Einleitung 1 Abstecksysteme 1 Bemassungsarten 2 ...
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absteckplanung | http://technikseiten.hsr.ch<br />
<strong>Einleitung</strong> 1<br />
Definition des Begriffes 1<br />
<strong>Abstecksysteme</strong> 1<br />
Einfache Absteckung 1<br />
Koordinatenabsteckung mit Schweizer Landeskoordinaten 1<br />
<strong>Bemassungsarten</strong> 2<br />
Bemassungshierarchie 4<br />
Rangordnung nach Bauablauf 4<br />
Fixierte und flexible Bereiche 4<br />
Schnurgerüst 5<br />
Höhenangaben 6<br />
Angabe von Höhen im Grundriss 6<br />
Angabe von Höhen im Schnitt 7<br />
Plandarstellung in der Vermessung 8<br />
Literatur 8
absteckplanung 1<br />
<strong>Einleitung</strong><br />
Definition des Begriffes<br />
Der Absteckplan beinhaltet die massliche Lagebestimmung aller wichtigen baulichen Elemente. Mit ihm sollte es<br />
der ausführenden Firma möglich sein, alle baulichen Massnahmen auf der Baustelle zu positionieren. Bei der<br />
Absteckplanung stehen horizontale Beziehungen von vorhandenen und ge planten Objekten im Vordergrund.<br />
Das Ziel der Absteckplanung ist die lagemässige Umsetzung der Gestaltungsabsicht vor Ort.<br />
<strong>Abstecksysteme</strong><br />
Einfache Absteckung<br />
Einfache Absteckung, z.B längs des Hauses oder der Grenzen, erfolgen in Anlehnung an diese durch direkte<br />
Vermessung an Ort und Stelle. Die Achsen sollen im Gelände leicht aufzufinden sein, z.B. Verlängerung von<br />
in Plan vorhandenen Gebäudefluchten, Benutzung von im Plan eingezeichneten Grenzsteinen, Einspannen<br />
zwischen einzumessenden Grenzen usw. Die Längen werden auf dem Plan von der Messung ermittelt und<br />
eingetragen, damit der Messende keine Planmasse auf der Baustelle abgreifen und ermitteln muss.<br />
Abb. 1<br />
Einfache Absteckung<br />
Schweizer Landeskoordinaten<br />
Die erdumspannenden Koordinaten (Meridiane und Breitenkreise) sind für die Bedürfnisse des<br />
Vermessungswesens in der praktischen Anwendung viel zu umständlich. Man benutzt daher ein<br />
Koordinatensystem, das so anzuwenden ist, als wenn die Erdkugel eine Ebene wäre: die Schweizer<br />
Landeskoordinaten.<br />
Vorteile der Koordinatenbemassung sind:<br />
- Übersichtlichkeit des Absteckplanes durch die wegfallenden Masslinien<br />
- genaue Lageidentifikation jedes Punktes<br />
Bei beiden oben genannten Systemen sollte geeignetes Fachpersonal (Vermessungstechniker- und Ingenieure)<br />
hinzugezogen werden.<br />
hsr technik in der landschaftsarchitektur prof. peter petschek
absteckplanung 2<br />
<strong>Bemassungsarten</strong><br />
Es gibt unterschiedliche Bemassungssysteme: Fortlaufende und aufaddierte Bemassung, Referenzlinien- bzw.<br />
Achsen-Bemassung, Winkelbemassung, Rasterbemassung, Modulbemassung und OffSet-Bemassung. Meistens<br />
kommt eine Kombination aus mehreren Bemassungssystemen in der Absteckplanung zum Einsatz.<br />
50 50 100 150 50<br />
50<br />
50<br />
150<br />
Abb. 2 Fortlaufende Bemassung / Reihenbemassung (sia 400)<br />
1.60<br />
3.50<br />
5.10<br />
Abb. 3 Aufaddierte Masse (sia 400)<br />
10<br />
12.3<br />
20.8<br />
27.3<br />
23.8<br />
11.9<br />
10.5<br />
18.7<br />
