Trade Talk
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AUSGABE FRÜHJAHR 2015<br />
<strong>Trade</strong><br />
<strong>Talk</strong><br />
Das Wirtschaftsclub Magazin<br />
Wirtschaft<br />
Ausgezeichnete Architektur<br />
in Düsseldorf<br />
Kultur<br />
Marilyn Monroe – Stilikone<br />
oder taffe Geschäftsfrau<br />
Wirtschaftsclub Düsseldorf<br />
Netzwerke für<br />
höchste Ansprüche<br />
DEUTSCHLAND - ÖSTERREICH - SCHWEIZ - LIECHTENSTEIN
Wenn aus gemeinsamen Momenten<br />
besondere werden.<br />
Wenn aus Bier Bitburger wird.<br />
www.bitburger.de
Editorial<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
haben Sie schon mal eine Kochschau im Fernsehen gesehen? Bestimmt.<br />
Schneidet ein Starkoch dort eine Tomate in kleine Scheiben, klatscht sich<br />
das Publikum angesichts dieser reifen Leistung vor Begeisterung auf die<br />
Schenkel. Falls dann sogar noch eine Prise Salz von Meisterhand kunstvoll<br />
über die Tomatenscheiben gestreut wird, bebt das ganze Studio. So<br />
what?! Das ist eben Entertainment. Man kann ja auf einen anderen Sender<br />
umschalten und sich die vierte Wiederholung eines Tierfilms anschauen.<br />
Dumm läuft es für die Zuschauer, wenn man einem Thema gar nicht<br />
mehr entfliehen kann: Dem griechischen Finanzdesaster. Was uns da seit<br />
Wochen in Berlin und Brüssel von den immer lächelnden Herren Tsipras<br />
und Varoufakis an Finanzphantasien aufgetischt wird, ist schier unglaublich.<br />
Die humorbefreiten Gesichter der anderen europäischen Politiker<br />
sprechen als Antwort in Richtung Athen für sich.<br />
Es gibt viele Dinge, über die wir uns in unserem Alltag immer wieder ärgern.<br />
Der Rechner hat sich mal wieder aufgehängt. Unsere Post ist irgendwo<br />
im Nirwana angekommen – nur nicht beim Adressaten. Dass dies keine<br />
Tragödien sind, zeigte der 24. März 2015. Flug 4U9525 war über den<br />
französischen Alpen abgestürzt. Ein Unglück, das uns alle tief berührt.<br />
Bescheiden, ja klein- und (wegen unserer Alltagsärgernisse) irgendwie<br />
verlegen macht. In Düsseldorf, Barcelona – auf der ganzen Welt. Bei allem<br />
unermesslichen Leid für die Angehörigen und Freunde der Passagiere<br />
und der Crew der Germanwings-Maschine, zeigten die Tage nach dem<br />
Absturz, dass Deutschland mit Frankreich einen europäischen Partner an<br />
der Seite hat wie man ihn sich nur wünschen kann. Der da ist, wenn man<br />
ihn braucht. Merci Frankreich!<br />
Starten Sie<br />
schwungvoll in<br />
den Frühling!<br />
In unserer aktuellen <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>-Ausgabe lesen Sie wieder interessante<br />
Interviews und Reportagen. Ein bedeutender Name in der Welt des<br />
Business ist Gerd Pieper. Was der Mittelständler bei einem Unternehmerfrühstück<br />
im Wirtschaftsclub zu sagen hat, lesen Sie in unserer<br />
Rubrik Clubleben. Außerdem berichten wir über eine außergewöhnliche<br />
Ausstellung in Berlin, welche in Anwesenheit von Bundespräsident<br />
Joachim Gauck eröffnet wurde: „Dialog mit der Zeit. Die Erlebnisausstellung“.<br />
Warum Stern-Chefredakteur Hans-Ulrich Jörges bei seinem Vortrag<br />
im Wirtschaftsclub den Rudel-Journalismus kritisiert hat und welche<br />
Themen beim erfolgreichen Start der neuen Veranstaltungsreihe „Düsseldorf<br />
Digital“ unter anderem von Vodafone-Chef Jens Schulte-Bockum<br />
und NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin diskutiert wurden, lesen Sie<br />
ebenfalls in dieser Ausgabe.<br />
Freuen Sie sich auf interessante und informative Themen in <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>,<br />
die Sie durch den Frühling in den Sommer begleiten werden.<br />
Melanie Goll & Dieter Knaut<br />
Herausgeber<br />
<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 3
INHALT<br />
14 20 28<br />
CLUBLEBEN<br />
7 Vorwort<br />
Rüdiger Goll / Hans-Joachim Driessen<br />
8 Who is who<br />
10 Empfang mit politischer Note<br />
Neujahrsempfang im Wirtschaftsclub<br />
14 Mehr Gründer braucht das Land<br />
Gerd Pieper<br />
16 Business in stilvollem Ambiente<br />
Wirtschaftsclub Düsseldorf<br />
17 Wir sind gerne für Sie da!<br />
Unser Team im Wirtschaftsclub<br />
GESELLSCHAFT<br />
20 Dialog mit der Zeit<br />
Ausstellungseröffnung mit<br />
Bundespräsident Joachim Gauck<br />
22 Rudel-Journalismus in der Kritik<br />
Hans-Ulrich Jörges<br />
24 Moderne Therapien<br />
Prof. Dr. med. Dietrich Baumgart<br />
WIRTSCHAFT<br />
26 Historische Chancen<br />
Eva-Miriam Böttcher<br />
28 Düsseldorf Digital<br />
Die neue Netzwerkveranstaltung<br />
30 Serendipity<br />
Prof. Dr. Miriam Meckel<br />
32 Herzenssache Kunde<br />
Edgar K. Geffroy<br />
34 Businesstalk<br />
18 Unter den Top Golfclubs Europas:<br />
Kosaido International Golf Club<br />
Düsseldorf<br />
19 Capital Club<br />
London<br />
4 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>
30 44 53<br />
36 Politik braucht lange Linien<br />
Empfang der Deutschen Bundesbank<br />
38 Ausgezeichnete Architektur in<br />
Düsseldorf<br />
Das Dreischeibenhaus<br />
40 Collection Premièren Moscow<br />
Igedo Company<br />
KULTUR<br />
42 Stilikone oder taffe Geschäftsfrau<br />
Marilyn Monroe<br />
44 Manhattan Picture Worlds<br />
Eine Einführung<br />
47 Buchhändler aus Leidenschaft<br />
Rolf Keussen<br />
REISE<br />
50 Alles eine Frage des Stils<br />
Posthotel Achenkirch<br />
52 Wo Gourmets wandern gehen<br />
Hotel Hohenfels in Tirol<br />
53 Zwischenstopp in Miami<br />
54 Hoteltalk<br />
56 Waterloo<br />
200ster Jahrestag<br />
TERMINE<br />
48<br />
58<br />
48 Kultur 58 Messen<br />
57 Impressum<br />
<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 5
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GOLFCLUB MÜLHEIM AN<br />
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CLUBLEBEN<br />
Vorwort<br />
Liebe Clubmitglieder und Freunde<br />
des Wirtschaftsclubs Düsseldorf,<br />
endlich Frühling! Wir alle können ihn derzeit<br />
in vollen Zügen genießen. Genießen können<br />
wir jetzt auch wieder den hiesigen Spargel, die<br />
Erdbeeren etc. Die Küche des Wirtschaftsclubs<br />
bringt leckere Frühlingsgerichte auf den Tisch.<br />
Es wird großen Wert auf biologisch angebaute<br />
Produkte aus unserer Region gelegt. Lassen Sie<br />
sich überraschen. Guten Appetit!<br />
Veränderungen gibt es nicht nur in der Natur,<br />
im Weltgeschehen und in der Politik, sondern<br />
auch in Ihrem Club. Unsere bisherige Clubmanagerin,<br />
Maria Aminè, hat eine neue hauptberufliche<br />
Herausforderung außerhalb des Clubs<br />
übernommen. An dieser Stelle möchten wir uns<br />
bei Frau Aminè für ihr Engagement im Club<br />
ganz herzlich bedanken. Sie hat mit sehr hohem<br />
persönlichem Einsatz den Umzug und die Neueinrichtung<br />
des Clubs in den Schadow-Arkaden<br />
maßgeblich mitgestaltet. Sie bleibt dem Club<br />
auch zukünftig als Repräsentantin erhalten.<br />
An dieser Stelle möchten wir Sarah Arndt<br />
herzlich „an Bord“ begrüßen. Seit Anfang<br />
März 2015 ist Frau Arndt hauptsächlich für die<br />
Mitgliederbetreuung zuständig. Diese Position<br />
ist aus unserer Sicht sehr wichtig, da wir sehr<br />
großen Wert darauf legen, dass sich unsere<br />
Mitglieder in ihrem Club gut aufgehoben fühlen.<br />
Gerne können Sie sich mit Ihren Anliegen<br />
an Frau Arndt wenden. Aufgrund unserer<br />
neuen, größeren Räumlichkeiten haben wir das<br />
vorhandene Team erweitert. Hier in unserem<br />
Clubmagazin stellen wir Ihnen das gesamte<br />
Wirtschaftsclub-Team nochmals mit Fotos vor.<br />
Alle Teammitglieder freuen sich auf Sie!<br />
Seit Eröffnung des Clubs in den Schadow-<br />
Arkaden sind wir eine enge Kooperation mit<br />
der in Düsseldorf ansässigen Galerie Beck &<br />
Eggeling eingegangen. Diese Galerie stellt uns<br />
in regelmäßigen Abständen interessante Kunstwerke<br />
zur Verfügung. Derzeit sind in Ihrem<br />
Club die Fotografien von Thomas Wrede unter<br />
dem Motto Manhattan goes Wirtschaftsclub<br />
Düsseldorf zu bewundern. Es handelt sich hierbei<br />
um sehr gelungene Fotografien, die Sie<br />
begeistern werden. An dieser Stelle möchten<br />
wir uns bei der Galerie Beck & Eggeling ganz<br />
herzlich für die sehr angenehme und inspirierende<br />
Kooperation bedanken.<br />
Rüdiger Goll<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
Derzeit laufen die Vorbereitungen für unser<br />
neues, großes Golfturnier mit unserem Kooperationspartner<br />
KOSAIDO International Golf<br />
Club Düsseldorf. Gemeinsam haben wir entschieden,<br />
dieses Golfturnier zugunsten der Stiftung<br />
Dolphin Aid auszurichten. Es wird sicherlich<br />
eine sehr gelungene Veranstaltung, die<br />
am Wochenende 28./29.8.2015 stattfinden wird.<br />
Merken Sie sich diesen Termin schon mal vor.<br />
Unser Club hat noch Kapazitäten für weitere<br />
neue Mitglieder. Wer ist der beste Botschafter<br />
des Clubs? Unsere Mitglieder! Gerne möchten<br />
wir Sie dafür gewinnen, in Ihrem privaten oder<br />
geschäftlichen Umfeld geeignete Mitglieder zu<br />
werben. Für jede erfolgreiche Werbung eines<br />
neuen Mitglieds gibt es ein Präsent als „Dankeschön“<br />
Ihres Clubs. Nähere Informationen zu<br />
diesem Thema werden wir Ihnen in einem der<br />
nächsten Club-Newsletter mitteilen.<br />
Auch werden wir in naher Zukunft interessante<br />
Neuigkeiten für unsere Mitglieder, die Genießer<br />
einer guten Zigarre sind, verkünden können.<br />
Über dieses Thema werden wir Sie ebenfalls<br />
sehr zeitnah informieren.<br />
Hans-Joachim Driessen<br />
Geschäftsführer<br />
Darüber hinaus nutzen wir in unserem Vorwort<br />
gerne die Gelegenheit, Sie aufzufordern,<br />
uns Ihre Wünsche und Anregungen mitzuteilen.<br />
Nach wie vor versuchen wir, unser Programm<br />
sehr bunt zu mischen. Neben Wirtschaft,<br />
Politik, Digitalisierung, Kunst etc. sollen<br />
auch gerne weitere Themen angesprochen<br />
werden. Teilen Sie uns einfach mit, was Sie<br />
interessiert. Wir werden gerne versuchen, diesbezügliche<br />
Veranstaltungen zu organisieren.<br />
Genießen Sie den Frühling und den Frühsommer<br />
und lassen Sie sich von dieser Jahreszeit<br />
inspirieren.<br />
Wir wünschen Ihnen eine gute Zeit und freuen<br />
uns sehr, Sie im Club begrüßen zu dürfen.<br />
Auf ein baldiges Wiedersehen mit Ihnen!<br />
Rüdiger Goll<br />
Geschäftsführender<br />
Gesellschafter<br />
Hans-Joachim Driessen<br />
Geschäftsführer<br />
Fotos: © Oliver Güth<br />
<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 7
CLUBLEBEN<br />
Who is who<br />
Prof. Dr. Elina Krause ist Prodekanin<br />
und Professorin für Rechtswissenschaften<br />
an der EBC.<br />
Seit März 2015 Mitglied<br />
Seit 2010 lehrt Prof. Dr. Elina Krause an der EBC<br />
Hochschule und vermittelt dort ihr juristisches<br />
Wissen sowie ihre Erfahrungen als Rechtsanwältin<br />
an Studierende. Zudem zeichnet sie als<br />
Prodekanin seit mehreren Jahren verantwortlich<br />
für die akademische Leitung des Standorts<br />
Düsseldorf. Die EBC Hochschule ist seit 2009<br />
als staatlich anerkannte, praxisorientierte Fachhochschule<br />
fester Bestandteil der Bildungslandschaft<br />
in Düsseldorf. Der Umzug Anfang diesen<br />
Jahres in die neuen Räumlichkeiten an der<br />
Prof. Dr. Elina Krause<br />
„<br />
Ich freue mich, seit März Mitglied im Wirtschaftsclub zu sein.<br />
Die großzügigen Räume im Herzen von Düsseldorf eignen<br />
“<br />
sich<br />
ideal für anregende Gespräche und zum Netzwerken.<br />
Grafenberger Allee zeigt, dass sich die EBC vom<br />
Geheimtipp zu einer etablierten Hochschule für<br />
Management-Studiengänge entwickelt hat.<br />
„Für unsere branchenspezifischen Studiengänge,<br />
wie Tourism & Event Management oder<br />
Fashion, Luxury & Retail Management, gibt es<br />
zahlreiche Anknüpfungspunkte zur lokalen<br />
oder regionalen Wirtschaft, zum Beispiel zu Unternehmen<br />
der Tourismus- und Veranstaltungswirtschaft<br />
sowie zur Bekleidungsindustrie“,<br />
unterstreicht die promovierte Juristin. „Der<br />
Wirtschaftsclub bietet sehr interessante Veranstaltungen<br />
und Vorträge, zu denen mich auch<br />
Studierende unserer Hochschule begleiten.<br />
Kürzlich bin ich gemeinsam mit zwei Studierenden<br />
aus dem 2. Semester des Studiengangs<br />
International Business Management bei dem<br />
Unternehmerfrühstück mit Gerd Pieper, Inhaber<br />
der Parfümerie Pieper, gewesen.“ Auch daran<br />
merkt man, dass für die Professorin die Arbeit<br />
mit den Studierenden sehr wichtig ist. Richtig<br />
Spaß bereitet ihr der Beruf, wenn sie junge<br />
Menschen für das Fach Jura begeistern kann.<br />
Als gebürtige Münsteranerin ist sie viel mit dem<br />
Fahrrad unterwegs – auch den Arbeitsweg legt<br />
sie auf der „Leeze“ zurück. Um den Kopf wieder<br />
frei für neue Ideen zu bekommen, verbringt<br />
die Juristin ihre Freizeit mit ihrem Sohn oder<br />
schaltet beim Yoga richtig ab.<br />
Thorsten Kalmutzke<br />
„<br />
Der Wirtschaftsclub Düsseldorf hat sich sehr erfolgreich mit<br />
seinem Angebot am Markt durchgesetzt und es geschafft, sich<br />
innerhalb kürzester Zeit einen sehr guten Ruf zu erarbeiten.<br />
Der Standort Düsseldorf ist ebenfalls optimal – daher war es für<br />
“<br />
mich keine Frage, dass dies der richtige Club für mich sein kann.<br />
Die Eventagentur passepartout hat sich seit<br />
1999 sukzessive zu einer erfolgreichen Full-<br />
Service-Agentur für Live-Kommunikation entwickelt.<br />
Thorsten Kalmutzke schätzt die Herausforderung,<br />
die jedes Event mit sich bringt. „Eine<br />
Veranstaltung ist wie eine Premiere. Es gibt<br />
keinen Neudreh, keine Szenen, die herausgeschnitten<br />
werden können. Daher haben wir den<br />
Anspruch, dass alles perfekt läuft und die<br />
Kunden mit dem Gefühl nach Hause gehen:<br />
,Das erlebe ich nur bei Ihnen.’ “<br />
In der Veranstaltungsbranche ist es wichtig,<br />
immer neue Wege zu gehen. Kundenbindung<br />
und -pflege spielen dabei eine genauso große<br />
Rolle wie der Aufbau von neuen Business-<br />
kontakten. „Die Dinnertalks des Wirtschaftsclubs<br />
bieten eine gute Möglichkeit, neue Kontakte<br />
zu knüpfen und neue Impulse zu bekommen“,<br />
so Thorsten Kalmutzke. „Zudem schätze<br />
ich die Möglichkeit, Gespräche in einem stilvollen<br />
und ansprechenden Rahmen zu führen.<br />
Außerdem ist die Gastronomie hier hervorragend.“<br />
Bei passepartout in Deutschland und in Spanien<br />
arbeiten heute 17 Mitarbeiter aus unterschiedlichsten<br />
Branchen. „Eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit<br />
ist für uns immens wichtig. Denn<br />
uns ist klar, dass unsere Ideen und Werte, nämlich<br />
um jedes Event und Incentive eine eigene<br />
Geschichte zu kreieren, und vor allem unser<br />
Dienstleistungsgedanke, von den Mitarbeitern<br />
Thorsten Kalmutzke ist<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
von passepartout GmbH<br />
– Agentur für Events.<br />
Seit Anfang 2015 Mitglied<br />
gelebt werden müssen, damit wir weiterhin<br />
erfolgreich sind.“ Durch seinen Beruf ist der<br />
Event-Profi viel unterwegs – deutschland- und<br />
weltweit. „Wenn ich dann zu Hause bin, freue<br />
ich mich auf meine Familie und unsere beiden<br />
Hunde. Oder ich steige aufs Motorrad und<br />
fahre einfach los.“<br />
8 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>
column<br />
Dirk von Ahlefeld ist Leiter der<br />
Niederlassung von Merck Finck & Co,<br />
Privatbankiers in Düsseldorf.<br />
Mitglied im WCD seit Anfang des Jahres<br />
Den Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit bei<br />
Merck Finck & Co, Privatbankiers bilden die<br />
Vermögensbetreuung und -verwaltung für vermögende<br />
Privatkunden. Das Angebot reicht<br />
von Strategischer Vermögensplanung über Immobilienberatung<br />
und Kreditberatung bis zu<br />
Beratung bei Vermögens- und Unternehmensnachfolge,<br />
Family Office und Stiftungsberatung.<br />
Dirk von Ahlefeld<br />
„Der Wirtschaftsclub Düsseldorf bietet hervorragende Möglichkeiten, um<br />
sich mit Personen aus verschiedenen Branchen über spezielle Themen<br />
auszutauschen. Die Voraussetzungen zum Netzwerken sind hier richtig gut.<br />
Seit Januar 2015 leitet Dirk von Ahlefeld<br />
zusammen mit Christoph Neu die Niederlassung<br />
von Merck Finck & Co in Düsseldorf.<br />
Die traditionsreiche Privatbank hat zuletzt<br />
kräftig expandiert. So wurden beispielsweise in<br />
der Niederlassung der Landeshauptstadt Anfang<br />
des Jahres neun neue Berater eingestellt.<br />
Dirk von Ahlefeld schätzt den intensiven Austausch<br />
mit Kunden und Interessenten. „Das<br />
persönliche Gespräch ist durch nichts zu ersetzen.<br />
Denn nur von Angesicht zu Angesicht<br />
kann Vertrauen entstehen. In unserer Branche<br />
unerlässlich.“ Außerdem verfolgen die Privatbankiers<br />
die spannende Aufgabe, die Bank am<br />
Markt weiter nach vorne zu bringen und noch<br />
“<br />
bekannter zu machen. Da bietet nicht zuletzt<br />
der Wirtschaftsclub mit seinem umfangreichen<br />
Netzwerk einige Möglichkeiten.<br />
„Besonders gut gefallen mir die <strong>Talk</strong>runden<br />
mit nationalen Persönlichkeiten sowie die<br />
diversen kulturellen Highlights“, berichtet der<br />
Finanzexperte. „Die Option, Clubräume für<br />
Meetings anzumieten, finde ich auch sehr gut.<br />
Die Küche im WCD ist herausragend! Eine<br />
gute Location, um sich mit Partnern in einer<br />
ausgesprochen harmonischen Atmosphäre<br />
auszutauschen.“ Entspannung findet der Niederlassungsleiter<br />
auf dem Golfplatz oder bei<br />
der Familie. Gern zieht er sich auch mit einem<br />
guten Buch zurück.<br />
Andreas Kraemer<br />
„<br />
Im Wirtschaftsclub treffe ich die unterschiedlichsten Menschen aus vielen<br />
verschiedenen Branchen. Das ist ein Austausch, den ich als sehr bereichernd<br />
empfinde. In diesem Netzwerk begegnen sich die maßgeblichen Vertreter aus<br />
Wirtschaft, Politik und Brauchtum. Außerdem ist das Ambiente sehr reizvoll.<br />
Der Spagat zwischen Tradition und Moderne ist optimal gelungen.<br />
“<br />
Die räumliche Veränderung gibt dem Club einen ganz neuen Charakter.<br />
Im Wirtschaftsclub führt Andreas Kraemer<br />
gern Gespräche mit Mitarbeitern und Führungskräften.<br />
„Die Räumlichkeiten sind ideal,<br />
um außerhalb des Unternehmens in aller Ruhe<br />
über Jahreszielvereinbarungen zu sprechen. In<br />
einem anderen Rahmen sind neue Perspektiven<br />
und neue Ideen möglich. Außerdem können<br />
wir hier den Tag stilvoll ausklingen lassen,<br />
ohne zum abendlichen Essen woanders hingehen<br />
zu müssen.“<br />
Das Autozentrum P&A gehört mit zehn Standorten<br />
zu den größten Autohaus-Gruppen am<br />
Niederrhein und vereint zehn Marken unter<br />
einem Dach. „Um am Markt mitreden zu<br />
können, müssen wir mit der Zeit gehen“, weiß<br />
der engagierte Geschäftsführer. Dazu gehören<br />
motivierte Mitarbeiter. „Ohne unser Team<br />
stünden wir jetzt nicht da, wo wir sind. Aber<br />
wir müssen dafür sorgen, die Autobranche für<br />
junge Leute interessant zu halten, um qualifizierten<br />
Nachwuchs zu gewinnen. Die Rekrutierung<br />
– auch über die sozialen Netzwerke – ist<br />
ein Thema, das ich im Wirtschaftsclub mit<br />
Menschen aus unterschiedlichsten Branchen<br />
besprechen kann. Es ist dieser Austausch, wie<br />
Andreas Kraemer ist Geschäftsführer<br />
vom Autozentrum P&A.<br />
Seit 2010 Mitglied im WCD<br />
zum Beispiel beim Unternehmerfrühstück, der<br />
den Club so attraktiv macht.“ Immer in Bewegung<br />
bleiben, das gilt für Andreas Kraemer<br />
auch in der Freizeit, die er gern auf dem Mountainbike<br />
oder auf Reisen verbringt. „Am besten<br />
abschalten kann ich aber mit meinen Kindern<br />
im Garten bei einer Partie Fußball.“<br />
<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 9
CLUBLEBEN<br />
Neujahrsempfang<br />
EMPFANG MIT<br />
POLITISCHER NOTE<br />
von Jutta von Quest<br />
Beide waren geladen. Beide kamen gerne. Düsseldorfs Oberbürgermeister<br />
Thomas Geisel und sein Vorgänger Dirk Elbers waren<br />
Mitte Januar unter den mehr als 200 geladenen Gästen des<br />
traditionellen Neujahrsempfangs im Wirtschaftsclub Düsseldorf.<br />
Aber es wurde nicht nur bei feinen Köstlichkeiten gefeiert. Es<br />
gab auch ein klares politisches Bekenntnis.<br />
Nachdem der Mitbegründer und Geschäftsführer des Wirtschaftsclubs<br />
Düsseldorf Rüdiger Goll die Gäste begrüßt hatte, übergab er das Mikrophon<br />
an Gastredner Thomas Geisel. Und der kam nach freundlichen<br />
Sätzen zum Wirtschaftsclub auch gleich zur Sache, indem er das Engagement<br />
der Düsseldorfer gegen die Dügida-Demonstrationen lobte:<br />
„…Dügida hat keinen Platz in Düsseldorf “, so das sichtlich bewegte Stadtoberhaupt.<br />
Erfreut zeigte sich Geisel, dass in der Landeshauptstadt alle<br />
demokratischen Parteien, Kirchen, Jüdische Gemeinde und Moscheen an<br />
einem Strang gezogen hätten.<br />
Hauptgesellschafter Nazif Destani und die Geschäftsführer Rüdiger Goll<br />
