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<strong>wegebau</strong> | <strong>http</strong>://<strong>te<strong>ch</strong>nikseiten</strong>.<strong>hsr</strong>.<strong>ch</strong><br />
<strong>Einleitung</strong> 2<br />
Baute<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Anforderungen und Bauweisen 2<br />
Frostsi<strong>ch</strong>erheit von Sanden und Kiesen 2<br />
Untergrund / Unterbau 2<br />
Oberbau 3<br />
S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>taufbau des Oberbaus 3<br />
Wassergebundene / begrünte Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten 5<br />
Chaussierung 5<br />
S<strong>ch</strong>otterrasen 6<br />
Weitere Chaussierungen 7<br />
Saibro 7<br />
Stabilizer 8<br />
Hartbeläge 10<br />
Natursteinpflästerung 10<br />
Betonsteinpflästerung 11<br />
Wasserdur<strong>ch</strong>lässige Pflastersysteme 12<br />
Pflasterklinker 14<br />
Natursteinplatten 15<br />
Betonplatten 16<br />
Betondecken 17<br />
Asphaltdecken 19<br />
Randabs<strong>ch</strong>lüsse 27<br />
Bundstein / Bord- und Wasserstein 27<br />
Stellriemen und Stellplatten 27<br />
Konstruktive Entwurfsri<strong>ch</strong>tlinien 28<br />
Wegbreiten 28<br />
Gefälle 28<br />
Parkplätze 29<br />
Anordnung un Dimension 29<br />
Horizontales Layout 29<br />
Vertikales Layout 29<br />
Ausrundungen von Wannen und Kuppen 33<br />
Abs<strong>ch</strong>lüsse und Radans<strong>ch</strong>läge 33<br />
Flä<strong>ch</strong>enbedarf für Kurven 34<br />
Fahrbahnbreiten und Kurvenradien 34<br />
Wendeanlagen 38<br />
Wendes<strong>ch</strong>leife symmetris<strong>ch</strong> 38<br />
Wendehammer links 38<br />
Wendehammer symmetris<strong>ch</strong> 39<br />
Wendes<strong>ch</strong>leife Parkplatz 39<br />
Minikreisel 40<br />
Literatur 41
<strong>wegebau</strong> | 2<br />
<strong>Einleitung</strong><br />
Der Wegebau bes<strong>ch</strong>äftigt si<strong>ch</strong> mit der Dimensionierung (Entwurfsri<strong>ch</strong>tlinien), den baute<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Anforderungen<br />
und den Bauweisen von Verkehrsflä<strong>ch</strong>en wie etwa Fusswegen, Fussgängerzonen, Plätzen, Radwegen,<br />
Parkplätzen, Feuerwehrzufahrten, Zufahrtsstrassen etc.<br />
Baute<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Anforderungen und Bauweisen<br />
Frostsi<strong>ch</strong>erheit von Sanden und Kiesen<br />
S<strong>ch</strong>lämmkorn<br />
Siebkorn<br />
100<br />
Ton<br />
S<strong>ch</strong>luff Sand Kies Steine<br />
Fein- Mittel- Grob- Fein- Mittel- Grob-<br />
Fein- Mittel- Grob-<br />
0<br />
Massenanteile der Körner in % der Gesamtmenge<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
frostgefährdet<br />
gering frostgefährdet<br />
frostgefährdet<br />
bei U > 15<br />
frostsi<strong>ch</strong>er<br />
frostempfindli<strong>ch</strong><br />
10<br />
20<br />
30<br />
40<br />
50<br />
60<br />
70<br />
80<br />
10<br />
90<br />
0<br />
0.001 0.002 0.006 0.01 0.02 0.06 0.1 0.2 0.6 1 2 6 10 20 60 100<br />
100<br />
Abb. 1<br />
Korndur<strong>ch</strong>messer in mm<br />
Frostempfindli<strong>ch</strong>keit der Korngrössenberei<strong>ch</strong>e<br />
Untergrund / Unterbau<br />
Der Untergrund stellt den anstehenden Boden, der Unterbau stellt den Füllboden dar, auf dem die Verkehrsflä<strong>ch</strong>e<br />
erri<strong>ch</strong>tet werden soll. Der Unterbau wird au<strong>ch</strong> als verbesserter Untergrund bezei<strong>ch</strong>net.<br />
Untergrund / Unterbau müssen den baute<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Anforderungen des Erdbaus entspre<strong>ch</strong>en. Grundsätzli<strong>ch</strong> wird<br />
der Untergrund / Unterbau verdi<strong>ch</strong>tet und sodann eine Sohlenplanie für befestigte Flä<strong>ch</strong>en mit einer zulässigen<br />
Abwei<strong>ch</strong>ung von +/- 3 cm von der Sollhöhe hergestellt<br />
Bei Übergängen von Bauwerken (z.B. Tiefgaragendecke) zu gewa<strong>ch</strong>senem Boden können dur<strong>ch</strong> Senkungen<br />
in der Auffüllung an den Deckbelägen S<strong>ch</strong>äden entstehen. Um dies zu vermeiden setzt man S<strong>ch</strong>lepplatten ein.<br />
Diese sind bewegli<strong>ch</strong> mit dem Bauwerk verbunden und überdecken den aufgefüllten Berei<strong>ch</strong>.<br />
Deckbelag<br />
z.B. Tiefgaragendecke<br />
S<strong>ch</strong>leppplatte<br />
gewa<strong>ch</strong>sener Boden<br />
Auffüllung<br />
Abb. 2<br />
Einsatz von S<strong>ch</strong>leppplatten<br />
<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek
2.4.1.2 Bei der Wahl des Bodenbelages ist zu prüfen, ob die me<strong>ch</strong>anis<strong>ch</strong>e Festigkeit, die Beständigkeit gegen <strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>e<br />
und physikalis<strong>ch</strong>e Einwirkungen sowie die Haftung des Bodenbelages auf dem Unterbau bzw. der Fundations-<br />
oder Trags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />
<strong>wegebau</strong> | 3<br />
den zu erwartenden Belastungen entspri<strong>ch</strong>t und ob die Oberflä<strong>ch</strong>e den Anforderungen<br />
bezügli<strong>ch</strong> Ruts<strong>ch</strong>hemmung gere<strong>ch</strong>t wird.<br />
2.4.1.3 Bei ungenügender natürli<strong>ch</strong>er Versickerungsleistung ist unter wasserdur<strong>ch</strong>lässigen Belägen die Entwässerung<br />
der Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t und der Ausglei<strong>ch</strong>ss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t zu projektieren.<br />
2.4.1.4 Oberbau Für befahrbare Rampen gilt die Norm SN 640291a.<br />
2.4.1.6 Die statis<strong>ch</strong>en Rahmenbedingungen auf Dä<strong>ch</strong>ern sind zu berücksi<strong>ch</strong>tigen.<br />
Oberbau ist die Gesamtheit der S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten über dem Unterbau, wel<strong>ch</strong>e die Lasten des Verkehrs aufnehmen und<br />
2.4.2 verteilen. Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />
Der Oberbau unterteilt si<strong>ch</strong> in der Regel in 3 S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten: Filters<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t, Trags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t und Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t. In<br />
man<strong>ch</strong>en Fällen kann eine Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t und eine Sauberkeitss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t hinzukommen.<br />
2.4.2.1 Für die Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t ist ein wasserdur<strong>ch</strong>lässiges, frostsi<strong>ch</strong>eres Material zu wählen.<br />
2.4.2.2 Die Entspre<strong>ch</strong>end Mindestdicke der (verdi<strong>ch</strong>tet) Tragfähigkeit des frostsi<strong>ch</strong>eren des Untergrundes Oberbaues und der auf Nutzung frostempfindli<strong>ch</strong>en müssen mindestens Untergrund die / Unterbau S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tstärken sollte<br />
na<strong>ch</strong> der sia Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t 318 betragen: na<strong>ch</strong> Verdi<strong>ch</strong>tung gemäss Tabelle 2 eingehalten werden.<br />
Tabelle 2<br />
Nutzung<br />
Ni<strong>ch</strong>t befahrbare<br />
Flä<strong>ch</strong>en<br />
Lei<strong>ch</strong>t befahrene<br />
Flä<strong>ch</strong>en<br />
Stark befahrene<br />
Flä<strong>ch</strong>en<br />
Tragfähigkeit des Unterbaus<br />
Verkehrslastklasse Gering S1 Mittel S2 Ho<strong>ch</strong> S3<br />
na<strong>ch</strong> SN 640 480 ME 1<br />
ME 1<br />
ME 1<br />
6 – 15 MN/m 2 15 – 30 MN/m 2 30 – 60 MN/m 2<br />
ZP 0,30 m 0,20 m 0,10 m<br />
T1 0,50 m 0,30 m 0,20 m<br />
T2/T3 0,60 m 0,35 m 0,25 m<br />
2.4.3 Abb. Randabs<strong>ch</strong>lüsse<br />
3 SIA 318, Tragfähigkeit des Untergrundes<br />
2.4.3.1 Randabs<strong>ch</strong>lüsse sind na<strong>ch</strong> Norm SN 640 481 zu projektieren.<br />
2.4.3.2 S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>taufbau Randabs<strong>ch</strong>lüsse inkl. des Fundamentbeton Oberbaussind so dimensionieren, dass sie den Oberbau seitli<strong>ch</strong> stabilisieren<br />
und die auftretenden Verkehrslasten aufnehmen können.<br />
2.4.3.3 Bei der Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t Ausbildung wassergebundene von Randabs<strong>ch</strong>lüssen Decken (Chaussierungen) ist si<strong>ch</strong>erzustellen, dass Erdabs<strong>ch</strong>wemmungen aus angrenzenden<br />
- Netstaler / Juramergel / Saibro / Stabilizer<br />
Pflanzen-, Rasen- und Wiesenflä<strong>ch</strong>en vermieden werden.<br />
2.4.4 Hartbeläge<br />
Oberbau<br />
Untergrund<br />
Unterbau<br />
gebundene Trags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />
Pflästerungen<br />
- Naturstein / Beton<br />
Plattenbeläge<br />
- Naturstein / ni<strong>ch</strong>t befahrbare Betonplatten<br />
befahrbare grossformatige Betonplatten<br />
2.4.4.1 Pflästerungen sind na<strong>ch</strong> Norm SN 640 480, Plattenbeläge na<strong>ch</strong> Norm SN 640 482 zu projektieren.<br />
2.4.4.2 Betonsteine müssen die Mindestdicken gemäss Tabelle 3 aufweisen.<br />
Tabelle 3<br />
Nutzung<br />
begrünte Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten<br />
Asphalt, Ortbeton<br />
ungebundene Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t (inkl. Reinplanie)<br />
Ni<strong>ch</strong>t befahrbare<br />
Flä<strong>ch</strong>en Filters<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />
Lei<strong>ch</strong>t befahrene<br />
Flä<strong>ch</strong>en<br />
Stark befahrene<br />
Flä<strong>ch</strong>en<br />
Anstehender Boden/Füllboden<br />
Verkehrslastklasse<br />
na<strong>ch</strong> SN 640 480<br />
Betontrags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />
bituminöse Trags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />
Verbundsteine aus<br />
Beton<br />
Pflastersteine aus<br />
Beton<br />
Verbund- und Pflastersteine<br />
aus Sickerbeton<br />
ZP 40 mm 40 mm 60 mm<br />
T1 60 mm 80 mm 80 mm<br />
T2/T3 100 mm 120 mm 120 mm<br />
Abb. 4<br />
S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>taufbau<br />
10<br />
Filters<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t (Trenns<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t)<br />
SIA 318, Copyright © 200█ by SIA Zuri<strong>ch</strong><br />
Die Filters<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t besteht aus ungebundenem, frostsi<strong>ch</strong>erem Gemis<strong>ch</strong> (zB. Kiesgemis<strong>ch</strong>) mit einer Körnung von<br />
0/32 bis 0/45 oder aus Filtervlies. Sie verhindert den Transport von Bestandteilen aus dem Untergrund / Unterbau<br />
in höher gelegene S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten oder umgekehrt. Die Mindestdicke kann in der Regel mit 10 - 15 cm angegeben<br />
werden.<br />
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<strong>wegebau</strong> | 4<br />
Trags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />
Gesamtheit des Oberbaus ohne Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t. Bei der Trags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t kann man zwis<strong>ch</strong>en ungebundener<br />
und gebundener Bauweisen unters<strong>ch</strong>eiden:<br />
1. Ungebundene Trags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten, Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten<br />
Ungebundenes Gemis<strong>ch</strong> (Kiesgemis<strong>ch</strong>)<br />
Ungebundenes Gemis<strong>ch</strong> der Körnung 0/45. Ungebro<strong>ch</strong>ene Körnung mit glatter, abgerundeter Form.<br />
Kiestrags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten eignen si<strong>ch</strong> für gering bis mittelstark belastete Verkehrsflä<strong>ch</strong>en und müssen bei<br />
optimalem Wassergehalt mit Rüttelplatten oder Vibrationswalzen eingebaut werden.<br />
Die Randausbildung sollte mit einer Neigung von 1: 2 erfolgen<br />
S<strong>ch</strong>ottertrags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />
Korngestuftes Gemis<strong>ch</strong> der Körnung 0 bis 45 mm. Gesteinsmaterial wird in Bre<strong>ch</strong>werken zu Körnungen<br />
mit abnehmender Korngrösse zerkleinert: S<strong>ch</strong>otter, Splitt, Bre<strong>ch</strong>sand und Gesteinsmehl.<br />
Gebro<strong>ch</strong>ene Körnungen besitzen eine höhere Tragfähigkeit, da si<strong>ch</strong> ihre unregelmässigen Oberflä<strong>ch</strong>en<br />
besser verkeilen als das bei den runden Oberflä<strong>ch</strong>en der ungebro<strong>ch</strong>enen Körnungen der Fall ist.<br />
Die optimale S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tdicke liegt bei 20 cm. Die optimale Randausbildung bei einer Neigung von 1 : 1,5 .<br />
2. Gebundene Trags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten<br />
Betontrags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />
Verwendung bei Flä<strong>ch</strong>en, die dur<strong>ch</strong> Lkw und Busverkehr belastet werden<br />
(z.B. Beton C25/30 XC4 Dmax32 Cl 0.1 C3, 35 cm, armiert) und unter<br />
Plattenbelägen (z.B. Beton C25/30 XC4 Dmax32 Cl 0.1 C3, 10 cm, armiert).<br />
Im Abstand von 5 Metern sind Diehnungsfugen vorzusehen.<br />
Bituminöse Trags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten, Heissmis<strong>ch</strong>trags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t (ACT)<br />
Korngestufte Mineralgemis<strong>ch</strong>e 0/22 von Splitt, Bre<strong>ch</strong>sand, Gesteinsmehl (Füller) in Verbindung mit<br />
bituminösen Bindemitteln. Bitumen entsteht als zähe oder halbfeste Masse hoher Klebefestigkeit bei der<br />
Destillation von Erdöl und ist biologis<strong>ch</strong> uns<strong>ch</strong>ädli<strong>ch</strong>.<br />
Einbau bei Temperaturen von 120 - 190 °C.<br />
S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tdicken siehe Baudetail Tiefbauamt Züri<strong>ch</strong><br />
