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Entwicklung eines reaktiven Extrusionsprozesses zur ...

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2 1 Einleitung<br />

restriktiv auf eine erhöhte Produktion der Werkstoffe wirkt [EB08, Oen10]. Neue oder<br />

verbesserte Materialien sind daher häufig nur für Spezialmärkte interessant, wie z. B.<br />

dem medizinischen Sektor, bei dem die medizinische Wirkung im Vordergrund steht und<br />

dem Kostenfaktor eine geringere Bedeutung zukommt.<br />

Der biologische Abbau von polymeren Materialien hängt von unterschiedlichen Fakto-<br />

ren ab. Dieser ist jedoch k<strong>eines</strong>falls vom Ursprung des Polymers (fossiler Natur oder<br />

natürlichen Ursprungs) abhängig, sondern ausschließlich von der chemischen Struktur<br />

[BKP + 09, URL11b, ESR09, FB07, NN95a]. Polymere natürlichen Ursprungs werden<br />

i. d. R. in biologischen Systemen durch Hydrolyse und anschließender Oxidation abge-<br />

baut. Daher gilt es bei der Gestaltung und Herstellung biologisch abbaubarer Materialien<br />

zu prüfen, ob hydrolysierbare Verbindungen, wie beispielsweise Anhydrid-, Ester- oder<br />

Amidgruppen, im Molekül vorhanden sind. [HE95] Enzymreaktionen treten im Allge-<br />

meinen in wässrigen Medien auf, so dass hydrophobe Oberflächen weniger begünstigt<br />

sind für eine Abbaureaktion. Dennoch wurde festgestellt, dass ein schnellerer Abbau<br />

stattfindet, wenn beides, sowohl hydrophile wie auch hydrophobe Segmente, im Polymer<br />

vorhanden sind. [TBS + 96] Im Falle von teilkristallinen Materialien liegt im kristallinen<br />

Segementbereich eine dichte, regelmäßige Struktur vor, die den Zugang von Enzymen zu<br />

hydrolisierbaren Gruppen und damit dem Abbau erschweren. Amorphe Teilbereiche des<br />

Polymers unterliegen daher zuerst einer Abbaureaktion. [TBS + 96, HE95, RKH + 02]<br />

Aliphatische Polyester, insbesondere Poly(α-Hydroxysäuren), gehören zu den am leich-<br />

testen biologisch abbaubaren synthetischen Polymeren. Polylactid, Polyglykolid sowie<br />

deren Copolymere sind die bekanntesten Vertreter der aliphatischen Polyester, die<br />

vor allem auch in medizintechnischen Anwendungen, beispielsweise in resorbierbaren<br />

Nahtmaterialien und Implantaten <strong>zur</strong> Knochenfixation oder in Produkten mit einer<br />

gezielten Wirkstoffabgabe Einsatz finden. [TBS + 96, WH09, RHSL04, Oka02] Besondere<br />

Aufmerksamkeit gilt den Polyesteramiden (PEA), die zum einen umweltverträglich sind<br />

und gleichzeitig eine große Anwendungsvielfalt bieten. Sie setzen sich aus Amid- sowie<br />

Ester-Gruppen in der Hauptkette des Polymers zusammen und verbinden somit die guten<br />

mechanischen Eigenschaften des technischen Polyamids mit den Degradationseigenschaf-<br />

ten des Esters [SH11]. Dies ist bedingt durch die leicht kristallisierbaren Amid-Gruppen,<br />

als auch die gute biologische Abbaubarkeit von aliphatischen Polyestern. Insbesondere<br />

für biomedizinische Anwendungen sind sie von großem Interesse, da sie, im Gegensatz zu<br />

Polylactid oder Polyglykolid, ein verbessertes Degradationsverhalten zeigen. [Oka02]

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