und Joachim Driessen hatten an diesem Abend in den weitläufigen Räumen<br />
des Wirtschaftsclubs viele Hände zu schütteln, wie unsere Bilder zeigen. <br />
10 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>
column<br />
Fotos: © Oleksandr Voskresenskyi<br />
<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 11
CLUBLEBEN<br />
Neujahrsempfang<br />
12 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>
column<br />
NEUJAHRSEMPFANG<br />
IM WIRTSCHAFTSCLUB<br />
DÜSSELDORF<br />
Fotos: © Oleksandr Voskresenskyi<br />
<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 13
CLUBLEBEN<br />
Unternehmerfrühstück<br />
MEHR<br />
GRÜNDER<br />
braucht das Land<br />
von Jessica Hellmann<br />
„Deutschland braucht mehr Selbstständigkeit“,<br />
ist sich Gerd Pieper sicher. Der Inhaber der<br />
Parfümerie Pieper, der auch Aufsichtsratsvorsitzender<br />
des Fußball-Bundesligisten Borussia<br />
Dortmund ist, sprach im März beim Unternehmerfrühstück<br />
im Wirtschaftsclub Düsseldorf<br />
über seinen eigenen Weg in die Selbstständigkeit<br />
und kritisierte die Politikverdrossenheit<br />
zahlreicher Unternehmer. Er forderte, dass<br />
Firmenchefs auch jenseits vom eigenen Betrieb<br />
Verantwortungsgefühl beweisen und sich<br />
politisch engagieren.<br />
„Junge, bleib ein Jahr bei mir in der Firma und du wirst sehen, dass<br />
Selbstständigkeit das Schönste im Leben ist“, sagte Gerhard Pieper Ende<br />
der 1960er Jahre zu seinem Sohn Gerd, der gerade sein BWL-Studium in<br />
Köln beendet hatte. Erstens könne man nicht gefeuert werden und zweitens<br />
habe man die Möglichkeit, über sein eigenes Tun selbst zu entscheiden.<br />
„Mein Vater, der zwei kleine Seifengeschäfte führte, hat mich überzeugt:<br />
Ich wusste nach drei Monaten, dass ich der Selbstständigkeit<br />
verfallen bin“, erinnert sich der heutige Geschäftsführer der Parfümerie<br />
Pieper. Schon nach einem halben Jahr bekam er die Chance, eine eigene<br />
Filiale zu gründen und begleitete jeden Schritt von der Planung bis zur<br />
Eröffnung. „Ich fand es toll, etwas zu gestalten und war so begeistert,<br />
dass ich dann in den Job eingestiegen bin.“ Nach dem frühen<br />
Tod des Vaters, führte der Diplom-Kaufmann die Firma mit seiner<br />
Mutter Maria Pieper weiter. Angefangen hat das Familienunternehmen<br />
mit fünf Mitarbeitern und zwei kleinen Geschäften; heute sind es 130<br />
Filialen und 1.200 Beschäftigte.<br />
Ein bestimmtes Ziel habe er sich nie gesetzt; schließlich sei es wichtig,<br />
nicht an Zielen festzuhalten, die man niemals erreichen kann. Stattdessen<br />
Gerd Pieper, Inhaber der Parfümerie Pieper<br />
richtete er den Blick nach vorne und expandierte, wenn sich die Gelegenheit<br />
ergab. „Heute sind wir stolz, mit Abstand die größte private Parfümerie<br />
in Deutschland zu sein“, so Pieper weiter. Dass diese ihren Sitz ausgerechnet<br />
in Wanne-Eickel hat, sei schon ein bisschen seltsam. „Der Duft der<br />
Welt kommt mitten aus dem Ruhrgebiet – aber warum auch nicht?“ Wenn<br />
sich geschäftlicher Besuch aus den Metropolen der Welt ankündigte, legte<br />
er großen Wert darauf, dass die Treffen in seinem Büro in Herne stattfanden.<br />
Selbstständigkeit bedeute nämlich auch, sich mit der Region und dem<br />
Umfeld, in dem man tätig ist, zu identifizieren.<br />
Niedrige Selbstständigenquote<br />
Mit diesem Einblick in die Pieper-Unternehmensgeschichte eröffnete der<br />
71-jährige Vater zweier Söhne im März seinen Vortrag im Wirtschaftsclub.<br />
Der passionierte Unternehmer wählte ein Thema, das sein eigenes<br />
Leben stets bestimmt hat: Die Selbstständigkeit. Dabei stellte er drei Thesen<br />
dar. „Erstens gibt es zu wenig selbstständige Unternehmer“, ist sich Pieper<br />
sicher und belegte diese Aussage mit einigen Zahlen: „Laut einer Umfrage<br />
aus dem Jahr 2012 sind elf Prozent von allen Erwerbstätigen in Deutschland<br />
selbstständig.“ Damit stehe man in Europa an 19. Stelle. In NRW<br />
beträgt die Selbstständigenquote sogar nur rund neun Prozent. Zum Vergleich:<br />
In Berlin sind es 17,3 Prozent. „Es gibt also noch viel zu tun.“<br />
Besonders überrascht war Pieper über eine Umfrage von Ernst & Young<br />
aus dem Jahr 2014, die zeigte, dass 32 Prozent aller Studenten nach dem<br />
Studium einen Job im öffentlichen Dienst antreten wollen, anstatt sich in<br />
der freien Wirtschaft durchzusetzen. Als Gründe werden die Angst vor<br />
dem Scheitern, das finanzielle Risiko und die Schwierigkeit, das Verhältnis<br />
zwischen Familie und Beruf zu regeln, genannt. Auch die Sicherheit<br />
des Arbeitsplatzes spielt eine Rolle. „Das heißt: Bevor ich anfange zu<br />
arbeiten, möchte ich schon wissen, welche Rente ich bekommen. Das ist<br />
eine Entwicklung, die einem nicht gefallen kann“, meint Pieper.<br />
14 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>
column<br />
Fotos: © Oleksandr Voskresensky<br />
„Auch die Unternehmerfreundlichkeit ist in<br />
Deutschland nicht berauschend: Nur 25 Prozent<br />
der Bevölkerung könnten sich vorstellen,<br />
jemals selbstständig zu sein.“ Piepers Fazit lautet<br />
deshalb: „Wir haben ein schlechtes Image<br />
als Unternehmer und wir brauchen dringend<br />
mehr Gründergeist in Nordrhein-Westfalen.“<br />
Dafür müsse beispielsweise in der Schule und<br />
im Studium mehr auf das Thema Selbstständigkeit<br />
eingegangen werden. Es müsse eine Kultur<br />
entwickelt werden, in der Unternehmertum<br />
wieder geschätzt wird. Das könne nur durch<br />
Unternehmer selbst passieren. Diese müssen<br />
Vorbild sein und die Politik überzeugen<br />
können. „Es gibt eine Menge zu tun – jeder<br />
Einzelne von uns ist gefordert.“<br />
Politikverdrossenheit im Mittelstand<br />
Im Anschluss stellte er seine zweite These vor:<br />
„Es gibt da etwas, was mich bedrückt, etwas<br />
was dem Mittelstand vorzuwerfen ist. Man<br />
nennt es Politikverdrossenheit.“ Das sei nicht<br />
nur ein Begriff, sondern auch eine innere<br />
Haltung, die sich zunehmend gegen viele<br />
Institutionen in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft<br />
richte. „Man ist heute gegen alles,<br />
kaum noch für etwas; offensichtlich entwickeln<br />
sich Individualismus und Gemeinschaftssinn<br />
in unserer Zeit mehr und mehr zu Gegensätzen.<br />
Ich kann und will mich nicht dazu<br />
äußern, was andere in dieser Situation tun; ich<br />
möchte nur Sie als Unternehmer aufrufen, in<br />
unseren Unternehmen etwas dagegen zu tun,<br />
denn unser Staat braucht in allen Bereichen<br />
gute Vorbilder.“<br />
Pieper selbst ließ sich in seinem Leben von<br />
John F. Kennedys Satz „Frage nicht was dein<br />
Land für dich tun kann, sondern was du für<br />
dein Land tun kannst“ beeinflussen. Direkt<br />
nach dem Studium wurde er Mitglied der<br />
CDU und war 20 Jahre lang Stadtverordneter<br />
in Herne – davon 13 Jahre ehrenamtlicher<br />
Bürgermeister der Stadt. Darüber hinaus war<br />
er Präsident der IHK im Mittleren Ruhrgebiet<br />
zu Bochum, Präsident der Vereinigung der<br />
Industrie- und Handelskammern in NRW und<br />
Mitglied des Vorstands des Deutschen Industrie-<br />
und Handelskammertages (DIHK).<br />
„Jenseits vom eigenen Betrieb muss ein Unternehmer<br />
Verantwortungsgefühl beweisen und<br />
nötigenfalls etwas mehr tun.“<br />
Steuerpolitische Belastung<br />
Auf der anderen Seite müsse man sich die Frage<br />
stellen: Was tut die Politik wirklich für mittelständische<br />
Unternehmer und Selbstständige?<br />
Und was tun wir dafür, damit Selbstständige<br />
angemessen repräsentiert sind? „Der Mittelstand<br />
wird leider im Gegensatz zu seiner<br />
Bedeutung steuerpolitisch zu stark belastet,<br />
obwohl er das Rückgrat der Wirtschaft ist.“ Als<br />
Beispiele nannte er die Gewerbe- und die Erbschaftssteuer.<br />
„In 100 Jahren Firmengeschichte<br />
zahlen mittelständische Unternehmen in der<br />
Regel drei Mal Erbschaftssteuer. Große, börsennotierte<br />
Unternehmen, zahlen in dieser<br />
Zeit kein einziges Mal Erbschaftssteuer.“ Das<br />
sei nicht gerecht und das müsse man auch<br />
sagen – insbesondere den Politikern. „Es zeigt,<br />
wie wichtig es ist, dass mittelständische Familienunternehmer<br />
ihre Stimme erheben und<br />
sich auch politisch engagieren. Wenn Sie sich<br />
kraft Ihrer Potenz als Unternehmer oder als<br />
leitender Mitarbeiter an Politiker wenden, hört<br />
man Ihnen zu – da braucht man keine Angst zu<br />
haben“, motivierte Gerd Pieper seine Zuhörer.<br />
„Gelingt es uns, den einen oder anderen zur<br />
Selbstständigkeit oder zu mehr Engagement<br />
aufzurufen und vor allem zu überzeugen, dann<br />
ist für mich heute ein guter Tag.“<br />
Nach seiner Rede folgte eine spannende Diskussionsrunde,<br />
bei der die Zuhörer weitere<br />
Fragen stellen konnten. Dabei kam unter anderem<br />
auch das Thema Online-Handel zur<br />
Sprache. Diesbezüglich sieht Gerd Pieper sein<br />
Unternehmen gut aufgestellt. Der stationäre<br />
Handel wird seiner Einschätzung nach seine<br />
Daseinsberechtigung nicht verlieren: „Riechen<br />
durch online geht nicht“, sagte er abschließend<br />
mit einem Lächeln.<br />
Gerd Pieper<br />
ist Inhaber der Parfümerie Pieper mit<br />
130 Fillialen in NRW, Niedersachsen und<br />
Hamburg mit rund 1000 Mitarbeitern.<br />
Der Herner Unternehmer hat sich als<br />
Vizepräsident des Hauptverbandes des Deutschen<br />
Einzelhandels (HDE) und IHK-Präsident<br />
engagiert und ist Aufsichtsratsvorsitzender<br />
von Borussia Dortmund.<br />
<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 15
CLUBLEBEN<br />
im Herzen der Stadt<br />
Business in stilvollem Ambiente<br />
Wirtschaftsclub<br />
DÜSSELDORF<br />
Im Geschäftsleben haben Sie besondere Ansprüche. Auch in der<br />
Wahl der Räumlichkeiten, in denen Sie Ihre Kontakte pflegen.<br />
Als Mitglied des Wirtschaftsclubs Düsseldorf profitieren Sie als<br />
Unternehmer oder Entscheider von besonderen Vorteilen. Und<br />
das in einem Ambiente, das Maßstäbe setzt – an einer der wohl<br />
exklusivsten Adressen der Landeshauptstadt.<br />
Ihre Vorteile als Mitglied auf einen Blick<br />
✔ Attraktive und hochkarätige Clubveranstaltungen<br />
✔ Konferenz- und Tagungsräume mit modernster Technik<br />
für bis zu 50 Personen<br />
✔ Planung von Interviews, Meetings, Tagungen, Jubiläen,<br />
Hochzeiten und weiteren Gelegenheiten<br />
✔ Zugang zu über 250 assoziierten Clubs weltweit im IAC<br />
Netzwerk; sowie zu weiteren Kooperationspartnern<br />
✔ Ausgezeichnete Gastronomie und hervorragendes Catering<br />
✔ Nutzung unseres breiten Kooperationsnetzwerkes<br />
✔ Kostenlose Partnercard für Ehe- und Lebenspartner<br />
✔ Viermal jährlich erscheinendes Clubmagazin <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong><br />
✔ Regelmäßig erscheinender Club-Newsletter<br />
✔ Kostenfreier W-LAN-Zugang im gesamten Club<br />
für Mitglieder und Gäste<br />
✔ Professionelles Tagungs- und Veranstaltungsmanagement<br />
✔ Exklusive und zentrale Lage im Herzen<br />
der Stadt an der Königsallee<br />
✔ Stilvolles und komfortables Ambiente<br />
Ihr Interesse ist geweckt? Wenn Sie im Business einfach mehr erwarten, dann sollten Sie mit uns Kontakt aufnehmen:<br />
Fon +49 (0)211/ 863226-86 . info@wirtschaftsclub-duesseldorf.de . www.wirtschaftsclubduesseldorf.de<br />
Fotos: © <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong><br />
16 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>
CLUBLEBEN<br />
Das Team<br />
Fotos: © Stefanie Siegel<br />
Miriam Lochmann (Front Desk Agent), Firas Akouz (Restaurantleitung), Lisa Symes (Commis de Rang), Sebastian Beer (Souschef), Quoc Vinh Truong (Commis de Rang),<br />
Metty Avdiovski (Chef de Rang), Birsen Stachel (Administration), Stephan Niesen (Chef de Cuisine), Julia Sorger (Front Desk), Sebastian Glombik (Chef de Partie),<br />
Sarah Arndt (Member Relationship Coordinator), Eleftherios Michopoulos (Veranstaltungsmanagement) (v. li.)<br />
Wir sind gerne für Sie da!<br />
Der Wirtschaftsclub Düsseldorf – das sind nicht nur die<br />
exklusiven und nach neuestem Standard ausgestatteten<br />
Räumlichkeiten, sondern vor allem die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter, die mit vollem Engagement für Sie da sind.<br />
Wir sind stolz darauf, mit unserem Team Ihre<br />
besonderen Ansprüche erfüllen zu können!<br />
Seit Anfang März 2015 ist Sarah Arndt (Foto Mitte)<br />
als Member Relationship Coordinator<br />
Ihre Ansprechpartnerin in allen Mitgliederfragen.<br />
Gerne können Sie sich mit Ihren Anliegen an Sie wenden.<br />
Neu im Team dabei sind auch<br />
Sebastian Glombik (Chef de Partie) und<br />
Miriam Lochmann (Front Desk Agent).<br />
<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 17
CLUBLEBEN<br />
Golf<br />
Fotos: © Kosaido<br />
KOSAIDO steigt auf zu einem<br />
der Top Golfclubs Europas<br />
Die vielen Jahre der Vorarbeit haben sich gelohnt.<br />
Die Eigentümer des Kosaido Golf Clubs<br />
haben sich im Jahr 2014 dazu entschlossen, die<br />
gesamte Golfanlage, den Platz, den Pflegezustand,<br />
das Ambiente sowie die Servicequalität<br />
durch eine anonyme Testreihe über neun Monate<br />
testen zu lassen. Das sogenannte „Mystery<br />
Testverfahren“ ist das einzige bewährte Verfahren,<br />
das über die ganze Saison hinweg die<br />
Vorzüge und temporären Schwachstellen einer<br />
Golfanlage aufzeigt. Kernstück des Mystery<br />
Testverfahrens ist ein über 100 Detailfragen<br />
umfassender Fragebogen, anhand dessen die<br />
Qualität der Golfanlage überprüft und bewertet<br />
wird. Die Testreihe wurde in 2014 erfolgreich<br />
abgeschlossen.<br />
Seit Februar 2015 ist<br />
der neue Kosaido<br />
Mitglied der Wertegemeinschaft<br />
World of<br />
Leading Golf Europe.<br />
Kosaido International Golf Club Düsseldorf<br />
Am Schmidtberg 11 · 40629 Düsseldorf<br />
Telefon: 0 21 04 - 77 06-0<br />
info@kosaido.de · www.kosaido.de<br />
Pro Golf Tour für Europas Profinachwuchs –<br />
Neu im neuen Kosaido<br />
Auf Grund des ausgezeichneten Pflegezustandes<br />
der Gesamtanlage wird der Kosaido 2015<br />
erstmalig Veranstalter eines Pro Golf Turniers<br />
für Europas Profinachwuchs sein.<br />
Die Pro Golf Tour wird von der European Tour<br />
als Zugangstor zur Challenge Tour anerkannt<br />
und ist damit eine von vier offiziellen Satellite<br />
Touren. Dies bedeutet: Wer am Saisonende<br />
einen der Top-Plätze der Pro Golf Tour Order<br />
of Merit belegt, erhält für das Folgejahr die<br />
Spielberechtigung auf der Challenge Tour. Das<br />
Preisgeld für die Tour beträgt 650.000,– Euro.<br />
Prominentestes ehe-<br />
maliges Mitglied der<br />
Tour ist Martin Kaymer<br />
aus Mettmann.<br />
Partner des Wirtschaftsclubs Düsseldorf<br />
Der neue Kosaido – Partner des Wirtschaftsclubs<br />
Düsseldorf – freut sich, mit Aufstieg in<br />
die Elite der europäischen Golfclubs, den<br />
Mitgliedern des Wirtschaftsclubs partnerschaftliche<br />
Beitragskonditionen für eine Mitgliedschaft<br />
im Kosaido Golf Club anbieten zu<br />
können.<br />
18 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>
CLUBLEBEN<br />
London<br />
L ondon C apital C lub<br />
Welcome to<br />
London Capital Club<br />
Ihr „Home Away From Home“ in London<br />
Der London Capital Club heißt alle IAC Mitglieder<br />
im Zentrum von London ganz herzlich<br />
willkommen, denn auch Sie können als Mitglied<br />
das Privileg, den London Capital Club,<br />
für sich in Anspruch nehmen.<br />
Der Club ist bekannt für seinen exzellenten<br />
persönlichen Service und verbindet Club-Tradition<br />
mit den Bedürfnissen des Geschäftslebens.<br />
Den Mitgliedern und Gästen stehen<br />
sechs private Salons, W-LAN, zwei exzellente<br />
Restaurants und eine Club Bar offen. Dabei<br />
erstrecken sich die 1.400 Quadratmeter des<br />
Clubs großzügig auf sechs Etagen.<br />
London Capital Club<br />
15 Abchurch Lane, London EC4N 7BW,<br />
United Kingdom<br />
Tel: 44 20 77170088,<br />
Email: admin@londoncapitalclub.com,<br />
Web: www.londoncapitalclub.com
GESELLSCHAFT<br />
Joachim Gauck<br />
Facetten des Alters und Alterns erlebbar machen<br />
DIALOG MIT DER ZEIT<br />
Die Erlebnisausstellung<br />
Foto: © Kay Herschelmann<br />
von Dr. Eike Birck<br />
Eine neue Wechselausstellung im Museum für<br />
Kommunikation Berlin widmet sich einem<br />
wichtigen Thema: Wie möchte ich im Alter<br />
leben? Was sind die Herausforderungen des<br />
Älterwerdens? Welche Möglichkeiten und<br />
Chancen eröffnen sich jetzt und in Zukunft?<br />
Bundespräsident Joachim Gauck eröffnete am<br />
31. März die Ausstellung „Dialog mit der Zeit.<br />
Die Erlebnisausstellung“ mit einer packenden<br />
Rede zu neuen Altersbildern in einer Gesellschaft<br />
des längeren Lebens.<br />
So plädierte er dafür, das Alter bewusster neu zu denken und zwar in<br />
Bildern vom Alter und vom Älterwerden, die auch die Potentiale dieser<br />
Lebensspanne beschreiben. „Dann“, so Gauck, „kann es uns gelingen, aus<br />
einer alternden Gesellschaft noch stärker eine selbstbestimmte und starke<br />
Gesellschaft des längeren Lebens zu formen.“<br />
Der Begriff Erlebnisausstellung ist bei „Dialog mit der Zeit“ ganz wörtlich<br />
zu nehmen. In Begleitung von und im Gespräch mit speziell geschulten<br />
Senior-Guides werden die Besucher mit den unterschiedlichen Facetten<br />
des Alters und Alterns konfrontiert. Dabei setzen sich die Gäste nicht nur<br />
mit dem eigenen, sondern auch dem Altern anderer sowie dem demografischen<br />
Wandel unserer Gesellschaft auseinander.<br />
Insgesamt fünf Themenstationen bieten vielfältige Anregungen, sich in<br />
der Gruppe mit den Seniorinnen und Senioren über Vorstellungen und<br />
Erfahrungen auszutauschen. Die speziell für die Ausstellung geschulten<br />
20 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>
column<br />
© Museum für Kommunikation Berlin, Foto: Bert Bostelmann<br />
Foto: © Kay Herschelmann<br />
Senior-Guides sind zwischen 70 und 83 Jahre<br />
alt und geben Erklärungen, regen Diskussionen<br />
an und teilen im Gespräch ihr Wissen rund um<br />
das Thema Alter und Altern mit. Unter den<br />
insgesamt 33 Teammitgliedern sind unter anderem<br />
ein Pfarrer, eine Ausdruckstänzerin, ein<br />
Bootsbauer und ein Psychotherapeut.<br />
Dass das Altern ein ganz natürlicher Prozess<br />
ist, soll eine Videoanimation veranschaulichen.<br />
Im Zeitraffer erleben die Besucher, wie sich das<br />
junge Gesicht des Mädchens „Danielle“ in das<br />
einer alten Frau verwandelt. Zudem wird deutlich,<br />
dass das Altern individuell ist. Jeder lebt<br />
und erlebt diesen Prozess auf unterschiedliche<br />
Art und Weise. Doch begegnen wir immer wieder<br />
auch stereotypen Altersbildern, die durch<br />
den Dialog aufgebrochen werden sollen.<br />
Mit Vorurteilen aufräumen<br />
Neben dem generationsübergreifenden Dialog<br />
bietet die Ausstellung die Möglichkeit zum interaktiven<br />
Selbstversuch, denn das Alter bringt<br />
mehr oder weniger ausgeprägte körperliche<br />
und sensorische Einschränkungen mit sich. An<br />
sechs interaktiven Stationen können die Besucher<br />
erleben, wie sich das Treppensteigen im<br />
Alter anfühlt oder das Öffnen der Haustür mit<br />
zittriger Hand zur schwierigen Aufgabe wird.<br />
Im spielerisch auferlegten „Ruhestand“ erleben<br />
sie, welche Zäsur das Rentenalter bedeuten<br />
kann. Dass der Herbst des Lebens neben möglichen<br />
Einschränkungen auch Bereicherungen<br />
für uns bereithält, führen positive Altersgeschichten<br />
vor Augen. Am Ende ergibt sich<br />
ein differenziertes Bild vom Altern und Altsein,<br />
das mit Vorurteilen aufräumt und nicht<br />
zuletzt die Empathie gegenüber der älteren<br />
Generation befördert.<br />
Die Ausstellung ist eine Produktion des Dialog<br />
im Dunkeln Verein zur Förderung der sozialen<br />
Kreativität e. V. in Kooperation mit dem Museum<br />
für Post und Telekommunikation und wird<br />
gefördert von der Robert Bosch Stiftung und<br />
dem Generali Zukunftsfonds.<br />
DIALOG MIT DER ZEIT.<br />
DIE ERLEBNISAUSSTELLUNG<br />
1. April bis 23. August 2015<br />
Zur Ausstellung gibt es ein umfangreiches<br />
Begleitprogramm mit Vorträgen, Workshops<br />
und Aktionen für Kinder. Für Einzelbesucher/innen<br />
beginnt alle 30 Minuten ein<br />
Rundgang, Schulklassen und Gruppen ab<br />
15 Personen können die Ausstellung nur<br />
nach telefonischer Anmeldung besuchen.<br />
www.mfk-berlin.de<br />
<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 21
GESELLSCHAFT<br />
Hans-Ulrich Jörges<br />
RUDEL<br />
JOURNALISMUS<br />
in der Kritik<br />
von Jessica Hellmann<br />
Opportunismus statt Wahrhaftigkeit? Hans-Ulrich Jörges,<br />
seines Zeichens Stern-Chefredakteur, referierte beim<br />
Dinnertalk im Wirtschaftsclub Düsseldorf über neue<br />
Entwicklungen in der Medienwelt und übte dabei scharfe<br />
Kritik an seiner eigenen Branche. Bei seinem Vortrag<br />
mit dem Titel „Wenn Wölfe heulen – die neue Welt der<br />