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<strong>wegebau</strong> | 5<br />
Wassergebundene / begrünte Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten<br />
Chaussierung<br />
Für Flä<strong>ch</strong>en und Wege mit natürli<strong>ch</strong>em, einfa<strong>ch</strong>em Charakter. Bei ri<strong>ch</strong>tiger Anwendung und Einbau stellt<br />
die wassergebundene Decke eine sinnvolle Alternative zu versiegelnden Belägen dar. Sie bedarf aber einer<br />
gewissen Pflege (z.B. Na<strong>ch</strong>streuen der Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t). Das minimale Gefälle von 1.5% sollte ni<strong>ch</strong>t unters<strong>ch</strong>ritten<br />
werden. Bei einem Oberflä<strong>ch</strong>engefälle über 6% sollte auf wassergebundene Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten verzi<strong>ch</strong>tet werden.<br />
Wi<strong>ch</strong>tig ist die Bereitstellung von Übergangsflä<strong>ch</strong>en (z.B. Naturstein-Pflasterbeläge) an Hauseingängen und zu<br />
anderen Belägen sowie die Einfassung (z.B. mit Mosaikpflaster) von Hoftöpfen und Ablaufrinnen auf Flä<strong>ch</strong>en mit<br />
wassergebundenen Decken, um Vers<strong>ch</strong>mutzungen und Bes<strong>ch</strong>ädigungen von Oberflä<strong>ch</strong>en zu vermeiden.<br />
Splitt 4/8, Bre<strong>ch</strong>sand 0/4, Rundkies 4/8*<br />
Bindiges Planiematerial** 0/15, 6-7cm***<br />
Kiesgemis<strong>ch</strong> 0/45, ME-Wert min. 800 kg/cm<br />
Einbau mas<strong>ch</strong>inell, Planiegenauigkeit +/-3cm<br />
* abstreuen, 0.5 bis 1cm<br />
**z.B. stark mergelhaltige Kiese wie Netstaler<br />
*** Reinplanie +/- 1cm in einem Arbeitsgang<br />
planieren, walzen, verdi<strong>ch</strong>ten, eins<strong>ch</strong>lämmen<br />
Sohlenplanie (Planum) mas<strong>ch</strong>inell<br />
mit Abwalzen, +/- 3cm<br />
Abb. 5<br />
Chaussierung, mögli<strong>ch</strong>er Aufbau<br />
Mögli<strong>ch</strong>er S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>taufbau:<br />
- Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t (Splitt 4-8 mm, Bre<strong>ch</strong>sand 0-4 mm, Rundkies 4-8 mm, Stärke: 0.5 - 1 cm),<br />
- Ausglei<strong>ch</strong>ss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t (bindige, stark mergelhaltige Kiese, z.B. Netstaler 0-16 mm, Stärke: 3-5 cm)<br />
- Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t (Kiesgemis<strong>ch</strong> 0-45mm, Stärke: ni<strong>ch</strong>t befahrbar 25cm, befahrbar 50 cm).<br />
Der Einbau erfolgt von Hand oder mit Verteilgeräten mit ans<strong>ch</strong>liessender Verdi<strong>ch</strong>tung dur<strong>ch</strong> Walzen bei<br />
günstigem Wassergehalt. Sämtli<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten inklusive Baugrund müssen wasserdur<strong>ch</strong>lässig sein, oder<br />
es müssen geeignete Entwässerungsmassnahmen getroffen werden, um Wasserpfützen zu vermeiden. Die<br />
Unebenheiten der Oberflä<strong>ch</strong>e auf einer 4 m Messstrecke dürfen ni<strong>ch</strong>t mehr als 1,5 cm betragen.<br />
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<strong>wegebau</strong> | 6<br />
S<strong>ch</strong>otterrasen<br />
S<strong>ch</strong>otterwiesen eignen si<strong>ch</strong> vor allem für Flä<strong>ch</strong>en, die ni<strong>ch</strong>t ständig befahren werden, z.B. Plätze und Wege, die<br />
sporadis<strong>ch</strong> als Zufahrten und Parkflä<strong>ch</strong>en für Personenwagen dienen. Bei stärkerer Fundation können sie au<strong>ch</strong><br />
s<strong>ch</strong>weren Feuerwehr- und Zügelfahrzeugen als Zufahrt dienen.<br />
Je na<strong>ch</strong> Untergrundverfestigung und Fundation errei<strong>ch</strong>en sie vers<strong>ch</strong>iedene Tragfähigkeiten. Sie sind<br />
versickerungsfähig und besitzen eine ges<strong>ch</strong>lossene Vegetationsdecke, solange sie ni<strong>ch</strong>t ständiger Belastung<br />
ausgesetzt sind. Dur<strong>ch</strong> Bremsspuren und starke Gewi<strong>ch</strong>tsbelastungen können jedo<strong>ch</strong> Spurrillen und Pfützen<br />
entstehen. Ist der Untergrund verdi<strong>ch</strong>tet oder gar versumpft, so muss zuerst ein wasserdur<strong>ch</strong>lässiger Unterbau<br />
eingebra<strong>ch</strong>t werden. Mit armierenden Geotextilgeweben kann die Tragfähigkeit der Vegetationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t erhöht<br />
werden (s.a. Abb. 6 +7 ‚Geotextil S<strong>ch</strong>otterwiese‘).<br />
Die Ansaat sollte während der Vegetationszeit von Mai bis September erfolgen. Die angesäte Flä<strong>ch</strong>e darf<br />
während des Anwu<strong>ch</strong>ses weder befahren no<strong>ch</strong> begangen werden. Spät ausgesäte Flä<strong>ch</strong>en sind im ersten Winter<br />
no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t flä<strong>ch</strong>endeckend bewa<strong>ch</strong>sen. Die kahlen Stellen können dur<strong>ch</strong> eine Na<strong>ch</strong>saat im Frühjahr ges<strong>ch</strong>lossen<br />
werden. Dur<strong>ch</strong> eine magere Vegetationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t kann der Unterhalt auf ein Minimum bes<strong>ch</strong>ränkt werden.<br />
S<strong>ch</strong>otterrasen<br />
3 cm Splitt, 4/8<br />
S<strong>ch</strong>otterrasen Samenmis<strong>ch</strong>ung<br />
z.B OH-S<strong>ch</strong>otterrasenflora 30 g/m2<br />
Dünger im Jahr der Einsaat 20 g/m2<br />
10-15 cm 85% Kiesgemis<strong>ch</strong> 0/16 und<br />
15% Humus<br />
Vliesmatte, 220 g/m2<br />
Kiesgemis<strong>ch</strong> 0/45, Stärke 40-50 cm<br />
Abb. 56 Regel S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>taufbau S<strong>ch</strong>otterrasen<br />
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<strong>wegebau</strong> | 7<br />
Weitere Chaussierungen<br />
Zur Stabilisierung der Chaussierungen können zusätzli<strong>ch</strong>e Bindemittel eingesetzt werden. Das Bindemittel erhöht<br />
die Festigkeit zwis<strong>ch</strong>en den einzelnen Kies- und Splittkörner. Auf dem Markt sind vers<strong>ch</strong>iedene Produkte zu<br />
finden. Diese werden in den meisten Fällen direkt mit dem Kies vermengt. Als Beispiel nennen wir Saibro und<br />
Stabilizer.<br />
Saibro<br />
Saibro steht für Festkies - ein fester, zementgebundener Oberflä<strong>ch</strong>enbelag mit der natürli<strong>ch</strong>en Ästhetik<br />
eines Kiesbelages. Saibro eignet si<strong>ch</strong> für Hausvorplätze, Zufahrten und harte Gartenflä<strong>ch</strong>en wie Wege und<br />
Sitzplätze. Besonders ges<strong>ch</strong>ätzt wird Saibro als Belagsart auf städtis<strong>ch</strong>en Plätzen, in öffentli<strong>ch</strong>en Grünflä<strong>ch</strong>en<br />
und Parkanlagen. Seine Vorzüge zeigen si<strong>ch</strong> dank den speziellen ästhetis<strong>ch</strong>en und wasserregulierenden<br />
Eigens<strong>ch</strong>aften in Kombination mit der Vegetation. Saibro eignet si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> als Belag von Parkierungs- und<br />
Verkehrsflä<strong>ch</strong>en mit lei<strong>ch</strong>tem Verkehrsaufkommen oder für Fahrradwege.<br />
Saibro besteht aus Gesteinskörnung (Rheinkies, Jurakies, regionale Kiese rund 4/8, 8/16 und gebro<strong>ch</strong>en 4/8,<br />
8/11), Bindemittel, Spezialbindemittel (Oels<strong>ch</strong>iefer*), Wasser und Zusatzmittel (Verzögerer/Bes<strong>ch</strong>leuniger).<br />
* Oels<strong>ch</strong>iefer sind tonige oder kalkige Sedimentgesteine mit bituminösen organis<strong>ch</strong>en Bestandteilen, aus wel<strong>ch</strong>en<br />
dur<strong>ch</strong> Erhitzen und ans<strong>ch</strong>liessender Kondensation S<strong>ch</strong>welöl gewonnen werden kann.<br />
Aufbau:<br />
Saibro (1 oder 2-S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tig)<br />
Ausglei<strong>ch</strong>ss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t Entwässerung<br />
(z.B. Bre<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>otter 16/32)<br />
Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t, Stärke gem. Belastungsklasse<br />
(Kiesgemis<strong>ch</strong> 0/45)<br />
Abb. 7 S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>taufbau (zur Verfügung gestellt von Saibro GmbH, Lausen)<br />
Vorteile von Saibro:<br />
• Hohe Wasserdur<strong>ch</strong>lässigkeit (keine Pfützen, au<strong>ch</strong> bei starkem Regen)<br />
• Hohe Tragfestigkeit<br />
• Ästhetis<strong>ch</strong> anspre<strong>ch</strong>ende Ers<strong>ch</strong>einung (homogen, vers<strong>ch</strong>iedene Farbvarianten)<br />
• Keine Notwendigkeit von Baums<strong>ch</strong>eiben<br />
• Frostsi<strong>ch</strong>erheit und Tausalzbeständigkeit (systembedingt)<br />
Einbau:<br />
Grundsätzli<strong>ch</strong> wird Saibro nur von zertifizierten Einbauunternehmen ausgeführt.<br />
Saibro wird als fertig gemis<strong>ch</strong>tes Belagsmaterial geliefert. Auf einer, der Belastung entspre<strong>ch</strong>enden<br />
wasserdur<strong>ch</strong>lässigen Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t (SIA 318) wird das Material in zwei Lagen eingebaut. Verdi<strong>ch</strong>tet wird<br />
mit einem lei<strong>ch</strong>ten Plattenvibrator, in ni<strong>ch</strong>t mehr als zwei Dur<strong>ch</strong>gängen, da sonst die Feinanteile die Oberflä<strong>ch</strong>e<br />
vers<strong>ch</strong>liessen können. Bei der abgestreuten Variante wird na<strong>ch</strong> dem ersten lei<strong>ch</strong>ten Verdi<strong>ch</strong>ten mit losem Korn<br />
abgestreut und no<strong>ch</strong>mals verdi<strong>ch</strong>tet. Das Material beginnt na<strong>ch</strong> zwei Stunden abzubinden, ist na<strong>ch</strong> se<strong>ch</strong>s<br />
Stunden begehbar und na<strong>ch</strong> drei Tagen befahrbar.<br />
<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek
<strong>wegebau</strong> | 8<br />
Beispiel Einbau<br />
Einbringen, z.B. mit Karrette<br />
Abziehen mit Kruke, Überhöhung ca. Faktor 1.15<br />
Na<strong>ch</strong> Beginn des Abbindeprozesses keine<br />
Na<strong>ch</strong>bearbeitung mehr, Ausbesserungen können<br />
zu Belagsaufbrü<strong>ch</strong>en führen!<br />
Einbau und Feinplanie<br />
Kleiner Unebenheiten können mit dem Balkengerät<br />
behoben werden.<br />
Randabs<strong>ch</strong>lüsse, z.B. beim Übergang an<br />
Vegetationsflä<strong>ch</strong>en, können einfa<strong>ch</strong> mit der Kelle<br />
anges<strong>ch</strong>ultert werden<br />
.<br />
Übergänge zu festen Bauteile sind mit Fugenbändern<br />
auszubilden.<br />
Bei grossen Belagsflä<strong>ch</strong>en sind Dehnungsfugen einzufräsen.<br />
Während dem Abbindeprozess ist der Belag<br />
feu<strong>ch</strong>t zu halten. Bei extremer Witterung (Hitze,<br />
Wind) zusätzli<strong>ch</strong> mit Plastik & feu<strong>ch</strong>tem Flies<br />
abdecken.<br />
Abb. 8-13 Beispiele Einbau (zur Verfügung gestellt von Saibro GmbH, Lausen)<br />
Stabilizer<br />
Stabilizer ist ein pflanzli<strong>ch</strong> gewonnes Pulver (Psyllium, Anbau USA/Asien) wel<strong>ch</strong>es dem Kies zugemengt wird.<br />
Die Mis<strong>ch</strong>ung erfolgt mas<strong>ch</strong>inell, in Fahrmis<strong>ch</strong>ern oder bereits im Kieswerk.<br />
Materialpreis Stabilizer-Mis<strong>ch</strong>gut pro Tonne ca. Fr. 280.00<br />
Einbau:<br />
Je na<strong>ch</strong> Belastung der Flä<strong>ch</strong>en und der Tragfähigkeit des Untergrundes wird eine herkömmli<strong>ch</strong>e Bettung<br />
realisiert. Die Bettungss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t muss gut ausgeri<strong>ch</strong>tet und verdi<strong>ch</strong>tet werden, um einen regelässigen Belag zu<br />
erhalten. Planiegenauigkeit +/- 2 cm<br />
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<strong>wegebau</strong> | 9<br />
Die Mis<strong>ch</strong>ung wird in einer Stärke (na<strong>ch</strong> der Verdi<strong>ch</strong>tung) von 50mm eingebra<strong>ch</strong>t. Um eine Trennung zu<br />
verhindern muss die gesamte S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tdicke auf einmal aufgebra<strong>ch</strong>t werden.<br />
Für Stabilizer-Beläge müssen gebro<strong>ch</strong>ene Sande in der Körnung von 0/4 bis 0/10 verwendet werden. Der<br />
Feinanteil unter 80 Microns darf 15 – 20 % betragen. Glassande sind ni<strong>ch</strong>t geeignet. Bei unbekannten Sanden<br />
muss eine Sieblinie erstellt werden. Ebenso ist es empfehlenswert, ein Muster anzufertigen, um die Farbaspekte<br />
und die Granulometrie vorzuzeigen.<br />
Die Sande müssen homogen mit Stabilizer gemis<strong>ch</strong>t werden (z.B. Trommelmis<strong>ch</strong>er).<br />
Pro Tonne Material werden 6 kg Stabilizer zugemis<strong>ch</strong>t. Die Mis<strong>ch</strong>ung wird angefeu<strong>ch</strong>tet (erdfeu<strong>ch</strong>t).<br />
Die Freigabe des Belages erfolgt na<strong>ch</strong> der Austrocknung. Je na<strong>ch</strong> Jahreszeit beträgt diese 3-15<br />
nieders<strong>ch</strong>lagsfreie Tage.<br />
Na<strong>ch</strong> wenigen Wo<strong>ch</strong>en der Benutzung wird eine kleine Menge von losen Körnern an der Oberflä<strong>ch</strong>e bleiben.<br />
Beispiel Parkplatz<br />
Material<br />
Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t: Stabilizer-Kies 0-4,<br />
Farbe: grau<br />
Wasserdur<strong>ch</strong>lässige Bettungss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t (Fundation)<br />
Bettungss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t: Kiesgemis<strong>ch</strong> 0/45<br />
S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tstärke verdi<strong>ch</strong>tet ca 35 cm<br />
Einbau und Feinplanie der<br />
erdfeu<strong>ch</strong>ten Stabilizer-Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />
homogenes Gemis<strong>ch</strong><br />
S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tdicke verdi<strong>ch</strong>tet 5 cm<br />
Anfeu<strong>ch</strong>ten der Stabilizer-Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />
bis die obersten 5cm erdfeu<strong>ch</strong>t sind<br />
Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t darf ni<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>wimmen<br />
Walzen des Stabilizer-Belages<br />
mit statis<strong>ch</strong>er Walze (keine Vibration!)<br />
belastbar na<strong>ch</strong> ca. 2 Tagen<br />
Belastbarer Stabilizer-Belag<br />
kurz na<strong>ch</strong> einem starken Regens<strong>ch</strong>auer<br />
Abb. 13-18 Beispiele Parkplätze (zur Verfügung gestellt von Cavigelli Gartenbau, Birmenstorf)<br />
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<strong>wegebau</strong> | 10<br />
Hartbeläge<br />
Natursteinpflästerung<br />
Trotz der hohen Material- und Einbaukosten ist das Natursteinpflaster immer no<strong>ch</strong> ein wi<strong>ch</strong>tiger<br />
Bodenbelag im Freiraum. Zu seinen Vorteilen gegenüber anderen Belägen zählen u. a.: angenehme<br />
Begehbarkeit (Mosaikpflaster), lei<strong>ch</strong>te Ergänzbarkeit, Wiederverwendbarkeit,<br />
Versickerungsfreundli<strong>ch</strong>keit (vor allem als Rasenpflaster), Frostsi<strong>ch</strong>erheit (freie Bewegli<strong>ch</strong>keit von Steinen),<br />
Flexibilität (Hebungen dur<strong>ch</strong> Wurzeln), Zeitlosigkeit.<br />
Für die Wahl des Steintyps und der Pflästerungsart ist neben den ästhetis<strong>ch</strong>en Überlegungen die<br />
Beanspru<strong>ch</strong>ung massgebend.<br />
Geeignete und gebräu<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Gesteinsarten sind:<br />
- Hartgesteine - Granit, Basalt, Diorit, Gabbro, Grauwacke, Melaphyr, Porphyr<br />
- Wei<strong>ch</strong>gesteine - Kalkstein, Sandstein, S<strong>ch</strong>iefer, Marmor<br />
Die Tragfähigkeit wird in Klassen (S) angegeben, wobei S 1<br />
geringe Tragfähigkeit, S 2<br />
mittlere Tragfähigkeit, S 3<br />
hohe Tragfähigkeit und S 4<br />
sehr hohe Trägfähigkeit bedeutet. Mit zunehmender Tragfähigkeit reduziert si<strong>ch</strong> die<br />
dicke der Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t.<br />
Abb. 19<br />
Pflästerungsarten<br />
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<strong>wegebau</strong> | 11<br />
In der Praxis hat si<strong>ch</strong> das Versetzen in Monokornbeton 4/8mm (Max. Zementgehalt 250 kg/m3) dur<strong>ch</strong>gesetzt.<br />
Dies hat den Vorteil, dass kaum aufsteigende Nässe auftreten kann. In gewissen Fällen wird die Fundation<br />
zudem mit Sickerbeton 16/32mm ausgeführt.<br />
Die Fugen werden in ungebundener oder gebundener Bauweise erstellt. Bei ungebundener Bauweise wird<br />
meistens mit Bre<strong>ch</strong>sand 0/4mm gearbeitet. Bei der gebundenen Bauweise wird je na<strong>ch</strong> Fugenbreite mit Mörtel<br />
0/2 bis 0/4mm gefugt. Gröberes Fugenmaterial hat den Vorteil, dass es die Dehnbewegungen des Steins besser<br />
abpuffert. Ein spezielles gebundenes Fugenmaterial bietet die Forma Acosim her.<br />
Betonsteinpflästerung<br />
Bei Betonpflaster kann man zwis<strong>ch</strong>en Quadrat-, Re<strong>ch</strong>teck- und Se<strong>ch</strong>seckformen und Verbundsteinpflaster<br />
unters<strong>ch</strong>eiden. Verbundsteinpflaster sind Steine, deren besondere Formgebung einen Verbund der Steine<br />
untereinander bewirkt und ein Loslösen von Einzelsteinen dur<strong>ch</strong> die Einwirkung von Verkehrslasten und -kräften<br />
vermeiden soll. Im Allgemeinen wird dabei das Auseinanders<strong>ch</strong>ieben zweier Steine dur<strong>ch</strong> einen bena<strong>ch</strong>barten<br />
Stein verhindert.<br />
Pflastersteine aus Beton werden unter Verwendung von Zement und Zus<strong>ch</strong>lagsstoffen hergestellt. Werden<br />
Pflastersteine zweis<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tig hergestellt, so müssen Unterbeton und Vorsatzbeton untrennbar miteinander<br />
verbunden sein. Als Zus<strong>ch</strong>lagstoffe werden gebro<strong>ch</strong>enes, wetterbeständiges Hartgestein, Natursand oder<br />
Kiessand verwendet. Die Oberflä<strong>ch</strong>en können zusätzli<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> sandgestrahlt, gewas<strong>ch</strong>en oder besandet sein.<br />
Die Kanten werden entweder s<strong>ch</strong>arfkantig oder gefast (keine Absplitterung der Kante) ausgebildet. Die Hersteller<br />
müssen einen Gütena<strong>ch</strong>weis für Druckfestigkeit, Vers<strong>ch</strong>leiss und Frostbeständigkeit erbringen.<br />
Das Pflasterbett besteht aus feiner Gesteinskörnung (Bre<strong>ch</strong>sand) 0/2 mm oder kombinierter Korngruppe<br />
(Bre<strong>ch</strong>sand) 0/4 mm, oder aus grober Gesteinskörnung (Splitt) 4/8 mm. Die Dicke des Pflasterbettes beträgt im<br />
verdi<strong>ch</strong>teten Zustand 3-5 cm. Wie beim Natursteinpflaster ist eine Überhöhung vorzusehen. Na<strong>ch</strong> dem Verlegen<br />
wird die Pflasterdecke ganzflä<strong>ch</strong>ig mit geeignetem Material (Bre<strong>ch</strong>sand) abgesandet und glei<strong>ch</strong>mässig von den<br />
Rändern beginnend zur Mitte hin bis zur Standfestigkeit gerüttelt.<br />
Als Mindestdicken bei vers<strong>ch</strong>iedenen Verkehrsflä<strong>ch</strong>en gelten(sia 318):<br />
ni<strong>ch</strong>t befahrene Flä<strong>ch</strong>en Fussgänger 4 - 6 cm<br />
lei<strong>ch</strong>t befahrene Flä<strong>ch</strong>en PKW-Verkehr 6 - 8 cm<br />
stark befahrene Flä<strong>ch</strong>en LKW-Verkehr 10 - 12 cm<br />
Die Steine werden in einem glei<strong>ch</strong>mässigen Fugenverband mit Fugenbreiten von 2-5 mm verlegt. Bei befahrenen<br />
Flä<strong>ch</strong>en werden die längli<strong>ch</strong>en Steine quer zur Fahrtri<strong>ch</strong>tung gelegt, ausserdem sollten alle Steinformate immer<br />
re<strong>ch</strong>twinkelig zur Seitenbegrenzung angelegt werden. Für Re<strong>ch</strong>tecksteine gibt es ähnli<strong>ch</strong> wie bei Pflasterklinkern<br />
vers<strong>ch</strong>iedene Zierverbände. Der gebräu<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>ste Verband ist aber der Läuferverband.<br />
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<strong>wegebau</strong> | 12<br />
Wasserdur<strong>ch</strong>lässige Pflastersysteme<br />
Voraussetzungen für eine Versickerung<br />
Die Voraussetzung für eine Versickerung ist, dass das Nieders<strong>ch</strong>lags- bzw. Abflusswasser ni<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>ädli<strong>ch</strong><br />
verunreinigt ist und keine na<strong>ch</strong>teiligen Veränderungen im Gewässer verursa<strong>ch</strong>t, in das es eingeleitet wird.<br />
Die Zulässigkeit einer Versickerung und deren te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Ausgestaltung ri<strong>ch</strong>tet si<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> den Ri<strong>ch</strong>tlinien des<br />
zuständigen kantonalen Gewässers<strong>ch</strong>utzamtes.<br />
Die Versickerung ist mögli<strong>ch</strong>, wenn folgende Punkte erfüllt sind:<br />
- Das zu versickernde Wasser besteht aus ni<strong>ch</strong>t vers<strong>ch</strong>mutztem Nieders<strong>ch</strong>lagswasser von Dä<strong>ch</strong>ern,<br />
Zufahrten, Wegen, Parkplätzen und derglei<strong>ch</strong>en. Dies bedeutet insbesondere, dass die LRV<br />
(Luftreinhalteverordnung) in der Umgebung der jeweiligen Flä<strong>ch</strong>e erfüllt sein muss; ausserdem darf das<br />
Wasser ni<strong>ch</strong>t mit Streusalz in Berührung gekommen sein.<br />
- Versickert werden darf ausserdem Reinabwasser, z.B. Brunnen- und Sickerwasser, Grund- und<br />
Quellwasser oder Wasserrückläufe von thermis<strong>ch</strong>en Nutzungen etc.<br />
- Der Abstand vom Grundwasser sollte mindestens 2 m betragen<br />
wasserdur<strong>ch</strong>lässige Pflastersysteme<br />
Fugenbreite variabel<br />
wasserdur<strong>ch</strong>lässige Pflasterdecke<br />
Bettungss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />
Splitt 1/3 od. 2/5, 3 - max. 5cm<br />
kf > 5.4 x 10 -4 m/s<br />
Planie der Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />
Kiesgemis<strong>ch</strong> 0/32, bis 5cm<br />
Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />
Kiesgemis<strong>ch</strong> 0/45<br />
kf > 5.4 x 10 -4 m/s<br />
ME = 800 kg/m² (für befahrene Flä<strong>ch</strong>en)<br />
U = 15<br />
Untergrund<br />
kf > 5.4 x 10 -5 m/s<br />
ME = 150 kg/m²<br />
Abb. 20 Regel S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>taufbau von wasserdur<strong>ch</strong>lässigen Pflastersystemen<br />
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<strong>wegebau</strong> | 13<br />
Belagstypen<br />
Dur<strong>ch</strong> den Einbau von wasserdur<strong>ch</strong>lässigen Belägen darf die Wasserdur<strong>ch</strong>lässigkeit der darunter liegenden<br />
S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten ni<strong>ch</strong>t beeinträ<strong>ch</strong>tigt werden. Generell sind wasserdur<strong>ch</strong>lässige Pflastersysteme mit einem minimalen<br />
Gefälle von 1.5% zu verlegen.<br />
Sickerpflastersteine<br />
Bei Sickersteinen (Drainsteinen) aus haufwerksporigem Beton erfolgt die Versickerung des Regenwassers<br />
direkt dur<strong>ch</strong> den Stein. Dur<strong>ch</strong> die spezielle Ausbildung des Betons (Einkornstruktur des Zus<strong>ch</strong>lagsstoffes)<br />
wird ein hohes Porenvolumen im Stein und dadur<strong>ch</strong> eine Wasser- und Luftdur<strong>ch</strong>lässigkeit errei<strong>ch</strong>t.<br />
Aufgrund der Materialeigens<strong>ch</strong>aften sind Sickersteine ni<strong>ch</strong>t für Auftausalze geeignet und errei<strong>ch</strong>en<br />
nur eine minimale Druckfestigkeit bis 45 N/mm2. Daher können sie nur auf Rad-, Gehwegen und im<br />
Privatberei<strong>ch</strong> eingesetzt werden.<br />
Pflaster mit Sickeröffnungen<br />
Gefügedi<strong>ch</strong>te Pflastersteine mit Sickeröffnungen wiesen aufgrund von Aussparungen in oder am Stein<br />
eine erhöhte Versickerungsfähigkeit auf. In der Regel wird ein Öffnungsanteil von 10% errei<strong>ch</strong>t.<br />
Pflastersteine mit aufgeweiteten Fugen (Abstandhalter)<br />
Die Versickerung des Nieders<strong>ch</strong>lagswassers ges<strong>ch</strong>ieht hier dur<strong>ch</strong> aufgeweitete Fugen. Der Fugenanteil<br />
des Betonpflasters wird vergrössert dur<strong>ch</strong> werkseitig angeformte integrierte Abstandhalter oder mit<br />
separaten Abstandhaltern. Die Fuge kann entweder als Rasenfuge oder als Splittfuge ausgebildet<br />
werden. Bei der Begrünung der Fuge dur<strong>ch</strong> Einsaat von Rasen wird die Versickerungsfähigkeit auf Dauer<br />
allerdings dur<strong>ch</strong> den Humusanteil und die Bewurzelung wieder einges<strong>ch</strong>ränkt; andererseits reinigt das<br />
Wurzelwerk wieder das Wasser auf biologis<strong>ch</strong>e Art. Zu bea<strong>ch</strong>ten gilt, dass Pflasterdecken mit Rasenfugen<br />
nur mit geringeren Lasten zu befahren sind.<br />
Rasengittersteine<br />
Für grössere Lasten erzielen Rasengittersteine ein stärkeren Verband als die übrigen<br />
wasserdur<strong>ch</strong>lässigen Belagstypen.<br />
Die Versickerung des Nieders<strong>ch</strong>lagswassers ges<strong>ch</strong>ieht dur<strong>ch</strong> die, in den Steinen eingelassenen Kammern<br />
(Hohlräume). Die Kammern werden in der Regel mit einem Humus- /Sand oder Splitt-Gemis<strong>ch</strong> verfüllt und<br />
ans<strong>ch</strong>liessend mit Rasen angesät.<br />
Auf dem Markt gibt es au<strong>ch</strong> sogenannte Rasens<strong>ch</strong>utz-Waben aus Recycling Material. Sie sind sehr<br />
tragfähig und haben gegenüber den Rasengittersteinen den Vorteil der geringeren Si<strong>ch</strong>tbarkeit. Anlage<br />
punktuell versickert zu werden.<br />
Rasens<strong>ch</strong>utz-Waben<br />
Rasens<strong>ch</strong>utz-Waben bestehen aus Recycling-Material. Sie sind sehr tragfähig und haben gegenüber den<br />
Rasengittersteinen den Vorteil der geringeren Si<strong>ch</strong>tbarkeit.<br />
Eins<strong>ch</strong>ätzung der Pflastersysteme dur<strong>ch</strong> Untersu<strong>ch</strong>ungen von Dr. Borgwardt:<br />
- Der Verglei<strong>ch</strong> der vers<strong>ch</strong>iedenen Pflastersysteme zeigt, dass die hö<strong>ch</strong>ste Versickerungsleistung von<br />
Pflastersystemen mit Sickeröffnungen errei<strong>ch</strong>t wird.<br />
- Pflaster mit aufgeweiteten Fugen kann ähnli<strong>ch</strong>e Infiltrationswerte errei<strong>ch</strong>en, hat aber den Na<strong>ch</strong>teil, dass<br />
dur<strong>ch</strong> den Aufwu<strong>ch</strong>s von Vegetation in den Fugen die Versickerungsleistung über Zeit herabgesetzt wird.<br />
- Pflastersysteme mit haufwerksporigem Beton neigen am ehesten zu Verstopfungen dur<strong>ch</strong> mineralis<strong>ch</strong>e<br />
und organis<strong>ch</strong>e Feinteile.<br />
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<strong>wegebau</strong> | 14<br />
Pflasterklinker<br />
Pflasterklinker werden aus Lehm, Ton und Sand geformt und bis zur Sinterung gebrannt. Sie haben meist ein<br />
re<strong>ch</strong>teckiges Format (240 x 115 x 71 mm).<br />
Wie bei Betonsteinpflaster wird Klinkerpflaster auf ein Pflasterbett aus Splitt o.ä. überhöht verlegt, verdi<strong>ch</strong>tet und<br />
verfugt. Bei hoher Belastung dur<strong>ch</strong> Verkehr werden sie ho<strong>ch</strong>kant als Rolls<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t verlegt, in Fussgängerberei<strong>ch</strong>en<br />
ist au<strong>ch</strong> eine Fla<strong>ch</strong>verlegung (Fla<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t) mögli<strong>ch</strong>. Eine Verlegung in Mörtelbettung sollte auf Sonderfälle<br />
bes<strong>ch</strong>ränkt bleiben (laut Ziegel Bauberatung).<br />
Es gibt zahlrei<strong>ch</strong>e Zierverbände:<br />
Lineares Muster<br />
In we<strong>ch</strong>selnder Ri<strong>ch</strong>tung<br />
linear verlegtes Muster<br />
Halber Verband<br />
Dreiviertelverband<br />
Diagonalverband<br />
