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Entwicklung eines reaktiven Extrusionsprozesses zur ...

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112 5 <strong>Entwicklung</strong> <strong>eines</strong> <strong>Extrusionsprozesses</strong> <strong>zur</strong> Synthese von Polyesteramiden<br />

im Extruder-Inneren ablaufenden Reaktionsparameter, wie z. B. Temperatur- und Druck-<br />

verlauf, zu erhalten, ist jedoch zunächst eine experimentelle Ermittlung der Eigenschaften<br />

an unterschiedlichen Messpunkten entlang der Schnecke erforderlich. Insbesondere bei<br />

der <strong>Entwicklung</strong> <strong>eines</strong> neuen Prozesses und ggf. nur wenig <strong>zur</strong> Verfügung stehenden<br />

Probenmaterials ist eine umfassende Charakterisierung nur mit Einschränkungen möglich.<br />

Eine weitere Herausforderung stellen reaktive Systeme dar, da diese nicht nur starke<br />

Viskositätsdifferenzen aufzeigen, sondern ggf. auch durch thermische Prozesse Einfluss<br />

auf die Reaktion nehmen können. Dies kann jedoch nur dann im Simulationsprogramm<br />

beachtet werden, wenn eine kinetische Charakterisierung der Reaktion vorliegt. Diese<br />

Daten fehlen jedoch meistens gänzlich bei der <strong>Entwicklung</strong> einer Synthese. In dieser<br />

Arbeit wurden die thermischen und rheologischen Eigenschaften des aus dem Extruder<br />

austretenden Extrudats bestimmt. Sie sind als Grundlage für die sich anschließenden<br />

Rechnungen über den gesamten Schneckenverlauf herangezogen worden. Weiterhin wird<br />

ein Übergang beispielsweise von festem Granulat in eine Schmelze mit Feststoffpartikeln<br />

und anschließender Schmelze in MOREX nicht berücksichtigt. Auch die Beschreibung<br />

des Füllgrads ist nur un<strong>zur</strong>eichend möglich, da nur zwischen voll- und nicht gefüllt unter-<br />

schieden werden kann. Teilgefüllte Bereiche werden ausgeschlossen. Die Extruderschnecke<br />

ist jedoch immer teil- oder vollgefüllt, da eine un<strong>zur</strong>eichende Füllung zum Abbruch des<br />

kontinuierlichen <strong>Extrusionsprozesses</strong> führen würde.<br />

Die in dieser Arbeit vorgestellten MOREX-Ergebnisse und die im Anschluss durchgeführ-<br />

te Optimierung und Auslegung der Schneckengeometrie zeigen, dass die Berechnung der<br />

Verweilzeit gute Anhaltspunkte für die praktische Umsetzung gibt. Sie zeigen jedoch auch<br />

wo die Grenzen zum einen bei der <strong>Entwicklung</strong> einer neuen Synthese und zum anderen<br />

<strong>eines</strong> <strong>reaktiven</strong> Systems liegen. Für Compoundier-Prozesse, Prozesse <strong>zur</strong> Verarbeitung<br />

von Kautschukmischungen oder reaktive Systeme, die bereits umfassend untersucht<br />

und charakterisiert sind, bietet MOREX jedoch die Option ins Extruderinnere über die<br />

gesamte Schneckenlänge zu blicken, eine Möglichkeit, die in der Praxis nicht oder nur<br />

begrenzt möglich ist.

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