Energieeffizienz ist auch wirtschaftlich
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NewRide | Transportfahrzeuge<br />
Kommerzieller Einsatz von Elektrofahrzeugen in Firmen<br />
<strong>Energieeffizienz</strong> <strong>ist</strong> <strong>auch</strong><br />
<strong>wirtschaftlich</strong><br />
Elektrofahrzeuge im Prax<strong>ist</strong>est bei der EMPA in St. Gallen<br />
Elektrofahrzeuge im Prax<strong>ist</strong>est bei<br />
der EMPA in St. Gallen<br />
Die guten Erfahrungen der Post mit den Kyburz<br />
Elektrodreirädern haben die EMPA<br />
motiviert, sich am Projekt «Kommerzieller<br />
Einsatz von Elektrofahrzeugen in Firmen»<br />
von EnergieSchweiz und NewRide zu beteiligen,<br />
erklärt Marcel G<strong>auch</strong>, der bei der<br />
EMPA für die Umsetzung des Projekts zuständig<br />
<strong>ist</strong>. G<strong>auch</strong> arbeitet bereits seit längerer<br />
Zeit als Fachspezial<strong>ist</strong> mit NewRide<br />
zusammen – namentlich beim Forschungsprojekt<br />
E-Scooters, das im Auftrag der<br />
Bundesämter für Energie und für Strassen<br />
durchgeführt wurde – und benötigte in seinem<br />
Betrieb «wenig Überregungskünste,<br />
um die Kolleginnen und Kollegen vom Sinn<br />
des Projektes zu überzeugen.»<br />
Marcel G<strong>auch</strong> hat bewusst drei Fahrzeugkategorien<br />
beim Test miteinbezogen: E-<br />
Bike, E-Scooter und Elektrisches Kleinmotorfahrzeug.<br />
• Die drei- und vierrädrigen Elektrischen<br />
Kleinfahrzeuge spielen ihre Vorteile ge-<br />
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1 NewRide | Transportfahrzeuge1
Führende Rolle in der Entwicklung<br />
Die EMPA beschäftigt sich bereits seit längerer<br />
Zeit mit Solarenergie. Sie entwickelt<br />
sowohl Materialien für die Herstellung von<br />
Solarzellen als <strong>auch</strong> einsatzbereite Dünnschicht-Solarzellen.<br />
Die Solarzellen-Forschungsgruppe<br />
der EMPA in Dübendorf<br />
hat 2013 einen Weltrekord in der Effizienz<br />
aufgestellt: Ihre Dünnschicht-Solarzellen<br />
erreichen einen Wirkungsgrad von 20.4 Prozent,<br />
was der Effizienz der wesentlich teureren<br />
herkömmlichen Solarzellen entspricht.<br />
Diese Errungenschaft könnte nicht nur den<br />
Weg für günstigen Solarstrom ebnen, sondern<br />
<strong>auch</strong> Dächer erschliessen, die zuvor<br />
aus statischen Gründen keine Photovoltaik-Anlagen<br />
tragen konnten. Selbst auf Textilien<br />
<strong>ist</strong> der Einsatz von Dünnschicht-Solarzellen<br />
möglich.<br />
genüber den Zweirädern vor allem bei<br />
Schnee und Regen aus, wobei Marcel<br />
G<strong>auch</strong> die Möglichkeit, alle Fenster zu<br />
schliessen, für wesentlich hält. Er erwartet<br />
regulatorische Erleichterungen<br />
für diese Fahrzeugkategorie, da die Fahrzeuge<br />
nur einen Bruchteil der Fläche eines<br />
Standardautos für das Parkieren<br />
benötigen, vom Gesetz her aber einen<br />
ganzen Parkplatz belegen müssen.<br />
• Autobahntaugliche E-Scooters sind in<br />
einer Agglomeration wie St. Gallen mit<br />
einer Autobahn, die längs durch die Stadt<br />
führt, für viele Transportbedürfnisse ideal.<br />
Sie verbinden die Vorteile des Scooters<br />
bezüglich Geschwindigkeit, Wendigkeit<br />
und Parkierungsmöglichkeiten mit<br />
der Effizienz des Elektroantriebs, die vor<br />