Fis<strong>ch</strong>grät- oder<br />
Keperverband<br />
Mittelsteinverband mit<br />
Blöcken aus 12 Steinen<br />
und halbem Mittelstein<br />
Abb. 21<br />
Zierverbände<br />
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<strong>wegebau</strong> | 15<br />
Natursteinplatten<br />
Naturstein- und Betonplatten werden wegen ihrer Grösse (Gefahr der Verkantung und der daraus resultierenden<br />
Bru<strong>ch</strong>gefahr bei grösseren Lasten) nur in Berei<strong>ch</strong>en des fussläufigen Verkehrs mit seltener Befahrung dur<strong>ch</strong> Pkw<br />
eingesetzt.<br />
Es gibt eine Vielzahl von Gesteinsarten, die im Handel für Natursteinplatten angeboten werden. Hierbei ist neben<br />
Druckfestigkeit und Frostbeständigkeit der Preis der limitierende Faktor. Bei der Bearbeitung kann man zwis<strong>ch</strong>en<br />
bru<strong>ch</strong>rauhen (gespaltenen) und gesägten Platten unters<strong>ch</strong>eiden. Die Platten können no<strong>ch</strong> zusätzli<strong>ch</strong> gestockt,<br />
geflammt oder ges<strong>ch</strong>liffen und poliert werden. Natursteinplatten werden in quadratis<strong>ch</strong>en, re<strong>ch</strong>teckigen und<br />
polygonalen Formaten (unregelmässiger Verband) und unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Grössen geliefert. Die Länge sollte aus<br />
statis<strong>ch</strong>en Gründen das 1,5fa<strong>ch</strong>e der Breite ni<strong>ch</strong>t übers<strong>ch</strong>reiten.<br />
Plattenzus<strong>ch</strong>nitte für Auszwickelungen sollen nur dann erfolgen, wenn die Flä<strong>ch</strong>e der Auszwickelung nur<br />
geringfügig kleiner ist als die Platte, ansonsten empfiehlt si<strong>ch</strong> eine Auszwickelung mit Mosaikpflaster. Als<br />
Verbände werden häufig der Reihenverband oder der Römis<strong>ch</strong>e Verband benutzt. Die Fugenbreite beim<br />
Eins<strong>ch</strong>lämmen mit Sand sollte ein Minimum von 3 mm, beim Vermörteln ein Minimum von 8mm besitzen.<br />
Grundsätzli<strong>ch</strong> werden Natursteinplatten vollflä<strong>ch</strong>ig im Mörtel-, Splitt- oder Sandbett verlegt. Die Bettungss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />
beträgt 3 - 5 cm.<br />
Um unter überda<strong>ch</strong>ten Flä<strong>ch</strong>en keine Probleme mit Feu<strong>ch</strong>tigkeitsflecken und -verfärbungen zu bekommen,<br />
empfiehlt es si<strong>ch</strong> hierbei spezielle Vorkehrungen zu treffen. Für die Bettungss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t sollte wenn<br />
mögli<strong>ch</strong> Monokornbeton 4/8mm mit min. 40% Trassanteil gewählt werden, da dieser eine sehr geringe<br />
Gewi<strong>ch</strong>tsfeu<strong>ch</strong>tigkeit aufweist. Zur Unterbre<strong>ch</strong>ung der aufsteigenden Feu<strong>ch</strong>tigkeit wird die Platte vollflä<strong>ch</strong>ig mit<br />
einem kapillarbre<strong>ch</strong>enden Kleber verlegt. Die Fugen sind mit einem wasserundur<strong>ch</strong>lässigen Mörtel auszuführen,<br />
um von oben eindringendes Wasser zu verhindern. Raue Seitenflä<strong>ch</strong>en der Platte minimieren zusätzli<strong>ch</strong> das<br />
Risiko von Haarrissen. Ist mit stehender Nässe unter der Bettungss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t zu re<strong>ch</strong>nen, sollte eine spezielle<br />
Drainagematte verwendet werden, wel<strong>ch</strong>e den Kontakt von Bettungss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t und Wasser verhindert.<br />
Zulässige Dickken von Natursteinplatten:<br />
Mörtelbett<br />
Splitt-/ Sandbett<br />
Gefälle von Natursteinplatten:<br />
≥ 3 cm<br />
≥ 2 cm<br />
Oberflä<strong>ch</strong>e ges<strong>ch</strong>liffen, geflammt, poliert mindestens 1.0%<br />
Oberflä<strong>ch</strong>e bru<strong>ch</strong>roh, geri<strong>ch</strong>tet mindestens 1.5%<br />
Oberflä<strong>ch</strong>e bru<strong>ch</strong>roh, gespalten mindestens 2.0%<br />
Natursteinplatten (Bsp. Fussgängerzone Obere Bahnhofstr., Wil SG)<br />
Fugenverfüllung ungebunden<br />
Splitt- / Bre<strong>ch</strong>sand<br />
Natursteinplatten<br />
Bettungss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />
Splitt- / Bre<strong>ch</strong>sandgemis<strong>ch</strong>, 4cm<br />
Vliesmatte, 220g/m2<br />
Drainbelag<br />
Drainasphalttrags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t 22 (DRA 22), 20cm<br />
Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />
Kiesgemis<strong>ch</strong> 0/45, 40cm<br />
Abb. 22<br />
Regel S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>taufbau von Natursteinbelag<br />
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<strong>wegebau</strong> | 16<br />
Betonplatten<br />
Gehwegplatten werden mit entspre<strong>ch</strong>endem Unterbau vor allem für Gehwege, Radwege etc. verwendet. Sie sind<br />
entweder eins<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tig oder zweis<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tig. Der Vorsatz (gebro<strong>ch</strong>enes und ungebro<strong>ch</strong>enes, wetterbeständiges<br />
Hartgestein, Sand etc.) sollte an allen Stellen 10 mm dick und mit dem Unterbeton untrennbar verbunden sein.<br />
Der Hersteller muss einen Gütena<strong>ch</strong>weis über Biegefestigkeit, Vers<strong>ch</strong>leiss und Frostbeständigkeit erbringen.<br />
Gehwegplatten werden hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> als quadratis<strong>ch</strong>e Platten hergestellt (300, 350, 400, 500 mm). Für<br />
vers<strong>ch</strong>iedene Verlegearten (Diagonalverlegung, Verlegung mit versetzten Fugen) gibt es no<strong>ch</strong> zusätzli<strong>ch</strong><br />
re<strong>ch</strong>teckige Platten, Friesplatten und Eckplatten. Es kommt jedo<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> häufig vor, dass Platten no<strong>ch</strong><br />
ges<strong>ch</strong>nitten werden müssen (Ans<strong>ch</strong>lüsse an Gebäude, Mauern etc.), diese Arbeiten dürfen bei der Auss<strong>ch</strong>reibung<br />
ni<strong>ch</strong>t vergessen werden.<br />
Gefälle von Betonplatten:<br />
Oberflä<strong>ch</strong>e glatt mindestens 1.0%<br />
Oberflä<strong>ch</strong>e feinkörnig, sandgestrahlt mindestens 1.5%<br />
Oberflä<strong>ch</strong>e grobkörnig, Was<strong>ch</strong>beton mindestens 2.0%<br />
Plattenbelag<br />
Splitt 4/8, max. 3cm<br />
Kiesgemis<strong>ch</strong> 0/16, max. 5cm**<br />
Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t:<br />
Kiesgemis<strong>ch</strong>1 0/45<br />
20cm verdi<strong>ch</strong>tet<br />
** Reinplanie: Eins<strong>ch</strong>lämmen<br />
Planiegenauigkeit +/- 1cm<br />
Plattenbelag*<br />
Monokornbeton 4-8mm CEM1 42.5 150 kg/m3 C1<br />
Drainbeton 16-32 mm CEM I 42.5 300 kg/m3 C1<br />
Armierung und Stärke na<strong>ch</strong> Angabe Ingenieur<br />
Magerbeton 5 - 7 cm<br />
0-16 mm CEM I 42.5 100 kg/m3 C1<br />
anstehender Boden<br />
*Plattenunterseite<br />
ev. mit Zementkleber<br />
bestri<strong>ch</strong>en<br />
Abb. 23 Plattenbelag auf Splitt/Sand<br />
Masstab 1: 10<br />
Abb. 24<br />
Plattenbelag auf Drainbeton<br />
Immer interessanter werden künstli<strong>ch</strong>e Sandsteine als Alternative zu Sandsteinen aus dem Steinbru<strong>ch</strong>. Dabei<br />
wird Sand unter Beimengung von Zus<strong>ch</strong>lagstoffen zu einem druckfesten, frost- und tausalzbeständigen Stein<br />
gepresst.<br />
Für die Ausführung gelten die glei<strong>ch</strong>en Anforderungen wie bei Natursteinplatten. Für Betonplatten und alle<br />
anderen Beläge gilt, dass vorhandene Einbauten (z.B. S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>tabdeckungen) höhenglei<strong>ch</strong> und die angrenzenden<br />
Flä<strong>ch</strong>en anzus<strong>ch</strong>liessen sind. Die Fugena<strong>ch</strong>sen sollten innen geradlinigen Verlauf besitzen.<br />
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<strong>wegebau</strong> | 17<br />
Betondecken<br />
Betondecken kommen bei ho<strong>ch</strong>belasteten Flä<strong>ch</strong>en (z.B. Autobahnen) zum Einsatz. In der europäis<strong>ch</strong>en<br />
Lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur werden sie ganz im Gegensatz zu den USA (am häufigsten verwendeter Wegebelag!)<br />
ni<strong>ch</strong>t so oft benutzt. Wi<strong>ch</strong>tig bei Betondecken sind die Fugen (Auskittung mit Styropor oder Pavatex) zur<br />
Vermeidung von wilden Rissen. Sie sollten ungefähr alle 3-4 Meter eingebaut werden. Eine Bewehrung ist nur bei<br />
hohen Belastungen und s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tem Untergrund notwendig (Baustahlmatten 2 kg/m2).<br />
Ortbeton<br />
Beton, der als Fris<strong>ch</strong>beton an Ort und Stelle in einer endgültige Lage eingebaut wird und dort erhärtet,<br />
bezei<strong>ch</strong>net man als Ortbeton. Ortbeton ist zum Beispiel notwendig, wenn grosse Bauteile und Flä<strong>ch</strong>en erzeugt<br />
werden sollen, die ni<strong>ch</strong>t als Ganzes transportiert werden können.<br />
Abb. 25<br />
HSR, Campus im Vordergrund Werkbetonplatten, im Hintergrund 3m x 5m Ortbetonplatten.<br />
Grossformatige Betonplatten finden si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> in der Umgebung der beiden Neubauten an der Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule für<br />
Te<strong>ch</strong>nik Rapperswil.<br />
Die jeweils 3m x 5m grossen Platten sind 10-12cm stark, mit Stahlspähnen armiert (30kg/m3) und mit 12mm<br />
breiten Teerfugen (Dilatationsfugen) voneinander getrennt. Ihre Oberflä<strong>ch</strong>e ist sandgestrahlt.<br />
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<strong>wegebau</strong><br />
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Bauablauf<br />
Ortbetonbeläge müssen auf einem stark verdi<strong>ch</strong>teten und frostsi<strong>ch</strong>eren Untergrund fundiert sein, da Setzungen<br />
und Frosteinflüsse zu irreparablen S<strong>ch</strong>äden am gesamten Belag führen können.<br />
1. Kofferung bis frostsi<strong>ch</strong>ere Tiefe einbringen, verdi<strong>ch</strong>ten.<br />
2. Entweder eine Sauberkeitss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t mit Drainbeton/ Magerbeton oder eine S<strong>ch</strong>utzfolie zur<br />
Trennung der S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten einlegen.<br />
3. Die Kontraktionsfugen mit Styropor besetzen.<br />
4. Eine 10-12cm starke S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t Homogenbeton mit Stahlspähnen oder mit einer<br />
S<strong>ch</strong>windarmierung (Polypropylen Fasern) einbringen.<br />
5. Mit dem Vibroabzugbalken abziehen. Flä<strong>ch</strong>e mit Bauplastik abdecken und<br />
max. 2 Tage anziehen lassen. Die Folie verhindert das Austrocknen der Oberflä<strong>ch</strong>e.<br />
6. Auf die 1. S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t wird ein Vorsatz (Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t) gegossen.<br />
Die 25-50mm dicke S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t deckt die beim Vibrieren an die Oberflä<strong>ch</strong>e gelangten<br />
Stahlspähne ab und kann auf vers<strong>ch</strong>iedene Arten na<strong>ch</strong>behandelt werden.<br />
7. Kontraktionsfugen am 2. Tag na<strong>ch</strong> dem Einbringen des Vorsatzes ausfräsen.<br />
Breite: mindestens 12mm, Tiefe: 1/3 der S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tdicke<br />
8. Je na<strong>ch</strong> Wuns<strong>ch</strong> den Belag mit Besenstri<strong>ch</strong> versehen oder sandstrahlen. Wi<strong>ch</strong>tig dabei, den<br />
monolithis<strong>ch</strong>en Boden mit einer Folie abdecken um das unglei<strong>ch</strong>mässige Austrocknen<br />
der Oberflä<strong>ch</strong>e zu verhindern.<br />
9. Kontraktionsfugen mit Teer ausgiessen.<br />
10. Na<strong>ch</strong> 7 Tagen trocknen kann der Belag befahren werden.<br />
Vorsatz 2-3 cm<br />
Homogenbeton<br />
mit Stahlspänen (30kg/m3)<br />
oder S<strong>ch</strong>windarmierung<br />
Dillatationsfuge<br />
1/3 der S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tdicke<br />
S<strong>ch</strong>utzfolie oder Säuberungss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />
(Mager- oder Drainbeton)<br />
verdi<strong>ch</strong>teter Untergrund<br />
Abb. 26 S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>taufbau monolithis<strong>ch</strong>er Boden mit Vorsatz / Ortbeton.<br />
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<strong>wegebau</strong> | 19<br />
Asphaltdecken<br />
Definitionen und Begriffe<br />
Mis<strong>ch</strong>ungen aus mineralis<strong>ch</strong>en Körnungen (Sand, Kies etc.) und bituminösen Bindemitteln heissen Asphalt. Zu<br />
den bituminösen Bindemitteln zählen Bitumen und Teer.<br />
Im Wesentli<strong>ch</strong>en unters<strong>ch</strong>eidet man zwis<strong>ch</strong>en Walz- und Gussasphalten:<br />
Walzasphalt<br />
- Asphaltbeton AC<br />
- Sperrs<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t im Gleisbau<br />
- Asphaltbeton für extra dünne Lagen ACVTL<br />
- Splittmastixasphalt SMA<br />
- Offenporiger Asphalt PA<br />
- Sickers<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten aus offenporigem Asphalt<br />
Gussasphalt<br />
- Giessfähiges Mis<strong>ch</strong>gut, wel<strong>ch</strong>es als Deck-, Binde- oder S<strong>ch</strong>utzs<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t eingebaut wird<br />
Bitumen<br />
entsteht als dunkelfarbige, zähe oder halbfeste bis harte, s<strong>ch</strong>melzbare Masse hoher Klebfestigkeit bei der<br />
Destillation von geeignetem Erdöl und ist biologis<strong>ch</strong> uns<strong>ch</strong>ädli<strong>ch</strong>. Bei Bitumen wird unters<strong>ch</strong>ieden zwis<strong>ch</strong>en<br />
Kalteinbau (bei frostfreien Normaltemperaturen), Warmeinbau (bis 40 Grad Celsius) und Heisseinbau<br />
(120 bis 200 Grad Celsius).<br />
Für die Herstellung von farbigem Asphalt werden heute spezielle anfärbbare Bindemittel mit bitumenglei<strong>ch</strong>en<br />
