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Entwicklung eines reaktiven Extrusionsprozesses zur ...

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40 4 Reaktive Extrusion <strong>zur</strong> kontinuierlichen Herstellung von Polymeren<br />

vollständige Ähnlichkeit zwischen theoretischer Anlage und realer Ausführung möglich<br />

ist bzw. welche Aussagen zu erreichen sind und wie sie bewertet werden müssen [Zlo06].<br />

Diese Fragen betreffen die theoretischen Beschreibungen und Gesetze und beruhen auf<br />

der Dimensionsanalyse. An dieser Stelle sei auf entsprechende Fachliteratur verwiesen,<br />

die sich mit der Vorgehensweise bei der Dimensionsanalyse und der Herleitung von<br />

Gesetzmäßigkeiten beschäftigt [Zlo06, OHO06].<br />

4.4.3 Dimensionierungsaufgaben in der Extrudertechnik<br />

Bereits in den 1960er Jahren sind durch Pawlowski [Paw71, URL11c] und Schenkel<br />

[Sch63] wesentliche Anstrengungen unternommen worden, um Ähnlichkeitsgesetze, die<br />

auf geometrischen Kenngrößen basieren, für Einschneckenextruder (damals auch als<br />

Einschneckenpresse bezeichnet) aufzustellen und diese als wirksames Instrument bei<br />

Dimensionierungsaufgaben einzusetzen. In den 1980er Jahren wurden die Gesetze u. a.<br />

durch Potente [Pot81] sowie Menges und Feistkorn [MF84] am Institut für Kunststoff-<br />

verarbeitung (IKV) an der RWTH Aachen University angewendet und für Doppelschne-<br />

ckenextruder weiterentwickelt. Grundlage der Theorien ist die „energetische Ähnlichkeit<br />

zwischen einem Modell- oder Basisextruder und der Hauptausführung“ [MH09]. Dabei<br />

ist Voraussetzung, „dass Randbedingungen, wie Polymerviskosität, Eingangskonzentra-<br />

tionen an flüchtigen Bestandteilen, angelegte Vakua, sowie die geometrische Ähnlichkeit<br />

konstant gehalten werden“ [Koh07].<br />

Einen neuen Ansatz, der auf den bis dahin existierenden Gesetzen aufbaute, verfolgte<br />

in den 1990er Jahren Grefenstein [Gre94, Gre96]. Er erkannte, dass es im Bereich der<br />

Kunststofftechnik bis dahin keine brauchbaren „Modelle <strong>zur</strong> Beschreibung von Stof-<br />

fumwandlungsprozessen in Schneckenmaschinen“ [Gre94] gab. Er entwickelte daher ein<br />

physikalisches Prozessmodell für die reaktive Extrusion, welches als Grundlage „die<br />

Beschreibung von Fördermechanismen in voll- und teilgefüllten Förder- und Knetele-<br />

menten <strong>eines</strong> Gleichdralldoppelschneckenextruders“ nutzt [Gre94]. Dabei wurden neben<br />

reaktionskinetischen Aspekten auch die der Wärmeübertragung berücksichtigt, da diese<br />

entscheidend Einfluss bei einer <strong>reaktiven</strong> Reaktion nehmen können. Berücksichtigt wird<br />

dies durch die abschnittsweise Energiebilanzierung. Grefenstein fügte die in seinen Ar-<br />

beiten entwickelten Berechnungen in einem Computerprogramm <strong>zur</strong> Modellierung der<br />

Reaktiven Extrusion (MOREX) zusammen (s. Kap. 4.3.1).

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