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mostviertel Magazin Sommer 2015

Das Magazin zur Niederösterreichischen Landesausstellung 2015

Das Magazin zur Niederösterreichischen Landesausstellung 2015

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<strong>mostviertel</strong><br />

Reisen zum Leben am Land<br />

ÖTSCHER:REICH<br />

Das <strong>Magazin</strong> zur<br />

Niederösterreichischen<br />

Landesausstellung <strong>2015</strong><br />

Mitterbach · Wienerbruck · Puchenstuben · Annaberg ·<br />

Trübenbach, Gaming · Hochbärneck, St. Anton ·<br />

Ötscher, Lackenhof · Eisenstraße, Ybbsitz · Mendlingtal,<br />

Göstling · Leckermoos, Wildnisgebiet Dürrenstein ·<br />

Lunz am See · Lilienfeld · Pielachtal · Vorderötscher ·<br />

Mariazell<br />

Joe Wahler,<br />

Schmied an der Eisenstraße<br />

Europäischer Landwirtschaftsfonds für die<br />

Entwicklung des ländlichen Raums: Hier<br />

investiert Europa in die ländlichen Gebiete.<br />

<strong>mostviertel</strong> · 1


<strong>mostviertel</strong><br />

1 Moststraße<br />

2 Kulturpark Eisenstraße<br />

3 Naturpark Ötscher-Tormäuer<br />

4 St. Pölten<br />

5 Traisental-Donauland<br />

6 Pielachtal<br />

7 Traisen-Gölsental<br />

8 Dunkelsteinerwald<br />

9 Elsbeere Wienerwald<br />

10 Melker Alpenvorland<br />

Donau<br />

Donau<br />

St. Valentin<br />

Haag<br />

Seitenstetten<br />

Oberösterreich<br />

1<br />

Oed-Öhling<br />

Hollenstein<br />

Amstetten<br />

Donau<br />

Mendlingtal<br />

Hochkar<br />

1.808<br />

Waldviertel<br />

Wieselburg<br />

a.d. Erlauf<br />

Melk<br />

10<br />

8<br />

Ruprechtshofen<br />

Mank<br />

Mariazellerbahn<br />

5<br />

Traismauer<br />

Getzersdorf<br />

Herzogenburg<br />

4 Viehofner See<br />

Ratzersdorfer See<br />

St. Pölten<br />

9 Böheimkirchen<br />

Göller<br />

1.766<br />

Pyhra<br />

Wilhelmsburg<br />

Traisentalradweg<br />

Kirchberg<br />

Rabenstein<br />

6<br />

Sonntagberg<br />

Lilienfeld Hainfeld<br />

Scheibbs<br />

Neubruck<br />

Frankenfels<br />

Waidhofen a.d. Ybbs<br />

Laubenbachmühle<br />

Muckenkogel<br />

7 1.284<br />

2 St. Anton Puchenstuben Türnitz<br />

Ybbsitz<br />

Gaming<br />

Tirolerkogel<br />

1.377<br />

St. Aegyd<br />

Ötscherlandexpress<br />

Ötscher<br />

3 1.892 Annaberg<br />

Lunz am See Lackenhof<br />

Gippel<br />

1.669<br />

Göstling<br />

Ybbs<br />

kl. Erlauf<br />

Lunzer<br />

See<br />

Erlauf<br />

Gemeindealpe<br />

1.626<br />

Erlaufsee<br />

Pielachtal<br />

Wienerbruck<br />

Mitterbach<br />

Mariazell<br />

Pielach<br />

Traisen<br />

Gölsen<br />

Wienerwald<br />

Wiener Alpen<br />

Steiermark<br />

Ötscherlandexpress<br />

Mariazellerbahn<br />

Traisentalradweg<br />

Via Sacra<br />

ÖTSCHER:REICH<br />

www.noe-landesausstellung.at<br />

Mostviertel Tourismus GmbH | 3250 Wieselburg, Österreich | Adalbert-Stifter-Straße 4<br />

Tel.: +43 (0)7416/521 91 | E-Mail: info@<strong>mostviertel</strong>.at | www.<strong>mostviertel</strong>.at<br />

Unsere Öffnungszeiten: Mo–Do 9.00–16.30 Uhr, Fr 9.00–12.30 Uhr<br />

Alle Angaben wurden mit großer Sorgfalt erhoben, erfolgen jedoch ohne Gewähr<br />

und erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

2 · <strong>mostviertel</strong>


Die 15 Stationen der Niederösterreichischen Landesausstellung<br />

<strong>2015</strong> „ÖTSCHER:REICH – Die Alpen und wir“<br />

Michaela Hinterholzer, Bürgermeisterin,<br />

Landtagsabgeordnete und Vorsitzende<br />

von Mostviertel Tourismus, sowie dessen<br />

Geschäftsführer Andreas Purt laden zu<br />

„Reisen zum Leben am Land“ ein.<br />

1. Mitterbach: Protestantismus &<br />

Evangelische Urgemeinde<br />

Vor rund 300 Jahren kamen aus dem Salzkammergut<br />

protestantische Holzfäller in die<br />

kaum berührten Urwälder der Ostalpen. Sie<br />

schrieben eine einmalige Geschichte, die bis<br />

heute sicht- und erlebbar ist.<br />

2. Kraftwerk Wienerbruck: Pioniergeist<br />

Das Schaukraftwerk Wienerbruck ist das<br />

älteste Wasserkraftwerk der EVN. Es versorgt<br />

u.a. die Mariazellerbahn mit Strom.<br />

8. Eisenstraße, Ybbsitz:<br />

Altes Handwerk neu erlebt<br />

Das Klopfen und Schlagen der Hämmer<br />

war lange der Klang der Region. Es<br />

entstanden Hacken, Nägel, Pfannen. Die<br />

Schmiedetradition ist noch zu spüren.<br />

9. Mendlingtal, Göstling:<br />

Holz & seine Gewinnung<br />

Einst prägten sie viele Bäche und Flüsse:<br />

Schwemmkanäle, Schwemmtore, Klausen,<br />

Mühlräder und Stauwerke. Im Mendlingtal<br />

sind sie noch zu bestaunen.<br />

O ÖTSCHER:REICH!<br />

Dem bergigen Teil des Mostviertels ist die<br />

Niederösterreichische Landesausstellung<br />

<strong>2015</strong> „ÖTSCHER:REICH – Die Alpen und wir“<br />

gewidmet. An drei Ausstellungsorten,<br />

nämlich in Frankenfels, Neubruck und<br />

Wienerbruck sowie in etlichen weiteren<br />

Ortschaften (insgesamt 15) sind Geschichte<br />

und Kultur einer der eindrucksvollsten<br />

Landschaften Österreichs zu erleben.<br />

Coverfoto und Editorialfoto: Weinfranz, Karte: Beton – Gruppe für Gestaltung<br />