Eigens<strong>ch</strong>aften verwendet. Der Vorteil dieser Bindemittel ist, dass sie honigfarben bis transparent sind.<br />
Somit kann der Asphalt dur<strong>ch</strong> Pigmente eingefärbt oder aber au<strong>ch</strong> die Farbe und Struktur der eingesetzten<br />
Gesteinskörnung hervorgehoben werden. Etwa für rötli<strong>ch</strong>e Beläge eignet si<strong>ch</strong> besonders Liparit oder roter Granit.<br />
Teer<br />
wird im allgemeinen bei der unter Luftabs<strong>ch</strong>luss erfolgten Verkokung bzw. Vers<strong>ch</strong>welung von Steinkohle<br />
gewonnen. Teer wurde im Strassenbau dur<strong>ch</strong> Bitumen als Bindemittel ersetzt.<br />
Teerpe<strong>ch</strong><br />
bei der Destillation von Steinkohleteer wird Pe<strong>ch</strong> gewonnen, es ist besonders widerstandsfähig.<br />
Mis<strong>ch</strong>gutsorten<br />
Differenzierung des Mis<strong>ch</strong>gutes na<strong>ch</strong> Korngrösse, Bindemittelanteil und Hohlraumanteil<br />
(siehe Materialspezifikation).<br />
Mis<strong>ch</strong>guttypen<br />
Bei Belägen aus Asphaltmis<strong>ch</strong>gut werden vier Typen für lei<strong>ch</strong>te bis sehr starke Beanspru<strong>ch</strong>ung unters<strong>ch</strong>ieden.<br />
Entspre<strong>ch</strong>end der Beanspru<strong>ch</strong>ung variiert die Mä<strong>ch</strong>tigkeit der einzelnen S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten.<br />
– Typ L: Lei<strong>ch</strong>te Beanspru<strong>ch</strong>ung<br />
– Typ N: Mittlere Beanspru<strong>ch</strong>ung<br />
– Typ S: Starke Beanspru<strong>ch</strong>ung<br />
– Typ H: Sehr starke Beanspru<strong>ch</strong>ung<br />
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<strong>wegebau</strong> | 20<br />
Materialspezifikation und Anwendungen (Auswahl)<br />
(Spezifikation gem. aktueller VSS Normen)<br />
Asphaltbeton AC<br />
Asphaltbeton ist ein Mis<strong>ch</strong>gut, wel<strong>ch</strong>es aus einem Mineralstoffgemis<strong>ch</strong> mit kontinuierli<strong>ch</strong>er oder<br />
diskontinuierli<strong>ch</strong>er Korngrössenverteilung, Bitumen und bitumenhaltigen Bindemitteln (Polymerbitumen,<br />
Spezialbitumen) und allfälligen Zusätzen besteht.<br />
Asphaltbeton wird zur Herstellung folgender S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten verwendet (siehe S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>taufbau):<br />
– Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten AC<br />
– Binders<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten AC B<br />
– Trags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten AC T<br />
– Tragdecks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten AC T<br />
– Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten AC F<br />
– Sperrs<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten<br />
Splittmastixasphalt SMA<br />
Splittmastixasphalt-Mis<strong>ch</strong>gut besteht aus einem Mineralstoffgemis<strong>ch</strong> mit Ausfallkörnung, Bitumen oder<br />
bitumenhaltigen Bindemitteln (Polymerbitumen), stabilisierenden Zusätzen und allfälligen weiteren<br />
Zusätzen. Es wird für die Herstellung von Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten verwendet.<br />
SMA-Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten weisen dank des Splittgerüstes und des stark versteiften Mörtels einen hohen<br />
Widerstand gegen bleibende Verformungen auf. Sie eignen si<strong>ch</strong> deshalb für stark bis sehr stark<br />
beanspru<strong>ch</strong>te Verkehrsflä<strong>ch</strong>en.<br />
Wegen der splittrei<strong>ch</strong>en Oberflä<strong>ch</strong>e haben si<strong>ch</strong> Splittmastixasphalt-Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten als vers<strong>ch</strong>leissfest<br />
erwiesen. Der im Verglei<strong>ch</strong> zu Asphaltbeton signifikant grössere Bindemittelgehalt wirkt si<strong>ch</strong> in hoher<br />
Ermüdungsfestigkeit und grossem Widerstand gegen Rissbildung bei tiefen Temperaturen aus.<br />
Offenporiger Asphalt PA<br />
Drainasphalt-Mis<strong>ch</strong>gut für offenporigen Asphalt besteht aus einem sog. Filler und einem sandarmen<br />
Mineralstoffgemis<strong>ch</strong> mit sehr hohem Hohlraumgehalt, Bitumen oder bitumenhaltigen Bindemitteln<br />
(Polymerbitumen) und allfälligen Zusätzen.<br />
Das Mis<strong>ch</strong>gut wird für die Herstellung folgender S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten verwendet:<br />
– Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten PA<br />
– Binders<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten PA B<br />
Offenporiger Asphalt wird da eingesetz, wo Flä<strong>ch</strong>en nur minimales Gefälle haben können, das Wasser<br />
vor Ort versickern muss, der Platz s<strong>ch</strong>nell trocknen soll.<br />
- Unterbau beim Sporplatzbau<br />
- Hauptstrassen, Autobahnen<br />
Recycling- / Ausbauasphalt<br />
Ausbauasphalt ist der Oberbegriff für den dur<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tenweises Kaltfräsen von Asphaltbelag, HMF<br />
oder KMF gewonnenen kleinstückigen Fräsasphalt und den beim Aufbre<strong>ch</strong>en bituminöser S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten in<br />
S<strong>ch</strong>ollen anfallenden Aufbru<strong>ch</strong>asphalt.<br />
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<strong>wegebau</strong> | 21<br />
Fräsasphalt<br />
Zum s<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tenweisen Abfräsen des bestehenden Belages werden in der Regel Kaltfräsen<br />
eingesetzt. Dur<strong>ch</strong> Wahl und Arbeitsweise der Fräse kann die Stückgrösse des Fräsasphaltes<br />
gesteuert werden. In der Regel resultiert beim Kaltfräsen ein Asphaltgranulat, das keiner weiteren<br />
Zerkleinerung mehr bedarf und direkt weiterverarbeitet werden kann.<br />
Aufbru<strong>ch</strong>asphalt<br />
Aufbru<strong>ch</strong>asphalt wird dur<strong>ch</strong> mas<strong>ch</strong>inelles oder manuelles Aufbre<strong>ch</strong>en bituminöser Beläge gewonnen<br />
und fällt meist in S<strong>ch</strong>ollen an, die später zerkleinert und zu Asphaltgranulat aufbereitet werden<br />
müssen. Bei Gewinnung und Auflad ist darauf zu a<strong>ch</strong>ten, dass der Aufbru<strong>ch</strong>asphalt ni<strong>ch</strong>t mit<br />
Kiessand oder andern Stoffen vermis<strong>ch</strong>t wird.<br />
Das Asphaltgranulat kann je na<strong>ch</strong> Zusammensetzung des Ursprungsmaterials kalt oder warm<br />
eingebaut werden. Beim Wiederaufbereiten des Recyclingmaterials müssen umweltrelevante<br />
Aspekte berücksi<strong>ch</strong>tigt werden (siehe Tabelle).<br />
Heissmis<strong>ch</strong>gut-Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t HMF<br />
Tab. 1 Bewertung der Umweltverträgli<strong>ch</strong>keit des Ausbauasphaltes bei den einzelnen Verfahrenss<strong>ch</strong>ritten<br />
Heissmis<strong>ch</strong>gut HMF wird für Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten, Oberbauverstärkungen, Baupisten sowie für Güterund<br />
Forstwege als kombinierte Fundations- und Trags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t verwendet. Dadur<strong>ch</strong> wird eine erhöhte<br />
Widerstandsfähigkeit gegen Beanspru<strong>ch</strong>ung dur<strong>ch</strong> Verkehr, klimatis<strong>ch</strong>e und hydrologis<strong>ch</strong>e Einflüsse<br />
errei<strong>ch</strong>t.<br />
Die Heissmis<strong>ch</strong>gut-Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten HMF sind grundsätzli<strong>ch</strong> mit einem Belag zu überdecken. Wird<br />
Heissmis<strong>ch</strong>gut ohne Belag für Baupisten benützt, so ist die S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t entspre<strong>ch</strong>end zu dimensionieren<br />
und mit einem Oberflä<strong>ch</strong>ens<strong>ch</strong>utz zu versehen.<br />
Gussasphalt MA<br />
Gussasphalt ist ein giessfähiges Mis<strong>ch</strong>gut, wel<strong>ch</strong>es na<strong>ch</strong> Einbau ni<strong>ch</strong>t mehr gewalzt werden muss.<br />
Gussasphalt wird auf Brücken, Gehwegen und Untertagbauten (Tunnels) eingesetzt. Das Mis<strong>ch</strong>gut<br />
ist wurzelfest, abrieb- und vers<strong>ch</strong>leissfest, wasser- und dampfdi<strong>ch</strong>t und ist gegen Humussäure und<br />
Tausalze resistent.<br />
Oft wird Gussasphalt au<strong>ch</strong> aus statis<strong>ch</strong>en Gründen eingesetzt (Brücken, TG-Decken) oder unter<br />
ers<strong>ch</strong>werten Platzbedingungen eingesetzt, da das Einwalzen entfällt.<br />
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<strong>wegebau</strong><br />
| 22<br />
Beispiel Gussasphalt mit eingestreutem Korund<br />
Sihlcity, 2007<br />
Sihlcity ist eine Grossüberbauung auf dem Areal der ehemaligen „Zür<strong>ch</strong>er Papierfabrik an der Sihl“ in Züri<strong>ch</strong><br />
Wiedikon, wel<strong>ch</strong>e im Frühling 2007 eröffnet wurde. Das Projekt Sihlcity wurde von der Totalunternehmerin<br />
Karl Steiner AG zusammen mit dem Ar<strong>ch</strong>itekturbüro Theo Hotz entwickelt.<br />
Im Aussenberei<strong>ch</strong> wurde Gussasphalt mit eingestreutem Korund verwendet (Walo Berts<strong>ch</strong>inger AG) wel<strong>ch</strong>er<br />
die Platzflä<strong>ch</strong>en bei Tagesli<strong>ch</strong>t und Na<strong>ch</strong>ts dur<strong>ch</strong> die Beleu<strong>ch</strong>tung lei<strong>ch</strong>t glitzern lässt.<br />
Korund ist ein Mineral der Mineralklasse der Oxide und tritt in den vers<strong>ch</strong>iedensten Farben aber au<strong>ch</strong> farblos<br />
auf. Dank der grosse Härte wird Korund au<strong>ch</strong> als Zus<strong>ch</strong>lagsstoffe für Hartbetone und Keramikfliesen genutzt,<br />
um deren Ruts<strong>ch</strong>festigkeit zu gewährleisten.<br />
Abb. 27 Sihlcity. Gussasphalt mit eingestreutem Korund<br />
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<strong>wegebau</strong> | 23<br />
Oberflä<strong>ch</strong>enbehandlung<br />
Oberflä<strong>ch</strong>enbehandlungen werden bei Neubauten, bei Unterhalts- und bei Erhaltungsmassnahmen<br />
ausgeführt. Oberflä<strong>ch</strong>enbehandlungen bilden dünne, bituminöse S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten, die keine<br />
tragenden Funktionen ausüben. Die Tragfähigkeit der Unterlage muss dem Zweck und der<br />
Beanspru<strong>ch</strong>ung angepasst sein. Oberflä<strong>ch</strong>enbehandlungen s<strong>ch</strong>ützen die Unterlage gegen<br />
das Eindringen von Oberflä<strong>ch</strong>enwasser und verhindern ihren Vers<strong>ch</strong>leiss dur<strong>ch</strong> Verkehr oder<br />
Erosion. Auf wassergebundenen S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten verhindern sie die Staub- und S<strong>ch</strong>lammbildung.<br />
Oberflä<strong>ch</strong>enbehandlungen dienen au<strong>ch</strong> zum Erhöhen der Griffigkeit von Verkehrsflä<strong>ch</strong>en, können die<br />
Si<strong>ch</strong>tverhältnisse verbessern und Spiegelungen auf Strassenoberflä<strong>ch</strong>en vermeiden.<br />
Oberflä<strong>ch</strong>enbehandlungen als Membrane (Spezialtyp) zwis<strong>ch</strong>en zwei S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten erhöhen die Di<strong>ch</strong>tigkeit<br />
und reduzieren die Riss-ausbreitung. Tränkungen werden bei Neubauten sowie zum Erhöhen der<br />
Tragfähigkeit von Naturstrassen und ni<strong>ch</strong>t gebundenen Kiessands<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten angewendet.<br />
Es wird differenziert zwis<strong>ch</strong>en:<br />
- Oberflä<strong>ch</strong>enbehandlung (E1, E2, E3, D1, D2)<br />
E1: einfa<strong>ch</strong>e Oberflä<strong>ch</strong>enbehandlung<br />
(Spritzen von Bindemittel, Streuen von Splitt)<br />
E2: einfa<strong>ch</strong>e Oberflä<strong>ch</strong>enbehandlungen mit zweimaligem Streuen von Splitt<br />
(Spritzen von Bindemittel, zweimaliges Streuen von Splitt)<br />
E3: einfa<strong>ch</strong>e Oberflä<strong>ch</strong>enbehandlung mit Splittvorlage<br />
(Streuen von Splitt, Spritzen von Bindemittel, Streuen von Splitt)<br />
D1: doppelte Oberflä<strong>ch</strong>enbehandlung<br />
(Spritzen von Bindemittel, Streuen von Splitt, Spritzen von Bindemittel,<br />
Streuen von Splitt)<br />
D2: doppelte Oberflä<strong>ch</strong>enbehandlung mit Splittvorlage<br />
(Streuen von Splitt, Spritzen von Bindemittel, Streuen von Splitt,<br />
Spritzen von Bindemittel, Streuen von Splitt)<br />
- Tränkungen (F2, F3)<br />
F2: Tränkungen in zwei Spritzgängen<br />
(Einbringen von S<strong>ch</strong>otter, Spritzen von Bindemittel, Streuen von Splitt,<br />
Spritzen von Bindemittel, Streuen von Splitt)<br />
F3: Tränkungen in drei Spritzgängen<br />
(Einbringen von S<strong>ch</strong>otter, Spritzen von Bindemittel, Streuen von Splitt,<br />
Spritzen von Bindemittel, Streuen von Splitt, Spritzen von Bindemittel,<br />
Streuen von Splitt)<br />
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<strong>wegebau</strong><br />
| 24<br />
S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>taufbau na<strong>ch</strong> Normalien<br />
Die Wahl des Mis<strong>ch</strong>gutes und Dimensionierung der S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten steht in Abhängigkeit von Beanspru<strong>ch</strong>ung und<br />
Klima. Für die S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten sind folgende Kriterien zu berücksi<strong>ch</strong>tigen:<br />
Für Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten:<br />
– Verkehrssi<strong>ch</strong>erheit<br />
– Fahrkomfort<br />
– Vers<strong>ch</strong>leissfestigkeit<br />
– Verformungsbeständigkeit<br />
– Rissanfälligkeit<br />
– Lärmminderung<br />
– Entwässerung<br />
– Ermüdungsfestigkeit<br />
Für Binders<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten:<br />
– Verformungsbeständigkeit<br />
– Ermüdungsfestigkeit<br />
