Gemeinsam nach vorn
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04795 | 71. Jahrgang | 05.2015<br />
Nachrichten der Industrie-und Handelskammer Mittleres Ruhrgebiet<br />
<strong>Gemeinsam</strong><br />
<strong>nach</strong> <strong>vorn</strong><br />
Positionspapier<br />
Mehr Geld für die Infrastruktur<br />
Schnelle Verbindung<br />
RRX-Auftrag geht an Siemens<br />
Fachkräfteinitiative 2015<br />
Bei Visus lebt man (s)einen Traum
Wir fördern<br />
das Gute in NRW.<br />
Nils und Julian Stentenbach, zukunftsorientierte Unternehmer<br />
dank der Fördermittel der NRW.BANK<br />
Weitsicht ist die Basis für eine aussichtsreiche Zukunft unserer Region. Für die NRW.BANK<br />
Grund genug, neue Wege mitzugehen. Zum Beispiel mit attraktiven Fördermitteln für<br />
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Vorab bemerkt<br />
Wirtschaft im Revier 05 | 2015<br />
Vorab bemerkt<br />
50 Jahre<br />
Erfolgsgeschichte<br />
© Volker Wiciok/Lichtblick<br />
Christoph Burghaus<br />
Die Ruhr-Universität Bochum feiert in diesen<br />
Tagen ihr 50-jähriges Bestehen. Dazu<br />
kann man guten Gewissens allen gratulieren:<br />
der RUB, der Stadt, der Region. Ein<br />
halbes Jahrhundert Lehre und Forschung<br />
im „Malocher-Revier“ Ruhrgebiet – Audimax<br />
statt Förderturm! Ein Beispiel des<br />
Strukturwandels.<br />
Durch die Ruhr-Uni, aber auch dank<br />
aller anderen Hochschulen der Stadt und<br />
der Region ist das (mittlere) Ruhrgebiet<br />
inzwischen auch zu einer Wissensregion<br />
geworden. Wichtig dabei ist: Die Betonung<br />
liegt auf dem Wörtchen „auch“. Denn das<br />
mittlere Ruhrgebiet ist immer noch (auch)<br />
eine Industrieregion.<br />
Wissenschaftliche Forschung und Lehre<br />
sind kein Selbstzweck. So wie die duale<br />
Ausbildung unverzichtbar für die langfristige<br />
Sicherung des Fachkräftebedarfs der<br />
Unternehmen ist, leisten auch die Hochschulen<br />
einen unverzichtbaren Beitrag zur<br />
Sicherung des qualifizierten beruflichen<br />
Nachwuchses. Darüber hinaus sind sie<br />
durch Hochschul-Ausgründungen Wiege<br />
neuer Unternehmen und sichern durch<br />
den Technologietransfer die Zukunftsfähigkeit<br />
der Wirtschaft.<br />
Aber: Sind die Absolventen so qualifiziert,<br />
wie sie sein müssten? Ist die Zahl der Ausgründungen<br />
so groß, wie es wünschenswert<br />
wäre? Und: Funktioniert der Wissenstransfer<br />
zwischen Wissenschaft und<br />
Wirtschaft tatsächlich im Alltagsgeschäft?<br />
Oder gibt es immer noch Hemmschwellen?<br />
Vorbehalte?<br />
Fragen, die man auch in Feierlaune stellen<br />
darf.<br />
Unsere Hochschullandschaft ist herausragend.<br />
Sie lockt Menschen ins Revier, die<br />
ohne Hochschulen nicht kommen würden.<br />
Unsere Hochschulen haben aber auch die<br />
Verpflichtung, ihr Wissen in die Wirtschaft<br />
zu tragen – und die Unternehmen<br />
haben die Verpflichtung, dieses Wissen<br />
<strong>nach</strong>zufragen und abzuholen. Das Revier<br />
der Zukunft lebt auch und gerade von<br />
wissensbasierter Produktion. Eine Erfolgsgeschichte<br />
der nächsten 50 Jahre für das<br />
mittlere Ruhrgebiet wird dies nur dann,<br />
wenn Wissenschaft und Wirtschaft eng<br />
zusammenarbeiten.<br />
Christoph Burghaus<br />
Hauptgeschäftsführer i.V.<br />
IHK Mittleres Ruhrgebiet<br />
1
Inhaltsverzeichnis<br />
Wirtschaft im Revier 05 | 2015<br />
Positionspapier | 06<br />
Die IHK hat ihr „Verkehrspolitisches Positionspapier“ vorgelegt.<br />
Erarbeitet vom Verkehrsausschuss und verabschiedet von<br />
der Vollversammlung stellt es die zentralen verkehrspolitischen<br />
Forderungen der IHK auf und richtet sie an die verschiedenen Entscheidungsträger.<br />
Schnelle Verbindung | 16<br />
Kurz notiert<br />
03 Profi und Macher<br />
IHK aktuell<br />
04 Den Technologietransfer fördern<br />
06 Kein „fernes Problem“<br />
08 2016 bis 2019<br />
09 Infos aus erster Hand<br />
10 E-Bike als Alternative<br />
11 Strafen drohen<br />
12 Alles Kakao, oder was?<br />
13 Bildungspreis würdigt Engagement<br />
14 Die Kanzlerin kam<br />
© www.siemens.com/presse<br />
Siemens macht’s: Die am neuen Schienenverkehrskonzept Rhein-<br />
Ruhr-Express (RRX) beteiligten Zweckverbände – darunter federführend<br />
der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) – haben den<br />
Konzern mit dem Bau und der Lieferung von 82 Elektrotriebzügen<br />
vom Typ Desiro HC sowie mit der Wartung über einen Zeitraum<br />
von 32 Jahren beauftragt.<br />
Fachkräfteinitiative 2015 | 26<br />
Aus der Region<br />
16 Köln – Bochum – Dortmund<br />
18 Das ressourceneffiziente Produkt<br />
20 Kein eigenes Klima<br />
22 Angemessen berücksichtigt<br />
24 Ein Vorzeigeprojekt<br />
25 Was tut das Land?<br />
IHK-Fachkräfteinitiative 2015<br />
26 Ein Traum, der bleibt<br />
Unternehmen im Blickpunkt<br />
32 Firmenjubiläen<br />
36 Arbeitsjubiläen<br />
Aus den Hochschulen<br />
37 Noch (viel) zu teuer<br />
Bericht und Hintergrund<br />
39 „Berliner Erklärung“ zur Zuwanderung<br />
40 Neues aus Berlin und Brüssel<br />
41 Künftig Pflicht: Energieaudits<br />
IHK-Schwerpunktthema:<br />
42 Kooperation ist der Schlüssel<br />
Verlagsspezial: Personalmanagement<br />
44 Es geht um Zufriedenheit<br />
© Matthias Graben<br />
Nirgendwo lässt sich der rasante Fortschritt von anwendungsbezogener<br />
Forschung anschaulicher <strong>nach</strong>vollziehen als in der Medizintechnik<br />
und Gesundheitswirtschaft. Visus Technology Transfer<br />
ist dafür ein sehr gutes Beispiel. Im Jahre 2000 als Ausgründung<br />
der Privaten Universität Witten/Herdecke ins Leben gerufen, entwickelte<br />
sich der IT-Dienstleister dank seiner engagierten Mitarbeiter<br />
zu einem international tätigen Anbieter.<br />
Infos für die Praxis<br />
47 Auf die Beziehung kommt es an<br />
48 Wirtschaft in Zahlen/Impressum<br />
49 Recht & Steuern<br />
51 Börsen<br />
54 Handelsregister<br />
2 2
Kurz notiert Wirtschaft im Revier 05 | 2015<br />
Profi und<br />
Macher<br />
Die IHK Mittleres Ruhrgebiet bekommt<br />
einen neuen Hauptgeschäftsführer: Die<br />
Vollversammlung wählte am Mittwoch,<br />
15. April, den Bürgermeister der Stadt<br />
Wermelskirchen, Eric Weik, in dieses Amt.<br />
Der 44-jährige Weik wird seine neue<br />
Aufgabe zum 1. November dieses Jahres<br />
antreten. Er folgt auf Helmut Diegel, der<br />
am 31. August 2014 aus gesundheitlichen<br />
Gründen aus dem Amt ausgeschieden war.<br />
Weik – verheiratet, drei Kinder – setzte<br />
sich unter mehr als 200 Bewerbern durch.<br />
Der neue IHK-Hauptgeschäftsführer<br />
wurde 1970 in Stuttgart geboren<br />
und studierte in Tübingen und<br />
Bonn Rechtswissenschaften. Erste<br />
unternehmerische Erfahrungen sammelte<br />
er als Assistent der Geschäftsleitung<br />
einer Textilfirma in Reutlingen, von 2002<br />
bis 2004 war er Alleingeschäftsführer<br />
einer mittelständischen medizinischen<br />
Beratungsfirma in Köln. Dazwischen – von<br />
1995 bis 2000 – arbeitete das FDP-<br />
Mitglied als persönlicher Referent der<br />
damaligen finanz- und steuerpolitischen<br />
Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion.<br />
2004 wurde Eric Weik erstmals zum<br />
Bürgermeister der Stadt Wermelskirchen<br />
gewählt, fünf Jahre später erreichte er bei<br />
der Wiederwahl ein Stimmenergebnis von<br />
62,5 Prozent.<br />
„Meine Amtszeit läuft erst im Oktober<br />
aus, und die will ich ordentlich und<br />
mit ganzer Kraft zu Ende bringen. Eine<br />
Aufgabe hinschmeißen, um etwas anderes<br />
zu machen, ist nicht meine Art. Deshalb<br />
fange ich erst zum 1. November in<br />
Bochum an“, so Weik.<br />
„Die IHK Mittleres Ruhrgebiet braucht<br />
einen Macher. Und mit einem Profi wie<br />
Eric Weik haben wir einen Hauptgeschäftsführer<br />
gefunden, der trotz seiner<br />
Jugend schon an vielen Stellen bewiesen<br />
hat, dass er Herausforderungen meistern<br />
kann. Dass er in Wermelskirchen seine<br />
Aufgabe erst erfüllen will, bevor er <strong>nach</strong><br />
Bochum kommt, ist anständig und wird<br />
von uns voll akzeptiert“, ist IHK-Präsident<br />
Jürgen Fiege zufrieden.<br />
© Volker Wiciok/Lichtblick<br />
Bedankte sich bei der Vollversammlung für seine Bestellung – zur sichtbaren Freude des Präsidiums: Eric Weik (am Pult).<br />
3
IHK aktuell<br />
Den<br />
Technologietransfer<br />
fördern<br />
Natürlich hatte die Sitzung<br />
der IHK-Vollversammlung am<br />
15. April einen Höhepunkt: die<br />
Bestellung von Eric Weik zum<br />
neuen Hauptgeschäftsführer.<br />
Aber <strong>nach</strong>dem der Vorsitzende<br />
der Findungskommission,<br />
Vizepräsident Christopher<br />
Schäfer, das Auswahlprozedere<br />
ausführlich geschildert, der<br />
Kandidat sich vorgestellt, die<br />
Vollversammlungsmitglieder<br />
diskutiert und in offener<br />
Abstimmung – auf Wunsch der<br />
Vollversammlung – Eric Weik<br />
bei zwei Enthaltungen bestellt<br />
hatten, ging das Parlament der<br />
Wirtschaft schnell wieder zur<br />
Tagesordnung über. Und fasste<br />
dabei einen grundlegenden<br />
Beschluss …<br />
4<br />
Die IHK Mittleres Ruhrgebiet<br />
wird sich <strong>nach</strong> dem Willen der<br />
Vollversammlung mit einer<br />
einmaligen Zustiftung in Höhe von<br />
20.000 Euro als Kuratoriumsmitglied<br />
in der Stiftung Bochumer Institut für<br />
Technologie (Bo.I.T.) engagieren. Durch<br />
diese Kuratoriumsmitgliedschaft sieht<br />
die IHK die besten Chancen, die Stiftung<br />
zu fördern und damit die Interessen der<br />
gewerblichen Wirtschaft wirksam zur<br />
Geltung zu bringen.<br />
Rouven Beeck, Geschäftsbereichsleiter<br />
Industrie der IHK Mittleres Ruhrgebiet,<br />
begründete diesen aus Sicht der IHK<br />
wichtigen Schritt: Für die Entwicklung<br />
der gewerblichen Wirtschaft im<br />
Kammerbezirk sei ein funktionierender<br />
Technologietransfer aus den Hochschulen<br />
in die industrielle Anwendung von hoher<br />
Bedeutung. Man müsse aber feststellen,<br />
dass die dafür wichtigen Förderprogramme<br />
seitens der Wirtschaft nur unzureichend<br />
abgerufen würden – gerade weil kleinen<br />
und mittleren Unternehmen sehr oft die<br />
Kapazität fehle, Förderanträge zu stellen.<br />
An den Hochschulen sei dies nicht viel<br />
anders.<br />
Diese „Lücke“ sollte das Bochumer<br />
Institut für Technologie füllen:<br />
mögliche Partner aus Wissenschaft und<br />
Wirtschaft zusammenbringen, kompetent<br />
Förderanträge stellen, die bewilligten<br />
Projekte begleiten. Oder wie Beeck es<br />
formulierte: „Das Bo.I.T. schließt also<br />
die Lücke zwischen wissenschaftlicher<br />
Grundlagenforschung und<br />
industrieller Anwendung, wodurch der<br />
Technologietransfer in Bochum zukünftig<br />
deutlich verbessert wird“. Um die Stiftung<br />
„ins Laufen zu bringen“, engagiert sich die<br />
IHK gemeinsam mit anderen Partnern.<br />
Hauptgeschäftsführer i. V. Christoph Burghaus<br />
nutzte seinen Bericht an die Vollversammlung<br />
in erster Linie, um die laufende<br />
Fachkräfteinitiative 2015 der IHK Mittleres<br />
Ruhrgebiet vorzustellen, in deren Rahmen
Wirtschaft im Revier 05 | 2015<br />
© Volker Wiciok/Lichtblick<br />
Hauptgeschäftsführer i. V. Christoph Burghaus (am Rednerpult) stellte den Vollversammlungsmitgliedern die IHK-Fachkräfteinitiative vor.<br />
es eine Reihe von Workshop-Veranstaltungen<br />
gibt, die sich mit den spezifischen<br />
Problemen bestimmter Branchen auseinandersetzen,<br />
geeigneten Nachwuchs zu<br />
finden. „Der Mittelstand muss sich mühen,<br />
im Kampf um die klugen Köpfe nicht ins<br />
Hintertreffen zu geraten.“ Schon heute<br />
hätte ein Viertel aller Betriebe große<br />
Probleme, freie Lehrstellen zu besetzen –<br />
dies habe nicht selten branchenspezifische<br />
Ursachen. Hier <strong>nach</strong> Lösungswegen zu<br />
suchen, sei das Anliegen der IHK mit ihrer<br />
Fachkräfteinitiative.<br />
Präsident Jürgen Fiege konnte auf der<br />
Sitzung auch vier neue Mitglieder begrüßen,<br />
die ab sofort in der Vollversammlung<br />
einen Sitz haben und von ihm „verpflichtet“<br />
wurden: Dr. Wolf J. Köhler, Geschäftsführer<br />
der TER HELL PlASTIC GmbH, Herne;<br />
Detlef Koller, Geschäftsführer der Bärwolf<br />
Beteiligungsgesellschaft mbH, Herne;<br />
Wolfgang Kowalczyk, Geschäftsführer<br />
Deutsche Edelstahlwerke Karrierewerkstatt<br />
GmbH, Witten; und Ralph Tüllmann, Leiter<br />
der Niederlassung National-Bank Aktiengesellschaft,<br />
Zweigniederlassung Bochum.<br />
Mit ein wenig Stolz konnte Burghaus den<br />
Vollversammlungsmitgliedern berichten,<br />
dass die IHK Mittleres Ruhrgebiet<br />
mit Raphael Jonas nun den „Federführer<br />
Gesundheitswirtschaft“ unter den<br />
nordrhein-westfälischen IHKs stellt. Diese<br />
Federführung ist zunächst auf zwei Jahre<br />
befristet – „und es ist für uns auch durchaus<br />
ehrenhaft, das Vertrauen der anderen<br />
Kammern zu genießen, diese Federführung<br />
zu bekommen“, so Burghaus.<br />
© Volker Wiciok/Lichtblick<br />
Begründete das Engagement der IHK in der Stiftung Bo.I.T.: Rouven Beeck.<br />
5
IHK aktuell<br />
Kein<br />
„fernes Problem“<br />
© IHK Mittleres Ruhrgebiet<br />
Bei der Vorstellung des Verkehrspolitischen Positionspapiers: der Vorsitzende des IHK-Verkehrsausschusses Jörn Stratmann (2.v.l.), sein<br />
Stellvertreter Rolf Unger (2.v.r.) sowie die IHK-Mitarbeiter Kerstin Groß und Rouven Beeck.<br />
„Es geht nicht allein darum, mehr Geld für<br />
den Erhalt der Infrastruktur auszugeben.<br />
Und es geht auch nicht allein darum,<br />
endlich mehr Geld für den Ausbau dieser<br />
Infrastruktur auszugeben. Sondern es<br />
geht ebenso darum, dass die Politik im<br />
Bund, im Land und in unseren Kommunen<br />
erkennt, dass Infrastrukturpolitik erste<br />
Priorität genießen muss – sonst nimmt<br />
das mittlere Ruhrgebiet, nimmt NRW,<br />
nimmt ganz Deutschland <strong>nach</strong>haltig<br />
Schaden im weltweiten Wettbewerb der<br />
Wirtschaftsstandorte.“<br />
Mit diesen Worten bringt Rouven Beeck,<br />
zuständiger Geschäftsbereichsleiter<br />
für Industrie, Energie, Verkehr und<br />
Umwelt der IHK Mittleres Ruhrgebiet,<br />
das in diesen Tagen aktuell vorgelegte<br />
„Verkehrspolitische Positionspapier“<br />
der IHK auf den Punkt. Erarbeitet vom<br />
Verkehrsausschuss und verabschiedet von<br />
der Vollversammlung der IHK Mittleres<br />
Ruhrgebiet stellt es die zentralen<br />
verkehrspolitischen Forderungen der IHK<br />
auf und richtet sie an die verschiedenen<br />
Entscheidungsträger.<br />
In diesem Zusammenhang erneuert die<br />
IHK Mittleres Ruhrgebiet ihre Forderung<br />
<strong>nach</strong> einem sechsstreifigen Ausbau der<br />
A 42 zwischen dem Autobahnkreuz<br />
Herne und dem Anschluss Bottrop-Süd.<br />
„Die Strecke befindet sich seit Jahren<br />
im Schatten der berühmt-berüchtigten<br />
A 40 jenseits der Kapazitätsgrenze.<br />
Unter den Projektanmeldungen für<br />
den Bundesverkehrswegeplan 2015<br />
findet sich der Streckenabschnitt – wir<br />
halten es für unverzichtbar, dass sich<br />
die A 42 dann auch im beschlossenen<br />