3. Puchenstuben:<br />

Den Sternen am nächsten<br />

Weit weg von urbaner Lichtverschmutzung<br />

gehört Puchenstuben zu jenen zehn<br />

Prozent europäischer Landfläche, wo der<br />

Blick in den Sternenhimmel ungetrübt ist.<br />

4. Annaberg:<br />

Pilgerwege & Dorfgeschichten<br />

Bergdorf an der Via Sacra, letzter Übernachtungsort<br />

der Pilger am Weg nach<br />

Mariazell, Bauernhöfe und vor allem viele<br />

Dorfgeschichten beim Rundgang durch ein<br />

landschaftliches Idyll.<br />

5. Trübenbach, Gaming:<br />

Werkzeug & Arbeit der Holzfäller<br />

Weit abgelegen im Graben eine Schule:<br />

Bis in die Siebzigerjahre gab es nur einen<br />

Lehrer und nur ein Schulzimmer. Fast alles<br />

ist noch vorhanden. Auch das liebevoll<br />

angelegte Holzfällermuseum im Stadel.<br />

6. Hochbärneck, St. Anton:<br />

Alm- & Weidewirtschaft<br />

Im „Kinosaal“ der Region mit dem Blick<br />

auf den Ötscher: Eine Alm voll von<br />

Buckeln, Gesumme und Wiesenblumen,<br />

ein Typus, der heute in den planierten<br />

Almbergen nahezu verschwunden ist.<br />

Mit Aussichtsturm und Almjause.<br />

7. Ötscher, Lackenhof:<br />

Auf den Spuren des Clusius<br />

Charles de l’Écluse, genannt Clusius, Hofbotaniker<br />

Maximilians II., brachte uns die<br />

Rosskastanie, die Tulpe und die Erdäpfel.<br />

Und er hat vor rund 430 Jahren erstmals<br />

die Pflanzen des Ötschers beschrieben.<br />

10. Leckermoos und Wildnisgebiet,<br />

Göstling: Wilde Natur im Mostviertel<br />

Rund um das Leckermoos über Steige in<br />

eine Naturwelt, die zentimeterweise in<br />

den letzten Jahrhunderten gewachsen ist.<br />

Einmal in der Woche geht es vom nahe gelegenen<br />

Steinbachtal zum Rand des letzten<br />

noch größerflächigen Urwalds der Alpen.<br />

11. Lunz am See: Bergsteigerdorf<br />

Rauf zum Dürrenstein, einer der schönsten<br />

Aussichtskanzeln. Erste Etappe hinauf zur<br />

Ybbstaler Hütte. Am Morgen zum Gipfel<br />

und vorbei an Bergseen zurück nach Lunz.<br />

12. Lilienfeld: Das Leben der Mönche<br />

Seit über 800 Jahren leben hier Zisterziensermönche.<br />

Sie geben Einblick in das<br />

klösterliche Leben.<br />

13. Pielachtal: Das Dirndltal<br />

Ob Rechenholz, Marmelade oder Schnaps,<br />

die glutrote Dirndl hat’s in sich. Mehr dazu<br />

beim Erwandern, Erfahren und Erschmecken<br />

in einem der letzten Täler, wo Wildfrüchte<br />

noch den Alltag bestimmen.<br />

14. Vorderötscher, Mitterbach:<br />

Rasten & Verweilen<br />

Das Schutzhaus Vorderötscher ist nur zu<br />

Fuß erreichbar: über die Ötschergräben zu<br />

einer Hochwiese hinauf. Ein Geheimtipp.<br />

15. Mariazell: Heilende & heilige Wege<br />

Im Wallfahrtsort wird eine jahrhundertealte<br />

Tradition des Pilgerns und der Heilung<br />

von Körper, Geist und Seele gelebt.<br />

Bemerkenswert ist neben ihrer Schönheit<br />

auch ihre einzigartige Vielfalt. So umfasst<br />

die Region – und die Landesausstellung<br />

zeigt es – eine bäuerliche Kulturlandschaft<br />

im Pielachtal ebenso wie die waldreichste<br />

Gegend der Alpen rund um die Orte<br />

Lilienfeld und Annaberg. Hier befindet sich<br />

auch der letzte alpine Urwald. An der Eisenstraße<br />

zeigt sich altes Handwerk und seine<br />

zeitgemäße Anwendung, in Trübenbach<br />

und im Mendlingtal bestaunt man Werkzeuge<br />

und Tätigkeiten von Holzarbeitern.<br />

In Hochbärneck erfährt man Wesentliches<br />

über die Alm- und Weidewirtschaft, in Lunz<br />

am See erlebt man Bergsteigerdörfer und<br />

in Stift Lilienfeld das Leben der Mönche.<br />

Sogar Mariazell als uralte Pilgerstätte ist<br />

dabei. Lassen Sie sich davon bezaubern!<br />

www.<strong>mostviertel</strong>.at<br />

www.noe-landesausstellung.at<br />

Impressum<br />

Herausgeber Mostviertel Tourismus GmbH<br />

Adalbert-Stifter-Straße 4, 3250 Wieselburg<br />

T: 07416/521 91, E: info@<strong>mostviertel</strong>.at<br />

Medieninhaber, Konzept, Redaktion und<br />

Herstellung: Falter Verlagsgesellschaft m. b. H.<br />

Bereich Corporate Publishing, Marc-Aurel-Straße 9,<br />

1011 Wien, T: 01/536 60-0 E: magazine@falter.at,<br />

Fotografie: Franz Weingartner, www.weinfranz.at<br />

Offenlegung: Die Offenlegung gem. § 25 Mediengesetz<br />

ist unter www.falter.at/offenlegung/falterverlag<br />

ständig abrufbar<br />

<strong>mostviertel</strong> · 3


Die Wilde Wunder Card erhalten<br />

Gäste im Mostviertel kostenlos in<br />

zahlreichen Betrieben ab der ersten<br />

Nächtigung. Damit kann man rund<br />

40 Ausflugsziele gratis besuchen und<br />

erhält auch andere Vergünstigungen.<br />

Hier stellen wir Ausflugsziele im Rahmen<br />

der Wilden Wunder Card vor.<br />

www.wildewunder.at<br />

Wilde<br />

Wunder<br />

Inklusive-Card | Erwachsener<br />

Mostviertler Alpen – Mariazeller Land<br />

Raften auf der Salza<br />

Auf dem kristallklaren Wasser der Salza<br />

durch die wildromantische Umgebung des<br />

Naturparks Eisenwurzen in der Nationalparkregion<br />

Gesäuse. Hier dringt man in<br />

Schluchten vor, die sich nur vom Boot aus<br />

erkunden lassen. 20 Prozent Rabatt bei<br />

einer halbtägigen Raftingtour auf der<br />

Salza mit Ausrüstung, Transfer und Erfrischungsgetränk.<br />

www.rafting-mandl.at<br />

MV_WWCard_2014_5642_RZ.indd 5 19.02.14 14:35<br />

Im weiten Reich<br />

des Ötschers<br />

Eibl-Jet bei Türnitz<br />

Eine Allwetter-Rodelbahn der spektakulären<br />

Sorte. Über Wellen und durch Kreisel<br />

geht es talwärts. Mit der Wilden Wunder<br />

Card ist eine Rodelfahrt pro Tag auf der<br />

„wilden“ Allwetterrodelbahn gratis.<br />

www.tuernitz.at<br />

Ötscher Tropfsteinhöhle<br />

Eine Expedition durch die 575 Meter lange<br />

Ötscher Tropfsteinhöhle. Am besten ist die<br />

Höhle von Gaming aus zu erreichen. In der<br />

Höhle steht man dann im „Hohen Dom“,<br />

in der „Halle der feurigen Zungen“, in der<br />

„Märchenhalle“ und im „Zaubergang“, wie<br />

die verschiedenen Gesteinsformationen<br />

genannt werden. Tropfsteine wie Stalaktiten<br />

und Stalagmiten tragen aufgrund ihrer<br />

Form Namen wie „Madonna“, „Elefantenohr“<br />

oder „Pagode“. An der tiefsten Stelle<br />

liegt der 100 Quadratmeter große See.<br />

www.<strong>mostviertel</strong>.at<br />

Weinfranz<br />

Gipfelklaenge im Mostviertel<br />

Zum Auftakt der Wandersaison im Juni<br />

veranstaltet Mostviertel Tourismus mit<br />

dem „wellenklaenge“-Festival in Lunz am<br />

See Konzerte an ungewöhnlichen Orten in<br />

den Mostviertler Bergen. Mit der Wilden<br />

Wunder Card gratis. www.gipfelklaenge.at<br />

Tipps für Reisende aufs Land:<br />

Auf der Website von Mostviertel Tourismus<br />

finden Sie Tipps für Ihre Reisen durch die<br />

verschiedenen Gegenden des Mostviertels.<br />

Hier präsentieren wir einige davon.<br />

www.<strong>mostviertel</strong>.at<br />

kulturglut: KunstSchauplatz Eisenstraße<br />

In Schlössern, Burgen, Klöstern und<br />

Schmieden zeigen internationale Künstler<br />

aller Genres ihre Werke. kulturglut bietet<br />

ein vielseitiges Programm von Klassik über<br />

Jazz und Reggae bis zu moderner Kunst,<br />

Theater und Musical. www.kulturglut.at<br />

4 · <strong>mostviertel</strong>


Kunst und Kultur diesseits des Ötschers<br />

Das Festspielhaus St. Pölten ist unter anderem ein Zentrum für modernen<br />

Tanz. Hierzu werden verschiedene Workshops für Jung und Alt angeboten.<br />

Das NÖ Landesmuseum zeigt Ausstellungen zu den Themen Natur und<br />

Kunst. Wichtige Festivals sind das Erzählkunstfestival „fabelhaft!“ im Mai,<br />

die Festwochen St. Pölten von Mitte Mai bis Ende Juni, das Barockfestival<br />

im Juni, Beatpatrol im Juli und das Frequency-Festival Mitte August.<br />

www.st-poelten.gv.at<br />

Benediktinerstift Seitenstetten<br />

Pilgern vom Stift Seitenstetten zur Basilika<br />

am Sonntagberg (14 km). Eine Pilgerreise<br />

zwischen zwei der prächtigsten Kulturdenkmäler<br />

Niederösterreichs. Unser<br />

Angebot: Abendessen im Landgasthof<br />

Stiftsmeierhof. Übernachtung im Einzelzimmer,<br />

Frühstück, Snackpaket, begleitete<br />

Pilgerwanderung. Führung Sonntagberg.<br />

Shuttlebus.<br />

Preis pro Person im Einzelzimmer:<br />

ab € 69,50. Buchbar: April bis Oktober<br />

Buchung & Info bei Mostviertel Tourismus<br />

www.<strong>mostviertel</strong>.at<br />

Traisentaler Weinherbst<br />

Von Anfang September bis Mitte November<br />

öffnen Winzer und Heurige ihre Keller für<br />

Verkostungen. Es gibt Kellergassen feste,<br />

Sturmtage und Weintaufen. Weinherbsteröffnung<br />

am 5. September ab 19 Uhr in<br />

Oberwölbling. www.traisental.info<br />

<strong>mostviertel</strong> · 5


Weinfranz<br />

6 · <strong>mostviertel</strong>


Der Ötscher ruft!<br />

In drei Tagen um den imposanten<br />

„V aterberg“ wandern. Das Angebot<br />

inkludiert: 3 Übernachtungen mit Halbpension<br />

in ausgewählten Gasthöfen<br />

oder Privatzimmern · Gepäcktransport<br />

von Unterkunft zu Unterkunft · eine<br />

Fahrt mit der Mariazellerbahn<br />

· ausführliche Routenbeschreibung<br />

· Wanderkarte „Lust aufs Wandern“<br />

Preis pro Person im<br />

Doppelzimmer ab € 199, –<br />

Buchbar: Mai bis Oktober <strong>2015</strong><br />

www.<strong>mostviertel</strong>.at<br />

<strong>mostviertel</strong> · 7


Sabine Edith Braun<br />

Pioniere am Berg<br />

Die Ausstellungsmacher: Gerhard Proksch, Werner Bätzing, Ernst Bruckmüller und Beat Gugger<br />

