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Ausgabe 1/2011 - Staufenbiel Karrieremagazin

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01 <strong>2011</strong> <strong>Staufenbiel</strong> <strong>Karrieremagazin</strong><br />

CAMPUS Studiengebühren<br />

Mathias Winde: „Ohne Studiengebühren würde<br />

ein Ungleichgewicht entstehen“<br />

bildung ist extrem wichtig für die zukunft Deutschlands – gerade<br />

wenn man an die wirtschaftlichen Folgen für Deutschland durch den<br />

Fachkräftemangel denkt. Aber der Staat scheint die Verantwortung für<br />

die bildung immer mehr ins Private zu verlagern.<br />

Bildung ist und bleibt eine gemischte Verantwortung zwischen<br />

dem Staat und dem Einzelnen. 500 Euro sind dabei<br />

nur ein sehr kleiner Kostenanteil. Deswegen heißt es auch<br />

Beitrag. Der Staat wird sich niemals ganz zurückziehen,<br />

kann die Kosten aber auch nicht mehr allein stemmen und<br />

ist damit auf private Unterstützung angewiesen. In allen<br />

anderen Ländern läuft es schon lange so. Daher sollte<br />

Deutschland seine momentane Sonderstellung noch mal<br />

überdenken.<br />

Warum?<br />

Weil Studiengebühren gut sind. Sie haben erheblich zur Finanzierung<br />

der Hochschulen beigetragen. 2008 haben die<br />

Studenten mit ihren Beiträgen 1,2 Milliarden Euro in den<br />

Topf geworfen. Teilweise überstiegen die Einnahmen der Studiengebühren<br />

die Zuschüsse aus der Exzellenzinitiative. Die<br />

Studiengebühren abzuschaffen wäre die falsche Richtung.<br />

In der Politik gibt es aber ein hin und her. In einigen bundesländern<br />

haben die Studiengebühren noch nicht einmal fünf Jahre überlebt.<br />

Bildung ist eben eines der wenigen Themen, das die Landespolitik<br />

noch bestimmen kann. Daher wird darüber in<br />

Wahlkämpfen entschieden. Und das kann die Einführung<br />

„daS iSt durchauS<br />

Mathias Winde, 37, ist Leiter des Programmbereichs<br />

Hochschulreform im Stifterverband. Er hält Studiengebühren<br />

in Deutschland für unentbehrlich.<br />

oder die Abschaffung der Gebühren bedeuten. Der Kampf<br />

zwischen den Fraktionen bleibt spannend, selbst in der SPD<br />

gibt es vereinzelt Stimmen für Studiengebühren.<br />

Auch hessen hat die Studienbeiträge wieder abgeschafft. Was nun?<br />

Hessische Hochschulen bleiben auf Verlusten von 30 Millionen<br />

Euro sitzen, die die Landesregierung kompensieren<br />

wollte. Hessen braucht jetzt ein anderes Modell, wie das<br />

in Hamburg zum Beispiel. Dort müssen die Studenten erst<br />

Studiengebühren zahlen, wenn sie vom Studium profitieren,<br />

also wenn sie nach dem Studium Arbeit gefunden haben<br />

und über einem bestimmten Einkommensbetrag liegen.<br />

500 euro im Semester – das ist im Vergleich zu anderen Ländern noch<br />

recht wenig. Warum sind die Gebühren hier so ein Aufreger?<br />

Ich kann es nicht recht nachvollziehen. Die Mehrheit der<br />

Studenten kann die 80 Euro pro Monat sehr wohl bezahlen.<br />

Nur eine kleine Gruppe kann sich das gar nicht leisten.<br />

Diese Studenten können sich häufig aber auch von den Gebühren<br />

befreien lassen. Ohne Studiengebühren würde ein<br />

Ungleichgewicht entstehen.<br />

Das sehen die Gegner der Studiengebühren aber ganz anders. Sie<br />

empfinden die beiträge als sozial ungerecht.<br />

Aber auch sie kommen an zwei wichtigen Argumenten, warum<br />

sie doch gerecht sind, nicht vorbei. Die Studenten profitieren<br />

am meisten von den Gebühren. Denn ihre Beiträge<br />

44 staufenbiel.de

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