Bundesverkehrswegeplan wiederfindet“,<br />
so Beeck.<br />
Dabei spielen für den Verkehrsausschuss<br />
aber auch andere Aspekte eine wichtige<br />
Rolle: „Wenn einmal eine Entscheidung<br />
für den Ausbau der Infrastruktur gefallen<br />
ist, muss man sich als Unternehmer auch<br />
darauf verlassen können, dass der Bau<br />
zügig über die Bühne geht und genügend<br />
Personal und Geld für die Umsetzung zur<br />
Verfügung gestellt wird. Es kann doch<br />
nicht sein, dass man teilweise mehrere<br />
Jahrzehnte warten muss, bis ein solches<br />
Projekt endlich abgeschlossen ist – ich<br />
würde jedenfalls gerne noch als aktiver<br />
Unternehmer über eine sechsstreifige<br />
A 43 rund um Bochum, Witten und<br />
Herne fahren“, geht Jörn Stratmann,<br />
geschäftsführender Gesellschafter der<br />
Wittener Transport-Kontor GmbH,<br />
Vorsitzender des IHK-Verkehrsausschusses<br />
und Mitglied der Vollversammlung,<br />
kritisch mit Politik und Verwaltung ins<br />
Gericht.<br />
6
Wirtschaft im Revier 05 | 2015<br />
Des Weiteren erinnert die IHK daran, dass<br />
Brückensperrungen – wie etwa auf der<br />
A 1 in Leverkusen – kein „fernes Problem“<br />
sind. Auch zahlreiche Brücken in<br />
den Städten Bochum, Herne, Witten und<br />
Hattingen sind marode, manche sind<br />
auch heute schon für Lkw nur eingeschränkt<br />
nutzbar. „Die kommunale sowie<br />
die Landes politik muss sich mit diesen<br />
Schwachstellen auseinandersetzen und<br />
bei allen finanziellen Sorgen priorisieren<br />
– Sperrungen wären ansonsten nur<br />
eine Frage der Zeit, der Aufschrei nicht<br />
nur in der Wirtschaft riesengroß und der<br />
Imageschaden als Standort dauerhaft“,<br />
mahnt Beeck.<br />
Für die IHK Mittleres Ruhrgebiet ist eine<br />
konsequentere Verzahnung der verschiedenen<br />
Verkehrsträger von hoher Wichtigkeit.<br />
Dafür müssen allerdings überall die<br />
„Hausaufgaben“ gemacht werden. Eine<br />
stärkere Verlagerung von Lkw-Verkehren<br />
auf das Wasser kann beispielsweise nur<br />
gelingen, wenn veraltete Schleusenanlagen<br />
– wie in Wanne-Nord – erneuert und<br />
die Durchfahrtshöhe vieler Brücken im<br />
Kanalnetz ausgeweitet wird. „Ganz abgesehen<br />
davon, dass Güterverkehrszentren,<br />
in denen Verkehre miteinander<br />
vernetzt werden, auch erreichbar sein<br />
müssen – und nicht Beschränkungen für<br />
den Lkw-Verkehr die Nutzung dieser Zentren<br />
einschränken“, so Stratmann beispielsweise<br />
mit Blick auf die Umweltzone am<br />
Herner Hafen.<br />
Der Erhalt der Funktionsfähigkeit gilt<br />
übrigens auch für den ÖPNV: „Der ÖPNV<br />
ist Daseinsvorsorge, er ist Standortfaktor<br />
für eine attraktive und lebenswerte<br />
Region und er ist bei wachsenden<br />
Verkehrsmengen eine der wenigen<br />
Möglichkeiten, Personenverkehre zu<br />
bündeln und damit dem drohenden<br />
Verkehrsinfarkt auf unseren Straßen<br />
entgegenzuwirken. Hier sind Bund und<br />
Land aufgefordert, langfristig verlässliche<br />
Finanzierungsgrundlagen zu schaffen“, so<br />
Beeck.<br />
„Es kommt darauf an“, ist Beeck<br />
überzeugt, „den Bürgern wie den<br />
Politikern zu verdeutlichen, wie<br />
unverzichtbar Investitionen in die<br />
Infrastruktur sind. Wir müssen für die<br />
Akzeptanz derartiger Projekte werben,<br />
wir müssen den enormen Nutzen<br />
verdeutlichen. Denn wenn wir unseren<br />
Fokus nicht auf die Infrastruktur<br />
ausrichten, dann stehen wir künftig nicht<br />
nur noch länger im Stau, sondern werden<br />
als Region auch immer unattraktiver. Und<br />
das will keiner.“<br />
Zweckmäßig? Repräsentativ? Ausgeklügelt.<br />
Ihr Gebäude muss gut aussehen und auf<br />
lange Sicht allen Anforderungen Ihrer Betriebsabläufe<br />
gerecht werden. Ob Energiekosten,<br />
Entwässerung oder zukünftige Erweiterungsmöglichkeiten<br />
– wir planen von Anfang an die<br />
Zukunft ein. Gut, wenn jemand mitdenkt.<br />
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7
IHK aktuell<br />
2016 bis 2019<br />
Marode Straßen, enormer Instandhaltungsbedarf,<br />
notwendige Ersatzbauten,<br />
Ausbaumaßnahmen – und deshalb<br />
überall und (fast) immer Baustellen: Die<br />
Mitglieder des Verkehrsausschusses der<br />
IHK Mittleres Ruhrgebiet, die sich am<br />
14. April auf Einladung ihres Mitglieds<br />
Oliver Moll, Leiter Logistik bei der Einrichtungshaus<br />
Ostermann GmbH, vor Ort in<br />
Witten trafen, bekamen aus erster Hand<br />
einen Überblick über das, was Pkw- und<br />
Brummi-Fahrern in den nächsten Jahren<br />
auch auf den Autobahnen des mittleren<br />
Ruhrgebiets droht.<br />
Zu Gast auf der Sitzung war Mario Korte,<br />
Baustellenkoordinator bei Straßen.NRW,<br />
dem landeseigenen Straßenbau-Betrieb. Er<br />
stellte die geplanten Baumaßnahmen auf<br />
den für das mittlere Ruhrgebiet besonders<br />
bedeutsamen Autobahnen A 40, A 42<br />
und A 43 vor. Darüber hinaus berichtete<br />
er über die Brückenbaumaßnahmen an<br />
der A 1 bei Leverkusen und der A 40 in<br />
Duisburg.<br />
Insgesamt sind in NRW pro Jahr etwa<br />
60 große Baumaßnahmen geplant,<br />
darüber hinaus noch 100 kleinere und<br />
damit kürzere Maßnahmen. Zusätzlich<br />
belasten die kommunalen Baumaßnahmen<br />
das Straßennetz, was zur Folge hat,<br />
dass auch auf den Ausweichstrecken fern<br />
der Autobahnen häufig Engpässe entstehen.<br />
Korte zitierte Minister Groschek, der<br />
wenige Tage vorher auf einer Pressekonferenz<br />
gesagt hatte, dass ein „Jahrzehnt der<br />
Reparaturen“ bevorstehe.<br />
Die Arbeiten für den sechsstreifigen<br />
Ausbau der A 43 werden auf dem ersten<br />
von vier Streckenabschnitten in den<br />
Jahren 2016 bis 2019 erfolgen.<br />
Die vorbereitenden Maßnahmen laufen<br />
© IHK Mittleres Ruhrgebiet<br />
Die Mitglieder des Verkehrsausschusses konnten auf ihrer Sitzung das Zentrallager der Einrichtungshaus<br />
Ostermann GmbH kennenlernen.<br />
inzwischen. Straßen.NRW überprüft<br />
derzeit etwa 800 Brückenbauwerke in<br />
NRW – man gehe davon aus, so Korte,<br />
dass jedes zweite Bauwerk ersetzt werden<br />
müsse.<br />
Informationen zu allen Baumaßnahmen<br />
gibt es im Internet unter http://baustellen.<br />
strassen.nrw.de/baustellen.php<br />
Im Anschluss an diesen Vortrag stellte<br />
Oliver Moll das Zentrallager der<br />
Einrichtungshaus Ostermann GmbH vor.<br />
Am Standort in Witten sind allein<br />
350 Mitarbeiter in der Logistik beschäftigt<br />
und zusätzlich 80 im Lager. Jeden Tag verlassen<br />
etwa 100 Fahrzeuge das Lager, um<br />
täglich ca. 500 Kunden zu beliefern. Das<br />
Lager wurde 2011/2012 unter laufendem<br />
Betrieb umgebaut und mit einer neuen<br />
Fördertechnik ausgestattet, die die intralogistischen<br />
Abläufe im Lager bestimmt.<br />
Im 120.000 m² großen Logistikzentrum<br />
können seit dem Umbau 25.000 Rollcontainer<br />
ihren Platz finden.<br />
Jörn Stratmann, Vorsitzender des<br />
Verkehrsausschusses, konnte zur Sitzung<br />
auch vier neue Mitglieder begrüßen, die –<br />
durch die Vollversammlung bestätigt – die<br />
Arbeit des Verkehrsausschusses unterstützen<br />
werden: Jochen Geis, Teilnetzmanager<br />
DB Regio AG; Maximilian Holthaus,<br />
Geschäftsführer Meinolf Jacobi Spedition<br />
GmbH; Thomas Soest, Leiter Vertrieb<br />
BOGESTRA AG; und Christian Weidmann,<br />
Vorstand der Taxi Bochum eG.<br />
8
Wirtschaft im Revier 05 | 2015<br />
Infos aus<br />
erster Hand<br />
Premiere geglückt – Zweitauflage<br />
wahrscheinlich: Die Messe „Ausbildung<br />
in Hattingen“, die vom Regionalbüro<br />
Hattingen der IHK Mittleres Ruhrgebiet<br />
organisiert wurde, ist auf große Resonanz<br />
gestoßen – sowohl bei den Unternehmen<br />
als auch bei Schülerinnen und Schülern.<br />
Am 27. März hatten die nämlich im<br />
Reschop Carré mehrere Stunden die Gelegenheit,<br />
direkt mit Ausbildungsbetrieben<br />
ins Gespräch zu kommen und sich aus<br />
erster Hand darüber zu informieren, wie<br />
man in Hattingen seine Karriere mit einer<br />
dualen Ausbildung starten kann.<br />
Innerhalb weniger Tage <strong>nach</strong> dem<br />
Aufruf des Regionalbüros hatten<br />
30 Aussteller aus den unterschiedlichsten<br />
Branchen und Bereichen zugesagt, sich bei<br />
„Ausbildung in Hattingen“ zu präsentieren<br />
– und so konnten die Schulabgänger<br />
in spe ihre Gesprächspartner aus einem<br />
großen Angebotsspektrum auswählen.<br />
Den Aufwand für die Unternehmen<br />
hatte Organisator Jörn Kleinelümern,<br />
Leiter des Hattinger Regionalbüros,<br />
bewusst gering gehalten: „Wir wollten<br />
keine großen Messestände. Wir wollten<br />
Stehtische und kleine Roll-up-Displays,<br />
damit Aussteller und Besucher wirklich<br />
hemdsärmelig miteinander ins Gespräch<br />
kommen konnten. Auch angesichts der<br />
räumlichen Situation im Reschop Carré<br />
war dies der richtige Gedanke.“ Das<br />
Konzept des direkten Kontakts und des<br />
persönlichen Gesprächs ging jedenfalls<br />
auf. „Viele haben mir gesagt, dass sie<br />
es klasse fanden, direkt mit Vertretern<br />
der Firmen ins Gespräch zu kommen.<br />
Und mancher Schüler“, so Kleinelümern,<br />
„hatte tatsächlich sogar seine<br />
Bewerbungsunterlagen dabei.“<br />
„Ausbildung in Hattingen“ versteht sich<br />
ausdrücklich als ergänzendes Angebot<br />
zu den etablierten Ausbildungsmessen<br />
in Ennepetal und Bochum, die jeweils im<br />
Oktober stattfinden. Und da sowohl das<br />
Management des Reschop Carrés als auch<br />
zahlreiche Aussteller bereits signalisiert<br />
haben, dass sie an einer Zweitauflage<br />
interessiert sind, spricht vieles dafür, dass<br />
„Ausbildung in Hattingen“ im Februar<br />
© IHK Mittleres Ruhrgebiet<br />
2016 in die nächste Runde geht. Stand an Stand: Das Spektrum der ausstellenden<br />
Firmen bei „Ausbildung in Hattingen“ war groß.<br />
9
IHK aktuell<br />
E-Bike als Alternative<br />
Hattingen künftig eine E-Bike-Hochburg?<br />
Auch diese Frage beschäftigte die fast<br />
30 Beiratsmitglieder, die am 21. April<br />
der Einladung zur vierten Sitzung des<br />
IHK-Regionalbeirates Hattingen in die<br />
Birschel-Mühle gefolgt waren, die von<br />
IHK-Vizepräsident Christopher Schäfer<br />
geleitet wurde. Schwerpunkt neben der<br />
Elektromobilität: das Thema Ausbildung.<br />
Zunächst stellte Sascha Wurm, Inhaber der<br />
Firma Fahrrad Wurm, dem Regionalbeirat<br />
ein neues Mobilitätskonzept für Hattingen<br />
vor. Ziel des Projektes „numo“ ist es,<br />
in den nächsten Monaten in Hattingen<br />
ein Netz von Ausleih- und Ladestationen<br />
für E-Bikes aufzubauen, damit Hattinger<br />
Bürger künftig einfach und schnell ein<br />
E-Bike nutzen können und ihr eigenes<br />
Auto häufiger stehen lassen oder ganz<br />
darauf verzichten. Neben der Firma Wurm<br />
engagieren sich an dem Projekt die hwg,<br />
die Stadtwerke Hattingen, die Firma Voll<br />
digital und die Hattinger Provinzial Geschäftsstelle<br />
Gerhardt & Wiegand.<br />
Dabei hatten die „numo“-Initiatoren<br />
unterschiedliche Anforderungen zu bewältigen:<br />
So gibt es künftig sogenannte<br />
„numo“-Stationen, die einem geschlossenen<br />
Nutzerkreis vorbehalten sind. Hier<br />
können sich die Teilnehmer mittels einer<br />
App oder einer Chipkarte jederzeit ein<br />
funktionstüchtiges und gewartetes E–Bike<br />
ausleihen. Da das „numo“-Projekt auch<br />
E-Bike-Touristen, die <strong>nach</strong> Hattingen<br />
kommen, nicht ausgrenzen möchte, können<br />
diese an den sogenannten „numo“-<br />
Points ihr E-Bike aufladen, während sie<br />
beispielsweise in der Hattinger Altstadt<br />
bummeln gehen.<br />
Die Herausforderung bei den „numo“-<br />
Points besteht jedoch darin, dass tatsächlich<br />
alle E-Radler die Ladestationen<br />
© IHK Mittleres Ruhrgebiet<br />
Engelbert Dörr, Teamleiter Arbeitgeberservice des Jobcenters EN (stehend), stellte dem Regionalbeirat das<br />
Leistungsspektrum seines Teams vor.<br />
nutzen können, da es über ein Dutzend<br />
verschiedene Varianten gibt, ein am Markt<br />
befindlichen E-Bike zu laden. Darüber<br />
hinaus musste geklärt werden, wie die<br />
E-Bikes und die Stationen gegen Diebstahl<br />
und Vandalismus versichert werden<br />
können und wie es gelingen kann, die<br />
einzelnen Leihstationen und die Räder<br />
digital zu vernetzten. Diese und andere<br />
Herausforderungen wurden aus dem Weg<br />
geräumt, so dass die „numo“-Initiatoren<br />
in den nächsten Monaten den Aufbau der<br />
Infrastruktur in Angriff nehmen können.<br />
Zweiter Themenblock der Sitzung war das<br />
Thema „Ausbildung“. Zunächst zog Jörn<br />
Kleinelümern, Leiter des IHK-Regionalbüros<br />
Hattingen, eine Bilanz der Ausbildungsmesse<br />
„Ausbildung in Hattingen“,<br />
die am 27. März erstmals im Hattinger<br />
Reschop Carré stattfand und an der auch<br />
zahlreiche Mitglieder des Regionalbeirates<br />
teilnahmen. Die positiven Rückmeldungen<br />
zu dieser Auftaktveranstaltung sind für<br />
Jörn Kleinelümern und Thomas Gdanietz,<br />
stellv. Leiter des Geschäftsbereichs Berufliche<br />
Bildung der IHK, Anlass, die Messe<br />
auch 2016 wieder durchzuführen und zu<br />
einem festen Angebot der IHK in Hattingen<br />
werden zu lassen.<br />
Daran anschließend erläuterte Engelbert<br />
Dörr, Teamleiter des Arbeitgeberservices<br />
des Jobcenters EN, den Mitgliedern des<br />
Regionalbeirates, welche Angebote das<br />
Jobcenter EN den Unternehmen des EN-<br />
Kreises machen kann. Auch wenn das Jobcenter<br />
auf der Ausbildungsmesse vertreten<br />
war, vermittelt das Team von Engelbert<br />
Dörr nicht nur potenzielle Auszubildende.<br />
Auch Fachkräfte mit den unterschiedlichsten<br />
Qualifikationen und Berufsabschlüssen<br />
werden vom Jobcenter EN dem Arbeitsmarkt<br />
angeboten.<br />
Obwohl Dörr die gute Zusammenarbeit<br />
der Bundesagentur für Arbeit und dem<br />
kommunalen Jobcenter herausstellte,<br />
wurde von den Unternehmern in der sich<br />
anschließenden Diskussion kritisch angemerkt,<br />
dass die Unterschiede zwischen<br />
dem Jobcenter und der Bundesagentur<br />
<strong>nach</strong> außen nicht deutlich werden und<br />
man von beiden Institutionen eine noch<br />
bessere Kooperation einfordere.<br />
10
Wirtschaft im Revier 05 | 2015<br />
Strafen drohen<br />
Die Lieferung sensibler, waffentauglicher<br />
und möglicherweise für die Herstellung<br />
von Massenvernichtungswaffen und deren<br />
Trägersysteme geeigneter Güter unterliegt<br />
in der Bundesrepublik Deutschland<br />
wie in vielen anderen Staaten der Welt<br />
auch einem Genehmigungsvorbehalt.<br />
Unternehmen, die wissentlich und<br />
willentlich derartige Güter ohne eine<br />
solche Genehmigung außer Landes<br />
bringen, drohen empfindliche Strafen.<br />
Unternehmer haben jedoch auch Sorge<br />
dafür zu tragen, dass sensible Waren<br />
nicht über Scheinfirmen, Strohleute und<br />
scheinbar unverdächtige Drittländer<br />
gekauft und in Embargostaaten geliefert<br />
werden.<br />
Seriosität von unbekannten Neukunden<br />
prüfen kann.<br />
Die Mitglieder des Außenhandelsausschusses<br />