Medien“ monierte er, dass insbesondere Journalisten<br />
der überregionalen Zeitungen und Fernsehsender<br />
zunehmend Schönfärberei betreiben und gegen ihre<br />
Recherchepflichten verstoßen.<br />
Stern-Chefredakteur Hans-Ulrich Jörges<br />
Fotos: © Stefanie Siegel<br />
Es waren beeindruckende Bilder eines historischen Moments, die die<br />
Menschen auf der ganzen Welt zutiefst bewegten: Arm in Arm führten<br />
dutzende Staats- und Regierungschefs an jenem Tag im Januar den historischen<br />
Gedenkmarsch für die Opfer der islamistischen Anschläge in<br />
Paris an. Dabei verschwiegen die berichtenden Medien aber zunächst,<br />
dass die Politiker nicht – wie suggeriert – in der ersten Reihe der 1,5 Millionen<br />
demonstrierenden Franzosen durch die Innenstadt gelaufen sind:<br />
Der sogenannte Marsch der Mächtigen wurde in einer abgesperrten<br />
Seitenstraße inszeniert. „Dieser Eindruck war ein falscher Eindruck und<br />
so etwas darf nicht versteckt werden“, sagt Hans-Ulrich Jörges, Mitglied<br />
der Stern-Chefredaktion, mit bestimmter Stimme und nennt dieses<br />
Ereignis als Beispiel für eine zunehmende „Schönfärberei“.<br />
„Wir alle betrachten die Welt durch die Medien, das sind unsere Augen“,<br />
führte der Journalist aus. Im Gegensatz zu den Dingen die im<br />
eigenen Umfeld wahrgenommen werden, müsse man sich beim Rest der<br />
Weltbetrachtung auf die Medien verlassen können. Statt Unbefangenheit,<br />
Wahrhaftigkeit und die Entschlossenheit, nach bestem Wissen und<br />
Gewissen zu berichten und zu kommentieren, mache er aber zunehmend<br />
Schönfärberei, Opportunismus, Oberflächlichkeit, Gedächtnisverlust<br />
und einen Verstoß gegen Recherchepflichten aus. „Ich glaube, dass wir<br />
bei der kritischen Betrachtung der Medien immer größere Probleme<br />
haben, diese Unbefangenheit und Wahrhaftigkeit noch herzustellen.“<br />
Genau diese „gefährlichen“ und „kritikwürdigen“ Seiten der medialen<br />
Entwicklung standen im Fokus seines Vortrags „Wenn Wölfe heulen – die<br />
neue Welt der Medien“ beim Dinnertalk.<br />
Mediale Mobilmachung<br />
Die Gäste im Wirtschaftsclub lauschten aufmerksam den deutlichen<br />
Worten. Seine Kritik untermauerte Jörges dabei mit zahlreichen Beispielen.<br />
So berichtete er unter anderem über die Mahnwache am Brandenburger<br />
Tor in Berlin nach den Anschlägen in Paris, zu der der Zentralrat der<br />
22 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>
Muslime und die türkische Gemeinde in Berlin<br />
aufgerufen hatten. Er selbst war bei der Veranstaltung<br />
anwesend, um herauszufinden, wie<br />
viele Menschen zur Kundgebung kommen<br />
würden. „Unter den offiziell genannten 10.000<br />
Besuchern, waren nach meiner Schätzung<br />
wenige Hände voll Muslime. Davon haben Sie<br />
am nächsten Tag aber nichts in den Zeitungen<br />
gelesen oder in Funk- und Fernsehen gehört“,<br />
so Jörges. „Das wäre in der Berichterstattung<br />
aber ein Muss gewesen.“<br />
Als weiteres Beispiel führt er den Ukraine-<br />
Konflikt an, den er stets als eine mediale Mobilmachung<br />
gegen Russland wahrgenommen<br />
habe. „Eine solch einseitige Berichterstattung<br />
zu einem internationalen Konflikt habe ich<br />
bisher noch nicht erlebt.“ Zwar sei der Konflikt<br />
durchaus von Russland ausgelöst worden, doch<br />
erfahre man in den Medien fast nichts über die<br />
ukrainische Seite. Es dürfe nicht unterschlagen<br />
werden, dass in der relativ schwachen Armee<br />
des Staates Verbände von Rechtsextremisten<br />
eingegliedert und dort militärisch relativ stark<br />
sind. „In einem solchen Konflikt gibt es zwei<br />
Seiten, die wir gefälligst beide angemessen<br />
kritisch betrachten müssen. Und der Leser,<br />
Hörer, Zuschauer kann sich dann selbst eine<br />
Meinung bilden. Aber, dass wir eine Seite<br />
komplett ausblenden, ist nicht in Ordnung.“<br />
Skandalisierung, Emotionalisierung,<br />
Boulevardisierung<br />
Jörges brachte klar zum Ausdruck, dass sich<br />
Journalisten, seiner Ansicht nach, oftmals kollektiv<br />
auf eine Seite schlagen. So kritisierte er<br />
beispielsweise Grenzüberschreitungen bei der<br />
Berichterstattung über die Lokführerstreiks<br />
und den GDL-Chef Claus Weselsky, den<br />
medialen Umgang mit Ex-Kanzlerkandidat<br />
Peer Steinbrück oder dem ehemaligen Limburger<br />
Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst sowie<br />
das Nichtthematisieren der Rolle der Türkei<br />
beim Islamischen Staat. Dabei gehe es ihm<br />
nicht um einzelne Fehlleistungen, sondern um<br />
unbewusste, inzwischen fast automatisch ablaufende<br />
Prozesse in den Medien, die das<br />
öffentliche Leben, unsere Wirklichkeit und<br />
die Gesellschaft rasant verändern. „Diese<br />
konterkarieren den Aufklärungsauftrag der<br />
Medien und viele Menschen spüren, dass<br />
etwas nicht mehr stimmt. Die kritische Haltung<br />
den Medien gegenüber wächst“, sagt<br />
der Kolumnist und fragt: „Warum ticken Journalisten<br />
heute so? Und vor allem: Warum<br />
ticken fast alle gleich?“<br />
Als Urknall dieser Entwicklung nennt er die<br />
Wulff-Affäre. „Die Haltung in den Redaktionen<br />
war: Wir bestimmen, wer regiert. Es gab nicht<br />
mehr die Haltung: Wir kritisieren, schlagen vor<br />
oder regen an. Vielmehr lautete das Motto: Das<br />
wollen wir doch mal sehen.“ Täglich hagelte<br />
es Vorwürfe gegen den damaligen Bundespräsidenten<br />
und von allen Seiten kamen immer<br />
wieder neue dazu. Hans-Ulrich Jörges nennt<br />
das „Rudel-Journalismus“: „Alle rennen in die<br />
gleiche Richtung, alle jagen bis zur Besinnungslosigkeit,<br />
alle schreiben voneinander ab.<br />
Und nur wenige schwimmen gegen den<br />
Strom.“ Die Medien seien zunehmend in<br />
mächtigen Erregungswellen vereint. Skandalisierung,<br />
Emotionalisierung, Boulevardisierung<br />
sieht er als Segel unter denen sie dahinjagen.<br />
Dabei bleiben jedoch journalistische Redlichkeit,<br />
ethische Standards und der Aufklärungsauftrag<br />
auf der Strecke.<br />
Online Medien als Meinungsführer<br />
Grundsätzlich macht er drei Ursachen für den<br />
„Rudel-Journalismus“ aus: Zum einen zählt<br />
dazu die Auflösung der ideologischen Lager<br />
unter den Medien mit dem Ende des kalten<br />
Krieges, die weniger Meinungsvielfalt zur Folge<br />
hat. „Früher konnte man sicher sein, dass jede<br />
Haltung die ein Blatt, ein Sender oder ein Journalist<br />
eingenommen hat, Widerspruch fand;<br />
heute herrscht Konformität.“ Darüber hinaus<br />
spielen auch die Medienkrise und der Kampf<br />
um Auflagen eine Rolle. „Es wird gespart in<br />
den Printmedien. Redaktionen werden ausgedünnt<br />
und immer weniger müssen immer mehr<br />
machen“, erklärt der Experte. Das verlocke zum<br />
Abschreiben, zum Verzicht auf Recherche und<br />
zum Übernehmen von Ergebnissen anderer.<br />
Aus seiner Sicht, gibt es aber einen noch wichtigeren<br />
Grund für die Entwicklung in seiner<br />
Branche: Die neue Hierarchie, in der Online-Medien<br />
Meinungsführer sind. „Der Echtzeit-Journalismus<br />
nimmt sich keine Zeit mehr<br />
zum Nachdenken. In zehn Minuten muss alles<br />
eingeordnet, bewertet und zugespitzt sein“,<br />
so Jörges. Friede sei langweilig, das klicke<br />
niemand an.<br />
„In immer dichterer Folge werden die Säue<br />
durchs Dorf getrieben – und die Säue werden<br />
immer fetter. Alle werden geschlachtet, aber<br />
keine wird vollständig verarbeitet.“ Das sei<br />
auch nicht mehr die Absicht. Stattdessen herrsche<br />
Dauerhysterie. Doch was kann man diesem<br />
Rudel-Journalismus entgegnen? „Betroffene“,<br />
sagt Jörges, „müssen sich wehren, Verantwortliche<br />
in den Medien müssen Nerven, Verstand<br />
und vor allem Haltung bewahren und die<br />
Haltung muss der Kern jeder Journalistenausbildung<br />
sein. Nur der Journalismus selbst,<br />
der das Rudel geschaffen hat, kann es auch<br />
wieder auflösen.“ Seinen Zuhörern rät er, gelegentlich<br />
einfach mal abzuschalten, sich auszuklinken<br />
und vor allem selbst zu denken, statt<br />
denken zu lassen.<br />
<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 23
GESELLSCHAFT<br />
Spitzenmedizin<br />
Moderne Diabetes-Therapie<br />
DIABETES STOPPEN<br />
– HERZRISIKO SENKEN<br />
Diabetes-Erkrankungen müssten deutlich früher diagnostiziert und behandelt<br />
werden, um Risiken für Herz und Gefäße zu senken. Die üblichen Routinekontrollen<br />
von Blutzucker, Blutdruck und Fettwerten reichen dazu nicht aus, so die Ansicht<br />
von Experten. Professor Dietrich Baumgart, Internist und Kardiologe am Preventicum<br />
in Essen und Düsseldorf, teilt diese Meinung und erklärt in <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>, wie mittels<br />
einer modernen Diagnostik und Therapie Vorstufen der Erkrankung erkannt und<br />
Herz-Kreislaufrisiken genauer verfolgt und behandelt werden können.<br />
<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> im Interview mit Professor Dietrich Baumgart, Internist<br />
und Kardiologe am Preventicum in Essen und Düsseldorf<br />
Welche Rolle spielt eine Diabetes-Erkrankung für das Herz-Kreislauf-Risiko?<br />
Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen hängen eng zusammen. Die<br />
größte Gefahr geht immer seltener von metabolischen Entgleisungen aus.<br />
Es sind die Schäden an Gefäßen und schließlich dem Herzen, an denen<br />
die meisten sterben. Intensive Forschungen haben das Wissen auf dem<br />
Gebiet der Cardio-Diabetes in den letzten Jahren stark erweitert. Heute<br />
ist gesichert, dass schon in der frühen Phase der Insulinresistenz das<br />
Risiko für irreparable Gefäßschäden deutlich steigt.<br />
Die Schädigung setzt also schon ein, bevor ein Diabetes Typ2 diagnostiziert<br />
wird?<br />
Ja genau. Bevor es zu einer manifesten Diabetes-Diagnose kommt, liegt<br />
meist „nur“ eine gestörte Glukosetoleranz vor. In dieser Phase können<br />
die Betazellen der Bauchspeicheldrüse die Resistenz noch durch eine<br />
verstärkte Insulinausschüttung kompensieren. Doch schon in diesem<br />
Krankheitsstadium werden die Gefäße massiv geschädigt. So kommt es,<br />
dass viele Diabetes-Patienten bei der Erstdiagnose bereits kardiovaskuläre<br />
Schäden aufweisen, die nicht mehr rückgängig zu machen sind. Aus<br />
diesem Grund reichen auch die üblichen Kontrollen nicht aus.<br />
Was bedeutet Insulinresistenz und wie entsteht sie?<br />
Bei einer Insulinresistenz verlieren die Insulinrezeptoren der Zellen ihre<br />
Fähigkeit auf Insulin zu reagieren. Sie ist zum Teil genetisch bedingt, wird<br />
aber ebenso maßgeblich durch eine falsche Ernährung, Übergewicht,<br />
Bewegungsmangel, Alkohol, Stress und Rauchen begünstigt. Zumeist<br />
bleibt sie lange unentdeckt, da sie zunächst keine Symptome macht.<br />
Genau hier liegt das Problem.<br />
Gibt es denn Möglichkeiten für eine frühzeitige Diagnostik?<br />
Heute gibt es einfache und dennoch sehr zuverlässige Marker, mit denen<br />
sich das individuelle metabolische und kardiovaskuläre Risiko schon sehr<br />
früh präzise bestimmen lässt. Sie heißen: intaktes Proinsulin, C-reaktives<br />
Protein und Adinopektin. Durch deren Verlaufskontrollen können wir<br />
Vorstufen erkennen. Klinische und empirische Studien zeigen, dass<br />
niedrige Werte des Markers „Adinopektin“ auf eine Insulinresistenz<br />
hinweisen. Der Marker „intaktes Proinsulin“ ist ebenfalls ein hochspezifischer<br />
Marker für Insulinresistenz, weist aber zusätzlich auf die Funktionsweise<br />
der Betazellen in der Bauchspeicheldrüse hin. Lässt deren<br />
Funktion nach, können sie die Insulinresistenz nicht mehr kompensieren<br />
und es kommt zur manifesten Diabeteserkrankung. Der dritte Marker,<br />
das sogenannte „C-reaktive Protein (hsCRP)“, gibt deutliche Hinweise auf<br />
chronisch entzündliche Prozesse in der Gefäßwand. Sie sind verantwortlich<br />
für eine gestörte Endothelfunktion (Dehnbarkeit der Arterien),<br />
fördern die Ablagerung von LDL-Partikeln und die Bildung von Plaque<br />
an den Gefäßwänden. Das hsCRP ist sogar mehr als nur ein Marker. Es<br />
ist ein eigenständiger Risikofaktor. Das Risiko für Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankungen steigt nahezu linear mit der Höhe des Markers hsCRP an.<br />
Gibt es effektive Therapien?<br />
Ja, die gibt es. Der Spiegel aller drei Biomarker lässt sich durch Lebensstilveränderungen<br />
wie Gewichtsabnahme und mehr Bewegung sowie<br />
eine gezielte medikamentöse Behandlung positiv beeinflussen. Beim<br />
intakten Proinsulin und hsCRP zeigte zudem eine Therapie mit anderen<br />
Medikamentenkombinationen günstige Veränderungen.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
24 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>
column<br />
Bestimmte Marker im Blut geben bereits sehr früh<br />
Hinweise auf Vorstufen einer Diabeteserkrankung.<br />
Diabetes und Herz-<br />
Kreislauferkrankungen<br />
hängen eng zusammen.<br />
Für Prof. Dr. med. Dietrich Baumgart ist eine<br />
moderne Diabetes-Therapie ein wesentlicher<br />
Baustein zur Senkung von Herz-Kreislauf-Risiken.<br />
Zur Person<br />
Fotos: © Preventicum<br />
Prof. Dr. med. Dietrich Baumgart<br />
ist Kardiologe, Internist und Vorsorgemediziner. Er war lange Jahre Oberarzt des Westdeutschen Herzzentrums Essen<br />
und führt heute zusammen mit dem Radiologen Dr. Thomas Zadow-Eulerich das Zentrum für individualisierte<br />
Medizin Preventicum in Essen und Düsseldorf.<br />
Er wurde als Mitglied der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (European Society of Cardiology, ESC) berufen und ist<br />
Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Internationalen Gesellschaft für Prävention e.V.<br />
Diagnostische Schwerpunkte<br />
· Herzerkrankungen · Moderne Diabetes-Therapien<br />
· Magen-Darmerkrankungen · Bluthochdruck<br />
· Radiologie mit MRT und CT Diagnostik des gesamten Köpers<br />
inklusive orthopädischer und neurologischer Bildgebung Weitere Informationen unter: www.preventicum.de<br />
Kontakt<br />
Preventicum in Essen Preventicum in Düsseldorf:<br />
Theodor-Althoff-Straße 47 · 45133 Essen Königsallee 11 (im Hause Breidenbacher Hof) · 40212 Düsseldorf<br />
Telefon: 02 01.84 717-0 Telefon: 02 11.17 16 07-0<br />
Leistungsspektrum<br />
Innere Medizin | Kardiologie | Radiologie | Gastroenterologie | Endokrinologie | Nephrologie | Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />
<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 25
WIRTSCHAFT<br />
Digitalisierung<br />
HISTORISCHE CHANCEN<br />
durch Digitalisierung für Unternehmer<br />
Führungskräfte müssen ihre Teams befähigen, komplett neu, häufig sogar<br />
disruptiv zu denken, selbst wenn das neue Denken nicht sofort zum<br />
Erfolg führt.<br />
Eva-Miriam Böttcher ist Inhaberin und Unternehmensgründerin<br />
der BCB Business Consulting.<br />
Melanie Goll sprach im <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>-Interview mit Eva-Miriam Böttcher.<br />
Frau Böttcher, ist das Thema Digitalisierung in Deutschlands Unternehmen<br />
angekommen?<br />
Nein, derzeit hat nur rund ein Drittel der Unternehmen bereits die richtigen<br />
Weichen gestellt. Die digitale Transformation wird jedoch überlebenswichtig<br />
sein. Wir befinden uns gerade in der größten postindustriellen Revolution.<br />
Besonders für den Mittelstand ergeben sich hierbei ungeahnte Chancen.<br />
Wie sollten Führungskräfte Ihrer Meinung nach vorgehen, um die<br />
Digitalisierung in ihrem Unternehmen voranzutreiben?<br />
Veränderungsprozesse eines solchen Ausmaßes müssen grundsätzlich<br />
top down angestoßen werden und die Initialzündung von der Unternehmensführung<br />
kommen. Eine neue Unternehmenskultur mit flexiblen<br />
Strukturen und Experimentierräumen, die nachhaltige Veränderungen<br />
überhaupt erst ermöglichen, ist dabei ein zentraler Erfolgsfaktor. Wir<br />
brauchen also auch ein paar „Rebellen“ in Unternehmen, die querdenken<br />
und Fehler machen dürfen. Innovationen entstehen nicht immer in einem<br />
vorhersehbaren Prozess.<br />
Meine Empfehlung wäre, mit einer Bestandsaufnahme in Form eines<br />
Digitalisierungs-Audits zu beginnen. Wir können relativ schnell feststellen,<br />
wie es um den „digitalen Reifegrad“ eines Unternehmens bestellt<br />
ist. Hierzu haben wir bereits geeignete Messmethoden entwickelt. Die<br />
innere Haltung der Mitarbeiter spielt dabei eine herausragende Rolle.<br />
Eine neue Vision muss vermittelt, verstanden und von allen mit Leidenschaft<br />
getragen werden. Damit fordert die Digitalisierung Unternehmer,<br />
gerade auch in Sachen Führung, völlig neu heraus.<br />
Welche Voraussetzungen müssen Führungspersönlichkeiten in Zukunft<br />
mitbringen?<br />
Die bisherigen Funktionen und Kompetenzen einer Führungskraft müssen<br />
auf den Prüfstand gestellt werden. Es entstehen ganz neue Anforderungen.<br />
In den sich in hohem Tempo verändernden Märkten sind schnelle<br />
Businessreflexe gefragt. Das Schlüsselwort heißt Agilität! Wer nicht in der<br />
Lage ist, sich laufend selbst zu reflektieren, verliert bald den Anschluss.<br />
Eva-Miriam Böttcher<br />
Foto: © cream digital pictures<br />
Lustvoller Kontrollverlust – Mit Mut und Vertrauen führen?<br />
Digitalisierung bedeutet keinesfalls nur die technologische Umsetzung.<br />
Mehr denn je brauchen wir gerade in dieser Umbruchphase Führungskräfte,<br />
die eine hohe soziale Kompetenz haben und die die Fähigkeit<br />
mitbringen, die Kluft zwischen der alten Welt und der neuen Welt zu<br />
managen. „Analog“ und „Digital“ müssen zusammen wachsen. Das hat<br />
auch etwas mit unterschiedlichen Altersgruppen zu tun. Ein überzeugendes<br />
Beispiel: der Vorstand von einer großen deutschen Bank lässt sich<br />
von einem Azubi Facebook erklären. Das sind neue Wege des Wissenstransfers,<br />
die ich für unbedingt erforderlich halte. Es geht hier vor allem<br />
um die Fähigkeit, Menschen jenseits von Hierarchien in Netzwerken<br />
aufeinander treffen zu lassen. Durch dieses schnelle Teilen von Wissen in<br />
Netzwerken entstehen intelligentere Organisationen mit einem völlig<br />
neuen Grad an Kreativität und Wissenszuwachs. Dazu muss ich auch die<br />
Kontrolle einmal abgeben können und Mitarbeiter nach Ergebnis und<br />
nicht nach Leistung beurteilen. Wenn ich das als Persönlichkeit nicht<br />
kann, findet Veränderung einfach nicht statt.<br />
Das Aufbrechen von Hierarchiestrukturen – ist dies noch ein langer<br />
Weg in deutschen Unternehmen?<br />
Ich glaube, es gibt Unternehmen, in denen wird es noch lange dauern,<br />
vielleicht zu lange. Diese Unternehmen leben mit dem Risiko, dass sie den<br />
weltweiten Anschluss bei der digitalen Transformation verlieren. Das<br />
hängt oft auch mit der Branche zusammen und den Menschen, die dort<br />
arbeiten. In eher konservativ gewirkten Unternehmenskulturen – denken<br />
Sie zum Beispiel an das Gesundheitswesen, die Banken, die Stahl- oder<br />
auch Chemische Industrie – findet man häufig hierarchische Strukturen,<br />
die nicht von heute auf morgen aufzubrechen sind. Manche Unternehmen<br />
werden diesen Veränderungsprozess voraussichtlich nicht aus eigener<br />
Kraft bewältigen können. Sie sind in diesem Fall gut beraten, rechtzeitig<br />
nach externer Unterstützung zu suchen, denn viel Zeit haben sie nicht.<br />
Wie sehen Sie die Perspektive für die Zukunft?<br />
Ich bin Optimist, nehme hier aber doch eine gewisse Schwere in Deutschland<br />
wahr. Häufig sind wir zu skeptisch. In den Personalabteilungen fragt<br />
man oft als erstes: müssen wir wirklich die First Mover sein, wo sind<br />
die Risiken, welche Arbeitsplätze gehen verloren? Persönlich glaube ich:<br />
es entstehen völlig neue Jobs, aber es fallen auch viele alte Berufsbilder<br />
weg. Nun kommt es darauf an, die richtigen Rahmenbedingungen zu<br />
schaffen. Für Unternehmer bietet sich jetzt die einmalige Chance, den<br />
Weg in Märkte zu finden, die noch vor zehn Jahren unerreichbar schienen.<br />
Der wirtschaftliche Hauptgewinn fällt zukünftig denjenigen zu, die<br />
Dienstleistungen in Ökosystemen neu verknüpfen und diese dann über<br />
das Internet einem unbegrenzten Markt zur Verfügung stellen: Airbnb,<br />
ein Community-Marktplatz für die Vermittlung von Unterkünften, besitzt<br />
kein einziges Hotel selbst. Da werden Geschäftsmodelle komplett auf<br />
den Kopf gestellt. Wer das als Unternehmer verstanden hat, kann ganz<br />
großartige neue Wege gehen.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
ist Inhaberin und Unternehmensgründerin der BCB Business Consulting, mit Firmensitz in Düsseldorf. Die<br />
BCB ist eine Managementberatung und begleitet Unternehmen in den Bereichen Strategie, Prozessoptimierung<br />
und Human Resources. Als Business Coach unterstützt sie Führungskräfte im In- und Ausland bei der<br />
Bewältigung von Change Prozessen. Frau Böttcher ist Dozentin an der HS Fresenius University of Applied<br />
Sciences und u.a. Referentin bei der Deutschen Gesellschaft für Personalführung (DGFP).
