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Entwicklung eines reaktiven Extrusionsprozesses zur ...

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114 6 Betrachtungen zum Potential von Polyesteramiden<br />

schaftung von Flächen für Biopolymere sozial verträglich und ethisch vertretbar ist, und<br />

damit eine Konkurrenz <strong>zur</strong> herkömmlichen Nutzung darstellt, muss jedoch auch bei<br />

solchen Polymeren beachtet werden, dass die Herstellung von Dünger und Pestiziden,<br />

der Transport sowie die Prozessenergie <strong>zur</strong> Aufbereitung des Mais in die ökologische<br />

Bilanzierung mit einfließen müssen.<br />

PEA scheinen auf den ersten Blick aus ökologischer Sicht nicht so interessant wie das<br />

bereits auf dem Markt und in vielen Anwendungen verbreitete PLA. Dies liegt daran,<br />

dass die <strong>zur</strong> Herstellung von PEA genutzten Monomere größtenteils aus Erdöl gewonnen<br />

werden, auch wenn es Anstrengungen gibt, niedermolekulare PEA für beispielsweise<br />

Anwendungen als Beschichtung zum Korrosionsschutz aus Leinsamen-Öl zu syntheti-<br />

sieren [AAZ07]. Werden jedoch alle zuvor erwähnten Aspekte in Betracht gezogen, ist<br />

nicht auszuschließen, dass PEA ökologisch ggf. eine genauso gute oder sogar bessere<br />

Bilanzierung aufweisen als beispielsweise PLA oder herkömmliche Polymere. Nur eine<br />

umfassende ökologische Bilanzierung und ein umfangreiches „Life-Cycle-Assessment“<br />

[BKP + 09, Oen10] können daher Aufschluss darüber geben, welche Werkstoffe ökologisch<br />

vorteilhaft sind und ob sie einen positiven Beitrag <strong>zur</strong> CO2-Bilanz beisteuern.<br />

6.2 Ökonomische Betrachtungen<br />

6.2.1 Produktwertschöpfungskette für die Werkstoffklasse der Biopolymere<br />

sowie Marktüberblick<br />

Biopolymere stellen eine vielversprechende Innovation dar, in die die gesamte Wert-<br />

schöpfungskette von Industrie und Wirtschaft eingebunden ist. Abbildung 6.1 gibt eine<br />

Übersicht des Produktlebensweges für den Werkstoff Biopolymer. Dieser reicht von<br />

der rohstofferzeugenden Industrie über die Biotechnologie, Chemie- und kunststoffer-<br />

zeugenden Industrie <strong>zur</strong> Herstellung von Monomeren, Polymeren und Additiven bis<br />

zum Werkstoff Biopolymer. Weiterhin ist die kunststoffverarbeitende Industrie mit den<br />

Prozessen <strong>zur</strong> Herstellung von Halbzeugen und Fertigprodukten genauso beteiligt wie<br />

Produktplaner und -designer. Der Verpackungsindustrie, die die Halbzeuge oder Fertig-<br />

produkte für den Verbraucher in angemessenen Stückzahlen verpackt, kommt bei der<br />

Wertschöpfungskette ebenso eine wichtige Rolle zu wie dem Marketing <strong>zur</strong> Vermarktung<br />

des Produktes sowie dem Vertrieb und Handel. Nach der Nutzung des Produktes nehmen<br />

die Entsorgung sowie ggf. die Reparatur und Erhaltung des Produktes einen wichtigen<br />

Stellenwert am Ende der Lebensweges ein (s. auch Kap. 6.1). [URL11b, NN08a, LR10]

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