gingen weiter der Frage <strong>nach</strong>, ob<br />
es sich bei technischen Produkten lohnt,<br />
eine ästhetisch ansprechende Internetseite<br />
in mehreren Sprachen zu entwickeln.<br />
Benjamin Gregor Zaczek, Geschäftsführer<br />
der Conceptpartner GmbH in Bochum,<br />
stellte zeitgemäße Konzepte vor, wie eine<br />
kundenfreundliche Internetseite aufgebaut<br />
werden sollte.<br />
Er erläuterte auch Analysewerkzeuge, mit<br />
denen sich das Verhalten von Besuchern<br />
der Internetseiten statistisch <strong>nach</strong>vollziehen<br />
lässt. Aus diesen Erkenntnissen heraus<br />
lassen sich die Seiten dann weiterentwickeln<br />
und optimieren.<br />
Einige im Ausschuss vertretene<br />
Unternehmen stellten ihre jeweils für<br />
den internationalen Markt konzipierten<br />
Internetseiten vor. Anhand dieser<br />
Beispiele entwickelte sich ein reger<br />
Erfahrungsaustausch im Ausschuss.<br />
Wie man derartige illegale<br />
Beschaffungsversuche erkennen kann,<br />
zeigte Sebastian Schovenberg vom<br />
Ministerium für Inneres und Kommunales<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen anhand<br />
vielfältiger Beispiele aus der Arbeitspraxis<br />
des Verfassungsschutzes in der April-<br />
Sitzung des Außenhandelsausschusses<br />
auf. Ziel seines Vortrags war es, die<br />
Vertreter der Mitgliedsfirmen für derartige<br />
Umgehungsstrategien zu sensibilisieren<br />
und den Vertriebsabteilungen<br />
Verfahrensschritte an die Hand zu geben,<br />
wie man mit vertretbarem Aufwand die<br />
© IHK Mittleres Ruhrgebiet<br />
Vor Beginn der Sitzung: der Ausschussvorsitzende Wilfried Neuhaus-Galladé, sein Stellvertreter Friedrich<br />
Appelberg und Dr. Hans-Peter Merz, Leiter International der IHK Mittleres Ruhrgebiet (v. l.), mit dem<br />
Referenten Benjamin Gregor Zaczek (2. v. r.)<br />
dolezych<br />
58 x 33 mm<br />
Seile • Ketten • Hebebänder • Zurrgurte<br />
Rundschlingen • Hebezeuge • Krane<br />
Beratung • Prüfung • Wartung<br />
Schulung • DIN EN ISO 9001 und 14001<br />
11
IHK aktuell<br />
Von A bis Z<br />
Gut 300 Besucher informierten sich auf<br />
der Gründungsmesse „StartUP Mittleres<br />
Ruhrgebiet“ am 17. April rund um das<br />
Thema Selbstständigkeit. Das regionale<br />
Format fand bereits zum 18. Mal statt und<br />
wird federführend von der IHK Mittleres<br />
Ruhrgebiet in Zusammenarbeit mit<br />
den Wirtschaftsförderungen der Städte<br />
Bochum, Herne, Witten und Hattingen<br />
sowie der Handwerkskammer Dortmund<br />
organisiert.<br />
cherung – für die Unternehmer wesentlich<br />
mehr Eigenverantwortung tragen – bis<br />
Z wie Zahlenwerk, das spätestens zur<br />
Erfüllung der steuerlichen Pflichten zu<br />
erstellen ist.<br />
Das Motto: Mit Ausdauer und der<br />
richtigen Mannschaft an seiner Seite<br />
ist man als Existenzgründer gut<br />
aufgestellt – die rewirpower-Lounge<br />
des VfL Bochum 1848 als etablierter<br />
„Austragungsort“ eignete sich daher<br />
bestens für den „Anstoß zum Erfolg“.<br />
Gründungsinteressierte fanden ein<br />
kompaktes Angebot und konnten sich an<br />
mehr als 20 Informationsständen beraten<br />
lassen.<br />
© Wirtschaftsförderung Bochum GmbH<br />
Die IHK-Mitarbeiter Matthias Neugebauer (l.) und Christian Sautter bei der Beratung auf der Gründermesse in<br />
der rewirpowerLOUNGE<br />
Alles Kakao, oder was?<br />
Der Ideenwettbewerb „LogistiKids“ geht in<br />
die dritten Runde: „Wie kommt mein neues<br />
Spielzeug zu mir <strong>nach</strong> Hause?“ und „Wo<br />
kommt der Kakao her und wie kommt er<br />
auf unseren Frühstückstisch?“ lauten die<br />
Frage, die Kinder aus Kitas und Kindergärten<br />
sowie Kinder aus Grundschulklassen<br />
in diesem Jahr beantworten müssen. Der<br />
Wettbewerb steht unter der Schirmherrschaft<br />
von NRW-Wirtschaftsminister<br />
Garrelt Duin.<br />
2013 hatte die IHK Mittleres Ruhrgebiet<br />
erstmals den Wettbewerb „LogistiKids“<br />
aufgelegt. Wegen des Erfolges wurde<br />
daraus im Jahr 2014 ein gemeinsames<br />
Projekt der sechs Ruhr-IHKs mit dem<br />
LogistikCluster.NRW. Ziel ist es, Kindern<br />
schon sehr früh die „tollen“ Seiten der<br />
Logistik zu vermitteln und so Interesse an<br />
der Branche und ihren Berufen zu wecken.<br />
12<br />
Teilnahmeberechtigt sind Kinder<br />
aus Kitas und Kindertagesstätten im<br />
Alter von fünf bis sechs Jahren sowie<br />
Grundschulgruppen. Sie sollen spielerisch<br />
(und künstlerisch) die Welt der Logistik<br />
erklären, indem sie eine der beiden<br />
Fragen beantworten. Man kann Filme<br />
drehen, Theaterstücke inszenieren,<br />
Bilddokumentationen erstellen, malen –<br />
der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.<br />
Kitagruppen und Grundschulklassen<br />
können sich ab sofort zur Teilnahme an<br />
den „LogistiKids 2015“ bewerben – die<br />
Bewerbungsfrist endet am 26. Juni.<br />
Die Beiträge kann man dann bis zum<br />
30. Oktober 2015 einreichen. Prämiert<br />
werden die Sieger beim „Jahresauftakt“<br />
des LogistikClusters NRW im Januar 2016.<br />
Nähere Informationen und die Möglichkeit<br />
zur Anmeldung finden sich unter<br />
Die Themen, mit denen sich angehende<br />
Unternehmer beschäftigen müssen, sind<br />
außerordentlich vielfältig. Entsprechend<br />
breit angelegt war auch das gut<br />
besuchte Vortragsangebot von A wie Absi-<br />
http://www.bochum.ihk.de/industrieenergie-verkehr-umwelt/verkehr/aktuelles.<br />
html im Internet. Dort steht ein Flyer zum<br />
Download bereit.<br />
Ansprechpartnerin<br />
bei der IHK Mittleres Ruhrgebiet ist<br />
© Lichtblick/Volker Wiciok<br />
Kerstin Groß<br />
Tel.: (02 34) 91 13-2 20<br />
E-Mail: grossk@bochum.ihk.de
Wirtschaft im Revier 05 | 2015<br />
Bildungspreis würdigt Engagement<br />
Der Wettbewerb läuft: Seit dem<br />
27. April können sich Unternehmen aus<br />
ganz Deutschland wieder für den<br />
„IHK-Bildungspreis“ bewerben. Der<br />
„IHK-Bildungspreis” würdigt das ganzheitliche<br />
Engagement eines Unternehmens im<br />
Bereich der betrieblichen Bildung. Prinzip:<br />
Aus- und Weiterbildung gehören zur<br />
Firmenphilosophie und werden von Unternehmensleitung<br />
und Mitarbeitern aktiv<br />
gelebt. Betriebliche Bildung als kreatives<br />
Konzept, um Fachkräfte auszubilden und<br />
fit für die Zukunft zu machen: ein Mittel,<br />
den Erfolg des Unternehmens voranzutreiben.<br />
Der „IHK-Bildungspreis“ zeichnet Unternehmensprojekte<br />
aus, die sich besonders<br />
innovativ auf dem Gebiet der Beruflichen<br />
Bildung hervortun und damit entschlossen<br />
neue Wege gehen.<br />
Denn: Fachkräftesicherung muss mit kreativen<br />
Ideen auf die Herausforderungen<br />
reagieren – was heute gilt, wird morgen<br />
überlebenswichtig sein. Das Verlassen<br />
der bekannten Wege und Möglichkeiten<br />
erfordert Mut und kann gleichzeitig<br />
richtungsweisend sein für andere<br />
Unternehmen.<br />
Um auch die Anstrengungen kleiner und<br />
mittlerer Unternehmen angemessen zu<br />
würdigen, wird der „IHK-Bildungspreis”<br />
<strong>nach</strong> Unternehmensgrößen an kleine (bis<br />
50 Mitarbeiter), mittlere (zwischen 50 und<br />
500 Mitarbeiter) und große Unternehmen<br />
(mehr als 500 Mitarbeiter) vergeben.<br />
Neben Kreativität und Innovation<br />
gehört die Einbindung und Förderung<br />
aller gesellschaftlichen Gruppen in<br />
einem Unternehmen in den Fokus.<br />
Der Fachkräftemangel ist für viele Unternehmen<br />
Realität, die Suche <strong>nach</strong> qualifizierten<br />
Arbeitskräften wird zunehmend<br />
schwerer. Daher müssen alle Potenziale<br />
gehoben werden, um Menschen mit verschiedenen<br />
Hintergründen in Ausbildung<br />
und Arbeit zu integrieren. Der „IHK-Bildungspreis”<br />
möchte daher Unternehmen<br />
identifizieren, die sich um die Qualifizierung<br />
aller gesellschaftlichen Gruppen<br />
verdient machen.<br />
Die von der Fachjury ermittelten drei<br />
Finalisten pro Kategorie werden zur<br />
Preisverleihung am 15. Februar 2016 <strong>nach</strong><br />
Berlin eingeladen.<br />
Nähere Informationen gibt es unter<br />
www.ihk-bildungspreis.de<br />
Fit für den Export<br />
68 Unterrichtsstunden gelernt – am Ende<br />
hatte es sich gelohnt: Alle 13 Teilnehmer<br />
des Lehrgangs „Fachkraft Zoll (IHK) –<br />
Ex- und Import: Zollverfahren und deren<br />
Abwicklung“ bestanden ihre Prüfung<br />
und konnten sich Ende April über ihren<br />
Lehrgangs-Erfolg freuen.<br />
In zwei Monaten wurden sie im IHK-<br />
BildungsCentrum (BiC) mit den außenwirtschafts-,<br />
zoll- und steuerrechtlichen<br />
Grundlagen sowie allen wichtigen Dokumenten<br />
vertraut gemacht und sind so<br />
vorbereitet auf qualifizierte Fachaufgaben<br />
im Bereich Export.<br />
Nicht nur die Teilnehmer strahlten,<br />
sondern auch Lehrgangsleiter Bernhard<br />
Morawetz (hinten links) und Gabriele J.<br />
Langer, Weiterbildungsorganisatorin des<br />
BiC (hinten rechts).<br />
© IHK Mittleres Ruhrgebiet<br />
13
IHK aktuell<br />
Die<br />
Kanzlerin<br />
kam<br />
© IHK FOSA / Thomas Geiger<br />
Die Kanzlerin und Ministerin Prof. Dr. Johanna Wanka (r.) mit Heike Klembt-Kriegel, Geschäftsführerin IHK FOSA (l.),<br />
und Dirk von Vopelius, Präsident der IHK Nürnberg für Mittelfranken<br />
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel<br />
besuchte am Donnerstag, den<br />
16. April zusammen mit der<br />
Bundesministerin für Bildung und<br />
Forschung, Prof. Dr. Johanna Wanka, die<br />
IHK FOSA in Nürnberg, das bundesweite<br />
Kompetenzzentrum der Industrie- und<br />
Handelskammern zur Feststellung der<br />
Gleichwertigkeit ausländischer Berufsabschlüsse.<br />
Stellvertretend für alle zuständigen<br />
Anerkennungsstellen informierte sie sich<br />
dort über die Durchführung des Anerkennungsverfahrens.<br />
Im Anschluss diskutierte<br />
die Bundeskanzlerin mit Antragstellenden<br />
und weiteren Beteiligten des Anerkennungsverfahrens<br />
– wie Vertretern der<br />
Bundesagentur für Arbeit, des Bundesamtes<br />
für Migration und Flüchtlinge<br />
sowie Arbeitgebern – über Motivationen,<br />
Erfahrungen und Herausforderungen.<br />
Es sei eine gute Idee der Industrie- und<br />
Handelskammern gewesen, sich zusammenzuschließen<br />
und die Anerkennung<br />
nicht reglementierter Berufe an einer zentralen<br />
Stelle zu prüfen. „Ich finde, das ist<br />
eine bemerkenswerte Arbeit, eine Arbeit,<br />
die uns allen nützt“, so die Bundeskanzlerin.<br />
14
Stärken Sie Ihren<br />
Mitarbeitern den Rücken!<br />
Anzeige<br />
Wirtschaft im Revier 05 | 2015<br />
„ Gesunde Mitarbeiter sind<br />
zufriedene Mitarbeiter.<br />
Es lohnt sich, in die Gesundheit<br />
der Belegschaft zu investieren!“<br />
Dr. Dorina Böhm<br />
Geschäftsführerin MicroDissect GmbH<br />
Rückenprävention: Nur was für die „Großen“?<br />
Viele Unternehmerinnen und Unternehmer von<br />
kleinen und mittleren Betrieben sind der Meinung:<br />
Nur große Unternehmen können sich Maßnahmen<br />
zur Rückenprävention leisten. Doch sie<br />
irren sich. Rückenprävention muss weder teuer<br />
noch aufwendig sein. Nachhaltige Erfolge lassen<br />
sich schon mit Bordmitteln erzielen. Wie das geht,<br />
zeigt die Präventionskampagne „Denk an mich.<br />
Dein Rücken“. Hier erhalten insbesondere kleine<br />
und mittlere Betriebe konkrete Hilfestellung und<br />
finden alle erforderlichen Informationen und<br />
Materialien, um die Rückengesundheit ihrer<br />
Belegschaft zu fördern – praktisch, kompakt und<br />
auf die betrieblichen Bedürfnisse zugeschnitten.<br />
Ein Tag für die Gesundheit<br />
Ein Angebot, das bereits zahlreiche Unternehmerinnen<br />
und Unternehmer in Deutschland<br />
wahrgenommen haben. So wie Dr. Dorina Böhm.<br />
Die Geschäftsführerin der Firma MicroDissect<br />
aus dem hessischen Herborn verknüpfte einen<br />
Erste-Hilfe-Kurs für ihre 20 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter mit einem Gesundheitstag zum<br />
Thema Rücken. Dazu lieh sie sich kostenfrei Veranstaltungsmodule<br />
der Präventionskampagne,<br />
darunter ein Koordinations-Parcours mit fünf<br />
verschiedenen Übungsstationen. Zudem konnte<br />
sie eine Trainerin aus ihrem Fitness-Studio dazu<br />
gewinnen, eine kostenlose Gymnastikstunde<br />
durchzuführen. „Die Resonanz war durchweg<br />
positiv“, berichtet Dorina Böhm. „Wir haben im<br />
Anschluss sogar eines der Module aus dem<br />
Koordinations-Parcours selbst angeschafft. Es<br />
steht nun im Pausenraum und wird sehr häufig<br />
genutzt.“ Für sie steht fest: „Die Aktion werden<br />
wir künftig regelmäßig wiederholen.“<br />
Gute Argumente für die Rückenprävention!<br />
Studien belegen: Nicht (nur) das Gehalt entscheidet<br />
heute über die Zufriedenheit von Beschäftigten.<br />
Sicherheit und Gesundheit wissen<br />
Beschäftigte ebenfalls zu schätzen! Mit passenden<br />
Präventionsangeboten, zum Beispiel zur<br />
Rückengesundheit, können sich gerade kleine<br />
und mittlere Unternehmen von Wettbewerbern<br />
abheben. Zudem sorgen sie für mehr Gesundheit<br />
im Betrieb. Dies wirkt sich für alle positiv aus:<br />
Denn gesunde Beschäftigte sind zufriedene Beschäftigte.<br />
Und zufriedene Beschäftigte arbeiten<br />
mit mehr Engagement und sind seltener krank.<br />
Gute Argumente also für die Rückenprävention!<br />
Denk an mich. Dein Rücken<br />
In der Präventionskampagne „Denk an mich.<br />
Dein Rücken“ arbeiten die Berufsgenossenschaften,<br />
Unfallkassen, ihr Spitzenverband<br />
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung<br />
(DGUV), die Sozialversicherung für Landwirtschaft,<br />
Forsten und Gartenbau und die Knappschaft<br />
zusammen.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.deinruecken.de<br />
Digitale Aktionsbox<br />
Sie wollen das Thema „Rücken“ im Unternehmen<br />
platzieren, wissen aber nicht wie?<br />
Die digitale Aktionsbox erleichtert Ihnen<br />
den Start: Von vielfältigen Informationsmaterialien<br />
bis hin zu Konzepten für Aktionsoder<br />
Gesundheitstage enthält die digitale<br />
Box alles Wichtige, um für das Thema<br />
Rückengesundheit zu sensibilisieren.<br />
www.deinruecken.de, Webcode: dam21547<br />
Veranstaltungsmodule<br />
Sie wollen einen Gesundheits- oder Rückentag<br />
durchführen? Bei der Deutschen<br />
Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV)<br />
sowie bei vielen Berufsgenossenschaften<br />
und Unfallkassen gibt es hierzu Angebote!<br />
Die durchweg kostenlosen Angebote der<br />
DGUV finden Sie unter<br />
www.deinruecken.de, Webcode: dam13699
IHK Aus aktuell der Region<br />
Köln –<br />
Bochum -<br />
Dortmund<br />
Siemens macht’s: Die am neuen<br />
Schienenverkehrskonzept Rhein-<br />
Ruhr-Express (RRX) beteiligten<br />
Zweckverbände – darunter<br />
federführend der Verkehrsverbund<br />
Rhein-Ruhr (VRR) – haben<br />
den Konzern am 26. März mit<br />
dem Bau und der Lieferung<br />
von 82 Elektrotriebzügen<br />
vom Typ Desiro HC und der<br />
Wartung über einen Zeitraum<br />
von 32 Jahren beauftragt. Das<br />
Unternehmen setzte sich bei der<br />