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WIRTSCHAFT<br />
Düsseldorf Digital<br />
Digitaler Wandel<br />
Politik in der Pflicht<br />
Für Duin steht fest, dass Kammern und Verbände die Unternehmen bei<br />
der Digitalisierung besser begleiten müssten. Und auch Digitalberater<br />
Thomas Knüwer sieht die Politik in der Pflicht: „Niemand in der Bundesnoch<br />
nicht am Ziel<br />
von Jessica Hellmann<br />
Internet, soziale Netzwerke und Co. haben sich für die Wirtschaft zu wichtigen<br />
Kommunikationsinstrumenten entwickelt. Um Start-Ups und etablierten<br />
Unternehmern die Möglichkeit zu geben, über das Thema Digitalisierung zu<br />
diskutieren, haben die Rheinische Post und der Wirtschaftsclub Düsseldorf<br />
die Netzwerkveranstaltung „Düsseldorf Digital“ ins Leben gerufen. Beim<br />
Auftakt der Reihe im März waren unter anderem NRW-Wirtschaftsminister<br />
Garrelt Duin und Vodafone-Chef Jens Schulte-Bockum zu Gast.<br />
„Das Internet ist nur ein Hype“, erklärte kein Geringerer als Microsoft-<br />
Gründer Bill Gates im Jahr 1995. Schnell musste er jedoch erkennen, dass<br />
diese Annahme ein Irrtum war. Heute ist das World Wide Web aus<br />
dem Alltag nicht wegzudenken und stellt insbesondere für Unternehmen<br />
ein wichtiges Kommunikations- und Marketinginstrument dar. Dennoch<br />
sind viele von ihnen auch 2015 noch nicht online. „Eine Umfrage hat<br />
ergeben, dass 70 Prozent der Unternehmen mit einem Umsatz von weniger<br />
als fünf Millionen Euro mit dem Internet nichts zu tun haben wollen und<br />
weniger als fünf Prozent ihres Umsatzes darin investieren, eine erschreckende<br />
Nachricht“, sagte NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD)<br />
bei der Auftaktveranstaltung von „Düsseldorf Digital“. Die neue Reihe,<br />
die vom Wirtschaftsclub Düsseldorf gemeinsam mit der Rheinischen Post<br />
initiiert wird, soll etablierte Unternehmer, Start-Ups und Vertreter der<br />
digitalen Industrie zusammenbringen.<br />
Garrelt Duin, Wirtschaftsminister NRW<br />
(gr. Abb. oben v. li.) Thomas Knüwer, Digitalberater; Moderator Michael Bröcker,<br />
Chefredakteur Rheinische Post; Prof. Tobias Kollmann, Universität Duisburg-Essen;<br />
Sandro Gianello, Google<br />
28 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>
column<br />
regierung ist kompetent in digitalen Fragen“,<br />
sagte er bei der Podiumsdiskussion im Wirtschaftsclub.<br />
Dabei sorgt bei ihm vor allem die<br />
Diskussion über den Breitbandausbau für Verärgerung.<br />
Nach Plänen der Bundesregierung<br />
sollen in Deutschland bis 2018 zwar flächendeckend<br />
Leitungen mit 50 Megabit in der<br />
Sekunde zur Verfügung stehen; in Knüwers<br />
Augen reicht das aber noch lange nicht aus:<br />
„Ein Politiker der sich dafür feiert, der kann<br />
auch jeden Morgen eine Ehrenrunde ums Bett<br />
drehen, weil er es geschafft hat, aufzustehen.“<br />
Wenn dem Thema nicht mehr Bedeutung<br />
zugemessen wird, könnte Deutschland im Bereich<br />
der Softwareentwicklung bald weit hinter<br />
andere Länder zurückfallen: „England hat<br />
weitaus mehr Start-Ups als Deutschland bei<br />
weniger Bevölkerung: Warum? Weil in England<br />
jemand, der ein Start-Up gründet, hoch angesehen<br />
ist.“ Dort werde er gefeiert. Die deutsche<br />
Gründermentalität lässt das jedoch nicht zu.<br />
„Entscheidend ist, dass man den Weg nach vorne<br />
geht und die Entwicklung positiv umarmt“,<br />
so der Digitalberater weiter. Es brauche in<br />
Zukunft zwei Dinge: Zum einen sollten Politiker<br />
sich intensiver mit den sozialen Netzwerken<br />
beschäftigen und eine positivere Einstellung<br />
gegenüber Facebook und Co. schaffen. „Ja, da<br />
werden Daten in den USA gesammelt, aber solange<br />
die uns sowieso komplett überwachen, ist<br />
das doch ziemlich egal“, gibt er zu bedenken.<br />
Auf der zweiten Ebene müsse man Kompetenz<br />
schaffen. Ein Internetminister sei vielleicht der<br />
einzige Weg, das Thema voranzutreiben.<br />
Weichen gestellt<br />
Professor Tobias Kollmann sieht in Sachen<br />
Digitalisierung in Deutschland aber durchaus<br />
eine positive Entwicklung: „Mit Sicherheit<br />
sind wir in den letzten Jahren nicht vorneweg<br />
gelaufen, was die Wichtigkeit des Themas<br />
angeht, aber diese dynamische Welt muss eben<br />
auch erst mal in den Entscheidungsebenen<br />
der Politik ankommen. Dort sind schließlich<br />
keine Digital Natives zu finden“, so der Wirtschaftswissenschaftler.<br />
Das Thema sei aber<br />
erkannt und die Weichen gestellt worden.<br />
„Wissen muss auch im politischen Apparat<br />
verankert werden. Ich glaube, es ist angekommen<br />
und wir sind an der Schwelle zu den konkreten<br />
Maßnahmen.“<br />
Sandro Gianello von Google sieht ebenfalls<br />
positive Ansätze: „Bei aller Kritik tut Deutschland<br />
auch ein bisschen mehr Selbstvertrauen<br />
gut. Es werden schließlich Unternehmen in<br />
diesem Bereich gegründet, sowohl in Berlin<br />
als auch in Düsseldorf.“ Es habe schwierigere<br />
Zeiten gegeben, um Unternehmer zu sein als<br />
das heute der Fall ist.<br />
Mehr Technikoffenheit<br />
Mit einem bekannten Beispiel belegt er, dass<br />
sich das Bewusstsein für die Wichtigkeit der<br />
digitalen Welt durchaus verändert hat: Es gebe<br />
seit Jahren starke Kritik an Street View und am<br />
Umgang mit Daten bei Google. „Heute fragen<br />
aber immer wieder Unternehmen an, wann wir<br />
endlich vorbeikommen und neue Aufnahmen<br />
machen, weil sie zum Beispiel in das Gebäude<br />
investiert haben“, erzählt Gianello. „Auch<br />
Bürgermeister beschweren sich und wollen<br />
neuere Aufnahmen von ihren Städten haben.<br />
Heute wird Street View genutzt; damals war<br />
es das schlimmste Beispiel, wie man mit Innovation<br />
umgehen kann.“ In dieser Hinsicht<br />
würde Deutschland ein bisschen mehr Technikoffenheit<br />
guttun.<br />
Dass das Thema Digitalisierung durchaus<br />
schon eine wichtige Rolle in der Düsseldorfer<br />
Wirtschaft spielt, wurde durch das große Interesse<br />
an der Netzwerkveranstaltung bestätigt.<br />
Die Gäste erschienen zahlreich im Wirtschaftsclub,<br />
um sich zu informieren, auszutauschen<br />
und zu diskutieren. Darunter war auch Hauptredner<br />
Vodafone-Chef Jens Schulte-Bockum<br />
zu finden, der erklärte, dass sein Unternehmen<br />
bereits in sämtlichen digitalen Kanälen wie<br />
Facebook, Twitter oder Xing aktiv ist. Auch in<br />
Zukunft sollen die sozialen Netzwerke eine<br />
große Rolle spielen: „Die klassische Werbung<br />
ist nur noch ein Teilausschnitt davon, wie<br />
Kunden Unternehmen wahrnehmen. Das Gros<br />
läuft über Ratings und Empfehlungen.“ Sogar<br />
ein Social Media Listening sei entwickelt<br />
worden, das aufzeigt, was im Netz über das<br />
Unternehmen gesprochen wird. „Wir haben<br />
den digitalen Wandel verstanden, aber wir<br />
sind noch längst nicht am Ziel.“<br />
Digitalisierung nicht aufzuhalten<br />
Allerdings haben noch nicht alle Unternehmer<br />
die Wichtigkeit dieses Themas erkannt. „Die<br />
Digitalisierung ist nicht aufzuhalten“, sagte<br />
Gastredner Klemens Skibicki, Professor für<br />
Wirtschaftsgeschichte. „Ob man diesen Prozess<br />
gut findet oder nicht, ist unerheblich.“ Allerdings<br />
sind deutsche Unternehmen seiner Ansicht<br />
nach noch am Anfang dieser Entwicklung.<br />
Er weist aber auch darauf hin, dass sich<br />
das Kundenverhalten verändert hat: Empfehlungen<br />
bei Facebook seien weitaus relevanter,<br />
als viele glaubten. „Darauf müssen Unternehmen<br />
reagieren.“<br />
Nach dem großen Interesse an der Veranstaltung<br />
kündigten Rheinische Post und Wirtschaftsclub<br />
bereits eine Fortsetzung an. „Düsseldorf<br />
Digital“ soll ab sofort regelmäßig stattfinden,<br />
um Start-Ups und etablierte Unternehmen<br />
zusammenzubringen.<br />
Prof. Klemens Skibicki, Wirtschaftshistoriker<br />
Fotos: © Oleksandr Voskresensky<br />
Jens Schulte-Bockum, Vorstandschef Vodafone<br />
<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 29
WIRTSCHAFT<br />
Digitale Megatrends<br />
SERENDIPITY<br />
als Erfolgsfaktor für das Marketing der Zukunft<br />
von Angela Munkert<br />
Megatrends in der Digitalisierung: Prof. Dr. Miriam Meckel verrät<br />
ihr Rezept, aus einem traditionellen Printprodukt ein schnelles<br />
und anspruchsvolles Fachmagazin zu kreieren.<br />
„Das Marketing der Zukunft setzt auf die Kraft der Überraschung<br />
– Serendipity – als Gegenpol zur unaufhaltsam wachsenden Over-<br />
Customization“, benannte Prof. Dr. Miriam Meckel beim Clubabend<br />
des Marketing Club Düsseldorf die Herausforderungen für das Marketing<br />
im Zeitalter der Digitalisierung. Die 47-jährige Professorin für<br />
Kommunikationswissenschaften, Journalistin und ehemalige Staatssekretärin<br />
für Medien steht vor der großen Aufgabe, das Printmagazin<br />
Wirtschaftswoche in das digitale Zeitalter zu transferieren und dabei<br />
die vorhandene Leserschaft mitzunehmen. Ein Thema, das in den vergangenen<br />
Jahren viele Lehrstücke für die Medienwelt bereit hielt und<br />
für das es noch immer keinen Königsweg gibt. Die Konkurrenz um<br />
Aufmerksamkeit und die Bedeutung von Qualitätsjournalismus im<br />
Rennen um Klickzahlen sorgen in klassischen Redaktionen auch heute<br />
noch für Stirnrunzeln.
column<br />
Fotos: © Silvia Gertler<br />
Umso gespannter lauschten die rund 120 führenden<br />
Düsseldorfer Marketing-Experten dem<br />
Impulsvortrag der renommierten Kommunikationswissenschaftlerin<br />
und Chefredakteurin<br />
der Wirtschaftswoche zum Thema „Megatrends<br />
in der Digitalisierung“ in den Räumen<br />
des Wirtschaftsclub Düsseldorf.<br />
Genauere Vorhersagen<br />
Die drei Megatrends, die nicht nur für die<br />
Medienbranche sondern von der Industrie,<br />
über die Medizin bis hin zum Marketing aktuell<br />
die bekannten Grenzen des Möglichen<br />
aufbrechen, seien demnach mit den Schlagworten<br />
Big Data, Cloud Computing und<br />
Digital Enhancement zu bezeichnen. Obwohl<br />
die individualisierte Kundenansprache in der<br />
Marketingwelt schon seit langem ein heißes<br />
Thema ist, lassen technologische Sprünge und<br />
die wachsende Bereitschaft der Menschen<br />
ihre persönlichen Daten frei zu geben, immer<br />
genauere und treffsicherere Vorhersagen zum<br />
Userverhalten, zu den Interessen und Wünschen<br />
der Kunden, zu.<br />
„Wir befinden uns im Zeitalter des Zugangs,<br />
nicht des Besitzens“, bezog sich Meckel auf<br />
den Soziologen und Ökonom Jeremy Rifkin.<br />
Carsharing und Musik-Dienste sind hier bereits<br />
im Alltag angekommene Systeme. Durch<br />
die Entwicklung von Mega-Computern und<br />
Lösungen, die die Interaktion von Mensch<br />
und Maschine (M2M) ermöglichen, sind<br />
nicht nur im Bereich der Medizintechnik<br />
wahre Wunder möglich. „Durch die Zusammenlegung<br />
der Potenziale von Robotern,<br />
Computern, Daten und Menschen lässt sich<br />
die Produktivität in allen Bereichen der Wertschöpfungskette<br />
massiv verbessern“, so Meckel.<br />
Allerdings sei genau hierin auch ein großes<br />
Risiko zu sehen, denn wo der Roboter den<br />
Mensch ersetzt, entfallen Arbeitsplätze. „Der<br />
Mensch muss sich in seiner geistig-kreativen<br />
Fähigkeit neu erfinden, um auch in Zukunft<br />
gegen Roboter und Computer im Berufsleben<br />
bestehen zu können“, so ihre These.<br />
„Always on“<br />
Diese Entwicklungen der Digitalisierung und<br />
damit der Veränderung unserer Welt seien<br />
gleichermaßen „beängstigend wie beeindruckend“.<br />
Aus den großen Trends der Digitalisierung<br />
ergeben sich Herausforderungen, für<br />
die es gilt, einen Weg zu finden, mit ihnen<br />
umzugehen. „Always on“ zu sein verändert<br />
die Art, wie wir Nachrichten und Informationen<br />
konsumieren, wie wir arbeiten und wie<br />
wir in der analogen Welt mit unserer Umwelt<br />
interagieren. Die IT-Security, die Sicherheit<br />
unserer Daten, wird zukünftig ein sehr viel<br />
teureres Gut werden. Auch die Qualität von<br />
Informationen ist häufig nur schwer zu<br />
beurteilen. Wer entscheidet, welche Informationen<br />
wichtig sind und in Suchmaschinen<br />
hoch gerankt werden? Und ist eine Information<br />
richtiger, weil sie als erster Treffer in einer<br />
Suchanfrage erscheint?<br />
Hier schlug Meckel den Bogen zurück zu<br />
ihrem Produkt, dem Qualitätsjournalismus.<br />
Ob auf Papier oder Digital, der Journalismus<br />
wird sich in der Zukunft an das Userverhalten<br />
und die Nutzungsgewohnheiten anpassen<br />
müssen, was die Aufbereitung und Zugangsmöglichkeiten<br />
angeht. Aber ein Magazin wie<br />
die Wirtschaftswoche hat noch einen Bonus<br />
– die vierte Herausforderung: Serendipity – die<br />
Kraft der unerwarteten Überraschung. Das<br />
gelte eigentlich für alle Bereiche, die durch<br />
die digitale Vernetzung berechenbar und<br />
vorhersehbar sind und werden. In denen<br />
Algorithmen schon wissen, was wir wollen,<br />
bevor wir den Wunsch selber formuliert<br />
haben. Im Rennen um Kunden und Aufmerksamkeit<br />
wird Serendipity – die Überraschung,<br />
das Unerwartete – zum Erfolgsfaktor für das<br />
Marketing der Zukunft.<br />
Auf die Wirtschaftswoche bezogen heißt das:<br />
„Online finden wir die Information die<br />
wir suchen, analog werden wir gelegentlich<br />
auch überrascht von Themen, die wir nicht<br />
gesucht haben, die uns aber trotzdem fesseln<br />
und bewegen.“<br />
<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 31
WIRTSCHAFT<br />
Kundenbindung<br />
HERZENSSACHE<br />
KUNDE<br />
Er ist ein Mann, der auch unbequeme Wahrheiten<br />
ausspricht. Bereits vor 20 Jahren warnte<br />
Edgar K. Geffroy Unternehmer davor, dass sie<br />
ihre Kunden aus dem Blick verlieren. Sein Buch<br />
„Das Einzige, was stört, ist der Kunde“ wurde<br />
ein Riesenerfolg. Jetzt wagt er mit seiner neuen<br />
Publikation „Herzenssache Kunde“ den nächsten<br />
Schritt. <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> hat mit dem erfolgreichen<br />
Unternehmensberater gesprochen.<br />
Dr. Eike Birck im <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>-Interview mit Edgar K. Geffroy<br />
Herr Geffroy, vor 20 Jahren stand das Thema „Kundenorientierung“<br />
schon mal im Fokus. Was ist passiert?<br />
Das war eine sehr spannende Zeit. Den Unternehmern wurde bewusst,<br />
dass die Zufriedenheit der Kunden mehr zählt als der Profit. Das war eine<br />
Hochära der Kundenorientierung. Doch danach haben die Controller<br />
übernommen und die Unternehmen ausschließlich unter Profitgesichtspunkten<br />
betrachtet. Damit schlug das Pendel wieder zurück. Eine Rückbewegung,<br />
so wie wir sie heute beobachten, ist feststellbar. Eine gefährliche<br />
Entwicklung, denn der Kunde heute hat viel mehr Macht als noch<br />
vor 20 Jahren.<br />
Sie haben den Begriff Clienting geprägt. Was verbirgt sich dahinter?<br />
Nicht der Markt steht an erster Stelle, sondern der Kunde. Das Individuum<br />
steht im Mittelpunkt. Darum baue ich alles andere auf. Dabei muss<br />
jedoch das ganze Unternehmen mitziehen – von der Führungsetage bis zu<br />
jedem einzelnen Mitarbeiter, damit das funktioniert. Der Kunde will ein<br />
Unikat haben, eine einzigartige Leistung und so möchte er auch behandelt<br />
werden. Heute wird beispielsweise kein Auto so gebaut wie das andere.<br />
Die Hersteller berücksichtigen die individuellen Kundenwünsche. Es geht<br />
darum, diese Kundenbeziehung aufzubauen und vor allem auch zu halten<br />
und zu intensivieren. Das ist eine Herausforderung für die Unternehmen.<br />
Kundenbindung und Kundenfindung im digitalen Zeitalter. Wie funktioniert<br />
das?<br />
Die Spielregeln zukünftiger Geschäftserfolge haben sich dramatisch<br />
gewandelt und man kann von einem „Kopfstand der Marktgesetze“ ausgehen.<br />
Wer seine eigene Konjunktur machen will, muss die Grundfeste<br />
bisheriger unumstößlicher Vorgehensweisen infrage stellen. Bewährtes<br />
bricht immer mehr weg. Neues entsteht. Vor uns liegt der größte Paradigmenwechsel<br />
der Wirtschaftsgeschichte. Die digitale Welt verändert unsere<br />
Geschäftsmodelle und ein neues Kundenzeitalter bricht an. Der Kunde<br />
heute ist nicht ausschließlich im Internet unterwegs – er ist sowohl als<br />
auch. Darauf müssen Unternehmen reagieren.<br />
Häufig heißt es, das persönliche Gespräch sei durch nichts zu ersetzen.<br />
Wie sollte die Ansprache an potenzielle Kunden sein?<br />
Wir wissen, dass heute zunehmend mobil gegoogelt wird. Wer keine mobile<br />
Seite hat, hat schlechte Karten. Dabei müssen die Ansprache und die<br />
Betreuung im Netz genauso persönlich und individuell sein wie bei einem<br />
Vier-Augen-Gespräch. Meine These ist, dass je natürlicher die Kommunikation<br />
im Internet funktioniert, desto erfolgreicher ist sie. Spracherkennung<br />
ist dabei ein sehr spannendes Tool. Dem Unternehmer sollte es<br />
gelingen, auf den verschiedensten Kanälen präsent zu sein. Spielte man<br />
vorher auf der Flöte, so braucht man heute das gesamte Klavier. Dabei ist<br />
die Überlegung anzustellen, welche Kunden man überhaupt erreichen<br />
möchte, denn die Kundenelite gewinnt man nicht auf Facebook. Man<br />
muss hier auch für die Unternehmen individuelle Lösungen finden.<br />
Inwiefern „tickt“ der digitale Kunde anders?<br />
Das Internet mit seinen Möglichkeiten ist in der Normalität angekommen,<br />
trotzdem gibt es den Kunden, der ausschließlich digital unterwegs<br />
ist nicht – oder nur zu einem verschwindend geringen Prozentsatz. Die<br />
digitale Welt stellt dieselben Anforderungen, als würde ein Kunde im Geschäft<br />
einkaufen. Dieselben Kriterien sind zu erfüllen und es sollte in der<br />
Abwicklung möglichst einfach sein. Also: mit höchster Serviceorientierung.<br />
Wie sieht Ihre Zielgruppe aus?<br />
Meine Zielgruppe bewegt sich quer durch alle Branchen mit einer gewissen<br />
Konzentration auf den Finanzdienstleistungssektor, in dem ich selbst<br />
lange tätig war. Aber vom Maschinenbauer über Microsoft bis hin zu<br />
Großbäckereien ist bei uns jede Branche vertreten. Wir unterstützen alle<br />
Unternehmen, die bereit sind, neue Wege zu gehen. Entweder weil sie<br />
sich verändern müssen oder weil sie es wollen.<br />
Welcher ist aus Ihrer Sicht der größte Fehler, den Unternehmen im Umgang<br />
mit ihren Kunden machen?<br />
Der größte Fehler ist die Sicht von innen nach außen. Die Unternehmen<br />
wissen vielfach gar nicht, was ihre Kunden wirklich wollen beziehungsweise<br />
glauben es zu wissen. Da muss man genau hinschauen, um herauszufinden,<br />
was der Kunde denkt. Das gelingt im Grunde ganz einfach<br />
durch intensives Zuhören. Der Kunde kennt zwar nicht die Lösung, aber<br />
er kann seine Ansprüche formulieren. Davon ausgehend muss im nächsten<br />
Schritt das Mindset verändert werden – und zwar im gesamten Unternehmen.<br />
Die Sicht sollte künftig von außen nach innen erfolgen. Das erfordert<br />
eine kreative Leistung. Nach Facebook oder dem Smartphone hat<br />
auch kein Kunde gerufen, aber nun sind diese Produkte nicht mehr wegzudenken.<br />
Das sind alles Innovationen, die nicht „Made in Germany“ sind.<br />
Ist es ein deutsches Phänomen, dass der Kunde offenbar nicht im Mittelpunkt<br />
der Unternehmen steht? Können wir hier von anderen Nationen<br />
etwas lernen?<br />
Man muss im Kopf des Kunden sein. Ich behaupte, dass 90 Prozent der<br />
deutschen Unternehmen das noch nicht verstanden haben. Jenseits des<br />
32 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>
column<br />
Der Kunde hat<br />
heute mehr Macht<br />
Fotos: © Geffroy GmbH<br />
Großen Teiches ist man da schon deutlich weiter. Airbnb beispielsweise<br />
vermittelt etwa 240.000 Übernachtungen am Tag. Bevor das Unternehmen<br />
gestartet ist, wurden selbst Schlafgelegenheiten ausprobiert, um zu<br />
verstehen, was für die Kunden wichtig ist. Oder der Online-Vermittlungsdienst<br />
von Fahrgästen Uber, der steht zwar gerade in der Kritik, aber<br />
der Ansatz ist richtig, denn die Macher sind erst wochenlang mit den<br />
Kunden mitgefahren. Diese Art muss in Deutschland erst gelernt werden<br />
und das schnell, wenn man den Anschluss an den Weltmarkt nicht verlieren<br />
möchte. Im Silicon Valley ist man schon viel weiter. Hier hat man den<br />
Weltmarkt im Visier und das Verständnis „Unsere Kunden sind alle“. In<br />
Deutschland ruht man sich zu sehr auf dem Label „Made in Germany“<br />
aus. Das ist eine gefährliche Entwicklung.<br />
Zur Person<br />
Edgar K. Geffroy<br />
ist Unternehmer, Wirtschaftsredner, Bestsellerautor und<br />
Business-Neudenker. Mit 30 Jahren Berufserfahrung als<br />
Unternehmensberater zählt er heute zu den erfolgreichsten<br />
Referenten und Vordenkern in Deutschland. Der Erfinder des<br />
Clienting® setzte bereits in den 90er Jahren neue Maßstäbe im<br />
Bereich Kundenorientierung und Veränderung durch den<br />
digitalen Wandel. Durch seine charismatische Art begeistert und<br />
motiviert er jährlich Tausende Zuhörer und inspiriert zu<br />
unternehmerischem Neudenken.<br />
Ihr Terminkalender ist recht voll. Wie bekommen Sie den Kopf frei für<br />
neue Ideen?<br />
Am besten beim Joggen oder Autofahren. Ich bin ein Infoholiker. Ich<br />
höre zu, ich lese viel und setze die Dinge wieder anders zusammen. So<br />
entstehen neue Ideen und Lösungen.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
HerzenssacHe<br />
Kunde<br />
Die sieben Schlüssel zu einzigartigem<br />
Kundenerfolg mit Clienting<br />
Edgar K. Geffroy<br />
Edgar K. Geffroy<br />
Herzenssache Kunde<br />
Edgar K. Geffroy gibt einen Ausblick<br />
auf die Zukunft einer Kundenorientierung,<br />
in der der digitale Kunde eine<br />
immer wichtigere Rolle einnehmen<br />
wird. Mit Clienting stellte er die<br />
Kundenorientierung konsequent auf<br />
eine völlig neue Stufe. Von diesen<br />
Richtlinien konnten bereits zahlreiche<br />
große Firmen profitieren – in seinem<br />
neuen Buch präsentiert er die sieben<br />
grundlegenden Schritte des Clientings.<br />
Terminhinweis:<br />
Im März hatten die Mitglieder des Wirtschaftsclubs Düsseldorf<br />
die Gelegenheit, Edgar K. Geffroy live im Rahmen eines Seminars<br />
zu erleben.<br />
Wegen des regen Zuspruchs gibt es nun im Juni zwei weitere Termine:<br />
11.06.15 Herzenssache Kunde<br />
12.06.15 Herzenssache Kunde im Internet<br />
Anmeldung unter: http://geffroy.com/#seminare
WIRTSCHAFT<br />
Businesstalk<br />
Auf ein Wort<br />
Fünf Fragen an Andreas Rebbelmund,<br />
Geschäftsführer Breuninger Düsseldorf<br />
Herr Rebbelmund, wie zufrieden sind Sie mit<br />
dem Geschäftsjahr 2014?<br />
Wir sind mit dem Jahr 2014 sehr zufrieden<br />
und auch 2015 hat sehr gut angefangen.<br />
Breuninger ist mittlerweile ein fester Bestandteil<br />
Düsseldorfs und wird von vielen Düsseldorfern<br />
und Menschen die unsere Stadt besuchen,<br />
bewusst angesteuert. Nach dem ersten<br />
