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Fantastisches aus meinem Zauberwald - ein gedichtetes Märchen -

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<strong>Fantastisches</strong> <strong>aus</strong> <strong>m<strong>ein</strong>em</strong> <strong>Zauberwald</strong>…<br />

(Ein <strong>gedichtetes</strong> <strong>Märchen</strong>)<br />

Heut bin ich durch m<strong>ein</strong>en <strong>Zauberwald</strong> wieder spaziert.<br />

- Lasst euch erzählen, was mir dort ist passiert…<br />

Hab am Magischen Tor brav um Einlass gebeten<br />

Und durfte die Welt hinter den Schleiern betreten.<br />

Das Tor ist <strong>aus</strong> Fels, gewaltig und groß,<br />

dahinter liegt <strong>ein</strong>e Landschaft voll Farnen und Moos,<br />

überragt von Bäumen üppig und prächtig.<br />

M<strong>ein</strong>en Weg dorthin wählte ich ganz bedächtig.<br />

Wollt heut auch die verborgenen Seen mal finden,<br />

zu denen sich plätschernde Bächl<strong>ein</strong> hin winden.<br />

Schön war‘s, unter dem Blätterdach still zu wandeln,<br />

nur betrachtend und staunend, ohne planvolles Handeln!<br />

1


Zunächst ging ich zu <strong>ein</strong>er mystischen Stelle,<br />

um zu l<strong>aus</strong>chen dem Gesang der Traumwasserfälle.<br />

In <strong>ein</strong>en blaugrünen See br<strong>aus</strong>en sie r<strong>ein</strong>,<br />

wo <strong>ein</strong> schillernder Vogel mich grüßte von <strong>ein</strong>em St<strong>ein</strong>.<br />

Dann pfiff er <strong>ein</strong> Lied nur all<strong>ein</strong>e für mich.<br />

Ein kostbarer Moment war das, entrückt feierlich!<br />

Stumm stand ich am Ufer und hörte ihm zu,<br />

erspürte dankbar diese herrliche Ruh.<br />

Der lebendige Edelst<strong>ein</strong> erhob sich in die Luft<br />

und verschwand in <strong>ein</strong>er Wolke von lieblichem Duft…<br />

2


Im Nebel der Wasser brach sich funkelnd das Licht<br />

Und ließ hell aufblitzen <strong>ein</strong> Vergissm<strong>ein</strong>nicht.<br />

S<strong>ein</strong> blaues Leuchten durchstrahlte den Wald,<br />

so ätherisch wie von Künstlerhänden gemalt!<br />

Das Blattwerk funkelte wie <strong>ein</strong> Smaragd<br />

Und wippte sanft nach <strong>ein</strong>em unhörbaren Takt.<br />

Dieser Anblick nahm mich völlig gefangen.<br />

Bin schließlich trotzdem weitergegangen,<br />

hier war es zwar wirklich märchenhaft schön,<br />

aber es gab für mich sicher noch viel mehr zu sehn!<br />

3


Dem Bachlauf folgte ich tiefer ins Grün,<br />

doch plötzlich blieb verzaubert ich stehn.<br />

Vor mir waberten Nebelschleier ganz f<strong>ein</strong><br />

und am Ufer entdeckte ich <strong>ein</strong> weißes B<strong>ein</strong>….<br />

Darüber Gefieder mit blaugrünem Glanz –<br />

Zwei Pfauen drehten sich anmutig im Tanz!<br />

Was machte das Pfauenpaar hier am Bach,<br />

so dachte zutiefst verwundert ich nach…<br />

Majestätisch wiegten die beiden sich dort,<br />

an diesem wahrhaft verwunschenen Ort.<br />

Ich beobachtete in andächtigem Schweigen<br />

diesen zauberhaft betörenden Reigen.<br />

4


Und dann ist etwas Unfassbares geschehn,<br />

ließ mich mit offenem Mund staunend stehn…<br />

Der <strong>ein</strong>e Pfau verwandelte sich vor <strong>m<strong>ein</strong>em</strong> Blick.<br />

Was ich dann sah, ließ mich strahlen vor Glück:<br />

Eine Fee im irisierenden Pfauenfederkleid<br />

stand da im Wald, <strong>ein</strong>fach so, an m<strong>ein</strong>er Seit‘!<br />