europaweiten Ausschreibung<br />
gegen zwei Mitbewerber mit dem<br />
wirtschaftlichsten Angebot durch.<br />
Der Auftrag im Gesamtvolumen<br />
von über 1,7 Milliarden Euro ist<br />
für Siemens der bisher größte<br />
aus dem Bereich des regionalen<br />
Schienenverkehrs in Deutschland.<br />
„Das ist ein Riesenerfolg für das<br />
Bahngeschäft von Siemens. Wir sichern<br />
und schaffen dadurch hochwertige<br />
Arbeitsplätze in Nordrhein-Westfalen.<br />
Unser moderner Zug ist eine gute<br />
Nachricht für Millionen Pendler an Rhein<br />
und Ruhr, der bevölkerungsreichsten<br />
Region Deutschlands“, sagte Jochen<br />
Eickholt, Chef der Bahnsparte von<br />
Siemens. Das Unternehmen liefert nicht<br />
nur die neuen Züge, sondern ist auch mit<br />
der Instandhaltung beauftragt – das ist in<br />
dieser Größenordnung ein Novum in der<br />
deutschen Bahnindustrie. Dafür wird in<br />
Dortmund-Eving ein Instandhaltungswerk<br />
für die gleichzeitige Betreuung von bis zu<br />
vier Zügen gebaut, rund 100 Stellen für<br />
Fachkräfte im Mehrschichtbetrieb werden<br />
geschaffen. Neben einer Fahrzeughalle,<br />
Spezialwerkstätten und einer Außen-<br />
Waschanlage sind Abstellgleise für bis zu<br />
zehn Züge geplant. Insgesamt investiert<br />
Siemens in die Bahntechnikstandorte an<br />
Rhein und Ruhr rund 150 Millionen Euro.<br />
Durch den gezielten Ausbau der<br />
Schienenwege und die damit mögliche<br />
Verkehrsverlagerung von der Straße auf<br />
die Schiene wird erwartet, dass der RRX<br />
mehrere zehntausend Autofahrten pro<br />
Werktag überflüssig macht. Geplant ist,<br />
dass Ende 2018 die ersten RRX-Züge mit<br />
Spitzengeschwindigkeiten von bis zu<br />
160 Kilometern pro Stunde im Großraum<br />
Rhein-Ruhr verkehren.<br />
Der Auftrag für Siemens umfasst neuentwickelte,<br />
auf hohe Kapazitäten ausgelegte<br />
Doppelstock-Züge. Jede Zugeinheit<br />
besteht aus vier Wagen. Auf 105 Metern<br />
Länge verteilen sich 400 Sitzplätze. Im<br />
Betrieb sollen jeweils zwei Einheiten verbunden<br />
werden, damit entsteht ein Acht-<br />
Wagen-Express mit 800 Sitzplätzen.<br />
Hinter dem Rhein-Ruhr-Express<br />
(RRX) verbirgt sich ein System von<br />
beschleunigten Regionalzügen, das als<br />
Premiumangebot des Regionalverkehrs<br />
mit gehobener Ausstattung zwischen<br />
16
Wirtschaft im Revier 05 | 2015<br />
© www.siemens.com/presse<br />
Noch Zukunftsmusik: Die Designstudie der Siemens AG zeigt den RRX im Kölner Hauptbahnhof. Von Köln <strong>nach</strong> Dortmund soll er im 15-Minuten-Takt fahren.<br />
Regional-Express (RE) und Fernverkehr<br />
angesiedelt werden soll. Die Züge sollen<br />
zum Nahverkehrspreis genutzt werden<br />
können, zwischen Köln und Dortmund<br />
(mit Halt in Bochum) ist ein 15-Minuten-<br />
Takt geplant.<br />
Die Volleinführung des RRX soll bis Mitte<br />
der 2020er Jahre dauern. Die neuen doppelstöckigen<br />
Elektro-Triebzüge sollen aber<br />
bereits ab 2018 auf den bereits bestehenden<br />
Regionalexpress-Linien RE 1, RE 4,<br />
RE 5, RE 6 und RE 11 fahren. Zur Vorfinanzierung<br />
der insgesamt 900 Millionen Euro<br />
teuren Fahrzeugbeschaffung stellt das<br />
Land NRW 60 Millionen Euro bereit. Nach<br />
dem vollständigem Ausbau des Rhein-<br />
Ruhr-Express sollen die großen RE-Linien<br />
dann in sechs RRX-Linien aufgehen.<br />
Gewerbebau mit<br />
System: wirtschaftlich,<br />
schnell und <strong>nach</strong>haltig<br />
konzipieren bauen betreuen. www.goldbeck.de<br />
GOLDBECK West GmbH, Niederlassung Ruhr<br />
44801 Bochum, Lise-Meitner-Allee 2<br />
Tel. 02 34 / 3 24 18-0, ruhr@goldbeck.de
IHK Aus aktuell der Region<br />
Das ressourceneffiziente Produkt<br />
Produkte, die sich durch hohe Materialund<br />
Energieeffizienz über ihren gesamten<br />
Lebensweg auszeichnen, sind längst zu<br />
einem Erfolgsfaktor für den produzierenden<br />
Mittelstand geworden. Die Weichen<br />
dafür stellen Gestaltung und Design.<br />
Mit dem „Effizienz-Preis NRW“, der alle<br />
zwei Jahre verliehen wird, prämiert die<br />
Effizienz-Agentur NRW 2015 innovative<br />
ressourcenschonende Produkte „Made<br />
in Nordrhein-Westfalen“. Aufgerufen<br />
zur Teilnahme sind Unternehmen aller<br />
Branchen mit einem Standort in NRW.<br />
Bewerbungen sind bis zum 8. Juni 2015<br />
unter www.effizienzpreis-nrw.de möglich.<br />
Der Preis ist mit insgesamt 15.000 Euro<br />
dotiert. NRW-Umweltminister Johannes<br />
Remmel wird die Preisträger am 21. Oktober<br />
2015 in festlichem Rahmen in Essen<br />
auszeichnen.<br />
Dr. Peter Jahns, Leiter der Effizienz-Agentur<br />
NRW: „Die Produktgestaltung und das<br />
Design sind der Schlüssel zum effizienten<br />
Material- und Energieeinsatz über den<br />
© Effizienz-Agentur NRW<br />
Wird alle zwei Jahre vergeben: der Effizienz-Preis NRW.<br />
gesamten Lebenszyklus eines Produktes<br />
hinweg. Das umfasst alle Aspekte von<br />
Rohstoffgewinnung über den Herstellprozess<br />
und die Gebrauchsphase bis hin<br />
zur Wiederverwertung. Angesichts der<br />
aktuellen Herausforderungen im Klimaschutz<br />
und in der Ressourcenschonung<br />
ist dies schon heute ein wichtiger Wettbewerbsfaktor.<br />
Mit dem Effizienz-Preis<br />
NRW erhöhen wir die Wahrnehmung für<br />
das Thema sowohl bei den Entscheidungsträgern<br />
in der Industrie als auch bei den<br />
Konsumenten.“<br />
Für den „Effizienz-Preis NRW 2015 – Das<br />
ressourceneffiziente Produkt“ können sich<br />
mittelständische Unternehmen bis<br />
1.000 Mitarbeiter und Unternehmenskooperationen<br />
aller Branchen mit<br />
Standort in NRW bewerben. Prämiert<br />
werden Produkte für Endverbraucher und<br />
Industrie sowie Serviceleistungen. Zum<br />
Zeitpunkt der Bewerbung müssen die<br />
Produkte bereits am Markt platziert sein<br />
oder mindestens als marktfähiger Prototyp<br />
vorliegen. Die Effizienz-Agentur NRW, das<br />
Kompetenzzentrum für Ressourceneffizienz<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen, ist<br />
Ausrichter des Preises.<br />
Detaillierte Informationen zum Preis und<br />
den Bewerbungsbogen gibt es unter<br />
www.effizienzpreis-nrw.de<br />
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R
Wirtschaft im Revier 05 | 2015<br />
Im Jahr 2 <strong>nach</strong> Snowden<br />
Unter der Schirmherrschaft von<br />
Garrelt Duin, Minister für Wirtschaft,<br />
Energie, Industrie, Mittelstand und<br />
Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen,<br />
fand am 22. April in der rewirpower-<br />
LOUNGE des VfL Bochum 1848 bereits zum<br />
elften Mal der Fachkongress „IT-Trends<br />
Sicherheit“ statt. Über 220 Teilnehmer<br />
besuchten die verschiedenen Fachvorträge<br />
und diskutierten miteinander über<br />
aktuellen Themen aus dem Bereich IT-<br />
Sicherheit. Die Referenten informierten in<br />
verschiedenen Vorträgen über qualifizierte<br />
Lösungen gegen denkbare IT-Sicherheitsbedrohungen<br />
und standen für Fragen an<br />
den Ausstellerständen zur Verfügung.<br />
In seiner Begrüßung legte Hermann Banse,<br />
Vorstandsvorsitzender des „networker<br />
NRW“, großen Wert auf den Hinweis, dass<br />
sich Unternehmen und vor allem deren<br />
Mitarbeiter der im Internet lauernden<br />
Gefahren bewusster werden müssen und<br />
frühzeitiger Vorsorgemaßnahmen ergreifen<br />
sollten. In seiner Keynote schilderte<br />
Prof. Dr. Thorsten Holz, leitender Direktor<br />
des Horst-Görtz-Instituts für IT-Sicherheit<br />
© sae Institute Bochum<br />
Information und Diskussion prägten die 11. IT-Trends Sicherheit.<br />
an der Ruhr-Universität Bochum, eindrucksvoll,<br />
wie die Welt „im Jahr 2 <strong>nach</strong><br />
Snowden“ aussieht, und was die Menschen<br />
daraus gelernt haben sollten. Zwei parallel<br />
durchgeführte Vortragsforen rundeten die<br />
Veranstaltung ab.<br />
Der Fachkongress mit Begleitausstellung<br />
wird von Anfang an vom „networker NRW“<br />
organisiert. Mitveranstalter sind die IHK<br />
Mittleres Ruhrgebiet, die Wirtschaftsförderung<br />
Bochum und eurobits. Hauptsponsoren<br />
und Partner des diesjährigen Fachkongresses<br />
waren der eco Verband der<br />
deutschen Internetwirtschaft e.V. mit dem<br />
europäischen Projekt ACDC, die G Data<br />
Software AG, die proRZ Rechenzentrumsbau,<br />
die TMR Telekommunikation Mittleres<br />
Ruhrgebiet GmbH und die Wirtschaftsförderung<br />
Bochum. Weiterhin informierte das<br />
Projekt nrw.units über die verschiedenen<br />
IT-Sicherheitsaktivitäten in Nordrhein-<br />
Westfalen.<br />
19
Aus der Region<br />
Kein eigenes<br />
Klima<br />
IHK NRW begrüßt, dass sich die<br />
Landesregierung in ihrem im April<br />
vorgestellten Klimaschutzplan<br />
zum Energie- und Industriestandort<br />
NRW bekennt und auf zusätzliche<br />
Belastungen verzichten will.<br />
„Es ist positiv, dass die Landesregierung<br />
von rechtsverbindlichen<br />
Festlegungen des Klimaschutzplans<br />
Abstand genommen hat.<br />
Letztlich führt freiwilliges Engagement<br />
der Wirtschaft besser<br />
zum Ziel“, so der Präsident von<br />
IHK NRW, Ralf Kersting.<br />
Missverständlich könnte jedoch interpretiert<br />
werden, dass zu einem<br />
späteren Zeitpunkt rechtsverbindliche<br />
Maßnahmen ergriffen werden<br />
können. „Wenn die Landesregierung mit<br />
dem vorgestellten Klimaschutzplan richtungsweisende<br />
Weichen stellen will, so<br />
muss dies über das Ende der Legislaturperiode<br />
2017 hinaus gelten“, sagt Stefan<br />
Schreiber, IHK-Federführer Energie und<br />
Klimaschutz NRW.<br />
Der Entwurf des Klimaschutzplans enthält<br />
zudem keineswegs nur Angebote in Form<br />
von Förderung und Beratung. So bekennt<br />
sich die Landesregierung z. B. klar zu<br />
zusätzlichen CO2-Minderungsbeiträgen<br />
durch konventionelle Kraftwerke. Die dazu<br />
ausformulierten Pläne von Bundesminister<br />
Sigmar Gabriel zu einem „Klimabeitrag“<br />
von Kraftwerken hatten aus Sorge um<br />
tausende Arbeitsplätze in NRW zuletzt<br />
auch innerhalb der Landesregierung Widerspruch<br />
hervorgerufen.<br />
Noch Klärungsbedarf sieht IHK NRW<br />
insbesondere bei Kosten und Finanzierung<br />
der Maßnahmen. Da NRW auf bundesoder<br />
EU-weite Rahmenbedingungen nur<br />
begrenzt Einfluss nehmen kann, stellt<br />
der Plan selbst zudem viele enthaltene<br />
Maßnahmen unter Vorbehalte. „Finanzielle<br />
Belastungen oder bürokratische Vorgaben<br />
für die Unternehmen sind in jedem Fall<br />
zu vermeiden – und zwar langfristig“,<br />
erklärt Präsident Kersting. So richtig und<br />
20
Wirtschaft im Revier 05 | 2015<br />
© Hans Blossey<br />
Am Kraftwerksstandort Niederaussem plant RWE (noch) ein Braunkohlekraftwerk modernster Prägung, das in erheblichem Umfang CO2 einsparen soll.<br />
begrüßenswert Anstrengungen um den<br />
Klimaschutz auch sind, aus Sicht von IHK<br />
NRW gilt es doch anzuerkennen, dass<br />
NRW das Klima nicht im Alleingang retten<br />
kann. „NRW hat kein eigenes Klima. Daher<br />
brauchen wir ein auf internationaler Ebene<br />
abgestimmtes Vorgehen“, so Kersting<br />
weiter.<br />
Nun wird IHK NRW die Maßgaben des<br />
Plans im Detail prüfen und sich in die<br />
Beratungen einbringen.<br />
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IHK Aus aktuell der Region<br />
Ehrenmitgliedschaft als Dank<br />
Zur 18. Mitgliederversammlung hatte<br />
der „networker NRW“ am 24. März<br />
<strong>nach</strong> Bochum in die Räume der IHK<br />
Mittleres Ruhrgebiet eingeladen. Knapp<br />
30 Mitglieder folgten der Einladung.<br />
Vorstand und Geschäftsführung gaben<br />
einen Überblick über die verschiedenen<br />
Aktivitäten seit der letzten Versammlung.<br />
Der Haushalt wurde einstimmig<br />
genehmigt, der Vorstand entlastet.<br />
Höhepunkt der Mitgliederversammlung:<br />
Joachim Hähnel, Vorstandsvorsitzender<br />
des „networker NRW“ von 2008<br />
bis 2014 wurde aufgrund seiner<br />
jahrelangen Verdienste und seines<br />
persönlichen Engagements von der<br />
Mitgliederversammlung einstimmig zum<br />
Ehrenmitglied des Vereins „networker<br />
NRW“ ernannt.<br />
Turnusgemäß fanden Wahlen statt.<br />
Zum neuen Vorstandsvorsitzenden für<br />
die Wahlperiode 2015 bis 2017 wurde<br />
Hermann Banse, geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Genesis Software<br />
GmbH aus Bochum, gewählt. Er war bisher<br />
stellvertretender Vorsitzender.<br />
© networker NRW e.V.<br />
Vorstandsmitglied Jörg Meyer (r.) überreichte dem langjährigen Vorstandsvorsitzenden Joachim Hähnel die<br />
Urkunde zur Ehrenmitgliedschaft.<br />
Zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden<br />
wählten die Mitglieder Dr. Martin H.<br />
Ludwig aus Gelsenkirchen. Weitere<br />
Vorstandsmitglieder sind Jörg Meyer<br />
aus Hünxe, Franz-Josef Nölke von der<br />
Unify GmbH & Co. KG aus Essen, und<br />
Frank Putzmann, geschäftsführender<br />
Gesellschafter der concedra GmbH aus<br />
Bochum.<br />
Die IHK in den sozialen Netzwerken<br />
www.facebook.com<br />
/IHKMittleresRuhrgebiet<br />
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Angemessen berücksichtigt<br />
„Bundesverkehrswegeplan 2015 – Ein<br />
Gewinn für NRW“ ist der Verkehrskongress<br />
IHK NRW überschrieben, der am 8. Juni<br />
im NRW-Forum Kultur und Wirtschaft in<br />
Düsseldorf stattfindet. Unter Moderation<br />
von Tom Hegermann (WDR) geht es<br />
zwischen 11 und 15 Uhr um die Frage,<br />
wie sich das Infrastrukturdilemma der<br />
„Logistikdrehscheibe Nr. 1“ (NRW) lösen<br />
lassen kann.<br />
Die Arbeiten zur Aufstellung des<br />
neuen Bundesverkehrswegeplans<br />
(BVWP) laufen. Der neue BVWP legt die<br />
Infrastrukturbedarfe der nächsten zehn bis<br />
15 Jahre fest – alle Ausbaumaßnahmen,<br />
die nicht im Bundesverkehrswegeplan<br />
stehen, werden vermutlich bis zum<br />
22<br />
Jahre 2030 nicht angegangen. Die IHK<br />
Mittleres Ruhrgebiet drängt beispielsweise<br />
darauf, den sechsstreifigen Ausbau der<br />
A 42 zwischen dem Autobahnkreuz<br />
Herne und dem Anschluss Bottrop-Süd<br />
im Bundesverkehrswegeplan 2015 zu<br />
verankern.<br />
Die zentrale Frage für IHK NRW-Präsident<br />
Ralf Kersting lautet: „Wird NRW im BVWP<br />
2015 angemessen berücksichtigt? Und<br />
falls ja: Wie kann sichergestellt werden,<br />
dass für die Umsetzung der Projekte<br />
ausreichende Planungs- und finanzielle<br />
Ressourcen zur Verfügung stehen?“ Um im<br />
Kampf der Bundesländer um die knappen<br />
Infrastrukturmittel des Bundes nicht den<br />
Kürzeren zu ziehen, müssen alle Akteure in<br />
NRW <strong>nach</strong> Ansicht von IHK NRW an einem<br />
Strange ziehen – und dies in dieselbe<br />
Richtung.<br />
Als Redner haben sich Enak Ferlemann,<br />
Parlamentarischer Staatssekretär im<br />
Bundes-Verkehrsministerium, und für<br />
das Land NRW Verkehrsminister Michael<br />
Groschek angesagt.<br />
Nähere Informationen gibt es auf<br />
der Internetseite der IHK Mittleres<br />
Ruhrgebiet (www.bochum.ihk.de) unter<br />
der Rubrik „Verkehr“. Anmeldungen zur<br />
Veranstaltung, die kostenfrei ist, sind<br />
unter huv@ihk-nordwestfalen.de möglich.