Wie fühlt sich ein Schweizer angesichts<br />

eines 1.893 Meter hohen Bergs in<br />

Niederösterreich? „Man sagt, der Ötscher<br />

sei der letzte Berg der Alpen. Aber wenn<br />

man von Wien aus kommt, ist er der erste.“<br />

Beat Gugger ist ein international tätiger<br />

Ausstellungsmacher. Zur Konzeption und<br />

Koordination der Niederösterreichischen<br />

Landesausstellung <strong>2015</strong> „ÖTSCHER:REICH –<br />

Die Alpen und wir“ ist er jeden Monat für<br />

einige Tage mit dem Zug aus der Schweiz<br />

angereist. „Mein erster Gedanke am Ötscher<br />

war: Das ist bei uns noch kein Berg!“ Allerdings<br />

entdeckte er bald die alpinen Züge der<br />

Region – vor allem an den Ötschergräben.<br />

„Der Ötscher ist ein erhabener Berg“, sagt<br />

Gugger. „Er überragt das Alpenvorland.“<br />

Selbst von Linz aus und natürlich von der<br />

Landeshauptstadt St. Pölten aus ist er zu<br />

sehen. Manchmal hat er selbst im <strong>Sommer</strong><br />

ein Schneehäubchen auf.<br />

„Ötscher“ – der Name kommt aus dem<br />

Slawischen und heißt so viel wie „Vaterberg“.<br />

Am Ötscher wird die Geschichte<br />

der Landschaft und der Menschen, die<br />

dort siedelten, erzählt. In vielen Orten der<br />

Region und an den drei Standorten der<br />

Ausstellung: in Frankenfels-Laubenbachmühle,<br />

dem neuen Betriebszentrum der<br />

Mariazellerbahn; im Naturparkzentrum<br />

Ötscher-Basis in Wienerbruck und in Neubruck,<br />

wo Andreas Töpper Weltneuheiten in<br />

der Eisenverarbeitung schuf.<br />

Was da alles zu sehen ist, passt in kein<br />

Museum. So ist das Voralpenland selbst zum<br />

Ausstellungsort geworden. „Wir zeigen kein<br />

Video von einer Fahrt der Mariazellerbahn,<br />

sondern wollen die Besucher dazu anregen,<br />

mit der echten Bahn zu fahren. Denn sie ist<br />

ein fahrendes Panoramakino“, sagt Gugger.<br />

Er selbst sieht sich als „ersten Besucher“.<br />

„Wenn ich eine Sache nicht kenne, bin ich<br />

neugierig. Aus dieser Neugier entsteht<br />

eine Ausstellung. Dazu setze ich bestimmte<br />

Inhalte in einem Raum um.“ Der Kurator<br />

8 · <strong>mostviertel</strong>


Weinfranz<br />

möchte Menschen verblüffen, indem er<br />

auf Dinge aufmerksam macht, die sie noch<br />

nicht kennen. „Nicht das bekannte Mariazell,<br />

sondern all das Unbekannte auf dem<br />

Weg dorthin.“<br />

Was ist eigentlich das Besondere an<br />

dieser Voralpenlandschaft? Ist sie von<br />

den Menschen geprägt, oder prägte die<br />

Landschaft die Menschen? „Beides“, sagt<br />

der Deutsche Werner Bätzing. „Und das ist<br />

der Clou.“ Bätzing ist Alpenforscher und<br />

Kulturgeograf. Er erklärt den Unterschied<br />

des Zugangs des Menschen zur Natur einst<br />

und heute: „Menschen haben immer in<br />

den Alpen gesiedelt. Das hat die Alpen<br />

verändert. Doch im Gegensatz zu heute<br />

glaubte man damals nicht, die Natur im<br />

Griff zu haben.“ Am Ötscher lasse sich<br />

noch ein Stück weit erahnen, wie die<br />

Alpen ursprünglich ausgesehen haben.<br />

Denn am Vaterberg sind eiszeitliche<br />

Landschaftsformen in überreichem Maße<br />

erhalten: Karseen, zugespitzte Grate,<br />

Moränen und Schluchten wie etwa die<br />

Ötschergräben.<br />

Vier aus den Alpen haben die Niederösterreichische<br />

Landesausstellung <strong>2015</strong><br />

„ÖTSCHER:REICH – Die Alpen und wir“<br />

gestaltet. Was hat sie dabei bewegt?<br />

Für Werner Bätzing ist es wichtig, dass<br />

die Landschaft, in der die Niederösterreichische<br />

Landesausstellung stattfindet,<br />

nicht als einmaliges Ereignis und schon<br />

gar nicht als „Event“ gesehen wird,<br />

sondern nachhaltig in Verwendung bleibt.<br />

Der 1906 fertiggestellten Mariazellerbahn<br />

wurde zu neuer Blüte verholfen.<br />

Menschen aus der Region, als Natur- und<br />

KulturvermittlerInnen ausgebildet, sollen<br />

ihr Wissen vor allem an Jüngere, aber<br />

auch an Gäste weitergeben können. „Wir<br />

wollen den Menschen die Sehnsucht nach<br />

dem Unspektakulären vermitteln“, sagt<br />

Beat Gugger. „Was bleibt, soll mehr sein<br />

als ein einmaliges Spektakel – was zu<br />

veranstalten sicher einfacher wäre.“<br />

Auch Österreicher haben an der Landesausstellung<br />

mitgewirkt: Gerhard Proksch,<br />

der während der Ausstellungszeit auch<br />

als Scout für Besucher zur Verfügung<br />

steht, und der Sozial- und Wirtschaftshistoriker<br />

Ernst Bruckmüller, ein gebürtiger<br />

Mostviertler. Er vermittelt die sozial- und<br />

wirtschaftsgeschichtlichen Dimensionen<br />

des Ötscherlandes. Das Wachstum der<br />

Region bringt er in einen Satz: „Letztendlich<br />

geht alles auf den Erzberg zurück!“<br />

Denn ab dem 16. Jahrhundert wurden<br />

die Erzberg-Arbeiter mit Lebensmitteln<br />

aus dem Alpenvorland versorgt: mit Mehl,<br />

Eiern, Schmalz und Vieh. Provianthändler<br />

aus Scheibbs erhielten als Bezahlung<br />

Eisen: das sogenannte Provianteisen<br />

schlechterer Güte. „Allmählich verdichtete<br />

sich die Besiedlung im Alpenvorland“,<br />

erklärt Bruckmüller. „Doch konnte man<br />

die Menge an Menschen und die nötige<br />

Energie nicht mehr nur am Erzberg konzentrieren.<br />

So verlagerte sich die Eisenverarbeitung<br />

ins Umfeld, etwa auch auf<br />

die heutige Eisenstraße.“ Hier herrschten<br />

bald die Hammerherren.<br />

Die Reformen Josephs II. im 18. Jahrhundert<br />

schufen einen freien Markt.<br />

Nun konnten die Hammerherren ohne<br />

Zwischenhändler Eisen kaufen. Einer der<br />

erfolgreichsten war der Pionier Andreas<br />

Töpper (1786–1872). „Er hat als einer der<br />

ersten ein Walzwerk eröffnet – in Österreich<br />

eine absolute Neuerung“, sagt Bruckmüller.<br />

Töppers Abnehmer waren in Wien.<br />

Dort benötigte man ab 1830 Rohre für die<br />

Leitungen der Gasbeleuchtung. Um seine<br />

Konkurrenten auszubooten, ging Töpper<br />

zum Kaiser. Und hatte Glück: Er erhielt für<br />

seine Erfindungen in der Eisen-, Stahl- und<br />

Walzblecherzeugung ein Privileg. Seine<br />

Waren musste er per Pferdefuhren nach<br />

Pöchlarn bringen lassen. Dort wurden sie<br />

auf die Westbahn verladen.<br />

Drei Jahre nach Töppers Tod wurde die<br />

Erlauftalbahn gebaut. Sein Pioniergeist<br />

ist noch immer zu spüren, wie man beim<br />

Besuch der Landesausstellung erfährt.<br />

Reisetipp: ÖTSCHER:REICH<br />

Die Alpen und wir: Niederösterreichische<br />

Landesausstellung <strong>2015</strong>.<br />

Die Ausstellungsstandorte inmitten<br />

des ÖTSCHER:REICHES sind Basislager für<br />

Entdeckungsreisen in die alpine Welt des<br />

Mostviertels.<br />

Das Angebot inkludiert:<br />

2 Übernachtungen inkl. Frühstück<br />

in der Kartause Gaming oder im<br />

Alpenhotel Gösing · Eintritt in die NÖ<br />

Landesausstellung mit 2 Ausstellungen<br />

und 1 Naturparkzentrum.<br />

Preis pro Person im Doppelzimmer:<br />

in der Kartause Gaming € 139,–<br />

im Alpenhotel Gösing € 159,–<br />

Buchbar: 25. April bis 1. November <strong>2015</strong><br />

www.<strong>mostviertel</strong>.at<br />

<strong>mostviertel</strong> · 9


Weinfranz<br />

10 · <strong>mostviertel</strong>


Bergsommer Selektion Angebot: 6-Tage-6-Gipfel-Tour<br />

6 Gipfel vom Hochkar bis zum Ötscher mit<br />

Wildnisgebiet Dürrenstein, einem Urwald.<br />

Routenverlauf – Nächtigungen:<br />

JOSCHI Berghaus, Göstling/Ybbs<br />

Schwarzalmhütte, Göstling/Ybbs<br />

Ybbstalerhütte, Göstling/Ybbs<br />

Fam. Mayr, Lunz am See<br />

Vorderötscher, Mitterbach/Erlaufsee<br />

Ihr Angebot inkludiert: · Geführte Alpintour von<br />

Hochkar bis Ötscher · 5 Übernachtungen mit Verpflegung<br />

· Ausgebildeter Bergwanderführer · Bustransfers<br />

Preis pro Person inkl. aller Abgaben und Nächtigungstaxe € 795,–<br />

Termine: 14.–19. August, 28. August – 2. September, 11.–16. September,<br />

25.–30. September <strong>2015</strong>, Mindestteilnehmer: 4 Personen<br />

Die Tour ist auch in verkürzter Form buchbar. www.<strong>mostviertel</strong>.at<br />

