13.05.2015 Aufrufe

wegebau | http://technikseiten.hsr.ch Einleitung 2 Bautechnische ...

wegebau | http://technikseiten.hsr.ch Einleitung 2 Bautechnische ...

wegebau | http://technikseiten.hsr.ch Einleitung 2 Bautechnische ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>wegebau</strong> | <strong>http</strong>://<strong>te<strong>ch</strong>nikseiten</strong>.<strong>hsr</strong>.<strong>ch</strong><br />

<strong>Einleitung</strong> 2<br />

Baute<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Anforderungen und Bauweisen 2<br />

Frostsi<strong>ch</strong>erheit von Sanden und Kiesen 2<br />

Untergrund / Unterbau 2<br />

Oberbau 3<br />

S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>taufbau des Oberbaus 3<br />

Wassergebundene / begrünte Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten 5<br />

Chaussierung 5<br />

S<strong>ch</strong>otterrasen 6<br />

Weitere Chaussierungen 7<br />

Saibro 7<br />

Stabilizer 8<br />

Hartbeläge 10<br />

Natursteinpflästerung 10<br />

Betonsteinpflästerung 11<br />

Wasserdur<strong>ch</strong>lässige Pflastersysteme 12<br />

Pflasterklinker 14<br />

Natursteinplatten 15<br />

Betonplatten 16<br />

Betondecken 17<br />

Asphaltdecken 19<br />

Randabs<strong>ch</strong>lüsse 27<br />

Bundstein / Bord- und Wasserstein 27<br />

Stellriemen und Stellplatten 27<br />

Konstruktive Entwurfsri<strong>ch</strong>tlinien 28<br />

Wegbreiten 28<br />

Gefälle 28<br />

Parkplätze 29<br />

Anordnung un Dimension 29<br />

Horizontales Layout 29<br />

Vertikales Layout 29<br />

Ausrundungen von Wannen und Kuppen 33<br />

Abs<strong>ch</strong>lüsse und Radans<strong>ch</strong>läge 33<br />

Flä<strong>ch</strong>enbedarf für Kurven 34<br />

Fahrbahnbreiten und Kurvenradien 34<br />

Wendeanlagen 38<br />

Wendes<strong>ch</strong>leife symmetris<strong>ch</strong> 38<br />

Wendehammer links 38<br />

Wendehammer symmetris<strong>ch</strong> 39<br />

Wendes<strong>ch</strong>leife Parkplatz 39<br />

Minikreisel 40<br />

Literatur 41


<strong>wegebau</strong> | 2<br />

<strong>Einleitung</strong><br />

Der Wegebau bes<strong>ch</strong>äftigt si<strong>ch</strong> mit der Dimensionierung (Entwurfsri<strong>ch</strong>tlinien), den baute<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Anforderungen<br />

und den Bauweisen von Verkehrsflä<strong>ch</strong>en wie etwa Fusswegen, Fussgängerzonen, Plätzen, Radwegen,<br />

Parkplätzen, Feuerwehrzufahrten, Zufahrtsstrassen etc.<br />

Baute<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Anforderungen und Bauweisen<br />

Frostsi<strong>ch</strong>erheit von Sanden und Kiesen<br />

S<strong>ch</strong>lämmkorn<br />

Siebkorn<br />

100<br />

Ton<br />

S<strong>ch</strong>luff Sand Kies Steine<br />

Fein- Mittel- Grob- Fein- Mittel- Grob-<br />

Fein- Mittel- Grob-<br />

0<br />

Massenanteile der Körner in % der Gesamtmenge<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

frostgefährdet<br />

gering frostgefährdet<br />

frostgefährdet<br />

bei U > 15<br />

frostsi<strong>ch</strong>er<br />

frostempfindli<strong>ch</strong><br />

10<br />

20<br />

30<br />

40<br />

50<br />

60<br />

70<br />

80<br />

10<br />

90<br />

0<br />

0.001 0.002 0.006 0.01 0.02 0.06 0.1 0.2 0.6 1 2 6 10 20 60 100<br />

100<br />

Abb. 1<br />

Korndur<strong>ch</strong>messer in mm<br />

Frostempfindli<strong>ch</strong>keit der Korngrössenberei<strong>ch</strong>e<br />

Untergrund / Unterbau<br />

Der Untergrund stellt den anstehenden Boden, der Unterbau stellt den Füllboden dar, auf dem die Verkehrsflä<strong>ch</strong>e<br />

erri<strong>ch</strong>tet werden soll. Der Unterbau wird au<strong>ch</strong> als verbesserter Untergrund bezei<strong>ch</strong>net.<br />

Untergrund / Unterbau müssen den baute<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Anforderungen des Erdbaus entspre<strong>ch</strong>en. Grundsätzli<strong>ch</strong> wird<br />

der Untergrund / Unterbau verdi<strong>ch</strong>tet und sodann eine Sohlenplanie für befestigte Flä<strong>ch</strong>en mit einer zulässigen<br />

Abwei<strong>ch</strong>ung von +/- 3 cm von der Sollhöhe hergestellt<br />

Bei Übergängen von Bauwerken (z.B. Tiefgaragendecke) zu gewa<strong>ch</strong>senem Boden können dur<strong>ch</strong> Senkungen<br />

in der Auffüllung an den Deckbelägen S<strong>ch</strong>äden entstehen. Um dies zu vermeiden setzt man S<strong>ch</strong>lepplatten ein.<br />

Diese sind bewegli<strong>ch</strong> mit dem Bauwerk verbunden und überdecken den aufgefüllten Berei<strong>ch</strong>.<br />

Deckbelag<br />

z.B. Tiefgaragendecke<br />

S<strong>ch</strong>leppplatte<br />

gewa<strong>ch</strong>sener Boden<br />

Auffüllung<br />

Abb. 2<br />

Einsatz von S<strong>ch</strong>leppplatten<br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


2.4.1.2 Bei der Wahl des Bodenbelages ist zu prüfen, ob die me<strong>ch</strong>anis<strong>ch</strong>e Festigkeit, die Beständigkeit gegen <strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>e<br />

und physikalis<strong>ch</strong>e Einwirkungen sowie die Haftung des Bodenbelages auf dem Unterbau bzw. der Fundations-<br />

oder Trags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />

<strong>wegebau</strong> | 3<br />

den zu erwartenden Belastungen entspri<strong>ch</strong>t und ob die Oberflä<strong>ch</strong>e den Anforderungen<br />

bezügli<strong>ch</strong> Ruts<strong>ch</strong>hemmung gere<strong>ch</strong>t wird.<br />

2.4.1.3 Bei ungenügender natürli<strong>ch</strong>er Versickerungsleistung ist unter wasserdur<strong>ch</strong>lässigen Belägen die Entwässerung<br />

der Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t und der Ausglei<strong>ch</strong>ss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t zu projektieren.<br />

2.4.1.4 Oberbau Für befahrbare Rampen gilt die Norm SN 640291a.<br />

2.4.1.6 Die statis<strong>ch</strong>en Rahmenbedingungen auf Dä<strong>ch</strong>ern sind zu berücksi<strong>ch</strong>tigen.<br />

Oberbau ist die Gesamtheit der S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten über dem Unterbau, wel<strong>ch</strong>e die Lasten des Verkehrs aufnehmen und<br />

2.4.2 verteilen. Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />

Der Oberbau unterteilt si<strong>ch</strong> in der Regel in 3 S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten: Filters<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t, Trags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t und Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t. In<br />

man<strong>ch</strong>en Fällen kann eine Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t und eine Sauberkeitss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t hinzukommen.<br />

2.4.2.1 Für die Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t ist ein wasserdur<strong>ch</strong>lässiges, frostsi<strong>ch</strong>eres Material zu wählen.<br />

2.4.2.2 Die Entspre<strong>ch</strong>end Mindestdicke der (verdi<strong>ch</strong>tet) Tragfähigkeit des frostsi<strong>ch</strong>eren des Untergrundes Oberbaues und der auf Nutzung frostempfindli<strong>ch</strong>en müssen mindestens Untergrund die / Unterbau S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tstärken sollte<br />

na<strong>ch</strong> der sia Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t 318 betragen: na<strong>ch</strong> Verdi<strong>ch</strong>tung gemäss Tabelle 2 eingehalten werden.<br />

Tabelle 2<br />

Nutzung<br />

Ni<strong>ch</strong>t befahrbare<br />

Flä<strong>ch</strong>en<br />

Lei<strong>ch</strong>t befahrene<br />

Flä<strong>ch</strong>en<br />

Stark befahrene<br />

Flä<strong>ch</strong>en<br />

Tragfähigkeit des Unterbaus<br />

Verkehrslastklasse Gering S1 Mittel S2 Ho<strong>ch</strong> S3<br />

na<strong>ch</strong> SN 640 480 ME 1<br />

ME 1<br />

ME 1<br />

6 – 15 MN/m 2 15 – 30 MN/m 2 30 – 60 MN/m 2<br />

ZP 0,30 m 0,20 m 0,10 m<br />

T1 0,50 m 0,30 m 0,20 m<br />

T2/T3 0,60 m 0,35 m 0,25 m<br />

2.4.3 Abb. Randabs<strong>ch</strong>lüsse<br />

3 SIA 318, Tragfähigkeit des Untergrundes<br />

2.4.3.1 Randabs<strong>ch</strong>lüsse sind na<strong>ch</strong> Norm SN 640 481 zu projektieren.<br />

2.4.3.2 S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>taufbau Randabs<strong>ch</strong>lüsse inkl. des Fundamentbeton Oberbaussind so dimensionieren, dass sie den Oberbau seitli<strong>ch</strong> stabilisieren<br />

und die auftretenden Verkehrslasten aufnehmen können.<br />

2.4.3.3 Bei der Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t Ausbildung wassergebundene von Randabs<strong>ch</strong>lüssen Decken (Chaussierungen) ist si<strong>ch</strong>erzustellen, dass Erdabs<strong>ch</strong>wemmungen aus angrenzenden<br />

- Netstaler / Juramergel / Saibro / Stabilizer<br />

Pflanzen-, Rasen- und Wiesenflä<strong>ch</strong>en vermieden werden.<br />

2.4.4 Hartbeläge<br />

Oberbau<br />

Untergrund<br />

Unterbau<br />

gebundene Trags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />

Pflästerungen<br />

- Naturstein / Beton<br />

Plattenbeläge<br />

- Naturstein / ni<strong>ch</strong>t befahrbare Betonplatten<br />

befahrbare grossformatige Betonplatten<br />

2.4.4.1 Pflästerungen sind na<strong>ch</strong> Norm SN 640 480, Plattenbeläge na<strong>ch</strong> Norm SN 640 482 zu projektieren.<br />

2.4.4.2 Betonsteine müssen die Mindestdicken gemäss Tabelle 3 aufweisen.<br />

Tabelle 3<br />

Nutzung<br />

begrünte Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten<br />

Asphalt, Ortbeton<br />

ungebundene Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t (inkl. Reinplanie)<br />

Ni<strong>ch</strong>t befahrbare<br />

Flä<strong>ch</strong>en Filters<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />

Lei<strong>ch</strong>t befahrene<br />

Flä<strong>ch</strong>en<br />

Stark befahrene<br />

Flä<strong>ch</strong>en<br />

Anstehender Boden/Füllboden<br />

Verkehrslastklasse<br />

na<strong>ch</strong> SN 640 480<br />

Betontrags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />

bituminöse Trags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />

Verbundsteine aus<br />

Beton<br />

Pflastersteine aus<br />

Beton<br />

Verbund- und Pflastersteine<br />

aus Sickerbeton<br />

ZP 40 mm 40 mm 60 mm<br />

T1 60 mm 80 mm 80 mm<br />

T2/T3 100 mm 120 mm 120 mm<br />

Abb. 4<br />

S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>taufbau<br />

10<br />

Filters<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t (Trenns<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t)<br />

SIA 318, Copyright © 200█ by SIA Zuri<strong>ch</strong><br />

Die Filters<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t besteht aus ungebundenem, frostsi<strong>ch</strong>erem Gemis<strong>ch</strong> (zB. Kiesgemis<strong>ch</strong>) mit einer Körnung von<br />

0/32 bis 0/45 oder aus Filtervlies. Sie verhindert den Transport von Bestandteilen aus dem Untergrund / Unterbau<br />

in höher gelegene S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten oder umgekehrt. Die Mindestdicke kann in der Regel mit 10 - 15 cm angegeben<br />

werden.<br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


<strong>wegebau</strong> | 4<br />

Trags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />

Gesamtheit des Oberbaus ohne Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t. Bei der Trags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t kann man zwis<strong>ch</strong>en ungebundener<br />

und gebundener Bauweisen unters<strong>ch</strong>eiden:<br />

1. Ungebundene Trags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten, Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten<br />

Ungebundenes Gemis<strong>ch</strong> (Kiesgemis<strong>ch</strong>)<br />

Ungebundenes Gemis<strong>ch</strong> der Körnung 0/45. Ungebro<strong>ch</strong>ene Körnung mit glatter, abgerundeter Form.<br />

Kiestrags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten eignen si<strong>ch</strong> für gering bis mittelstark belastete Verkehrsflä<strong>ch</strong>en und müssen bei<br />

optimalem Wassergehalt mit Rüttelplatten oder Vibrationswalzen eingebaut werden.<br />

Die Randausbildung sollte mit einer Neigung von 1: 2 erfolgen<br />

S<strong>ch</strong>ottertrags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />

Korngestuftes Gemis<strong>ch</strong> der Körnung 0 bis 45 mm. Gesteinsmaterial wird in Bre<strong>ch</strong>werken zu Körnungen<br />

mit abnehmender Korngrösse zerkleinert: S<strong>ch</strong>otter, Splitt, Bre<strong>ch</strong>sand und Gesteinsmehl.<br />

Gebro<strong>ch</strong>ene Körnungen besitzen eine höhere Tragfähigkeit, da si<strong>ch</strong> ihre unregelmässigen Oberflä<strong>ch</strong>en<br />

besser verkeilen als das bei den runden Oberflä<strong>ch</strong>en der ungebro<strong>ch</strong>enen Körnungen der Fall ist.<br />

Die optimale S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tdicke liegt bei 20 cm. Die optimale Randausbildung bei einer Neigung von 1 : 1,5 .<br />

2. Gebundene Trags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten<br />

Betontrags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />

Verwendung bei Flä<strong>ch</strong>en, die dur<strong>ch</strong> Lkw und Busverkehr belastet werden<br />

(z.B. Beton C25/30 XC4 Dmax32 Cl 0.1 C3, 35 cm, armiert) und unter<br />

Plattenbelägen (z.B. Beton C25/30 XC4 Dmax32 Cl 0.1 C3, 10 cm, armiert).<br />

Im Abstand von 5 Metern sind Diehnungsfugen vorzusehen.<br />

Bituminöse Trags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten, Heissmis<strong>ch</strong>trags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t (ACT)<br />

Korngestufte Mineralgemis<strong>ch</strong>e 0/22 von Splitt, Bre<strong>ch</strong>sand, Gesteinsmehl (Füller) in Verbindung mit<br />

bituminösen Bindemitteln. Bitumen entsteht als zähe oder halbfeste Masse hoher Klebefestigkeit bei der<br />

Destillation von Erdöl und ist biologis<strong>ch</strong> uns<strong>ch</strong>ädli<strong>ch</strong>.<br />

Einbau bei Temperaturen von 120 - 190 °C.<br />

S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tdicken siehe Baudetail Tiefbauamt Züri<strong>ch</strong><br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


<strong>wegebau</strong> | 5<br />

Wassergebundene / begrünte Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten<br />

Chaussierung<br />

Für Flä<strong>ch</strong>en und Wege mit natürli<strong>ch</strong>em, einfa<strong>ch</strong>em Charakter. Bei ri<strong>ch</strong>tiger Anwendung und Einbau stellt<br />

die wassergebundene Decke eine sinnvolle Alternative zu versiegelnden Belägen dar. Sie bedarf aber einer<br />

gewissen Pflege (z.B. Na<strong>ch</strong>streuen der Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t). Das minimale Gefälle von 1.5% sollte ni<strong>ch</strong>t unters<strong>ch</strong>ritten<br />

werden. Bei einem Oberflä<strong>ch</strong>engefälle über 6% sollte auf wassergebundene Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten verzi<strong>ch</strong>tet werden.<br />