Wirtschaft im Revier 05 | 2015<br />
Der Startschuss ist gefallen<br />
NRW-Wirtschaftsminister Garrelt<br />
Duin hat auf der Hannover Messe<br />
Industrie den Startschuss für den<br />
Leitmarktwettbewerb MobilitätLogistik.<br />
NRW gegeben. 60 Millionen Euro aus<br />
Landes- und EU-Mitteln stehen zur<br />
Verfügung, um technische Innovationen<br />
in der Logistikbranche zu entwickeln. Ziel<br />
des Wettbewerbs ist es, die Mobilität von<br />
Menschen und Gütern effizienter und<br />
<strong>nach</strong>haltiger zu gestalten.<br />
„Unsere Logistikunternehmen versorgen<br />
Unternehmen und Menschen des Landes<br />
pünktlich, zuverlässig und zügig mit<br />
den Waren, die sie benötigen. NRW als<br />
Logistikzentrum will die Branche dabei<br />
unterstützen, technische Innovationen<br />
zu entwickeln – gerade, wenn sie sich<br />
dem Zukunftsthema Digitalisierung<br />
widmet. Wir fördern die besten<br />
Projekte, an denen Unternehmen und<br />
Forschungseinrichtungen gemeinsam<br />
arbeiten“, sagte der Wirtschaftsminister.<br />
Projektvorschläge müssen sich dabei<br />
einer der beiden thematischen Säulen des<br />
Wettbewerbs zuordnen lassen: „Innovative<br />
/ Integrierte Mobilitätskonzepte /<br />
Logistikleistungen – (technische)<br />
Grundlagen für Geschäftsmodelle“<br />
oder „Technologische Innovationen,<br />
insbesondere im Hinblick auf die<br />
Digitalisierung von Mobilität und Logistik“.<br />
Mit dem Aufruf „MobilitätLogistik.NRW“<br />
unterstützt die Landesregierung auch<br />
die starke Automobilzuliefererindustrie<br />
in Nordrhein-Westfalen. Unternehmen<br />
und Forschungseinrichtungen können<br />
Fördermittel erhalten, um technologische<br />
Innovationen zu entwickeln und<br />
umzusetzen: zum Beispiel, um<br />
Verkehrsträger besser mit ihrer Umwelt zu<br />
vernetzen, effiziente und kostenoptimierte<br />
Produktionsabläufe zu schaffen oder die<br />
Elektromobilität weiter zu entwickeln.<br />
Anträge für den Aufruf können bis zum<br />
16. Juli 2015 eingereicht werden. Weitere<br />
Informationen gibt es im Internet unter<br />
www.efre.nrw.de oder<br />
www.leitmarktagentur.nrw.de.<br />
Der Aufruf „MobilitätLogistik.NRW“ ist der<br />
sechste NRW-Leitmarktwettbewerb in der<br />
aktuellen Förderperiode des Europäischen<br />
Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE).<br />
Er ergänzt thematisch die Wettbewerbe<br />
„Produktion.NRW“ (März 2015) und<br />
„IKT.NRW“ (Juni 2015).<br />
Die Leitmarktwettbewerbe sind Teil der<br />
Regionalen Innovationsstrategie der<br />
Landesregierung. Bis zum Jahr 2020<br />
stehen in Nordrhein-Westfalen insgesamt<br />
rund 1,2 Milliarden Euro EU-Mittel<br />
zur Verfügung, um Wachstum und<br />
Beschäftigung zu unterstützen.<br />
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23
IHK Aus aktuell der Region<br />
Ein<br />
Vorzeigeprojekt<br />
© Ernesto Ruge, ruhrmobil-E e.V.<br />
Zogen in Bochum eine erste Zwischenbilanz: die Teilnehmer aus dem Ruhrgebiet des „Mobil.Pro.Fit.-Modellprojektes.<br />
Betriebe und deren Beschäftigte müssen<br />
mobil sein. Der damit verbundene<br />
Verkehr belastet jedoch sowohl<br />
Unternehmensbilanzen als auch Umwelt<br />
und Klima. Wie moderne Konzepte<br />
aussehen können, die mit innovativen<br />
Angeboten die betriebliche Mobilität<br />
verbessern und gleichzeitig die Umwelt<br />
schonen, soll das Modellprojekt „Mobil.<br />
Pro.Fit.“ verdeutlichen.<br />
Am 16. April stellten acht Betriebe und<br />
Einrichtungen aus dem Ruhrgebiet, die<br />
sich an dem bundesweiten Vorhaben<br />
beteiligen, im Bochumer Uni-Center ihre<br />
Zwischenergebnisse vor. Wolfgang Jung,<br />
Geschäftsführer der Landesinitiative<br />
KlimaExpo.NRW, lobte das Modellprojekt<br />
dabei als Vorzeigeprojekt für den<br />
Klimaschutz. Für die beteiligten Städte<br />
Bochum, Bottrop, Essen, Gelsenkirchen<br />
und Herten ist „Mobil.Pro.Fit.“ ein<br />
wichtiger Baustein sowohl für die<br />
regionale Wirtschaftsförderung als auch<br />
24<br />
für den Umwelt- und Klimaschutz im<br />
Ruhrgebiet.<br />
Durch den Transport von Menschen und<br />
Waren entstehen erhebliche Klimagasund<br />
Schadstoffemissionen. Im Ruhrgebiet<br />
ist der Verkehr zu 29 Prozent an den<br />
Stickoxid-Emissionen beteiligt. Doch es<br />
bestehen vielfältige Möglichkeiten, auf<br />
die betriebliche Mobilitätsgestaltung<br />
einzuwirken. Das Projekt „Mobil.Pro.Fit.“<br />
verknüpft dabei ökonomische, soziale<br />
und ökologische Vorteile miteinander:<br />
Die Unternehmen können Kosten<br />
sparen und durch die Erweiterung der<br />
Verkehrsmittelwahl ihre Belegschaft<br />
stärker binden, motivieren und deren<br />
Gesundheit fördern und zugleich die<br />
Umwelt entlasten. Neue Technologien<br />
und Angebote (wie z.B. Elektromobilität)<br />
werden dabei einbezogen.<br />
Seit November haben acht Betriebe<br />
und Einrichtungen eine erste<br />
Bestandsaufnahme durchgeführt<br />
und verschiedene Ansatzpunkte<br />
zur Verbesserung ihrer Mobilität<br />
untersucht. Dabei zeigte sich, dass die<br />
Möglichkeiten vielfältig sind: Carsharing-<br />
Angebote schaffen mehr Flexibilität<br />
im Fuhrpark, Elektromobilität ist in<br />
manchen betrieblichen Einsatzbereichen<br />
bereits eine interessante Option, der<br />
Umstieg auf Fahrrad und öffentliche<br />
Verkehrsmittel ist für viele Beschäftigte<br />
möglich und entlastet Straßen sowie<br />
Parkraum. Es wurde deutlich, dass die<br />
Mitwirkungsbereitschaft der Beschäftigten<br />
bei diesem Thema groß ist – ein zentraler<br />
Erfolgsfaktor für das betriebliche<br />
Mobilitätsmanagement.<br />
Bis zum Herbst tüfteln die Teilnehmer<br />
nun weiter an ihren Konzepten. Bei<br />
erfolgreicher Durchführung werden die<br />
Teilnehmer von den beteiligten Städten als<br />
„Mobil.Pro.Fit.- Betrieb“ ausgezeichnet.
Wirtschaft im Revier 05 | 2015<br />
Was tut das Land?<br />
Das „BranchenForum Personal in der<br />
Logistik“ feiert ein kleines Jubiläum:<br />
Seit zehn Jahren gibt es diese<br />
Veranstaltungsreihe, die gemeinsam vom<br />
last mile logistik netzwerk, den Industrieund<br />
Handelskammern im Ruhrgebiet<br />
(Ruhr-IHKs) sowie dem LogistikCluster.<br />
NRW getragen wird. Und passend<br />
zum Jubiläum erwartet man deshalb<br />
auch einen besonderen Gast: NRW-<br />
Wirtschaftsminister Garrelt Duin.<br />
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LADEN SIE AUF<br />
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„Was tut das Land für die Logistikbranche?“<br />
ist der Impulsvortrag überschrieben,<br />
den Duin auf dem BranchenForum am<br />
Freitag, 19. Juni 2015, halten wird. Die<br />
Veranstaltung läuft von 15 bis 19 Uhr in<br />
der Stadt-Parfümerie Pieper GmbH,<br />
Baukauer Str. 45, 44653 Herne.<br />
Zum Jubiläum ist natürlich ein Rückblick<br />
auf die letzten zehn Jahre ebenso geplant<br />
wie der Blick in die Zukunft. Nach wie<br />
vor ist die Wettbewerbssituation für die<br />
Unternehmen in der Logistikbranche<br />
schwierig. Referent Martin Gaedt<br />
wirft in seinem Bestseller „Mythos<br />
Fachkräftemangel“ passend die Frage auf,<br />
ob dieser hausgemacht sei? Provokant<br />
soll hier der Arbeitswelt der Spiegel<br />
vorgehalten werden.<br />
Zugleich bleiben die Rahmenbedingungen<br />
der Branche problematisch: das Image am<br />
Boden, das Ausbildungsniveau steigt nur<br />
langsam, die technischen Anforderungen<br />
nehmen rasant zu, ebenso Termin- und<br />
Leistungsdruck. Die Logistik ist als<br />
Querschnittsbranche das „Schmiermittel“<br />
der Wirtschaft. Was würde passieren,<br />
wenn der Logistik personell die Luft<br />
ausginge, fragt Joachim Grollmann,<br />
Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung<br />
Herne?<br />
Antworten auf diese und andere Fragen<br />
werden in Herne gesucht …<br />
1,99%<br />
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bott-Innenwandverkleidung „vario protect-light“ Halterung für Unterlagen<br />
und bott-Innenwandverkleidung bott-Fußbodenplatte „vario“<br />
protect-light“ protect-light“ Halterung Halterung Längenvariable für Unterlagen für Unterlagen Spannstangen<br />
bott-Innenwandverkleidung<br />
und Anbindungspunkte und bott-Fußbodenplatte<br />
bott-Fußbodenplatte zum „vario“ <strong>nach</strong>träglichen „vario protect-light“<br />
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Dortmund Herne Lennestadt · Holsterhauser · Fredeburger Straße Straße 17549 · Tel.: · Tel.: 02325/37280<br />
02723/914242<br />
Hörder-Bach-Allee Herne 2 · Tel.: · 0231/516700 Holsterhauser Straße 175 Tel.: 02325/37280<br />
Hörder-Bach-Allee 2 Lennestadt · Tel.: 0231/516700 · Fredeburger Straße 49 · Tel.: 02723/914242<br />
Lennestadt · Fredeburger Straße 49 · Tel.: 02723/914242<br />
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Fachkräfteinitiative 2015<br />
© Matthias Graben<br />
Hat „Visus Kultur und mehr“ ins Leben gerufen: Alf Meyerratken.<br />
© Matthias Graben<br />
Anna Mallek (r.) und Sve<br />
Ein Traum, der bleibt<br />
Nirgendwo lässt sich der rasante<br />
Fortschritt von anwendungsbezogener<br />
Forschung anschaulicher<br />
<strong>nach</strong>vollziehen als in der Medizintechnik<br />
und Gesundheitswirtschaft. Visus Technology<br />
Transfer ist dafür ein sehr gutes Beispiel.<br />
Das Bochumer Unternehmen bietet<br />
Arztpraxen wie Krankenhäusern intelligente<br />
Software für die Bearbeitung, den<br />
Austausch und die Archivierung von Patientendaten<br />
wie Röntgen-, CT- oder MRT-<br />
Aufnahmen. Im Jahre 2000 als Ausgründung<br />
der Privaten Universität Witten/<br />
Herdecke ins Leben gerufen, entwickelte<br />
sich der IT-Dienstleister dank seiner engagierten<br />
Mitarbeiter zum Marktführer in<br />
Deutschland und zu einem international<br />
tätigen Anbieter bis in die USA und <strong>nach</strong><br />
China.<br />
26<br />
Ein Klick – und der schwarze Bildschirm<br />
der Work-Station baut das digitale<br />
dreidimensionale Bild eines menschlichen<br />
Beckens auf. Ein weiterer Klick – die<br />
Ansicht dreht sich und zeigt den Skelett-<br />
Ausschnitt im neuen Blickwinkel. Melanie<br />
Dessel demonstriert, wie ein Radiologe mit<br />
Hilfe der Visus-Software die Läsion eines<br />
Körperteils besser erkennen und beurteilen<br />
kann. Dabei hatte sie anfangs gar keine<br />
Ahnung von IT. „Die Materie war mir zu<br />
komplex, ein Alptraum“, sagt die 46-jährige<br />
Quereinsteigerin aus der medizinischen<br />
Praxis, die Krankenschwester gelernt und<br />
anschließend Pflegemanagement studiert<br />
hat. „Jeder bei Visus hat mich sofort<br />
akzeptiert, keiner hat mir zu verstehen<br />
gegeben, dass ich so gut wie nichts weiß.“<br />
Heute betreut die Produktmanagerin die<br />
webbasierte Software, mit der sich der<br />
Arzt von überall in das Programm einloggen<br />
kann, und einen Teil des medizinischen<br />
Archivs. Sie fährt zu Kunden raus, erkundet<br />
deren Wünsche und überlegt, wie diese in<br />
das digitale Programm integriert werden<br />
können. Eine anspruchsvolle Führungsaufgabe.<br />
Sie bringt die notwendigen fachlichen<br />
Innovationen ins Team, zu dem neben<br />
dem Teamleiter vier Entwickler gehören.<br />
Beide Bereiche lernen voneinander.<br />
Vor drei Jahren ist Melanie Dessel in diese<br />
Männerdomäne vorgedrungen. Als sie<br />
anfing, war sie die einzige Frau in der<br />
Entwicklungsabteilung – eine unter 35.<br />
Sie hat sich durchgebissen. Daran nicht<br />
ganz unschuldig dürfte eine bestimmte<br />
Frau sein – ihre Mentorin im Programm
Wirtschaft im Revier 05 | 2015<br />
nja Hooge stehen auch für die sportliche Seite bei Visus.<br />
„Cross Mentoring NRW Ruhr“. Dieses<br />
Frauenförderprogramm bereitet junge<br />
weibliche Talente auf Führungspositionen<br />
in traditionell männlich dominierten<br />
Arbeitsbereichen vor. Die Firma trägt die<br />
Kosten und sorgt für die notwendigen<br />
zeitlichen Freiräume für Gespräche mit der<br />
Mentorin und die regelmäßigen Workshops.<br />
„Als ich ein Jahr im Unternehmen<br />
war, fragte mich mein Abteilungsleiter,<br />
ob ich nicht Lust hätte mitzumachen, und<br />
ich bekam meine Mentorin. Eine gestandene<br />
Geschäftsfrau, Physikerin, Mitte 50,<br />
rhetorisch und psychologisch versiert. Alle<br />
vier Wochen haben wir uns getroffen. Sie<br />
hat mir tausend Tipps gegeben: wie ich<br />
mit IT-Entwicklern kommuniziere, wie ich<br />
meinen Arbeitsbereich abgrenze, wie ich<br />
Konfliktgespräche führe.“<br />
Das Geschäft von Visus ist service- und<br />
betreuungsintensiv. Persönliche Beratung<br />
am Telefon oder per Fernwartung ist<br />
gefragt und macht neben dem qualitativ<br />
hochwertigen Produkt den Erfolg aus. Und<br />
der kann sich sehen lassen. 115 Mitarbeiter<br />
zählt die Firma inzwischen, sie platzt aus<br />
allen Nähten. Noch sitzt sie im Biomedizin-Zentrum<br />
am Rande des Uni-Campus.<br />
Gelbe, blaue und grüne Rechtecke auf der<br />
Fassade signalisieren dem Besucher: Grau<br />
wie Beton ist alle Theorie – hier geht es<br />
aber um die Praxis, um die Anwendung,<br />
um den Patienten. Das eigene Gebäude ist<br />
schon auf dem be<strong>nach</strong>barten Gesundheitscampus<br />
geplant und soll im Spätsommer<br />
2016 bezugsfertig sein.<br />
Alf Meyerratken (52) hat seinen Anteil am<br />
Erfolg, er leitet die Abteilung Helpdesk.<br />
Mit seinen 15 Mitarbeitern ist er erste<br />
Anlaufstelle bei Kundenfragen. Der Fachinformatiker<br />
hat „Visus Kultur und mehr“ ins<br />
Leben gerufen. „Ich bin gern ein kleiner<br />
Einmischer, und auf einmal hatte ich den<br />
Posten“, grinst er. Aber natürlich geht das<br />
Interesse tiefer; Musik, Gitarre spielen und<br />
Kultur überhaupt sind seine Hobbys. Wer<br />
Lust hat, geht zu den regelmäßigen abendlichen<br />
Ausflügen mit: ins Schauspielhaus<br />
Bochum, zur Stadionbesichtigung oder zur<br />
Weinprobe. In diesem Jahr steht eine Fahrt<br />
mit einer historischen Straßenbahn auf<br />
dem Programm. Die Firma bezuschusst den<br />
Abend.<br />
27
Fachkräfteinitiative 2015<br />
© Matthias Graben<br />
Lebt seinen Traum: Oliver Brocks.<br />
© Matthias Graben<br />
Hat immer ein offenes Ohr für seine Mitarbeiter:<br />
Jörg Holstein.
