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Entwicklung eines reaktiven Extrusionsprozesses zur ...

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14 3 Grundlagen zu Synthese und Eigenschaften von Polyesteramiden<br />

3.2.3 Blockcopolymere und segmentierte Copolymere<br />

Die Synthese von Diblock-Copolymeren auf Grundlage der cyclischen Monomere<br />

ε-Caprolactam und ε-Caprolacton durch eine anionische Polymerisation wird von Chrom-<br />

cová et al. [CBRB08] beschrieben. Als Initiator für die ringöffnende Polymerisation<br />

wird ε-Caprolactam-Magnesiumbromid verwendet. Bei einer Reaktionstemperatur von<br />

150 °C und unter Argonschutzgasatmosphäre ließen sich unter Variation der ester- und<br />

amidbildenden Komponenten unterschiedliche PEA verschiedener thermischer sowie<br />

mechanischer Eigenschaften herstellen. [CBRB08]<br />

Lips [Lip05] und Garg [Gar10] beschreiben in ihren Dissertationen die gezielte Herstellung<br />

von segmentierten Polyesteramiden. Garg untersuchte dabei insbesondere das Einbringen<br />

von ein, zwei oder drei aneinanderliegenden, statistisch verteilten Amidgruppen. Es ent-<br />

stehen teilkristalline PEA mit „harten“ und „weichen“ Segmenten. Der „harte“ Bereich<br />

wird von den Amidgruppen dominiert. Er sorgt durch Wasserstoffbrückenbindungen für<br />

hohe Schmelzpunkte und gute mechanische Eigenschaften. Der „weiche“ Bereich besteht<br />

hauptsächlich aus Esterblöcken. Er zeichnet sich durch niedrige Schmelzpunkte und eine<br />

niedrige Glasübergangstemperatur aus. [Gar10]<br />

3.3 Thermische Eigenschaften<br />

Die thermischen Eigenschaften der PEA hängen wesentlich von der chemischen Zu-<br />

sammensetzung sowie der molekularen Masse ab. Während der Glasübergang für PEA<br />

bei einem schmalen Temperaturbereich stattfindet, kann sich der Schmelzübergang<br />

in einem breiten Temperaturbereich vollziehen. Ursache hierfür sind die unterschiedli-<br />

chen Schmelzpunkte des Amid- und des Esterbereichs. Des Weiteren kommt es auf die<br />

Amidsegmentlänge, die Amidkonzentration und die funktionellen Gruppen an. Diese<br />

Größen bestimmen in welcher Menge und welche Art von Kristalliten z. B. Amid-, Ester-<br />

oder Amid-Esterkristallite bei der Polymerisation gebildet werden und Einfluss auf den<br />

Schmelzbreich nehmen. Die unterschiedlichen Kristalle haben verschiedene Bindungsener-<br />

gien und daher auch unterschiedliche Schmelzpunkte. Sind mehrere Arten von Kristallen<br />

vorhanden, entwickelt sich ein Schmelzbereich. Analog dazu bildet sich beim Abkühlen<br />

ein Kristallisationsbereich. [Gar10]

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