<strong>mostviertel</strong> · 11


Margret Childs<br />

Sternenpark Puchenstuben<br />

Wer erinnert sich nicht gern an die<br />

warmen Nächte seiner Kindheit? Man<br />

suchte den Großen Bären am Firmament<br />

oder andere Sternbilder wie den Orion.<br />

Später dann kamen romantische Abende,<br />

an denen die gemeinsamen Blicke zu den<br />

Sternen die Herzen höher schlagen ließen.<br />

Den Nachthimmel sehen ist nicht nur<br />

für die Wissenschaft wichtig. Es ist Teil<br />

unserer Natur, den Blick höher schweifen<br />

zu lassen. Allerdings gibt es nur noch<br />

wenige Plätze, von denen aus man Sterne<br />

ungehindert sehen kann: Die sogenannte<br />

Lichtverschmutzung nimmt einem die<br />

Sicht.<br />

Im Rahmen der Landesausstellung<br />

eröffnet der Astronom Franz Klauser<br />

Einblicke in den Sternenhimmel, die<br />

in Europa selten geworden sind<br />

Puchenstuben aber hat noch den nächtlichen<br />

Durchblick. Hier, 900 Meter näher<br />

an den Sternen als am Meer, bezog der<br />

Amateur astronom Franz Klauser seinen<br />

Zweitwohnsitz samt Sternwarte. Bis vor<br />

fünf Jahren hatte er in St. Pölten unterrichtet.<br />

Bei seinem weißen Vollbart, seinem<br />

Lächeln und seiner Begeisterung für den<br />

Kosmos überrascht es wenig, dass er<br />

jahrelang Jugendliche für die Astronomie<br />

gewinnen konnte.<br />

Er selbst wurde von TV-Moderator und<br />

Bestsellerautor Hoimar von Ditfurth zur<br />

Sternenkunde inspiriert. Mit seinem<br />

ersten Fernrohr machte er sich auf seinem<br />

Balkon oder vom Garten aus auf die kosmische<br />

Entdeckungsreise. Beim Kontakt<br />

mit Gleichgesinnten und astronomischen<br />

Vereinen erfuhr er, „dass es größere und<br />

bessere Fernrohre gibt. Und dann fängt es<br />

an: a) ins Geld zu gehen, und b) die Suche<br />

nach besseren Beobachtungsplätzen.“<br />

In seinem Haus in Puchenstuben<br />

verbringt Klauser inzwischen viele Tage<br />

des Jahres mit seiner Frau und unzähligen<br />

Teleskopen. Neben handlichen Ferngläsern<br />

bedient er sich auch eines Kolosses, der in<br />

seiner eigenen Sternwarte steht und mit<br />

40 Zentimetern Spiegeldurchmesser schon<br />

zu den Großteleskopen zählt. Damit lassen<br />

sich Sternenphänomene und ferne Galaxien<br />

beobachten und fotografieren. Dabei<br />

fährt das Teleskop wegen der Erddrehung<br />

computergesteuert mit dem Himmel mit.<br />

Eine der beeindruckendsten Aufnahmen<br />

entstand im November 2013 vom Kometen<br />

Lovejoy: ein grünblauer Lichtpunkt mit<br />

einem zartrosa Schweif.<br />

Ist das ein teures Hobby? „Mein Cabrio<br />

ist die geöffnete Kuppel meiner Sternwarte“,<br />

sagt Klauser lächelnd.<br />

Der Himmel über Puchenstuben auf<br />

einem Foto von Franz Klauser<br />

An der Niederösterreichischen Landesausstellung<br />

<strong>2015</strong> beteiligt sich Puchenstuben<br />

mit dem Thema „Dunkelheit und Sternenhimmel“.<br />

Dabei will der Hobbyastronom<br />

Besuchern den Nachthimmel des Ötscherlands<br />

erleben lassen.<br />

Klauser wird nicht müde, die Phänomene<br />

des Kosmos zu erklären: Wo befinden<br />

sich Anhaltspunkte wie der Polarstern<br />

oder der Große Wagen? Alles wird erklärt.<br />

Seine Freude steckt Kinder wie Erwachsene<br />

mit der Sehnsucht nach den Sternen an.<br />

Mittlerweile ist Puchenstuben für<br />

seinen klaren Nacht- und Sternenhimmel<br />

bekannt. Auch andere Astronomen<br />

suchen den Ort bei wolkenfreiem Himmel<br />

auf. Klauser wirbt gern damit, dass man<br />

neben unserer Milchstraße sogar die 2,5<br />

Millionen Lichtjahre entfernte Andromedagalaxie<br />

mit bloßem Auge sehen kann.<br />

Die Lichtverschmutzung hat wenige<br />

„Lichtschutzgebiete“ oder „Dark Sky<br />

Parks“ wie Puchenstuben übriggelassen.<br />

Jeweils zwei findet man noch in Ungarn<br />

und seit 2014 auch in Deutschland.<br />

Klauser möchte den Naturpark Ötscher-<br />

Tormäuer, an dessen Eingang Puchenstuben<br />

liegt, zum ersten österreichischen<br />

Dark Sky Park machen. Dank seines<br />

Beitrags zur Niederösterreichischen Landesausstellung<br />

<strong>2015</strong> ist der Ort schon zum<br />

„Planetendorf“ geworden.<br />

Zu diesem gehört auch der Planetenweg:<br />

ein Wanderweg, der unser<br />

Sonnensystem mittels Metallplastiken im<br />

Maßstab 1:1 Milliarde erlebbar macht.<br />

Der Weg beginnt bei Klausers Sternwarte<br />

mit einer Sonne von 1,4 Metern<br />

Durchmesser. An Merkur und Venus<br />

vorbei gelangt man nach 150 Metern (im<br />

Universum 150 Millionen Kilometer) zur<br />

1,3 Zentimeter großen Erde. Nach einer<br />

Gesamtlänge von 4,5 Kilometern endet<br />

der Planetenweg beim letzten Planeten<br />

Neptun – und im Erlebnisdorf Sulzbichl.<br />

Puchenstuben ist übrigens eine Station<br />

der Mariazellerbahn. Wie passend,<br />

dass die neuen Garnituren der Bahn<br />

„Himmelstreppe“ heißen.<br />

Reisetipp: Aussichtswarte Hochbärneck<br />

Ausblick rund um das Ötscherland, zum<br />

Hochschwab, Gesäuse und in die Voralpen.<br />

In der hölzernen Warte im Naturpark<br />

Ötscher-Tormäuer steht ein Fernrohr, mit<br />

dem man sich den gegenüberliegenden<br />

Ötscher heranzoomen kann. Ein kleiner<br />

Voralpen garten mit Kräutern und Bergblumen<br />

befindet sich am Weg zum Almhaus<br />

Hochbärneck. Almhaus Hochbärneck,<br />

St. Anton a. d. Jeßnitz, Tel. 0676 726 34 15<br />

www.hochbaerneck.com<br />

12 · <strong>mostviertel</strong>


Bergsommer Selektion Angebot:<br />

Dem Sternenhimmel so nah<br />

Das Angebot inkludiert: Multimediavortrag<br />

· fachkundig begleitete Sternenbeobachtung<br />

· 1 Übernachtung inkl.<br />

Frühstück · Begrüßungsgetränk<br />

· Abendessen<br />

Nächtigung im Erlebnisdorf Sulzbichl<br />

(Hüttenbelegung mit 2 Personen)<br />

oder Doppelzimmer in der Pension<br />

Buder: Preis pro Person € 109,–<br />

Nächtigung im Doppelzimmer<br />

„Ötscherblick“ im Alpenhotel<br />

Gösing****: Preis pro Person € 169,–<br />

Weinfranz<br />

Termine: 15. 5., 20 Uhr · 20. 6., 20.30<br />

Uhr · 15. 8., 20 Uhr · 11. 9., 19 Uhr · 10.<br />

10., 18 Uhr. Mindestanzahl 6 Personen<br />

<strong>mostviertel</strong> · 13


Werner Sturmberger<br />

Hart und entbehrungsreich<br />

Meine Heimat ist Mitterbach. Ich<br />

bin da aufgewachsen und in die Schule<br />

gegangen. Ich kenn’ die Gegend, ich<br />

kenn’ die Leute, die Geschichte und die<br />

evangelische Tradition.“<br />

Hubert Spielbichler hält trotz langer<br />

Abwesenheit seiner Heimatgemeinde<br />

die Treue. In jungen Jahren verschlug es<br />

ihn nach Innsbruck. Dort kam er „wie<br />

die Jungfrau zum Kind“ zum Beruf eines<br />

Schwimmbadbauers. Seit mehr als vierzig<br />

Jahren betreibt er sein Metier nun in<br />

Oberösterreich. Wenn er aus der Firma<br />

ausscheidet, will er seine Zeit wieder im<br />

Ort seiner Kindheit verbringen.<br />

In Mitterbach wuchs Hubert Spielbichler<br />

mit der Geschichte der Holzknechte auf.<br />

Man kann sogar davon sprechen, dass<br />

ihm diese Geschichte in Fleisch und Blut<br />

übergegangen ist, denn seine Vorfahren<br />

zählten zu den ersten Familien, die im<br />

18. Jahrhundert die Region um den Ötscher<br />

besiedelten.<br />

Die Geschichte der evangelischen<br />

Holzknechte im Ötschergebiet kennt<br />

Hubert Spielbichler so gut wie die<br />

Landschaft. Von ihnen erzählt er im<br />

Rahmen der Niederösterreichischen<br />

Landesausstellung <strong>2015</strong><br />

Wie die meisten kamen sie aus dem<br />

Dachsteingebiet, aus Gosau oder Goisern,<br />

und waren nicht nur fähige Holzknechte,<br />

sondern auch überzeugte Protestanten.<br />

Trotz der katholischen Gegenreformation<br />

war ihr Gebiet in Oberösterreich überwiegend<br />

evangelisch geblieben.<br />

Als die Holzknechte zu Zeiten Maria<br />

Theresias in die Region um den Ötscher<br />

kamen, mussten sie ihre Gottesdienste<br />

im Geheimen in den Ötschergräben<br />

feiern. Erst das Toleranzpatent Josephs II.<br />

erlaubte es ihnen, erstmals seit zwei Jahrhunderten<br />

wieder den eigenen Glauben<br />

offen auszuleben. Die 1785 als Bethaus<br />

errichtete Toleranzkirche in Mitterbach ist<br />

eine Erinnerung daran.<br />

Befeuert wurde die einsetzende Industrialisierung<br />

zunächst mit Holz. Die Eisenindustrie<br />

in den Eisenwurzen benötigte<br />

Unmengen an Holzkohle. So viel, dass<br />

„Mein Großvater war ein Partieführer unter den Holzknechten<br />

und sein Leben lang im Wald“, erzählt Hubert Spielbichler<br />

Im Holzfällermuseum in Trübenbach<br />

sind Geräte der Holzfäller ausgestellt<br />

14 · <strong>mostviertel</strong>


an die Reichshauptstadt Wien manchmal<br />

nicht genügend Brennholz geliefert werden<br />

konnte. Die Arbeit der Holzknechte<br />

stand hoch im Kurs. Doch so reich und<br />

vielschichtig die Natur am Ötscher ist, so<br />

hart und entbehrungsreich war die Arbeit<br />

dort.<br />

Spielbichler kennt diese Arbeit nicht nur<br />

aus Büchern oder von den eindrucksvollen<br />

Wandgemälden im Pfarrhof Josefsberg,<br />

die aus dem frühen 19. Jahrhundert stammen.<br />

„In meiner Kindheit gab es noch jede<br />

Menge Holzknechte. Mein Großvater war<br />

ein Partieführer und sein Leben lang im<br />

Wald. Auch wenn die Mama nachher mit<br />

uns geschimpft hat, haben wir als Kinder<br />

gern die Knechte besucht und ihnen bei<br />

den Arbeiten zugesehen.“<br />

Nicht nur durch Zuschauen, auch durch<br />

Zuhören hat er gelernt. Der Vater, „ein<br />

richtiges Original“, erzählte ihm und<br />

den Geschwistern Geschichten über die<br />

Holzknechte und ihre harte, der Witterung<br />

ausgelieferten Arbeit. Im <strong>Sommer</strong> wurde<br />

gefällt, im Frühling getriftet. Als Trift<br />

bezeichnet man den Abtransport des<br />

Holzes auf dem Wasserweg. Zur Schneeschmelze<br />

wurde es dann auf der Erlauf zur<br />

Donau geflößt.<br />

Seine Freizeit verbringt Spielbichler gern<br />

mit Geschichtsforschung und Gartenarbeit<br />

in seinem Haus in Mitterbach. Auch erkundet<br />

der 66-Jährige auf ausgedehnten Wanderungen<br />

die Landschaft. Sie kennt er mindestens<br />

genauso gut wie ihre Geschichte.<br />

„Wenn man da zu erzählen beginnt, kann<br />

man eine ganze Tageswanderung machen<br />

und an jeder Ecke eine andere Geschichte<br />

erzählen.“<br />

Und genau das macht Spielbichler<br />

im Rahmen der Niederösterreichischen<br />

Landesausstellung <strong>2015</strong>. Er betreut die<br />

Station „Protestantismus – Evangelische<br />

Urgemeinde“ in Mitterbach. Interessierte<br />

können ihn auf Wanderungen, bei denen<br />

er erzählt, durch die raue Landschaft des<br />

Ötschers begleiten und dabei auf den Triftsteigen<br />