Wirtschaft im Revier 05 | 2015<br />
Überhaupt ist die Reihe der gemeinsamen<br />
Aktivitäten lang. Die Leute bringen ihre<br />
Hobbys ein. „Wir haben hier Menschen,<br />
die sagen, ich spiele gern Fußball; lass<br />
uns eine Fußballgruppe aufmachen. Es<br />
gibt verschiedene Sportgruppen, eine<br />
Tauchgruppe und vieles mehr“, erzählt Alf<br />
Meyerratken. Einmal im Quartal treffen<br />
sich Mitarbeiter zum „Visus-Abend“: zum<br />
Kegeln oder gemeinsamen Restaurant-<br />
Besuch. Die „Visus-Tour“ bietet Ausflüge<br />
mit Familie, Kind und Kegel: Kanu fahren<br />
auf der Ruhr, Klettern mit Grillen hinterher<br />
– alles, was auch Kindern Spaß<br />
macht. „Family&friends“ wiederum ist eine<br />
Großveranstaltung für Geschäftspartner,<br />
Kunden und Lieferanten, zu der auch Mitarbeiter<br />
und ihre Familien gern gesehen<br />
sind. „Es ist halt was anderes, als immer<br />
nur miteinander zu telefonieren“, weiß<br />
Alf Meyerratken. Das Sport-Programm<br />
„fit&fun“ ist ein Angebot mit Rückenund<br />
Kardio-Kursen plus Krafttraining im<br />
be<strong>nach</strong>barten Reha-Center „Wirbelwind“.<br />
Beim Spendenlauf, zu dem ein Visus-Team<br />
regelmäßig antritt, gibt es fünf Euro pro<br />
gelaufenen Kilometer. 5.000 Euro und<br />
mehr kommen da schon mal zusammen,<br />
die an die Aktion Lichtblicke, das Franz-<br />
Sales-Haus in Essen und die Kinderklinik in<br />
Datteln weitergeleitet werden.<br />
Natürlich ist so ein Engagement mit<br />
gehörigem Eigennutz verbunden. In der<br />
IT-Branche sind gute Fachkräfte knapp,<br />
da muss sich eine ambitionierte Firma um<br />
sie bemühen. Und sie profitiert davon.<br />
Die Kommunikation läuft einfacher und<br />
schneller, wenn man sich auf der persönlichen<br />
Ebene kennt. Davon ist auch Jörg<br />
Holstein, Mitbegründer von Visus und<br />
als Geschäftsführer zuständig für Strategie<br />
und Marketing, überzeugt: „Unsere<br />
Arbeit ist sehr arbeitsteilig. Wir sind nur<br />
deswegen erfolgreich, weil wir belastbare<br />
und vertrauensvolle Beziehungen untereinander<br />
und auch zu unseren Kunden<br />
und Lieferanten pflegen. Das erreichen<br />
wir durch ein soziales Miteinander; wenn<br />
die Leute auf dem Flur eben nicht einfach<br />
aneinander vorbeilaufen.“ Auch für ihn<br />
© Matthias Graben<br />
Ist auch als „Seiteneinsteigerin“ sofort akzeptiert worden: Melanie Dessel.<br />
als Geschäftsführer gilt: Die Tür seines Arbeitszimmers<br />
steht immer offen. Immerhin<br />
ein Drittel seiner Zeit geht für Gespräche<br />
mit Mitarbeitern drauf. „Jeden Tag drehe<br />
ich mit meinem Kaffee in der Hand eine<br />
Runde durch die Büros. Oft sehe ich den<br />
Leuten schon an, da besteht Gesprächsbedarf“,<br />
erklärt er.<br />
Anna Mallek (29) und Svenja Hooge (25)<br />
haben beide ihre Ausbildung als Kauffrau<br />
im Vertriebsinnendienst bei Visus absolviert<br />
und sind der Firma treu geblieben.<br />
„Wir sind sofort als vollwertiges Mitglied<br />
ins Team integriert worden und haben<br />
vom ersten Tag an Wertschätzung erfahren“,<br />
erzählen sie. Das zeigt sich ganz<br />
konkret darin, dass sie gleich Eigenverantwortung<br />
übernommen haben. Jeder<br />
kaufmännische Azubi muss beispielsweise<br />
den Vertriebsschrank pflegen und dafür<br />
sorgen, dass er stets mit den Marketing-<br />
Utensilien gefüllt ist, die die Vertriebler<br />
mit auf Kundenbesuch nehmen. Der Azubi<br />
allein ist verantwortlicher Ansprechpartner.<br />
So etwas macht stolz; genauso wie die<br />
Organisation des Spendenlaufs, die Svenja<br />
Hooge erfolgreich übernommen hat.<br />
Ein ganz und gar ungewöhnlicher Azubi<br />
war Oliver Brocks. Der 38-Jährige hat<br />
gerade seine Ausbildung zum Fachinformatiker<br />
abgeschlossen. Verkürzt, <strong>nach</strong><br />
zweieinhalb Jahren, auf gutes Zureden<br />
seines Ausbildungsleiters. Und er ist<br />
direkt übernommen worden und jetzt<br />
schon stellvertretender Teamleiter in der<br />
Qualitätssicherung – ein wirklich steiler<br />
Aufstieg. „Ich muss mich wohl geschickt<br />
angestellt haben“, sagt er. Es klingt ein<br />
wenig zweifelnd, Ängste waren da, er hat<br />
hohe Ansprüche an sich. Der eingefleischte<br />
Schach-Fan hat zudem <strong>nach</strong> eigenen<br />
Worten einen „holprigen Lebensweg“<br />
hinter sich. Die Stationen: Justizfachangestellter,<br />
Computertechniker, Koch,<br />
fünf Jahre in der Gastronomie, zuletzt<br />
Chefkoch. Ein enorm stressiger Job, der<br />
ihn zusammen mit privaten Problemen<br />
beinahe von den Beinen geholt hätte, wie<br />
er sagt. „Ich war komplett gastronomiegeschädigt.<br />
Mein Teamleiter bei Visus<br />
sagte mir: ‚Mach doch mal ruhig, Oliver.<br />
Hier herrscht eine andere Gangart, ein<br />
anderer Ton.‘“ Oliver Brocks ist wohl der<br />
lebendige Beweis dafür, wie sich ein<br />
Engagement in Mitarbeiter auszahlt. „Was<br />
Visus uns bietet, die berufliche Sicherheit,<br />
die vielen Freizeitangebote, macht es jedem<br />
Einzelnen leicht, sich mit dem Betrieb<br />
zu identifizieren“, meint er. „Manchmal<br />
denke ich, es ist ein Traum, den ich lebe.<br />
Ich warte darauf, dass ich aufwache. Aber<br />
der Traum bleibt.“<br />
Ulrike Wahl<br />
Freie Journalistin<br />
29
IHK Unternehmen aktuell im Blickpunkt<br />
Acht Mal siegreich<br />
G DATA INTERNET SECURITY hat im<br />
Vergleichstest der renommierten<br />
Verbraucherorganisation Stiftung<br />
Warentest den ersten Platz belegt und<br />
die Ergebnisse der Vorjahre bestätigt.<br />
Als einzige Sicherheitslösung im<br />
Vergleichsfeld schützt die G DATA<br />
INTERNET SECURITY „sehr gut“ vor<br />
Schadprogrammen und Online-Attacken.<br />
Damit ist die Sicherheitssoftware zum<br />
achten Mal in Folge der beste Virenjäger.<br />
Weitere Pluspunkte: Das schnelle Update<br />
der Virensignaturen, Scan der Festplatte<br />
mit einer sehr hohen Erfolgsquote, guter<br />
Schutz beim Surfen und beim Zugriff auf<br />
USB-Speicher.<br />
„Wir freuen uns sehr über den eindeutigen<br />
Sieg bei der renommierten Stiftung<br />
Warentest. Das hervorragende Resultat<br />
sehen wir als Bestätigung für die Qualität<br />
unserer Sicherheitslösungen und zugleich<br />
als Ansporn, weiterhin die besten<br />
Security-Technologien zu entwickeln,<br />
damit Verbraucher einfach und sicher<br />
die Möglichkeiten des Internets für sich<br />
nutzen können“, erklärt Walter Schumann,<br />
Vorstand der G DATA Software AG.<br />
Insgesamt 17 Sicherheitslösungen wurden<br />
von der Stiftung Warentest geprüft – die<br />
Ergebnisse wurden im Magazin test,<br />
Ausgabe 04/2015, veröffentlicht.<br />
Seit 2005 testet die Stiftung Warentest<br />
Internet Security-Lösungen. In allen acht<br />
Tests, die von 2005 bis 2015 durchgeführt<br />
wurden, erreichte G DATA die beste<br />
Virenerkennung.<br />
Die G DATA Software AG gilt als Erfinder<br />
des AntiVirus. Das 1985 in Bochum<br />
gegründete Unternehmen hat vor mehr<br />
als 28 Jahren das erste Programm gegen<br />
Computerviren entwickelt. Heute gehört<br />
G DATA zu den weltweit führenden<br />
Anbietern von IT-Security-Lösungen.<br />
Sicherheit<br />
schaffen<br />
... auch in der Energiewende: Rund um die Uhr versorgen wir die Menschen<br />
unserer Stadt zuverlässig mit Strom, Erdgas und Wasser – unseren ganz<br />
persönlichen Kundenservice inklusive. Damit Sie Sicherheit genießen können.<br />
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Wirtschaft im Revier 05 | 2015<br />
Netzwerken im Stadion<br />
Es ist bereits gute Tradition beim VfL<br />
Bochum 1848, einmal im Jahr zu seinem<br />
VFLNetzwerk-Erlebnis zu bitten – eine<br />
Messe, zu der alle Partner, Sponsoren und<br />
Unternehmen, die sich der VfL-Familie<br />
zugehörig fühlen, eingeladen werden.<br />
Bei der dritten Auflage in diesem Jahr<br />
richtet sich die Einladung darüber hinaus<br />
ausdrücklich auch wieder an Entscheider<br />
und Meinungsbildner aus dem mittleren<br />
Ruhrgebiet, die noch nicht dem „VfL-<br />
Umfeld“ angehören.<br />
Das 3. VfLNetzwerk-Erlebnis findet<br />
am Donnerstag, 21. Mai, ab 10 Uhr im<br />
rewirpowerSTADION an der Castroper<br />
Straße statt. Es werden etwa 70 Aussteller<br />
erwartet, die sich und ihre Produkte<br />
den anderen VfL-Partnern und weiteren<br />
interessierten Unternehmern vorstellen<br />
möchten. Der Tag wird natürlich auch mit<br />
Show-Elementen garniert – die Zweitliga-<br />
Mannschaft des VfL lädt zum Show-Training,<br />
man bekommt Stadion-Führungen<br />
geboten, es gibt Musik und, und, und …<br />
Unternehmer, die Interesse am<br />
Netzwerken haben, brauchen am Messetag<br />
nur ihre Unternehmensvisitenkarte<br />
vorzulegen und bekommen darauf<br />
freien Eintritt. Insgesamt rechnet der VfL<br />
Bochum 1848 mit 2000 Besuchern.<br />
Die in der Rubrik „Unternehmen im<br />
Blickpunkt“ veröffentlichten Beiträge sollen<br />
einem breiten Leserkreis einen Überblick über<br />
besondere Ereignisse und Entwicklungen<br />
in den Mitgliedsfirmen der IHK Mittleres<br />
Ruhrgebiet vermitteln.<br />
Um möglichst umfassend darüber berichten<br />
zu können, ist die „Wirtschaft im Revier“<br />
jedoch auf die Mithilfe der Unternehmen<br />
angewiesen. Sie werden gebeten, der<br />
Redaktion ihre Pressemitteilungen,<br />
Veranstaltungseinladungen,<br />
Geschäftsberichte und sonstigen<br />
Veröffentlichungen zu senden sowie<br />
über besondere Investitionsvorhaben,<br />
außergewöhnliche Aufträge beziehungsweise<br />
andere Aktivitäten und Ereignisse außerhalb<br />
des Alltagsgeschäftes zu informieren.<br />
Firmenjubiläen, etwa anlässlich des 25-, 50-,<br />
75- oder 100-jährigen Bestehens, werden<br />
ebenfalls in der „Wirtschaft im Revier“<br />
vermeldet. Willkommen sind auch für den<br />
Druck geeignete Fotos – sie können die<br />
Aufmerksamkeit des Lesers erhöhen.<br />
Nähere Informationen bei<br />
Jörg A. Linden<br />
Tel. (02 34) 91 13-1 51<br />
E-Mail: linden@bochum.ihk.de<br />
Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />
Sprechen<br />
wir über Ihre<br />
Zukunft!<br />
Wir machen den Weg frei.<br />
Mehr Informationen erhalten Sie vor Ort<br />
oder unter vr.de/firmenkunden<br />
Volksbanken<br />
Raiffeisenbanken
IHK Unternehmen aktuell im Blickpunkt<br />
Firmenjubiläen<br />
Auch beim BVB<br />
Seit mehr als 100 Jahren ist die Wittener<br />
Gülich Gruppe in der Reinigungsbranche<br />
aktiv. Vor einem viertel Jahrhundert<br />
zeichnete sich in Kundengesprächen der<br />
Wunsch <strong>nach</strong> „Service aus einer Hand“<br />
ab. So entschied sich Jürgen Gülich<br />
für die Gründung der Gülich Gruppe<br />
Sicherheitsdienste GmbH. Mit inzwischen<br />
350 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz<br />
von rund 10 Millionen Euro ist das<br />
Unternehmen in den letzten 25 Jahren<br />
gewachsen.<br />
Das führt Jürgen Gülich in erster Linie auf<br />
seine Mitarbeiter zurück, die er als Partner<br />
sieht. Daher zahlt das Unternehmen die im<br />
Tarifvertrag festgelegten Löhne nicht nur<br />
aus Überzeugung, sondern investiert gezielt<br />
in die Zufriedenheit der Mitarbeiter.<br />
Transparenz, Offenheit und Flexibilität gehören<br />
dabei genauso zu den Werten des<br />
Unternehmens wie die für alle Mitarbeiter<br />
geöffneten Türen des Managements.<br />
© IHK Mittleres Ruhrgebiet<br />
Der geschäftsführende Gesellschafter Jürgen Gülich, IHK-Regionalbüroleiter Christian Kolb und Einsatzleiter<br />
Heinz Fischer (v. l.) trafen sich am 30. März in Witten zur Übergabe der Jubiläumsurkunde.<br />
Unter anderem ist die Gülich Gruppe für<br />
die Sicherheit im Öffentlichen Personen-<br />
Nahverkehr in Dortmund mitverantwortlich<br />
und mit hohem Personalaufwand im<br />
Einsatz, damit bei Heimspielen des BVB<br />
rund 40.000 Fahrgäste sicher zurück <strong>nach</strong><br />
Hause kommen.<br />
Jürgen Gülich setzt auf die ständige Weiterentwicklung<br />
seines Unternehmens: „Vor<br />
anderthalb Jahren sind wir in die Sicherheitstechnik<br />
eingestiegen und kümmern<br />
uns auch um Brandmelder, Videotechnik<br />
und Zutrittskontrollen.“<br />
Nur noch sieben Jahre …<br />
Jeder hat seine Zählweise – Hauptsache,<br />
das Ergebnis stimmt. Als Kerstin Groß,<br />
stellvertretende Leiterin des IHK-<br />
Geschäftsbereichs Industrie und Verkehr,<br />
am 17. April der Bochumer TKD Logistik<br />
GmbH die Urkunde der IHK zum<br />
25-jährigen Firmenjubiläum überbrachte,<br />
war Geschäftsführer Hans-Peter Exner<br />
schon einige Jahre weiter. „Eigentlich sind<br />
es ja schon 33 Jahre“, ist Exner stolz, denn<br />
die TKD Unternehmensgruppe, aus der die<br />
TKD Logistik GmbH entstanden ist, wurde<br />
bereits am 1. Oktober 1982 gegründet.<br />
Als Dienstleister und Partner für die<br />
Logistik arbeitet die TKD GmbH im Postund<br />
Paketbereich sowie der Feinverteilung.<br />
Die Unternehmensphilosophie ist für<br />
jeden der 25 Mitarbeiter Programm:<br />
© IHK Mittleres Ruhrgebiet<br />
Über die Urkunde zum 25-jährigen Firmenjubiläum freuten sich Prokurist Stefan Kube, Chefdisponent Andreas<br />
Gidaszewski, Geschäftsführer Hans-Peter Exner sowie Prokurist Aleksandr Puntus (v. l.).<br />
„Kunden mit erstklassigem Service und<br />
maßgeschneiderten Lösungen durch<br />
unsere Dienstleistungen überzeugen und<br />
sie an uns binden.“<br />
Groß feiern will Hans-Peter Exner das<br />
40-jährige Jubiläum. Und <strong>nach</strong> seiner<br />
Rechnung sind es ja auch nur noch sieben<br />
Jahre…<br />
32
Wirtschaft im Revier 05 | 2015<br />
Die Erweiterung geplant<br />
Bei einem 50-jährigen Firmenjubiläum<br />
hat in der Regel nicht nur eine Generation<br />
Grund zur Freude. Dies gilt auch für den<br />
Garten- und Landschaftsbau Tewes-<br />
Kampelmann in Herne. Denn bei diesem<br />