10<br />
10 10 10 10 10 10 10 10<br />
OffSet-Bemassung<br />
Modul-Bemassung<br />
15<br />
30<br />
P5<br />
P6<br />
10<br />
20<br />
P3<br />
P4<br />
P7<br />
P8<br />
10<br />
P2<br />
P9<br />
0<br />
P1<br />
P10<br />
0 10 20<br />
30 40 50<br />
Referenz-Bemassung<br />
Raster-Bemassung<br />
Abb. 4<br />
Weitere Bemassungssysteme<br />
hsr technik in der landschaftsarchitektur prof. peter petschek
R 16<br />
absteckplanung 3<br />
Abb. 5<br />
<strong>Bemassungsarten</strong> für Kreise, Radien und Durchmesser<br />
5<br />
18<br />
22<br />
18<br />
29<br />
35<br />
38<br />
35<br />
30<br />
5<br />
24<br />
7.5<br />
20<br />
R 12<br />
d 23.9<br />
R 6.7<br />
R 28<br />
d 24<br />
Bemassung nach SIA Norm 400<br />
Weitere <strong>Bemassungsarten</strong><br />
a = 10<br />
a a a a a a a a<br />
Bemassung nach SIA Norm 400<br />
ModulBemassung<br />
Abb. 6<br />
Kurvenbemassung<br />
8 0<br />
4 5<br />
4 6<br />
1 3 .4<br />
3 0<br />
Darstellung nach SIA Norm 400<br />
Weitere Darstellungsart<br />
Abb. 7<br />
Winkelbemassung<br />
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absteckplanung 4<br />
Bemassungshierarchie<br />
Rangordnung nach Bauablauf<br />
Es sollte eine Rangordnung in der Absteckung erkennbar sein, die sich auch nach dem Bauablauf richtet.<br />
Normalerweise wird zuerst das Gebäude, dann die Zufahrt, dann die Parkplätze und dann die Wege und<br />
alle anderen Elemente abgesteckt. In dieser Reihenfolge kann man auch Elemente aufeinander beziehen<br />
(Absteckung des Parkplatzes vom bereits gebauten Rohbau), aber nie umge kehrt (Absteckung des Parkplatzes<br />
von der noch nicht gebauten Pergola).<br />
Fixierte und flexible Bereiche<br />
Bei grösseren Projekten ist es ausserdem sinnvoll, zwischen fixierten Bereichen und flexiblen Be reichen zu<br />
unterscheiden. Dadurch wird ein Spielraum und eine Betonung des Wichtigen ermög licht. Dies ist bei der<br />
Fixierung aller Elemente nicht mehr möglich.<br />
Folgende Hierarchie der zu bemassenden Elemente sollte man beachten:<br />
1. Fixierte Elemente (z.B. Gebäude, Lagepunkte, Grundstücksgrenzen, Grenzsteine)<br />
2. Halbfixierte Elemente (vom Gebäude, Lagepunkt gemessen)<br />
3. Anpassbare Elemente<br />
4. Flexible Elemente<br />
Das Hauptziel des Absteckplanes ist es, durch Einfachheit, Übersichtlichkeit und Genauigkeit der Massangaben<br />
die Bauausführung zu unterstützen. Um dies zu erreichen muss der Werkplaner sich genau überlegen, welche<br />
Masse notwendig und welche überflüssig sind. Man sollte niemals doppelt bemassen oder zuviele Angaben<br />
machen. Durch eine Limitierung auf wenige, aber sinnvoll organisierte Massangaben erreicht man das Ziel der<br />
Kommunikation der Planungsabsicht am besten.<br />
59<br />
39<br />
25<br />
1.25 1.60 72 31 87 1.60<br />
3.57 31 2.47<br />
6.35<br />
Einzelmasse<br />
Teilmasse<br />
Gesamtmass<br />
Abb. 8<br />
Einzel- und Gesamtmass<br />
hsr technik in der landschaftsarchitektur prof. peter petschek
absteckplanung 5<br />
Schnurgerüst<br />
Bevor mit dem eigentlichen Bau begonnen werden kann, muss die genaue zukünftige Lage des Hauses<br />
abgesteckt und durch den Geometer geprüft werden.<br />