Wi<strong>ch</strong>tig ist die Bereitstellung von Übergangsflä<strong>ch</strong>en (z.B. Naturstein-Pflasterbeläge) an Hauseingängen und zu<br />

anderen Belägen sowie die Einfassung (z.B. mit Mosaikpflaster) von Hoftöpfen und Ablaufrinnen auf Flä<strong>ch</strong>en mit<br />

wassergebundenen Decken, um Vers<strong>ch</strong>mutzungen und Bes<strong>ch</strong>ädigungen von Oberflä<strong>ch</strong>en zu vermeiden.<br />

Splitt 4/8, Bre<strong>ch</strong>sand 0/4, Rundkies 4/8*<br />

Bindiges Planiematerial** 0/15, 6-7cm***<br />

Kiesgemis<strong>ch</strong> 0/45, ME-Wert min. 800 kg/cm<br />

Einbau mas<strong>ch</strong>inell, Planiegenauigkeit +/-3cm<br />

* abstreuen, 0.5 bis 1cm<br />

**z.B. stark mergelhaltige Kiese wie Netstaler<br />

*** Reinplanie +/- 1cm in einem Arbeitsgang<br />

planieren, walzen, verdi<strong>ch</strong>ten, eins<strong>ch</strong>lämmen<br />

Sohlenplanie (Planum) mas<strong>ch</strong>inell<br />

mit Abwalzen, +/- 3cm<br />

Abb. 5<br />

Chaussierung, mögli<strong>ch</strong>er Aufbau<br />

Mögli<strong>ch</strong>er S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>taufbau:<br />

- Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t (Splitt 4-8 mm, Bre<strong>ch</strong>sand 0-4 mm, Rundkies 4-8 mm, Stärke: 0.5 - 1 cm),<br />

- Ausglei<strong>ch</strong>ss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t (bindige, stark mergelhaltige Kiese, z.B. Netstaler 0-16 mm, Stärke: 3-5 cm)<br />

- Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t (Kiesgemis<strong>ch</strong> 0-45mm, Stärke: ni<strong>ch</strong>t befahrbar 25cm, befahrbar 50 cm).<br />

Der Einbau erfolgt von Hand oder mit Verteilgeräten mit ans<strong>ch</strong>liessender Verdi<strong>ch</strong>tung dur<strong>ch</strong> Walzen bei<br />

günstigem Wassergehalt. Sämtli<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten inklusive Baugrund müssen wasserdur<strong>ch</strong>lässig sein, oder<br />

es müssen geeignete Entwässerungsmassnahmen getroffen werden, um Wasserpfützen zu vermeiden. Die<br />

Unebenheiten der Oberflä<strong>ch</strong>e auf einer 4 m Messstrecke dürfen ni<strong>ch</strong>t mehr als 1,5 cm betragen.<br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


<strong>wegebau</strong> | 6<br />

S<strong>ch</strong>otterrasen<br />

S<strong>ch</strong>otterwiesen eignen si<strong>ch</strong> vor allem für Flä<strong>ch</strong>en, die ni<strong>ch</strong>t ständig befahren werden, z.B. Plätze und Wege, die<br />

sporadis<strong>ch</strong> als Zufahrten und Parkflä<strong>ch</strong>en für Personenwagen dienen. Bei stärkerer Fundation können sie au<strong>ch</strong><br />

s<strong>ch</strong>weren Feuerwehr- und Zügelfahrzeugen als Zufahrt dienen.<br />

Je na<strong>ch</strong> Untergrundverfestigung und Fundation errei<strong>ch</strong>en sie vers<strong>ch</strong>iedene Tragfähigkeiten. Sie sind<br />

versickerungsfähig und besitzen eine ges<strong>ch</strong>lossene Vegetationsdecke, solange sie ni<strong>ch</strong>t ständiger Belastung<br />

ausgesetzt sind. Dur<strong>ch</strong> Bremsspuren und starke Gewi<strong>ch</strong>tsbelastungen können jedo<strong>ch</strong> Spurrillen und Pfützen<br />

entstehen. Ist der Untergrund verdi<strong>ch</strong>tet oder gar versumpft, so muss zuerst ein wasserdur<strong>ch</strong>lässiger Unterbau<br />

eingebra<strong>ch</strong>t werden. Mit armierenden Geotextilgeweben kann die Tragfähigkeit der Vegetationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t erhöht<br />

werden (s.a. Abb. 6 +7 ‚Geotextil S<strong>ch</strong>otterwiese‘).<br />

Die Ansaat sollte während der Vegetationszeit von Mai bis September erfolgen. Die angesäte Flä<strong>ch</strong>e darf<br />

während des Anwu<strong>ch</strong>ses weder befahren no<strong>ch</strong> begangen werden. Spät ausgesäte Flä<strong>ch</strong>en sind im ersten Winter<br />

no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t flä<strong>ch</strong>endeckend bewa<strong>ch</strong>sen. Die kahlen Stellen können dur<strong>ch</strong> eine Na<strong>ch</strong>saat im Frühjahr ges<strong>ch</strong>lossen<br />

werden. Dur<strong>ch</strong> eine magere Vegetationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t kann der Unterhalt auf ein Minimum bes<strong>ch</strong>ränkt werden.<br />

S<strong>ch</strong>otterrasen<br />

3 cm Splitt, 4/8<br />

S<strong>ch</strong>otterrasen Samenmis<strong>ch</strong>ung<br />

z.B OH-S<strong>ch</strong>otterrasenflora 30 g/m2<br />

Dünger im Jahr der Einsaat 20 g/m2<br />

10-15 cm 85% Kiesgemis<strong>ch</strong> 0/16 und<br />

15% Humus<br />

Vliesmatte, 220 g/m2<br />

Kiesgemis<strong>ch</strong> 0/45, Stärke 40-50 cm<br />

Abb. 56 Regel S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>taufbau S<strong>ch</strong>otterrasen<br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


<strong>wegebau</strong> | 7<br />

Weitere Chaussierungen<br />

Zur Stabilisierung der Chaussierungen können zusätzli<strong>ch</strong>e Bindemittel eingesetzt werden. Das Bindemittel erhöht<br />

die Festigkeit zwis<strong>ch</strong>en den einzelnen Kies- und Splittkörner. Auf dem Markt sind vers<strong>ch</strong>iedene Produkte zu<br />

finden. Diese werden in den meisten Fällen direkt mit dem Kies vermengt. Als Beispiel nennen wir Saibro und<br />

Stabilizer.<br />

Saibro<br />

Saibro steht für Festkies - ein fester, zementgebundener Oberflä<strong>ch</strong>enbelag mit der natürli<strong>ch</strong>en Ästhetik<br />

eines Kiesbelages. Saibro eignet si<strong>ch</strong> für Hausvorplätze, Zufahrten und harte Gartenflä<strong>ch</strong>en wie Wege und<br />

Sitzplätze. Besonders ges<strong>ch</strong>ätzt wird Saibro als Belagsart auf städtis<strong>ch</strong>en Plätzen, in öffentli<strong>ch</strong>en Grünflä<strong>ch</strong>en<br />

und Parkanlagen. Seine Vorzüge zeigen si<strong>ch</strong> dank den speziellen ästhetis<strong>ch</strong>en und wasserregulierenden<br />

Eigens<strong>ch</strong>aften in Kombination mit der Vegetation. Saibro eignet si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> als Belag von Parkierungs- und<br />

Verkehrsflä<strong>ch</strong>en mit lei<strong>ch</strong>tem Verkehrsaufkommen oder für Fahrradwege.<br />

Saibro besteht aus Gesteinskörnung (Rheinkies, Jurakies, regionale Kiese rund 4/8, 8/16 und gebro<strong>ch</strong>en 4/8,<br />

8/11), Bindemittel, Spezialbindemittel (Oels<strong>ch</strong>iefer*), Wasser und Zusatzmittel (Verzögerer/Bes<strong>ch</strong>leuniger).<br />

* Oels<strong>ch</strong>iefer sind tonige oder kalkige Sedimentgesteine mit bituminösen organis<strong>ch</strong>en Bestandteilen, aus wel<strong>ch</strong>en<br />

dur<strong>ch</strong> Erhitzen und ans<strong>ch</strong>liessender Kondensation S<strong>ch</strong>welöl gewonnen werden kann.<br />

Aufbau:<br />

Saibro (1 oder 2-S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tig)<br />

Ausglei<strong>ch</strong>ss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t Entwässerung<br />

(z.B. Bre<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>otter 16/32)<br />

Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t, Stärke gem. Belastungsklasse<br />

(Kiesgemis<strong>ch</strong> 0/45)<br />

Abb. 7 S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>taufbau (zur Verfügung gestellt von Saibro GmbH, Lausen)<br />

Vorteile von Saibro:<br />

• Hohe Wasserdur<strong>ch</strong>lässigkeit (keine Pfützen, au<strong>ch</strong> bei starkem Regen)<br />

• Hohe Tragfestigkeit<br />

• Ästhetis<strong>ch</strong> anspre<strong>ch</strong>ende Ers<strong>ch</strong>einung (homogen, vers<strong>ch</strong>iedene Farbvarianten)<br />

• Keine Notwendigkeit von Baums<strong>ch</strong>eiben<br />

• Frostsi<strong>ch</strong>erheit und Tausalzbeständigkeit (systembedingt)<br />

Einbau:<br />

Grundsätzli<strong>ch</strong> wird Saibro nur von zertifizierten Einbauunternehmen ausgeführt.<br />

Saibro wird als fertig gemis<strong>ch</strong>tes Belagsmaterial geliefert. Auf einer, der Belastung entspre<strong>ch</strong>enden<br />

wasserdur<strong>ch</strong>lässigen Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t (SIA 318) wird das Material in zwei Lagen eingebaut. Verdi<strong>ch</strong>tet wird<br />

mit einem lei<strong>ch</strong>ten Plattenvibrator, in ni<strong>ch</strong>t mehr als zwei Dur<strong>ch</strong>gängen, da sonst die Feinanteile die Oberflä<strong>ch</strong>e<br />

vers<strong>ch</strong>liessen können. Bei der abgestreuten Variante wird na<strong>ch</strong> dem ersten lei<strong>ch</strong>ten Verdi<strong>ch</strong>ten mit losem Korn<br />

abgestreut und no<strong>ch</strong>mals verdi<strong>ch</strong>tet. Das Material beginnt na<strong>ch</strong> zwei Stunden abzubinden, ist na<strong>ch</strong> se<strong>ch</strong>s<br />

Stunden begehbar und na<strong>ch</strong> drei Tagen befahrbar.<br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


<strong>wegebau</strong> | 8<br />

Beispiel Einbau<br />

Einbringen, z.B. mit Karrette<br />

Abziehen mit Kruke, Überhöhung ca. Faktor 1.15<br />

Na<strong>ch</strong> Beginn des Abbindeprozesses keine<br />

Na<strong>ch</strong>bearbeitung mehr, Ausbesserungen können<br />

zu Belagsaufbrü<strong>ch</strong>en führen!<br />

Einbau und Feinplanie<br />

Kleiner Unebenheiten können mit dem Balkengerät<br />

behoben werden.<br />

Randabs<strong>ch</strong>lüsse, z.B. beim Übergang an<br />

Vegetationsflä<strong>ch</strong>en, können einfa<strong>ch</strong> mit der Kelle<br />

anges<strong>ch</strong>ultert werden<br />

.<br />

Übergänge zu festen Bauteile sind mit Fugenbändern<br />

auszubilden.<br />

Bei grossen Belagsflä<strong>ch</strong>en sind Dehnungsfugen einzufräsen.<br />

Während dem Abbindeprozess ist der Belag<br />

feu<strong>ch</strong>t zu halten. Bei extremer Witterung (Hitze,<br />

Wind) zusätzli<strong>ch</strong> mit Plastik & feu<strong>ch</strong>tem Flies<br />

abdecken.<br />

Abb. 8-13 Beispiele Einbau (zur Verfügung gestellt von Saibro GmbH, Lausen)<br />

Stabilizer<br />

Stabilizer ist ein pflanzli<strong>ch</strong> gewonnes Pulver (Psyllium, Anbau USA/Asien) wel<strong>ch</strong>es dem Kies zugemengt wird.<br />

Die Mis<strong>ch</strong>ung erfolgt mas<strong>ch</strong>inell, in Fahrmis<strong>ch</strong>ern oder bereits im Kieswerk.<br />

Materialpreis Stabilizer-Mis<strong>ch</strong>gut pro Tonne ca. Fr. 280.00<br />

Einbau:<br />

Je na<strong>ch</strong> Belastung der Flä<strong>ch</strong>en und der Tragfähigkeit des Untergrundes wird eine herkömmli<strong>ch</strong>e Bettung<br />

realisiert. Die Bettungss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t muss gut ausgeri<strong>ch</strong>tet und verdi<strong>ch</strong>tet werden, um einen regelässigen Belag zu<br />

erhalten. Planiegenauigkeit +/- 2 cm<br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


<strong>wegebau</strong> | 9<br />

Die Mis<strong>ch</strong>ung wird in einer Stärke (na<strong>ch</strong> der Verdi<strong>ch</strong>tung) von 50mm eingebra<strong>ch</strong>t. Um eine Trennung zu<br />

verhindern muss die gesamte S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tdicke auf einmal aufgebra<strong>ch</strong>t werden.<br />

Für Stabilizer-Beläge müssen gebro<strong>ch</strong>ene Sande in der Körnung von 0/4 bis 0/10 verwendet werden. Der<br />

Feinanteil unter 80 Microns darf 15 – 20 % betragen. Glassande sind ni<strong>ch</strong>t geeignet. Bei unbekannten Sanden<br />

muss eine Sieblinie erstellt werden. Ebenso ist es empfehlenswert, ein Muster anzufertigen, um die Farbaspekte<br />

und die Granulometrie vorzuzeigen.<br />

Die Sande müssen homogen mit Stabilizer gemis<strong>ch</strong>t werden (z.B. Trommelmis<strong>ch</strong>er).<br />

Pro Tonne Material werden 6 kg Stabilizer zugemis<strong>ch</strong>t. Die Mis<strong>ch</strong>ung wird angefeu<strong>ch</strong>tet (erdfeu<strong>ch</strong>t).<br />

Die Freigabe des Belages erfolgt na<strong>ch</strong> der Austrocknung. Je na<strong>ch</strong> Jahreszeit beträgt diese 3-15<br />

nieders<strong>ch</strong>lagsfreie Tage.<br />

Na<strong>ch</strong> wenigen Wo<strong>ch</strong>en der Benutzung wird eine kleine Menge von losen Körnern an der Oberflä<strong>ch</strong>e bleiben.<br />

Beispiel Parkplatz<br />

Material<br />

Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t: Stabilizer-Kies 0-4,<br />

Farbe: grau<br />

Wasserdur<strong>ch</strong>lässige Bettungss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t (Fundation)<br />

Bettungss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t: Kiesgemis<strong>ch</strong> 0/45<br />

S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tstärke verdi<strong>ch</strong>tet ca 35 cm<br />

Einbau und Feinplanie der<br />

erdfeu<strong>ch</strong>ten Stabilizer-Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />

homogenes Gemis<strong>ch</strong><br />

S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tdicke verdi<strong>ch</strong>tet 5 cm<br />

Anfeu<strong>ch</strong>ten der Stabilizer-Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />

bis die obersten 5cm erdfeu<strong>ch</strong>t sind<br />

Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t darf ni<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>wimmen<br />

Walzen des Stabilizer-Belages<br />

mit statis<strong>ch</strong>er Walze (keine Vibration!)<br />

belastbar na<strong>ch</strong> ca. 2 Tagen<br />

Belastbarer Stabilizer-Belag<br />

kurz na<strong>ch</strong> einem starken Regens<strong>ch</strong>auer<br />

Abb. 13-18 Beispiele Parkplätze (zur Verfügung gestellt von Cavigelli Gartenbau, Birmenstorf)<br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


<strong>wegebau</strong> | 10<br />

Hartbeläge<br />

Natursteinpflästerung<br />

Trotz der hohen Material- und Einbaukosten ist das Natursteinpflaster immer no<strong>ch</strong> ein wi<strong>ch</strong>tiger<br />

Bodenbelag im Freiraum. Zu seinen Vorteilen gegenüber anderen Belägen zählen u. a.: angenehme<br />

Begehbarkeit (Mosaikpflaster), lei<strong>ch</strong>te Ergänzbarkeit, Wiederverwendbarkeit,<br />

Versickerungsfreundli<strong>ch</strong>keit (vor allem als Rasenpflaster), Frostsi<strong>ch</strong>erheit (freie Bewegli<strong>ch</strong>keit von Steinen),<br />

Flexibilität (Hebungen dur<strong>ch</strong> Wurzeln), Zeitlosigkeit.<br />

Für die Wahl des Steintyps und der Pflästerungsart ist neben den ästhetis<strong>ch</strong>en Überlegungen die<br />