Familienbetrieb ist die zweite Generation<br />
schon vor vielen Jahren erfolgreich in die<br />
Fußstapfen des Gründers getreten. Grund<br />
genug zur Gratulation durch Raphael<br />
Jonas, Leiter des IHK-Regionalbüros in<br />
Herne, der die Jubiläumsurkunde der<br />
IHK Mittleres Ruhrgebiet überreichte.<br />
Das Unternehmen war 1965 durch Johannes<br />
Tewes-Kampelmann gegründet worden,<br />
1995 stieg das Ehepaar Siller in das<br />
Unternehmen ein. Simone und Thorsten<br />
Siller, beide haben Landschaftsarchitektur<br />
studiert, arbeiten mit rund 25 Mitarbeitern<br />
an hochwertiger Garten- und Landschaftsgestaltung<br />
in<br />
© IHK Mittleres Ruhrgebiet<br />
Erfolgreich und auf Wachstumskurs: Simone und Thorsten Siller mit der Jubiläumsurkunde der IHK Mittleres<br />
Ruhrgebiet.<br />
Wanne-Eickel, Herne und der Region.<br />
Und setzen dabei auch auf Ausbildung:<br />
Drei Auszubildende lernen derzeit in dem<br />
Betrieb.<br />
Seit dem Jahr 2002 hat die Firma ihren<br />
Sitz an der Hülsstraße in Herne. Die Betriebsfläche<br />
möchte man kurzfristig erweitern,<br />
das be<strong>nach</strong>barte Grundstück bietet<br />
dazu die Gelegenheit.<br />
Nachfolge schon geregelt<br />
Bis ins Jahr 1955 reichen die Wurzeln der<br />
Elektro Wieshoff GmbH, die in ihrer<br />
heutigen Form seit 1990 besteht, zurück.<br />
Damals gründete der Vater des heutigen<br />
Eigentümers sein Unternehmen.<br />
1974 machte Günter Wieshoff die Ausbildung<br />
im Familienbetrieb. Später übernahm<br />
er die Geschäftsführung und das Unternehmen<br />
von seinem Vater.<br />
Über die Jahrzehnte hat sich das<br />
Unternehmen immer wieder an die<br />
Entwicklungen und Kundenwünsche<br />
angepasst und bietet heute<br />
neben Gebäude- und Haustechnik auch<br />
Kommunikations- und<br />
Sicherheitslösungen sowie Arbeitsbühnen<br />
an. Bewusst setzt man auf langfristige<br />
Geschäftsbeziehungen. „Die<br />
Kundenzufriedenheit ist uns besonders<br />
wichtig. Nur, wenn alles funktioniert,<br />
© IHK Mittleres Ruhrgebiet<br />
Firmeninhaber Günter Wieshoff, seine Frau Cornelia und Sohn Heinrich freuten sich am 1. April über den<br />
Besuch von IHK-Regionalbüroleiter Christian Kolb (l.).<br />
melden sich die Kunden beim nächsten<br />
Auftrag wieder“, beschreibt Günter<br />
Wieshoff (56) seine Strategie. Besonders<br />
wichtig sind ihm dabei die Qualifikation<br />
und die Serviceorientierung der inzwischen<br />
15 Mitarbeiter.<br />
Auch die Zukunft des eigenen Betriebs<br />
haben Günter Wieshoff und seine Frau<br />
Cornelia geregelt. Ihr Sohn Heinrich (25)<br />
hat vor zwei Jahren den Bachelor als<br />
Betriebswirt im Handwerk gemacht und<br />
arbeitet aktiv mit im Unternehmen.<br />
33
IHK Unternehmen aktuell im Blickpunkt<br />
Ein (System)-Haus für alle(s)!<br />
Wie vielseitig Hard- und Software genutzt<br />
werden können, war Athanassios Karnassiotis<br />
und Pantelis Radouniklis schon bei<br />
der Gründung des Unternehmens im Jahre<br />
1990 bewusst: „Schon bei der Namensfindung<br />
haben wir also die vielfältigen<br />
Möglichkeiten eines IT-Systemhauses mit<br />
einbezogen“, sagt Geschäftsführer Karnassiotis<br />
schmunzelnd. „Unser Anspruch war<br />
es von Beginn an, Hard- und Softwareschmiede<br />
für jedes Unternehmen sein zu können“,<br />
ergänzt Mitgeschäftsführer Radouniklis.<br />
Seit der Gründung als Elektronisches<br />
Systemhaus entwickelte und spezialisierte<br />
sich die multi-RAK Karnassiotis &<br />
Radouniklis OHG immer weiter –<br />
in Zusammenarbeit mit führenden<br />
Herstellern aus der EDV-, Elektro- und<br />
Elektronikbranche – um den Bedürfnissen<br />
ihrer Kunden gerecht zu werden.<br />
© IHK Mittleres Ruhrgebiet<br />
Ein Grund zu feiern an der Bochumer Universitätsstraße: IHK-Sachgebietsleiterin Jennifer Duggen überbrachte<br />
den Geschäftsführern Athanassios Karnassiotis und Pantelis Radouniklis die Jubiläumsurkunde.<br />
Ob im Bereich der Notstrombeleuchtung,<br />
der Entwicklung eigener Produkte im Softwarebereich,<br />
der Werbeindustrie oder bei<br />
der Dynamischen Fahrgastinformation<br />
– das Unternehmen ist heute breit<br />
aufgestellt.<br />
Keine Plastikfolie<br />
Zwei Jahre <strong>nach</strong> Abschluss ihrer Ausbildung<br />
in einem Wittener Unternehmen, eröffnete<br />
Tanja Lerch im Alter von 22 Jahren<br />
ihr eigenes Blumengeschäft. Mit der Gründung<br />
von „Blumen florissimo“ verwirklichte<br />
sie ihren Traum, wirtschaftlich auf<br />
eigenen Beinen zu stehen und kreativ mit<br />
Pflanzen und Blumen zu arbeiten.<br />
Über 25 Jahre ist sie dabei der Annenstraße<br />
in Witten treu geblieben.<br />
Nicht nur aus Witten, sondern auch aus<br />
den umliegenden Städten kommen Kunden.<br />
Tanja Lerch führt das auf den „besonderen<br />
Stil“ ihres Geschäftes zurück. Bei ihr<br />
gibt es nicht nur Topf- und Schnittblumen<br />
wie Fair Trade Rosen, sondern auch Dekoration<br />
für Haus und Garten sowie einzelne<br />
Möbelstücke. „Wir haben alles so dekoriert,<br />
dass die Kunden sich vorstellen<br />
können, wie es bei Ihnen zu Hause wirkt“,<br />
beschreibt Tanja Lerch ihre Philosophie.<br />
© IHK Mittleres Ruhrgebiet<br />
Kein Aprilscherz: IHK-Regionalbüroleiter Christian Kolb überbrachte am 1. April Glückwünsche und Urkunde<br />
der IHK an Tanja Lerch.<br />
Zusammen mit drei Aushilfen kümmert<br />
sie sich um die fachkundige Beratung der<br />
Kunden und die Zusammenstellung von<br />
Blumensträußen und Arrangements. Ein<br />
besonders Anliegen ist der Unternehmerin<br />
die Natürlichkeit. Schon seit 15 Jahren<br />
gibt es in ihrem Geschäft keine Plastikfolie<br />
mehr …<br />
34
Wirtschaft im Revier 05 | 2015<br />
In die Wiege gelegt<br />
Das Unternehmertum war Egbert Kogelheide<br />
in die Wiege gelegt. Sein Vater war<br />
Betreiber der Wittener Kleinzeche Egbert.<br />
Auch dem Sohn war von Kindesbeinen an<br />
klar, dass sein Ziel ein eigenes Unternehmen<br />
ist. Auf diesem Weg entscheid er sich<br />
gegen ein Studium und für eine Karosseriebaulehre.<br />
In seinen heutigen Betrieb stieg Kogelheide<br />
bereits als Lehrling ein, wechselte das<br />
Unternehmen jedoch <strong>nach</strong> wenigen Monaten.<br />
Mit erfolgreich abgeschlossener Lehre<br />
und Berufserfahrung kehrte er Jahre später<br />
zurück und übernahm den Betrieb von<br />
seinem früheren Chef. Die ersten Jahre mit<br />
einem Geschäftspartner und seit mittlerweile<br />
25 Jahren alleinverantwortlich, entwickelte<br />
Egbert Kogelheide das Unternehmen<br />
immer weiter.<br />
© IHK Mittleres Ruhrgebiet<br />
Egbert Kogelheide (r.) nahm die Jubiläumsurkunde der IHK am 24. März von Regionalbüroleiter Christian Kolb<br />
entgegen.<br />
Heute bietet er mit seinen 15 Mitarbeitern<br />
Karosseriebau, Lackiererei und Mechanik<br />
an und ist damit gerade ein gefragter<br />
Ansprechpartner für Großkunden, die ihm<br />
ihre Fahrzeugflotten und Fuhrparks anvertrauen.<br />
Auch für die Zukunft hat die EK<br />
Fahrzeugtechnik GmbH mit Sitz in Witten-<br />
Herbede einiges geplant. Egbert Kogelheide<br />
investiert in einen Anbau und das<br />
Erscheinungsbild seines Firmensitzes.<br />
35
IHK Unternehmen aktuell im Blickpunkt<br />
Arbeitsjubiläen<br />
Für die <strong>nach</strong>stehend aufgeführten Jubilare wurden aus Anlass ihres Arbeitsjubiläums Ehrenurkunden ausgestellt.<br />
Breuer Motoren GmbH & Co. KG,<br />
Bochum<br />
Elke Naumann<br />
25 Jahre<br />
Deutsche Benkert GmbH & Co.<br />
Kommanditgesellschaft, Herne<br />
Sven Rehbein<br />
25 Jahre<br />
Einrichtungshaus Ostermann Gesellschaft<br />
mit beschränkter Haftung & Co.<br />
Kommanditgesellschaft, Witten<br />
Volkmar Pahle<br />
25 Jahre<br />
Siegmund Pradella<br />
25 Jahre<br />
Manfred Seidler<br />
25 Jahre<br />
Ute-Maria von Klonczynski 25 Jahre<br />
Faiveley Transport Witten GmbH, Witten<br />
Hans-Hubert Stoff<br />
25 Jahre<br />
GEA Energietechnik GmbH, Bochum<br />
Anton Neisen<br />
25 Jahre<br />
GEA Luftkühler GmbH, Bochum<br />
Uwe Luft<br />
Thomas Sandhöfer<br />
25 Jahre<br />
25 Jahre<br />
GÜLICH GRUPPE Gebäudedienste GmbH<br />
& Co. KG, Witten<br />
Rolf Schlaugat<br />
25 Jahre<br />
horo Hartmetallwerkzeuge Handelsgesellschaft<br />
mbH, Witten<br />
Markus Lücking<br />
25 Jahre<br />
J.D. Neuhaus GmbH & Co. KG, Witten<br />
Christian Lehmann<br />
25 Jahre<br />
Keller Grundbau GmbH, Zweigniederlassung<br />
Bochum-Wattenscheid, Bochum<br />
René Kunzmann<br />
25 Jahre<br />
Joachim Müsch<br />
25 Jahre<br />
Langbein & Engelbracht GmbH, Bochum<br />
Christiane Hinz<br />
25 Jahre<br />
NWB Verlag GmbH & Co. KG, Herne<br />
Wanda Knocke<br />
25 Jahre<br />
Reineke Meß- und Regeltechnik GmbH,<br />
Bochum<br />
Jürgen Nehring<br />
40 Jahre<br />
SPITZKE LONGO GmbH, Bochum<br />
Markus von Zachotzki<br />
25 Jahre<br />
Vogelsang Elektromotoren GmbH,<br />
Bochum-Wattenscheid<br />
Lothar Vogt<br />
40 Jahre<br />
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36
IHK Aus aktuell den Hochschulen<br />
Wirtschaft im Revier 05 | 2015<br />
Noch (viel) zu teuer<br />
Elektroautos gewinnen Fans: Von den über<br />
500 Testfahrern, die für die Wissenschaft<br />
je zwei Wochen lang E-Mobil gefahren<br />
sind, denkt jeder dritte da<strong>nach</strong> über den<br />
Kauf eines Elektroautos <strong>nach</strong>, fünf Prozent<br />
besitzen inzwischen eines und weitere<br />
25 Prozent würden den Kauf in Betracht<br />
ziehen, wenn die Autos billiger würden.<br />
Das ist eines der Resultate des nun abgeschlossenen<br />
dreijährigen Forschungsprojektes<br />
zur Langstreckentauglichkeit von<br />
Elektroautos unter Leitung des Instituts<br />
für Energiesystemtechnik und Leistungsmechatronik<br />
der Ruhr-Universität Bochum<br />
(RUB).<br />
Die Forscher unter Leitung von<br />
Prof. Dr.-Ing. Constantinos Sourkounis<br />
werteten die Fahrten von über 500 Personen<br />
verschiedener Berufsgruppen aus,<br />
wobei ein Hauptaugenmerk auf der Gruppe<br />
der Langstreckenpendler lag – jene<br />
Autofahrer, die mit Abstand die meisten<br />
Kilometer zurücklegen und dabei auch für<br />
den größten CO2-Ausstoß sorgen. Fragen<br />
unter anderen: Sind Elektroautos für<br />
Pendler überhaupt geeignet? Genügt die<br />
Reichweite des Akkus? Machen sich Autos<br />
mit Range-Extender – ein zusätzlicher<br />
Verbrennungsmotor, der die Reichweite<br />
erhöht – vielleicht besser oder reicht sogar<br />
eine Schnellladefunktion?<br />
Die Ergebnisse: Der typische Fahrbedarf<br />
der Langstreckenfahrer für Einzelstrecken<br />
liegt bei rund 50 Kilometern, die durchschnittlich<br />
pro Tag gefahrene Strecke<br />
bei 130 Kilometern. Die Fahrer luden<br />
ein- bis zweimal pro Tag ihr Fahrzeug auf.<br />
Neben der allnächtlichen Ladung bietet<br />
die Schnellladung eine Möglichkeit für<br />
Nutzer, die nicht am Arbeitsplatz aufladen<br />
können, die einfache Reichweite im Tagesverlauf<br />
zu vervielfachen. „An einer normalen<br />
Steckdose dauert eine Vollladung<br />
für die meisten Fahrzeuge fünf bis sieben<br />
Stunden, wenn der Akku leer ist“, so<br />
© RUB, Foto: Schirdewahn<br />
Flott unterwegs – und schont die Umwelt: ein Testfahrzeug der RUB-Forscher.<br />
Dipl.-Ing. Philip Dost vom Forscherteam,<br />
„ein schnellladefähiges Fahrzeug braucht<br />
dazu an einer entsprechenden Säule nur<br />
etwa 20 Minuten.“<br />
Schwierigkeiten machten den Fahrern bei<br />
der Ladung noch die Inkompatibilität von<br />
Steckern sowie die umständliche Anmeldung<br />
bei verschiedenen Stromanbietern.<br />
Defekte, belegte oder zugeparkte Ladesäulen<br />
stellten gelegentlich auch ein Problem<br />
dar.<br />
Die Forscher untersuchten außerdem<br />
verschiedene Einflüsse auf die Reichweite<br />
der getesteten Fahrzeuge. Dabei<br />
kam heraus, dass das Fahrprofil und die<br />
Fahrweise entscheidend den Energieverbrauch<br />
mitbestimmen. „Wer Strecken mit<br />
vielen Höhenänderungen fährt, oft stark<br />
beschleunigt und abbremst, verbraucht<br />
mehr Energie als jemand, der ebene Strecken<br />
auf der Autobahn mit gemäßigter,<br />
gleichmäßiger Geschwindigkeit fährt“,<br />
erläutert Dipl.-Ing. Philipp Spichartz. Daneben<br />
spielt das Wetter eine große Rolle:<br />
Bei 15 bis 26 Grad fahren die Autos am<br />
günstigsten. Liegt die Temperatur darunter<br />
oder darüber, werden Heizung oder Klimaanlage<br />
eingeschaltet und fressen Strom.<br />
Diese Faktoren spielen bei Fahrzeugen mit<br />
Range Extender eine größere Rolle als bei<br />
reinen Elektrofahrzeugen. „Wir erklären<br />
uns das so, dass die Fahrer reiner Elektrofahrzeuge<br />
beim Komfort von <strong>vorn</strong>herein<br />
bereit sind, Abstriche zu machen, um die<br />
Reichweite nicht einzuschränken“, so Dost.<br />
Fahrer von Autos mit Range Extender bekommen<br />
die leere Batterie nicht direkt zu<br />
spüren, weil sie benzingetrieben weiterfahren<br />
können, wenn der Akku leer ist.<br />
Für künftige Elektrofahrzeuge raten die<br />
Forscher dazu, mehr individuelle Auswahlmöglichkeiten<br />
in Bezug auf den Akku zu<br />
bieten. Er ist es, der die E-Autos in der<br />
Anschaffung verhältnismäßig teuer macht.<br />
„Die Mehrkosten des Akkus gegenüber konventionellen<br />
Fahrzeugen amortisieren sich<br />
maßgeblich über die komplette Ausnutzung.<br />
Ein Vielfahrer kann die Mehrkosten<br />
innerhalb kurzer Zeit durch die günstigeren<br />
Betriebs- und Energiekosten einsparen“, so<br />
Prof. Constantinos Sourkounis. Zum einen<br />
kostet der gefahrene Kilometer nur etwa<br />
ein Drittel, zum anderen entfällt ein großer<br />
Teil von Reparatur- und Wartungskosten,<br />
die bei Elektromotoren in wesentlich<br />
geringerem Maße anfallen als bei Verbrennungsmotoren.<br />
Das Bochumer Demonstrationsprojekt war<br />
Teil der Elektromobilitäts-Modellregion<br />
