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Entwicklung eines reaktiven Extrusionsprozesses zur ...

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110 5 <strong>Entwicklung</strong> <strong>eines</strong> <strong>Extrusionsprozesses</strong> <strong>zur</strong> Synthese von Polyesteramiden<br />

In Abbildung 5.37 ist der mit dieser Schneckenkonfiguration erzielte Verweilzeitverlauf<br />

dargestellt.<br />

Das Programm MOREX bietet die Möglichkeit, den Füllgrad automatisch zu ermitteln<br />

bzw. manuell vorzugeben. Es kann jedoch ausschließlich nur zwischen voll- oder nicht<br />

gefüllt unterschieden werden. In den bisherigen Rechnungen wurde eine manuelle Vorgabe<br />

vorgenommen. Dabei wurde die Annahme getätigt, Förderelemente als nicht vollgefüllt<br />

und die Knetbereiche als vollgefüllt zu betrachten. Tabelle A.10 im Anhang gibt für<br />

die in diesem Kapitel beschriebene Schneckengeometrie vergleichend die Werte für die<br />

automatische und manuelle Füllgradbestimmung wieder. Während bei der manuellen<br />

Füllgradbestimmung eine deutliche Steigerung der Verweilzeit in den beiden Knetzonen<br />

zu beobachten ist, steigt sie für die Rechnungen mit automatischer Füllgradbestimmung<br />

nach der ersten Knetzone linear an. Bei manueller Vorgabe liegt die Verweilzeit bei<br />

360 sec, während sie bei automatischer Füllgradbestimmung 530 sec beträgt. Die Be-<br />

rechnung und graphische Darstellung des Druckverlaufs über die Schneckenlänge konnte<br />

aufgrund der niedrigen Massedurchsätze und Drehzahlen nicht erfolgen. Welche Rechnun-<br />

gen hinsichtlich der Verweilzeit realitätsnäher sind, gilt es in der Praxis zu überprüfen.<br />

Die Verweilzeit ist jedoch entscheidend für die Qualität des Extrudats: Die Induktionszeit<br />

für einen Viskositätsanstieg nach Erreichen der Prozesstemperatur beträgt zwei bis drei<br />

Minuten (s. Abb. 5.23), so dass ausreichend lange Verweilzeiten für das Erreichen hoher<br />

Molekulargewichte und Reaktionsumsätze unabdingbar sind. Gleichzeitig führt eine zu<br />

lange thermische Beanspruchung des Materials zu Degradationsmechanismen.<br />

Prinzipiell ist anzunehmen, dass die Synthese des PEAs mit der in diesem Kapitel<br />

vorgestellten Schneckengeometrie auf einem Doppelschneckenextruder größeren Schne-<br />

ckendurchmessers möglich ist. Lange Verweilzeiten, unter Ausschluss zu hoher Friktion<br />

und Scherung des Materials, lassen sich jedoch nur durch die Wahl niedriger Durchsätze<br />

und Drehzahlen realisieren. Weiterhin kann durch die Wahl des Werkzeugtyps entschei-<br />

dend Einfluss auf die Verweilzeit wie auch den Druck genommen werden, so dass ggf.<br />

auch ein Prozess mit höheren Durchsätzen möglich ist.<br />

Aufbauend auf den bisherigen Resultaten bietet dieses Kapitel die Grundlage für eine<br />

mögliche Umsetzung und das Scale-up des Prozesses auf einen größeren Doppelschne-<br />

ckenextruder. Um jedoch die vorgestellte Schneckenkonfiguration besser beurteilen zu<br />

können, muss diese in weiterführenden praktischen Arbeiten verifiziert werden. Neben<br />

einer Zudosierung beispielsweise des Initiator-Aktivator-Systems bei der ersten Knetzone,

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