Quartal 2015 bestätigt sich der positive Trend<br />
aus 2014.<br />
Die Perspektive für 2015?<br />
Es läuft sehr gut und wir sind mit den Umsätzen<br />
und der Frequenz zufrieden. Auch wenn<br />
die Bauarbeiten auf der Ostseite noch in vollem<br />
Gang sind und die S-Bahntrasse direkt vor unseren<br />
Eingängen verläuft, wird sich das Umfeld<br />
nach Abschluss der Bauarbeiten und der Verlegung<br />
der Stadtbahn weiter verbessern. Von unserem<br />
Sortiment her haben wir Anregungen<br />
unserer Kunden aufgenommen, um noch bessere<br />
Marken anzubieten und das Shoppen zum<br />
Erlebnis zu machen.<br />
Sind Events geplant?<br />
Wir sind ein Fashion- und Lifestyle Unternehmen.<br />
Es gehört zu unserer DNA unserem Gast<br />
das Breuninger - Gefühl durch Events erlebbar<br />
zu machen. Schon im ersten Quartal haben wir<br />
viele Veranstaltungen im Haus gehabt. Beispielsweise:<br />
Breuninger meets Thomas Rath.<br />
Ein Designer <strong>Talk</strong> in der Sansibar mit anschließendem<br />
Privat Shopping. Eine große Marc Cain<br />
Modenschau zur Messe Gallery, ein Abendevent<br />
zu unserem Schaufenster der Künstlerin<br />
Luka Fineisen, ein Afterwork Ladies Lunch mit<br />
der Vogue Chefredakteurin Christiane Arp um<br />
nur einige zu nennen. Viele weitere Veranstaltungen<br />
und spannende Aktionen für unsere<br />
Kunden sind geplant.<br />
Woher kommen Ihre Kunden?<br />
Unsere Kunden kommen aus Düsseldorf, ganz<br />
Nordrhein-Westfalen und aus dem Ausland.<br />
Wir haben zum Beispiel viele Holländer im<br />
Haus. Das Geschäft mit unseren chinesischen<br />
Kunden nimmt stark zu und auch die Kunden<br />
aus dem arabischen Raum haben eine immer<br />
stärkere Wichtigkeit. Wir haben uns auf alle<br />
wichtigen ausländischen Gäste eingestellt und<br />
können sie in ihrer Landessprache empfangen<br />
und durch unser Haus begleiten.<br />
Stichwort Gastronomie bei Breuninger?<br />
Die Sansibar ist vom ersten Tag an hervorragend<br />
angenommen worden. Sie ist ein sehr<br />
wichtiger Teil in unserem Konzept, um unseren<br />
Gästen ein angenehmes Einkaufserlebnis<br />
zu bieten. Und: Schon heute besteht die Möglichkeit<br />
neben der Confiserie und der Sansibar,<br />
im gesamten Haus Café zu genießen.<br />
Foto: © Breuninger<br />
American Airlines mit neuer täglicher<br />
Verbindung zwischen Frankfurt und Miami<br />
American Airlines bietet ab dem 15. Mai 2015<br />
einen weiteren täglichen Flug in die Vereinigten<br />
Staaten von Frankfurt (FRA) nach Miami<br />
(MIA) mit einer Boeing 767-300 an. Durch die<br />
neue Strecke von Frankfurt zum American<br />
Airlines Drehkreuz in Miami werden 130 weitere<br />
regionale und internationale Verbindungen<br />
nach Mexiko, der Karibik sowie Zentral- und<br />
Südamerika angeboten. „Ein täglicher Flug<br />
von Frankfurt nach Miami ist für uns eine<br />
sehr spannende Entwicklung”, kommentiert<br />
Suzanne Boda, American’s Senior Vice President<br />
für Asien, Kanada, Europa und Cargo.<br />
„Wir freuen uns sehr unseren deutschen Kunden<br />
im Passagier- und Frachtbereich mehr<br />
Möglichkeiten in die Vereinigten Staaten anzubieten.<br />
Unsere Kunden haben bereits die Möglichkeit,<br />
ab Frankfurt nach Dallas/Fort Worth,<br />
Philadelphia und Charlotte direkt zu fliegen.<br />
Nun steht auch ein Direktflug nach Miami zur<br />
Verfügung inklusive eines ausgedehnten Netzwerkes<br />
nach Zentral- und Südamerika. Frankfurt<br />
ist ebenso ein enorm wichtiger Flughafen<br />
für unsere Frachtkunden, welche sich auf weitere<br />
Möglichkeiten, die dieser Flug zu bieten<br />
hat, freuen können.“ Weitere Informationen:<br />
www.aa.com<br />
Foto: © American Airlines<br />
34 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>
Gute Wirtschaftslage im Rheinland<br />
„Die rheinische Wirtschaft freut sich zum<br />
Jahresbeginn 2015 über eine im langjährigen<br />
Vergleich überdurchschnittlich gute Geschäftslage.“<br />
Das betonten Michael Wenge, Hauptgeschäftsführer<br />
der Industrie- und Handelskammer<br />
(IHK) Wuppertal – Solingen – Remscheid,<br />
und sein Düsseldorfer Kollege Dr. Udo Siepmann.<br />
Gemeinsam stellten sie das neue „Konjunkturbarometer<br />
Rheinland“ vor.<br />
Derzeit halten 38 Prozent der Unternehmen<br />
ihre Lage für gut, 50 Prozent für befriedigend<br />
und nur 12 Prozent für schlecht. „Der Geschäftslageindex,<br />
der die Differenz der positiven<br />
und negativen Lageeinschätzungen wiedergibt,<br />
bleibt seit Anfang 2014 mit einem<br />
Wert von plus 26 Punkten auf einem relativ<br />
hohen Niveau“, unterstrich Wenge. Basis für<br />
diese Zahlen sind Umfragen der sechs IHKs im<br />
Rheinland (Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf,<br />
Köln, Mittlerer Niederrhein und Wuppertal-Solingen-Remscheid)<br />
an denen sich<br />
mehr als 2.500 Betriebe beteiligt hatten.<br />
Die Unternehmen bewerten auch die konjunkturellen<br />
Aussichten überwiegend positiv. Die<br />
gesunkenen Energie- und Rohstoffpreise und<br />
der schwache Euro geben insbesondere<br />
der Industrie konjunkturellen Rückenwind.<br />
„Getrübt werden die Geschäftserwartungen<br />
durch die geopolitischen Krisen, insbesondere<br />
den Ukraine-Konflikt – aber auch durch<br />
die arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen der<br />
Bundesregierung“, so die beiden IHK-Chefs.<br />
Die Investitionsneigung der Unternehmen<br />
bleibt verhalten, ist aber seit Herbst 2014 gestiegen.<br />
Als Gründe hierfür können das sehr<br />
niedrige Zinsniveau, aber auch die vergleichsweise<br />
stabilen konjunkturellen Perspektiven<br />
genannt werden.<br />
Foto: © Messe Duesseldorf / ctillmann<br />
Kongresse und Konferenzen<br />
mit starken Zuwächsen<br />
Im Jahr 2014 haben Geschäftsreisen aus Europa zu Kongressen<br />
und Konferenzen in Deutschland um 5 Prozent zugenommen<br />
– sie erweisen sich somit als stärkstes Segment innerhalb des<br />
Geschäftsreisesektors.<br />
Foto: © Creative Collection<br />
Deutschland ist Spitzenreiter unter den Geschäftsreisezielen<br />
von Europäern: Im Jahr 2014<br />
führten insgesamt 12,4 Millionen Reisen europäischer<br />
Geschäftsleute nach Deutschland.<br />
Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes<br />
der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT):<br />
„Dabei erwiesen sich insbesondere die 6,9 Millionen<br />
promotablen Geschäftsreisen zu Messen,<br />
Meetings, Incentives, Kongressen und<br />
Events mit einem Anteil von 56 Prozent und<br />
einem leichten Wachstum (plus 1 Prozent gegenüber<br />
dem Vorjahr) als wichtiger und stabiler<br />
Faktor bei der Entwicklung der Geschäftsreisen<br />
aus Europa. Alleine 3,7 Millionen (30<br />
Prozent) aller geschäftlichen Reisen sind durch<br />
Konferenzen und Kongresse bedingt – gegenüber<br />
2013 verzeichnete dieses Segment im Vorjahr<br />
einen Zuwachs von 5 Prozent“<br />
(Quelle: DZT/IPK International und World Travel Monitor<br />
(WTM)).<br />
Matthias Schultze, Geschäftsführer des GCB<br />
German Convention Bureau e.V.: „Seit fünf<br />
Jahren verzeichnet das Segment der Geschäftsreisen<br />
zu Tagungen und Kongressen in<br />
Deutschland einen kontinuierlichen Zuwachs:<br />
von 2,3 Millionen im Jahr 2009 auf 3,7 Millionen<br />
im Jahr 2014.“ Gründe für diesen Erfolg<br />
sind aus seiner Sicht die hervorragende Infrastruktur<br />
und das sehr gute Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis. „Zu den wichtigen Kriterien für<br />
Veranstaltungsplaner gehören aber auch die<br />
Kompetenzen deutscher Städte und Regionen<br />
in bedeutenden Bereichen von Wirtschaft und<br />
Wissenschaft sowie Deutschlands Image als<br />
führender Standort auf den Gebieten Nachhaltigkeit<br />
und Innovation“, erklärt Schultze.<br />
<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 35
WIRTSCHAFT<br />
Deutsche Bundesbank Düsseldorf<br />
POLITIK BRAUCHT<br />
LANGE LINIEN<br />
„Heute kehre ich an eine alte Wirkungsstätte zurück!“ – mit dieser Aussage<br />
überraschte Ministerpräsidentin Hannelore Kraft ihre Zuhörer bei einem<br />
Empfang der Deutschen Bundesbank in Düsseldorf. Im Rahmen ihrer<br />
Ausbildung zur Bankkauffrau sei sie regelmäßig zur Bundesbank gegangen,<br />
um dort Bargeld einzuzahlen: „Das geschah total unauffällig, ideales<br />
Transportmittel war eine Plastiktüte.“<br />
In ihrer Rede erläuterte sie den rund 200 Gästen<br />
aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und<br />
Verwaltung die wesentlichen Grundzüge der<br />
Politik der nordrhein-westfälischen Landesregierung.<br />
„Für mich ist es wichtig, dass wir<br />
Politiker in langen Linien denken“, betonte sie.<br />
„Daher müssen wir heute investieren, um in<br />
Zukunft von den hohen ‚Reparaturkosten‘ im<br />
sozialen Bereich herunterzukommen.“ Als<br />
wesentliche Schwerpunkte nannte Kraft Investitionen<br />
in die Bereiche Bildung, Ausbildung<br />
und Förderung sozialer Brennpunkte. So gebe<br />
Nordrhein-Westfalen jährlich 1,1 Milliarden Euro<br />
allein für die „Inobhutnahme Jugendlicher“<br />
aus, bei einem gesamten Haushaltsvolumen<br />
von rund 65 Milliarden Euro.<br />
Investitionen in Bildung und Ausbildung<br />
„Insgesamt belaufen sich die Kosten aller gesellschaftlichen<br />
,Reparaturarbeiten‘ für Nordrhein-Westfalen<br />
nach Berechnung des Instituts<br />
Prognos auf 23,6 Milliarden Euro“, so die<br />
Ministerpräsidentin. „Deshalb dürfen derartige<br />
soziale Schieflagen künftig erst gar nicht mehr<br />
entstehen“. Erschreckend sei auch, dass bundesweit<br />
fast 20 Prozent eines Jahrgangs ohne<br />
Ausbildung blieben. Das müsse sich dringend<br />
ändern, zumal allein in Nordrhein-Westfalen<br />
in wenigen Jahren mehr als 600.000 Fachkräfte<br />
fehlen würden. Auch wenn sich die Erfolge erst<br />
langfristig zeigen würden, so betonte Kraft,<br />
dass aktuelle Pilotprojekte bewiesen, dass der<br />
Ansatz funktioniert.<br />
Ausführlich ging die Ministerpräsidentin auch<br />
auf die nordrhein-westfälische Haushaltspolitik<br />
ein. Dazu bedürfe es angesichts der geschilderten<br />
Investitionen auch einer Verbesserung der<br />
Einnahmeseite. Deshalb habe Nordrhein-Westfalen<br />
die Grunderwerbssteuer erhöht und werde<br />
auch weiterhin engagiert gegen Steuerhinterziehung<br />
kämpfen.<br />
Nordrhein-Westfalen – ein Geberland beim<br />
Länderfinanzausgleich<br />
Kraft räumte auch mit dem Irrglauben auf,<br />
dass Nordrhein-Westfalen ein Nehmerland beim<br />
Länderfinanzausgleich sei: „Wenn wir die<br />
Verteilung der Umsatzsteuer berücksichtigen,<br />
die vor den anderen Ausgleichsmechanismen<br />
erfolgt, dann ist Nordrhein-Westfalen ein Geberland.“<br />
Das sei übrigens immer so gewesen.<br />
Die Ministerpräsidentin betonte: „Wir haben<br />
den Süden mit aufgebaut und wir haben den<br />
Osten mit aufgebaut. Und das haben wir gern<br />
getan, weil Nordrhein-Westfalen immer solidarisch<br />
mit den anderen Ländern gewesen ist.“<br />
Aber es könne nicht sein, dass Nordrhein-<br />
Westfalen gemessen an der Steuerkraft einen<br />
Spitzenplatz unter den Ländern einnehme und<br />
Fotos: © Deutsche Bundesbank<br />
36 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>
column<br />
nach allen Umverteilungsmaßnahmen ganz<br />
hinten lande. Daher müsse die Neuordnung<br />
des Länderfinanzausgleichs gerecht erfolgen.<br />
Unabhängig von diesen Diskussionen bekannte<br />
sich die Ministerpräsidentin eindeutig zur Einhaltung<br />
der Schuldenbremse: „Nordrhein-Westfalen<br />
ist auf einem guten Weg.“<br />
Perspektiven der Wirtschaft<br />
Auch Carl-Ludwig Thiele, Mitglied des Vorstands<br />
der Deutschen Bundesbank, betonte die<br />
Bedeutung solider Staatsfinanzen: „Die Vorgabe<br />
des ausgeglichenen Haushaltes muss für<br />
den Bund ab dem Jahr 2016 und für die Länder<br />
ab dem Jahr 2020 eingehalten werden.“<br />
Ein Schwerpunkt seiner Rede lag in den Perspektiven<br />
der deutschen Wirtschaft. Diese sei<br />
im Jahr 2014 um 1,6 Prozent gewachsen, mehr<br />
als im Durchschnitt der vergangenen Jahre.<br />
Auch die wirtschaftlichen Aussichten für das<br />
laufende Jahr seien gut. Die Stimmung in der<br />
gewerblichen Wirtschaft habe sich aufgehellt<br />
und das Konsumklima sei ausgesprochen<br />
günstig. „Die vorteilhafte Lage am Arbeitsmarkt,<br />
die guten Einkommensperspektiven<br />
und die spürbar gestiegenen Reallöhne fördern<br />
die Kauflaune“, so Thiele.<br />
Allerdings biete die günstige Position der<br />
deutschen Wirtschaft keinen Anlass zur Selbstzufriedenheit.<br />
Politik, Wirtschaft und Gesellschaft<br />
müssten erhebliche Anstrengungen unternehmen,<br />
um den Wohlstand auch in<br />
Zukunft zu sichern: „Im Interesse der künftigen<br />
Generationen müssen die Grundlagen für<br />
den Wohlstand in der Zukunft bereits heute<br />
gelegt werden.“<br />
Balance von Haftung und Kontrolle<br />
Thiele ging auch auf die Lage im Euroraum<br />
ein. Es gelte für alle europäischen Länder,<br />
nachhaltig auf den Pfad einer Haushaltspolitik<br />
einzuschwenken, den der Maastricht-Vertrag<br />
vorgebe: „Jedes Euro-Land hat in freier nationaler<br />
Souveränität durch seinen Euro-Beitritt<br />
entschieden, sich diesem Regelwerk zu unterwerfen“,<br />
betonte Thiele. Da sich der Ordnungsrahmen<br />
als anfällig erwiesen habe, hätten die<br />
Euro-Staaten und das Eurosystem mit zahlreichen<br />
Maßnahmen eine Eskalation der Krise<br />
verhindert. Mit diesen Maßnahmen seien aber<br />
Elemente der Gemeinschaftshaftung eingeführt<br />
worden. „Um die Währungsunion dauerhaft<br />
als Stabilitätsunion zu bewahren, müssen<br />
wir deshalb die Balance von Kontrolle und<br />
Haftung wiederherstellen“, forderte der Bundesbankvorstand.<br />
Hierzu müsse der bestehende Ordnungsrahmen<br />
der Währungsunion gehärtet und das Prinzip<br />
der Eigenverantwortung gestärkt werden.<br />
Thiele zitierte dabei Walter Eucken: „Wer den<br />
Nutzen hat, muss auch den Schaden tragen.“<br />
Abschließend ging Carl-Ludwig Thiele auf die<br />
Geldpolitik ein. Um einer Phase langfristig zu<br />
niedrigen Inflationsraten entgegenzutreten, habe<br />
der EZB-Rat im Januar den großvolumigen<br />
Ankauf von Staatsanleihen beschlossen. So plane<br />
das Eurosystem Wertpapiere im Gesamtwert<br />
von 1,14 Billionen Euro anzukaufen: „Es ist<br />
kein Geheimnis, dass die Bundesbank dem beschlossenen<br />
Ankaufsprogramm aus mehreren<br />
Gründen kritisch gegenübersteht“, sagte Thiele.<br />
Allerdings habe der EZB-Rat auch Einschränkungen<br />
beschlossen, die die bilanziellen<br />
Risiken der Käufe begrenzen sollen. Die<br />
Notenbanken des Eurosystems hafteten nur für<br />
einen kleinen Teil des Programms gemeinschaftlich.<br />
Zusammen mit anderen Ausgestaltungsmerkmalen<br />
mindere dies einige der<br />
Probleme von Staatsanleihekäufen.<br />
Chancen der Digitalisierung<br />
Die Gastgeberin des Empfangs, Präsidentin der<br />
Hauptverwaltung Margarete Müller, stellte eine<br />
elegante Verbindung zwischen der demografischen<br />
Entwicklung und der zunehmenden<br />
Digitalisierung her. So basiere die Veränderung<br />
der Altersstruktur in der Gesellschaft auf einer<br />
langfristig zu beobachtenden Bevölkerungsentwicklung.<br />
Gegenwärtig werde die Zahl der<br />
Schulen der verringerten Anzahl von Kindern<br />
im schulpflichtigen Alter angepasst. Daraus<br />
folge absehbar ein Nachwuchsmangel an Auszubildenden<br />
und damit ein Fachkräftemangel.<br />
Wie bei allen langfristigen Entwicklungen<br />
drohe die Zeit ungenutzt zu verstreichen,<br />
obwohl die Bevölkerung in Deutschland in<br />
den nächsten dreißig Jahren um rund sieben<br />
Millionen Menschen schrumpfen werde, wenn<br />
die aktuelle Entwicklung so anhalte.<br />
Sehr häufig werde die digitale Welt als eine<br />
Möglichkeit gesehen, dem demografischen<br />
Wandel zu begegnen. „Das kann durch Veränderungen<br />
im Arbeitsprozess oder durch<br />
Vernetzungen in den Bereichen Gesundheit,<br />
Wohnen und Lebensqualität geschehen“, so<br />
Müller. Letztendlich aber eröffne der technische<br />
Fortschritt erhebliche Wachstumschancen<br />
und der positive Effekt der Digitalisierung<br />
könne auch helfen, die wirtschaftlichen Herausforderungen<br />
aus der demografischen Entwicklung<br />
zu meistern.<br />
„Die ungeheure Dynamik der digitalen Welt<br />
bietet enorme Chancen“, betonte Margarete<br />
Müller. „Industrie 4.0“ sei heute schon in vielen<br />
Bereichen Realität: „So werden Maschinen von<br />
den Produkten selbst dynamisch gesteuert, auf<br />
ein- und derselben Produktionsanlage sind<br />
individuelle Kleinserien-Fertigungen möglich<br />
und Produkte erkennen im Voraus einen<br />
möglichen Defekt und leiten Wartungsarbeiten<br />
in die Wege.“<br />
Grundsätzlich gehe es darum, Produkte und<br />
Dinge mit dem Internet zu vernetzen und die<br />
daraus resultierenden Vorteile zu nutzen. Wirtschaft<br />
und Arbeitswelt würden sich dadurch<br />
stark verändern und es sei entscheidend, die<br />
Menschen erfolgreich in diesen Prozess einzubinden.<br />
Auch vor der Kreditwirtschaft mache die Digitalisierung<br />
nicht halt. So entstünden durch das<br />
Internet neue Möglichkeiten für Finanzdienstleistungen,<br />
z.B. beim Aktienkauf oder im Zahlungsverkehr.<br />
Bei allen komplexen Bankgeschäften<br />
sei jedoch die fachkundige persönliche<br />
Beratung der Kunden unverzichtbar, betonte<br />
Müller: „Im Mittelpunkt steht die Vertrauensbeziehung<br />
zwischen Bank und Kunden. Diese<br />
gibt es per Internet und Smartphone nicht.<br />
Deshalb ist auch das Hausbankprinzip noch<br />
lange nicht tot.“ <br />
<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 37
WIRTSCHAFT<br />
Architektur<br />
DÜSSELDORF<br />
STADT MIT DEN MEISTEN AUSGEZEICHNETEN<br />
IMMOBILIENPROJEKTEN –<br />
WELTWEIT<br />
Dreischeibenhaus<br />
gewinnt MIPIM Award<br />
von Maike Doege<br />
Foto: © Paul Esser<br />
Was für die Filmbranche der Oskar, sind für<br />
die Immobilienwelt die MIPIM Awards.<br />
Einmal im Jahr versammeln sich im Palais<br />
des Festivals in Cannes Immobilienexperten<br />
aus aller Welt, wenn die Auszeichnungen für<br />
die weltweit besten Gebäude in verschiedenen<br />
Kategorien verliehen werden.<br />
In diesem Jahr konnte das sanierte Dreischeibenhaus, ein Joint-Venture<br />
der Hamburger MOMENI Gruppe und der Düsseldorfer Black Horse Investments,<br />
die begehrte Trophäe an den Rhein holen. Bereits vier Mal<br />
ging die Auszeichnung nach Düsseldorf und somit ist sie die Stadt mit<br />
den meisten ausgezeichneten Immobilienprojekten weltweit. Im vergangenen<br />
Jahr gewann der Kö-Bogen von Daniel Libeskind, entwickelt von<br />
den „die developer“, 2001 das Sevens in der Kategorie „Shopping Center“<br />
und 1998 das Stadttor in der Kategorie „Büro“.<br />
Architekturstadt Düsseldorf<br />
„Ein großartiger Erfolg für die Investoren und Projektentwickler, aber<br />
auch für den Architekturstandort Düsseldorf “, gratuliert Oberbürgermeister<br />
Thomas Geisel. „Das belegt, wie hochwertig und vielseitig die<br />
Architektur in der Landeshauptstadt ist und dass die Immobilienbranche<br />
in Düsseldorf Projekte mit weltweiter Strahlkraft verwirklicht.“<br />
Entworfen wurde das Gebäude 1960 von den Düsseldorfer Architekten<br />
Helmut Hentrich und Hubert Petschnigg vom Architekturbüros HPP.<br />
Fast 50 Jahre später bekam es eine Komplettsanierung ebenfalls unter der<br />
Regie des Architekturbüros. Auf 35.000 Quadratmeter befinden sich<br />
hochwertige Büroflächen auf 26 Geschossen, die vollständig an prominente<br />
Mieter wie A.T. Kearney, Allen & Overy, alltours oder Black Horse<br />
Investments vermietet sind. Highlights für die Mieter sind die repräsentative<br />
Vorfahrt, eine großzügige, zweigeschossige Lobby, die private Tiefgarage<br />
angeschlossen an den Stadttunnel sowie die spektakulären Dachterrassen<br />
mit Panoramablick über die City.<br />
Modernste Technik in denkmalgeschützter Fassade<br />
Angepasst an den heutigen Trend der Nachhaltigkeit erfolgte die Sanierung<br />
nach Green-Building-Kriterien und soll eine „LEED“-Zertifizierung<br />
in Gold-Standard erhalten. Das Zertifikat „Leadership in Energy and<br />
38 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>
column<br />
Ausgezeichnet – das Dreischeibenhaus<br />
modernste Technik hinter<br />
denkmalgeschützter Fassade.<br />
Environmental Design“ gilt als weltweit erfolgreichstes<br />
Klassifizierungssystem für nachhaltige<br />
Gebäude. Um den Energiebedarf zu minimieren,<br />
wurde zum Beispiel in den Bürobereichen<br />
geschossweise eine zusätzliche Primärfassade<br />
von innen eingesetzt.<br />
Nicht nur von innen erhielt das Gebäude einige<br />
Neuerungen. Doch um das imposante Äußere<br />
des unter Denkmalschutz stehenden Dreischeibenhauses<br />
nicht zu verändern, blieb die<br />
äußere tragende Fassadenkonstruktion inklusive<br />
des Brüstungselements bestehen. Auch beim<br />
neuen Sonnenschutz im Fassadenzwischenraum<br />
wurde darauf geachtet, dass sowohl mit<br />
geöffneten bzw. geschlossenen Sonnenschutzlamellen<br />
das von Weitem bekannte Bild bestehen<br />
bleibt. Die gekanteten Edelstahlflächen der<br />
Stirnfassaden wurden gereinigt und strahlen<br />
den Besuchern im neuen Glanz entgegen.<br />
Foto: © Ralph Richter<br />
Foto: © MOMENI<br />
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WIRTSCHAFT<br />
Igedo Company<br />
CPM<br />
Fotos: © Igedo Düsseldorf/CPM<br />
C OLLECTION PREMIÈREN M OSCOW<br />
Positive Erfahrungen in schwierigen Zeiten<br />
Für die Igedo Company ist das Russlandgeschäft<br />
eines der Hauptgeschäftsfelder und<br />
daher ist eine Prognose im Hinblick auf den<br />
schwachen Rubelkurs, die unsichere politische<br />
Lage und eine sich wandelnde Messelandschaft<br />
nicht einfach. In <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> zieht Christian Kasch,<br />
Project Director der CPM, ein Resumée der<br />
letzten Veranstaltung:<br />
Mit der Teilnahme von 1.400 nen aus über 30 Ländern auf 50.000<br />
Kollektio-<br />
Quadratmetern haben die Mode-Profis<br />
die CPM als größte internationale<br />
Orderplattform in Osteuropa bestätigt.<br />
Vor 12 Jahren hat der Düsseldorfer<br />
Modemessenveranstalter, die Igedo<br />
Company, begonnen, diese Orderplattform<br />
aufzubauen. Mittlerweile hat die<br />
CPM Tradition, genießt einen sehr guten<br />
Ruf und ist eine konstante Größe im<br />
Terminkalender des osteuropäischen<br />
Fachhandels.<br />
„Wenn ich die derzeitige Situation einschätzen<br />
muss, spreche ich nicht gern von einer Krise.<br />
Das habe ich schon 2009 nicht getan, als der<br />
Markt wirtschaftlich komplett eingebrochen<br />
und wir die CPM um die Hälfte verkleinern<br />
mussten. Man trifft in Russland immer wieder<br />
auf schwierige oder andere Situationen. So war<br />
es dann auch bei der gerade zu Ende gegangenen<br />