allem im stadtinternen Stopp-and-go-<br />
Verkehr markant zu Buche schlägt. Ein<br />
Problem beim Einsatz von E-Scooters<br />
sieht Marcel G<strong>auch</strong> darin, dass viele<br />
Mitarbeitende nicht über die dazu erforderliche<br />
Zulassung A1 für Zweiräder mit<br />
einer Höchstgeschwindigkeit von mehr<br />
als 45 km/h verfügen.<br />
• Im stadtinternen Verkehr sind schnelle<br />
E-Bikes sowohl bezüglich Zeitaufwand<br />
von Haustür zu Haustür als <strong>auch</strong> – sieht<br />
man von den Fahrrädern ab – bezüglich<br />
Energieaufwand und Kosten konkurrenzlos.<br />
Wichtigster Kostenfaktor sind die<br />
Abschreibungen. Um diese Kosten pro<br />
Kilometer zu senken, <strong>ist</strong> ein regelmässiger<br />
Einsatz erforderlich. Marcel G<strong>auch</strong><br />
stellt fest, dass für private E-Bike-Käufer<br />
der Kostenfaktor me<strong>ist</strong> nicht das zentrale<br />
Entscheidungskriterium darstellt. Beim<br />
kommerziellen Einsatz dagegen entscheidet<br />
die Fahrle<strong>ist</strong>ung, ob das E-Bike anderen<br />
Fahrzeugen gegenüber <strong>wirtschaftlich</strong><br />
die Nase vorne hat.<br />
Marcel G<strong>auch</strong> <strong>ist</strong> zuversichtlich, dass der<br />
Erfolg des Projektes dazu führt, dass bei der<br />
nächsten Fahrzeug-Beschaffungsrunde der<br />
EMPA Elektrofahrzeugen in der Evaluation<br />
eine ernsthafte Chance zugebilligt wird.<br />
Um den Mitarbeitenden das Pendeln mit<br />
dem E-Bike oder E-Scooter zu erleichtern,<br />
hat die EMPA eine Stromtankstelle eingerichtet,<br />
die beim Zweiradunterstand zur freien<br />
Verfügung angebracht <strong>ist</strong>. Marcel G<strong>auch</strong><br />
<strong>ist</strong> überzeugt, dass in der heutigen Pionierphase,<br />
in der die Elektromobilität steckt, der<br />
Nutzen eines solchen Angebots die Kosten<br />
weit übersteigt.<br />
Auf einen Blick:<br />
Firma: EMPA, Eidg. Materialprüfungs- und Forschungsanstalt,<br />
Standort St. Gallen. Die EMPA<br />
<strong>ist</strong> eine Forschungsinstitution im ETH-Bereich<br />
Name: Marcel G<strong>auch</strong>, Bereich Technologie<br />
und Gesellschaft<br />
Anzahl Mitarbeitende: 958 an allen drei Standorten,<br />
davon etwa 200 in St. Gallen.<br />
Kernkompetenzen: 1880 gegründet als Anstalt<br />
zur Prüfung von Baumaterialien, entwickelte<br />
sie sich zur universellen Prüfanstalt auf dem<br />
Gebiet des Bauwesens und des Maschinenbaus.<br />
1928 wurde die Prüfung von Brennstoffen<br />
integriert, 1937 kam die Textilkontrollstelle<br />
in St. Gallen dazu. Seit 1938 trägt sie den Namen<br />
EMPA. In den letzten Jahrzehnten wurden<br />
auf Kosten wenig synergieträchtiger Routineprüfungen<br />
die Bereiche der anwendungsorientierten<br />
Forschung und Entwicklung ausgebaut.<br />
Fahrzeugflotte: Dienstfahrzeuge vorwiegend<br />
für Personentransport.<br />
Getestete Fahrzeuge: Je ein Renault Twizy und<br />
ein vRone, zwei Stromer ST1<br />
Verwendungszweck: Abholen und Ausliefern<br />
von Gegenständen, Fahrten zur Post oder zur<br />
Universität, Meetings in der Stadt.<br />
Impressum<br />
Impressum: Kommunikation NewRide, c/o Schneider Communications AG, Postfach 77, 8913 Ottenbach, 044 776 21 30,<br />
kommunikation@newride.ch, www.newride.ch . © NewRide Mai 2015. Fotos: Erika Schmid<br />
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