und bei den Klausen Spannendes<br />

über die Religions- und Arbeitsgeschichte<br />

der Holzknechte erfahren. Wer weniger<br />

Wanderlust verspürt, bekommt auch im<br />

Holzfällermuseum in Trübenbach ein<br />

eindrucksvolles Bild von diesen hart<br />

arbeitenden „Evangelischen“.<br />

Die evangelischen Holzfäller flohen vor der<br />

katholischen Gegenreformation ins Ötschergebiet<br />

Weinfranz<br />

<strong>mostviertel</strong> · 15


„Erholz euch gut!“<br />

Wandern und Wellness in der Erlebniswelt<br />

Mendlingtal an der Eisenstraße.<br />

Das Angebot inkludiert: · 3 Übernachtungen<br />

im Doppelzimmer beim<br />

Wanderprofi · Halbpension (Frühstück,<br />

süße Nachmittagsjause, abends<br />

4-Gang-Wahlmenü) · Benützung des<br />

Wellnessbereichs „Hütten SPA“ · Eintritt<br />

in die Erlebniswelt Mendlingtal · Wanderkarte<br />

„Lust aufs Wandern“. Preis pro<br />

Person im Doppelzimmer € 198,–;<br />

im Genießer-Doppelzimmer € 228,–<br />

www.<strong>mostviertel</strong>.at<br />

16 · <strong>mostviertel</strong>


<strong>mostviertel</strong> · 17<br />

Weinfranz


Siobhan Geets<br />

Globetrotter<br />

im Mendlingtal<br />

Gleißende Sonne fällt auf das alte<br />

Haus. Die Blumen im wilden Garten duften.<br />

Ein Wasserfall rauscht. Steil ragt der<br />

Ötscher auf. Gäste fühlen sich hier fast wie<br />

auf einer Alm – einer sehr stilvollen, mit<br />

einem sehr kultivierten Hüttenwirt.<br />

Kapstadt, Amsterdam, New York: Orte,<br />

an denen der Kunstberater Florian<br />

Staudinger tätig ist. Er wohnt im alten<br />

Hammerhaus seiner Familie und lädt<br />

die Welt zu sich ins Mendlingtal<br />

Aus dem alten Hammerherrenhaus tritt<br />

Florian Staudinger. Seit 200 Jahren wohnt<br />

hier seine Familie. Ursprünglich aus dem<br />

13. Jahrhundert, bestand das Haus nur aus<br />

einem Raum. Heute umfasst es 16 Räume,<br />

die Staudinger nach seinen Vorlieben<br />

eingerichtet hat. Ein spannender, in dieser<br />

Gegend wohl einmaliger Mix von Alt und<br />

Neu, ergänzt um Kunst und Design.<br />

„Mein derzeitiges Lieblingsstück ist<br />

eine Leuchte von Chmara.Rosinke. Das<br />

sind junge polnische Designer“, erklärt er.<br />

Lange Jahre war Staudinger für das Kunst-<br />

Auktionshaus Sotheby’s tätig. Er lebte in<br />

Kapstadt, Amsterdam und London und<br />

fand beim Kunststudium in New York eine<br />

zweite Heimat. Als freier Kunst- und<br />

Designberater kehrte er 2011 nach<br />

Österreich zurück.<br />

Wie passt nun so ein Globetrotter ins<br />

Mostviertel? „Bestens – hier sind schließlich<br />

meine Wurzeln.“ Und noch einer hat<br />

hier im Mendlingtal „Wurzeln geschlagen“:<br />

sein Lebens- und Geschäftspartner<br />

Paul Hammer. Er fühlt sich hier „wie im<br />

Paradies“. Beide schätzen die wilde<br />

Florian Staudinger vor seinem Haus<br />

Schönheit der Landschaft. Das alte Haus<br />

„erdet“ sie, dafür aber arbeiten sie nahezu<br />

ununterbrochen an dessen Verbesserung.<br />

„Es wird nie fertig sein“, lacht Florian<br />

Staudinger, „aber ich liebe nun einmal das<br />

Unvollkommene“. Die stete Arbeit an der<br />

Erhaltung des Hauses hat beiden in ihrer<br />

Umgebung Respekt eingetragen. „Die<br />

Menschen sehen, wieviel Engagement<br />

wir mitbringen.“ Ihr jüngstes Projekt ist<br />

die Renovierung des nahegelegenen Neuhauses.<br />

Dort soll eine Bleibe für Künstler<br />

entstehen. Staudinger will „artists in<br />

residence“ nach Mendling holen.<br />

Darüberhinaus ist er der Meinung, dass<br />

das schöne Mostviertel wesentlich mehr<br />

internationale Gäste verdiene. „Diese<br />

Gegend ist so ästhetisch! Unsere Freunde<br />

aus dem Ausland wissen das zu schätzen.“<br />

Er erzählt von einem koreanischen Freund,<br />

der bei einem Deutschland-Trip über<br />

den Tag vorbeikam und sehr begeistert<br />

war. Nicht nur die Schönheit der Gegend<br />

beeindruckt: Ein befreundeter Sternekoch<br />

Weinfranz<br />

18 · <strong>mostviertel</strong>


Florian Staudingers Tipp:<br />

Kinder haben viel Spaß in der Erlebniswelt<br />

Mendlingtal. Holzbrücken entlang<br />

des Baches führen zu Fischteichen und<br />

einem kleinen Stausee.<br />

entflammte auch für die lokalen Produkte.<br />

„Hier gibt es die allerbesten Bioprodukte“,<br />

versichert Staudinger stolz. „Wir kochen<br />

wirklich gern und lieben, was die Gegend<br />

zu bieten hat.“<br />

Besonders gern decken sich die beiden<br />

beim Biobauernhof Orth in Göstling ein.<br />

Dort stellt die Familie Schrefel „den köstlichsten<br />

Schafkäse und Most“ her. Auch<br />

lokales Wild, Fische und Biosäfte schätzen<br />

die beiden kunstsinnigen Freunde. Nach<br />

so einem Essen wird im nahegelegenen<br />

Lunzer See gebadet: „Da fühlt man sich<br />

dann wie neugeboren!“ Nur wenige<br />

Schritte von ihrem Haus entfernt beginnt<br />

die Erlebniswelt Mendlingtal. Hier führt<br />

ein Holzsteg entlang des Wasserfalls in<br />

wildromantisches Gelände.<br />

Bei Schlechtwetter setzen sich die<br />

beiden Männer am liebsten mit Freunden<br />

in die alte Schmiede um ein offenes Feuer.<br />

„Wir hatten eine Freundin hier, die weinte,<br />

als sie vor das Haus trat. Sie war überwältigt<br />

von der landschaftlichen Schönheit.“<br />

Reisetipp: „Auf dem Holzweg“<br />

In der Erlebniswelt Mendlingtal bei<br />

Göstling/Ybbs steht die einzige funktionstüchtige<br />

Holztriftanlage Mitteleuropas.<br />

Schautafeln entlang der 2,5 Kilometer<br />

langen Strecke informieren über den<br />

Weg, den die schweren Holzstämme einst<br />

zurücklegten. Mit der Wilden Wunder Card<br />

ist der Eintritt gratis. www.mendlingtal.at<br />

www.wildewunder.at<br />

<strong>mostviertel</strong> · 19


Martina Weinbacher<br />

Was G’scheites zum Essen<br />

Hinter einer Horde von braunen<br />

Juraschafen kommt Franz Heinz, besser<br />

bekannt als Ferry, winkend den Hügel<br />

herunter.<br />

Franz Heinz, besser bekannt als Ferry,<br />

führt mit seiner Frau Gabi das Trefflingtalerhaus<br />

in Puchenstuben. Er<br />

kocht mit Produkten aus der Region<br />

Hier, direkt am nördlichen Eingang<br />

des Naturparkcampus Ötscher-Basis, hat<br />

der Gastronom und Landwirt sein Hobby<br />

zum Beruf gemacht. Seit 1997 führt der<br />

passionierte Koch zusammen mit seiner<br />

Frau Gabi das Gasthaus Trefflingtalerhaus<br />

in Puchenstuben.<br />

Die Kochkunst des 41-Jährigen ist<br />

weithin bekannt, etwa sein traditioneller<br />

Zwiebelrostbraten, für den Feinspitze auch<br />

aus Baden anreisen. Oder seine zahlreichen<br />

Lammvariationen von Bratwurst<br />

über Lammschnitzel in Kürbiskernpanade<br />

bis zum Lammragout mit hauseigener,<br />

indischer Masala-Mischung, das man laut<br />

Ferry „einmal im Leben gekostet haben<br />

muss“.<br />

Das Schaffleisch stammt von eigens<br />

gezüchteten Tieren, die auf über fünf<br />

Hektar Land rund um das Trefflingtalerhaus<br />

ein glückliches Leben führen, wie<br />

Wahl-Mostviertler Ferry versichert. Dass<br />

sie später auf den Tellern der Gäste<br />

landen, gehöre zum natürlichen Lauf der<br />

Dinge. „Für mich ist auch das Schlachten<br />

Teil der Tierhaltung. Das mag für manche<br />

schwierig zu verstehen sein. Aber mir<br />

ist es lieber, ich weiß, wo meine Tiere<br />

herkommen, und dass sie bis zur letzten<br />

Minute stressfrei leben konnten.“<br />

Zu seiner Landwirtschaft gehören auch<br />

Hühner, deren frische Eier täglich zu Mehlspeisen<br />

und allerlei anderer Köstlichkeiten<br />

verarbeitet werden. Die Forellen stammen<br />

aus dem Teich des Schwiegervaters im<br />

nahegelegenen Mariazell. Naturfreund<br />

Ferry bemüht sich, so viele Produkte wie<br />

möglich aus der Region zu beziehen.<br />

Die Trefflingtalerhütte von Gabi und Ferry Heinz in Puchenstuben<br />

„Wir verkochen keine industrielle Ware,<br />

sondern kaufen fast alles bei den Bauern.<br />

Vom Fleisch bis zum Fruchtsaft kommt bei<br />

uns alles aus der Umgebung. Das ist zwar<br />

nicht immer am billigsten, doch dafür<br />

stimmt die Qualität. Und die Gäste wissen<br />

es zu schätzen!“<br />

Die Zusammenarbeit mit den hiesigen<br />

Bauern schafft auch ein gutes Verhältnis<br />

untereinander. Im teils rauen Klima der<br />

Berge sei es ein unbezahlbarer Mehrwert,<br />

einander zu kennen und sich, wenn nötig,<br />

gegenseitig zu unterstützen. „Das Leben<br />

in der wilden Natur ist nicht immer einfach.<br />

Etwa, wenn der Marder über Nacht<br />

dutzende Hühner im Stall reißt. Oder<br />

die Straße ins Dorf wieder einmal nicht<br />

befahrbar ist – da muss man sich dann zu<br />

helfen wissen.“ Die Mühe, so meint Ferry<br />

zufrieden, wird durch die idyllische Ruhe<br />

und die traumhafte Naturkulisse doch<br />

wieder wettgemacht.<br />

Jetzt, im <strong>Sommer</strong>, herrscht im rund 200<br />

Jahre alten Trefflingtalerhaus Hochbetrieb.<br />

Von morgens bis abends sitzen Gäste auf<br />

der Sonnenterrasse des Hauses und beim<br />

dazugehörigen Kiosk. Sie genießen neben<br />

dem kulinarischen Angebot auch die<br />

imposanten Naturschauspiele, so etwa den<br />

Trefflingfall, dessen Wasser über mehrere<br />

Kaskaden hundert Meter hinab in die Tiefe<br />

stürzt. Die wilden Schluchten der Vorderen<br />

Tormäuer sind nicht weit entfernt.<br />

Ferry empfiehlt eine Wanderung zur<br />

Ötscher-Tropfsteinhöhle (siehe Seite 4).<br />

Hier können Besucher im Zuge einer<br />

Führung die unterirdische Wunderwelt der<br />

fast 600 Meter langen Höhle erleben. Man<br />

staunt über jahrtausendealte Tropfsteine<br />

und einen unterirdischen See.<br />

„Die Niederösterreichische Landesausstellung<br />

<strong>2015</strong> umfasst die ganze Region<br />

um den Ötscher. Das ÖTSCHER:REICH ist<br />

am besten im Naturpark zu bewundern“,<br />

erklärt Ferry. „Und wenn dann bei so viel<br />

Kultur und Natur der Hunger erwacht,<br />

kriegt man bei uns im Anschluss was<br />

G’scheites zum Essen!“<br />

Reisetipp:<br />

Im Grand Canyon Österreichs<br />

Wanderungen und Touren mit interaktiver<br />

Karte im Naturpark Ötscher-Tormäuer<br />

unter www.<strong>mostviertel</strong>.at<br />

20 · <strong>mostviertel</strong>


Gabi Heinz vor ihrer Herde:<br />

„Das Schaffleisch in unserer Küche<br />

stammt von unseren Tieren.“<br />

Weinfranz<br />

<strong>mostviertel</strong> · 21


Siobhan Geets<br />

Joe, der Schmied<br />

von Ybbsitz<br />

In der Werkstatt herrscht geordnetes<br />

Chaos. Maschinen und Metallteile, alte<br />

Brückenmodelle und Skulpturen scheinen<br />

wild durcheinandergewürfelt. Aber Franz<br />

„Joe“ Wahler findet, wonach er sucht:<br />

eine Kiste mit alten Fotos. Eines zeigt ihn<br />

mit Mitte zwanzig auf seiner ersten<br />