24. CPM. Selbstverständlich sind wir mit<br />
gemischten Gefühlen nach Moskau geflogen,<br />
aber mit dem festen Vorsatz Präsenz zu zeigen.<br />
Die Situation für den Endverbraucher ist<br />
schwieriger geworden, er hat einfach nicht<br />
mehr so viel Geld zur Verfügung. Dennoch ist<br />
es in der russischen Kultur üblich Geld für<br />
Mode auszugeben.<br />
Derzeit investiert man sein Geld etwas<br />
selektiver und modischer<br />
Im Detail heißt das: Männer haben bereits<br />
eine Basic Winterjacke oder einen klassischen<br />
Anzug. Dieses wird mit einer ausgefallenen<br />
Winterjacke oder einem Hemd in einer Farbe,<br />
die man noch nicht hat, ergänzt, damit das<br />
Outfit wieder anders aussieht. Bei Frauen ist<br />
das etwas anders. Entweder wird ein Kleid in<br />
einer ganz anderen, neuen Farbe gekauft, oder<br />
es gibt, schöne, ausgefallene Accessoires, die<br />
ein ‚altes‘ Kleid neu aussehen lassen. Russische<br />
Einkäufer sagen oftmals „in der Krise<br />
trägt man Farbe“.<br />
Der Messeauftritt unserer Aussteller bedeutet<br />
Präsenz zu zeigen, einen Markt auszutesten,<br />
ein Image zu transportieren, neue Kontakte zu<br />
knüpfen, Gespräche zu führen. Jeder misst<br />
seinen Messeerfolg anders. Wir als Messeveranstalter<br />
tragen dazu bei, diese Wünsche zu<br />
erfüllen. Mit einer Besucherzahl von 16.100<br />
waren wir sehr zufrieden und das waren auch<br />
die verschiedenen Ausstellergruppen in unterschiedlicher<br />
Weise. Da die osteuropäischen<br />
Einkäufer größtenteils weniger Geld zum Ordern<br />
zur Verfügung hatten, setzen sie dieses<br />
sehr selektiv und unterschiedlich ein. Die russischen<br />
Aussteller hatten zum Beispiel im<br />
Hinblick auf den Rubelkurs kein Probleme<br />
mit dem Zahlungsverkehr, die hoch modischen,<br />
teuren Kollektionen italienischer und<br />
französischer Anbieter wurden verstärkt geordert<br />
aber auch die Vertreter des günstigeren<br />
Segments verzeichneten volle Orderbücher.<br />
Vielen Aussteller geht es auch darum, gute<br />
neue Kontakte zu machen oder alte Kunden<br />
zu treffen. Den Messeerfolg kann man nicht<br />
nur nach einem vollen Orderblock bewerten.<br />
Auf jeder Messe geht es um viel mehr.“<br />
Und so stellt sich die Igedo Company in<br />
Moskau dieser Herausforderung, aller widrigen<br />
Umstände zum Trotz, jeden Februar und<br />
September wieder neu und das immer noch<br />
mit Erfolg!<br />
40 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>
wo der luxus zuhause ist<br />
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KULTUR<br />
Mythos „Marilyn Monroe“<br />
STILIKONE<br />
Fotos: http:www.landesmuseum.li/medieninfo © Ted Stampfer<br />
ODER<br />
TAFFE<br />
GESCHÄFTSFRAU?<br />
Die Ausstellung fokussiert sich dabei auf die<br />
starke Seite dieser Ausnahmeerscheinung, die<br />
selbst 53 Jahre nach ihrem Tod im Jahr 1962<br />
nichts von ihrer Faszination verloren hat und<br />
deren Einfluss in der Gesellschaft und Frauenbewegung<br />
bis heute spürbar ist.<br />
Eintauchen in Marilyns Welt<br />
Einzigartig konzipiert und erstmals weltweit in<br />
dieser Konstellation zu sehen, ermöglicht das<br />
Landesmuseum Liechtenstein damit seinen<br />
Ausstellungsbesuchern, in Marilyns Welt einzutauchen.<br />
Die Besucher durchwandern chronologisch<br />
die wichtigsten Entwicklungsstufen<br />
und Lebensabschnitte, und sie begegnen besonderen<br />
Exponaten, die nicht nur Zeugnis<br />
über Leben und Wirken dieser außergewöhnlichen<br />
Frau ablegen, sondern auch die emanzipierte<br />
Seite unterstreichen. Hierzu zählen<br />
hochwertige Kleidungsstücke, Accessoires,<br />
Pflege- und Stylingprodukte, Privat- und Filmdokumente<br />
sowie Filmrequisiten und umfangreiches<br />
Foto- und Bildmaterial, präsentiert<br />
mittels elektronischer Medien.<br />
Sie ist die am meisten fotografierte Frau des 20. Jahrhunderts<br />
– Schauspielerin, Sängerin und Stilikone Marilyn Monroe.<br />
Oft wird sie von den Medien auf ihre optischen Reize reduziert,<br />
aber hinter dieser Stilikone steckt eine starke, kluge und<br />
ehrgeizige Geschäftsfrau. Als Beispiel für die Emanzipation<br />
der Frau in den 1950er Jahren findet ihr zu Ehren noch bis<br />
zum 1. November 2015 eine Sonderausstellung im Liechtensteinischen<br />
Landesmuseum, Vaduz statt.<br />
42 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>
Über 400 ausgewählte Einzelstücke aus der Privatsammlung Ted Stampfer<br />
werden gezeigt, der weltweit größten Sammlung von originalen Marilyn<br />
Monroe Memorabilien. Die meisten Stücke stammen dabei aus dem ursprünglichen<br />
Nachlass, der nach Marilyn Monroes Tod im August 1962<br />
eingelagert und erst ab dem Jahr 1999 durch die Auktionshäuser Christie’s<br />
und Julien’s in großen Teilen zur Versteigerung kamen. Ergänzt wird die<br />
Ausstellung um weitere Leihgaben internationaler Sammler.<br />
Das wahre Gesicht hinter der Hollywood-Ikone<br />
Die Ausstellung ist jedoch nicht nur darauf ausgerichtet, persönliche Gegenstände<br />
einer verstorbenen Schauspielerin zu präsentieren. Vielmehr<br />
konzentriert sie sich auf die eher unbekannte Privatperson – das wahre<br />
Gesicht hinter der Hollywood-Ikone. Damit gewährt sie einen intimen<br />
Blick auf die reale Person hinter der Kunstfigur Marilyn Monroe. Anhand<br />
von Beispielen lernen die Besucher eine ehrgeizige Frau der 1940er und<br />
1950er Jahre kennen, die trotz der vorherrschenden Rollenverteilung<br />
ihrer Zeit, die eigenen gesetzten Ziele schrittweise und mit großem<br />
Selbstvertrauen erreichte.<br />
Die starke Seite einer Frau in der Männerwelt der 50er Jahre<br />
Darüber hinaus hebt die Ausstellung auch die öffentliche Person hervor<br />
und berichtet von der starken Seite einer Frau, die sich in einer Männerwelt<br />
der 1950er Jahre behauptet hatte. Es werden Charaktereigenschaften<br />
und selbstbewusste Verhaltensweisen aufgezeigt, die am Höhepunkt von<br />
Monroes Karriere darin mündeten, sich gegen die von Männern dominierte<br />
Filmbranche aufzulehnen. Dieses mutige Verhalten brachte ihr schrittweise<br />
nicht nur bessere Vertragsbedingungen und diverse Mitspracherechte<br />
ein, sondern führte auch zur Gründung ihrer eigenen Filmproduktionsgesellschaft<br />
und damit zu mehr Unabhängigkeit. Die Ausstellung<br />
zeigt hierzu Originalkostüme, Filmrequisiten und bedeutende Dokumente<br />
zu den Filmen, die von Marilyn selbst produziert wurden.<br />
Eine der bedeutendsten kulturhistorischen Personen des 20. Jahrhunderts<br />
Neben dem Interesse an ihrer eigenen Karriere und ihrem persönlichen<br />
Vorankommen engagierte sich Marilyn Monroe auch für Benachteiligte<br />
und Minderheiten. So setzte sie sich etwa aktiv für Ella Fitzgerald ein, der<br />
berühmten, afroamerikanischen Jazz-Sängerin, um für sie Engagements<br />
in einem angesagten Nachtclub zu erwirken, der nur weißen Künstlern<br />
vorbehalten war. Ella Fitzgerald berichtete später, dass Marilyns Einfluss<br />
und aktives Einwirken entscheidend an ihrem internationalen Erfolg als<br />
Sängerin beteiligt waren.<br />
Die Ausstellung bietet mit all ihren Facetten nicht nur einen umfassenden<br />
Blick auf den willensstarken Charakter einer Frau, die sowohl innerlich<br />
wie äußerlich ihrer Zeit voraus war. Sondern sie lässt den Besucher auch<br />
erkennen, dass Marilyn Monroe durch ihr Verhalten auf unterschiedliche<br />
Weise einen prägenden Einfluss auf die Emanzipation der Frau ausübte,<br />
was sie zu einer der bedeutendsten kulturhistorischen Personen des<br />
20. Jahrhunderts macht.<br />
Ted Stampfer<br />
Ted Stampfer ist ein deutscher Kunstsammler, Experte, Leihgeber und Kurator von<br />
originalen Memorabilien und persönlichen materiellen Hinterlassenschaften der<br />
amerikanischen Schauspiellegende Marilyn Monroe. Er besitzt derzeit die weltweit<br />
größte Sammlung ihrer Art.<br />
Bereits im Alter von zehn Jahren entwickelte Ted Stampfer ein Interesse an der<br />
Hollywood-Ikone Monroe. Anfänglich mehr auf ihre Filmkarriere fokussiert,<br />
konzentriert er sich seit Anfang der 1990er Jahre auf die Privatperson, den Mythos<br />
sowie ihren Lebensabschnitt in New York.<br />
Ted Stampfer studierte Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Marketing und Kommunikation/Präsentation.<br />
Viele Jahre arbeitete er in verschiedenen Branchen internationaler<br />
Unternehmen, unter anderem in leitenden Funktionen des Finanz- und<br />
Rechnungswesens und Controllings. Seit 2009 ermöglicht er mit seiner Privatsammlung<br />
und kurativen Unterstützung die Realisierung von Ausstellungen.<br />
Marilyn Monroe<br />
Norma Jeane Mortenson alias Marilyn Monroe wurde am 1. Juni 1926 in<br />
Los Angeles geboren. Mit Beginn ihrer Pubertät entdeckte sie erstmals ihre<br />
Ausstrahlung und Wirkung auf ihre Umwelt. Ende 1944 wurde sie als<br />
Modell entdeckt und stellte damit die Weichen ihrer Modell- und<br />
Schauspielkarriere. Ihr gelang der Schritt in die Filmbranche und sie<br />
nahm den Künstlernamen Marilyn Monroe an. Mit den Komödien<br />
„Blondinen bevorzugt“ und „Wie angelt man sich einen Millionär“<br />
erreichte sie 1953 ihren internationalen Durchbruch.<br />
Am Zenit ihrer Filmkarriere lehnte sie sich gegen die von Männern<br />
dominierte Filmbranche in Hollywood auf. Ende 1954 gründete sie<br />
gemeinsam mit dem Fotografen Milton Greene ihre eigene Filmproduktionsgesellschaft<br />
in New York. Für ihre Leistungen in den Filmen „Bus Stop“<br />
und „Der Prinz und die Tänzerin“ erhielt sie internationale Filmauszeichnungen<br />
und eine Golden Globe-Nominierung.<br />
In der Nacht vom 4. auf den 5. August 1962 starb sie an einer Überdosis<br />
unterschiedlicher Medikamente. Die Todesumstände sind bis heute nicht<br />
zweifelsfrei geklärt. Sie wurde 36 Jahre alt.
KULTUR<br />
Fotografie<br />
Der Wirtschaftsclub Düsseldorf präsentiert<br />
MANHATTAN<br />
PICTURE<br />
WORLD<br />
S<br />
von Thomas Wrede<br />
Foto: © <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong><br />
Dr. Antonia Lehmann-Tolkmitt<br />
und Thomas Wrede (v. li.)<br />
Was steht hinter der Idee der MANHATTAN PICTURE WORLDS? Dazu muss<br />
man das Gesamtwerk von Thomas Wrede in den Blick nehmen: Ein Thema,<br />
das sich wie ein roter Faden durch sein Werk zieht, ist der fast unmerkliche<br />
Wahrnehmungsbruch beim Betrachter, ein Spiel mit Perspektive,<br />
Größenverhältnissen und Realitätsebenen. Ein Schlüsselwerk aus seiner<br />
früheren Reihe der sogenannten Domestic Landscapes zeigt ein bürgerliches<br />
Wohnzimmer umgeben von einer Fototapete, die die nächtliche<br />
Skyline von Manhattan zeigt. Das Bild (s. Abb) verbindet auf skurrilste<br />
Weise Privatheit und öffentlichen Raum, Rückzugs- und Sehnsuchtsort<br />
– zwei völlig ambivalente Orte sind darin zu einem Bild verschmolzen.<br />
Eine Einführung von Dr. Antonia Lehmann-Tolkmitt, Beck & Eggeling<br />
Seit knapp 10 Jahren arbeitet Beck & Eggeling bereits mit Thomas Wrede<br />
zusammen. Er ist einer von nur drei Fotografen, die die Galerie vertritt<br />
– Grund dafür ist sein ganz individueller und unverwechselbarer künstlerischer<br />
Ausdruck. Es ist eine Herausforderung und Freude, dass wir<br />
dieses Mal in einem eher außergewöhnlichen Kontext, den weitläufigen<br />
und erstklassig gelegenen Räumlichkeiten des Wirtschaftsclubs ausstellen<br />
können. Wredes bunte kosmopolitische Werkserie aus New York<br />
spiegelt den Puls der Metropole wieder und bringt frische Impulse in die<br />
gediegenen Räume.<br />
Thomas Wrede (Jahrgang 1963) ist ein Meister in seinem Metier. Er<br />
absolvierte sein Studium der Bildenden Kunst an den Akademien in<br />
Münster und Berlin und war jahrelang Lehrbeauftragter für Fotografie<br />
an der Kunstakademie Münster. Schon früh bekam er Kunst- und Fotopreise<br />
(u.a. dem Karl-Hofer-Preis der Hochschule der Künste Berlin,<br />
DG-Bank-Fotopreis). Seine Arbeiten fanden in etlichen Galerie- und<br />
Museumsausstellungen internationale Beachtung (darunter im Wallraff<br />
Richartz Museum Köln, der Kunsthalle Bielefeld; Goethe Instituten London<br />
und Helsinki oder auch der Paris Photo, der weltweit wichtigsten Messe<br />
für künstlerische Fotografie). In vielen bedeutenden öffentlichen und<br />
Privatsammlungen sind seine Arbeiten vertreten, darunter der Sammlung<br />
der Bundesrepublik Deutschland, der Sammlung des Landesmuseums<br />
Münster, der UBS Zürich oder der West Collection in Philadelphia.<br />
Nordseemöwe vor Manhattan aus der Serie „Domestic Landscapes“ (2001)<br />
Foto: © Thomas Wrede<br />
44 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>
Foto: © Beck & Eggeling<br />
Manhattan, 2002, C-Print auf Diasec, 95 x 95 cm<br />
Von hier aus ist eine Weiterentwicklung zu<br />
den MANHATTAN PICTURE WORLDS gut erkennbar:<br />
Über einen Zeitraum von fünf Jahren hinweg<br />
reiste Thomas Wrede etliche Male nach<br />
New York und fotografierte die großen Plakatwände<br />
in Manhattan, die für ihn nicht bloß<br />
Werbung, sondern signifikante Architekturelemente<br />
der Stadt bilden. Die von der Werbung<br />
vermittelten Ideale setzt er in Kontrast zum Realismus<br />
der Straße, in dem er die Menschen<br />
und die Atmosphäre des New Yorker Alltags<br />
mit seiner Kamera einfängt. Es entsteht eine<br />
Real-Collage, in der sich die unterschiedlichen<br />
Ebenen der Realität zu einem spannungsreichen<br />
Bild komplettieren, das nur mit einer Fotografie<br />
erzeugt werden kann. Die Stadt wird<br />
zur Bühne und Kulisse – die auf übergroße<br />
Formate aufgeblasene Werbeillusion verschmilzt<br />
auf wunderbare Weise mit der Straßenrealität<br />
New Yorks.<br />
Wrede fotografiert analog. Es geht ihm nicht<br />
um digitale, am Rechner gebaute, Bilder. Um<br />
solche Tiefenschärfe im Großformat zu erreichen,<br />
benötigt er eine besonders kleine Blende,<br />
die außergewöhnlich lange Belichtungszeiten<br />
beansprucht. Er wartet dann – oft stundenlang –<br />
mit Kamera und Objektiv auf den „magic moment“,<br />
um dann ein Motiv zu komponieren.<br />
Das Foto Bowery Bar (s. Abb) aufgenommen in<br />
der berühmten Bowery Street in Manhattan, ist<br />
eine überaus vielschichtige Komposition. Sie<br />
beinhaltet ein kunsthistorisches Zitat, nämlich<br />
das Bild der „standard station“, einer der<br />
berühmten Tankstellen des amerikanischen<br />
Malers und Photographen Ed Ruscha, das – zumindest<br />
in den USA – als Bildikone gilt. Seine<br />
Tankstelle ist überdimensional auf die Wand<br />
gemalt und wahrnehmbar als Bild im Bild. Die<br />
früher rechts unten ansässige echte Tankstelle<br />
ist inzwischen ersetzt durch die lebhafte Bowery<br />
Bar. Die Abendstimmung taucht die Szenerie<br />
in wiederkehrende Blau- und Rottöne. Der<br />
Künstler passt den Moment ab, so dass die<br />
Scheinwerfer des vorbeifahrenden Autos eine<br />
<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 45
KULTUR<br />
Fotografie<br />
Foto: © Beck & Eggeling<br />
Bowery Bar, 2006,<br />
C-Print auf Diasec,<br />
150 x 200 cm<br />
rote Achse in der architektonischen Komposition bildet. Am rechten oberen<br />
Rand schimmern die Fenster der Wohnungen und deuten Einblicke an<br />
ins Innere der amerikanischen Gesellschaft. Wrede vereint die unterschiedlichen<br />
Ebenen mit ästhetischer Kraft, dass sie auf den ersten Blick<br />
regelrecht miteinander verzahnt scheinen und den Betrachter in einen<br />
Strudel aus Farben und Bildern ziehen.<br />
Die gemalte Werbung von DKNY in der Fotografie Manhattan, war bis<br />
vor einiger Zeit direkt am Broadway zu bewundern und den New Yorkern<br />
fester Bestandteil des Stadtbildes geworden (s. Abb). Der Gemüsehändler,<br />
der darunter seinen festen Platz gefunden hat, findet im unteren Grün des<br />
Gemäldes perfekte Einbettung. Es wird deutlich, dass das direkte Nebeneinander<br />
von Plakat bzw. hier gemalter Wand und Realität nicht nur im<br />
Bild durchaus intelligent miteinander verbunden ist, sondern manchmal<br />
zu ironischen Brüchen oder Witz führt. Through the fence weicht nur<br />
ein kleines bisschen ab vom Prinzip der Billboard-Serie. Der Betrachter<br />
schaut hier ausnahmsweise von Queens aus auf Manhattan allerdings<br />
nicht auf ein Plakat, sondern fast unmerklich von hinten durch eine<br />
Pepsi Cola-Werbung hindurch. Kommerz hat unsere Lebenswelt in den<br />
Großstädten längst durchdrungen, obgleich wir dies allenfalls unterbewusst<br />
wahrnehmen.<br />
Abschließend soll die in der Fotografie-Szene bereits sehr bekannte Serie<br />
von Thomas Wrede der Real Landscapes zumindest erwähnt werden –<br />
Beispiele wurden bereits in der ersten Ausstellung im Wirtschaftsclub<br />
präsentiert, wie die Fotografie der Achterbahnruine „Wilde Maus“ en<br />
miniature (also tatsächlich in Modelleisenbahnformat) als Kulisse fotografiert<br />
am Strand der Nordseeinsel Amrum. Die minimale Welt ist vom<br />
Künstler regelrecht „gebaut“. Dann wartet Wrede auch hier auf den<br />
Moment in der Natur, da Licht und Wind und äußere Gegebenheiten<br />
exakt so sind, dass das vorgestellte Bild als weite Landschaft erscheint.<br />
Auch hier geht es um die Inszenierung von Realität, eine Verschiebung<br />
von Größenverhältnissen, um den fast unmerklichen Wahrnehmungsbruch,<br />
der allen Bildserien zu Eigen ist, weil sie allesamt die Konstrukte<br />
des Realen unterlaufen. Dies ist das wiederkehrende, spannende Thema<br />
im Werk von Thomas Wrede.<br />
46 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>
KULTUR<br />
Leseabend<br />
Foto: © <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong><br />
ROLF KEUSSEN<br />
BUCHHÄNDLER AUS LEIDENSCHAFT<br />
…und Jury-Mitglied<br />
beim Deutschen Buchpreis<br />
Gina Gerhartz und Rolf Keussen (beide Mayersche Buchhandlung)<br />
beim Leseabend im Düsseldorfer Wirtschaftsclub.<br />
Pünktlich zum Start der Frankfurter Buchmesse<br />
am 12. Oktober wird der beste deutschsprachige<br />
Roman ausgezeichnet. Der Deutsche Buchpreis<br />
wird vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels<br />
verliehen. Eine unabhängige Jury kürt den<br />
besten Roman. In diesem Jahr ist Rolf Keussen<br />
von der Mayerschen Buchhandlung in Düsseldorf<br />
mit dabei. Im Wirtschaftsclub Düsseldorf<br />
veranstaltet er regelmäßig in der Vorweihnachtszeit<br />
den beliebten Leseabend mit Buchempfehlungen<br />
aus verschiedenen Sparten.<br />
Dr. Eike Birck im <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>-Interview mit Rolf Keussen<br />
Herr Keussen, wie kam es zu Ihrer Jurytätigkeit?<br />
Da man in die Jury gewählt wird, sich also nicht darum bewirbt, kann ich<br />
die Frage nicht hundertprozentig beantworten. Jedes Jahr werden in der<br />
Buchbranche Vorschläge eingeholt. Auf der letzten Frankfurter Buchmesse<br />
hatte mich der Vorstand des Börsenvereins angesprochen, ob ich dazu<br />
bereit wäre. Im November bekam ich Post, ob ich die Wahl annehme.<br />
Eine Auszeichnung, über die sich freuen?<br />
Das ist ein schönes Kompliment für meine Arbeit der letzten 40 Jahre.<br />
Aber man sollte das nicht überbewerten, ich bin schon so lange dabei und<br />
viele Menschen aus der Verlagsbranche kennen mich durch die Messen<br />
und den Einkauf.<br />
Wie viele Bücher werden von der Jury geprüft?<br />
Ehrlich gesagt hatte ich nicht mit so vielen Titeln gerechnet. Zwei große<br />
Pakete aus Frankfurt habe ich schon bekommen. Insgesamt werden es<br />
sicherlich 170 Romane sein, wahrscheinlich kommen noch ein paar hinzu.<br />
Jeder Verlag darf zwei Titel einreichen. Im Moment bin ich dabei,<br />
meine Diele dafür frei zu räumen und eine Systematik zu entwickeln. Ich<br />
mache mir während des Lesens Notizen zum Inhalt, wie die Charaktere<br />
gezeichnet sind, zum Stil und skizziere den Gesamteindruck. Sonst weiß<br />
ich bei Buch 98 nicht mehr, was bei Buch 15 passiert ist.<br />
Werden Sie alle Bücher komplett lesen?<br />
Nein, das ist gar nicht zu schaffen. Bei einigen Romanen ist es nach zehn<br />
bis 30 Seiten klar, dass ich nicht weiterlesen muss. Zwar muss sich ein<br />
Buch entwickeln dürfen, aber wenn das erst auf Seite 320 geschieht, ist es<br />
einfach zu spät. Dazu notiere ich mir ein paar Sätze, warum ich das Buch<br />
nicht in Betracht ziehe. Wir haben drei Kategorien: ja, nein und diskussionswürdig.<br />
Auch auf die sogenannten kleineren Verlage richte ich mein<br />
Augenmerk. Da kann auch eine Perle dabei sein. Zwei Mal konnte der<br />
kleine, aber feine Verlag Jung und Jung aus Österreich den Preisträger<br />
stellen. Bei den größeren Häusern kann man eine gewisse Qualität fast<br />
voraussetzen.<br />
Wie sieht das Prozedere aus?<br />
Die Jury kommt insgesamt vier Mal in Frankfurt zusammen. Erst bei der<br />
letzten Zusammenkunft legen wir uns auf einen Sieger fest. Ich bemühe<br />
mich, sehr sorgsam mit dieser Verantwortung, die ich dem Lesepublikum<br />
gegenüber habe, umzugehen. Für den Buchhandel ist der Preis auch ein<br />
Marketinginstrument, denn der Träger des Deutschen Buchpreises landet<br />
automatisch auf der Bestsellerliste.<br />
Was macht für Sie ein gutes Buch aus?<br />
Mich muss das Thema interessieren und der Roman muss mich schnell in<br />
den Bann ziehen. Gern lese ich Geschichten aus der jüngeren Vergangenheit,<br />
das betrifft etwa die 1920er Jahre bis zur Wende. Auch die Form muss<br />
entsprechend sein. Die Sprache ist mir wichtig. Ich schätze gutes Deutsch.<br />
Ob ein Buch gut ist oder nicht, ist eine rein subjektive Entscheidung. Ein<br />
Roman kann stilistisch gut sein, aber wenn mich das Thema nicht interessiert,<br />
fesselt er mich nicht. Das heißt aber nicht, dass dies per se ein<br />
schlechtes Buch ist.<br />
Jenseits Ihrer Jurytätigkeit: Welches Buch können Sie empfehlen?<br />
Es gibt jedes Jahr Bücher, die bei mir einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen,<br />
wie z. B. „Weinhebers Koffer“ von Michel Bergmann. Ein Berliner<br />
Journalist ersteht bei einem Trödler einen alten Koffer, in dem sich die<br />
Visitenkarte des Vorbesitzers befindet. Es stellt sich heraus, dass es sich<br />
um einen jüdischen Schriftsteller handelt. Der Roman umfasst zwei<br />
Zeitebenen, einmal die heutige und die Ende der 1930er und 1940er Jahre.<br />
Die Geschichte hat mich gefesselt.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Rolf Keussen<br />
wurde 1947 in Mönchengladbach-Rheydt geboren, studierte<br />
Rechtswissenschaften in Tübingen, Lausanne, Kiel und Münster.<br />
Nach seiner Lehre 1975 bei der Buchhandlung Boltze in<br />
Mönchengladbach arbeitete er dort mit dem Schwerpunkt<br />
Belletristik bis zur Schließung. Im März 1999 wechselte Rolf Keussen zur<br />
Droste Buchhandlung in Düsseldorf als Abteilungsleiter Belletristik. Nach der<br />
Übernahme der Droste Buchhandlung durch die Mayersche Buchhandlung<br />
2008 blieb er dort in gleicher Funktion tätig.
