überaus erfolgreichen Gewerbepark-Chef<br />

Riesterer ihre Stimme gegeben? Wäre der<br />

nicht die Idealbesetzung für den Eschbacher<br />

Bürgermeister gewesen, der ja auch<br />

Verbandsvorsitzender des Gewerbeparks ist?<br />

Ganz sicher ist das auf den ersten Blick so,<br />

aber der Souverän hat anders entschieden.<br />

Man kann es ja auch positiv sehen: wenn<br />

bei Wahlen noch gewählt wird, lindert das<br />

vielleicht auch die Politikverdrossenheit vieler<br />

(Wahl)Bürger. Und manche Außenseiter<br />

haben sich im nachhinein als souveräne<br />

Könner entpuppt. Schau mer mal…<br />

<br />

Jörg Hemmerich<br />

Bestsellerliste<br />

Belletristik<br />

Suter/Montecristo<br />

1 DIOGENES<br />

Adler-Olsen/Verheißung. Der Grenzenlose<br />

2 dtv<br />

Wehrle/Bächle, Gässle, Mord<br />

3 Emons<br />

Sachbuch<br />

Krone-Schmalz/Russland verstehen<br />

1 Beck‘sche Verlagsbuchhandlung<br />

Lüders/Wer den Wind sät<br />

2<br />

Beck‘sche Verlagsbuchhandlung<br />

Schmidt/Was ich noch sagen wollte<br />

3 Besch`sche Verlagsbuchhandlung<br />

Biographien<br />

Herrndorf/Arbeit und Struktur<br />

1 Rowohlt<br />

Gottschalk/Herbstblond<br />

2 Heyne<br />

Kerkeling/Der Junge muss an die frische Luft<br />

3 Piper<br />

Regionales<br />

Fruchtgummi Schwarzwald - Mix<br />

1 takeaway Souvenirs<br />

111 Orte in Freiburg, die man gesehen haben muss<br />

2 Emons<br />

Kugler/Von Aftersteg bis Zipfeldobel<br />

3 Silberburg<br />

Taschenbücher Belletristik<br />

Simsion/Das Rosie-Projekt<br />

1 Fischer<br />

Schirach/Tabu<br />

2<br />

Piper<br />

Falk/Zwetschgendatschikomplott<br />

3<br />

dtv<br />

DVDs<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Das Salz der Erde<br />

Euro Video<br />

Monsieur Claude und seine Töchter<br />

Indigo<br />

Ein Sommer in der Provence<br />

Concorde<br />

Klassik-CDs<br />

Fleurs - Sampson/Middleton<br />

1 BIS<br />

Schumann/Violinkonzert Trio - Faust/Queryras/Melnikov<br />

2<br />

Helikon Harmonia Mundi<br />

Emmanuel Pahud/Revolution<br />

3 Warner Music<br />

Hörbuch<br />

Kling/Die Känguru-Chroniken<br />

1 Hoerbuch Hamburg<br />

Kling/Das Känguru-Manifest<br />

2 Hoerbuch Hamburg<br />

Kling/Die Känguru-Offenbarung<br />

3 Hoerbuch Hamburg<br />

Zusammengestellt von der Buchhandlung Rombach,<br />

Freiburg<br />

Alle Titel – auch online – erhältlich unter<br />

www.buchhandlung-rombach.de<br />

Quotenpolitik<br />

Ach ja, die Gutmenschen von Freiburg!<br />

Sie wissen sogar, wie Wohnungen für<br />

alle zu schaffen sind. Mit einer Quote! Es<br />

geht ganz einfach: wer Wohnungen baut,<br />

sei es die Stadtbau oder ein privater Investor,<br />

muss in Freiburg für sein Bauprojekt<br />

künftig 50 Prozent als geförderte Mietwohnungen<br />

ausweisen, welche einstens ganz<br />

simpel als „Sozialwohnungen“ bezeichnet<br />

wurden.<br />

Das geht so: Bund und Land stellen Fördergelder<br />

zur Verfügung, die fließen in den<br />

Wohnungsbau. Der Wohnungsbauer muss<br />

sich lediglich verpflichten, eine Maximalmiete<br />

nicht zu überschreiten. Nach 15 bis<br />

20 Jahren läuft diese Mietpreisbindung<br />

aus, die Wohnungen sind wieder ganz normal<br />

dem Gesetz von Angebot und Nachfrage<br />

unterworfen. Ist doch super, oder?<br />

So zumindest sieht es eine knappe Mehrheit<br />

im Freiburger Gemeinderat (SPD,<br />

Unabhängige Listen, Junges Freiburg/Die<br />

Partei/Grüne Alternative, Freiburg/Lebenswert/Für<br />

Freiburg und FDP). Gegen<br />

die Stimmen von Grünen, CDU, Freien<br />

Wählern und der des Oberbürgermeisters<br />

beschloss die bunte Gruppierung die<br />

Sozialwohnungs-Quote. Mit rund einer<br />

Milliarde jährlich fördern Bund und Länder<br />

den Wohnungsbau in Deutschland. Im<br />

Ergebnis entstehen so 11.000 Sozialwohnungen<br />

im Jahr – in ganz Deutschland<br />

von der Elbe bis an den Bodensee. Ein<br />

paar natürlich auch in Freiburg, wo die<br />

Wohnungsnot ja ganz besonders drückt.<br />

Bezahlbarer Wohnraum in der begehrten<br />

Münsterstadt ist rar, viele junge Familien<br />

wandern ins Umland ab. Denen soll nun<br />

mittels Quote geholfen werden, was ja ausgesprochen<br />

löblich ist. Aber leider auch in<br />

einem ziemlich unfassbaren Ausmaß naiv.<br />

Bezahlbare Wohnungen entstehen nicht<br />

über Quoten, bezahlbare Wohnungen<br />

entstehen über Wohnungsbau. Wird viel<br />

gebaut, entlastet das den Markt und wirkt<br />

dämpfend auf die Preise. Das belegen<br />

die Stadtteile Rieselfeld und Vauban, deren<br />

Bau den Wohnungsmarkt in Freiburg<br />

wenigstens zeitweise umkrempelte. Der<br />

forcierte Bau eines neuen Stadtteils ist die<br />

einzige vernünftige Antwort zur Lösung<br />

der Freiburger Wohnungsmisere. Aber das<br />

umzusetzen ist halt ein wenig schwieriger<br />

als eine Maximal-Quote in die Welt zu setzen.<br />

<br />

hem<br />

66<br />

netzwerk südbaden


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FREYLER Industriebau, Stahlbau<br />

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Für die meisten Kunden ist das erste Projekt mit uns der Beginn einer wundervollen<br />

Freundschaft. Dass wir viele von ihnen sogar auf dem gesamten Weg vom Marktteilnehmer<br />

zum Marktführer begleiten durften, sagt bestimmt mehr über unser<br />

Verständnis von Partnerschaft als 1000 Worte. FREYLER ist, wenn sich Bauen<br />

anders anfühlt – und zu einzigartigen Mehrwerten führt.<br />

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