Brücke. Seither hat er 17 weitere gebaut.<br />

Franz Wahler arbeitet seit dreißig<br />

Jahren mit Stahl. Er baut Brücken<br />

und Skulpturen, verbindet Kunst mit<br />

Handwerk in der Gegend um Ybbsitz<br />

Für Wahler hat alles hier angefangen,<br />

in der Werkstatt, in der er bis heute<br />

arbeitet. Sein Vater, ein Ingenieur, half<br />

nach dem Krieg dabei, das Stromnetz der<br />

Gegend wieder aufzubauen: Er nutzte<br />

die Kraft des Wassers, um die Ställe der<br />

Bauern mit Licht zu versorgen. In seiner<br />

Werkstatt bastelte er an Maschinen, die<br />

beiden Söhne mussten mit anpacken. „Er<br />

war ein strenger Mann, wir haben auf die<br />

harte Tour gelernt“, sagt Wahler. Er ging<br />

in die Lehre, Schlosser und Werkzeugmacher,<br />

machte die Meisterprüfungen und<br />

besuchte die HTL für Maschinenbau in<br />

Waidhofen. Später arbeitete er bei einem<br />

großen Industriebetrieb, mit 25 machte er<br />

sich mit seiner Schlosserei selbstständig:<br />

„Da springst du, aber ohne Netz.“ Doch<br />

es lief. Wahler stellte fünf Mitarbeiter ein,<br />

baute Sicherungsteile für die ÖBB. Parallel<br />

entwarf er Brücken für die Schmiedemeile<br />

entlang der Eisenstraße.<br />

Mehr als fünfzig Schmiede gab es früher<br />

entlang des Prollingbachs. Heute sind<br />

es noch drei. „Ich wollte etwas Neues<br />

machen, mit Eisen arbeiten.“ An diesem<br />

heißen <strong>Sommer</strong>tag steht er über dem<br />

Prollingbach auf der Erlebnisbrücke, die<br />

er mit dem Schmied Sepp Eybl konstruiert<br />

hat, und blickt in die Tiefe: Zwölf Meter<br />

sind es bis zum Bach, der hier besonders<br />

wild erscheint. Wahler erinnert sich, wie<br />

es ihm ging, als er zum ersten Mal hier<br />

stand: „Da geht dir ordentlich die Düsen.“<br />

Hat er eine Idee, baut er zunächst ein<br />

Modell im Maßstab 10:1. Um zu testen,<br />

wie belastbar es ist, stellt er sich auf das<br />

Modell oder beschwert es anderweitig.<br />

Auch die Skulpturen für den öffentlichen<br />

Raum hat er so entworfen, viele gemeinsam<br />

mit dem Künstler Robert Kabas. Insgesamt<br />

haben die beiden zwischen Ybbsitz<br />

und Wien 15 Projekte realisiert.<br />

„Heute ist alles ein bisschen schwieriger“,<br />

meint Wahler. Der wirtschaftliche<br />

Druck, die Reglementierungen, das ständige<br />

Ansuchen um Förderungen. Manchmal<br />

fehlt ihm die Zeit für das Wesentliche:<br />

das Bauen. Angestellten hat er nur noch<br />

einen, seinen Bruder, halbtags.<br />

Die Niederösterreichische Landesausstellung<br />

<strong>2015</strong> bewirkt zum Glück viel in<br />

der Gegend: In der Nixhöhle machten<br />

die Holztreppen feuerverzinkten Stahlkonstruktionen<br />

Platz, die Joe Wahler mit<br />

Asylwerbern errichtete.<br />

Ein weiteres Projekt im Rahmen der<br />

Landesausstellung ist die Töpper-Brücke<br />

in Neubruck, ein Gemeinschaftswerk von<br />

Wahler mit Josef Hofmacher. Die wellenförmige,<br />

schlichte Konstruktion dient als<br />

„Schleuse“ zum Park mit dem Schloss und<br />

zum alten Fabrikareal mit Werkstätten<br />

und Ateliers. Wahler konstruierte dafür<br />

eigens eine Maschine, die Stahlteile „kalt“<br />

verdreht, also ohne sie zu erhitzen.<br />

„Der Joe gestaltet seinen Lebensraum<br />

und bringt der Gemeinde etwas“, sagt<br />

Architekt Hofmacher. „Er ist für die<br />

Gegend ein prägender Charakter.“<br />

Die Gegend. Hier vereinsamen die Täler<br />

immer mehr, denn die Jungen zieht es in<br />

die Städte. In den vergangenen zehn Jahren<br />

schrumpfte die Bevölkerung in Ybbsitz<br />

von 4.000 auf 3.600 Menschen. Gerade<br />

deshalb will die Gemeinde sich wieder<br />

mehr auf ihre Vergangenheit besinnen: die<br />

Schmiedekunst.<br />

Spuren davon findet man entlang des<br />

Prollingbachs. Hier besitzt Wahler eine alte<br />

Hammerschmiede, die noch ihre originalen<br />

Schlote trägt: „Ein industrielles Denkmal,<br />

Weinfranz<br />

22 · <strong>mostviertel</strong>


„Alles geht, außer man tut es. Das ist<br />

spannend, aber auch beängstigend.“<br />

Wahler-Zitat im FeRRUM Ybbsitz.<br />

das erhalten bleiben muss.“ Den „Hammer“<br />

hat er vor vielen Jahren gekauft,<br />

doch jetzt steht er leer. Einige Male<br />

wohnten Kunststudierende aus der Ukraine<br />

für ein paar Wochen im „Hammer“.<br />

Die Gemeinde sorgte für Verpflegung und<br />

stellte das Material für ihre Werke zur<br />

Verfügung. Ein Wandteppich aus Stahl,<br />

Werk eines Studenten, ziert seitdem den<br />

Sitzungssaal im Gemeindeamt. Auf einem<br />

Hügel über dem Dorf thront eine Stahlfigur.<br />

„Die Schmiede schaffen, was<br />

Politiker nicht können: zusammenarbeiten.“<br />

Durch die Schmiedeaktivitäten hat<br />

die Gemeinde Kontakte zu vielen Schmieden<br />

im Ausland aufgebaut.<br />

Wahler will seine Hammerschmiede<br />

wieder laufen sehen. Er hofft auf einen<br />

ambitionierten Schmied, der hier etwas<br />

Neues anfängt. Ihm fehlt dafür die Zeit.<br />

„Hobbys zu haben geht sich nicht aus.“<br />

Manchmal wünscht er sich ein bisschen<br />

Ausgleich, ein wenig Distanz zur Arbeit.<br />

Aber dann hat er schon die nächste Idee.<br />

Reisetipp: FeRRUM<br />

Am Ybbsitzer Marktplatz steht FeRRUM<br />

– welt des eisens: ein Metall- und Erlebniszentrum.<br />

Es bringt Besuchern die Welt der<br />

Schmiede und Eisenverarbeitung näher.<br />

Seine Aufgabe ist auch, die Menschen in<br />

der Region an ihre Geschichte zu erinnern.<br />

FeRRUM – welt des eisens<br />

Tel. 07443/853 00<br />

www.ferrum-ybbsitz.at<br />

<strong>mostviertel</strong> · 23


Kathrin Zettels erster Tipp:<br />

Mountainbike-Touren in Göstling.<br />

Man findet sie unter:<br />

www.<strong>mostviertel</strong>.at<br />

Weinfranz<br />

24 · <strong>mostviertel</strong>


Birgit Simon<br />

Die Rennläuferin<br />

im Hochmoor<br />

Hoch sind die Berge – zumindest für<br />

eine Wienerin – rund um das Hochmoor<br />

auf dem Hochreit. Der höchste Gipfel der<br />

Umgebung, der Dürrenstein, bringt es auf<br />

1.878 Meter Seehöhe. Aus dieser Region<br />

stammt eine der besten Skirennläuferinnen<br />

Österreichs: Kathrin Zettel.<br />

Zettel wuchs auf einem Bio-Bauernhof<br />

auf, wo die Mitarbeit in der Landwirtschaft<br />

selbstverständlich war, und erlernte den<br />

Kochberuf. „Die Nähe zur Natur und zu vielen<br />

Tieren hat mich bereits in der Kindheit<br />

sehr geprägt“, sagt sie heute. Noch immer<br />

ist die Natur des Mostviertels eine Quelle<br />

der Ruhe und Energie für sie.<br />

Erholung findet Skirennläuferin<br />

Kathrin Zettel in ihrer Heimat Göstling<br />

im Mostviertel. Auch im Hochmoor<br />

Hochreit. Doch die Liebe wird<br />

sie wohl in die Steiermark entführen<br />

Obwohl das Skifahren im Elternhaus<br />

nicht unbedingt ein Thema war, hat<br />

Kathrin schnell ihre Leidenschaft dafür<br />

entdeckt. Heute zählt sie zur Weltspitze<br />

im internationalen Skizirkus. Bei der Olympiade<br />

in Sotschi im Februar 2014 gewann<br />

sie die Bronzemedaille. Trotz schwerer<br />

Verletzungen hat die Sportlerin wieder zur<br />

alten Form gefunden.<br />

Als Mostviertlerin ist sie Kämpferin. Die<br />

körperliche Bewegung, das Training und<br />

der Aufenthalt in den Bergen sind ihre<br />

Leidenschaft. „In Phasen eines intensiven<br />

Konditionstrainings trainiere ich oft sechs<br />

Stunden täglich und bis zu sechs Tage in<br />

der Woche.“ Da gehen sich in den Wintermonaten<br />

nur einige Tage für Besuche<br />

zu Hause in Göstling aus. „Im <strong>Sommer</strong><br />

genieße ich die Zeit in meiner Heimat<br />

sehr. Aber schon im August sind wir einen<br />

ganzen Monat lang beim Schneetraining<br />

in Neuseeland.“<br />

Zum Ausgleich geht sie im Mostviertel<br />

wandern: „Es ist toll, ein solch seltenes<br />

Naturschauspiel wie das Hochmoor Hochreit<br />

quasi vor der Haustür zu haben. Vor<br />

einigen Jahren wurde ein Moorlehrpfad<br />

errichtet. Er bietet eine Menge Abwechslung.“<br />

Vorbei an idyllischen Bauernhöfen,<br />

saftigen Wiesen, Obstbäumen und Bächen<br />

mit klarem Wasser geht es auf rund 800<br />

Meter Höhe. Immer wieder eröffnen sich<br />

Ausblicke auf die felsigen Abgründe des<br />

Dürrensteins.<br />

Das Hochmoor Hochreit ist ein „Kälteloch“.<br />

Doch in den Monaten Mai bis<br />

Oktober zeigt es sich von seiner schönsten<br />

Seite. Torfmoose und Latschen bestimmen<br />

das Bild ebenso wie seltene Pflanzen,<br />

etwa Sonnentau oder Rosmarinheide. Sie<br />

kommen sonst nur im hohen Norden vor.<br />

Manchmal schultert Kathrin Zettel beim<br />

Aufstieg ein Mountainbike und fährt dann<br />

über Stock und Stein zu Tal. Die Schönheiten<br />

der Natur entgehen ihr aber dabei nie.<br />

In der Kraftkammer hört sie Musik,<br />

„weil die verschiedenen Rhythmen oft<br />

motivieren oder ablenken. Beim Wandern<br />

aber genieße ich die Ruhe und die Geräusche<br />

der Natur.“<br />

Selten genug sind sie ja, die stillen<br />

Spaziergänge im geliebten Göstling. Denn<br />

auch das Hobby ihres Lebensgefährten<br />

Kurt Gaubinger, eines ehemaligen ÖSV-<br />

Langläufers, fordert Tempo.<br />

Der Hobby-Rallyefahrer jagt mit Kathrin<br />

als Co-Pilotin über Schotterstraßen. Sie<br />

empfindet es als perfektes Mentaltraining<br />

für die Skipiste – und Kurt Gaubinger als<br />

idealen Partner. Durch ihn ist sie gelassener<br />

geworden. Selbst aus dem Sport<br />

kommend, versteht er es besonders gut,<br />

mit Zettels oft aufgewühlten Emotionen<br />

nach einem Skirennen richtig umzugehen.<br />

„Die Liebe wird mich wohl nach Hall in<br />

die Steiermark führen“, sagt sie. „Und in<br />

absehbarer Zeit werde ich dort sesshaft<br />

werden. Aber Göstling wird für mich<br />

immer meine Heimat sein!“<br />

Was ihr das Mostviertel bietet? „Vielseitigkeit<br />

pur! Abenteuer und Erlebnisse,<br />

die für Aktion und Spaß sorgen!“ Das ist<br />

fast – fast! – alles, was Kathrin Zettels<br />

Herz begehrt.<br />

Reisetipp: Bergsommer-Selektion –<br />

Zur tausendjährigen Eibe<br />

Exklusive Wanderung im unberührten<br />

Wildnisgebiet Dürrenstein. Mit einem wildromantischen<br />

Grillabend am Ufer der Ybbs<br />

und einem geführten Ausflug ins Hochmoor<br />

Leckermoos. Das Angebot inkludiert:<br />

2 Übernachtungen im 4-Blumen-Bauernhof<br />

Ablass oder im Gasthof Mandl- Scheiblechner<br />

inkl. Frühstück · Führung ins Wildnisgebiet<br />

· Lunchpaket und Schnapserl · Grill abend<br />

bei Rudi Scheiblechner · Führung Hochmoor<br />

Leckermoos<br />

Preis pro Person im Doppelzimmer:<br />

im Bauernhof Ablass € 139,–<br />

im Gasthof Mandl-Scheiblechner € 199,–<br />

Termine:<br />

5.–7. Juni <strong>2015</strong> und 18.–20. September <strong>2015</strong>.<br />