KULTUR<br />
Termine<br />
Foto: © Italienische Zentrale<br />
für Tourismus ENIT<br />
Foto: © Hans Jörg Michel<br />
POMPEJI<br />
Pompejifestival<br />
Die Opernsaison 2015 startet mit der Aufführung „Die letzten Tage von<br />
Pompeji“. Zum zweiten Mal findet das Opernfestival im außergewöhnlichen<br />
Rahmen des antiken Theaters von Pompeji statt, wo das Publikum<br />
Musik und Ballett unter freiem Himmel in einer archäologischen Ausgrabungsstätte<br />
erleben kann.<br />
Am 4. August beginnt dann das eigentliche Festival in den antiken Ruinen<br />
mit vier Opern der drei berühmtesten Komponisten Italiens: Tosca,<br />
La Traviata, Nabucco und Der Barbier von Sevilla.<br />
Theaters of Pompeji<br />
27.05., 28.05. und 29.05.2015<br />
www.pompeifestival.com<br />
DÜSSELDORF<br />
Premiere: Der feurige Engel<br />
Die Oper des russischen Komponisten Sergej Prokofjew (1891–1953) ist<br />
nichts für schwache Nerven. Sie erzählt eine Schauergeschichte über<br />
eine Frau, die mit teuflischer Besessenheit einen Engel liebt. Der Ritter<br />
Ruprecht gerät in den Bann dieser von Dämonen heimgesuchten Renata<br />
und begibt sich mit ihr auf eine abenteuerliche Suche nach ihrem feurigen<br />
Engel. Regisseur Immo Karaman, der mit seinem Zemlinskys Operneinakter<br />
„Der Zwerg“ an der Deutschen Oper am Rhein große Psychologisierungskunst<br />
bewiesen hat, findet in Prokofjews Oper erneut einen<br />
Stoff, um tief in extreme menschliche Seelenzustände einzudringen.<br />
Opernhaus Düsseldorf<br />
Premiere: 13.06.2015<br />
www.operamrhein.de<br />
BERLIN<br />
Zero-Ausstellung<br />
Foto: © ZERO<br />
Foto: © David von Becker<br />
LONDON<br />
What is Luxury?<br />
Foto: © V&A museum / Estate of Helmut Newton /<br />
Maconochie Photography<br />
Die Idee eines absoluten Neubeginns der Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
fand viele begeisterte Anhänger. Über 50 Jahre nach Gründung der<br />
Zero-Bewegung widmet sich die Ausstellung sowohl den ersten Gründungskünstlern<br />
Heinz Mack, Otto Piene und Günther Uecker als auch<br />
den in Vergessenheit geratenen Künstlern wie Hermann Goepfert, Oskar<br />
Holweck oder Hans Salentin.<br />
Zum ersten Mal werden Hauptwerke der internationalen Bewegung<br />
von 1957 bis 1967 zusammen gezeigt. Gleichzeitig präsentiert die Zero<br />
Foundation in Berlin mit rund 200 Werken die bisher umfassendste<br />
Ausstellung.<br />
Martin-Gropius-Bau Berlin<br />
Bis 08.06.2015<br />
www.berlinerfestspiele.de<br />
Die Ausstellung „What is Luxury?“ versucht hinter den Luxus von heute<br />
zu blicken. Wie wird Luxus hergestellt im physischen und konzeptionellen<br />
Sinne? Außerordentliche Handwerkskunst, Couture-Kleider von der<br />
Designerin Iris van Herpen und erlesene Beispiele der Haute Horlogerie<br />
vom britischen Uhrmacher George Daniels werden gezeigt neben<br />
unerwarteten Projekten, die den kulturellen Wert von Materialien wie<br />
Gold, Diamanten und Kunststoff erkunden. Die Zukunft des Luxus wird<br />
untersucht, Fragen über die Rolle, die Zeit, Raum, Privatsphäre, Wohlbefinden,<br />
soziale Integration und den Zugang zu Ressourcen und Fähigkeiten<br />
kann bei der Bestimmung unserer Entscheidungen und Bestrebungen<br />
spielen eine wichtige Rolle.<br />
Victoria and Albert Museum<br />
Bis 27.09.2015<br />
www.vam.ac.uk<br />
48 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>
column<br />
OBERSCHLEISHEIM<br />
Barock & Fire<br />
Foto: © Kulturgipfel GmbH<br />
DIVERSE ORTE A. D. RUHR<br />
Ruhrtriennale<br />
Foto: © Stephan Glagla<br />
Die 4. Münchner Open Air Sommer starten mit dem Konzert „Barock &<br />
Fire“. Das Konzept, festliche Barockmusik mit funkelndem Feuerwerk zu<br />
kombinieren, lockte in den vergangenen Jahren viele Konzertbesucher in<br />
den Schlosspark. Das neue musikalische Programm umfasst erstmals<br />
neben Händels berühmter „Feuerwerksmusik“ auch Arien und Duette<br />
aus Verdi-Opern. Auch dieses Jahr besteht die Möglichkeit, ein VIP-Ticket<br />
zu buchen. Neben Plätzen der besten Kategorie besteht ein Zugang<br />
zum VIP-Bereich. Außerdem dürfen sich die VIP-Besucher über ein<br />
Meet & Greet mit den Künstlern und eine Konzerteinführung freuen.<br />
Schlosspark Schleißheim, Oberschleißheim<br />
25.07.2015, 20:00 Uhr<br />
www.kulturgipfel.de<br />
Das Festival der Künste wartet in Bochum, Dinslaken, Duisburg, Essen,<br />
Gladbach, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen mit zahlreichen Höhepunkten<br />
auf. Im ersten Jahr unter der künstlerischen Leitung des Theatermachers<br />
Johan Simons bringt die Ruhrtriennale vom 14. August bis<br />
26. September zahlreiche internationale Künstler in die Metropole Ruhr.<br />
Rund 40 Produktionen, davon 33 Eigen- und Koproduktionen, 17 Weltpremieren,<br />
Neuproduktionen, Deutschlandpremieren und Installationen<br />
sowie viele Konzerte verwandeln Industriehallen der Region in außergewöhnliche<br />
Spielorte für Musiktheater, Schauspiel, Tanz und Installation.<br />
Metropole Ruhr<br />
14.08. – 26.09.2015<br />
www.ruhrtriennale.de<br />
Foto: © Bregenzer Festspiele / Anja Köhler /<br />
moodley<br />
Foto: © Matthias Horn<br />
BREGENZ<br />
Bregenzer Festspiele 2015<br />
Bei den 70. Bregenzer Festspielen stehen insgesamt knapp 80 Veranstaltungen<br />
auf dem Programm. Eröffnet wird die Spielzeit unter der neuen<br />
Intendantin Elisabeth Sobotka mit der Oper Turandot von Giacomo Puccini<br />
als Spiel auf dem See. Als Oper im Festspielhaus wird Hoffmanns Erzählungen<br />
von Jaques Offenbach gezeigt.<br />
Ein wesentliches Kennzeichen der diesjährigen Saison ist die Verknüpfung<br />
verschiedener künstlerischer Formate. So präsentiert das Festival einerseits<br />
verschiedene Werke derselben Komponisten an unterschiedlichen<br />
Spielorten und andererseits dieselben Künstler in verschiedenen Programmreihen.<br />
Seebühne, Festspielhaus Bregenz<br />
22.07. – 23.08.2015<br />
www.bregenzerfestspiele.com<br />
DÜSSELDORF<br />
Wallenstein<br />
„Wallenstein“ vom Deutschen Nationaltheater Weimar mit Dominique<br />
Horwitz in der Hauptrolle ist ein Politthriller und der Versuch, vor dem<br />
historischen Hintergrund der Ereignisse des Dreißigjährigen Krieges die<br />
von der Revolution in Frankreich erschütterte Gegenwart auf die Bühne<br />
zu wuchten.<br />
Heute, mehr als 215 Jahre nach der Uraufführung dieser Tragödie zwischen<br />
1798 und 1799 im Hoftheater zu Weimar unter der Leitung von<br />
Johann Wolfgang Goethe, muss sich Europa ein weiteres Mal in seiner Geschichte<br />
befragen lassen: Quo vadis? Aber wer verkörpert dieses Europa?<br />
Wer macht seine Geschichte?<br />
Großes Haus/Düsseldorfer Schauspielhaus<br />
Premiere: 02.06.2015<br />
www.duesseldorfer-schauspielhaus.de<br />
<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 49
REISE<br />
Posthotel Achenkirch<br />
ALLES EINE FRAGE<br />
des Stils<br />
von Dieter Knaut<br />
Foto: © <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong><br />
Traditionsbewusste Gastlichkeit – das Posthotel<br />
in Achenkirch<br />
Der englische Essayist William Hazlitt (1778 – 1830) brachte<br />
es einst treffend auf den Punkt: „Stil ist der äußere Ausdruck<br />
einer inneren Harmonie der Seele“. Der besondere „Wohlfühlstil“<br />
in Reiter’s Posthotel spiegelt diese Harmonie wider.<br />
Fotos: © posthotel.at<br />
Wir haben uns für <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> mit Karl C. Reiter,<br />
der 2004 die Leitung des Posthotels übernahm,<br />
im Haupthaus des 36.000 m² großen Hotelareals<br />
am Tiroler Achensee verabredet. Einem<br />
Mann voller Ideen, der es versteht, innovative<br />
Konzepte umzusetzen ohne dabei die traditionsbewusste<br />
Gastlichkeit des 5-Sterne-Hauses zu<br />
vernachlässigen.<br />
Eben ein Haus mit Charakter<br />
Karl C. Reiter erzählt uns, dass man im Posthotel<br />
den stylischen „Lounge-Stil der kantigen<br />
Kargheit, welcher aktuell die Hotellerie dominiert“<br />
nicht mitmacht – sondern sich hier mit<br />
Charme und sicherem Geschmack seinem Stil<br />
treu bleibe. Stimmt. Bei einer gemeinsamen<br />
Hotelführung können wir uns davon überzeugen,<br />
dass hier im wahrsten Sinn des Wortes ein<br />
Stück Heimat geschaffen wurde, was von den<br />
Gästen, viele davon Stammgäste, so geschätzt<br />
wird. Eben ein Haus mit Charakter. So fallen<br />
beispielsweise in der Hotelhalle die hellen und<br />
warmen Farben auf. Bilder, Spiegel, Pflanzen<br />
und Kerzen verbreiten dabei eine angenehme<br />
Behaglichkeit. „Hier hat die Seele Raum zum<br />
Atmen“, sagt uns ein Gast, der gerade Fische in<br />
einem großen Aquarium bestaunt.<br />
In den Suiten und Zimmern fällt auf, dass jeder<br />
Raum seinen eigenen besonderen Charakter hat<br />
wofür ausgesuchte Einzelstücke wie zum Beispiel<br />
alte Stiche oder bemalte Bauernschränke<br />
sorgen. Angenehm, die warme Farbskala, die<br />
von gebrochenem Weiß bis zu sanften Erdtönen<br />
reicht und einen schönen Kontrast zu<br />
den gemaserten Holzoberflächen bildet.<br />
Dass in Reiter’s Posthotel, das vom britischen<br />
Lifestyle-Magazin „Tattler“ im Jahre 2008 zu<br />
einem der 100 besten Spa-Hotels der Welt<br />
gekürt wurde, der Wohlfühlfaktor besonders<br />
groß geschrieben wird, zeigt auch der 7.000 m²<br />
große Spa- und Wellnessbereich. So stimmen<br />
eine harmonische Lichtführung, kuschelige<br />
Stoffe und zarte Farben Entspannungssuchende<br />
auf relaxte Stunden ein. Keine Spur dabei von<br />
„Sauna-Hektik“, die einem oftmals anderswo<br />
begegnet. Alle Wohlfühl-Stationen des<br />
Posthotels zu beschreiben, würde Seiten füllen.<br />
So wurde beispielsweise im Jubiläumsjahr<br />
„30 Jahre Wellness 1982-2012“ die Blockhaussauna<br />
„Karwendelfeuer“ mit Frischluftbad im<br />
Innenhof gebaut.<br />
Eines der am häufigsten ausgezeichneten<br />
Hotels des Alpenraums<br />
Auf den Fluren des Hotels lassen uns die traditionellen,<br />
bodenständigen Utensilien schon<br />
manchmal lächeln. Ein alter Holzschlitten hier.<br />
Ein altes Foto da. Aber das sind Erinnerungen,<br />
mit denen das Posthotel den Gast charmant an<br />
seine Wurzeln erinnert. Und die reichen weit<br />
zurück. So soll schon anno dazumal im Jahre<br />
1881 kein Geringerer als Kaiser Franz Josef<br />
den Aufenthalt hier als fürstliches Vergnügen<br />
erwähnt haben. Es sind viele Auszeichnungen,<br />
mit denen das Posthotel in seiner Geschichte<br />
geradezu „überschüttet“ wurde. So würdigt<br />
beispielsweise der Gault Millau die Leistungen<br />
des Küchenteams<br />
seit 1997 ununterbrochen<br />
mit einer Haube.<br />
Schaut man zurück,<br />
kann man<br />
sagen, dass der<br />
Aufstieg<br />
zum<br />
50 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>
Foto: © posthotel.at<br />
POSTHOTEL ACHENKIRCH<br />
international bekannten Spitzenbetrieb im<br />
Jahre 1975 durch die „Visionäre“ Karin und<br />
Karl Reiter seinen Anfang nahm. Unter der<br />
Leitung von Karl C. Reiter wird diese Erfolgsgeschichte<br />
mit traditionsbewusster Gastlichkeit<br />
und neuen Ideen weitergeschrieben.<br />
Dass dieses gelingt, ist nicht zuletzt auch den<br />
rund 180 motivierten und freundlichen Posthotel-Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern zu<br />
verdanken, die den besonderen Charakter des<br />
Hauses mit Leben füllen.<br />
Familie Reiter<br />
AT-6215 Achenkirch<br />
Tirol 382<br />
Tel.: ++43 5246 6522<br />
www.posthotel.at<br />
Anzeige
REISE<br />
Österreich - Tirol<br />
von Jutta von Quest<br />
WO GOURMETS<br />
WANDERN GEHEN<br />
Fotos: © <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong><br />
„Der Mensch, der den Berg versetzte ist derselbe,<br />
der anfing kleine Steine wegzutragen“, sagt<br />
ein chinesisches Sprichwort, das die Autoren<br />
des Kochbuchs „Feines aus der 5-Elemente-<br />
Küche“ ihren Lesern mit auf den Weg geben.<br />
Wir sind für <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> mit Wolfgang Radi, der<br />
Mitverfasser des Buches ist, im Tiroler Landhotel<br />
Hohenfels über dem Dorf Tannheim<br />
verabredet und wollen wissen, was das Erfolgsrezept<br />
seines Hauses ist.<br />
Der ausgebildete „Tirol Vital“-Trainer und<br />
Feinschmecker hat es sich zur Aufgabe gemacht,<br />
seine Gäste im eher kleinen Hotel mit<br />
35 Zimmern und Suiten mit Spitzengastronomie<br />
zu verwöhnen. Ein Konzept, das bei den<br />
Gästen ankommt. Und bei Gastro-Testern<br />
punktete. So erkochten Chefkoch Markus Pichler<br />
und sein Team für das à la carte Restaurant<br />
Tannheimer Stube zwei Hauben im Gault<br />
Millau. Die Speisekarte ist wie ein Streifzug<br />
durch die österreichische Küche und die leichte<br />
und aromaintensive Mittelmeerküche. Gekocht<br />
wird dabei ausschließlich mit frischen, überwiegend<br />
regionalen Produkten. Natürlich werden<br />
zum Beispiel auch vegetarische Wünsche<br />
auf raffinierte Weise umgesetzt.<br />
Gastronomie mit Konzept<br />
Besonderen Wert legt Wolfgang Radi bei seinem<br />
gastronomischen Konzept auch auf das Frühstücksbuffet<br />
mit frisch zubereiteten warmen<br />
und kalten Speisen. So ist dazu schon in „Feines<br />
aus der 5-Elemente-Küche“ zu lesen: ”Ein warmes,<br />
nährendes Frühstück – je nach Vorliebe<br />
süß oder auch herzhaft – spendet uns Kraft und<br />
Energie, unsere Ideen und Ziele für den Tag<br />
konzentriert umzusetzen.“ Stimmt. Denn Kraft<br />
und Ausdauer braucht man schon, wenn man<br />
sich mit einem Wanderführer vom Landhotel<br />
Hohenfels in die Wanderregion aufmacht. Was<br />
man unterwegs zu sehen bekommt, ist die<br />
Lieblichkeit des Allgäus mit grandioser Bergkulisse,<br />
bewirtschaftete Almen, die zur Einkehr<br />
einladen und idyllische Bergseen. Im Naturschutzgebiet<br />
Vilsalpsee können manchmal seltene<br />
Tiere und Pflanzen entdeckt werden. Wer<br />
im Landhotel Hohenfels etwas für seine Fitness<br />
tun will, hat von der Morgengymnastik bis zur<br />
Mountainbike Tour viele Möglichkeiten.<br />
Entschleunigung wird hier groß geschrieben<br />
Und wie sieht’s mit den Wellnessmöglichkeiten<br />
im Landhotel Hohenfels aus, wollen wir noch<br />
wissen? „Wellnessbetriebe bieten oft große<br />
Nassbereiche an. Wir legen dagegen Wert auf<br />
viel Platz für Ruhe und Erholung zum „Ent-<br />
schleunigen”, so Hotelchef Wolfgang Radi.<br />
„Unser Wellnessbereich ist übrigens ganzjährig<br />
attraktiv, der Außenpool hat immer 32 Grad<br />
Wassertemperatur“. Inzwischen hat sich auch<br />
Ehefrau Monika zu uns gesetzt und weist noch<br />
auf die Massage- und die Beautyabteilungen<br />
des Hotels hin. Beliebt bei den Gästen ist auch<br />
die mitten im Grün stehende Blockhütte, die<br />
eine 100 Grad Sauna beherbergt.<br />
Fazit: Im Landhotel Hohenfels kommen Feinschmecker<br />
sowie Fitness- und Wellnessfreunde<br />
voll auf ihre Kosten.<br />
<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> Tipp Tirol:<br />
Hohenfels – das kleine, feine Landhotel<br />
für Genießer<br />
Hotel Hohenfels<br />
Kreuzgasse 8<br />
A-6675 TannheimTirol – Österreich<br />
52 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong><br />
Telefon ++43 (0)5675-6286<br />
Telefax ++43 (0)5675-5124<br />
www.hohenfels.at
REISE<br />
Miami<br />
Foto: © <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong><br />
Zwischenstopp in<br />
MIAMI<br />
<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> Tipps Miami:<br />
von Dieter Knaut<br />
Was tun, wenn der Terminplan nur einen knappen Tag Aufenthalt in Miami<br />
erlaubt? Alles an einem Tag zu erkunden, das geht nun wirklich nicht.<br />
Dafür hat die auch als Kreuzfahrthauptstadt der Welt bekannte Stadt<br />
einfach zu viel für Touristen zu bieten.<br />
Bei einer kleinen City Tour (z.B. mit Dragonfly Expeditions) durch Miami<br />
sollte unbedingt Little Havanna mit seinem besonderen kubanischen Flair<br />
mit auf dem Programm stehen. Wer möchte, kann in Little Havanna, das in<br />
den 60er Jahren wegen der vielen kubanischen Immigranten seinen Namen<br />
bekam, z.B. Zigarren und Kaffee einkaufen. Oder in einem der vielen Restaurants<br />
ausgezeichnet essen. Auch den weltberühmten South Beach mit<br />
seinen bekannten bunten Rettungsschwimmerstationen sollten „Kurzbesucher“<br />
wenigstens einmal gesehen haben. In Miami Beach steht übrigens<br />
auch eines der meistfotografierten Häuser der Vereinigten Staaten: die<br />
Villa Casuarina. Gianni Versace wurde vor seiner Villa am Ocean Drive im<br />
Jahre 1997 von einem Serienkiller erschossen.<br />
Weltbekannt The Biltmore Miami – Coral Gables<br />
Sightseeing macht hungrig. Einen guten Lunch in typisch lockerer Florida-Atmosphäre<br />
kann man bei einem Miami-Besuch im „Peacock Garden<br />
Cafe“ in Coconut Grove einnehmen.<br />
Übernachtungstipp: www. biltmorehotel.com<br />
Shoppen: In „Greater Miami“ laden schicke<br />
shopping center und schier endlose Einkaufs-<br />
promenaden zum Einkauf ein.<br />
Als Übernachtungsmöglichkeit ist das weltbekannte The Biltmore Miami<br />
– Coral Gables wegen seiner besonderen Historie eine Alternative. „Für<br />
mich war es ein besonderer Reiz, ein Gebäude mit Geschichte zu führen“,<br />
erklärt der deutschstämmige Hoteldirektor Matthias Kammerer, der seit<br />
zwei Jahren das Hotel mit rund 650 Mitarbeitern (Hotel u. Golfplatz) leitet,<br />
gegenüber <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>. Das Leading Hotel of the World ist das einzige Hotel<br />
in Florida, das zur National Historic Landmark ernannt wurde.<br />
Zwar schon etwas in die Jahre gekommen punktet das 275 Zimmer große<br />
Hotel mit drei preisgekrönten Restaurants, einem lobenswerten Golfplatz,<br />
Tennis- und Fitnesscenter und dem legendären Biltmore Pool. Bei der Eröffnung<br />
des Hotels im Jahr 1926 war er der größte Pool der Welt. Zum gelungenen<br />
Abschluss eines kurzweiligen Tages in Miami empfiehlt sich noch<br />
ein Besuch des Fontana Restaurant von The Biltmore.<br />
Fazit: Selbst ein Tag Aufenthalt in Miami lohnt sich. Leider halten noch<br />
immer die sehr unfreundlichen und langwierigen Passkontrollen auf den<br />
Flughäfen der USA viele Gäste aus Übersee von einem Besuch auf der anderen<br />
Seite „des großen Teiches“ ab.<br />
<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 53
REISE<br />
Hoteltalk<br />
Außergewöhnliches Ambiente im<br />
Derag Livinghotel De Medici<br />
Dieses Hotel wirkt wie ein Museum. „Mit dem<br />
Derag Livinghotel ist ein Ort entstanden, an<br />
dem Kunst und hochkarätige Hotellerie verschmelzen.<br />
Der feinsinnige Mix aus den privaten<br />
Sammlungen verwandelt jeden Aufenthalt<br />
in etwas Unvergessliches.<br />
Hier finden Gäste das, was sich schon in unserem<br />
Namen verbirgt: Lebensqualität, Kunst und<br />
Geschichte“, beschreibt Hoteldirektor Bertold<br />
Reul den besonderen Charakter des Hauses.<br />
Mit seiner klassizistischen, von Schinkel entworfenen<br />