Dieses Schnurgerüst dient als Referenz für den späteren Bau.<br />
Abb. 9<br />
Schnurgerüst<br />
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absteckplanung 6<br />
Höhenangaben<br />
Angabe von Höhen im Grundriss<br />
Höhenkoten in Grundrissen werden mit zwei Werten angegeben. Die erste Zahl bezeichnet OK (Oberkante)<br />
des fertigen Bodens, die zweite OK des rohen Bodens (oder bei Gebäuden auch OK der rohen Decke). Die<br />
Höhenzah len besitzen positive oder negative Vorzeichen und sind auf eine Bezugshöhe (z.B. 0.00 = 243 m über<br />
Meer; m.ü.M.) ausgerichtet<br />
+ 4.05<br />
+ 3.35 / 3.25<br />
10 %<br />
+ 3.30 / 3.25<br />
10 %<br />
+2.50<br />
+2.40<br />
Darstellung nach SIA Norm 400<br />
Darstellung mit gleichseitigen Dreiecken<br />
Abb. 10 Darstellung von Höhenkoten in Grundrissen<br />
hsr technik in der landschaftsarchitektur prof. peter petschek
absteckplanung 7<br />
Angabe von Höhen im Schnitt<br />
Der Masspunkt wird in Schnitten mit einem offenen Pfeil bezeichnet. Die Masseintragung in Schnitten erfolgt<br />
gleich wie in Grundrissen (sia 400).<br />
Geschosshöhe:<br />
Lichte Rohbauhöhe:<br />
von Oberfläche fertiger Fussboden (OFF) bis OFF im nächsten Geschoss.<br />
von OF Rohbaudecke bis UF (Unterfläche) Rohbaudecke<br />
Höhenlagen in Schnitten können ebenfalls mit gleichseitigen Dreiecken eingetragen werden. Auch hier<br />
bezeichnen leere Dreiecke Fertighöhen und ausgefüllte Dreiecke Rohbauhöhen.<br />
+2.38<br />
+2.63<br />
+2.75<br />
1.05<br />
0.125<br />
+ 0.505<br />
0.5 0.25 1.75<br />
+ 0.63<br />
10 %<br />
2.5<br />
-0.12<br />
0.00<br />
-0.12<br />
Darstellung nach SIA Norm 400<br />
Darstellung mit gleichseitigen Dreiecken<br />
Abb. 11<br />
Darstellung von Höhenkoten in Schnitten<br />
hsr technik in der landschaftsarchitektur prof. peter petschek
absteckplanung 8<br />
Plandarstellung in der Vermessung<br />
Triangulationspunkt I. bis IV. Ordnung:<br />
Hoheitsgrenzen:<br />
Himmelsrichtungen<br />
N - O - S - W<br />
Bodenpunkt<br />
29<br />
Landesgrenze<br />
N<br />
Hochzielpunkt<br />
Kantonsgrenze<br />
Nivellementfixpunkt, Punktbezeichnung:<br />
Bezirksgrenze<br />
W<br />
O<br />
Eidgenössisches Netz<br />
Kantonales Netz<br />
Grenzpunkte:<br />
NF 680<br />
NC 529<br />
Gemeindegrenze<br />
Grundstückgrenze<br />
S<br />
Markstein<br />
Kulturgrenze<br />
Kreuz<br />
Bolzen<br />
Röhre<br />
Hochspannungsleitung:<br />
BKW<br />
Pfahl<br />
Leitungsmaste Gittermaste Stange<br />
Unvermarkter<br />
Grenzpunkt<br />
überbaute Parzelle mit:<br />
Polygonpunkt auf:<br />
2256<br />
622 Katasternummer<br />
225 Assekuranznummer<br />
68 Polizeinummer (Hausnummer)<br />
225<br />
68<br />
Markstein<br />
Bolzen oder Pfahl<br />
622<br />
Kreuz<br />
Extrapolygon<br />
Grosser Stein<br />
Grosser Stein zugleich<br />
Polygonpunkt<br />
Dienstbarkeiten und Forstabteilungsgrenzen,<br />
selbständige<br />
und dauernde Rechte<br />
(895)<br />
Spezialbolzen<br />
Quelle: Schweizerische Grundbuchvermessung, Bern<br />
Abb.12 In der Grundbuchvermessung übliche Signaturen (sia 400)<br />
Literatur<br />
- sia 400<br />
hsr technik in der landschaftsarchitektur prof. peter petschek