Mindestteilnehmer: 10 Personen<br />

Info und Buchung:<br />

www.<strong>mostviertel</strong>.at<br />

<strong>mostviertel</strong> · 25


Kathrin Zettels zweiter Tipp:<br />

Das Hochmoor Hochreit im Wildnisgebiet<br />

Dürrenstein, einem Urwald, zeigt sich<br />

von Mai bis Oktober von seiner schönsten<br />

Seite. Torfmoose und Latschen wachsen<br />

hier ebenso wie seltene Pflanzen, etwa<br />

Sonnentau oder Rosmarin heide.<br />

www.goestling-hochkar.at<br />

26 · <strong>mostviertel</strong>


<strong>mostviertel</strong> · 27<br />

Weinfranz


Karin Wasner<br />

Die lange Nacht<br />

der Dirndln<br />

Manuela Grasmanns Tipp:<br />

Die Burgruine Rabenstein über der<br />

Gemeinde Rabenstein. Dort oben<br />

bietet sich eine bezaubernde Aussicht<br />

über das Pielachtal.<br />

Weinfranz<br />

28 · <strong>mostviertel</strong>


Begonnen hat alles mit dem Geschenk<br />

einer Nachbarin. Zur Geburt ihrer Tochter<br />

bekam Manuela Grasmann eine Flasche<br />

Dirndlsirup geschenkt. „Ich wusste gar<br />

nicht, was das ist, eine Dirndl“, lacht<br />

Manuela heute. Ihr wurde damals erklärt,<br />

das sei „so eine kleine Frucht, die hier<br />

überall wächst“. Die „Zugereiste“ lässt<br />

nicht locker, bis die Schwiegermutter<br />

ihr schließlich mit den Worten „Die<br />

mühsame Zamklauberei hab’ ich immer<br />

gehasst“ zeigt, wo die Sträucher wachsen.<br />

Manuela konnte damals die Warnung der<br />

Altbäuerin nicht abschrecken. „Gleich im<br />

Herbst habe ich die knallroten Beeren<br />

aufgesammelt.“<br />

Erfinderin. Am liebsten möchte man sofort<br />

in eine hineinbeißen.<br />

Manuela hat auch eine eigene Marmelade<br />

komponiert. Im Glas getrennt zwei<br />

Geschmackssorten: auf der einen Seite<br />

Dirndl, auf der anderen Marille. „Davon<br />

kaufen viele Kunden zwei Gläser, eines als<br />

Deko fürs Regal und eines zum Essen.“<br />

Wer davon kosten möchte, dem sei ein<br />

Besuch im Online-Shop Dirndl-Haus empfohlen<br />

– da wartet nämlich eine spezielle<br />

Dirndlüberraschung: www.dirndl-haus.at<br />

Früchte. „Es zählt eben jede Minute“,<br />

erinnert sie sich an die schlaflosen Nächte<br />

im letzten Spätsommer.<br />

Weggeworfen wird so gut wie nichts.<br />

Äste, Rinden und Blätter sind laut Hildegard<br />

von Bingen gut gegen Rheuma und<br />

Verspannung. Die Kerne näht Manuela<br />

in wärmespeichernde Kissen. An langen<br />

Winterabenden fädeln ihre beiden Jüngsten<br />

die Kerne zu Dirndlketten auf. „Das<br />

Schönste für mich ist, wenn meine Kunden<br />

sagen, sie schmecken die Liebe und<br />

Vor zehn Jahren wusste Manuela<br />

Grasmann nicht, dass man Dirndln<br />

essen kann. Heute kreiert sie<br />

daraus über vierzig verschiedene<br />

Köstlichkeiten<br />

Schon als Kind war sie am liebsten<br />

gemeinsam mit dem Opa in der Natur<br />

unterwegs. „Er hat uns Kinder jeden <strong>Sommer</strong><br />

zum Himbeer- und Brombeerbrocken<br />

in den Wald mitgenommen. Wilde Früchte<br />

sammeln und verarbeiten hat mir damals<br />

schon Freude gemacht“, erinnert sich die<br />

vierfache Mutter mit einem Lächeln an ihre<br />

eigene Kindheit im deutschen Erzgebirge.<br />

Seit über 8.000 Jahren wachsen die im<br />

Frühling gelbblühenden Sträucher der<br />

Kornelkirsche – deshalb auch „Gelber<br />

Hartriegel“ genannt – im Pielachtal. Die<br />

Früchte sind besonders reich an Vitamin C.<br />

Seit Jahrhunderten schätzen die Pielachtaler<br />

ihre Dirndln, und Generationen von<br />

Großmüttern verarbeiteten sie zu Sirup,<br />

Marmelade und Likör.<br />

Mit diesen Klassikern war die enthusiastische<br />

Jungunternehmerin nur kurze Zeit<br />

zufrieden. „Ich habe ständig etwas Neues<br />

ausprobiert. Die Frucht ist einfach zu<br />

vielseitig.“ So gibt es in ihrem Dirndl-Haus<br />

mittlerweile über vierzig Dirndlprodukte:<br />

Süßes wie Würziges, darunter Chutneys,<br />

Müsli, Senf, Essig, Honig und die<br />

legendäre Dirndlkugel, inspiriert von der<br />

Mozartkugel. „Das Säuerliche der Dirndl<br />

harmoniert perfekt mit der Süße der Schokolade<br />

und dem Marzipan“, schwärmt die<br />

Einige Beispiel dafür, was man aus der Dirndl-Frucht alles machen kann<br />

Manuelas Dirndln wachsen auf Sträuchern,<br />

die mehrere hundert Jahre alt sind.<br />

Wer sie einst gepflanzt hat, weiß heute<br />

niemand mehr. Ihre Leidenschaft ist auf<br />

die nächste Generation übergegangen.<br />

Manuelas ältester Sohn Tobias zeigt eine<br />

große Liebe für die süss-saure Frucht.<br />

Jedes Jahr nimmt er extra Urlaub, um<br />

seiner Mutter bei der Ernte zu helfen.<br />

So beginnt für beide Anfang August eine<br />

harte und arbeitsintensive Zeit. „Die<br />

Sträucher stehen meist am Hang. Den<br />

kann man nur im Zickzack rauf- und runtergehen.<br />

Und das mit zwei Kübeln voller<br />

Dirndln. Da weißt du abends im Bett, was<br />

du gemacht hast. Und brauchst höchstens<br />

eine Minute, um einzuschlafen.“<br />

Nach einem gemeinsamen Erntetag<br />

reinigt Manuela oft über Nacht bis zum<br />

nächsten Mittag an die 800 Kilogramm<br />

Energie, die in meine Produkte einfließen.<br />

Weil eben alles händisch gemacht wird.<br />

Für dieses Lob lohnt sich jede durchgearbeitete<br />

Nacht!“<br />

www.dirndl-haus.at<br />

Reisetipp: Per Bahn durchs Tal<br />

In der ältesten elektrifizierten Schmalspurbahn<br />

der Welt durchs Pielachtal<br />

Das Angebot inkludiert: 2 Nächte inkl.<br />

Frühstücksbuffet im Hotel Steinschalerhof****<br />

oder im Appartement ohne Verpflegung<br />

am Zwergerlhof · Führung Firma<br />

Styx · Fahrt mit der Mariazellerbahn<br />

Preis pro Person: im „Zwergerlhof“ ab<br />

€ 110,–, im Hotel Steinschalerhof (Doppelzimmer)<br />

ab € 178,–. Buchbar: Mai bis<br />

Oktober <strong>2015</strong>. www.<strong>mostviertel</strong>.at<br />

<strong>mostviertel</strong> · 29


Beatrice Simonsen<br />

Erdige Qualität<br />

In so einem stressigen Beruf machte<br />

es natürlich doppelt Spaß, einmal solch<br />

eine Baustelle zu betreuen“, erinnert sich<br />

Architekt Stefan Wedl. „Das war etwas<br />

anderes, als in der Stadt oder im Dorf zu<br />

arbeiten“, ergänzt sein Projektpartner<br />

Martin Pichler. Gemeint ist die Arbeit am<br />

Schutzhaus Vorderötscher. Es liegt am<br />

Ausgang der Ötschergräben, eine der wildesten<br />

Landschaften des Mostviertels. Im<br />

Volksmund werden sie der „Grand Canyon<br />

Österreichs“ genannt.<br />

Das Schutzhaus Vorderötscher wurde<br />

neu gestaltet. Die Architekten Stefan<br />

Wedl und Martin Pichler erzählen,<br />

warum die Arbeit fast wie Urlaub war<br />

Auf 888 Metern Seehöhe zwischen dem<br />

Ötscher und der Gemeindealpe Mitterbach<br />

liegt das Schutzhaus. Da es nur zu Fuß<br />

erreichbar ist, gilt es immer noch als<br />

Geheimtipp. Nur Stefan Wedl und Martin<br />

Pichler durften die zwölf Kilometer bis zur<br />

Bundesstraße mit dem Auto zurücklegen.<br />

Anders wäre der Umbau des auf einer Alm<br />

gelegenen Schutzhauses nicht möglich<br />

gewesen.<br />

Jetzt, nach dem Abschluss der Arbeiten,<br />

würde der 42-jährige ehemalige Junioren-<br />

Radrennprofi Wedl gern mit dem Fahrrad<br />

vom heimatlichen Waidhofen an der Ybbs<br />

zur Hütte radeln. Doch im 170 Quadratkilometer<br />

großen Naturpark Ötscher-Tormäuer<br />

sind auch Fahrräder verboten. Aber im<br />

Mostviertel findet er auch so genug Möglichkeiten,<br />

um seinem Sport nachzugehen.<br />

Das Rad war mit ein Grund für Wedl,<br />

nach der HTL in Krems in Wien zu studieren.<br />

Hier trainierte er im Heeressportzentrum<br />

und studierte Architektur an der<br />

Technischen Universität. Die Frage der<br />

Rückkehr nach Waidhofen stellte sich für<br />

ihn nie: „Ich wollte immer zurück zu den<br />

Wurzeln. Ich hab’ auch meine Familie<br />

da.“ Und seine Arbeit. Dennoch führen<br />

ihn seine Projekte an andere Orte, ebenso<br />

Der renovierte Alpingasthof Schutzhaus Vorderötscher<br />

wie die sportliche Karriere seines Sohnes<br />

Lukas. Der hütet bei Wacker Innsbruck<br />

das Tor. Wedl mag Stadt und Land, denn<br />

er „schätzt Abwechslung. Ich brauche ein<br />

Gleichgewicht von beidem.“<br />

Um Gleichgewicht ging es auch bei<br />

der Neugestaltung des Schutzhauses<br />

Vorderötscher. Nämlich um die Balance<br />

zwischen alt und neu, traditionell und<br />

modern, Technik und Natur. „Das Haus<br />

war ursprünglich ein Stall“, erklärt Martin<br />

Pichler. „Eine klare Vorstellung davon,<br />

wie das Schutzhaus aussehen soll, hat es<br />

nie gegeben.“ Das ist nun anders: „Wir<br />

haben das Erdgeschoss saniert und um<br />

einen Anbau ergänzt. Der Zimmertrakt<br />

blieb unverändert, die alten Möbel<br />

erhielten einen Feinschliff. Im Lager und<br />

in den Gästezimmern wurde der Hüttenstil<br />

bewahrt.“<br />

Solaranlagen sorgen für Warmwasser<br />

und Strom. Eine mit Pflanzen wirkende<br />

Kläranlage macht das Schutzhaus ökologisch<br />

verträglich. „Luxus gibt es keinen.<br />

Der passt nicht zur erdigen Qualität der<br />

Hütte. Es handelt sich um einen modernen<br />

Alpingasthof, nicht um ein Hotel. Wer ins<br />

Schutzhaus kommt, will vom Stress runterkommen<br />

und möglichst weit weg vom<br />

Schuss sein.“ Das gilt wohl auch für die<br />

Gäste der Niederösterreichischen Landesausstellung<br />

<strong>2015</strong>, die es ins neu gestaltete<br />

Schutzhaus Vorderötscher zieht.<br />

Reisetipp: Durch die Ötschergräben<br />

Wanderung mit Übernachtung im Schutzhaus<br />

Vorderötscher. Eine der schönsten<br />

Wanderrouten des Landes. Das Angebot<br />

inkludiert: 1 Übernachtung im Doppelzimmer<br />

mit Halbpension im Schutzhaus<br />

Vorderötscher · Naturparkticket · Fahrt mit<br />

Mountaincart, Monsterroller oder Sessellift<br />

von der Gemeindealpe nach Mitterbach<br />

· Fahrt mit der Mariazellerbahn von<br />

Mitterbach bis Wienerbruck · Wanderkarte<br />

„Lust aufs Wandern“. Preis pro Person<br />

im Doppelzimmer ab € 89,–. Info und<br />

Buchung: www. <strong>mostviertel</strong>.at<br />

30 · <strong>mostviertel</strong>


Martin Pichlers Tipp:<br />

Schwimmplätze an der Ybbs.<br />

Zwischen Waidhofen und Lunz gibt<br />

es sicher mindestens dreißig.<br />

Stefan Wedls Lieblingsplatz liegt an<br />

der Schlossmauer in Waidhofen.<br />

Weinfranz<br />

<strong>mostviertel</strong> · 31


Siobhán Geets<br />

Pilgern mit<br />

der Bürgermeisterin<br />

Weinfranz<br />

32 · <strong>mostviertel</strong>


Das Pilgern hat hier immer schon<br />

dazugehört. Zum Leben in Annaberg, zur<br />

Wirtschaft. „Es ist auch ein wichtiger<br />

Teil meines Lebens“, sagt Petra Zeh,<br />

Bürgermeisterin der Gemeinde Annaberg.<br />

Die 46-Jährige ist hier geboren und<br />

aufgewachsen. Annaberg mit seinen 570<br />

Einwohnern liegt auf knapp 980 Metern<br />

Seehöhe und ist die letzte Station am<br />

Pilgerweg nach Mariazell. Bis zum Ziel<br />

der Wallfahrtsroute Via Sacra sind es<br />

noch zwanzig Kilometer.<br />

In Annaberg sammeln viele Pilger Kraft<br />

für die letzte Etappe. „Die Wirte haben<br />

sich darauf eingerichtet“, sagt Zeh. Sie<br />

richten schon sehr zeitig, um drei oder vier<br />

Uhr morgens, ein Frühstück her. Oder eine<br />

Mitternachtsjause für Nachtwanderer.<br />

Pilger sind hier gern gesehene Gäste.<br />

„Von Wien oder St. Pölten sind sie schon<br />

tagelang unterwegs. Wenn sie bei uns<br />

ankommen, sind sie sehr entspannt. Diese<br />