Fassade, war das Gebäude einst Kloster,<br />
dann königlicher und städtischer Regierungsund<br />
Verwaltungssitz. Jetzt erwartet die Gäste<br />
hier in der Düsseldorfer Altstadt ein Stilmix<br />
der Jahrhunderte mit Klosterhof-Idylle im<br />
malerischen Innenhof. Antiquitäten und Kristall,<br />
Skulpturen, Gobelins und Gemälde aus der<br />
Foto: ©Steigenberger Hotel<br />
privaten Sammlung von Dr. Max Schlereth, Gründer<br />
der Derag Livinghotels, prägen das Hotel.<br />
Nach fünfjähriger Umbau- und Sanierungsphase<br />
Küchenchef Marc Schulz mit<br />
Restaurantleiter und Sommelier<br />
Dawid Liestemann (v. li.)<br />
feierten 550 Premierengäste im März 2015 die<br />
Eröffnung des Derag Livinghotel De Medici.<br />
Neuer Küchenchef im Steigenberger Parkhotel<br />
„Ich bin noch nie von so einem motivierten<br />
Küchenteam empfangen worden“, erzählt Marc<br />
Schulz bei seiner Vorstellung als neuer Küchenchef<br />
an der Königsallee 1a. Der 33-jährige gebürtige<br />
Krefelder setzt bei seinem Schaffen auf<br />
beste Produkte, höchste Qualität beim Kochen<br />
und „Spaß am Gaumen“. Dass Marc Schulz, der<br />
bereits seit 2006 Küchenmeister ist, was von seinem<br />
Handwerk versteht, zeigen seine Stationen.<br />
So arbeitete er bereits in renommierten Häusern<br />
wie dem Fährhaus auf Sylt, dem Breidenbacher<br />
Hof Düsseldorf (Sous-Chef) und dem<br />
Jumeirah Hotel Frankfurt (Executive Chef).<br />
Zudem hat Schulz, der selbst gerne gut bürgerlich<br />
isst, erfolgreich an Hotel-Neueröffnungen<br />
in Washington, Singapur, New York und Österreich<br />
mitgewirkt.<br />
Kurz: Man darf sich auf das kulinarische Angebot<br />
der Restaurants und Bars, für die Schulz und<br />
sein Team im Steigenberger Parkhotel Düsseldorf<br />
zuständig sind freuen.<br />
Foto: © <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> Foto: © Derag Livinghotels<br />
54 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>
Indischer Premierminister zu Gast<br />
im MARITIM Grand Hotel Hannover<br />
Nicht nur auf der Hannover Messe (13.–17. April 2015) stand Indien als offizielles<br />
Partnerland im Fokus der Öffentlichkeit. Auch im MARITIM Grand Hotel Hannover<br />
hatte man sich schon seit Wochen auf den hohen Besuch aus Indien eingestellt:<br />
Zur offiziellen Eröffnungsfeier mit Bundeskanzlerin Angela Merkel war der<br />
Premierminister der Republik Indien, S.E. Narendra Damodardas Modi, mit<br />
seiner Entourage im MARITIM Grand Hotel Hannover angereist.<br />
Klassikstars im<br />
Urlaubsparadies:<br />
Nach dem großen<br />
Erfolg der<br />
Sunset Classics im Barceló Hotel Formentor in<br />
den letzten zwei Jahren, wird die Konzertreihe<br />
2015 mit hochkarätigen Künstlern fortgeführt.<br />
Am 25. Juni gibt sich der weltbekannte<br />
Starpianist und frischgebackene Bambi-Preisträger<br />
Lang Lang die Ehre. Eine weitere Sunset<br />
Classic Veranstaltung ist für September 2015<br />
geplant. Beide Konzerte finden inmitten der<br />
traumhaften Gartenanlage des Luxushotels<br />
unter freiem Himmel statt. Nach dem Musikgenuss<br />
begegnen sich Gastgeber, Künstler und<br />
Besucher bei einem exklusiven Galadinner.<br />
Mit Lang Lang konnten die Organisatoren<br />
der Sunset Classics einen weiteren internationalen<br />
Weltstar als Gast gewinnen. Seitdem<br />
das Kulturevent 2013 ins Leben gerufen<br />
wurde, brillierten unter anderem der indische<br />
Dirigent Zubin Mehta, der aus Argentinien<br />
Lang Lang im Barceló<br />
Hotel Formentor auf Mallorca<br />
stammende Klavierkünstler Daniel Barenboim<br />
und die neuseeländische Sopranistin Dame<br />
Kiri Te Kanawa auf der Freilichtbühne des<br />
Barceló Hotel Formentor. Nun folgt ihnen der<br />
junge Chinese Lang Lang nach. 1982 in<br />
Shenyang geboren, feierte Lang Lang schon<br />
Der Premierminister der Republik Indien, S.E.<br />
Narendra Damodardas Modi beim Empfang<br />
durch Hoteldirektor Oliver Risse<br />
Strengste Sicherheitsvorkehrungen und diverse<br />
technische Einrichtungen, beispielsweise für<br />
den Empfang indischer Fernsehsender, waren<br />
nur einige der organisatorischen Herausforderungen<br />
für Hoteldirektor Oliver Risse und sein<br />
Team. Auch auf das hohe Medieninteresse<br />
musste sich das Hotel-Team einstellen, so wurde<br />
für den Staatsbesuch mit Unterstützung der<br />
Telekom und verschiedenen Technikpartnern<br />
extra ein eigenes Pressezentrum eingerichtet.<br />
Wegen des indischen Premiers mit einer Delegation<br />
von Politikern, Beamten und Mitarbeitern<br />
waren über mehrere Tage hinweg insgesamt<br />
800 Zimmer belegt – inklusive sämtlicher<br />
verfügbarer Suiten. Und ebenso viele Mahlzeiten<br />
wurden im Grand Hotel eingenommen – zubereitet<br />
ganz nach dem Geschmack vom Premier.<br />
Um diesen exakt zu treffen, beschäftigte das<br />
Hotel einen indischen Küchenchef, der von der<br />
Botschaft des Landes empfohlen wurde.<br />
Als Gastgeber für internationale Staatsoberhäupter<br />
und hochrangige Politiker hat das Team<br />
vom MARITIM Grand Hotel Hannover Erfahrung.<br />
Erst kürzlich war Chinas Vize-Ministerpräsident<br />
Ma Kai mit seiner Delegation anlässlich<br />
der CeBIT zu Gast.<br />
Der indische Premier Modi verließ sich bei seinem<br />
Deutschland-Besuch auf die Erfahrung<br />
seines Vorgängers Manmohan Singh: Der indische<br />
Politiker war von 2004 bis 2014 Premierminister<br />
Indiens und weilte mit einer Wirtschaftsdelegation<br />
bereits 2006 im MARITIM<br />
Grand Hotel Hannover.<br />
im Alter von 17 Jahren seinen internationalen<br />
Durchbruch als Pianist und verfügt inzwischen<br />
über ein enormes Repertoire.<br />
Dafür wurde er im November 2014 mit dem<br />
Bambi in der Kategorie „klassische Musik“<br />
ausgezeichnet.<br />
Foto: © Formentor Sunset Classics Foto: © MARITIM Hotelgesellschaft<br />
<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 55
REISE<br />
Zeitzeugen<br />
Zweihundertster Jahrestag der Schlacht von<br />
Foto: © WBT-J.L.Flemal Foto: © Culturespaces<br />
von Eric Mansfeld<br />
Sie prägte nachhaltig die Geschichte Europas<br />
und jährt sich in diesem Jahr zum 200sten Mal:<br />
Die Schlacht von Waterloo. Wie würden die<br />
Grenzen Europas ohne die schicksalsentscheidenden<br />
Tage in der Wallonie heute<br />
wohl aussehen? In Erinnerung an die Schlacht<br />
wird Waterloo vom 18. bis zum 21. Juni wieder<br />
zum Mittelpunkt der Welt.<br />
In ihrer Größenordnung ist diese historische Rekonstruktion eines heroischen<br />
Ereignisses aus dem ersten Kaiserreich weltweit einzigartig.<br />
So werden rund 50.000 Zuschauer aus rund 30 Nationen in diesem<br />
Sommer die Reise nach Waterloo antreten.<br />
Wenn Geschichte lebendig wird<br />
Wieder zum Leben entdeckt wird die Schlacht von Waterloo durch 5.000<br />
Reenactoren in Uniform, 1.500 Begleiter, 250 Zivilisten in historischen<br />
Kostümen und 300 Pferde. Im Ablauf wird sich diese noch nie zuvor gesehene<br />
Anzahl von Reenactoren, übrigens mehr als bei jeder anderen Rekonstruktion<br />
aus der Vergangenheit, auf einem Gelände mit einer Fläche<br />
von 22 Fußballplätzen aufstellen, das vor 200 Jahren von ihren Vorläufern<br />
betreten wurde.<br />
Und natürlich werden auch sie erstmals dabei sein, die wichtigsten Protagonisten:<br />
Napoleon, der Herzog von Wellington, der Prinz von Oranien<br />
und Marschall Blücher. Eine weitere Premiere ist die Anwesenheit – abgesehen<br />
von den Tausenden anderen tapferen Reenactoren – des berühmten<br />
schottischen Dragonerregiments, der Royal Scots Greys, die zum ersten<br />
Mal außerhalb Großbritanniens auftreten.<br />
Für eine möglichst historische Korrektheit und Authentizität ist von<br />
3.500 kg Schwarzpulver, 100 Kanonen und zwei historischen Zelten für<br />
Napoleon und den Herzog von Wellington an alles gedacht. Die Tickets<br />
für diese Megaveranstaltung, zu der rund 120.000 Zuschauer erwartet wer-<br />
56 <strong>Trade</strong><strong>Talk</strong>
den, sollen übrigens schon restlos ausverkauft<br />
sein. Für die nächsten Jahre sollen allerdings<br />
„kleinere Waterloo-Schlachten“ geplant sein.<br />
Nun die gute Nachricht für Individualisten:<br />
der ehemaligen Befestigungsanlagen, darunter<br />
auch der 34 Meter hohe Tour Salamandre aus<br />
dem 11. Jahrhundert, in dem heute ein kleines<br />
Heimatmuseum untergebracht ist.<br />
Péket“, „Poire William n°1“ und seit kurzem<br />
auch den Likör „Mandarine Napoléon“, in<br />
Erinnerung an Napoléon, der gerne Cognac<br />
mit Mandarinensaft vermischte.<br />
Auf der „Route Napoléon“, die quer durch die Wallonie<br />
führt, kann man die letzte Marschroute des<br />
Kaisers Napoleon inzwischen selbst entdecken<br />
Auf der „Route Napoléon“, die auf 94 geschichtsträchtigen<br />
Kilometern von der französischen<br />
Grenze bis Waterloo quer durch die Wallonie<br />
führt, begegnet man der Geschichte hautnah.<br />
Entlang der Strecke gibt es historische Städte<br />
und Dörfer mit einem reichen architektonischen,<br />
kulturellen und landschaftlichen Erbe<br />
zu sehen. Hier nur einige Beispiele der Sehenswürdigkeiten<br />
und Überlieferungen:<br />
Hestrud: Das Tor in die Wallonie für Napoléon<br />
In dem kleinen Dorf an der französisch-belgischen<br />
Grenze, dem Ort in dem Napoléon über<br />
eine winzige Brücke nach Belgien gelangte,<br />
macht der französische Kaiser eine Begegnung,<br />
die als historische Anekdote in die Geschichte<br />
einging. Ein junger Mann aus der Gegend mit<br />
dem Namen Cyprien-Joseph Charlet, von dem<br />
Napoléon wissen wollte, was dieser über seine<br />
Person wisse gab zu verstehen, dass er sehr<br />
wohl wisse, mit wem er es zu tun hatte, und<br />
sagte: „Ihr glaubt der Sieg folge Euch stets auf<br />
dem Fuße, doch Euer Erfolg wird von dannen<br />
ziehen, wie das Wasser dieses Bächleins. Ich an<br />
Eurer Stelle bliebe zu Hause, da Euer Stern<br />
schon morgen sinken wird.“<br />
Beaumont:<br />
Erstes Biwak am Fuße des Tour Salamandre<br />
Hier schlugen Napoleons Truppen am 14. Juni<br />
1815 ihr erstes Biwak auf. Das Städtchen Beaumont<br />
befindet sich 8 km von Hestrud entfernt.<br />
Man findet dort noch heute zahlreiche Spuren<br />
Château du Fosteau:<br />
Hauptquartier des Generals Reille<br />
Im stattlichen Anwesen aus dem 14. Jahrhundert<br />
schlug General Reille, Chef des 2. Napoleonischen<br />
Armeekorps, am 15. Juni 1815 sein<br />
Hauptquartier auf. Heute sind hier mehrere kleine<br />
Museen untergebracht. Das Château du Fosteau<br />
bildet ein massives Burgensemble, das sich um<br />
einen großen, polygonalen Hof mit sieben Türmen<br />
herum anordnet. Eingefasst wird die Burg<br />
von heute trockengelegten Wassergräben. Das<br />
Interieur ist elegant, teils im Stile der Epoche,<br />
teils aber auch modern möbliert und kann<br />
nach vorheriger Reservierung in der Gruppe<br />
besichtigt werden.<br />
Biercée: Die Schnapsbrennerei,<br />
die Napoléons Lieblingsgetränk produziert<br />
Die Distillerie de Biercée produziert die berühmten<br />
Obstwasser „Eau de Villée“, „P’tit<br />
Die Distillerie de Biercée produziert noch heute Napoléons Lieblingsgetränk.<br />
Thuin:<br />
Zwei Kleinode des UNESCO-Weltkulturerbes<br />
Als eine der ältesten Städte der Region darf<br />
Thuin gleich zwei von der UNESCO in die<br />
Liste des Weltkulturerbes aufgenommene Besonderheiten<br />
ihr eigen nennen: Den 60 Meter<br />
hohen Belfried aus dem 17. Jahrhundert und<br />
die religiöse und volkstümliche Prozession zu<br />
Ehren des Heiligen Rochus, die aus der gleichen<br />
Zeit stammt.<br />
Charleroi: Napoléon und die Kohlenbergwerke<br />
Als UNESCO-Weltkulturerbe gibt die ehemalige<br />
Anlage Bois du Cazier einen faszinierenden<br />
Einblick in die Bergbauvergangenheit der<br />
Region und erinnert gleichzeitig an eines<br />
der größten Grubenunglücke der belgischen<br />
Geschichte. Die Bergwerke konnten sich dank<br />
eines kaiserlichen Dekrets entwickeln.<br />
Foto: © WBT-BernardBoccara<br />
IMPRESSUM<br />
VERLAG:<br />
<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> Goll & Knaut GbR<br />
Vautierstrasse 80a<br />
40235 Düsseldorf<br />
Telefon 0211 636551<br />
Mobil 0163 5974121<br />
0157 83271052<br />
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d.knaut@tradetalk-wirtschaftsmagazin.de<br />
www.tradetalk-wirtschaftsmagazin.de<br />
HERAUSGEBER:<br />
Melanie Goll und Dieter Knaut<br />
VERLAGSLEITUNG:<br />
Melanie Goll und Dieter Knaut<br />
GRAFIK:<br />
Sabine Hartmann<br />
Nachdrucke und Vervielfältigungen (gleich welcher Art) sind – auch auszugsweise – nur<br />
mit vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Namentlich gekennzeichnete<br />
Artikel stellen nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion dar.<br />
Für Beiträge, die als ,Anzeige’ gekennzeichnet sind, für Terminangaben sowie unverlangt<br />
zugesandte Beiträge und Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung.<br />
REDAKTION:<br />
Dr. Eike Birck<br />
Maike Doege<br />
Melanie Goll<br />
Jessica Hellmann<br />
Dieter Knaut<br />
Regina Knaut-Schmüser<br />
Eric Mansfeld<br />
Jutta von Quest<br />
Marie-Isabelle Simon<br />
Nadja Thom/Redaktion London<br />
Titelfoto:<br />
Ralph Richter<br />
Editorialfoto:<br />
Oleksander Voskresenskyi<br />
PRODUKTION:<br />
Staudt Lithographie GmbH<br />
Kohlenstraße 34<br />
44795 Bochum<br />
www.staudt-online.de<br />
ERSCHEINUNGSWEISE:<br />
4 Ausgaben im Jahr<br />
COPYRIGHT:<br />
<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> Goll & Knaut GbR<br />
<strong>Trade</strong><strong>Talk</strong> 57
MESSE<br />
Termine<br />
DÜSSELDORF<br />
Gifa + Metec<br />
Die Messe Gifa Düsseldorf ist die internationale<br />
Gießerei-Fachmesse mit WFO Technical Forum.<br />
Mehr als 790 Unternehmen zeigen ihre<br />
Maschinen, Anlagen und Produkte sowie das<br />
Neueste der Gießereitechnologie. Das Technical<br />
Forum umfasst thematisch alle Bereiche der<br />
Prozesstechnologie für Gießereien und informiert<br />
über die neuesten Entwicklungen der<br />
Branche. Die Gifa findet zusammen mit der<br />
Metec statt. Sie ist die internationale Metallurgie-Fachmesse<br />
mit Kongress. Neben Maschinen,<br />
Anlagen und Produkte sowie das Neueste<br />
der Metallurgie informiert der Kongress über<br />
die neuesten Entwicklungen.<br />
Messe Düsseldorf<br />
www.gifa.de / www.metec.de<br />
16.06. – 20.06.2015<br />
ZÜRICH<br />
designmesse<br />
Die designmesse Zürich ist eine Verkaufsmesse<br />
für Möbel aus dem Wohn- und Bürobereich.<br />
Zahlreiche Aussteller, darunter kreative Newcomer,<br />
Designer und Produzenten präsentieren<br />
auf der Züricher designmesse ihre aktuellen<br />
Produkte, Möbel und Accessoires. Das<br />
Angebotsspektrum umfasst dabei unter anderem<br />
Wohn- und Büromöbel, Sideboards, Sofas<br />
und Leuchten, Küchen- und Badutensilien sowie<br />
Teppiche, Kissen, Plaids, Wohnaccessoires<br />
oder auch Laptoptaschen.<br />
Die ausgestellten Produkte können auf der<br />
designmesse Zürich direkt am Stand gekauft<br />
oder bestellt werden.<br />
Messezentrum Zürich<br />
www.designmesse.ch<br />
08.05. – 10.05.2015<br />
AMSTERDAM<br />
PLMA Welt<br />
Die Messe PLMA Welt Amsterdam ist eine internationale<br />
Fachmesse für Handelsmarken.<br />
Zahlreiche Aussteller präsentieren auf der<br />
Messe ihre neuen Produkte und Ideen. Das<br />
Angebotsspektrum umfasst dabei Artikel aus<br />
den Bereichen Nahrungsmittel und Getränke,<br />
Gesundheit und Schönheit, Haushalt und Küche,<br />
Papier, Kunststoff, Hygiene, Garten- und<br />
Heimwerkerbedarf, Elektronik und Freizeit.<br />
Die PLMA Messe Amsterdam bietet Einzelhändlern,<br />
Großhändlern und Herstellern die<br />
Möglichkeit, sich von neuen Ideen inspirieren<br />
zu lassen und neue Kontakte zu knüpfen.<br />
Amsterdam RAI<br />
www.plmainternational.com<br />
19.05. – 20.05.2015<br />
Foto: © Fotodienst/<br />
Anna Rauchenberger<br />
Foto: © I MEX Frankfurt<br />
Foto: © Rainer Sturm / pixelio.de<br />
Foto: © Messe Duesseldorf/<br />
Constanze Tillmann<br />
Foto: © Pascal Meier<br />
Foto: © PLMA´s World<br />
of private label<br />
WIEN<br />
DMX Austria Wien<br />
Die Messe DMX Austria Wien ist eine Fachmesse<br />
für digital Marketing & E-Business. Zahlreiche<br />
Aussteller präsentieren auf den Wiener DMX<br />
Austria & eCom World Vienna Messe ihre Produkte<br />
und Dienstleistungen u.a. rund um E-Mail<br />
Marketing, Social Media Marketing, Mobile<br />
Marketing, Suchmaschinen Marketing, Online-<br />
Vermarktung, Affiliate Marketing, Multi-Channel-<br />
Marketing, Targeting, Tracking, Ad-Serving,<br />
In-Game Advertising, Online-Entertainment Lösungen<br />
sowie Audio- und Video-Produktionen.<br />
Die DMX Austria & eCom World Vienna Messe<br />
vermittelt Neueinsteigern und Online Marketing-<br />
Spezialisten einen umfassenden Marktüberblick<br />
und einen Eindruck von den aktuellen Entwicklungen<br />
im Digital Marketing und E-Business.<br />
Messe Wien<br />
www.dmx-austria.at<br />
20.05. – 21.05.2015<br />
FRANKFURT<br />
Imex Frankfurt<br />
Die Messe Imex Frankfurt am Main ist die internationale<br />
Messe der Kongress-, Meeting-,<br />
Event- und Incentivebranche. Auf rund 17.500 m²<br />
Ausstellungsfläche präsentieren sich auf der<br />
Imex Messe Frankfurt mehr als 3.000 nationale<br />
und regionale Hotels, Kongresszentren, Destinationen,<br />
Veranstaltungsagenturen und weitere<br />
Dienstleister aus der deutschen Meeting- und<br />
Incentivebranche mit ihren Dienstleistungen.<br />
Zahlreiche kostenfreie Vorträge mit hochkarätigen<br />
Referenten und täglich informativen<br />
Seminaren richten sich auf der Imex Frankfurt<br />
Messe vor allem an Veranstaltungsplaner aus<br />
Agenturen, Firmenplaner, Business Travel<br />
Manager und Marketing-Profis.<br />
Messe Frankfurt<br />
www.imex-frankfurt.de<br />
19.05. – 21.05.2015<br />
LONDON<br />
The Business Show<br />
Auf der Business Show finden Existenzgründer<br />
alles was sie für ein erfolgreiches Startup benötigen.<br />
Die kostenlose Business-Messe bietet eine<br />
Fülle von Möglichkeiten, Beratung und Information<br />
für die laufende Geschäftsentwicklung<br />
an. So finden Besucher hier 25.000 Unternehmen,<br />
können an 250 Seminaren teilnehmen,<br />
350 Aussteller besuchen sowie 12 Masterclasses.<br />
Die Veranstaltung begrüßt Unternehmen aus<br />
einem breiten Querschnitt von Branchen und<br />
bietet alles was man benötigt, um sich zu<br />
verbessern, zu entwickeln und sein Geschäft<br />
erfolgreich zu erweitern.<br />
Excel, London<br />
www.greatbritishbusinessshow.co.uk<br />
13.05. – 14.05.2015
When heart meets business. Dann knistert die Luft bei jeder<br />
neuen Begegnung. Dann treffen sich Global Player und Local<br />
Heroes. Dann eröffnen sich der Welt vor Ort ganz neue Perspektiven.<br />
Und Geschäft wird zum Gefühl:<br />
www.messe-duesseldorf.de<br />
Basis for<br />
Business