Für Trags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten und Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten:<br />
– Lastverteilung<br />
– Ermüdungsfestigkeit<br />
– Verformungsbeständigkeit (Trags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten)<br />
Evaluation des Mis<strong>ch</strong>guttypes<br />
Walzasphalt, Empfehlung für die Wahl der Mis<strong>ch</strong>guttypen bei normaler Beanspru<strong>ch</strong>ung:<br />
Tab. 2<br />
Walzasphalt, normale Beanspru<strong>ch</strong>ungen<br />
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<strong>wegebau</strong> | 25<br />
Eine von der Verkehrslastklasse abhängige besondere Beanspru<strong>ch</strong>ung liegt beispielsweise vor:<br />
– in Verkehrsknoten mit oder ohne Kreisel<br />
– auf Ein- und Ausfahrten von Ho<strong>ch</strong>leistungsstrassen<br />
– auf längeren Steigungen und Strecken mit grossem<br />
Gefälle (Krie<strong>ch</strong>streifen)<br />
Mis<strong>ch</strong>gutsorten<br />
S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tdicken<br />
Tab 3.<br />
S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tdicken na<strong>ch</strong> SN<br />
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<strong>wegebau</strong><br />
| 26<br />
Dimensionierungsbeispiele Strassenoberbau<br />
T1= Geh- und Radweg (Verkehrslast sehr lei<strong>ch</strong>t)<br />
Asphaltdecke ohne Ausglei<strong>ch</strong>ss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />
T3: Strasse (Verkehrslast mittel)<br />
Asphaltdecke mit Ausglei<strong>ch</strong>ss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />
30mm Vers<strong>ch</strong>leiss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t (z.B.AC 8)<br />
Lacks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t (Lackbitumen 150g/m2)<br />
40mm Trags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t (z.B. AC T 16)<br />
Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t: Reinplanie<br />
(Kiesgemis<strong>ch</strong> 0/22)<br />
Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t: Koffer<br />
(Kiesgemis<strong>ch</strong> 0/45)<br />
40mm Vers<strong>ch</strong>leisss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t (z.B AC 11)<br />
Ausglei<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t (AC16)<br />
90mm Trags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t (z.B. AC T 22)<br />
Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t: Reinplanie<br />
(Kiesgemis<strong>ch</strong> 0/22)<br />
Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t: Koffer<br />
(Kiesgemis<strong>ch</strong> 0/45)<br />
eventuell Filters<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />
(Kiesgemis<strong>ch</strong> PSS 0/22 bis 0/45)<br />
eventuell Filters<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />
(Kiesgemis<strong>ch</strong> PSS 0/22 bis 0/45)<br />
Aufbau Drainasphalt<br />
35mm Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t (PA 11)<br />
60mm Trags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t (PA B 22)<br />
Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t: Reinplanie<br />
(Kiesgemis<strong>ch</strong> 0/22)<br />
Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t: Koffer<br />
(Kiesgemis<strong>ch</strong> 0/45)<br />
eventuell Filters<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />
(Kiesgemis<strong>ch</strong> PSS 0/22 bis 0/45)<br />
Abb. 28 Aufbau Strassenbeläge<br />
Wi<strong>ch</strong>tig! Unter der DRA S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t sind Entwässerungsmassnahmen erforderli<strong>ch</strong><br />
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<strong>wegebau</strong> | 27<br />
Randabs<strong>ch</strong>lüsse<br />
Ränder von Strassen und Wegen müssen so ausgebildet werden, dass sie dem Oberbau seitli<strong>ch</strong> Halt geben.<br />
Dies ist vor allem bei Flä<strong>ch</strong>en der Fall, die dur<strong>ch</strong> Pkw-/Lkw-Verkehr belastet werden<br />
(horizontale und vertikale Kräfte). Ausserdem dienen sie zur Wasserführung des Oberflä<strong>ch</strong>enwassers, wenn sie<br />
als Randstein / Wasserstein ausgebildet werden. Als Einfassung von Betonsteinpflaster und Asphaltbelägen bei<br />
Verkehrsflä<strong>ch</strong>en kommen Beton- oder Natursteine zur Anwendung.<br />
Ausserorts kann auf Bundsteine verzi<strong>ch</strong>tet werden, die Randberei<strong>ch</strong>e müssen jedo<strong>ch</strong> sorgfältig verdi<strong>ch</strong>tet werden<br />
(z.B. 50cm Mergelbankett).<br />
Bei Fusswegen kann au<strong>ch</strong> Fla<strong>ch</strong>stahl (roh, verzinkt oder Edelstahl) als Begrenzung verwendet werden. Dieser<br />
wird entweder direkt in Beton versetzt oder punktuell mit S<strong>ch</strong>laudern einbetoniert. Die Stösse können vers<strong>ch</strong>raubt<br />
oder vor Ort ges<strong>ch</strong>weisst werden. Die Materialstärke beträgt zwis<strong>ch</strong>en 5 und 10mm, je na<strong>ch</strong> geforderter Steifheit<br />
und Belastung.<br />
Bundstein / Bord- und Wasserstein<br />
Bundsteine dienen als Leitlinie, verhindern das Ausquets<strong>ch</strong>en des Belags und das Einwa<strong>ch</strong>sen von Unkraut.<br />
Wassersteine leiten und führen das Wasser ab. Ausserorts kann au<strong>ch</strong> ein bituminöses Bord zur Wasserführung<br />
eingebaut werden. Steine: Granit, Porphyr, Beton.<br />
OK Belag<br />
Bundstein<br />
3%<br />
5<br />
OK Belag<br />
Wasserstein<br />
Bordstein<br />
OK Belag<br />
6 6 13 1 13<br />
Stellplatte 6/25<br />
Vorgarten<br />
Gehweg<br />
5 15 1<br />
5 19 1<br />
5 14 1 4<br />
5 14 1 4<br />
1 4<br />
5 19<br />
Beton 0-16mm CEM I 42.5 200 kg/m3 C1<br />
Beton 0-16mm CEM I 42.5 200 kg/m3 C1<br />
Masse in cm<br />
8 6 13<br />
6 8<br />
Masse in cm<br />
6 13<br />
Masstab 1: 10<br />
Masstab 1: 10<br />
Stellriemen und Stellplatten<br />
S<strong>ch</strong>ützt Fussgänger und weist in bes<strong>ch</strong>ränktem Mass Fahrzeuge ab. Steine: Gneis, Granit, Beton.<br />
3<br />
10<br />
Beton 0-16mm CEM I 42.5 200 kg/m3 C1<br />
Masse in cm<br />
8 6 6 6 8<br />
Masstab 1: 10<br />
Abb. 29-31 Normalien 16.10/16.41 des Tiefbauamtes der Stadt Züri<strong>ch</strong><br />
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<strong>wegebau</strong><br />
| 28<br />
Konstruktive Entwurfsri<strong>ch</strong>tlinien<br />
Vors<strong>ch</strong>riften der S<strong>ch</strong>weizer Normenvereinigung:<br />
- SNV 640 269 a Si<strong>ch</strong>tverhältnisse bei öffentli<strong>ch</strong>en Strassen u.a.<br />
- SNV 640 630 Bushaltestellen<br />
- SNV 640 620 private Einmündungen in Ers<strong>ch</strong>liessungsstrassen<br />
Normalien für den Bau von Entwässerungsanlagen und Strassen, Tiefbauamt der Stadt Züri<strong>ch</strong>, 1981<br />
(können direkt beim Tiefbauamt bezogen werden).<br />
Wegbreiten<br />
200<br />
25<br />
55<br />
90 280<br />
Mindestbreite der Wege + (2 x 10)<br />
75 110 300<br />
Masse in cm<br />
Abb. 32<br />
Mindestbreiten für Wege<br />
Gefälle<br />
Quergefälle in Geraden<br />
Um einen Optimalen Wasserabfluss si<strong>ch</strong>erzustellen sollte in Geraden ein einseitiges oder da<strong>ch</strong>förmiges Gefälle<br />
mit 2.5 - 3.0% ausgebildet werden.<br />
Quergefälle in Kurven<br />
Aufgrund der Fliehkraft sollten in Kurven Quergefälle immer na<strong>ch</strong> innen ausgebildet werden. Bei<br />
Siedlungsstrassen in bebautem Gebiet kann auf das minimale Quergefälle reduziert werden.<br />
Längsgefälle<br />
Wasserführende Strassenränder sollten eine Längsneigung von min. 0.5% aufweisen. Deshalb empfiehlt es si<strong>ch</strong><br />
bei der Projektierung für den gesamten Strassenberei<strong>ch</strong> ein Längsgefälle von min. 0.5% vorzusehen.<br />
Bei 40 km/h ist ein maximales Längsgefälle von 12% mögli<strong>ch</strong>.<br />
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<strong>wegebau</strong> | 29<br />
Parkplätze<br />
Anordnung und Dimensionen<br />
Grundsätzli<strong>ch</strong> gibt es bei Parkplätzen drei Anordnungen: Senkre<strong>ch</strong>t-, S<strong>ch</strong>räg- und Längsausri<strong>ch</strong>tung von<br />
Stellplätzen. Die senkre<strong>ch</strong>te Anordnung der Parkplätze ist am effizientesten. Sie verbrau<strong>ch</strong>t wenig Platz (19.4 m2<br />
pro Stellplatz) und man kann gut von beiden Ri<strong>ch</strong>tungen aus einparken. Allerdings dauert das Rangieren etwas<br />
länger als bei der S<strong>ch</strong>rägaufstellung. Wenn keine Wendemögli<strong>ch</strong>keiten vorhanden sind, sollte auf die senkre<strong>ch</strong>te<br />
Anordnung zurückgegriffen werden, da dur<strong>ch</strong> die Fahrbahnbreite das Wenden gewährleistet wird. In den USA<br />
baut man am Ende von Parkplatznis<strong>ch</strong>en ohne Wendemögli<strong>ch</strong>keit no<strong>ch</strong> kleine Wendehammer ein, damit wird das<br />
Ausparken aus den hintersten Feldern erlei<strong>ch</strong>tert.<br />
Bei der S<strong>ch</strong>rägaufstellung ist der Platzbedarf, trotz s<strong>ch</strong>malerer Gassen- und Stellplatzbreite, höher. Der Vorteil<br />
dieser Anordnung ist das s<strong>ch</strong>nelle und bequeme Einparken. Am ineffizientesten ist das Längsparken, da der<br />
Platzbedarf sehr ho<strong>ch</strong> ist. Es wird für das Laden und Abstellen am Strassenrand eingesetzt.<br />
Horizontales Layout<br />
Ein Parkplatz ist ein ungedeckter Abstellberei<strong>ch</strong> für Fahrzeuge und bezei<strong>ch</strong>net die gesamte Flä<strong>ch</strong>e bestehend<br />
aus Parkfeld mit unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Parkfeldwinkeln, Fahrgasse mit seitli<strong>ch</strong>en Parkfeldern, Fahrweg ohne<br />
Parkfelder, Pflanzstreifen und/oder Baums<strong>ch</strong>eiben. Parknis<strong>ch</strong>en sind die Untereinheiten eines Parkplatzes mit<br />
beidseitigen Parkfeldern. Parkbu<strong>ch</strong>ten haben nur auf einer Seite Stellplätze. Bei grösseren Parkplätzen werden<br />
die Parknis<strong>ch</strong>en mit Fahrs<strong>ch</strong>leifen verbunden und unterstützen damit das Su<strong>ch</strong>en eines Parkplatzes. Falls<br />
eine Parknis<strong>ch</strong>e eine Sackgasse bildet, sollte der Autofahrer bereits vor dem Einfahren übersehen können, ob<br />
Stellplätze frei sind.<br />
Bei Fahrwegen zu Parkplätzen mit einer Ges<strong>ch</strong>windigkeit von 30 km/h verwendet man eine einfa<strong>ch</strong>e<br />
Mittela<strong>ch</strong>sengeometrie Tangente-Kurve-Tangente. Übergangbögen kommen ni<strong>ch</strong>t zum Einsatz, denn bei diesen<br />
Zufahrten mit einer geringen Ges<strong>ch</strong>windigkeit ist die Anhalte-Si<strong>ch</strong>tweite die massgebende Grösse für den<br />
horizontalen Radius und ni<strong>ch</strong>t die Fahrdynamik wie bei „s<strong>ch</strong>nelleren“ Strassen. Der horizontale Radius beträgt<br />
dabei 25 m.<br />
Vertikales Layout<br />
Parkplätze und das Gelände müssen zusammen betra<strong>ch</strong>tet werden. Eine Absenkung des Parkplatzes kann<br />
Si<strong>ch</strong>tbeziehungen verbessern und reduziert das Ers<strong>ch</strong>einungsbild der Anlage. Genauso wie Plätze und Wegen<br />
(inkl. Rampen) sind die Parkplätze zu entwässern. Tri<strong>ch</strong>tergefälle, Da<strong>ch</strong>gefälle oder einseitige Gefälle sind<br />
mögli<strong>ch</strong>. Allerdings sollte das Gefälle in Längs- und Querri<strong>ch</strong>tung nie grösser als 5 % sein. Bei grösseren<br />
Gefällen besteht sonst die Gefahr des Wegrollens und der Fahrzeugbes<strong>ch</strong>ädigung dur<strong>ch</strong> auffallende Türen.<br />
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<strong>wegebau</strong> | 30<br />
Bei Projekten in der Praxis immer die aktuelle VSS Norm konsultieren!<br />
640 291a 12<br />
12 Geometrie der S<strong>ch</strong>räg- und Senkre<strong>ch</strong>tparkfelder<br />
In S<strong>ch</strong>räg- und Senkre<strong>ch</strong>tparkfelder wird in der Regel vorwärts<br />
eingefahren. Die Abmessungen für vers<strong>ch</strong>iedene<br />
Parkfeldwinkel sind in Abbildung 6 und Tabelle 3 enthalten.<br />
Die notwendigen zusätzli<strong>ch</strong>en Abstände zu Wänden und<br />
Stützen sind in Abbildung 7 und Tabelle 7 dargestellt.<br />
12 Géométrie des cases de stationnement obliques<br />
ou perpendiculaires<br />
L’entrée dans une case de stationnement oblique ou perpendiculaire<br />
se fait normalement en mar<strong>ch</strong>e avant. Les<br />
grandeurs sont illustrées à la figure 6 et leurs dimensions<br />
données dans le tableau 3.<br />
Les suppléments nécessaires pour les distances aux parois<br />
et piliers sont représentés à la figure 7 et dans le tableau 7.<br />
U<br />
L – U<br />
U<br />
L – U<br />
F<br />
F<br />
b<br />
Fk<br />
L2<br />
b<br />
Fk<br />
L2<br />
F<br />
F<br />
L<br />
L<br />
Wand / Paroi<br />
Wand / Paroi<br />
b<br />
F<br />
Fk<br />
L<br />
L2<br />
U<br />
Breite eines Parkfeldes<br />
Breite der Fahrgasse<br />
Breite der Fahrgasse in Kehren<br />
Länge eines Parkfeldes<br />
Länge zweier zusammenhängender Parkfelder<br />
Breite des Überhangstreifens<br />
b<br />
F<br />
Fk<br />
L<br />
L2<br />
U<br />
Largeur d’une case de stationnement<br />
Largeur de l’allée de circulation<br />
Largeur de l’allée de circulation en boucle<br />
Longueur d’une case de stationnement<br />
Longueur de cases de stationnement accolées<br />
Largeur de la surface de débord<br />
Abb. 6<br />
Abmessungen der S<strong>ch</strong>räg- und Senkre<strong>ch</strong>tparkierung<br />
Fig. 6<br />
Dimensions du stationnement oblique ou perpendiculaire<br />
Tab. 5<br />
Geometrie S<strong>ch</strong>räg- und Längsparkfelder (VSS- Norm)<br />
<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek
<strong>wegebau</strong> | 31<br />
640 291a 13<br />
Minimale Abmessungen der S<strong>ch</strong>räg- und Senkre<strong>ch</strong>tparkfelder in Abhängigkeit der Komfortstufen<br />
