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Entwicklung eines reaktiven Extrusionsprozesses zur ...

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26 4 Reaktive Extrusion <strong>zur</strong> kontinuierlichen Herstellung von Polymeren<br />

auch technisch interessant. [Dom08] Schlack gelang 1938 erstmals die hydrolytische<br />

Polymerisation von ε-Caprolactam zu Polyamid-6 (PA-6) [BB98, Fou95].<br />

Die industrielle Synthese von PA-6 lässt sich durch zwei Herstellverfahren realisieren:<br />

die hydrolytische und die anionische Kettenpolymerisation. Während die hydrolytische<br />

Polymerisation eine Reaktionszeit von bis zu 12 h bei 260-280 °C [Kai07, BB98] er-<br />

fordert, ermöglicht die anionische Ringöffnungspolymerisation von ε-Caprolactam eine<br />

in wenigen Minuten stattfindende exotherme Reaktion, die auch zu deutlich höheren<br />

Polymerisationsgraden führt. [Gre96, Kai07, BB98] Diese kurze Reaktionszeit der anio-<br />

nischen Polymerisation ermöglicht die Synthese in Schneckenreaktoren, welche daher aus<br />

ökonomischer Sicht von Bedeutung ist und großtechnisch zu den Standardverfahren <strong>zur</strong><br />

Herstellung von Polyamid-6 zählt. [Xan92, BB98] Untersucht wurde sie beispielsweise<br />

von Bartilla in seiner Dissertation 1987 [Bar87] mit dem Thema „Polymerisation auf<br />

einem gleichlaufenden Doppelschneckenextruder am Beispiel des Polycaprolactams“.<br />

Die anionische Polymerisation erfolgt in Anwesenheit <strong>eines</strong> Initiators, i. d. R. Natri-<br />

umcaprolactamat, welches durch die Reaktion von ε-Caprolactam mit Natriumhydrid<br />

gewonnen wird. [Gre96, Xan92, BB98, Cow97, DCR09, Bar87] Bei der Ringöffnungspoly-<br />

merisation (s. Abb. 4.2-4.4) führt der Angriff <strong>eines</strong> Lactamatanions (aktives Monomer) an<br />

die Carbonylgruppe des ε-Caprolactam <strong>zur</strong> Ringspaltung (s. Abb. 4.3). Mit der Bildung<br />

<strong>eines</strong> N-Caproylcaprolactam-Anions entsteht eine Spezies, die ebenfalls an ε-Caprolactam<br />

angreifen kann und eine fortschreitende Polymerisationsreaktion gewährleistet (s. Abb.<br />

4.4). [Gre96, Xan92, BB98, Cow97, DCR09, Bar87] Durch Zusatz von Aktivatoren kann<br />

die Aktivierungsenergie herabgesetzt werden, so dass die Reaktion bei niedrigeren Tem-<br />

peraturen zwischen 100 und 150 °C durchgeführt werden kann [Gre96, BB98].<br />

Abbildung 4.2: Initiierungsreaktion <strong>zur</strong> Herstellung von Natriumcaprolactamat<br />

Durch die anionische Polymerisation von ε-Caprolactam lassen sich, in Abhängigkeit von<br />

der Extrudergröße, Polyamide und Polyamidblockcopolymere kontinuierlich herstellen.

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