Beanspru<strong>ch</strong>ung massgebend.<br />

Geeignete und gebräu<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Gesteinsarten sind:<br />

- Hartgesteine - Granit, Basalt, Diorit, Gabbro, Grauwacke, Melaphyr, Porphyr<br />

- Wei<strong>ch</strong>gesteine - Kalkstein, Sandstein, S<strong>ch</strong>iefer, Marmor<br />

Die Tragfähigkeit wird in Klassen (S) angegeben, wobei S 1<br />

geringe Tragfähigkeit, S 2<br />

mittlere Tragfähigkeit, S 3<br />

hohe Tragfähigkeit und S 4<br />

sehr hohe Trägfähigkeit bedeutet. Mit zunehmender Tragfähigkeit reduziert si<strong>ch</strong> die<br />

dicke der Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t.<br />

Abb. 19<br />

Pflästerungsarten<br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


<strong>wegebau</strong> | 11<br />

In der Praxis hat si<strong>ch</strong> das Versetzen in Monokornbeton 4/8mm (Max. Zementgehalt 250 kg/m3) dur<strong>ch</strong>gesetzt.<br />

Dies hat den Vorteil, dass kaum aufsteigende Nässe auftreten kann. In gewissen Fällen wird die Fundation<br />

zudem mit Sickerbeton 16/32mm ausgeführt.<br />

Die Fugen werden in ungebundener oder gebundener Bauweise erstellt. Bei ungebundener Bauweise wird<br />

meistens mit Bre<strong>ch</strong>sand 0/4mm gearbeitet. Bei der gebundenen Bauweise wird je na<strong>ch</strong> Fugenbreite mit Mörtel<br />

0/2 bis 0/4mm gefugt. Gröberes Fugenmaterial hat den Vorteil, dass es die Dehnbewegungen des Steins besser<br />

abpuffert. Ein spezielles gebundenes Fugenmaterial bietet die Forma Acosim her.<br />

Betonsteinpflästerung<br />

Bei Betonpflaster kann man zwis<strong>ch</strong>en Quadrat-, Re<strong>ch</strong>teck- und Se<strong>ch</strong>seckformen und Verbundsteinpflaster<br />

unters<strong>ch</strong>eiden. Verbundsteinpflaster sind Steine, deren besondere Formgebung einen Verbund der Steine<br />

untereinander bewirkt und ein Loslösen von Einzelsteinen dur<strong>ch</strong> die Einwirkung von Verkehrslasten und -kräften<br />

vermeiden soll. Im Allgemeinen wird dabei das Auseinanders<strong>ch</strong>ieben zweier Steine dur<strong>ch</strong> einen bena<strong>ch</strong>barten<br />

Stein verhindert.<br />

Pflastersteine aus Beton werden unter Verwendung von Zement und Zus<strong>ch</strong>lagsstoffen hergestellt. Werden<br />

Pflastersteine zweis<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tig hergestellt, so müssen Unterbeton und Vorsatzbeton untrennbar miteinander<br />

verbunden sein. Als Zus<strong>ch</strong>lagstoffe werden gebro<strong>ch</strong>enes, wetterbeständiges Hartgestein, Natursand oder<br />

Kiessand verwendet. Die Oberflä<strong>ch</strong>en können zusätzli<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> sandgestrahlt, gewas<strong>ch</strong>en oder besandet sein.<br />

Die Kanten werden entweder s<strong>ch</strong>arfkantig oder gefast (keine Absplitterung der Kante) ausgebildet. Die Hersteller<br />

müssen einen Gütena<strong>ch</strong>weis für Druckfestigkeit, Vers<strong>ch</strong>leiss und Frostbeständigkeit erbringen.<br />

Das Pflasterbett besteht aus feiner Gesteinskörnung (Bre<strong>ch</strong>sand) 0/2 mm oder kombinierter Korngruppe<br />

(Bre<strong>ch</strong>sand) 0/4 mm, oder aus grober Gesteinskörnung (Splitt) 4/8 mm. Die Dicke des Pflasterbettes beträgt im<br />

verdi<strong>ch</strong>teten Zustand 3-5 cm. Wie beim Natursteinpflaster ist eine Überhöhung vorzusehen. Na<strong>ch</strong> dem Verlegen<br />

wird die Pflasterdecke ganzflä<strong>ch</strong>ig mit geeignetem Material (Bre<strong>ch</strong>sand) abgesandet und glei<strong>ch</strong>mässig von den<br />

Rändern beginnend zur Mitte hin bis zur Standfestigkeit gerüttelt.<br />

Als Mindestdicken bei vers<strong>ch</strong>iedenen Verkehrsflä<strong>ch</strong>en gelten(sia 318):<br />

ni<strong>ch</strong>t befahrene Flä<strong>ch</strong>en Fussgänger 4 - 6 cm<br />

lei<strong>ch</strong>t befahrene Flä<strong>ch</strong>en PKW-Verkehr 6 - 8 cm<br />

stark befahrene Flä<strong>ch</strong>en LKW-Verkehr 10 - 12 cm<br />

Die Steine werden in einem glei<strong>ch</strong>mässigen Fugenverband mit Fugenbreiten von 2-5 mm verlegt. Bei befahrenen<br />

Flä<strong>ch</strong>en werden die längli<strong>ch</strong>en Steine quer zur Fahrtri<strong>ch</strong>tung gelegt, ausserdem sollten alle Steinformate immer<br />

re<strong>ch</strong>twinkelig zur Seitenbegrenzung angelegt werden. Für Re<strong>ch</strong>tecksteine gibt es ähnli<strong>ch</strong> wie bei Pflasterklinkern<br />

vers<strong>ch</strong>iedene Zierverbände. Der gebräu<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>ste Verband ist aber der Läuferverband.<br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


<strong>wegebau</strong> | 12<br />

Wasserdur<strong>ch</strong>lässige Pflastersysteme<br />

Voraussetzungen für eine Versickerung<br />

Die Voraussetzung für eine Versickerung ist, dass das Nieders<strong>ch</strong>lags- bzw. Abflusswasser ni<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>ädli<strong>ch</strong><br />

verunreinigt ist und keine na<strong>ch</strong>teiligen Veränderungen im Gewässer verursa<strong>ch</strong>t, in das es eingeleitet wird.<br />

Die Zulässigkeit einer Versickerung und deren te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Ausgestaltung ri<strong>ch</strong>tet si<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> den Ri<strong>ch</strong>tlinien des<br />

zuständigen kantonalen Gewässers<strong>ch</strong>utzamtes.<br />

Die Versickerung ist mögli<strong>ch</strong>, wenn folgende Punkte erfüllt sind:<br />

- Das zu versickernde Wasser besteht aus ni<strong>ch</strong>t vers<strong>ch</strong>mutztem Nieders<strong>ch</strong>lagswasser von Dä<strong>ch</strong>ern,<br />

Zufahrten, Wegen, Parkplätzen und derglei<strong>ch</strong>en. Dies bedeutet insbesondere, dass die LRV<br />

(Luftreinhalteverordnung) in der Umgebung der jeweiligen Flä<strong>ch</strong>e erfüllt sein muss; ausserdem darf das<br />

Wasser ni<strong>ch</strong>t mit Streusalz in Berührung gekommen sein.<br />

- Versickert werden darf ausserdem Reinabwasser, z.B. Brunnen- und Sickerwasser, Grund- und<br />

Quellwasser oder Wasserrückläufe von thermis<strong>ch</strong>en Nutzungen etc.<br />

- Der Abstand vom Grundwasser sollte mindestens 2 m betragen<br />

wasserdur<strong>ch</strong>lässige Pflastersysteme<br />

Fugenbreite variabel<br />

wasserdur<strong>ch</strong>lässige Pflasterdecke<br />

Bettungss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />

Splitt 1/3 od. 2/5, 3 - max. 5cm<br />

kf > 5.4 x 10 -4 m/s<br />

Planie der Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />

Kiesgemis<strong>ch</strong> 0/32, bis 5cm<br />

Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />

Kiesgemis<strong>ch</strong> 0/45<br />

kf > 5.4 x 10 -4 m/s<br />

ME = 800 kg/m² (für befahrene Flä<strong>ch</strong>en)<br />

U = 15<br />

Untergrund<br />

kf > 5.4 x 10 -5 m/s<br />

ME = 150 kg/m²<br />

Abb. 20 Regel S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>taufbau von wasserdur<strong>ch</strong>lässigen Pflastersystemen<br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


<strong>wegebau</strong> | 13<br />

Belagstypen<br />

Dur<strong>ch</strong> den Einbau von wasserdur<strong>ch</strong>lässigen Belägen darf die Wasserdur<strong>ch</strong>lässigkeit der darunter liegenden<br />

S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten ni<strong>ch</strong>t beeinträ<strong>ch</strong>tigt werden. Generell sind wasserdur<strong>ch</strong>lässige Pflastersysteme mit einem minimalen<br />

Gefälle von 1.5% zu verlegen.<br />

Sickerpflastersteine<br />

Bei Sickersteinen (Drainsteinen) aus haufwerksporigem Beton erfolgt die Versickerung des Regenwassers<br />

direkt dur<strong>ch</strong> den Stein. Dur<strong>ch</strong> die spezielle Ausbildung des Betons (Einkornstruktur des Zus<strong>ch</strong>lagsstoffes)<br />

wird ein hohes Porenvolumen im Stein und dadur<strong>ch</strong> eine Wasser- und Luftdur<strong>ch</strong>lässigkeit errei<strong>ch</strong>t.<br />

Aufgrund der Materialeigens<strong>ch</strong>aften sind Sickersteine ni<strong>ch</strong>t für Auftausalze geeignet und errei<strong>ch</strong>en<br />

nur eine minimale Druckfestigkeit bis 45 N/mm2. Daher können sie nur auf Rad-, Gehwegen und im<br />

Privatberei<strong>ch</strong> eingesetzt werden.<br />

Pflaster mit Sickeröffnungen<br />

Gefügedi<strong>ch</strong>te Pflastersteine mit Sickeröffnungen wiesen aufgrund von Aussparungen in oder am Stein<br />

eine erhöhte Versickerungsfähigkeit auf. In der Regel wird ein Öffnungsanteil von 10% errei<strong>ch</strong>t.<br />

Pflastersteine mit aufgeweiteten Fugen (Abstandhalter)<br />

Die Versickerung des Nieders<strong>ch</strong>lagswassers ges<strong>ch</strong>ieht hier dur<strong>ch</strong> aufgeweitete Fugen. Der Fugenanteil<br />

des Betonpflasters wird vergrössert dur<strong>ch</strong> werkseitig angeformte integrierte Abstandhalter oder mit<br />

separaten Abstandhaltern. Die Fuge kann entweder als Rasenfuge oder als Splittfuge ausgebildet<br />

werden. Bei der Begrünung der Fuge dur<strong>ch</strong> Einsaat von Rasen wird die Versickerungsfähigkeit auf Dauer<br />

allerdings dur<strong>ch</strong> den Humusanteil und die Bewurzelung wieder einges<strong>ch</strong>ränkt; andererseits reinigt das<br />

Wurzelwerk wieder das Wasser auf biologis<strong>ch</strong>e Art. Zu bea<strong>ch</strong>ten gilt, dass Pflasterdecken mit Rasenfugen<br />

nur mit geringeren Lasten zu befahren sind.<br />

Rasengittersteine<br />

Für grössere Lasten erzielen Rasengittersteine ein stärkeren Verband als die übrigen<br />

wasserdur<strong>ch</strong>lässigen Belagstypen.<br />

Die Versickerung des Nieders<strong>ch</strong>lagswassers ges<strong>ch</strong>ieht dur<strong>ch</strong> die, in den Steinen eingelassenen Kammern<br />

(Hohlräume). Die Kammern werden in der Regel mit einem Humus- /Sand oder Splitt-Gemis<strong>ch</strong> verfüllt und<br />

ans<strong>ch</strong>liessend mit Rasen angesät.<br />

Auf dem Markt gibt es au<strong>ch</strong> sogenannte Rasens<strong>ch</strong>utz-Waben aus Recycling Material. Sie sind sehr<br />

tragfähig und haben gegenüber den Rasengittersteinen den Vorteil der geringeren Si<strong>ch</strong>tbarkeit. Anlage<br />

punktuell versickert zu werden.<br />

Rasens<strong>ch</strong>utz-Waben<br />

Rasens<strong>ch</strong>utz-Waben bestehen aus Recycling-Material. Sie sind sehr tragfähig und haben gegenüber den<br />

Rasengittersteinen den Vorteil der geringeren Si<strong>ch</strong>tbarkeit.<br />

Eins<strong>ch</strong>ätzung der Pflastersysteme dur<strong>ch</strong> Untersu<strong>ch</strong>ungen von Dr. Borgwardt:<br />

- Der Verglei<strong>ch</strong> der vers<strong>ch</strong>iedenen Pflastersysteme zeigt, dass die hö<strong>ch</strong>ste Versickerungsleistung von<br />

Pflastersystemen mit Sickeröffnungen errei<strong>ch</strong>t wird.<br />

- Pflaster mit aufgeweiteten Fugen kann ähnli<strong>ch</strong>e Infiltrationswerte errei<strong>ch</strong>en, hat aber den Na<strong>ch</strong>teil, dass<br />

dur<strong>ch</strong> den Aufwu<strong>ch</strong>s von Vegetation in den Fugen die Versickerungsleistung über Zeit herabgesetzt wird.<br />

- Pflastersysteme mit haufwerksporigem Beton neigen am ehesten zu Verstopfungen dur<strong>ch</strong> mineralis<strong>ch</strong>e<br />

und organis<strong>ch</strong>e Feinteile.<br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


<strong>wegebau</strong> | 14<br />

Pflasterklinker<br />

Pflasterklinker werden aus Lehm, Ton und Sand geformt und bis zur Sinterung gebrannt. Sie haben meist ein<br />

re<strong>ch</strong>teckiges Format (240 x 115 x 71 mm).<br />

Wie bei Betonsteinpflaster wird Klinkerpflaster auf ein Pflasterbett aus Splitt o.ä. überhöht verlegt, verdi<strong>ch</strong>tet und<br />

verfugt. Bei hoher Belastung dur<strong>ch</strong> Verkehr werden sie ho<strong>ch</strong>kant als Rolls<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t verlegt, in Fussgängerberei<strong>ch</strong>en<br />

ist au<strong>ch</strong> eine Fla<strong>ch</strong>verlegung (Fla<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t) mögli<strong>ch</strong>. Eine Verlegung in Mörtelbettung sollte auf Sonderfälle<br />

bes<strong>ch</strong>ränkt bleiben (laut Ziegel Bauberatung).<br />

Es gibt zahlrei<strong>ch</strong>e Zierverbände:<br />

Lineares Muster<br />

In we<strong>ch</strong>selnder Ri<strong>ch</strong>tung<br />

linear verlegtes Muster<br />

Halber Verband<br />

Dreiviertelverband<br />

Diagonalverband<br />

Fis<strong>ch</strong>grät- oder<br />

Keperverband<br />

Mittelsteinverband mit<br />

Blöcken aus 12 Steinen<br />

und halbem Mittelstein<br />

Abb. 21<br />

Zierverbände<br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


<strong>wegebau</strong> | 15<br />

Natursteinplatten<br />

Naturstein- und Betonplatten werden wegen ihrer Grösse (Gefahr der Verkantung und der daraus resultierenden<br />

Bru<strong>ch</strong>gefahr bei grösseren Lasten) nur in Berei<strong>ch</strong>en des fussläufigen Verkehrs mit seltener Befahrung dur<strong>ch</strong> Pkw<br />

eingesetzt.<br />

Es gibt eine Vielzahl von Gesteinsarten, die im Handel für Natursteinplatten angeboten werden. Hierbei ist neben<br />

Druckfestigkeit und Frostbeständigkeit der Preis der limitierende Faktor. Bei der Bearbeitung kann man zwis<strong>ch</strong>en<br />

bru<strong>ch</strong>rauhen (gespaltenen) und gesägten Platten unters<strong>ch</strong>eiden. Die Platten können no<strong>ch</strong> zusätzli<strong>ch</strong> gestockt,<br />

geflammt oder ges<strong>ch</strong>liffen und poliert werden. Natursteinplatten werden in quadratis<strong>ch</strong>en, re<strong>ch</strong>teckigen und<br />

polygonalen Formaten (unregelmässiger Verband) und unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Grössen geliefert. Die Länge sollte aus<br />

statis<strong>ch</strong>en Gründen das 1,5fa<strong>ch</strong>e der Breite ni<strong>ch</strong>t übers<strong>ch</strong>reiten.<br />

Plattenzus<strong>ch</strong>nitte für Auszwickelungen sollen nur dann erfolgen, wenn die Flä<strong>ch</strong>e der Auszwickelung nur<br />

geringfügig kleiner ist als die Platte, ansonsten empfiehlt si<strong>ch</strong> eine Auszwickelung mit Mosaikpflaster. Als<br />

Verbände werden häufig der Reihenverband oder der Römis<strong>ch</strong>e Verband benutzt. Die Fugenbreite beim<br />

Eins<strong>ch</strong>lämmen mit Sand sollte ein Minimum von 3 mm, beim Vermörteln ein Minimum von 8mm besitzen.<br />

Grundsätzli<strong>ch</strong> werden Natursteinplatten vollflä<strong>ch</strong>ig im Mörtel-, Splitt- oder Sandbett verlegt. Die Bettungss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />

beträgt 3 - 5 cm.<br />

Um unter überda<strong>ch</strong>ten Flä<strong>ch</strong>en keine Probleme mit Feu<strong>ch</strong>tigkeitsflecken und -verfärbungen zu bekommen,<br />

empfiehlt es si<strong>ch</strong> hierbei spezielle Vorkehrungen zu treffen. Für die Bettungss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t sollte wenn<br />

mögli<strong>ch</strong> Monokornbeton 4/8mm mit min. 40% Trassanteil gewählt werden, da dieser eine sehr geringe<br />

Gewi<strong>ch</strong>tsfeu<strong>ch</strong>tigkeit aufweist. Zur Unterbre<strong>ch</strong>ung der aufsteigenden Feu<strong>ch</strong>tigkeit wird die Platte vollflä<strong>ch</strong>ig mit<br />

einem kapillarbre<strong>ch</strong>enden Kleber verlegt. Die Fugen sind mit einem wasserundur<strong>ch</strong>lässigen Mörtel auszuführen,<br />

um von oben eindringendes Wasser zu verhindern. Raue Seitenflä<strong>ch</strong>en der Platte minimieren zusätzli<strong>ch</strong> das<br />

Risiko von Haarrissen. Ist mit stehender Nässe unter der Bettungss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t zu re<strong>ch</strong>nen, sollte eine spezielle<br />

Drainagematte verwendet werden, wel<strong>ch</strong>e den Kontakt von Bettungss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t und Wasser verhindert.<br />

Zulässige Dickken von Natursteinplatten:<br />

Mörtelbett<br />

Splitt-/ Sandbett<br />

Gefälle von Natursteinplatten:<br />

≥ 3 cm<br />

≥ 2 cm<br />

Oberflä<strong>ch</strong>e ges<strong>ch</strong>liffen, geflammt, poliert mindestens 1.0%<br />

Oberflä<strong>ch</strong>e bru<strong>ch</strong>roh, geri<strong>ch</strong>tet mindestens 1.5%<br />

Oberflä<strong>ch</strong>e bru<strong>ch</strong>roh, gespalten mindestens 2.0%<br />

Natursteinplatten (Bsp. Fussgängerzone Obere Bahnhofstr., Wil SG)<br />

Fugenverfüllung ungebunden<br />

Splitt- / Bre<strong>ch</strong>sand<br />

Natursteinplatten<br />

Bettungss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />

Splitt- / Bre<strong>ch</strong>sandgemis<strong>ch</strong>, 4cm<br />

Vliesmatte, 220g/m2<br />

Drainbelag<br />

Drainasphalttrags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t 22 (DRA 22), 20cm<br />

Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />

Kiesgemis<strong>ch</strong> 0/45, 40cm<br />

Abb. 22<br />

Regel S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>taufbau von Natursteinbelag<br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


<strong>wegebau</strong> | 16<br />

Betonplatten<br />

Gehwegplatten werden mit entspre<strong>ch</strong>endem Unterbau vor allem für Gehwege, Radwege etc. verwendet. Sie sind<br />

entweder eins<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tig oder zweis<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tig. Der Vorsatz (gebro<strong>ch</strong>enes und ungebro<strong>ch</strong>enes, wetterbeständiges<br />

Hartgestein, Sand etc.) sollte an allen Stellen 10 mm dick und mit dem Unterbeton untrennbar verbunden sein.<br />

Der Hersteller muss einen Gütena<strong>ch</strong>weis über Biegefestigkeit, Vers<strong>ch</strong>leiss und Frostbeständigkeit erbringen.<br />

Gehwegplatten werden hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> als quadratis<strong>ch</strong>e Platten hergestellt (300, 350, 400, 500 mm). Für<br />

vers<strong>ch</strong>iedene Verlegearten (Diagonalverlegung, Verlegung mit versetzten Fugen) gibt es no<strong>ch</strong> zusätzli<strong>ch</strong><br />

re<strong>ch</strong>teckige Platten, Friesplatten und Eckplatten. Es kommt jedo<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> häufig vor, dass Platten no<strong>ch</strong><br />

ges<strong>ch</strong>nitten werden müssen (Ans<strong>ch</strong>lüsse an Gebäude, Mauern etc.), diese Arbeiten dürfen bei der Auss<strong>ch</strong>reibung<br />

ni<strong>ch</strong>t vergessen werden.<br />

Gefälle von Betonplatten:<br />

Oberflä<strong>ch</strong>e glatt mindestens 1.0%<br />

Oberflä<strong>ch</strong>e feinkörnig, sandgestrahlt mindestens 1.5%<br />

Oberflä<strong>ch</strong>e grobkörnig, Was<strong>ch</strong>beton mindestens 2.0%<br />

Plattenbelag<br />

Splitt 4/8, max. 3cm<br />

Kiesgemis<strong>ch</strong> 0/16, max. 5cm**<br />

Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t:<br />

Kiesgemis<strong>ch</strong>1 0/45<br />

20cm verdi<strong>ch</strong>tet<br />

** Reinplanie: Eins<strong>ch</strong>lämmen<br />

Planiegenauigkeit +/- 1cm<br />

Plattenbelag*<br />

Monokornbeton 4-8mm CEM1 42.5 150 kg/m3 C1<br />

Drainbeton 16-32 mm CEM I 42.5 300 kg/m3 C1<br />

Armierung und Stärke na<strong>ch</strong> Angabe Ingenieur<br />

Magerbeton 5 - 7 cm<br />

0-16 mm CEM I 42.5 100 kg/m3 C1<br />

anstehender Boden<br />

*Plattenunterseite<br />

ev. mit Zementkleber<br />

bestri<strong>ch</strong>en<br />

Abb. 23 Plattenbelag auf Splitt/Sand<br />

Masstab 1: 10<br />

Abb. 24<br />

Plattenbelag auf Drainbeton<br />

Immer interessanter werden künstli<strong>ch</strong>e Sandsteine als Alternative zu Sandsteinen aus dem Steinbru<strong>ch</strong>. Dabei<br />

wird Sand unter Beimengung von Zus<strong>ch</strong>lagstoffen zu einem druckfesten, frost- und tausalzbeständigen Stein<br />

gepresst.<br />

Für die Ausführung gelten die glei<strong>ch</strong>en Anforderungen wie bei Natursteinplatten. Für Betonplatten und alle<br />

anderen Beläge gilt, dass vorhandene Einbauten (z.B. S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>tabdeckungen) höhenglei<strong>ch</strong> und die angrenzenden<br />

Flä<strong>ch</strong>en anzus<strong>ch</strong>liessen sind. Die Fugena<strong>ch</strong>sen sollten innen geradlinigen Verlauf besitzen.<br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


<strong>wegebau</strong> | 17<br />

Betondecken<br />

Betondecken kommen bei ho<strong>ch</strong>belasteten Flä<strong>ch</strong>en (z.B. Autobahnen) zum Einsatz. In der europäis<strong>ch</strong>en<br />

Lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur werden sie ganz im Gegensatz zu den USA (am häufigsten verwendeter Wegebelag!)<br />

ni<strong>ch</strong>t so oft benutzt. Wi<strong>ch</strong>tig bei Betondecken sind die Fugen (Auskittung mit Styropor oder Pavatex) zur<br />

Vermeidung von wilden Rissen. Sie sollten ungefähr alle 3-4 Meter eingebaut werden. Eine Bewehrung ist nur bei<br />

hohen Belastungen und s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tem Untergrund notwendig (Baustahlmatten 2 kg/m2).<br />

Ortbeton<br />

Beton, der als Fris<strong>ch</strong>beton an Ort und Stelle in einer endgültige Lage eingebaut wird und dort erhärtet,<br />

bezei<strong>ch</strong>net man als Ortbeton. Ortbeton ist zum Beispiel notwendig, wenn grosse Bauteile und Flä<strong>ch</strong>en erzeugt<br />

werden sollen, die ni<strong>ch</strong>t als Ganzes transportiert werden können.<br />

Abb. 25<br />

HSR, Campus im Vordergrund Werkbetonplatten, im Hintergrund 3m x 5m Ortbetonplatten.<br />

Grossformatige Betonplatten finden si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> in der Umgebung der beiden Neubauten an der Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule für<br />

Te<strong>ch</strong>nik Rapperswil.<br />

Die jeweils 3m x 5m grossen Platten sind 10-12cm stark, mit Stahlspähnen armiert (30kg/m3) und mit 12mm<br />

breiten Teerfugen (Dilatationsfugen) voneinander getrennt. Ihre Oberflä<strong>ch</strong>e ist sandgestrahlt.<br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


<strong>wegebau</strong><br />

| 18<br />

Bauablauf<br />

Ortbetonbeläge müssen auf einem stark verdi<strong>ch</strong>teten und frostsi<strong>ch</strong>eren Untergrund fundiert sein, da Setzungen<br />

und Frosteinflüsse zu irreparablen S<strong>ch</strong>äden am gesamten Belag führen können.<br />

1. Kofferung bis frostsi<strong>ch</strong>ere Tiefe einbringen, verdi<strong>ch</strong>ten.<br />

2. Entweder eine Sauberkeitss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t mit Drainbeton/ Magerbeton oder eine S<strong>ch</strong>utzfolie zur<br />

Trennung der S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten einlegen.<br />

3. Die Kontraktionsfugen mit Styropor besetzen.<br />

4. Eine 10-12cm starke S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t Homogenbeton mit Stahlspähnen oder mit einer<br />

S<strong>ch</strong>windarmierung (Polypropylen Fasern) einbringen.<br />

5. Mit dem Vibroabzugbalken abziehen. Flä<strong>ch</strong>e mit Bauplastik abdecken und<br />

max. 2 Tage anziehen lassen. Die Folie verhindert das Austrocknen der Oberflä<strong>ch</strong>e.<br />

6. Auf die 1. S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t wird ein Vorsatz (Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t) gegossen.<br />

Die 25-50mm dicke S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t deckt die beim Vibrieren an die Oberflä<strong>ch</strong>e gelangten<br />

Stahlspähne ab und kann auf vers<strong>ch</strong>iedene Arten na<strong>ch</strong>behandelt werden.<br />

7. Kontraktionsfugen am 2. Tag na<strong>ch</strong> dem Einbringen des Vorsatzes ausfräsen.<br />

Breite: mindestens 12mm, Tiefe: 1/3 der S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tdicke<br />

8. Je na<strong>ch</strong> Wuns<strong>ch</strong> den Belag mit Besenstri<strong>ch</strong> versehen oder sandstrahlen. Wi<strong>ch</strong>tig dabei, den<br />

monolithis<strong>ch</strong>en Boden mit einer Folie abdecken um das unglei<strong>ch</strong>mässige Austrocknen<br />

der Oberflä<strong>ch</strong>e zu verhindern.<br />

9. Kontraktionsfugen mit Teer ausgiessen.<br />

10. Na<strong>ch</strong> 7 Tagen trocknen kann der Belag befahren werden.<br />

Vorsatz 2-3 cm<br />

Homogenbeton<br />

mit Stahlspänen (30kg/m3)<br />

oder S<strong>ch</strong>windarmierung<br />

Dillatationsfuge<br />

1/3 der S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tdicke<br />

S<strong>ch</strong>utzfolie oder Säuberungss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />

(Mager- oder Drainbeton)<br />

verdi<strong>ch</strong>teter Untergrund<br />

Abb. 26 S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>taufbau monolithis<strong>ch</strong>er Boden mit Vorsatz / Ortbeton.<br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


<strong>wegebau</strong> | 19<br />

Asphaltdecken<br />

Definitionen und Begriffe<br />

Mis<strong>ch</strong>ungen aus mineralis<strong>ch</strong>en Körnungen (Sand, Kies etc.) und bituminösen Bindemitteln heissen Asphalt. Zu<br />

den bituminösen Bindemitteln zählen Bitumen und Teer.<br />

Im Wesentli<strong>ch</strong>en unters<strong>ch</strong>eidet man zwis<strong>ch</strong>en Walz- und Gussasphalten:<br />

Walzasphalt<br />

- Asphaltbeton AC<br />

- Sperrs<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t im Gleisbau<br />

- Asphaltbeton für extra dünne Lagen ACVTL<br />

- Splittmastixasphalt SMA<br />

- Offenporiger Asphalt PA<br />

- Sickers<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten aus offenporigem Asphalt<br />

Gussasphalt<br />

- Giessfähiges Mis<strong>ch</strong>gut, wel<strong>ch</strong>es als Deck-, Binde- oder S<strong>ch</strong>utzs<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t eingebaut wird<br />

Bitumen<br />

entsteht als dunkelfarbige, zähe oder halbfeste bis harte, s<strong>ch</strong>melzbare Masse hoher Klebfestigkeit bei der<br />

Destillation von geeignetem Erdöl und ist biologis<strong>ch</strong> uns<strong>ch</strong>ädli<strong>ch</strong>. Bei Bitumen wird unters<strong>ch</strong>ieden zwis<strong>ch</strong>en<br />

Kalteinbau (bei frostfreien Normaltemperaturen), Warmeinbau (bis 40 Grad Celsius) und Heisseinbau<br />

(120 bis 200 Grad Celsius).<br />

Für die Herstellung von farbigem Asphalt werden heute spezielle anfärbbare Bindemittel mit bitumenglei<strong>ch</strong>en<br />

Eigens<strong>ch</strong>aften verwendet. Der Vorteil dieser Bindemittel ist, dass sie honigfarben bis transparent sind.<br />

Somit kann der Asphalt dur<strong>ch</strong> Pigmente eingefärbt oder aber au<strong>ch</strong> die Farbe und Struktur der eingesetzten<br />

Gesteinskörnung hervorgehoben werden. Etwa für rötli<strong>ch</strong>e Beläge eignet si<strong>ch</strong> besonders Liparit oder roter Granit.<br />

Teer<br />

wird im allgemeinen bei der unter Luftabs<strong>ch</strong>luss erfolgten Verkokung bzw. Vers<strong>ch</strong>welung von Steinkohle<br />

gewonnen. Teer wurde im Strassenbau dur<strong>ch</strong> Bitumen als Bindemittel ersetzt.<br />

Teerpe<strong>ch</strong><br />

bei der Destillation von Steinkohleteer wird Pe<strong>ch</strong> gewonnen, es ist besonders widerstandsfähig.<br />

Mis<strong>ch</strong>gutsorten<br />

Differenzierung des Mis<strong>ch</strong>gutes na<strong>ch</strong> Korngrösse, Bindemittelanteil und Hohlraumanteil<br />

(siehe Materialspezifikation).<br />

Mis<strong>ch</strong>guttypen<br />

Bei Belägen aus Asphaltmis<strong>ch</strong>gut werden vier Typen für lei<strong>ch</strong>te bis sehr starke Beanspru<strong>ch</strong>ung unters<strong>ch</strong>ieden.<br />

Entspre<strong>ch</strong>end der Beanspru<strong>ch</strong>ung variiert die Mä<strong>ch</strong>tigkeit der einzelnen S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten.<br />

– Typ L: Lei<strong>ch</strong>te Beanspru<strong>ch</strong>ung<br />

– Typ N: Mittlere Beanspru<strong>ch</strong>ung<br />

– Typ S: Starke Beanspru<strong>ch</strong>ung<br />

– Typ H: Sehr starke Beanspru<strong>ch</strong>ung<br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


<strong>wegebau</strong> | 20<br />

Materialspezifikation und Anwendungen (Auswahl)<br />

(Spezifikation gem. aktueller VSS Normen)<br />

Asphaltbeton AC<br />

Asphaltbeton ist ein Mis<strong>ch</strong>gut, wel<strong>ch</strong>es aus einem Mineralstoffgemis<strong>ch</strong> mit kontinuierli<strong>ch</strong>er oder<br />

diskontinuierli<strong>ch</strong>er Korngrössenverteilung, Bitumen und bitumenhaltigen Bindemitteln (Polymerbitumen,<br />

Spezialbitumen) und allfälligen Zusätzen besteht.<br />

Asphaltbeton wird zur Herstellung folgender S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten verwendet (siehe S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>taufbau):<br />

– Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten AC<br />

– Binders<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten AC B<br />

– Trags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten AC T<br />

– Tragdecks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten AC T<br />

– Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten AC F<br />

– Sperrs<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten<br />

Splittmastixasphalt SMA<br />

Splittmastixasphalt-Mis<strong>ch</strong>gut besteht aus einem Mineralstoffgemis<strong>ch</strong> mit Ausfallkörnung, Bitumen oder<br />

bitumenhaltigen Bindemitteln (Polymerbitumen), stabilisierenden Zusätzen und allfälligen weiteren<br />

Zusätzen. Es wird für die Herstellung von Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten verwendet.<br />

SMA-Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten weisen dank des Splittgerüstes und des stark versteiften Mörtels einen hohen<br />

Widerstand gegen bleibende Verformungen auf. Sie eignen si<strong>ch</strong> deshalb für stark bis sehr stark<br />

beanspru<strong>ch</strong>te Verkehrsflä<strong>ch</strong>en.<br />

Wegen der splittrei<strong>ch</strong>en Oberflä<strong>ch</strong>e haben si<strong>ch</strong> Splittmastixasphalt-Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten als vers<strong>ch</strong>leissfest<br />

erwiesen. Der im Verglei<strong>ch</strong> zu Asphaltbeton signifikant grössere Bindemittelgehalt wirkt si<strong>ch</strong> in hoher<br />

Ermüdungsfestigkeit und grossem Widerstand gegen Rissbildung bei tiefen Temperaturen aus.<br />

Offenporiger Asphalt PA<br />

Drainasphalt-Mis<strong>ch</strong>gut für offenporigen Asphalt besteht aus einem sog. Filler und einem sandarmen<br />

Mineralstoffgemis<strong>ch</strong> mit sehr hohem Hohlraumgehalt, Bitumen oder bitumenhaltigen Bindemitteln<br />

(Polymerbitumen) und allfälligen Zusätzen.<br />

Das Mis<strong>ch</strong>gut wird für die Herstellung folgender S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten verwendet:<br />

– Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten PA<br />

– Binders<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten PA B<br />

Offenporiger Asphalt wird da eingesetz, wo Flä<strong>ch</strong>en nur minimales Gefälle haben können, das Wasser<br />

vor Ort versickern muss, der Platz s<strong>ch</strong>nell trocknen soll.<br />

- Unterbau beim Sporplatzbau<br />

- Hauptstrassen, Autobahnen<br />

Recycling- / Ausbauasphalt<br />

Ausbauasphalt ist der Oberbegriff für den dur<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tenweises Kaltfräsen von Asphaltbelag, HMF<br />

oder KMF gewonnenen kleinstückigen Fräsasphalt und den beim Aufbre<strong>ch</strong>en bituminöser S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten in<br />

S<strong>ch</strong>ollen anfallenden Aufbru<strong>ch</strong>asphalt.<br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


<strong>wegebau</strong> | 21<br />

Fräsasphalt<br />

Zum s<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tenweisen Abfräsen des bestehenden Belages werden in der Regel Kaltfräsen<br />

eingesetzt. Dur<strong>ch</strong> Wahl und Arbeitsweise der Fräse kann die Stückgrösse des Fräsasphaltes<br />

gesteuert werden. In der Regel resultiert beim Kaltfräsen ein Asphaltgranulat, das keiner weiteren<br />

Zerkleinerung mehr bedarf und direkt weiterverarbeitet werden kann.<br />

Aufbru<strong>ch</strong>asphalt<br />

Aufbru<strong>ch</strong>asphalt wird dur<strong>ch</strong> mas<strong>ch</strong>inelles oder manuelles Aufbre<strong>ch</strong>en bituminöser Beläge gewonnen<br />

und fällt meist in S<strong>ch</strong>ollen an, die später zerkleinert und zu Asphaltgranulat aufbereitet werden<br />

müssen. Bei Gewinnung und Auflad ist darauf zu a<strong>ch</strong>ten, dass der Aufbru<strong>ch</strong>asphalt ni<strong>ch</strong>t mit<br />

Kiessand oder andern Stoffen vermis<strong>ch</strong>t wird.<br />

Das Asphaltgranulat kann je na<strong>ch</strong> Zusammensetzung des Ursprungsmaterials kalt oder warm<br />

eingebaut werden. Beim Wiederaufbereiten des Recyclingmaterials müssen umweltrelevante<br />

Aspekte berücksi<strong>ch</strong>tigt werden (siehe Tabelle).<br />

Heissmis<strong>ch</strong>gut-Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t HMF<br />

Tab. 1 Bewertung der Umweltverträgli<strong>ch</strong>keit des Ausbauasphaltes bei den einzelnen Verfahrenss<strong>ch</strong>ritten<br />

Heissmis<strong>ch</strong>gut HMF wird für Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten, Oberbauverstärkungen, Baupisten sowie für Güterund<br />

Forstwege als kombinierte Fundations- und Trags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t verwendet. Dadur<strong>ch</strong> wird eine erhöhte<br />

Widerstandsfähigkeit gegen Beanspru<strong>ch</strong>ung dur<strong>ch</strong> Verkehr, klimatis<strong>ch</strong>e und hydrologis<strong>ch</strong>e Einflüsse<br />

errei<strong>ch</strong>t.<br />

Die Heissmis<strong>ch</strong>gut-Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten HMF sind grundsätzli<strong>ch</strong> mit einem Belag zu überdecken. Wird<br />

Heissmis<strong>ch</strong>gut ohne Belag für Baupisten benützt, so ist die S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t entspre<strong>ch</strong>end zu dimensionieren<br />

und mit einem Oberflä<strong>ch</strong>ens<strong>ch</strong>utz zu versehen.<br />

Gussasphalt MA<br />

Gussasphalt ist ein giessfähiges Mis<strong>ch</strong>gut, wel<strong>ch</strong>es na<strong>ch</strong> Einbau ni<strong>ch</strong>t mehr gewalzt werden muss.<br />

Gussasphalt wird auf Brücken, Gehwegen und Untertagbauten (Tunnels) eingesetzt. Das Mis<strong>ch</strong>gut<br />

ist wurzelfest, abrieb- und vers<strong>ch</strong>leissfest, wasser- und dampfdi<strong>ch</strong>t und ist gegen Humussäure und<br />

Tausalze resistent.<br />

Oft wird Gussasphalt au<strong>ch</strong> aus statis<strong>ch</strong>en Gründen eingesetzt (Brücken, TG-Decken) oder unter<br />

ers<strong>ch</strong>werten Platzbedingungen eingesetzt, da das Einwalzen entfällt.<br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


<strong>wegebau</strong><br />

| 22<br />

Beispiel Gussasphalt mit eingestreutem Korund<br />

Sihlcity, 2007<br />

Sihlcity ist eine Grossüberbauung auf dem Areal der ehemaligen „Zür<strong>ch</strong>er Papierfabrik an der Sihl“ in Züri<strong>ch</strong><br />

Wiedikon, wel<strong>ch</strong>e im Frühling 2007 eröffnet wurde. Das Projekt Sihlcity wurde von der Totalunternehmerin<br />

Karl Steiner AG zusammen mit dem Ar<strong>ch</strong>itekturbüro Theo Hotz entwickelt.<br />

Im Aussenberei<strong>ch</strong> wurde Gussasphalt mit eingestreutem Korund verwendet (Walo Berts<strong>ch</strong>inger AG) wel<strong>ch</strong>er<br />

die Platzflä<strong>ch</strong>en bei Tagesli<strong>ch</strong>t und Na<strong>ch</strong>ts dur<strong>ch</strong> die Beleu<strong>ch</strong>tung lei<strong>ch</strong>t glitzern lässt.<br />

Korund ist ein Mineral der Mineralklasse der Oxide und tritt in den vers<strong>ch</strong>iedensten Farben aber au<strong>ch</strong> farblos<br />

auf. Dank der grosse Härte wird Korund au<strong>ch</strong> als Zus<strong>ch</strong>lagsstoffe für Hartbetone und Keramikfliesen genutzt,<br />

um deren Ruts<strong>ch</strong>festigkeit zu gewährleisten.<br />

Abb. 27 Sihlcity. Gussasphalt mit eingestreutem Korund<br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


<strong>wegebau</strong> | 23<br />

Oberflä<strong>ch</strong>enbehandlung<br />

Oberflä<strong>ch</strong>enbehandlungen werden bei Neubauten, bei Unterhalts- und bei Erhaltungsmassnahmen<br />

ausgeführt. Oberflä<strong>ch</strong>enbehandlungen bilden dünne, bituminöse S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten, die keine<br />

tragenden Funktionen ausüben. Die Tragfähigkeit der Unterlage muss dem Zweck und der<br />

Beanspru<strong>ch</strong>ung angepasst sein. Oberflä<strong>ch</strong>enbehandlungen s<strong>ch</strong>ützen die Unterlage gegen<br />

das Eindringen von Oberflä<strong>ch</strong>enwasser und verhindern ihren Vers<strong>ch</strong>leiss dur<strong>ch</strong> Verkehr oder<br />

Erosion. Auf wassergebundenen S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten verhindern sie die Staub- und S<strong>ch</strong>lammbildung.<br />

Oberflä<strong>ch</strong>enbehandlungen dienen au<strong>ch</strong> zum Erhöhen der Griffigkeit von Verkehrsflä<strong>ch</strong>en, können die<br />

Si<strong>ch</strong>tverhältnisse verbessern und Spiegelungen auf Strassenoberflä<strong>ch</strong>en vermeiden.<br />

Oberflä<strong>ch</strong>enbehandlungen als Membrane (Spezialtyp) zwis<strong>ch</strong>en zwei S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten erhöhen die Di<strong>ch</strong>tigkeit<br />

und reduzieren die Riss-ausbreitung. Tränkungen werden bei Neubauten sowie zum Erhöhen der<br />

Tragfähigkeit von Naturstrassen und ni<strong>ch</strong>t gebundenen Kiessands<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten angewendet.<br />

Es wird differenziert zwis<strong>ch</strong>en:<br />

- Oberflä<strong>ch</strong>enbehandlung (E1, E2, E3, D1, D2)<br />

E1: einfa<strong>ch</strong>e Oberflä<strong>ch</strong>enbehandlung<br />

(Spritzen von Bindemittel, Streuen von Splitt)<br />

E2: einfa<strong>ch</strong>e Oberflä<strong>ch</strong>enbehandlungen mit zweimaligem Streuen von Splitt<br />

(Spritzen von Bindemittel, zweimaliges Streuen von Splitt)<br />

E3: einfa<strong>ch</strong>e Oberflä<strong>ch</strong>enbehandlung mit Splittvorlage<br />

(Streuen von Splitt, Spritzen von Bindemittel, Streuen von Splitt)<br />

D1: doppelte Oberflä<strong>ch</strong>enbehandlung<br />

(Spritzen von Bindemittel, Streuen von Splitt, Spritzen von Bindemittel,<br />

Streuen von Splitt)<br />

D2: doppelte Oberflä<strong>ch</strong>enbehandlung mit Splittvorlage<br />

(Streuen von Splitt, Spritzen von Bindemittel, Streuen von Splitt,<br />

Spritzen von Bindemittel, Streuen von Splitt)<br />

- Tränkungen (F2, F3)<br />

F2: Tränkungen in zwei Spritzgängen<br />

(Einbringen von S<strong>ch</strong>otter, Spritzen von Bindemittel, Streuen von Splitt,<br />

Spritzen von Bindemittel, Streuen von Splitt)<br />

F3: Tränkungen in drei Spritzgängen<br />

(Einbringen von S<strong>ch</strong>otter, Spritzen von Bindemittel, Streuen von Splitt,<br />

Spritzen von Bindemittel, Streuen von Splitt, Spritzen von Bindemittel,<br />

Streuen von Splitt)<br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


<strong>wegebau</strong><br />

| 24<br />

S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>taufbau na<strong>ch</strong> Normalien<br />

Die Wahl des Mis<strong>ch</strong>gutes und Dimensionierung der S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten steht in Abhängigkeit von Beanspru<strong>ch</strong>ung und<br />

Klima. Für die S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten sind folgende Kriterien zu berücksi<strong>ch</strong>tigen:<br />

Für Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten:<br />

– Verkehrssi<strong>ch</strong>erheit<br />

– Fahrkomfort<br />

– Vers<strong>ch</strong>leissfestigkeit<br />

– Verformungsbeständigkeit<br />

– Rissanfälligkeit<br />

– Lärmminderung<br />

– Entwässerung<br />

– Ermüdungsfestigkeit<br />

Für Binders<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten:<br />

– Verformungsbeständigkeit<br />

– Ermüdungsfestigkeit<br />

Für Trags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten und Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten:<br />

– Lastverteilung<br />

– Ermüdungsfestigkeit<br />

– Verformungsbeständigkeit (Trags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten)<br />

Evaluation des Mis<strong>ch</strong>guttypes<br />

Walzasphalt, Empfehlung für die Wahl der Mis<strong>ch</strong>guttypen bei normaler Beanspru<strong>ch</strong>ung:<br />

Tab. 2<br />

Walzasphalt, normale Beanspru<strong>ch</strong>ungen<br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


<strong>wegebau</strong> | 25<br />

Eine von der Verkehrslastklasse abhängige besondere Beanspru<strong>ch</strong>ung liegt beispielsweise vor:<br />

– in Verkehrsknoten mit oder ohne Kreisel<br />

– auf Ein- und Ausfahrten von Ho<strong>ch</strong>leistungsstrassen<br />

– auf längeren Steigungen und Strecken mit grossem<br />

Gefälle (Krie<strong>ch</strong>streifen)<br />

Mis<strong>ch</strong>gutsorten<br />

S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tdicken<br />

Tab 3.<br />

S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tdicken na<strong>ch</strong> SN<br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


<strong>wegebau</strong><br />

| 26<br />

Dimensionierungsbeispiele Strassenoberbau<br />

T1= Geh- und Radweg (Verkehrslast sehr lei<strong>ch</strong>t)<br />

Asphaltdecke ohne Ausglei<strong>ch</strong>ss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />

T3: Strasse (Verkehrslast mittel)<br />

Asphaltdecke mit Ausglei<strong>ch</strong>ss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />

30mm Vers<strong>ch</strong>leiss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t (z.B.AC 8)<br />

Lacks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t (Lackbitumen 150g/m2)<br />

40mm Trags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t (z.B. AC T 16)<br />

Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t: Reinplanie<br />

(Kiesgemis<strong>ch</strong> 0/22)<br />

Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t: Koffer<br />

(Kiesgemis<strong>ch</strong> 0/45)<br />

40mm Vers<strong>ch</strong>leisss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t (z.B AC 11)<br />

Ausglei<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t (AC16)<br />

90mm Trags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t (z.B. AC T 22)<br />

Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t: Reinplanie<br />

(Kiesgemis<strong>ch</strong> 0/22)<br />

Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t: Koffer<br />

(Kiesgemis<strong>ch</strong> 0/45)<br />

eventuell Filters<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />

(Kiesgemis<strong>ch</strong> PSS 0/22 bis 0/45)<br />

eventuell Filters<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />

(Kiesgemis<strong>ch</strong> PSS 0/22 bis 0/45)<br />

Aufbau Drainasphalt<br />

35mm Decks<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t (PA 11)<br />

60mm Trags<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t (PA B 22)<br />

Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t: Reinplanie<br />

(Kiesgemis<strong>ch</strong> 0/22)<br />

Fundationss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t: Koffer<br />

(Kiesgemis<strong>ch</strong> 0/45)<br />

eventuell Filters<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t<br />

(Kiesgemis<strong>ch</strong> PSS 0/22 bis 0/45)<br />

Abb. 28 Aufbau Strassenbeläge<br />

Wi<strong>ch</strong>tig! Unter der DRA S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t sind Entwässerungsmassnahmen erforderli<strong>ch</strong><br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


<strong>wegebau</strong> | 27<br />

Randabs<strong>ch</strong>lüsse<br />

Ränder von Strassen und Wegen müssen so ausgebildet werden, dass sie dem Oberbau seitli<strong>ch</strong> Halt geben.<br />

Dies ist vor allem bei Flä<strong>ch</strong>en der Fall, die dur<strong>ch</strong> Pkw-/Lkw-Verkehr belastet werden<br />

(horizontale und vertikale Kräfte). Ausserdem dienen sie zur Wasserführung des Oberflä<strong>ch</strong>enwassers, wenn sie<br />

als Randstein / Wasserstein ausgebildet werden. Als Einfassung von Betonsteinpflaster und Asphaltbelägen bei<br />

Verkehrsflä<strong>ch</strong>en kommen Beton- oder Natursteine zur Anwendung.<br />

Ausserorts kann auf Bundsteine verzi<strong>ch</strong>tet werden, die Randberei<strong>ch</strong>e müssen jedo<strong>ch</strong> sorgfältig verdi<strong>ch</strong>tet werden<br />

(z.B. 50cm Mergelbankett).<br />

Bei Fusswegen kann au<strong>ch</strong> Fla<strong>ch</strong>stahl (roh, verzinkt oder Edelstahl) als Begrenzung verwendet werden. Dieser<br />

wird entweder direkt in Beton versetzt oder punktuell mit S<strong>ch</strong>laudern einbetoniert. Die Stösse können vers<strong>ch</strong>raubt<br />

oder vor Ort ges<strong>ch</strong>weisst werden. Die Materialstärke beträgt zwis<strong>ch</strong>en 5 und 10mm, je na<strong>ch</strong> geforderter Steifheit<br />

und Belastung.<br />

Bundstein / Bord- und Wasserstein<br />

Bundsteine dienen als Leitlinie, verhindern das Ausquets<strong>ch</strong>en des Belags und das Einwa<strong>ch</strong>sen von Unkraut.<br />

Wassersteine leiten und führen das Wasser ab. Ausserorts kann au<strong>ch</strong> ein bituminöses Bord zur Wasserführung<br />

eingebaut werden. Steine: Granit, Porphyr, Beton.<br />

OK Belag<br />

Bundstein<br />

3%<br />

5<br />

OK Belag<br />

Wasserstein<br />

Bordstein<br />

OK Belag<br />

6 6 13 1 13<br />

Stellplatte 6/25<br />

Vorgarten<br />

Gehweg<br />

5 15 1<br />

5 19 1<br />

5 14 1 4<br />

5 14 1 4<br />

1 4<br />

5 19<br />

Beton 0-16mm CEM I 42.5 200 kg/m3 C1<br />

Beton 0-16mm CEM I 42.5 200 kg/m3 C1<br />

Masse in cm<br />

8 6 13<br />

6 8<br />

Masse in cm<br />

6 13<br />

Masstab 1: 10<br />

Masstab 1: 10<br />

Stellriemen und Stellplatten<br />

S<strong>ch</strong>ützt Fussgänger und weist in bes<strong>ch</strong>ränktem Mass Fahrzeuge ab. Steine: Gneis, Granit, Beton.<br />

3<br />

10<br />

Beton 0-16mm CEM I 42.5 200 kg/m3 C1<br />

Masse in cm<br />

8 6 6 6 8<br />

Masstab 1: 10<br />

Abb. 29-31 Normalien 16.10/16.41 des Tiefbauamtes der Stadt Züri<strong>ch</strong><br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


<strong>wegebau</strong><br />

| 28<br />

Konstruktive Entwurfsri<strong>ch</strong>tlinien<br />

Vors<strong>ch</strong>riften der S<strong>ch</strong>weizer Normenvereinigung:<br />

- SNV 640 269 a Si<strong>ch</strong>tverhältnisse bei öffentli<strong>ch</strong>en Strassen u.a.<br />

- SNV 640 630 Bushaltestellen<br />

- SNV 640 620 private Einmündungen in Ers<strong>ch</strong>liessungsstrassen<br />

Normalien für den Bau von Entwässerungsanlagen und Strassen, Tiefbauamt der Stadt Züri<strong>ch</strong>, 1981<br />

(können direkt beim Tiefbauamt bezogen werden).<br />

Wegbreiten<br />

200<br />

25<br />

55<br />

90 280<br />

Mindestbreite der Wege + (2 x 10)<br />

75 110 300<br />

Masse in cm<br />

Abb. 32<br />

Mindestbreiten für Wege<br />

Gefälle<br />

Quergefälle in Geraden<br />

Um einen Optimalen Wasserabfluss si<strong>ch</strong>erzustellen sollte in Geraden ein einseitiges oder da<strong>ch</strong>förmiges Gefälle<br />

mit 2.5 - 3.0% ausgebildet werden.<br />

Quergefälle in Kurven<br />

Aufgrund der Fliehkraft sollten in Kurven Quergefälle immer na<strong>ch</strong> innen ausgebildet werden. Bei<br />

Siedlungsstrassen in bebautem Gebiet kann auf das minimale Quergefälle reduziert werden.<br />

Längsgefälle<br />

Wasserführende Strassenränder sollten eine Längsneigung von min. 0.5% aufweisen. Deshalb empfiehlt es si<strong>ch</strong><br />

bei der Projektierung für den gesamten Strassenberei<strong>ch</strong> ein Längsgefälle von min. 0.5% vorzusehen.<br />

Bei 40 km/h ist ein maximales Längsgefälle von 12% mögli<strong>ch</strong>.<br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


<strong>wegebau</strong> | 29<br />

Parkplätze<br />

Anordnung und Dimensionen<br />

Grundsätzli<strong>ch</strong> gibt es bei Parkplätzen drei Anordnungen: Senkre<strong>ch</strong>t-, S<strong>ch</strong>räg- und Längsausri<strong>ch</strong>tung von<br />

Stellplätzen. Die senkre<strong>ch</strong>te Anordnung der Parkplätze ist am effizientesten. Sie verbrau<strong>ch</strong>t wenig Platz (19.4 m2<br />

pro Stellplatz) und man kann gut von beiden Ri<strong>ch</strong>tungen aus einparken. Allerdings dauert das Rangieren etwas<br />

länger als bei der S<strong>ch</strong>rägaufstellung. Wenn keine Wendemögli<strong>ch</strong>keiten vorhanden sind, sollte auf die senkre<strong>ch</strong>te<br />

Anordnung zurückgegriffen werden, da dur<strong>ch</strong> die Fahrbahnbreite das Wenden gewährleistet wird. In den USA<br />

baut man am Ende von Parkplatznis<strong>ch</strong>en ohne Wendemögli<strong>ch</strong>keit no<strong>ch</strong> kleine Wendehammer ein, damit wird das<br />

Ausparken aus den hintersten Feldern erlei<strong>ch</strong>tert.<br />

Bei der S<strong>ch</strong>rägaufstellung ist der Platzbedarf, trotz s<strong>ch</strong>malerer Gassen- und Stellplatzbreite, höher. Der Vorteil<br />

dieser Anordnung ist das s<strong>ch</strong>nelle und bequeme Einparken. Am ineffizientesten ist das Längsparken, da der<br />

Platzbedarf sehr ho<strong>ch</strong> ist. Es wird für das Laden und Abstellen am Strassenrand eingesetzt.<br />

Horizontales Layout<br />

Ein Parkplatz ist ein ungedeckter Abstellberei<strong>ch</strong> für Fahrzeuge und bezei<strong>ch</strong>net die gesamte Flä<strong>ch</strong>e bestehend<br />

aus Parkfeld mit unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Parkfeldwinkeln, Fahrgasse mit seitli<strong>ch</strong>en Parkfeldern, Fahrweg ohne<br />

Parkfelder, Pflanzstreifen und/oder Baums<strong>ch</strong>eiben. Parknis<strong>ch</strong>en sind die Untereinheiten eines Parkplatzes mit<br />

beidseitigen Parkfeldern. Parkbu<strong>ch</strong>ten haben nur auf einer Seite Stellplätze. Bei grösseren Parkplätzen werden<br />

die Parknis<strong>ch</strong>en mit Fahrs<strong>ch</strong>leifen verbunden und unterstützen damit das Su<strong>ch</strong>en eines Parkplatzes. Falls<br />

eine Parknis<strong>ch</strong>e eine Sackgasse bildet, sollte der Autofahrer bereits vor dem Einfahren übersehen können, ob<br />

Stellplätze frei sind.<br />

Bei Fahrwegen zu Parkplätzen mit einer Ges<strong>ch</strong>windigkeit von 30 km/h verwendet man eine einfa<strong>ch</strong>e<br />

Mittela<strong>ch</strong>sengeometrie Tangente-Kurve-Tangente. Übergangbögen kommen ni<strong>ch</strong>t zum Einsatz, denn bei diesen<br />

Zufahrten mit einer geringen Ges<strong>ch</strong>windigkeit ist die Anhalte-Si<strong>ch</strong>tweite die massgebende Grösse für den<br />

horizontalen Radius und ni<strong>ch</strong>t die Fahrdynamik wie bei „s<strong>ch</strong>nelleren“ Strassen. Der horizontale Radius beträgt<br />

dabei 25 m.<br />

Vertikales Layout<br />

Parkplätze und das Gelände müssen zusammen betra<strong>ch</strong>tet werden. Eine Absenkung des Parkplatzes kann<br />

Si<strong>ch</strong>tbeziehungen verbessern und reduziert das Ers<strong>ch</strong>einungsbild der Anlage. Genauso wie Plätze und Wegen<br />

(inkl. Rampen) sind die Parkplätze zu entwässern. Tri<strong>ch</strong>tergefälle, Da<strong>ch</strong>gefälle oder einseitige Gefälle sind<br />

mögli<strong>ch</strong>. Allerdings sollte das Gefälle in Längs- und Querri<strong>ch</strong>tung nie grösser als 5 % sein. Bei grösseren<br />

Gefällen besteht sonst die Gefahr des Wegrollens und der Fahrzeugbes<strong>ch</strong>ädigung dur<strong>ch</strong> auffallende Türen.<br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


<strong>wegebau</strong> | 30<br />

Bei Projekten in der Praxis immer die aktuelle VSS Norm konsultieren!<br />

640 291a 12<br />

12 Geometrie der S<strong>ch</strong>räg- und Senkre<strong>ch</strong>tparkfelder<br />

In S<strong>ch</strong>räg- und Senkre<strong>ch</strong>tparkfelder wird in der Regel vorwärts<br />

eingefahren. Die Abmessungen für vers<strong>ch</strong>iedene<br />

Parkfeldwinkel sind in Abbildung 6 und Tabelle 3 enthalten.<br />

Die notwendigen zusätzli<strong>ch</strong>en Abstände zu Wänden und<br />

Stützen sind in Abbildung 7 und Tabelle 7 dargestellt.<br />

12 Géométrie des cases de stationnement obliques<br />

ou perpendiculaires<br />

L’entrée dans une case de stationnement oblique ou perpendiculaire<br />

se fait normalement en mar<strong>ch</strong>e avant. Les<br />

grandeurs sont illustrées à la figure 6 et leurs dimensions<br />

données dans le tableau 3.<br />

Les suppléments nécessaires pour les distances aux parois<br />

et piliers sont représentés à la figure 7 et dans le tableau 7.<br />

U<br />

L – U<br />

U<br />

L – U<br />

F<br />

F<br />

b<br />

Fk<br />

L2<br />

b<br />

Fk<br />

L2<br />

F<br />

F<br />

L<br />

L<br />

Wand / Paroi<br />

Wand / Paroi<br />

b<br />

F<br />

Fk<br />

L<br />

L2<br />

U<br />

Breite eines Parkfeldes<br />

Breite der Fahrgasse<br />

Breite der Fahrgasse in Kehren<br />

Länge eines Parkfeldes<br />

Länge zweier zusammenhängender Parkfelder<br />

Breite des Überhangstreifens<br />

b<br />

F<br />

Fk<br />

L<br />

L2<br />

U<br />

Largeur d’une case de stationnement<br />

Largeur de l’allée de circulation<br />

Largeur de l’allée de circulation en boucle<br />

Longueur d’une case de stationnement<br />

Longueur de cases de stationnement accolées<br />

Largeur de la surface de débord<br />

Abb. 6<br />

Abmessungen der S<strong>ch</strong>räg- und Senkre<strong>ch</strong>tparkierung<br />

Fig. 6<br />

Dimensions du stationnement oblique ou perpendiculaire<br />

Tab. 5<br />

Geometrie S<strong>ch</strong>räg- und Längsparkfelder (VSS- Norm)<br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


<strong>wegebau</strong> | 31<br />

640 291a 13<br />

Minimale Abmessungen der S<strong>ch</strong>räg- und Senkre<strong>ch</strong>tparkfelder in Abhängigkeit der Komfortstufen<br />

Dimensions minimales des cases de stationnement obliques ou perpendiculaires en fonction des niveaux<br />

de confort<br />

Niveau de<br />

confort<br />

A, B<br />

C<br />

Komfortstufe<br />

Parkfeldwinkel<br />

Angle de<br />

stationnement<br />

90°<br />

75°<br />

60°<br />

Breite eines Parkfeldes<br />

Largeur d’une case<br />

de stationnement<br />

Surface<br />

par case<br />

de stationnement<br />

Komfortstufe<br />

A<br />

b [m]<br />

2,35<br />

2,50<br />

2,65<br />

2,80*<br />

2,45<br />

2,60<br />

2,75<br />

2,70<br />

2,90<br />

Komfortstufe<br />

B<br />

b [m]<br />

2,50<br />

2,65<br />

2,80<br />

Länge eines Parkfeldes<br />

Longueur d’une case<br />

de stationnement<br />

Breite des<br />

Überhangstreifens<br />

Largeur de<br />

la surface<br />

de débord<br />

Breite der<br />

Fahrgasse<br />

1)<br />

Largeur<br />

de l’allée<br />

de circulation<br />

Flä<strong>ch</strong>e pro<br />

Parkfeld<br />

2)<br />

L [m] L2 [m] U [m] F [m] [m 2 ]<br />

5,00 10,00 0,50<br />

2,60<br />

2,75 5,30 9,50 0,50<br />

2,90<br />

5,25 9,05 0,45<br />

6,50<br />

5,75<br />

4,00<br />

3,00*<br />

5,00<br />

4,20<br />

3,00<br />

3,50<br />

3,00<br />

19,4<br />

19,7<br />

18,6<br />

18,2*<br />

19,1<br />

19,2<br />

18,7<br />

18,9<br />

19,6<br />

45° 3,30 3,55 4,90 8,60 0,35 3,00 21,1<br />

30° 4,70 5,00 4,10 8,30 0,25 3,00 26,3<br />

90°<br />

75°<br />

60°<br />

2,60<br />

2,80<br />

3,00<br />

2,70<br />

2,90<br />

3,10<br />

3,00<br />

3,25<br />

3,50<br />

6,20 12,00 0,70<br />

6,50 11,50 0,70<br />

6,40 11,00 0,60<br />

7,80<br />

7,00<br />

5,40<br />

6,20<br />

5,20<br />

3,30<br />

4,40<br />

3,50<br />

3,30<br />

26,3<br />

27,2<br />

26,7<br />

25,9<br />

26,4<br />

25,3<br />

25,8<br />

26,5<br />

28,2<br />

45° 3,70 5,90 10,60 0,50 3,30 27,9<br />

30° 5,20 5,00 10,25 0,35 3,30 34,6<br />

1) Breite der Fahrgasse für Einbahnverkehr,<br />

für Gegenverkehr Tabelle 4 bea<strong>ch</strong>ten<br />

2) Flä<strong>ch</strong>e pro Parkfeld<br />

Flä<strong>ch</strong>e des Parkfeldes (für Komfortstufe A bzw. C)<br />

und Flä<strong>ch</strong>e der halben Fahrgasse neben Parkfeld<br />

* Ausnahmefall<br />

1) Largeur de l’allée de circulation à sens unique,<br />

voir tableau 4 pour une circulation à double sens<br />

2) Surface par case de stationnement<br />

Surface de la case de stationnement (pour niveau<br />

de confort A resp. C) plus surface de la moitié de l’allée<br />

de circulation en prolongement de la case de stationnement<br />

* Cas exceptionnel<br />

Tab.6<br />

Tab. 3<br />

Minimale Abmessungen der S<strong>ch</strong>räg- und Senkre<strong>ch</strong>tparkfelder<br />

in Abhängigkeit der Komfortstufen<br />

Minimale Abmessungen der S<strong>ch</strong>räg- und Senkre<strong>ch</strong>tparkfelder (VSS-Norm)<br />

Tab. 3<br />

Dimensions minimales des cases de stationnement<br />

obliques ou perpendiculaires en fonction des niveaux<br />

de confort<br />

Die minimalen Fahrgassenbreiten werden dur<strong>ch</strong> das Befahren<br />

und das Begehen, jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong> das Manövrieren<br />

bestimmt. In Tabelle 3 sind die Breiten für Einbahnverkehr<br />

enthalten. Die minimalen Breiten für Gegenverkehr sowie in<br />

Kehren sind in Tabelle 4 angegeben.<br />

Les largeurs minimales des allées de circulation sont déterminées<br />

par la circulation des véhicules et piétons et non par<br />

les manœuvres. Le tableau 3 comporte les largeurs minimales<br />

pour la circulation à sens unique et le tableau 4 celles<br />

pour la circulation à double sens et en boucle.<br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


<strong>wegebau</strong> | 32<br />

640 291a 14<br />

Minimale Fahrgassenbreiten für S<strong>ch</strong>räg- und Senkre<strong>ch</strong>tparkierung in Abhängigkeit der Komfortstufen<br />

Largeurs minimales des allées de circulation pour le stationnement oblique ou perpendiculaire en fonction<br />

des niveaux de confort<br />

Komfortstufe<br />

Niveau de confort<br />

A, B<br />

C<br />

Verkehrsart<br />

Type de circulation<br />

Einbahnverkehr<br />

Circulation à sens unique<br />

Gegenverkehr<br />

Circulation à double sens<br />

Einbahnverkehr<br />

Circulation à sens unique<br />

Gegenverkehr<br />

Circulation à double sens<br />

Breite der Fahrgasse<br />

Largeur de l’allée de circulation<br />

F [m]<br />

Breite der Fahrgasse in Kehren<br />

Largeur de l’allée de circulation<br />

en boucle<br />

Fk [m]<br />

3,00 3,40<br />

5,00 5,40<br />

3,30 3,70<br />

5,60 6,00<br />

Tab. 4<br />

Minimale Fahrgassenbreiten für S<strong>ch</strong>räg- und Senkre<strong>ch</strong>tparkierung<br />

in Abhängigkeit der Komfortstufen<br />

Tab. 4<br />

Largeurs minimales des allées de circulation pour<br />

le stationnement oblique ou perpendiculaire en fonction<br />

des niveaux de confort<br />

13 Parkfelder für Behinderte<br />

Die Parkfelder für Behinderte sind speziell zu bezei<strong>ch</strong>nen.<br />

Ihre Breite beträgt bei Senkre<strong>ch</strong>tparkierung 3,50 m. Drei<br />

normale S<strong>ch</strong>rägparkfelder entspre<strong>ch</strong>en zwei Parkfeldern für<br />

Behinderte.<br />

14 Parkfelder für Kleinwagen<br />

Um Flä<strong>ch</strong>e zu sparen und um Restflä<strong>ch</strong>en auszunützen,<br />

können spezielle Parkfelder für Kleinwagen angeordnet<br />

werden. Die Werte in der Tabelle sind dur<strong>ch</strong> das Minimalfahrzeug<br />

bestimmt (Länge 2,50 m, Breite 1,52 m, Wendekreisradius<br />

4,35 m). Es können au<strong>ch</strong> Parkfelder mit Abmessungen<br />

zwis<strong>ch</strong>en jenen aus der Tabelle 5 und 6 und jenen<br />

aus den Tabellen 2 und 3 angewendet werden.<br />

13 Cases de stationnement pour handicapés<br />

Les cases de stationnement pour handicapés doivent être<br />

désignées spécialement. En cas de stationnement perpendiculaire,<br />

leur largeur est de 3,50 m. Trois cases de stationnement<br />

obliques normales correspondent à deux cases de<br />

stationnement pour handicapés.<br />

14 Cases de stationnement pour petits véhicules<br />

Afin d’économiser de l’espace et d’utiliser les surfaces résiduelles,<br />

des cases de stationnement spéciales pour petits<br />

véhicules peuvent être prévues. Les valeurs données correspondent<br />

à un véhicule minimal (longueur 2,50 m, largeur<br />

1,52 m, rayon de braquage 4,35 m). Des cases de stationnement<br />

de dimensions comprises entre celles des tableaux<br />

5 et 6 et celles des tableaux 2 et 3 sont également permises.<br />

Tab. 7<br />

Minimale Abmessungen der Längsparkfelder für Kleinwagen in Abhängigkeit der Komfortstufen<br />

Dimensions minimales des cases de stationnement longitudinales pour petits véhicules en fonction<br />

des niveaux de confort<br />

Komfortstufe<br />

Niveau<br />

de confort<br />

Länge eines<br />

Parkfeldes<br />

Longueur<br />

d’une case de<br />

stationnement<br />

Länge eines Randparkfeldes<br />

Longueur d’une case<br />

de stationnement en extrémité<br />

Breite eines<br />

Parkfeldes<br />

Largeur<br />

d’une case de<br />

stationnement<br />

Breite des<br />

Überhangstreifens<br />

Largeur<br />

de la surface<br />

de débord<br />

Breite der<br />

Fahrgasse<br />

Largeur<br />

de l’allée de<br />

circulation<br />

L [m] Lr1 [m] Lr2 [m] b [m] U [m] F [m] 1)<br />

A 3,70 2,80 4,30 1,80 0,20 3,00<br />

B 4,00 2,80 4,60 1,80 0,20 3,00<br />

1) Minimale Fahrgassenbreite für Personenwagen<br />

im Einbahnverkehr (siehe Tabelle 4)<br />

Tab. 5<br />

Minimale Abmessungen der Längsparkfelder für Kleinwagen<br />

in Abhängigkeit der Komfortstufen (siehe Abbildung 5)<br />

1) Largeur minimale d’une allée de circulation à sens<br />

unique pour les voitures de tourisme (voir tableau 4)<br />

Minimale Farhgassenbreiten für S<strong>ch</strong>räg- und Senkre<strong>ch</strong>tparkierung (VSS Norm)<br />

Tab. 5<br />

Dimensions minimales des cases de stationnement<br />

longitudinales pour petits véhicules en fonction des<br />

niveaux de confort (voir figure 5)<br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


<strong>wegebau</strong> | 33<br />

Ausrundungen von Wannen und Kuppen<br />

Bei Fahrwegen zu Parkplätzen (30 km/h), werden normalerweise keine Kuppen und Wannen wie im Strassenbau<br />

eingesetzt. Es muss ledigli<strong>ch</strong> das Aufsetzen des Fahrzeugs verhindert werden. Bis maximal 6 Prozent ist dies<br />

gewährleistet. Grundsätzli<strong>ch</strong> sollte daher kein grösseres Längsgefälle als ±6% eingeplant werden. Um einen<br />

optimalen Wasserabfluss si<strong>ch</strong>erzustellen, sollten Fahrwege mit einem einseitigen oder da<strong>ch</strong>förmigen Gefälle von<br />

2.5 - 3.0% ausgebildet werden.<br />

Falls das vertikale Längsgefälle grösser als 6% ist, gelten folgende Werte:<br />

Kuppe: Rv min = 20m<br />

Wanne: Rv min = 40m<br />

+ 4%<br />

- 5%<br />

- 5%<br />

+ 4%<br />

Abb. 33<br />

Effekte von Gefällewe<strong>ch</strong>sel<br />

Abs<strong>ch</strong>lüsse und Radans<strong>ch</strong>läge<br />

Der Rand zwis<strong>ch</strong>en dem Stellplatz und der Bepflanzung bzw. Ers<strong>ch</strong>liessungsweg kann unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong><br />

ausgebildet sein. Eine Erhöhung der Randberei<strong>ch</strong>e hat den Vorteil, dass Bes<strong>ch</strong>ädigungen an Bäumen und eine<br />

Verdi<strong>ch</strong>tungen des Wurzelberei<strong>ch</strong>s verhindert werden. Die Erhöhung der Bordkante in Form eines Bordsteins<br />

sollte 0.08m betragen. Man spri<strong>ch</strong>t in diesem Zusammenhang au<strong>ch</strong> von einem Überhangstreifen. Die Breite des<br />

Überhangstreifens ist mit 0.70 m festgelegt.<br />

Man<strong>ch</strong>mal trifft man bei Parkplätzen auf Radans<strong>ch</strong>läge. Es handelt si<strong>ch</strong> dabei meist um Betonfertigteile,<br />

man<strong>ch</strong>mal farbig, auf dem Belag fixiert, die das Überfahren des Parkfeldrands verhindern sollen. Diese Elemente<br />

sind aber ni<strong>ch</strong>t empfehlenswert, da sie Stolperkanten und S<strong>ch</strong>mutzfallen darstellen. Ausserdem behindern sie die<br />

S<strong>ch</strong>neeräumarbeiten.<br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


<strong>wegebau</strong><br />

| 34<br />

Flä<strong>ch</strong>enbedarf für Kurven<br />

Fahrbahnbreiten und Kurvenradien<br />

Die Fahrbahnbreiten (je Fahrspur) und die entspre<strong>ch</strong>enden Kurvenradien können anhand der Tabelle<br />

(Abb. 30) ermittelt werden.<br />

Bsp. Privatparkplatz für PKW<br />

Ausgehend vom Einfahrtsquers<strong>ch</strong>nitt der Quartiersstrasse (3m pro Fahrspur) und der Fahrbahnbreite der<br />

einspurigen Zufahrt (3.3m) wird der Kreisbogenradius (2m) ermittelt.<br />

(Einfahrtsquers<strong>ch</strong>nitt und zugehörige Fahrbahnbreite sind immer auf der glei<strong>ch</strong>en Zeile ablesbar,der<br />

zugehörige Kreisbogenradius oberhalb der Fahrbahnbreite in der glei<strong>ch</strong>en Spalte.)<br />

2.50 2.50 2.50 2.50<br />

2.50 3.50<br />

Privatparkplatz<br />

private Zufahrt<br />

(1-spurig)<br />

6.00<br />

5.00<br />

R2.00<br />

Einfahrtsquers<strong>ch</strong>nitt<br />

Fahrbahnbreite<br />

3.30<br />

5.00<br />

R2.00<br />

R2.00<br />

E<br />

3.00<br />

Quartiersstrasse 30km/h<br />

Abb. 334 Fallbeispiel Eckausrundungen Personenwagen<br />

Mst. 1:200<br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


<strong>wegebau</strong> | 35<br />

Verfügbare<br />

Breite im<br />

Einfahrtsquers<strong>ch</strong>nitt<br />

Art der<br />

Eckausrundung<br />

Personenkraftwagen<br />

Ra = 5.75 m<br />

Lieferwagen<br />

Ra = 6.10 m<br />

Müllfahrzeug 2-a<strong>ch</strong>sig<br />

Ra= 7.80 m<br />

E<br />

[m]<br />

= Kreisbogen<br />

Kreisbogenradius R [m]<br />

Kreisbogenradius R [m]<br />

Kreisbogenradius R [m]<br />

Fahrbahnbreite Fahrbahnbreite<br />

Fahrbahnbreite<br />

2 4 6 8 10 12 2 4 6 8 10 12 2 4 6 8 10 12<br />

2.75 3.50 2.50 2.20 2.00 1.90 1.90 4.80 3.20 2.80 2.60 2.40 2.30 8.80 6.30 4.30 3.50 3.20 3.00<br />

3.00 3.30 2.40 2.20 2.00 1.90 1.90 4.40 3.20 2.80 2.60 2.40 2.30 7.60 5.30 3.90 3.40 3.10 3.00<br />

3.25 3.10 2.30 2.10 2.00 1.90 1.80 4.10 3.10 2.70 2.50 2.40 2.30 6.90 4.70 3.70 3.40 3.10 2.90<br />

3.50 3.00 2.30 2.10 2.00 1.90 1.80 3.90 3.00 2.70 2.50 2.40 2.30 6.30 4.40 3.60 3.30 3.00 2.90<br />

3.75 2.80 2.20 2.00 1.90 1.90 1.80 3.70 2.90 2.60 2.50 2.30 2.30 5.90 4.20 3.50 3.20 3.00 2.90<br />

4.00 2.80 2.20 2.00 1.90 1.90 1.80 3.60 2.90 2.60 2.40 2.30 2.20 5.70 4.20 3.40 3.20 3.00 2.90<br />

4.50 2.60 2.20 2.00 1.90 1.90 1.80 3.40 2.80 2.50 2.40 2.30 2.20 5.00 3.90 3.30 3.10 2.90 2.80<br />

4.75 2.50 2.10 2.00 1.90 1.80 1.80 3.30 2.70 2.50 2.40 2.30 2.20 4.80 3.80 3.30 3.10 2.90 2.80<br />

5.50 2.30 2.00 1.90 1.90 1.80 1.80 3.00 2.60 2.40 2.30 2.30 2.20 4.40 3.60 3.20 3.00 2.80 2.80<br />

6.50 2.20 2.00 1.90 1.80 1.80 1.80 2.80 2.50 2.30 2.30 2.20 2.20 4.00 3.40 3.00 2.90 2.80 2.70<br />

Quelle: Empfehlungen für die Anlage von Ers<strong>ch</strong>liessungsstrassen, Fors<strong>ch</strong>ungsgesells<strong>ch</strong>aft für Strassen- und Verkehrswesen, 1995, S.59<br />

Tab.8 Erforderli<strong>ch</strong>e Fahrbahnbreiten bei unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Eckausrundungen und Bemessungsfahrzeugen<br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


<strong>wegebau</strong> | 36<br />

640 291a 19<br />

Sa (Ra =∞)<br />

Sa Fe<br />

Ra<br />

We<br />

S Ri<br />

Über<br />

45°<br />

Fm<br />

gangsbogen<br />

Courbe de raccordement<br />

5,00<br />

Fe<br />

(Ra =∞)<br />

S<br />

Fe<br />

Fm<br />

Ra<br />

Ri<br />

S<br />

Sa<br />

We<br />

Breite der Fahrbahn<br />

Zwis<strong>ch</strong>enbreite Fm = 0,5 ⋅ {Fe + Fe (Ra = ∞)}<br />

Aussenradius des Fahrweges<br />

Innenradius des Fahrweges<br />

Breite des inneren S<strong>ch</strong>rammbords<br />

Breite des äusseren S<strong>ch</strong>rammbords<br />

Li<strong>ch</strong>te Breite des Fahrweges<br />

Fe<br />

Fm<br />

Ra<br />

Ri<br />

S<br />

Sa<br />

We<br />

Largeur de la <strong>ch</strong>aussée<br />

Largeur intermédiaire Fm = 0,5 ⋅ {Fe + Fe (Ra = ∞)}<br />

Rayon extérieur de la voie de liaison<br />

Rayon intérieur de la voie de liaison<br />

Largeur de la bordure intérieure de protection<br />

Largeur de la bordure extérieure de protection<br />

Largeur libre de la voie de liaison<br />

Abb. 9<br />

Definition der geometris<strong>ch</strong>en Elemente für Fahrwege<br />

in Kurven mit Einbahnverkehr<br />

Fig. 9<br />

Définition des éléments géométriques pour des voies<br />

de liaison à sens unique en courbe<br />

Minimale Abmessungen [m] der Fahrwege in Kurven mit Einbahnverkehr in Abhängigkeit der Komfortstufen<br />

Dimensions minimales [m] des voies de liaison à sens unique en courbe en fonction des niveaux de confort<br />

Komfortstufe<br />

Niveau<br />

de confort<br />

A<br />

B<br />

C<br />

Geometris<strong>ch</strong>es Element<br />

Elément géométrique<br />

Breite des äusseren S<strong>ch</strong>rammbords<br />

Largeur de la bordure extérieure<br />

de protection<br />

Breite der Fahrbahn<br />

Largeur de la <strong>ch</strong>aussée<br />

Li<strong>ch</strong>te Breite des Fahrweges<br />

Largeur libre de la voie de liaison<br />

Breite des äusseren S<strong>ch</strong>rammbords<br />

Largeur de la bordure extérieure<br />

de protection<br />

Breite der Fahrbahn<br />

Largeur de la <strong>ch</strong>aussée<br />

Li<strong>ch</strong>te Breite des Fahrweges<br />

Largeur libre de la voie de liaison<br />

Breite des äusseren S<strong>ch</strong>rammbords<br />

Largeur de la bordure extérieure<br />

de protection<br />

Breite der Fahrbahn<br />

Largeur de la <strong>ch</strong>aussée<br />

Li<strong>ch</strong>te Breite des Fahrweges<br />

Largeur libre de la voie de liaison<br />

Abkürzung<br />

Abréviation<br />

Aussenradius des Fahrweges (Ra)<br />

Rayon extérieur de la voie de liaison (Ra)<br />

∞ 20 m 15 m 12 m 10 m 9 m 8 m 7 m<br />

Sa 0,20 0,20 0,25 0,30 0,40 0,45 0,50 0,55<br />

Fe 2,50 2,70 2,80 2,90 3,00 3,05 3,10 3,25<br />

We 2,90 3,10 3,25 3,40 3,60 3,70 3,80 4,00<br />

Sa 0,20 0,20 0,25 0,30 0,40 0,45 0,50<br />

Fe 2,50 2,75 2,90 3,05 3,15 3,25 3,30<br />

We 2,90 3,15 3,35 3,55 3,75 3,90 4,00<br />

Sa 0,20 0,25 0,35 0,45 0,55 0,60<br />

Fe 2,80 3,20 3,35 3,60 3,70 3,85<br />

We 3,20 3,65 3,90 4,25 4,45 4,65<br />

Tab.9<br />

Tab. 9<br />

Minimale Abmessungen der Fahrwege in Kurven mit Einbahnverkehr<br />

in Abhängigkeit der Komfortstufen<br />

Minimale Abmessungen der Fahrwege in Kurven mit Einbahnverkehr (VSS Norm)<br />

Tab. 9<br />

Dimensions minimales des voies de liaison à sens unique<br />

en courbe en fonction des niveaux de confort<br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


<strong>wegebau</strong> | 37<br />

640 291a 20<br />

Sa (Ra = ∞)<br />

Wg<br />

S<br />

Fm<br />

Über gangsbogen<br />

Courbe de raccordement<br />

Über<br />

gangsbogen<br />

Courbe de raccordement<br />

Fg<br />

(Ra = ∞)<br />

S<br />

Sa Fg Ri<br />

45°<br />

Ra<br />

8,00<br />

Fg<br />

Fm<br />

Ra<br />

Ri<br />

S<br />

Sa<br />

Wg<br />

Breite der Fahrbahn<br />

Zwis<strong>ch</strong>enbreite Fm = 0,5 · {Fg + Fg (Ra = ∞)}<br />

Aussenradius des Fahrweges<br />

Innenradius des Fahrweges<br />

Breite des inneren S<strong>ch</strong>rammbords<br />

Breite des äusseren S<strong>ch</strong>rammbords<br />

Li<strong>ch</strong>te Breite des Fahrweges<br />

Fg<br />

Fm<br />

Ra<br />

Ri<br />

S<br />

Sa<br />

Wg<br />

Largeur de la <strong>ch</strong>aussée<br />

Largeur intermédiaire Fm = 0,5 · {Fg + Fg (Ra = ∞)}<br />

Rayon extérieur de la voie de liaison<br />

Rayon intérieur de la voie de liaison<br />

Largeur de la bordure intérieure de protection<br />

Largeur de la bordure extérieure de protection<br />

Largeur libre de la voie de liaison<br />

Abb. 10<br />

Definition der geometris<strong>ch</strong>en Elemente für Fahrwege<br />

in Kurven mit Gegenverkehr<br />

Fig. 10<br />

Définition des éléments géométriques pour des voies<br />

de liaison à double sens en courbe<br />

Tab.10<br />

Minimale Abmessungen [m] der Fahrwege in Kurven mit Gegenverkehr in Abhängigkeit der Komfortstufen<br />

Dimensions minimales [m] des voies de liaison à double sens en courbe en fonction des niveaux de confort<br />

Komfortstufe<br />

Niveau<br />

de confort<br />

A<br />

B<br />

C<br />

Geometris<strong>ch</strong>es Element<br />

Elément géométrique<br />

Breite des äusseren S<strong>ch</strong>rammbords<br />

Largeur de la bordure extérieure<br />

de protection<br />

Breite der Fahrbahn<br />

Largeur de la <strong>ch</strong>aussée<br />

Li<strong>ch</strong>te Breite des Fahrweges<br />

Largeur libre de la voie de liaison<br />

Breite des äusseren S<strong>ch</strong>rammbords<br />

Largeur de la bordure extérieure<br />

de protection<br />

Breite der Fahrbahn<br />

Largeur de la <strong>ch</strong>aussée<br />

Li<strong>ch</strong>te Breite des Fahrweges<br />

Largeur libre de la voie de liaison<br />

Breite des äusseren S<strong>ch</strong>rammbords<br />

Largeur de la bordure extérieure<br />

de protection<br />

Breite der Fahrbahn<br />

Largeur de la <strong>ch</strong>aussée<br />

Li<strong>ch</strong>te Breite des Fahrweges<br />

Largeur libre de la voie de liaison<br />

Tab. 10<br />

Minimale Abmessungen der Fahrwege in Kurven mit<br />

Gegenverkehr in Abhängigkeit der Komfortstufen<br />

Abkürzung<br />

Abréviation<br />

Aussenradius des Fahrweges (Ra)<br />

Rayon extérieur de la voie de liaison (Ra)<br />

∞ 20 m 15 m 12 m 10 m<br />

Sa 0,20 0,20 0,25 0,30 0,40<br />

Fg 4,80 5,30 5,60 5,90 6,30<br />

Wg 5,20 5,70 6,06 6,40 6,90<br />

Sa 0,20 0,20 0,25 0,30 0,40<br />

Fg 4,80 5,35 5,70 6,05 6,50<br />

Wg 5,20 5,75 6,15 6,55 7,10<br />

Sa 0,20 0,25 0,35 0,45<br />

Fg 5,40 6,35 6,95 7,65<br />

Wg 5,80 6,80 7,50 8,30<br />

Tab. 10<br />

Dimensions minimales des voies de liaison à double sens<br />

en courbe en fonction des niveaux de confort<br />

Minimale Abmessungen der Fahrwege in Kurven mit Gegenverkehr (VSS Norm)<br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


1.00<br />

1.00<br />

1.00<br />

1.00<br />

<strong>wegebau</strong> | 38<br />

Wendeanlagen<br />

Übersi<strong>ch</strong>t über gängige Wendeanlagen na<strong>ch</strong> SN 640 052<br />

Wendes<strong>ch</strong>leife symmetris<strong>ch</strong><br />

22.00<br />

R 11.00<br />

22.00<br />

22.00<br />

7.00<br />

22.00<br />

R 9.00<br />

R 11.00<br />

R 11.00<br />

2.40<br />

32.00<br />

17.60<br />

22.00<br />

6.00<br />

22.00<br />

7.00<br />

7.00<br />

R 9.00<br />

R 9.00<br />

14.35<br />

1.00<br />

1.00<br />

1.65<br />

R 20.00<br />

25.00<br />

9.00<br />

25.00<br />

R 15.00<br />

32.00<br />

12.00<br />

R 20.00<br />

6.00 4.00 1.80 2.20<br />

6.00 3.00<br />

1.25<br />

1.75<br />

2.00 19.00 2.00<br />

2.00 15.50 2.00<br />

1.00<br />

2.00<br />

1.00<br />

2.00<br />

5.00<br />

R 6.50<br />

5.00<br />

R 6.50<br />

7.65<br />

22.40<br />

11.80<br />

23.30<br />

R 13.00<br />

R 12.00<br />

6.50<br />

2.40<br />

17.60<br />

6.00<br />

14.35<br />

R 15.00<br />

1.65<br />

12.00<br />

9.00<br />

6.00 4.00 4.00 1.80 2.20 1.80 6.00 2.20<br />

6.00 6.00 3.00 3.00 1.75<br />

1.75<br />

1.25<br />

2.00 19.00 2.00<br />

2.00 19.00 2.00<br />

2.00 15.50 2.00<br />

2.00 15.50 2.00<br />

5.00<br />

22.40<br />

1.00<br />

2.00<br />

2.00<br />

R 6.50<br />

5.00<br />

23.30<br />

1.00<br />

R 6.50<br />

11.80<br />

17.60<br />

6.00<br />

14.35<br />

2.40<br />

32.00<br />

25.00<br />

R 15.00<br />

1.65<br />

R 20.00<br />

12.00<br />

9.00<br />

Abb. 35 Wendes<strong>ch</strong>leife symmetris<strong>ch</strong> für 10m-Lw<br />

Abb. 36 Wendes<strong>ch</strong>leife symmetris<strong>ch</strong> für 8m-Lw<br />

Wendehammer links<br />

1.25<br />

5.00<br />

22.40<br />

1.00<br />

2.00<br />

R 6.50<br />

23.30<br />

1.00<br />

5.00<br />

2.00<br />

R 6.50<br />

7.65<br />

7.65<br />

9.75<br />

R 6<br />

11.80<br />

9.75<br />

9.75<br />

R 13.00<br />

R 13.00<br />

8.60 3.40<br />

6.00<br />

R 12.00<br />

7.60<br />

R 12.00<br />

6.00<br />

1.00<br />

1.00<br />

6.50<br />

6.50<br />

1.00<br />

1.00<br />

8.60 8.60 3.40 3.40<br />

6.00<br />

6.00<br />

7.60<br />

7.60<br />

6.00<br />

6.00<br />

1.00<br />

1.00<br />

1.00<br />

1.00<br />

1.00<br />

1.00<br />

1.00<br />

1.00<br />

Abb. 37 Wendehammer links für 10m-Lw<br />

Abb. 38 Wendehammer links für 8m-Lw<br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


1.00 10.50 9.00<br />

<strong>wegebau</strong> | 39<br />

5.00<br />

2.00<br />

Wendehammer symmetris<strong>ch</strong><br />

2.00 15.00 2.00<br />

2.00<br />

2.00 20.00 2.00<br />

23.30<br />

8.25<br />

1.00<br />

R 6.50<br />

1.50<br />

.00<br />

3.90<br />

15.00<br />

5.00<br />

R 5.50<br />

2.85<br />

4.00<br />

6.00<br />

6.00<br />

1.60 2.90<br />

6.00<br />

4.00 3.00<br />

1.00<br />

Abb. 39 Wendehammer symmetris<strong>ch</strong> für 10m-Lw<br />

Abb. 40 Wendehammer symmetris<strong>ch</strong> für 8m-Lw<br />

Wendes<strong>ch</strong>leife Parkplatz<br />

1.00 24.50<br />

1.00<br />

9.00<br />

25.00<br />

14.35<br />

23.00<br />

1.65<br />

2.00<br />

2.00 15.00 2.00<br />

2.00<br />

2.00 20.00 2.00<br />

R 6.50<br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek<br />

23.30<br />

8.25<br />

5.00<br />

1.00<br />

32.00<br />

6.00<br />

1.00<br />

6.00<br />

6.00<br />

1.50<br />

6.00<br />

1.00<br />

R 9.00<br />

1.00 10.50 9.00<br />

5.00<br />

Abb. 41 S<strong>ch</strong>leife in einem Parkplatz für 8 & 10m-Lw


<strong>wegebau</strong> | 40<br />

Minikreisel<br />

Anwendungsgrundsätze<br />

- hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> bei siedlungsorientierten Strassen<br />

- insbesondere zur Verkehrsberuhigung<br />

- Ges<strong>ch</strong>windigkeiten 20-30 km/h<br />

Konstruktive Entwurfsri<strong>ch</strong>tlinien für Minikreisel: Vors<strong>ch</strong>riften der S<strong>ch</strong>weizer Normenvereinigung<br />

- SNV 640 263 Knoten mit Kreisverkehr<br />

Aussendru<strong>ch</strong>messer<br />

- Minikreisel mit überfahrbarer Mittelinsel: 14-20m<br />

- Minikreisel mit teilweise überfahrbarer Mittelinsel: 18-24m<br />

Kreiselmittelpunkt und Anordnung der Kreiselarme<br />

- Der Kreiselmittelpunkt soll si<strong>ch</strong> mögli<strong>ch</strong>st nah am S<strong>ch</strong>nittpunkt sämtli<strong>ch</strong>er A<strong>ch</strong>sen der Kreiselarme<br />

befinden<br />

- Anordnung der Kreiselarme muss die Mögli<strong>ch</strong>keit von Dur<strong>ch</strong>fahrten ohne Ablenkung verhindern<br />

- Einfahrtswinkel muss so gewählt werden, dass ein tangentiales Einfahren auf die Kreiselfahrbahn<br />

verhindert wird<br />

- Minimaler Winkel zwis<strong>ch</strong>en zwei Knotenarmen = min. 30 Grad<br />

- Einfahrt einstreifig 3-4m, zweistreifig 5m<br />

- Ausfahrt einstreifig 4-5m<br />

Breite der Kreiselfahrbahn<br />

- Einfahrt einstreifig 3-4m, zweistreifig 5m<br />

- Ausfahrt einstreifig 4-5m<br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek


<strong>wegebau</strong> | 41<br />

Literatur<br />

- Bundesverband der deuts<strong>ch</strong>en Ziegelindustrie. Ziegel Bauberatung. Bonn: 1990.<br />

- Dittmann & Dittmann. Parkplätze, Arbeitsblätter für die Bauleitplanung Nr.11. Hrsg. Oberste Baubehörde,<br />

Bayeris<strong>ch</strong>es Staatsministerium des Inneren, Mün<strong>ch</strong>en, 1990.<br />

- Dt. Institut für Normung. Bauleistungen 12 VOB/StLB/STLK. Berlin: Beuth Verlag, 1980.<br />

- Fors<strong>ch</strong>ungsgesells<strong>ch</strong>aft für Strassen und Verkehrswesen. Empfehlung für die Anlage von<br />

Ers<strong>ch</strong>liessungsstrassen. Köln: 1985, 1995.<br />

- Lehr, Ri<strong>ch</strong>ard.Tas<strong>ch</strong>enbu<strong>ch</strong> für den Garten- und Lands<strong>ch</strong>aftsbau. Berlin: P. Parey, 1981.<br />

- Niesel, A. Bauen mit Grün. Berlin: P. Parey, 1990<br />

- Normalien für den Bau von Entwässerungsanlagen und Strassen. Tiefbauamt der Stadt Züri<strong>ch</strong><br />

- Prinz, Dieter. Städtebau. Stuttgart: Kohlhammer, 1980<br />

- S<strong>ch</strong>mid, P. Te<strong>ch</strong>nik im Grünflä<strong>ch</strong>enbau. Rapperswil: Vorlesungsscript ITR, 1990.<br />

- Wimmer, C.A. Pflastermosaike in Berlin (W). Diplomarbeit TU Berlin, 1982.<br />

- Felkel, Lothar. Monokornmörtel-S<strong>ch</strong>nell und si<strong>ch</strong>er bauen. Naturstein 10/2006 S.24-26<br />

- Lanicca, Eri<strong>ch</strong>. Feu<strong>ch</strong>tigkeitsprobleme bei Pflaster und Plattenbelägen unter überda<strong>ch</strong>ten Flä<strong>ch</strong>en.<br />

NEUE LANDSCHAFT 9/10<br />

- Farbiger Asphalt als Gestaltungsmittel. Garten + Lands<strong>ch</strong>aft 1/2010 S.55<br />

- Landphair, Harlow C. Klatt Jr. Fred. Landscape Ar<strong>ch</strong>itecture Construction. Departement of Landscape<br />

Ar<strong>ch</strong>itecture Texas A&M University. 1979<br />

Literatur zum Thema dur<strong>ch</strong>lässige Pflastersysteme:<br />

- Bundesverband Deuts<strong>ch</strong>e Beton- und Fertigteilindustrie e.V., Dr. S. Borgwardt. Versickerungsfähige<br />

Pflastersysteme aus Beton. Bonn: 1997.<br />

- Bundesverband Deuts<strong>ch</strong>e Beton- und Fertigteilindustrie e.V., Dr. S. Borgwardt. Geeigneter Oberbau für<br />

wasserdur<strong>ch</strong>lässiges Pflaster. Bonn: 1995. Sonderdruck aus BETONWERK + FERTIGTEIL - TECHNIK<br />

BFT, Heft 3/95, Bauverlag GmbH.<br />

- Bundesverband Deuts<strong>ch</strong>e Beton- und Fertigteilindustrie e.V., Dr. S. Borgwardt. Leistungsfähigkeit und<br />

Einsatzmögli<strong>ch</strong>keit versickerungsfähiger Pflastersysteme. Bonn: 1997. Sonderdruck aus<br />

BETONWERK + FERTIGTEIL - TECHNIK BFT, Heft 3/97, Bauverlag GmbH.<br />

- CREABETON. Te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Wegleitung für wasserdur<strong>ch</strong>lässige Pflastersysteme. Rickenba<strong>ch</strong>: 1995.<br />

- SIA 318<br />

<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!