Dimensions minimales des cases de stationnement obliques ou perpendiculaires en fonction des niveaux<br />
de confort<br />
Niveau de<br />
confort<br />
A, B<br />
C<br />
Komfortstufe<br />
Parkfeldwinkel<br />
Angle de<br />
stationnement<br />
90°<br />
75°<br />
60°<br />
Breite eines Parkfeldes<br />
Largeur d’une case<br />
de stationnement<br />
Surface<br />
par case<br />
de stationnement<br />
Komfortstufe<br />
A<br />
b [m]<br />
2,35<br />
2,50<br />
2,65<br />
2,80*<br />
2,45<br />
2,60<br />
2,75<br />
2,70<br />
2,90<br />
Komfortstufe<br />
B<br />
b [m]<br />
2,50<br />
2,65<br />
2,80<br />
Länge eines Parkfeldes<br />
Longueur d’une case<br />
de stationnement<br />
Breite des<br />
Überhangstreifens<br />
Largeur de<br />
la surface<br />
de débord<br />
Breite der<br />
Fahrgasse<br />
1)<br />
Largeur<br />
de l’allée<br />
de circulation<br />
Flä<strong>ch</strong>e pro<br />
Parkfeld<br />
2)<br />
L [m] L2 [m] U [m] F [m] [m 2 ]<br />
5,00 10,00 0,50<br />
2,60<br />
2,75 5,30 9,50 0,50<br />
2,90<br />
5,25 9,05 0,45<br />
6,50<br />
5,75<br />
4,00<br />
3,00*<br />
5,00<br />
4,20<br />
3,00<br />
3,50<br />
3,00<br />
19,4<br />
19,7<br />
18,6<br />
18,2*<br />
19,1<br />
19,2<br />
18,7<br />
18,9<br />
19,6<br />
45° 3,30 3,55 4,90 8,60 0,35 3,00 21,1<br />
30° 4,70 5,00 4,10 8,30 0,25 3,00 26,3<br />
90°<br />
75°<br />
60°<br />
2,60<br />
2,80<br />
3,00<br />
2,70<br />
2,90<br />
3,10<br />
3,00<br />
3,25<br />
3,50<br />
6,20 12,00 0,70<br />
6,50 11,50 0,70<br />
6,40 11,00 0,60<br />
7,80<br />
7,00<br />
5,40<br />
6,20<br />
5,20<br />
3,30<br />
4,40<br />
3,50<br />
3,30<br />
26,3<br />
27,2<br />
26,7<br />
25,9<br />
26,4<br />
25,3<br />
25,8<br />
26,5<br />
28,2<br />
45° 3,70 5,90 10,60 0,50 3,30 27,9<br />
30° 5,20 5,00 10,25 0,35 3,30 34,6<br />
1) Breite der Fahrgasse für Einbahnverkehr,<br />
für Gegenverkehr Tabelle 4 bea<strong>ch</strong>ten<br />
2) Flä<strong>ch</strong>e pro Parkfeld<br />
Flä<strong>ch</strong>e des Parkfeldes (für Komfortstufe A bzw. C)<br />
und Flä<strong>ch</strong>e der halben Fahrgasse neben Parkfeld<br />
* Ausnahmefall<br />
1) Largeur de l’allée de circulation à sens unique,<br />
voir tableau 4 pour une circulation à double sens<br />
2) Surface par case de stationnement<br />
Surface de la case de stationnement (pour niveau<br />
de confort A resp. C) plus surface de la moitié de l’allée<br />
de circulation en prolongement de la case de stationnement<br />
* Cas exceptionnel<br />
Tab.6<br />
Tab. 3<br />
Minimale Abmessungen der S<strong>ch</strong>räg- und Senkre<strong>ch</strong>tparkfelder<br />
in Abhängigkeit der Komfortstufen<br />
Minimale Abmessungen der S<strong>ch</strong>räg- und Senkre<strong>ch</strong>tparkfelder (VSS-Norm)<br />
Tab. 3<br />
Dimensions minimales des cases de stationnement<br />
obliques ou perpendiculaires en fonction des niveaux<br />
de confort<br />
Die minimalen Fahrgassenbreiten werden dur<strong>ch</strong> das Befahren<br />
und das Begehen, jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong> das Manövrieren<br />
bestimmt. In Tabelle 3 sind die Breiten für Einbahnverkehr<br />
enthalten. Die minimalen Breiten für Gegenverkehr sowie in<br />
Kehren sind in Tabelle 4 angegeben.<br />
Les largeurs minimales des allées de circulation sont déterminées<br />
par la circulation des véhicules et piétons et non par<br />
les manœuvres. Le tableau 3 comporte les largeurs minimales<br />
pour la circulation à sens unique et le tableau 4 celles<br />
pour la circulation à double sens et en boucle.<br />
<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek
<strong>wegebau</strong> | 32<br />
640 291a 14<br />
Minimale Fahrgassenbreiten für S<strong>ch</strong>räg- und Senkre<strong>ch</strong>tparkierung in Abhängigkeit der Komfortstufen<br />
Largeurs minimales des allées de circulation pour le stationnement oblique ou perpendiculaire en fonction<br />
des niveaux de confort<br />
Komfortstufe<br />
Niveau de confort<br />
A, B<br />
C<br />
Verkehrsart<br />
Type de circulation<br />
Einbahnverkehr<br />
Circulation à sens unique<br />
Gegenverkehr<br />
Circulation à double sens<br />
Einbahnverkehr<br />
Circulation à sens unique<br />
Gegenverkehr<br />
Circulation à double sens<br />
Breite der Fahrgasse<br />
Largeur de l’allée de circulation<br />
F [m]<br />
Breite der Fahrgasse in Kehren<br />
Largeur de l’allée de circulation<br />
en boucle<br />
Fk [m]<br />
3,00 3,40<br />
5,00 5,40<br />
3,30 3,70<br />
5,60 6,00<br />
Tab. 4<br />
Minimale Fahrgassenbreiten für S<strong>ch</strong>räg- und Senkre<strong>ch</strong>tparkierung<br />
in Abhängigkeit der Komfortstufen<br />
Tab. 4<br />
Largeurs minimales des allées de circulation pour<br />
le stationnement oblique ou perpendiculaire en fonction<br />
des niveaux de confort<br />
13 Parkfelder für Behinderte<br />
Die Parkfelder für Behinderte sind speziell zu bezei<strong>ch</strong>nen.<br />
Ihre Breite beträgt bei Senkre<strong>ch</strong>tparkierung 3,50 m. Drei<br />
normale S<strong>ch</strong>rägparkfelder entspre<strong>ch</strong>en zwei Parkfeldern für<br />
Behinderte.<br />
14 Parkfelder für Kleinwagen<br />
Um Flä<strong>ch</strong>e zu sparen und um Restflä<strong>ch</strong>en auszunützen,<br />
können spezielle Parkfelder für Kleinwagen angeordnet<br />
werden. Die Werte in der Tabelle sind dur<strong>ch</strong> das Minimalfahrzeug<br />
bestimmt (Länge 2,50 m, Breite 1,52 m, Wendekreisradius<br />
4,35 m). Es können au<strong>ch</strong> Parkfelder mit Abmessungen<br />
zwis<strong>ch</strong>en jenen aus der Tabelle 5 und 6 und jenen<br />
aus den Tabellen 2 und 3 angewendet werden.<br />
13 Cases de stationnement pour handicapés<br />
Les cases de stationnement pour handicapés doivent être<br />
désignées spécialement. En cas de stationnement perpendiculaire,<br />
leur largeur est de 3,50 m. Trois cases de stationnement<br />
obliques normales correspondent à deux cases de<br />
stationnement pour handicapés.<br />
14 Cases de stationnement pour petits véhicules<br />
Afin d’économiser de l’espace et d’utiliser les surfaces résiduelles,<br />
des cases de stationnement spéciales pour petits<br />
véhicules peuvent être prévues. Les valeurs données correspondent<br />
à un véhicule minimal (longueur 2,50 m, largeur<br />
1,52 m, rayon de braquage 4,35 m). Des cases de stationnement<br />
de dimensions comprises entre celles des tableaux<br />
5 et 6 et celles des tableaux 2 et 3 sont également permises.<br />
Tab. 7<br />
Minimale Abmessungen der Längsparkfelder für Kleinwagen in Abhängigkeit der Komfortstufen<br />
Dimensions minimales des cases de stationnement longitudinales pour petits véhicules en fonction<br />
des niveaux de confort<br />
Komfortstufe<br />
Niveau<br />
de confort<br />
Länge eines<br />
Parkfeldes<br />
Longueur<br />
d’une case de<br />
stationnement<br />
Länge eines Randparkfeldes<br />
Longueur d’une case<br />
de stationnement en extrémité<br />
Breite eines<br />
Parkfeldes<br />
Largeur<br />
d’une case de<br />
stationnement<br />
Breite des<br />
Überhangstreifens<br />
Largeur<br />
de la surface<br />
de débord<br />
Breite der<br />
Fahrgasse<br />
Largeur<br />
de l’allée de<br />
circulation<br />
L [m] Lr1 [m] Lr2 [m] b [m] U [m] F [m] 1)<br />
A 3,70 2,80 4,30 1,80 0,20 3,00<br />
B 4,00 2,80 4,60 1,80 0,20 3,00<br />
1) Minimale Fahrgassenbreite für Personenwagen<br />
im Einbahnverkehr (siehe Tabelle 4)<br />
Tab. 5<br />
Minimale Abmessungen der Längsparkfelder für Kleinwagen<br />
in Abhängigkeit der Komfortstufen (siehe Abbildung 5)<br />
1) Largeur minimale d’une allée de circulation à sens<br />
unique pour les voitures de tourisme (voir tableau 4)<br />
Minimale Farhgassenbreiten für S<strong>ch</strong>räg- und Senkre<strong>ch</strong>tparkierung (VSS Norm)<br />
Tab. 5<br />
Dimensions minimales des cases de stationnement<br />
longitudinales pour petits véhicules en fonction des<br />
niveaux de confort (voir figure 5)<br />
<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek
<strong>wegebau</strong> | 33<br />
Ausrundungen von Wannen und Kuppen<br />
Bei Fahrwegen zu Parkplätzen (30 km/h), werden normalerweise keine Kuppen und Wannen wie im Strassenbau<br />
eingesetzt. Es muss ledigli<strong>ch</strong> das Aufsetzen des Fahrzeugs verhindert werden. Bis maximal 6 Prozent ist dies<br />
gewährleistet. Grundsätzli<strong>ch</strong> sollte daher kein grösseres Längsgefälle als ±6% eingeplant werden. Um einen<br />
optimalen Wasserabfluss si<strong>ch</strong>erzustellen, sollten Fahrwege mit einem einseitigen oder da<strong>ch</strong>förmigen Gefälle von<br />
2.5 - 3.0% ausgebildet werden.<br />
Falls das vertikale Längsgefälle grösser als 6% ist, gelten folgende Werte:<br />
Kuppe: Rv min = 20m<br />
Wanne: Rv min = 40m<br />
+ 4%<br />
- 5%<br />
- 5%<br />
+ 4%<br />
Abb. 33<br />
Effekte von Gefällewe<strong>ch</strong>sel<br />
Abs<strong>ch</strong>lüsse und Radans<strong>ch</strong>läge<br />
Der Rand zwis<strong>ch</strong>en dem Stellplatz und der Bepflanzung bzw. Ers<strong>ch</strong>liessungsweg kann unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong><br />
ausgebildet sein. Eine Erhöhung der Randberei<strong>ch</strong>e hat den Vorteil, dass Bes<strong>ch</strong>ädigungen an Bäumen und eine<br />
Verdi<strong>ch</strong>tungen des Wurzelberei<strong>ch</strong>s verhindert werden. Die Erhöhung der Bordkante in Form eines Bordsteins<br />
sollte 0.08m betragen. Man spri<strong>ch</strong>t in diesem Zusammenhang au<strong>ch</strong> von einem Überhangstreifen. Die Breite des<br />
Überhangstreifens ist mit 0.70 m festgelegt.<br />
Man<strong>ch</strong>mal trifft man bei Parkplätzen auf Radans<strong>ch</strong>läge. Es handelt si<strong>ch</strong> dabei meist um Betonfertigteile,<br />
man<strong>ch</strong>mal farbig, auf dem Belag fixiert, die das Überfahren des Parkfeldrands verhindern sollen. Diese Elemente<br />
sind aber ni<strong>ch</strong>t empfehlenswert, da sie Stolperkanten und S<strong>ch</strong>mutzfallen darstellen. Ausserdem behindern sie die<br />
S<strong>ch</strong>neeräumarbeiten.<br />
<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek
<strong>wegebau</strong><br />
| 34<br />
Flä<strong>ch</strong>enbedarf für Kurven<br />
Fahrbahnbreiten und Kurvenradien<br />
Die Fahrbahnbreiten (je Fahrspur) und die entspre<strong>ch</strong>enden Kurvenradien können anhand der Tabelle<br />
(Abb. 30) ermittelt werden.<br />
Bsp. Privatparkplatz für PKW<br />
Ausgehend vom Einfahrtsquers<strong>ch</strong>nitt der Quartiersstrasse (3m pro Fahrspur) und der Fahrbahnbreite der<br />
einspurigen Zufahrt (3.3m) wird der Kreisbogenradius (2m) ermittelt.<br />
(Einfahrtsquers<strong>ch</strong>nitt und zugehörige Fahrbahnbreite sind immer auf der glei<strong>ch</strong>en Zeile ablesbar,der<br />
zugehörige Kreisbogenradius oberhalb der Fahrbahnbreite in der glei<strong>ch</strong>en Spalte.)<br />
2.50 2.50 2.50 2.50<br />
2.50 3.50<br />
Privatparkplatz<br />
private Zufahrt<br />
(1-spurig)<br />
6.00<br />
5.00<br />
R2.00<br />
Einfahrtsquers<strong>ch</strong>nitt<br />
Fahrbahnbreite<br />
3.30<br />
5.00<br />
R2.00<br />
R2.00<br />
E<br />
3.00<br />
Quartiersstrasse 30km/h<br />
Abb. 334 Fallbeispiel Eckausrundungen Personenwagen<br />
Mst. 1:200<br />
<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek
<strong>wegebau</strong> | 35<br />
Verfügbare<br />
Breite im<br />
Einfahrtsquers<strong>ch</strong>nitt<br />
Art der<br />
Eckausrundung<br />
Personenkraftwagen<br />
Ra = 5.75 m<br />
Lieferwagen<br />
Ra = 6.10 m<br />
Müllfahrzeug 2-a<strong>ch</strong>sig<br />
Ra= 7.80 m<br />
E<br />
[m]<br />
= Kreisbogen<br />
Kreisbogenradius R [m]<br />
Kreisbogenradius R [m]<br />
Kreisbogenradius R [m]<br />
Fahrbahnbreite Fahrbahnbreite<br />
Fahrbahnbreite<br />
2 4 6 8 10 12 2 4 6 8 10 12 2 4 6 8 10 12<br />
2.75 3.50 2.50 2.20 2.00 1.90 1.90 4.80 3.20 2.80 2.60 2.40 2.30 8.80 6.30 4.30 3.50 3.20 3.00<br />
3.00 3.30 2.40 2.20 2.00 1.90 1.90 4.40 3.20 2.80 2.60 2.40 2.30 7.60 5.30 3.90 3.40 3.10 3.00<br />
3.25 3.10 2.30 2.10 2.00 1.90 1.80 4.10 3.10 2.70 2.50 2.40 2.30 6.90 4.70 3.70 3.40 3.10 2.90<br />
3.50 3.00 2.30 2.10 2.00 1.90 1.80 3.90 3.00 2.70 2.50 2.40 2.30 6.30 4.40 3.60 3.30 3.00 2.90<br />
3.75 2.80 2.20 2.00 1.90 1.90 1.80 3.70 2.90 2.60 2.50 2.30 2.30 5.90 4.20 3.50 3.20 3.00 2.90<br />
4.00 2.80 2.20 2.00 1.90 1.90 1.80 3.60 2.90 2.60 2.40 2.30 2.20 5.70 4.20 3.40 3.20 3.00 2.90<br />
4.50 2.60 2.20 2.00 1.90 1.90 1.80 3.40 2.80 2.50 2.40 2.30 2.20 5.00 3.90 3.30 3.10 2.90 2.80<br />
4.75 2.50 2.10 2.00 1.90 1.80 1.80 3.30 2.70 2.50 2.40 2.30 2.20 4.80 3.80 3.30 3.10 2.90 2.80<br />
5.50 2.30 2.00 1.90 1.90 1.80 1.80 3.00 2.60 2.40 2.30 2.30 2.20 4.40 3.60 3.20 3.00 2.80 2.80<br />
6.50 2.20 2.00 1.90 1.80 1.80 1.80 2.80 2.50 2.30 2.30 2.20 2.20 4.00 3.40 3.00 2.90 2.80 2.70<br />
Quelle: Empfehlungen für die Anlage von Ers<strong>ch</strong>liessungsstrassen, Fors<strong>ch</strong>ungsgesells<strong>ch</strong>aft für Strassen- und Verkehrswesen, 1995, S.59<br />
Tab.8 Erforderli<strong>ch</strong>e Fahrbahnbreiten bei unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Eckausrundungen und Bemessungsfahrzeugen<br />
<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek
<strong>wegebau</strong> | 36<br />
640 291a 19<br />
Sa (Ra =∞)<br />
Sa Fe<br />
Ra<br />
We<br />
S Ri<br />
Über<br />
45°<br />
Fm<br />
gangsbogen<br />
Courbe de raccordement<br />
5,00<br />
Fe<br />
(Ra =∞)<br />
S<br />
Fe<br />
Fm<br />
Ra<br />
Ri<br />
S<br />
Sa<br />
We<br />
Breite der Fahrbahn<br />
Zwis<strong>ch</strong>enbreite Fm = 0,5 ⋅ {Fe + Fe (Ra = ∞)}<br />
Aussenradius des Fahrweges<br />
Innenradius des Fahrweges<br />
Breite des inneren S<strong>ch</strong>rammbords<br />
Breite des äusseren S<strong>ch</strong>rammbords<br />
Li<strong>ch</strong>te Breite des Fahrweges<br />