Ruhe strahlen sie auch aus.“ Seit einigen<br />

Jahren erlebt das Pilgern auf der Via Sacra,<br />

eine jahrhundertealte Tradition, seine<br />

Renaissance. Davon profitieren auch die<br />

Menschen in Annaberg. „Es ist schön,<br />

wenn die Pilger mit ihren großen Rucksäcken<br />

vorbeikommen. Sie sind müde,<br />

die Füße tun ihnen weh, aber sie sind<br />

gut gelaunt. Das sorgt für eine fröhliche,<br />

positive Stimmung.“<br />

In Annaberg hat Pilgern Tradition.<br />

Das zeigt auch die Niederösterreichische<br />

Landesausstellung <strong>2015</strong>. Auch<br />

Bürgermeisterin Petra Zeh begleitet<br />

Pilger entlang der Via Sacra<br />

Petra Zeh ist nicht nur Bürgermeisterin,<br />

sondern auch zertifizierte Pilgerbegleiterin.<br />

Einmal im Jahr nimmt sie sich einige<br />

Tage Zeit, um mit ihrem Mann zu pilgern.<br />

„Diese vier Tage genießen wir sehr.“ Ihr<br />

Mann ist viel beschäftigter Oberarzt, und<br />

drei Kinder gibt es auch noch. „So ist es<br />

fein, einmal nur zu zweit zu sein und in<br />

Ruhe reden zu können.“ Oder einmal eine<br />

Stunde in harmonischem Schweigen zu<br />

verbringen. Pilgern ist meditativ. Eine<br />

schöne Blume, das Zwitschern der Vögel<br />

– man nimmt die Dinge anders wahr,<br />

lässt sich mehr darauf ein. „Beim Pilgern<br />

treffe ich auf Gott. Andere formulieren das<br />

vielleicht anders, aber jeder macht eine<br />

besondere Erfahrung.“ Mit der Ruhe<br />

kommen Gedanken, die im hintersten<br />

Winkel des Bewusstseins stecken.<br />

2000 kam Petra Zeh in den Gemeinderat<br />

von Annaberg. Damals war sie Krankenschwester.<br />

2001 wurde sie Vize-, im Jahr<br />

darauf Bürgermeisterin. „Das war ein<br />

Sprung ins kalte Wasser“, erinnert sie sich.<br />

„Zum Glück hat mich die Bevölkerung<br />

unterstützt.“ Man kennt sie seit jeher im<br />

Ort, denn Zehs Eltern haben ein Gasthaus<br />

betrieben. „Das war zwar alles nicht so<br />

geplant, aber ich bereue nichts.“ Ihre<br />

wichtigste Aufgabe als Bürgermeisterin<br />

sei, die Menschen zu mögen und zu<br />

verstehen. Die Zeit ist hart: „Wir sind eine<br />

Abwanderungsgemeinde und haben große<br />

Probleme.“<br />

Bürgermeisterin Petra Zeh<br />

So sieht Zeh in der Niederösterreichischen<br />

Landesausstellung <strong>2015</strong><br />

„ÖTSCHER:REICH – Die Alpen und wir“ eine<br />

große Chance. „Wir haben eine funktionierende<br />

Landwirtschaft, tolle Urlaubsmöglichkeiten<br />

und eine beeindruckende<br />

Landschaft.“ Die Landesschau soll darauf<br />

aufmerksam machen. So wurde in Wienerbruck<br />

das Naturparkzentrum Ötscher-Basis<br />

am Eingang zu den Ötschergräben errichtet.<br />

Neu gestaltete Freiflächen bieten<br />

naturnahe Einblicke in Flora und Fauna<br />

sowie die Bergwelt rund um den Ötscher.<br />

„Der Landesausstellungs-Standort in<br />

Wienerbruck mit seinem Naturpark ist<br />

wirklich nachhaltig. Da wird sich auch<br />

marketingmäßig viel tun.“ Zeh und ihre<br />

Gemeinde hoffen auf einen Impuls im<br />

Tourismus: „Durch die Kooperation mit<br />

unseren Skiliften schaffen wir Ganzjahresarbeitsplätze<br />

in der Gastronomie.“<br />

<strong>2015</strong> steht Annaberg für das Pilgern.<br />

„Der Ort verkörpert das Thema wie kein<br />

anderer. Unsere Kirche, für das 800-Jahr-<br />

Jubiläum renoviert, bietet Platz für die<br />

ÖTSCHER:REICH-Station ,Pilgerwege & Dorfgeschichten‘.<br />

Pilgern ist eben ein wichtiger<br />

Teil unserer Geschichte. Das wollen wir<br />

unseren Gästen vermitteln.“<br />

Auch außerhalb der Landesschau hat<br />

Annaberg viel zu bieten: Im Winter locken<br />

Skipiste und Langlaufloipen. Im <strong>Sommer</strong><br />

wandert man staunend durch die Ötschergräben,<br />

besteigt den Ötscher oder genießt<br />

das alles auf dem Rücken heimischer<br />

Haflinger-Pferde. Oder man lässt sich von<br />

der Bürgermeisterin selbst auf der Via<br />

Sacra führen.<br />

Reisetipp:<br />

Geführte Pilgerwanderungen der<br />

Bürgermeisterin Petra Zeh<br />

Zu buchen unter: info@<strong>mostviertel</strong>.at<br />

Tel. 07416/521 91<br />

oder unter www.viasacra.at<br />

<strong>mostviertel</strong> · 33


Weinfranz, www.schwarz-koenig.at<br />

Johannes Zarls Tipp:<br />

Zwischen August und November wird<br />

an der Moststraße geerntet, gepresst<br />

und gegoren. Wer möchte, kann bei<br />

der Obsternte helfen. Der Spätsommer<br />

ist auch die Zeit der Feste und Kirtage.<br />

Bauern öffnen ihre Kellertüren, und<br />

die Wirte tischen Schmankerln auf.<br />

34 · <strong>mostviertel</strong>


Barbara Duras<br />

Die Wiege des Mosts<br />

Natürlich schwärmt ein Mostbaron<br />

wie Johannes Zarl für die Birnbaumblüte<br />

an der Moststraße: „Die Bäume sind hoch<br />

und knorrig. Wenn dann im Frühling so<br />

ein zwanzig Meter hoher, weißer Blumenstrauß<br />

vor einem steht – das kann schon<br />

was.“ Mehr als eine Million Obstbäume<br />

stehen im Mostviertel, meist entlang von<br />

Wegen und an Feldrändern. „Kaiserin<br />

Maria Theresia hatte angeregt, hier diese<br />

Obstbäume zu pflanzen. Aus den Früchten<br />

sollte billiger Alkohol für das Volk erzeugt<br />

werden. So gibt es eine Ruh’ und wird<br />

nicht rebellisch.“<br />

Der Mostbaron Johannes Zarl bringt<br />

den Most, das Getränk der Wiege<br />

Österreichs um den Ort Neuhofen,<br />

für Gäste auf den Tisch<br />

Auf Zarls Lieglhof, einem echten<br />

Familienbetrieb, werden pro Jahr rund<br />

400 Tonnen Obst zu Most und Fruchtsaft<br />

verarbeitet. Anders als Traubenmost, enthält<br />

Cider oder Cidre, so die international<br />

gebräuchlichen Bezeichnungen für Most,<br />

immer Alkohol.<br />

„Neben Most verkaufen wir hauptsächlich<br />

verschiedene Fruchtsäfte, selbstgebackenes<br />

Bauernbrot und Eier. Schon meine<br />

Eltern haben vor über fünfzig Jahren mit<br />

der Direktvermarktung begonnen. Damals<br />

allerdings nur mit Eiern. Wir haben mit<br />

niemandem einen bindenden Vertrag.“<br />

Seine Kunden finden ihn, oder er findet<br />

seine Kunden. Most und Saft haben dazu<br />

geführt, dass nun auch viele andere<br />

Mostviertler Produkte zwischen Wien und<br />

Innsbruck geschätzt werden. Der Mostbaron<br />

liefert sie auch persönlich aus.<br />

„Most ist bei uns immer gemacht worden.<br />

Schon mein Großvater hat nach alter<br />

Tradition produziert und in irgendwelche<br />

Flaschen, mit irgendwelchen Etiketten<br />

abgefüllt. Von meinem Vater habe ich<br />

gelernt, wie wichtig Sauberkeit und<br />

Hygiene sind. Er hatte noch Holzfässer<br />

So sehen die Birnen in trinkbarer Form aus<br />

zur Verfügung. Die wurden immer sehr<br />

reinlich und pfleglich behandelt.“<br />

Bevor er selbst mit der Mostproduktion<br />

begann, absolvierte Zarl entsprechende<br />

Kurse. Ihm liegt die Mostkultur sehr am<br />

Herzen – eine Passion, die er mit allen<br />

zwanzig Mostbaronen im Mostviertel teilt.<br />

„Im Zuge einer Erweiterungsrunde bin<br />

ich in den ,Mostadel‘ erhoben worden.<br />

Wir sind ein Zusammenschluss aus Produzenten,<br />

Gastronomen und Direktvermarktern.<br />

Bei regelmäßigen Stammtischen<br />

kommen verschiedene Anliegen und<br />

Innovationen rund um den Most zur<br />

Sprache. Auch dass die Herstellung eines<br />

Naturprodukts wie des Mosts höheren<br />

Mächten unterliegt.“ Alle Fruchtsäfte<br />

vom Lieglhof sind ebenso wie der Most<br />

zu hundert Prozent naturbelassen. Daher<br />

schmecken sie auch jedes Jahr anders. Bei<br />

der „Ab-Hof-Messe“ werden die besten<br />

Produkte der Moststraße nominiert und<br />

im MostBirnHaus zum Verkauf angeboten.<br />

„Wir sitzen hier in der Wiege Österreichs“,<br />

meint Zarl stolz. Denn 996<br />

wurde Ostarrichi in Neuhofen erstmals<br />

urkundlich erwähnt. Wer also das Urgetränk<br />

Österreichs kosten will, fährt nach<br />

Neuhofen. „Die Brettljausn und weitere<br />

Schmankerln in unseren Buschenschanken<br />

sind wirklich Echtes, ehrlich produziert<br />

und günstig. Der perfekte Ausblick bis<br />

in den Böhmerwald und auf die Alpen<br />

kommt gratis dazu.“<br />

www.lieglhof.com<br />

www.moststrasse.at<br />

<strong>mostviertel</strong> · 35


Alles auf eine Karte:<br />

Die Wilde Wunder Card<br />

öffnet Tür & Tor<br />

Das Angebot inkludiert:<br />

* Übernachtung mit Frühstück im Gasthof,<br />

Privatzimmer oder am Bauernhof<br />

* Wilde Wunder Card für die Dauer Ihres<br />

Aufenthaltes<br />

* Picknickdecke Mostviertel<br />

* Süße Überraschung<br />

Preis pro Person im Doppelzimmer:<br />

für 3 Nächte ab € 109,–<br />

für 7 Nächte ab € 229,–<br />

für 14 Nächte ab € 429,–<br />

Kinderermäßigung:<br />

3–11 Jahre 50 Prozent<br />

12–15 Jahre 30 Prozent<br />

Buchbar: Mai bis Oktober <strong>2015</strong><br />

Der Grand Canyon Österreichs<br />

Wilde Wasser-Wanderwege durch die Ötschergräben<br />

Ihr Angebot inkludiert:<br />

• 2 Übernachtungen mit Halbpension<br />

• geführte Wanderung durch die Ötschergräben<br />

• Fahrt mit der Mariazellerbahn von Erlaufklause nach Wienerbruck<br />

• Transfer von Annaberg nach Wienerbruck<br />

• Hüttenjause am Tirolerkogel<br />

• Wanderkarte „Lust aufs Wandern“<br />

Preis pro Person im Doppelzimmer EUR 120,–<br />

Preis pro Person im Einzelzimmer EUR 124,–<br />

Buchbar: Mai bis Oktober <strong>2015</strong><br />

Per E-Mountainbike unterwegs<br />

E-Mountainbiken rund um Königsberg, Hochkar und Lunzer See. Die Räder erhalten Sie direkt<br />

beim Gastgeber. Information über die empfohlenen Strecken im E-Mountainbike-Folder, der<br />

auf Wunsch zugesendet wird oder auf www.<strong>mostviertel</strong>.at zum Gratisdownload steht.<br />

Das Angebot inkludiert:<br />

• 2 Übernachtungen mit Frühstück in einem Gasthof in Hollenstein oder Lunz<br />

• E-Bike Nutzung für 1,5 Tage<br />

• Eintritt Ybbstaler Solebad (4-Stunden-Karte)<br />

• Mountainbikekarte Mostviertel, Informationsmaterial<br />

Wilde<br />

Wunder<br />

Inklusive-Card | Erwachsener<br />

Mostviertler Alpen – Mariazeller Land<br />

Alle Preise exklusive Nächtigungstaxe,<br />

die jeweils gültige Nächtigungstaxe ist<br />

zusätzlich zu entrichten.<br />

MV_WWCard_2014_5642_RZ.indd 5 19.02.14 1<br />

Informationen zur Nächtigungstaxe<br />

(Taxe je Gemeinde und Info über<br />

Befreiungen) finden Sie unter<br />

www.niederoesterreich.at/taxen<br />

Preis pro Person im Doppelzimmer ab € 139,–<br />

Buchbar: Mai bis Oktober <strong>2015</strong><br />

Weinfranz<br />

Spiel und Spaß am Bauernhof<br />

Das Leben und die Natur auf einem Vierkanthof genießen. Das Wochen-Angebot inkludiert:<br />

• 5 Übernachtungen im Doppelzimmer oder in einer Ferienwohnung mit regionalem<br />

Frühstück bei einem qualitätsgeprüften „Urlaub am Bauernhof“-Betrieb<br />

• Lagerfeuer mit Würstelgrillen<br />

• Mithilfe bei der Arbeit am Bauernhof<br />

• Eintritt in den Tierpark Haag oder ins MostBirnHaus oder in die Landesausstellung<br />

Preis pro Person im Doppelzimmer ab € 209,–<br />

Kinderermäßigung: bis 6 Jahre frei (im Zimmer der Eltern), von 6–15 Jahre ab € 125,–<br />

Buchbar: April bis Oktober <strong>2015</strong><br />

Wir beraten Sie gerne!<br />

Mostviertel Tourismus<br />

Adalbert-Stifter-Straße 4<br />

3250 Wieselburg<br />

Österreich/Austria<br />

Tel. +43 (0)7416/521 91<br />

Fax +43 (0)7416/530 87<br />

info@<strong>mostviertel</strong>.at<br />

www.<strong>mostviertel</strong>.at<br />

36 · <strong>mostviertel</strong>

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