Sie sprach mit melodischer Stimme mich an<br />

und fragte, ob ich mir wohl vorstellen kann,<br />

dass sie mir wie im <strong>Märchen</strong> drei Wünsche erfüllt.<br />

Sprachlos betrachtete ich dies unglaubliche Bild!<br />

Sie war <strong>ein</strong>s mit dem Wald, wie sie da stand,<br />

<strong>ein</strong>en zierlichen Goldvogel auf ihrer Hand.<br />

Mir wollte partout k<strong>ein</strong>e Antwort gelingen,<br />

so verwirrt war ich von all diesen Dingen!<br />

Da raunte sie „Denk in Ruh drüber nach.“<br />

Und löste sich auf in den Nebeln am Bach…<br />

5


Ich wanderte weiter und stieß auf <strong>ein</strong>en See,<br />

der sich hinter dichten Büschen auftat ganz jäh.<br />

Hier wollte ich <strong>ein</strong>e Weile ruhn und mich erholen,<br />

auch nachdenken, wie mir die Fee hatt´ empfohlen.<br />

In Gedanken beugte ich mich zum Wasser hinunter –<br />

und wurde mit <strong>ein</strong>em Schlag gleich wieder munter!<br />

Denn im Schilf versteckt sah ich <strong>ein</strong> Gesicht.<br />

Es schimmerte geheimnisvoll in grünem Licht.<br />

Eine Najade sah von dort stumm mich an,<br />

bis sie schließlich zu sprechen begann.<br />

6


„Menschenkind, sei mir willkommen,<br />

hast <strong>ein</strong>en aufregenden Weg schon genommen!<br />

Will dich belohnen für all d<strong>ein</strong>en Mut,<br />

ja, <strong>ein</strong>e Verwandlung wär für dich sicher gut!<br />

Schau mal in den Spiegel des Wassers hin<strong>ein</strong>,<br />

dann wirst gewisslich verwundert du s<strong>ein</strong>!“<br />

Nach diesen Worten verschwand ihr grünlicher Sch<strong>ein</strong>,<br />

sie ließ mich mit m<strong>ein</strong>er Verblüffung all<strong>ein</strong>…<br />

Ich tat also, wie sie sie mir geheißen<br />

und sah im Wasser m<strong>ein</strong> Spiegelbild gleißen.<br />

Doch ach, was war das, war es denn wirklich ich?<br />

Der Anblick war schön, doch zugleich irgendwie unwirklich…<br />

7


Zu <strong>ein</strong>er von ihnen hatte sie mich verwandelt,<br />

nun war ich wahrhaftig mit den Feen verbandelt!<br />

Ich fühlte mich anders, unglaublich frei!<br />

Dacht nur, wie märchenhaft dies alles doch sei…<br />

So schön hatte ich mich noch niemals gesehn!<br />

Mocht‘ von diesem Ort gar nicht fort wieder gehen.<br />

Hatte ich mir unbewusst gewünscht, <strong>ein</strong>e Waldfee zu s<strong>ein</strong>?<br />

Dann wollt ich mich über die Erfüllung ganz <strong>ein</strong>fach freun!<br />

Doch letztlich hob ich mit Mühe die Augen,<br />

und konnte, was ich dann sah, mal wieder nicht glauben!<br />

Ganz entspannt saß auf <strong>ein</strong>er Bank da am See<br />

Eine weitere wunderbar zarte und schöne Waldfee!<br />

8


Sie winkte mich freundlich zu sich heran,<br />

ich folgte dem Ruf wie unter `nem Bann…<br />

Neben ihr auf der Bank nahm schüchtern ich Platz,<br />

bis sie mir zuflüsterte den ernüchternden Satz:<br />

„D<strong>ein</strong>e Zeit bei uns ist b<strong>ein</strong>ah verstrichen,<br />

sei achtsam, denn das Tageslicht ist bald verblichen!<br />

Nun musst du zurückkehren durch das Tor<br />

auf dem gleichen Weg wie schon zuvor…“<br />

Grazil erhob sie sich und entschwand<br />

hinter <strong>ein</strong>er dichten Wildrosenwand!<br />

So musste ich auf den Rückweg mich machen,<br />

zurück ins weltliche Land der kalten Tatsachen…<br />

Nach <strong>ein</strong>er Weile sah ich vor mir im Gras<br />

ganz klar wie unterm Vergrößerungsglas<br />

<strong>ein</strong>en winzigen Elf sprechen mit <strong>ein</strong>em Schneck.<br />

Mit <strong>ein</strong>em Lächeln schlich ich vorsichtig weg…<br />

9


Die Erlebnisse in <strong>m<strong>ein</strong>em</strong> <strong>Zauberwald</strong> waren unglaublich schön!<br />

Sobald ich konnte, wollt‘ ich hier wieder hergehn.<br />

Langsam verdunkelte sich der Wald,<br />

das Tor erreichen musste ich bald!<br />

Ich beschleunigte sogleich m<strong>ein</strong>e Schritte<br />

und die Bäume machten mir Platz in ihrer Mitte.<br />

Als schon am Himmel stand hell der Mond,<br />

wurde ich noch mal mit <strong>ein</strong>em Wunder belohnt.<br />

10


Ein Einhorn ruhte auf <strong>ein</strong>er Wiese,<br />

blickte träumend hin<strong>aus</strong> in die nächtliche Diese,<br />

die über den Wassern <strong>ein</strong>es Waldsees lag!<br />

Dankbar für diesen verzauberten Tag<br />

schritt ich endlich durch das mächtige Tor.<br />

Daheim holte ich m<strong>ein</strong> <strong>Märchen</strong>buch vor,<br />

um für euch aufzuschreiben, was mit widerfuhr,<br />

als ich folgte im Wald m<strong>ein</strong>er eignen Traumspur…<br />

Macht´s gut, liebe Freunde, vertraut der Fantasie,<br />

dann erlebt auch ihr traumhafte Dinge, so wie noch nie…<br />

© 2015 Maruschya Markovic<br />

Bilder: Kappboom Cool Wallpapers<br />

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