Fe<br />
Fm<br />
Ra<br />
Ri<br />
S<br />
Sa<br />
We<br />
Largeur de la <strong>ch</strong>aussée<br />
Largeur intermédiaire Fm = 0,5 ⋅ {Fe + Fe (Ra = ∞)}<br />
Rayon extérieur de la voie de liaison<br />
Rayon intérieur de la voie de liaison<br />
Largeur de la bordure intérieure de protection<br />
Largeur de la bordure extérieure de protection<br />
Largeur libre de la voie de liaison<br />
Abb. 9<br />
Definition der geometris<strong>ch</strong>en Elemente für Fahrwege<br />
in Kurven mit Einbahnverkehr<br />
Fig. 9<br />
Définition des éléments géométriques pour des voies<br />
de liaison à sens unique en courbe<br />
Minimale Abmessungen [m] der Fahrwege in Kurven mit Einbahnverkehr in Abhängigkeit der Komfortstufen<br />
Dimensions minimales [m] des voies de liaison à sens unique en courbe en fonction des niveaux de confort<br />
Komfortstufe<br />
Niveau<br />
de confort<br />
A<br />
B<br />
C<br />
Geometris<strong>ch</strong>es Element<br />
Elément géométrique<br />
Breite des äusseren S<strong>ch</strong>rammbords<br />
Largeur de la bordure extérieure<br />
de protection<br />
Breite der Fahrbahn<br />
Largeur de la <strong>ch</strong>aussée<br />
Li<strong>ch</strong>te Breite des Fahrweges<br />
Largeur libre de la voie de liaison<br />
Breite des äusseren S<strong>ch</strong>rammbords<br />
Largeur de la bordure extérieure<br />
de protection<br />
Breite der Fahrbahn<br />
Largeur de la <strong>ch</strong>aussée<br />
Li<strong>ch</strong>te Breite des Fahrweges<br />
Largeur libre de la voie de liaison<br />
Breite des äusseren S<strong>ch</strong>rammbords<br />
Largeur de la bordure extérieure<br />
de protection<br />
Breite der Fahrbahn<br />
Largeur de la <strong>ch</strong>aussée<br />
Li<strong>ch</strong>te Breite des Fahrweges<br />
Largeur libre de la voie de liaison<br />
Abkürzung<br />
Abréviation<br />
Aussenradius des Fahrweges (Ra)<br />
Rayon extérieur de la voie de liaison (Ra)<br />
∞ 20 m 15 m 12 m 10 m 9 m 8 m 7 m<br />
Sa 0,20 0,20 0,25 0,30 0,40 0,45 0,50 0,55<br />
Fe 2,50 2,70 2,80 2,90 3,00 3,05 3,10 3,25<br />
We 2,90 3,10 3,25 3,40 3,60 3,70 3,80 4,00<br />
Sa 0,20 0,20 0,25 0,30 0,40 0,45 0,50<br />
Fe 2,50 2,75 2,90 3,05 3,15 3,25 3,30<br />
We 2,90 3,15 3,35 3,55 3,75 3,90 4,00<br />
Sa 0,20 0,25 0,35 0,45 0,55 0,60<br />
Fe 2,80 3,20 3,35 3,60 3,70 3,85<br />
We 3,20 3,65 3,90 4,25 4,45 4,65<br />
Tab.9<br />
Tab. 9<br />
Minimale Abmessungen der Fahrwege in Kurven mit Einbahnverkehr<br />
in Abhängigkeit der Komfortstufen<br />
Minimale Abmessungen der Fahrwege in Kurven mit Einbahnverkehr (VSS Norm)<br />
Tab. 9<br />
Dimensions minimales des voies de liaison à sens unique<br />
en courbe en fonction des niveaux de confort<br />
<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek
<strong>wegebau</strong> | 37<br />
640 291a 20<br />
Sa (Ra = ∞)<br />
Wg<br />
S<br />
Fm<br />
Über gangsbogen<br />
Courbe de raccordement<br />
Über<br />
gangsbogen<br />
Courbe de raccordement<br />
Fg<br />
(Ra = ∞)<br />
S<br />
Sa Fg Ri<br />
45°<br />
Ra<br />
8,00<br />
Fg<br />
Fm<br />
Ra<br />
Ri<br />
S<br />
Sa<br />
Wg<br />
Breite der Fahrbahn<br />
Zwis<strong>ch</strong>enbreite Fm = 0,5 · {Fg + Fg (Ra = ∞)}<br />
Aussenradius des Fahrweges<br />
Innenradius des Fahrweges<br />
Breite des inneren S<strong>ch</strong>rammbords<br />
Breite des äusseren S<strong>ch</strong>rammbords<br />
Li<strong>ch</strong>te Breite des Fahrweges<br />
Fg<br />
Fm<br />
Ra<br />
Ri<br />
S<br />
Sa<br />
Wg<br />
Largeur de la <strong>ch</strong>aussée<br />
Largeur intermédiaire Fm = 0,5 · {Fg + Fg (Ra = ∞)}<br />
Rayon extérieur de la voie de liaison<br />
Rayon intérieur de la voie de liaison<br />
Largeur de la bordure intérieure de protection<br />
Largeur de la bordure extérieure de protection<br />
Largeur libre de la voie de liaison<br />
Abb. 10<br />
Definition der geometris<strong>ch</strong>en Elemente für Fahrwege<br />
in Kurven mit Gegenverkehr<br />
Fig. 10<br />
Définition des éléments géométriques pour des voies<br />
de liaison à double sens en courbe<br />
Tab.10<br />
Minimale Abmessungen [m] der Fahrwege in Kurven mit Gegenverkehr in Abhängigkeit der Komfortstufen<br />
Dimensions minimales [m] des voies de liaison à double sens en courbe en fonction des niveaux de confort<br />
Komfortstufe<br />
Niveau<br />
de confort<br />
A<br />
B<br />
C<br />
Geometris<strong>ch</strong>es Element<br />
Elément géométrique<br />
Breite des äusseren S<strong>ch</strong>rammbords<br />
Largeur de la bordure extérieure<br />
de protection<br />
Breite der Fahrbahn<br />
Largeur de la <strong>ch</strong>aussée<br />
Li<strong>ch</strong>te Breite des Fahrweges<br />
Largeur libre de la voie de liaison<br />
Breite des äusseren S<strong>ch</strong>rammbords<br />
Largeur de la bordure extérieure<br />
de protection<br />
Breite der Fahrbahn<br />
Largeur de la <strong>ch</strong>aussée<br />
Li<strong>ch</strong>te Breite des Fahrweges<br />
Largeur libre de la voie de liaison<br />
Breite des äusseren S<strong>ch</strong>rammbords<br />
Largeur de la bordure extérieure<br />
de protection<br />
Breite der Fahrbahn<br />
Largeur de la <strong>ch</strong>aussée<br />
Li<strong>ch</strong>te Breite des Fahrweges<br />
Largeur libre de la voie de liaison<br />
Tab. 10<br />
Minimale Abmessungen der Fahrwege in Kurven mit<br />
Gegenverkehr in Abhängigkeit der Komfortstufen<br />
Abkürzung<br />
Abréviation<br />
Aussenradius des Fahrweges (Ra)<br />
Rayon extérieur de la voie de liaison (Ra)<br />
∞ 20 m 15 m 12 m 10 m<br />
Sa 0,20 0,20 0,25 0,30 0,40<br />
Fg 4,80 5,30 5,60 5,90 6,30<br />
Wg 5,20 5,70 6,06 6,40 6,90<br />
Sa 0,20 0,20 0,25 0,30 0,40<br />
Fg 4,80 5,35 5,70 6,05 6,50<br />
Wg 5,20 5,75 6,15 6,55 7,10<br />
Sa 0,20 0,25 0,35 0,45<br />
Fg 5,40 6,35 6,95 7,65<br />
Wg 5,80 6,80 7,50 8,30<br />
Tab. 10<br />
Dimensions minimales des voies de liaison à double sens<br />
en courbe en fonction des niveaux de confort<br />
Minimale Abmessungen der Fahrwege in Kurven mit Gegenverkehr (VSS Norm)<br />
<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek
1.00<br />
1.00<br />
1.00<br />
1.00<br />
<strong>wegebau</strong> | 38<br />
Wendeanlagen<br />
Übersi<strong>ch</strong>t über gängige Wendeanlagen na<strong>ch</strong> SN 640 052<br />
Wendes<strong>ch</strong>leife symmetris<strong>ch</strong><br />
22.00<br />
R 11.00<br />
22.00<br />
22.00<br />
7.00<br />
22.00<br />
R 9.00<br />
R 11.00<br />
R 11.00<br />
2.40<br />
32.00<br />
17.60<br />
22.00<br />
6.00<br />
22.00<br />
7.00<br />
7.00<br />
R 9.00<br />
R 9.00<br />
14.35<br />
1.00<br />
1.00<br />
1.65<br />
R 20.00<br />
25.00<br />
9.00<br />
25.00<br />
R 15.00<br />
32.00<br />
12.00<br />
R 20.00<br />
6.00 4.00 1.80 2.20<br />
6.00 3.00<br />
1.25<br />
1.75<br />
2.00 19.00 2.00<br />
2.00 15.50 2.00<br />
1.00<br />
2.00<br />
1.00<br />
2.00<br />
5.00<br />
R 6.50<br />
5.00<br />
R 6.50<br />
7.65<br />
22.40<br />
11.80<br />
23.30<br />
R 13.00<br />
R 12.00<br />
6.50<br />
2.40<br />
17.60<br />
6.00<br />
14.35<br />
R 15.00<br />
1.65<br />
12.00<br />
9.00<br />
6.00 4.00 4.00 1.80 2.20 1.80 6.00 2.20<br />
6.00 6.00 3.00 3.00 1.75<br />
1.75<br />
1.25<br />
2.00 19.00 2.00<br />
2.00 19.00 2.00<br />
2.00 15.50 2.00<br />
2.00 15.50 2.00<br />
5.00<br />
22.40<br />
1.00<br />
2.00<br />
2.00<br />
R 6.50<br />
5.00<br />
23.30<br />
1.00<br />
R 6.50<br />
11.80<br />
17.60<br />
6.00<br />
14.35<br />
2.40<br />
32.00<br />
25.00<br />
R 15.00<br />
1.65<br />
R 20.00<br />
12.00<br />
9.00<br />
Abb. 35 Wendes<strong>ch</strong>leife symmetris<strong>ch</strong> für 10m-Lw<br />
Abb. 36 Wendes<strong>ch</strong>leife symmetris<strong>ch</strong> für 8m-Lw<br />
Wendehammer links<br />
1.25<br />
5.00<br />
22.40<br />
1.00<br />
2.00<br />
R 6.50<br />
23.30<br />
1.00<br />
5.00<br />
2.00<br />
R 6.50<br />
7.65<br />
7.65<br />
9.75<br />
R 6<br />
11.80<br />
9.75<br />
9.75<br />
R 13.00<br />
R 13.00<br />
8.60 3.40<br />
6.00<br />
R 12.00<br />
7.60<br />
R 12.00<br />
6.00<br />
1.00<br />
1.00<br />
6.50<br />
6.50<br />
1.00<br />
1.00<br />
8.60 8.60 3.40 3.40<br />
6.00<br />
6.00<br />
7.60<br />
7.60<br />
6.00<br />
6.00<br />
1.00<br />
1.00<br />
1.00<br />
1.00<br />
1.00<br />
1.00<br />
1.00<br />
1.00<br />
Abb. 37 Wendehammer links für 10m-Lw<br />
Abb. 38 Wendehammer links für 8m-Lw<br />
<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek
1.00 10.50 9.00<br />
<strong>wegebau</strong> | 39<br />
5.00<br />
2.00<br />
Wendehammer symmetris<strong>ch</strong><br />
2.00 15.00 2.00<br />
2.00<br />
2.00 20.00 2.00<br />
23.30<br />
8.25<br />
1.00<br />
R 6.50<br />
1.50<br />
.00<br />
3.90<br />
15.00<br />
5.00<br />
R 5.50<br />
2.85<br />
4.00<br />
6.00<br />
6.00<br />
1.60 2.90<br />
6.00<br />
4.00 3.00<br />
1.00<br />
Abb. 39 Wendehammer symmetris<strong>ch</strong> für 10m-Lw<br />
Abb. 40 Wendehammer symmetris<strong>ch</strong> für 8m-Lw<br />
Wendes<strong>ch</strong>leife Parkplatz<br />
1.00 24.50<br />
1.00<br />
9.00<br />
25.00<br />
14.35<br />
23.00<br />
1.65<br />
2.00<br />
2.00 15.00 2.00<br />
2.00<br />
2.00 20.00 2.00<br />
R 6.50<br />
<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek<br />
23.30<br />
8.25<br />
5.00<br />
1.00<br />
32.00<br />
6.00<br />
1.00<br />
6.00<br />
6.00<br />
1.50<br />
6.00<br />
1.00<br />
R 9.00<br />
1.00 10.50 9.00<br />
5.00<br />
Abb. 41 S<strong>ch</strong>leife in einem Parkplatz für 8 & 10m-Lw
<strong>wegebau</strong> | 40<br />
Minikreisel<br />
Anwendungsgrundsätze<br />
- hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> bei siedlungsorientierten Strassen<br />
- insbesondere zur Verkehrsberuhigung<br />
- Ges<strong>ch</strong>windigkeiten 20-30 km/h<br />
Konstruktive Entwurfsri<strong>ch</strong>tlinien für Minikreisel: Vors<strong>ch</strong>riften der S<strong>ch</strong>weizer Normenvereinigung<br />
- SNV 640 263 Knoten mit Kreisverkehr<br />
Aussendru<strong>ch</strong>messer<br />
- Minikreisel mit überfahrbarer Mittelinsel: 14-20m<br />
- Minikreisel mit teilweise überfahrbarer Mittelinsel: 18-24m<br />
Kreiselmittelpunkt und Anordnung der Kreiselarme<br />
- Der Kreiselmittelpunkt soll si<strong>ch</strong> mögli<strong>ch</strong>st nah am S<strong>ch</strong>nittpunkt sämtli<strong>ch</strong>er A<strong>ch</strong>sen der Kreiselarme<br />
befinden<br />
- Anordnung der Kreiselarme muss die Mögli<strong>ch</strong>keit von Dur<strong>ch</strong>fahrten ohne Ablenkung verhindern<br />
- Einfahrtswinkel muss so gewählt werden, dass ein tangentiales Einfahren auf die Kreiselfahrbahn<br />
verhindert wird<br />
- Minimaler Winkel zwis<strong>ch</strong>en zwei Knotenarmen = min. 30 Grad<br />
- Einfahrt einstreifig 3-4m, zweistreifig 5m<br />
- Ausfahrt einstreifig 4-5m<br />
Breite der Kreiselfahrbahn<br />
- Einfahrt einstreifig 3-4m, zweistreifig 5m<br />
- Ausfahrt einstreifig 4-5m<br />
<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek
<strong>wegebau</strong> | 41<br />
Literatur<br />
- Bundesverband der deuts<strong>ch</strong>en Ziegelindustrie. Ziegel Bauberatung. Bonn: 1990.<br />
- Dittmann & Dittmann. Parkplätze, Arbeitsblätter für die Bauleitplanung Nr.11. Hrsg. Oberste Baubehörde,<br />
Bayeris<strong>ch</strong>es Staatsministerium des Inneren, Mün<strong>ch</strong>en, 1990.<br />
- Dt. Institut für Normung. Bauleistungen 12 VOB/StLB/STLK. Berlin: Beuth Verlag, 1980.<br />
- Fors<strong>ch</strong>ungsgesells<strong>ch</strong>aft für Strassen und Verkehrswesen. Empfehlung für die Anlage von<br />
Ers<strong>ch</strong>liessungsstrassen. Köln: 1985, 1995.<br />
- Lehr, Ri<strong>ch</strong>ard.Tas<strong>ch</strong>enbu<strong>ch</strong> für den Garten- und Lands<strong>ch</strong>aftsbau. Berlin: P. Parey, 1981.<br />
- Niesel, A. Bauen mit Grün. Berlin: P. Parey, 1990<br />
- Normalien für den Bau von Entwässerungsanlagen und Strassen. Tiefbauamt der Stadt Züri<strong>ch</strong><br />
- Prinz, Dieter. Städtebau. Stuttgart: Kohlhammer, 1980<br />
- S<strong>ch</strong>mid, P. Te<strong>ch</strong>nik im Grünflä<strong>ch</strong>enbau. Rapperswil: Vorlesungsscript ITR, 1990.<br />
- Wimmer, C.A. Pflastermosaike in Berlin (W). Diplomarbeit TU Berlin, 1982.<br />
- Felkel, Lothar. Monokornmörtel-S<strong>ch</strong>nell und si<strong>ch</strong>er bauen. Naturstein 10/2006 S.24-26<br />
- Lanicca, Eri<strong>ch</strong>. Feu<strong>ch</strong>tigkeitsprobleme bei Pflaster und Plattenbelägen unter überda<strong>ch</strong>ten Flä<strong>ch</strong>en.<br />
NEUE LANDSCHAFT 9/10<br />
- Farbiger Asphalt als Gestaltungsmittel. Garten + Lands<strong>ch</strong>aft 1/2010 S.55<br />
- Landphair, Harlow C. Klatt Jr. Fred. Landscape Ar<strong>ch</strong>itecture Construction. Departement of Landscape<br />
Ar<strong>ch</strong>itecture Texas A&M University. 1979<br />
Literatur zum Thema dur<strong>ch</strong>lässige Pflastersysteme:<br />
- Bundesverband Deuts<strong>ch</strong>e Beton- und Fertigteilindustrie e.V., Dr. S. Borgwardt. Versickerungsfähige<br />
Pflastersysteme aus Beton. Bonn: 1997.<br />
- Bundesverband Deuts<strong>ch</strong>e Beton- und Fertigteilindustrie e.V., Dr. S. Borgwardt. Geeigneter Oberbau für<br />
wasserdur<strong>ch</strong>lässiges Pflaster. Bonn: 1995. Sonderdruck aus BETONWERK + FERTIGTEIL - TECHNIK<br />
BFT, Heft 3/95, Bauverlag GmbH.<br />
- Bundesverband Deuts<strong>ch</strong>e Beton- und Fertigteilindustrie e.V., Dr. S. Borgwardt. Leistungsfähigkeit und<br />
Einsatzmögli<strong>ch</strong>keit versickerungsfähiger Pflastersysteme. Bonn: 1997. Sonderdruck aus<br />
BETONWERK + FERTIGTEIL - TECHNIK BFT, Heft 3/97, Bauverlag GmbH.<br />
- CREABETON. Te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Wegleitung für wasserdur<strong>ch</strong>lässige Pflastersysteme. Rickenba<strong>ch</strong>: 1995.<br />
- SIA 318<br />
<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek