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<strong>treppenbau</strong> | <strong>http</strong>://<strong>te<strong>ch</strong>nikseiten</strong>.<strong>hsr</strong>.<strong>ch</strong><br />
<strong>Einleitung</strong> 1<br />
Gestaltungselemente von Treppen 2<br />
Antrittsberei<strong>ch</strong> 2<br />
Stufenarten 2<br />
Treppenwangen 3<br />
Treppenläufe 4<br />
Definition 4<br />
Treppenneigung 4<br />
Gefälle und Entwässerung 4<br />
Geländer / Handläufe 4<br />
S<strong>ch</strong>rittmass 5<br />
Podeste 6<br />
Rampen 7<br />
Treppenwege 8<br />
Definition 8<br />
Grundsatz 8<br />
Steigungsverhältnis 8<br />
Auftrittsbreite 9<br />
Stufenzahl und Podeste 9<br />
Querprofilgestaltung 10<br />
Längsgefälle 10<br />
Quergefälle 11<br />
Handlauf 11<br />
Fundierung von Treppenanlagen 12<br />
Treppe mit labilem Fundament 12<br />
Treppe mit halbstarrem Fundament 13<br />
Treppe mit Plattenfundament 14<br />
Treppe mit Vollfundament 16<br />
Natursteintreppen 17<br />
Bauablauf einer Natursteintreppe 18<br />
Literatur 19
<strong>treppenbau</strong> | 1<br />
<strong>Einleitung</strong><br />
Die Hauptfunktion von Treppen ist die Höhenüberwindung von Punkt A na<strong>ch</strong> Punkt B über einen si<strong>ch</strong>eren und<br />
angenehmen Weg. Treppen verbinden den Innenraum mit dem Aussenraum. Häufig haben sie Symbol- und<br />
Repräsentationsfunktionen zu erfüllen. Die wi<strong>ch</strong>tige Gliederungsfunktion, die von Treppenanlagen übernommen<br />
werden kann, kann zum Beispiel deutli<strong>ch</strong> in den Renais sancegärten Italiens studiert werden.<br />
Zweiläufige<br />
linksgewendete<br />
Treppe mit Halbpodest<br />
Dreiläufige Treppe<br />
mit Halbpodest<br />
Dreiläufige re<strong>ch</strong>tsgewendete<br />
Treppe mit<br />
zwei Viertelpodesten<br />
Dreiläufige, gerade<br />
Treppe mit zwei<br />
Zwis<strong>ch</strong>enpodesten<br />
Zweiläufige, gerade<br />
Treppe mit einem<br />
Zwis<strong>ch</strong>enpodest<br />
Zweimal viertelgewendelte<br />
Linkstreppe<br />
Einmal<br />
halbgewendelte<br />
Re<strong>ch</strong>tstreppe<br />
Zweimal viertelgewendelte<br />
Re<strong>ch</strong>ts-/Linkstreppe<br />
Einläufige Wendeltreppe<br />
Abb. 1<br />
Beispiele von Treppenanlagen<br />
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<strong>treppenbau</strong> | 2<br />
Gestaltungselemente von Treppen<br />
Antrittsberei<strong>ch</strong><br />
Befinden si<strong>ch</strong> Treppen an Wegverzweigungen, benötigen sie einen kleinen Vorplatz. Dieser Vorplatz verhindert,<br />
dass man von der Treppe direkt in die Ri<strong>ch</strong>tungsänderung stolpert. Die Ein mündungen sollten entweder einen<br />
halben oder einen ganzen S<strong>ch</strong>ritt (30-65 cm) betragen.<br />
Treppe zurückversetzt<br />
Treppe vorgezogen<br />
Treppe zurückversetzt<br />
und vorgezogen<br />
Abb. 2<br />
Treppenwangen und Antrittsberei<strong>ch</strong>e<br />
Stufenarten<br />
Es werden folgende Stufenarten verwendet; weitere Angaben siehe Niesel 1989, S.280-282.<br />
Winkelstellstufen<br />
Stellstufen<br />
Oberkante der Stufe<br />
abges<strong>ch</strong>rägt<br />
Winkellegstufen<br />
Knüppelstufen<br />
S<strong>ch</strong>attenlinie<br />
Blockstufen<br />
Plattenstufen<br />
Abb.3<br />
Stufenarten<br />
Abb.4<br />
S<strong>ch</strong>attenlinie und abges<strong>ch</strong>rägte Stufen<br />
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<strong>treppenbau</strong> | 3<br />
Treppenwangen<br />
Wangen sind treppenbegleitende Mauern, sie dienen der Umwehrung. Man unters<strong>ch</strong>eidet zwis<strong>ch</strong>en geraden,<br />
gestuften und vers<strong>ch</strong>leppten Wangen. Bei wangenlosen Treppen kann die Treppe auf der Bös<strong>ch</strong>ung oder in der<br />
Bös<strong>ch</strong>ung liegen.<br />
Vers<strong>ch</strong>leppte Wange<br />
Gestufte Wange<br />
Gerade Wange<br />
Abb.5<br />
Treppenwangen<br />
Treppe auf der Bös<strong>ch</strong>ung<br />
Treppe auf der Bös<strong>ch</strong>ung<br />
Treppe in der Bös<strong>ch</strong>ung<br />
Abb. 6<br />
Lage zur Bös<strong>ch</strong>ung<br />
Treppe in der Bös<strong>ch</strong>ung<br />
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<strong>treppenbau</strong> | 4<br />
Treppenläufe<br />
Definition<br />
Eine Folge von Stufen ist ein Treppenlauf. Dieser kann gerade, abgewinkelt, ges<strong>ch</strong>wungen oder gewendelt sein.<br />
In der Regel sind minimal 3 Stufen vorzusehen. Bei grösseren Läufen sind Podeste einzus<strong>ch</strong>alten. Die untersten<br />
Treppenläufe sind eher länger als die oberen.<br />
Ein Treppenlauf mit re<strong>ch</strong>twinkeliger Ri<strong>ch</strong>tungsänderung weist auf der Innenseite besonders krasse We<strong>ch</strong>sel im<br />
Steigungsverhältnis auf. Deshalb werden die Stufen vor und na<strong>ch</strong> der Ri<strong>ch</strong>tungsände rung lei<strong>ch</strong>t verzogen<br />
Stirnseite<br />
Auftritt<br />
Treppenlauf<br />
Podest<br />
5 x 16/31<br />
Abb. 7<br />
Darstellung eines Treppenlaufes<br />
Treppenneigung<br />
Die Neigung einer Treppe wird dur<strong>ch</strong> die Steigungshöhe und die Auftrittstiefe ihrer Stufen be stimmt. Die<br />
Auftrittstiefe wird auf der Lauflinie gemessen. Bei geraden Treppen verläuft diese in der Treppenmitte, bei<br />
gewendelten Treppen etwa 35 cm vom Handlauf entfernt.<br />
Treppen sind besonders im Abwärtsgehen unfallträ<strong>ch</strong>tig. In einem Treppenlauf müssen alle Steigungen und<br />
Auftritte glei<strong>ch</strong> dimensioniert sein. Einzelstufen bilden oft Stolperfallen. Die Steigung proStufe darf maximal 17cm<br />
und der Auftritt muss minimal 30cm betragen.<br />
Gefälle und Entwässerung<br />
Treppenläufe und Podeste sind über Gefälle zu entwässern. Belagsflä<strong>ch</strong>en dürfen ni<strong>ch</strong>t über Treppen<br />
entwässert werden. Daher sollten lange Treppenläufe vor der obersten Stufe entweder Rinnen, Sammler oder<br />
ein Gegengefälle besitzen. Bei der Ermittlung der Treppenhöhe ist pro Stufe 0,5 oder gar 1 cm Gefälle zu den<br />
Stufenhö hen dazuzuzählen. Treppenstufen sind ohne Seitengefälle einzubauen.<br />
(Ausnahmen sind Treppenwege.)<br />
Geländer / Handläufe<br />
Treppen mit mehr als 5 Stufen und einer Absturzhöhe über 1 m sollten mit einem Handlauf oder einem Geländer<br />
versehen werden. Die Handlaufhöhe liegt bei mind. 90 cm, gemessen senkre<strong>ch</strong>t über der Stufenmitte. Weitere<br />
Angaben zu Konstruktion siehe Niesel, 1989, S. 290.<br />
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<strong>treppenbau</strong> | 5<br />
S<strong>ch</strong>rittmass<br />
Die Bemessung des Steigungsverhältnisses ri<strong>ch</strong>tet si<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> den drei Momenten S<strong>ch</strong>rittmass, Be quemli<strong>ch</strong>keit<br />
und Si<strong>ch</strong>erheit.<br />
Das S<strong>ch</strong>rittmass ist dabei auss<strong>ch</strong>laggebend. Die S<strong>ch</strong>rittlänge in der Ebene von dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong> 65 cm verringert<br />
si<strong>ch</strong> zunehmend, je grösser eine Steigung respektive Stei gungshöhe wird.<br />
Bei Treppen kann deshalb mit einer S<strong>ch</strong>rittlänge von 63 cm gere<strong>ch</strong>net werden.<br />
S<strong>ch</strong>rittmassformel:<br />
2 x Steigungshöhe (h + g) + Auftrittstiefe (a) = 63-65 cm (siehe Abb. 8)<br />
Ebenfalls in Betra<strong>ch</strong>t zu ziehen sind:<br />
- Bequemli<strong>ch</strong>keitsformel a - h = 12 cm<br />
- Si<strong>ch</strong>erheitsformel a + h = 46 cm<br />
Gute Steigungsverhältnisse sind:<br />
12/39 13/37 14/35 15/33 16/31<br />
a = Auftrittstiefe<br />
h = Stufenhöhe<br />
u = Unters<strong>ch</strong>neidung<br />
c = Auflage<br />
g = Gefälle<br />
a<br />
h<br />
g<br />
c<br />
Abb. 8<br />
Steigungsverhältnis<br />
u<br />
Dabei sind die fla<strong>ch</strong>eren Steigungshöhen weniger bequem als die normalen (15,16,17), werden aber aus<br />
gestalteris<strong>ch</strong>en Absi<strong>ch</strong>ten im Grünflä<strong>ch</strong>enbau oft verwendet. Die Auftrittstiefe darf dabei na<strong>ch</strong> Seifert ohne<br />
weiteres vergrössert werden, was dann Verhältnisse wie 10/54 12/46 oder 13/42 ergibt.<br />
Stufenmasse wie sie in Gebäuden aus Platzersparnis gebräu<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> sind (17/29 und steiler), sind im Freien<br />
ni<strong>ch</strong>t erwüns<strong>ch</strong>t. Sie wirken dort unelegant, sind ohne Handlauf ni<strong>ch</strong>t gut zu begehen, ver ursa<strong>ch</strong>en steile<br />
Ans<strong>ch</strong>lussbös<strong>ch</strong>ungen und sind - ausser in steilem Gelände - ni<strong>ch</strong>t zu vertreten.<br />
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<strong>treppenbau</strong> | 6<br />
Podeste<br />
Die Länge eines Podestes bere<strong>ch</strong>net si<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> der Formel:<br />
L = a + (n x 63)<br />
Auftrittstiefe (a) + Anzahl (n) der S<strong>ch</strong>ritte (63 cm) auf dem Podest<br />
L<br />
a<br />
n x 63cm<br />
Abb. 9<br />
Länge von Podesten<br />
Bei Treppen von drei und mehr Läufen ist zudem darauf zu a<strong>ch</strong>ten, dass jeweils auf einem Podest ein<br />
S<strong>ch</strong>rittwe<strong>ch</strong>sel stattfinden kann, d.h. dass jeder Lauf abwe<strong>ch</strong>selnd mit dem linken und dem re<strong>ch</strong>ten Fuss<br />
angetreten wer den muss.<br />
Regel:<br />
Anzahl Auftritte der vorgängigen Treppe + Anzahl S<strong>ch</strong>ritte auf dem Podest = ungerade Zahl<br />
Podeste sind mit Gefälle zu bauen, das abhängig von den Gegebenheiten bis zu 5% betragen darf.<br />
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<strong>treppenbau</strong> | 7<br />
Rampen<br />
Rampen sollten eine Steigung ni<strong>ch</strong>t über 6 % besitzen, um für Rollstuhlfahrer, Kinderwagen etc. bequem<br />
benutzbar zu sein. 12% Steigung stellen das Maximum und dar und sollten überda<strong>ch</strong>t oder vor S<strong>ch</strong>nee und Eis<br />
ges<strong>ch</strong>ützt sein. Sol<strong>ch</strong>e steilen Rampen sind nur im Einzelfall zulässig. Rampen sollten dur<strong>ch</strong> Belagsänderungen<br />
(ruts<strong>ch</strong>fest!) angekündigt werden und gut ausgeleu<strong>ch</strong>tet sein.<br />
unten<br />
12%<br />
oben<br />
Abb. 10 Darstellung von Rampen<br />
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<strong>treppenbau</strong> | 8<br />
Treppenwege<br />
Definition<br />
Der Treppenweg ist eine Zwis<strong>ch</strong>enstufe zwis<strong>ch</strong>en einem steilen Fussweg und einer eigentli<strong>ch</strong>en Treppe. Errei<strong>ch</strong>t<br />
die Neigung 16-18%, so ist der stufenlose Fussweg in einen Treppenweg zu überführen.<br />
Abb.11 Elemente des Treppenweges Quelle: SNV<br />
Grundsatz<br />
Ein Treppenweg soll bequem begehbar sein. Ausserdem ist bei der Anlage auf eine gute ästhetis<strong>ch</strong>e Wirkung<br />
zu a<strong>ch</strong>ten. Lange gerade senkre<strong>ch</strong>t zum Hang und harte Ecken sind zu vermeiden. Die Anfangs- und Endpunkte<br />
eines Treppenweges sind ästhetis<strong>ch</strong> sorgfältig anzupassen; ihrer Längsneigung ist besondere Bea<strong>ch</strong>tung zu<br />
s<strong>ch</strong>enken.<br />
Steigungsverhältnis<br />
Die Wahl des Steigungsverhältnisses zwis<strong>ch</strong>en Stufenhöhe h und Auftrittsbreite b ist ents<strong>ch</strong>eidend für die<br />
bequeme Begehbarkeit eines Treppenweges. Stufenhöhe und Auftrittsbreite sollen mit der S<strong>ch</strong>rittlänge einer<br />
mittelgrossen Person in der Steigung (ca. 40 bis 60 cm) im Einklang sein.<br />
Ein zweckmässiges Steigungsverhältnis ergibt si<strong>ch</strong> aus der Formel 3 x h + b = 90; sie gilt für eine<br />
Treppenneigung im Berei<strong>ch</strong> von 16-40%. Aus dem Diagramm in Abb.11 sind die notwendigen Elemente in<br />
Funktion der Neigung entspre<strong>ch</strong>end dieser Formel zu ermitteln.<br />
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<strong>treppenbau</strong> | 9<br />
Auftrittsbreite<br />
Die Auftrittsbereite soll glei<strong>ch</strong>mässig sein und wenn mögli<strong>ch</strong> einer S<strong>ch</strong>rittlänge (ca. 40-60cm) entspre<strong>ch</strong>en.<br />
Auftrittsbreiten von zwei S<strong>ch</strong>rittlängen sind unter allen Umständen zu vermeiden, da in diesem Falle stets der<br />
glei<strong>ch</strong>e Fuss die Stufe überwinden müsste.<br />
Abb. 12 Stufenhöhe, Auftrittsbreite und Stufenabstand in Funktion der Neigung eines Treppenweges Quelle: SNV<br />
Stufenzahl und Podeste<br />
Treppenwege mit glei<strong>ch</strong>mässigen Stufen sind kurzen Treppenläufen mit langen Zwis<strong>ch</strong>enpodesten<br />
vorzuziehen. (siehe Abb. 12)<br />
Podeste, die mindestens drei Auftrittsbreiten tief sein sollen, sind jedo<strong>ch</strong> anzuordnen:<br />
• zur Unterbre<strong>ch</strong>ung langer Treppenwege, wobei die Zahl der Stufen zwis<strong>ch</strong>en zwei Podesten je na<strong>ch</strong> der<br />
Neigung des Treppenweges ni<strong>ch</strong>t höher sein soll als<br />
- 35 Stufen bei einer Neigung bis 20%<br />
- 30 Stufen bei einer Neigung zwis<strong>ch</strong>en 20 und 30%<br />
- 25 Stufen bei einer Neigung zwis<strong>ch</strong>en 30 und 40%<br />
- Bei längeren Treppenwegen wird die Stufenzahl der oberen Läufe mit Vorteil etwas verringert.<br />
• wenn infolge einer Änderung der Terrainneigung das Steigungsverhältnis eines Treppenweges<br />
gewe<strong>ch</strong>selt werden muss<br />
• vor Haus- oder Garteneingängen und bei Wegabzweigungen.<br />
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<strong>treppenbau</strong> | 10<br />
Querprofilgestaltung<br />
Wo die Platz- und Steigungsverhältnisse es gestatten, ist die Aufteilung des Querprofils in einen stufenlosen Weg<br />
und in einen Treppenweg anzustreben.<br />
Fehlt hierfür der Platz, so ist mindestens eine seitli<strong>ch</strong>e Rinne für den Wasserabfluss anzuordnen. Diese soll,<br />
bergwärts gesehen, re<strong>ch</strong>ts der Stufen liegen, um das Hinaufstossen von Fahrrädern zu ermögli<strong>ch</strong>en.<br />
Mit Rücksi<strong>ch</strong>t auf die Reinigung sollen die Stufen etwas höher liegen als der stufenlose Weg oder die Rinne.<br />
Abb. 13 Querprofile Treppenwege Quelle: SNV<br />
Längsgefälle<br />
Das Längsgefälle p der einzelnen Auftritte und der Zwis<strong>ch</strong>enpodeste soll stets glei<strong>ch</strong> grosse sein und<br />
2% ni<strong>ch</strong>t übersteigen. Beim Übergang eines stufenlosen Weges in einen Treppenweg oder umgekehrt ist<br />
unterhalb der ersten, bzw. oberhalb der letzten Stufe ein Podest von 1 bis 2 Auftrittsbreiten mit glei<strong>ch</strong>em<br />
Längsgefälle p einzus<strong>ch</strong>alten (Abb.13).<br />
Abb.14<br />
Längsgefälle Treppenweg Quelle: SNV<br />
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<strong>treppenbau</strong> | 11<br />
Quergefälle<br />
Die Auftritte der einzelnen Stufen und die Podeste sind im Interesse einer ras<strong>ch</strong>en Ableitung des<br />
Oberflä<strong>ch</strong>enwassers mit einem einseitigen Quergefälle von 2% Ri<strong>ch</strong>tung Rinne auszuführen.<br />
Stufenausbildung<br />
Für die Ausführung der Stufen hat si<strong>ch</strong> die in Abb.14 wiedergegebene Konstruktion bewährt.<br />
Für die Treppentritte und die seitli<strong>ch</strong>en Abs<strong>ch</strong>lüsse eignen si<strong>ch</strong> Natursteine besser als Betonplatten.<br />
Abb.15 Bewährte Konstruktion eines Treppenweges. Quelle: SNV<br />
Handlauf<br />
Längs steileren Treppenwegen ist das Anbringen eines Handlaufes erwüns<strong>ch</strong>t. Im öffentli<strong>ch</strong>en Raum sind<br />
Handläufe aus Gründen der barrierefreiheit oft zwingend.<br />
b<br />
e<br />
a<br />
d<br />
c<br />
a<br />
b<br />
c<br />
d<br />
e<br />
Hinausragung des äusser Handlaufs über Anfang<br />
und Ende Treppenlauf 30cm<br />
Aufkantung an den freien Stufenenden min. 2cm<br />
Dur<strong>ch</strong>messer Handlauf 3-4.5cm<br />
Höhe Handlauf 85cm<br />
Optis<strong>ch</strong>e und taktile Kennzei<strong>ch</strong>nung der ersten<br />
und letzten Stufe, über die gesamte Breite 4-5cm<br />
Abb.16 Behindertengere<strong>ch</strong>te Treppe mit Handlauf (Quelle: Fauth)<br />
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<strong>treppenbau</strong> | 12<br />
Fundierung von Treppenanlagen<br />
Wie beim Mauerbau unters<strong>ch</strong>eidet man zwis<strong>ch</strong>en labilen und starren Bauweisen:<br />
- labile Bauweise : Einvibrierte S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t aus Kiesgemis<strong>ch</strong> 0/45 von 40 cm Stärke<br />
auf gewa<strong>ch</strong>senem Boden<br />
- starre Bauweise: Bei starren Gründungen werden Vollfundamente, Streifenfundamente,<br />
Plattenfundamente (Stärke min. 20 cm) und<br />
Kombinationen davon eingesetzt.<br />
Treppe mit labilem Fundament<br />
1.95<br />
31 31 93 40<br />
+0.96<br />
3%<br />
15+1<br />
0.00<br />
Betonblockstufen 15/40/100 cm<br />
Bettungss<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t (5cm) aus<br />
Kiesgemis<strong>ch</strong> 0/16 oder Splitt 4/8,<br />
Fundament (35cm) Kiesgemis<strong>ch</strong> 0/45<br />
40<br />
0.00 = 481.70 m ü.M.<br />
Abb. 17 Treppe mit labilem Fundament<br />
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<strong>treppenbau</strong> | 13<br />
Treppe mit halbstarrem Fundament<br />
Abb. 18 Einbau Beton-Blockstufen; Fa. Cavigelli Gartenbau<br />
1.95<br />
31 31 93 40<br />
+0.96<br />
3%<br />
15+1<br />
0.00<br />
Wasser ableiten<br />
Kiesgemis<strong>ch</strong> 0/45<br />
Beton 0-32 mm<br />
CEM I 42.5 300 kg/m3 C1<br />
Betonblockstufen 15/40/100 cm<br />
20<br />
0.00 = 481.70 m ü.M.<br />
20<br />
Abb. 19 Treppe mit halbstarrem Fundament<br />
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<strong>treppenbau</strong> | 14<br />
Treppe mit Plattenfundament<br />
0.31 0.31 0.92 0.40<br />
+0.96<br />
3%<br />
0.15<br />
0.05 0.80 0.04<br />
0.01<br />
0.00<br />
0.25<br />
Blockbetonstufen<br />
15/40/100 cm<br />
Wasser ableiten<br />
Mörtel 0-4mm CEM 1 42.5 400 kg/m3<br />
Magerbeton 0-16 mm<br />
CEM 1 42.5 100 kg/m3 C1<br />
Betonfundament<br />
C25/30 XC4 Dmax 32 Cl 0.1 C3<br />
Armierung na<strong>ch</strong> Angabe Ingenieur<br />
0.05 0.80<br />
0.62<br />
1.06<br />
0.50<br />
Abb. 20 Treppe mit Plattenfundament<br />
Beton C25/35 XC4 Dmax 32 Cl<br />
<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek
<strong>treppenbau</strong> | 15<br />
A<br />
Betonblockstufen<br />
15/40/100 cm<br />
Treppenwange 8/40 cm<br />
A'<br />
6 x 16/31<br />
Situation mit dur<strong>ch</strong>gehender Platte<br />
S<strong>ch</strong>nitt A - A'<br />
Betonblockstufen<br />
15/40/100 cm<br />
Treppenwange 8/40 cm<br />
B<br />
B'<br />
6 x 16/31<br />
Situation mit Streifenfundament<br />
S<strong>ch</strong>nitt B - B'<br />
Abb. 21 Situation und S<strong>ch</strong>nitt von Treppe mit Plattenfundament<br />
<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek
<strong>treppenbau</strong> | 16<br />
Treppe mit Vollfundament<br />
1.95<br />
31 31 93<br />
40<br />
+ 0.96<br />
20<br />
3 %<br />
0.00<br />
1.20<br />
5 80 4<br />
5<br />
15 + 1<br />
50 1.65<br />
0.00 = 481.70 m.ü.M.<br />
Wasser ableiten<br />
Magerbeton 0-16mm<br />
CEM I 42.5 100 kg/m3 C1<br />
Mörtel 0-4mm CEM I 42.5 400kg/m3<br />
Betonblockstufen<br />
15/40/100 cm<br />
Betonfundament<br />
Beton C25/30 XC4 Dmax 32 Cl 0.1 C3<br />
Armierung na<strong>ch</strong> Angabe Ingenieur<br />
Abb. 22 Treppe mit Vollfundament<br />
<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek
<strong>treppenbau</strong> | 17<br />
Natursteintreppen<br />
Beim Bau von Natursteintreppen muss besonders die Entwässerung und Hinterlüftung der Anlage bea<strong>ch</strong>tet<br />
werden. Unverdi<strong>ch</strong>teter Mörtel und Beton s<strong>ch</strong>eiden dur<strong>ch</strong> Wasser ungelösten Kalk aus (Kalziumhydroxid). In<br />
Verbindung mit Kohlensäure und dem Verdunsten des Wassers erhärtet die Lösung zu einem wasserunlösli<strong>ch</strong>en<br />
Kalziumkarbonat (Ausblühung).<br />
Wasser hat, ebenso wie viele andere Flüssigkeiten, die Eigens<strong>ch</strong>aft, in engen Spalten und Poren na<strong>ch</strong> oben zu<br />
steigen. Dieser Vorgang ist unterhalb von Fundamenten unerwüns<strong>ch</strong>t, da die Feu<strong>ch</strong>tigkeit zu Baus<strong>ch</strong>äden führen<br />
kann. Dur<strong>ch</strong> Entwässerung unterhalb der Naturwerksteine und kapillarbre<strong>ch</strong>ende Bettungsmaterialien (grobes<br />
Material: Kies, S<strong>ch</strong>otter) kann verhindert werden, dass Wasser dur<strong>ch</strong> die Fugen an die Werksoberflä<strong>ch</strong>e gerät.<br />
Die in diesen Stoffen vorhandenen Zwis<strong>ch</strong>enräume sind so gross, dass keine Kapillarwirkung entsteht, sondern<br />
diese im Gegenteil unterbro<strong>ch</strong>en wird.<br />
0.33<br />
1.30<br />
0.35<br />
+0.96<br />
3%<br />
0.20<br />
0.01<br />
0.14<br />
0.00<br />
Mörtelfuge (1cm)<br />
Natursteinblockstufen 35 x 14 x 100<br />
(Steigungsverhältnis 33/15cm)<br />
Splittbeton 4-8mm CEM I 42.5 150kg/m3 C1<br />
Drainbeton 16-32 mm CEM I 42.5 250 kg/m3 C1<br />
Kiespackung<br />
Drainage<br />
Abb. 23 Natursteintreppe<br />
<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek
<strong>treppenbau</strong> | 18<br />
Bauablauf einer Natursteintreppe<br />
1.<br />
1. Treppenförmiger Aushub, verdi<strong>ch</strong>ten.<br />
2.<br />
2. Blockstufe direkt in Drainbeton versetzen,<br />
mit Drainbeton hinterfüllen<br />
3.<br />
3. Blockstufe versetzen, mit Drainbeton hinterfüllen etc.<br />
4.<br />
Treppen mit 6-8 Stufen können fortlaufend erstellt werden.<br />
Der Drainbeton zieht na<strong>ch</strong> ca. 2 h an, na<strong>ch</strong> 1-2 Tagen ist er<br />
ausgehärtet.<br />
!!! Falls die Wasserdur<strong>ch</strong>lässigkeit des anstehenden Bodens<br />
ungenügend ist, muss bei der untersten Stufe eine Drainage<br />
angebra<strong>ch</strong>t werden.<br />
Abb. 24 Bauablauf Natursteintreppe<br />
Abb. 25 Treppe aus Sandstein-Blockstufen; Fa. Gartenbau K. Kö<strong>ch</strong>li, Bild: B. S<strong>ch</strong>äppi<br />
<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek
<strong>treppenbau</strong> | 19<br />
Literatur<br />
- Baetzner, Alfred. Natursteinarbeiten. Stuttgart: Ulmer Verlag, 1979.<br />
- Friedri<strong>ch</strong>, Wilhelm. Tabellenbu<strong>ch</strong> Bau und Holzte<strong>ch</strong>nik. Bonn: Dümmlers Verlag, 1983.<br />
- Lehr, Ri<strong>ch</strong>ard. Tas<strong>ch</strong>enbu<strong>ch</strong> für den Garten- und Lands<strong>ch</strong>aftsbau. Berlin: P.Parey Verlag, 1981.<br />
- Niesel, A. Bauen mit Grün. Berlin: P.Parey, 1990<br />
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<strong>hsr</strong> te<strong>ch</strong>nik in der lands<strong>ch</strong>aftsar<strong>ch</strong>itektur prof. peter pets<strong>ch</strong>ek