Rhein-Ruhr und wurde durch das Bundesministerium<br />
für Verkehr und digitale<br />
Infrastruktur (BMVI) gefördert. Im Einsatz<br />
waren Elektroautos verschiedener Hersteller.<br />
Untersucht wurden unterschiedliche<br />
Ladetechnologien und Antriebe sowie die<br />
Energieeffizienz und Nutzerakzeptanz.<br />
37
IHK Aus aktuell den Hochschulen<br />
Sich selbst reflektieren<br />
Viele Gründer und Nachfolger begeben<br />
sich in Abhängigkeiten, die ihrer unternehmerischen<br />
Selbstständigkeit entgegenstehen.<br />
Das IUU Institut für Unternehmer-<br />
und Unternehmensentwicklung<br />
unterstützt Gründer und Nachfolger auf<br />
ihrem Weg, selbstständiger Unternehmer<br />
zu werden.<br />
Unternehmertum ist weder lehr- noch<br />
lernbar, darauf hat bereits 1950 Erich Gutenberg,<br />
der Begründer der deutschen Betriebswirtschaftslehre,<br />
hingewiesen. Ein<br />
Studium ist in keiner Weise hinreichend,<br />
um Unternehmer hervorzubringen. Es bereitet<br />
auf die abhängige Beschäftigung vor<br />
und bildet nicht das Selbstbewusstsein aus,<br />
das man für die unternehmerische Selbstständigkeit<br />
braucht. Selbstbewusstsein ist<br />
das persönliche Wissen, wer man ist und<br />
als Unternehmer sein kann. Es reicht nicht<br />
aus, ein start-up zu gründen, einen Auftraggeber<br />
oder Investor zu finden oder<br />
sich zum Geschäftsführer einer GmbH zu<br />
machen.<br />
der Coaching-Funktion entgegen. Auch<br />
das „gegenseitige Coaching“ von Gründern<br />
funktioniert ohne Moderation nicht,<br />
da eine gemeinsame Gründung oft bereits<br />
Abhängigkeiten mit sich bringt.<br />
Während für Gründer die Gefahren der<br />
Abhängigkeiten in den Beziehungen zu<br />
Mitgründern, wichtigen Kunden und Investoren<br />
liegen, besteht die Herausforderung<br />
für Nachfolger insbesondere in der<br />
dierenden und Hochschulabsolventen eine<br />
unabhängige Reflexionsmöglichkeit an.<br />
Im Erfahrungsaustausch von Gründern<br />
und Nachfolgern kann jeder seinen Weg,<br />
selbstständiger Unternehmer zu werden,<br />
reflektieren und persönliche Kontakte zu<br />
anderen knüpfen. Die Teilnahme ist seit<br />
2015 für Studierende von allen Hochschulen<br />
möglich und ist für Studierende kostenlos.<br />
Nähere Informationen gibt es bei<br />
Ralf Neise (ralf.neise@iuu-uni-wh.de).<br />
Unternehmerisches Selbstbewusstsein bildet<br />
sich, indem man mit sich und dem eigenen<br />
Angebot praktische Erfahrungen<br />
macht und diese reflektiert. Diese Reflexionstätigkeit<br />
ist harte Arbeit. Es gilt, die<br />
Konsequenzen des eigenen Tuns für das<br />
Unternehmer-Werden herauszuarbeiten,<br />
um sich in ein selbstständiges und nicht in<br />
ein abhängiges Verhältnis zu anderen zu<br />
setzen. Dazu bedarf es eines Reflexionspartners,<br />
auf Neudeutsch: eines Coaches.<br />
Seine Fremdwahrnehmung ermöglicht, die<br />
eigenen Wahrnehmungen und Einschätzungen<br />
zu prüfen.<br />
Viele Gründer suchen sich z.B. einen Business<br />
Angel als einen solchen Reflexionspartner.<br />
Deren Interessenlage steht jedoch<br />
38<br />
© A.HAMMER/FREISTIL FOTOGRAFIE<br />
Univ.-Prof. Dr. Gerd Walger<br />
Gestaltung der Beziehung zu den Eltern<br />
und Geschwistern sowie Kollegen und Beratern,<br />
die dem Nachfolger an die Seite<br />
gestellt werden.<br />
Das IUU Institut für Unternehmer- und<br />
Unternehmensentwicklung an der Universität<br />
Witten/Herdecke bietet unter Leitung<br />
von Univ.-Prof. Dr. Gerd Walger Stu-<br />
Das IUU Institut für Unternehmer- und<br />
Unternehmensentwicklung bildet Studierende<br />
aus und berät Gründer, Nachfolger<br />
und Unternehmer auf ihrem persönlichen<br />
Weg, Unternehmer zu werden.<br />
Univ.-Prof. Dr. Gerd Walger, Geschäftsführender<br />
Direktor des IUU, ist Professor für<br />
Betriebswirtschaftslehre – Unternehmensführung<br />
und Unternehmensberatung.
IHK Bericht aktuell und Hintegrund<br />
Wirtschaft im Revier 05 | 2015<br />
„Berliner Erklärung“ zur Zuwanderung<br />
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag<br />
(DIHK) und der Zentralverband des<br />
Deutschen Handwerks (ZDH) haben am<br />
26. März die „Berliner Erklärung“ zur<br />
Debatte um die verstärkte Einwanderung<br />
<strong>nach</strong> Deutschland veröffentlicht. Die<br />
Erklärung in Auszügen …<br />
Deutschland ist ein Einwanderungsland.<br />
Das zeigen die in den letzten Jahren deutlich<br />
gestiegenen Zahlen von zugezogenen<br />
ausländischen Staatsbürgern. Das zeigt<br />
die wachsende Zahl von bereits dauerhaft<br />
eingewanderten Menschen mit Migrationshintergrund.<br />
Diese neuen Mitbürger<br />
helfen Deutschland, die Auswirkungen<br />
des demografischen Wandels zumindest<br />
abzufedern. Deutschland braucht eine<br />
arbeitsmarktorientierte Einwanderung, um<br />
auch zukünftig Wohlstand und Wachstum<br />
zu schaffen.<br />
Doch es geht um mehr. Offenheit und<br />
Toleranz sind unabdingbare Voraussetzungen<br />
für ein friedliches Miteinander und<br />
machen Deutschland zu einem Land, das<br />
attraktiv zum Leben und Arbeiten ist. (…)<br />
Die mittelständisch geprägte deutsche<br />
Wirtschaft und das Handwerk spielen eine<br />
Schlüsselrolle für eine erfolgreiche Integration<br />
in Arbeit und Gesellschaft. (…) Die<br />
beiden Organisationen tragen auf vielfältige<br />
Weise zur Integration bei: Beteiligung<br />
an zahlreichen lokalen oder regionalen<br />
Initiativen und Netzwerken zur Integration<br />
von Zuwanderern und Menschen mit<br />
Migrationshintergrund; Beschäftigung<br />
von Mitarbeitern mit Migrationshintergrund,<br />
die Ansprechpartner für potenzielle<br />
Auszubildende, ausländische Fachkräfte<br />
oder Existenzgründer sind; Unterstützung<br />
von Unternehmen bei der Suche <strong>nach</strong><br />
ausländischen Fachkräften auch über die<br />
Dienstleistungsangebote der Auslandshandelskammern<br />
und Bereitstellung von Ausund<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten gezielt<br />
für Personen mit Migrationshintergrund;<br />
Prüfung und Anerkennung ausländischer<br />
Bildungsabschlüsse mittels Feststellung<br />
ihrer Gleichwertigkeit mit deutschen<br />
Qualifikationen.<br />
Zur Flankierung des Engagements der<br />
Wirtschaft für eine Willkommenskultur<br />
und zur besseren Nutzung der Chancen bei<br />
der Integration, ist aus Sicht von ZDH und<br />
DIHK Folgendes notwendig:<br />
Sprache als Schlüssel zur Integration.<br />
Bund und Länder sind gefordert, drohende<br />
Förderlücken für berufsbezogene<br />
Deutschkurse für ausländische Fachkräfte<br />
zu schließen. Darüber hinaus sind Deutschsprachkurse<br />
für Asylbewerber zu einem<br />
möglichst frühen Zeitpunkt intensiver zu<br />
fördern.<br />
Anerkennung von Qualifikationen weiter<br />
optimieren. Nicht nur ausländische Fachkräfte,<br />
auch Asylbewerber müssen bei der<br />
Identifizierung ihrer Berufserfahrung sowie<br />
der Anerkennung ihrer Abschlüsse besser<br />
unterstützt werden. Unsicherheiten bei<br />
der Anwendung der Landesgesetze müssen<br />
beseitigt und das Anerkennungsgesetz des<br />
Bundes bekannter gemacht werden.<br />
Rasche Integration in den Arbeitsmarkt.<br />
Die Vielzahl an Aufenthaltstiteln, komplexe<br />
und unbekannte Verfahren erschweren die<br />
Aufnahme einer Erwerbstätigkeit für ausländische<br />
Fachkräfte. Dringend erforderlich<br />
sind administrative Erleichterungen,<br />
vor allem eine bessere Abstimmung der<br />
beteiligten Institutionen.<br />
Gleichzeitig müssen die Zugangsoptionen<br />
zum deutschen Arbeitsmarkt für ausländische<br />
Fachkräfte verbessert und verstärkt<br />
kommuniziert werden. So haben betrieblich<br />
Qualifizierte aus Drittstaaten nur dann<br />
Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt,<br />
wenn sie einen Mangelberuf vorweisen,<br />
der auf der Positivliste steht. Die Erfahrung<br />
zeigt aber, dass diese Liste zu eng ist.<br />
Sie muss erweitert werden. Ferner ist es<br />
nötig, das gesamte Zugangsverfahren zum<br />
deutschen Arbeitsmarkt von der Visabeantragung<br />
bis zur Arbeitsaufnahme zu<br />
verkürzen und transparenter zu gestalten.<br />
Bessere Ausbildungsbedingungen. Der<br />
Zugang junger Menschen zu einer beruflichen<br />
Ausbildung muss erleichtert werden.<br />
Für Drittstaatsangehörige sollte die Vorrangprüfung<br />
zumindest für solche Mangelberufe<br />
entfallen, in denen schon heute<br />
Lehrstellen unbesetzt bleiben. Auch für<br />
ausländische Studierende, die ihr Studium<br />
abbrechen, sollte der Weg in eine duale<br />
Ausbildung vereinfacht werden. Ebenso<br />
müssen Asylbewerber und geduldete Ausländer,<br />
die eine Ausbildung in Deutschland<br />
aufgenommen haben, diese auch abschließen<br />
und wenn möglich anschließend<br />
beschäftigt werden können. Unternehmen<br />
brauchen Planungssicherheit (…).<br />
Asylverfahren beschleunigen. Trotz der<br />
jüngsten Verbesserungen bei der Verfahrensdauer<br />
sowie bei der gesetzlichen<br />
Wartezeit zur Arbeitsaufnahme brauchen<br />
wir weitere Anstrengungen, denn die<br />
Wartezeit stellt die Asylbewerber und die<br />
Unternehmen vor große Unsicherheiten.<br />
Möglichkeiten für eine Beschäftigung in<br />
Deutschland besser kommunizieren. Für<br />
die bereits umfänglichen vorhandenen<br />
Möglichkeiten für sowohl hoch als auch<br />
beruflich qualifizierte ausländische Fachkräfte,<br />
eine Beschäftigung in Deutschland<br />
aufzunehmen, muss im Ausland verstärkt<br />
geworben werden. (…)<br />
Deutschland verfügt bereits über insgesamt<br />
gute Rahmenbedingungen sowohl<br />
für den Zuzug ausländischer Fachkräfte als<br />
auch Asylsuchende. <strong>Gemeinsam</strong> mit der<br />
Politik wollen wir daran arbeiten, die aufgezeigten<br />
weiteren Verbesserungsansätze<br />
zu realisieren. Zu diesem Zweck wollen wir<br />
gemeinsam mit allen gesellschaftlichen<br />
Akteuren an einem Strang ziehen – für<br />
eine erfolgreiche Integration, für eine starke<br />
Wirtschaft, für eine offene Gesellschaft.<br />
39
IHK Bericht aktuell und Hintegrund<br />
Neues aus Berlin und Brüssel<br />
Erbschaftsteuer: Verschonung großer Betriebe möglich<br />
Das Bundesverfassungsgerichtsurteil von<br />
Dezember 2014 lässt es zu, auch große<br />
Familienunternehmen ohne Rückgriff auf<br />
das private Vermögen von der Erbschaftsteuer<br />
zu verschonen. Zu diesem Ergebnis<br />
kommt ein aktuelles Gutachten des Steuerrechtlers<br />
Karl-Georg Loritz. Der Inhaber<br />
des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht,<br />
Arbeits- und Steuerrecht an der Universität<br />
Bayreuth hatte im Auftrag von DIHK<br />
und BDI die gesetzgeberischen Entscheidungsspielräume<br />
untersucht, auch große<br />
Unternehmen in die Verschonungsregelungen<br />
im Erbschaftsteuergesetz einzubeziehen.<br />
„Das Gutachten bestätigt, dass unser<br />
Vorschlag ein praxisgerechter und zugleich<br />
verfassungsfester Weg ist“, betont<br />
DIHK-Präsident Eric Schweitzer. Kriterien<br />
wie die Übertragung innerhalb der Familie,<br />
starke gesellschaftsvertragliche Bindungen<br />
und die persönliche Haftung der Erben<br />
seien geeignet, das Bedürfnis einer Verschonung<br />
von der Erbschaftsteuer <strong>nach</strong>zuweisen.<br />
„Ich empfehle Herrn Schäuble<br />
deshalb, unser Modell zu übernehmen“, so<br />
Schweitzers Appell. „Es stellt sicher, dass<br />
unsere weltweit einmalige Unternehmenslandschaft,<br />
die gerade in Krisenzeiten die<br />
Arbeitsplätze gesichert hat, in der nächsten<br />
Generation erhalten bleibt.“<br />
IHKs als Multiplikatoren<br />
Initiativen zur Stärkung des europäischen<br />
Mittelstandes sollen durch die Industrieund<br />
Handelskammern unterstützt werden.<br />
Dafür spricht sich das Europäische Parlament<br />
Mitte März in einer entsprechenden<br />
Entschließung aus. Die IHKs sollen als<br />
Multiplikatoren bei der Umsetzung von<br />
Mittelstandsinitiativen wirken und so auch<br />
zur Schaffung hochwertiger Arbeitsplätze<br />
beitragen. Das Europa-Parlament forderte<br />
die EU-Mitgliedstaaten auch auf, Unternehmen<br />
besser in die berufliche Bildung<br />
einzubinden – etwa durch duale Ausbildungsmodelle.<br />
So soll die hohe Jugendarbeitslosigkeit<br />
in Europa gesenkt werden.<br />
Berufskraftfahrer: EU-weite Lösung gefordert<br />
Eine EU-weite Lösung für die vorgeschriebene<br />
Weiterbildung der Berufskraftfahrer<br />
fordert der DIHK. Grenzgänger sollten<br />
einen Qualifizierungs<strong>nach</strong>weis beantragen<br />
können, der dann in jedem EU-Land<br />
anerkannt wird. Bislang müssen Fahrer mit<br />
ausländischem Führerschein, die bei einem<br />
deutschen Arbeitgeber angestellt sind und<br />
in Deutschland die Weiterbildung absol-<br />
© Thinkstock by Getty Images<br />
Qualifizierungs<strong>nach</strong>weise statt Bußgelder –<br />
das fordert der DIHK.<br />
viert haben, damit rechnen, dass diese<br />
im EU-Ausland nicht anerkannt wird. Vor<br />
allem für Fahrer, die regelmäßig im Grenzverkehr<br />
unterwegs sind, führt diese Regelung<br />
zu Problemen. Den Fahrern drohen<br />
ohne den für das spezielle Land richtigen<br />
Nachweis hohe Bußgelder. Derzeit sind<br />
doppelte Schulungen erforderlich.<br />
Mehr Geld für Straßen und Wasserwege<br />
„Die Mittel für Verkehrsinfrastruktur<br />
müssen um jährlich gut zehn Milliarden<br />
Euro erhöht werden“, fordert DIHK-<br />
Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben.<br />
Er stützt sich dabei auf eine vom DIHK in<br />
Auftrag gegebene Studie, die diese Summe<br />
als Instandhaltungsrückstau ermittelt<br />
40<br />
hat. Dabei geht es längst nicht mehr nur<br />
um Komforteinbußen und verlängerte<br />
Fahrzeiten. „Sperrungen von Brücken<br />
und Schleusen zeigen, dass wir für unsere<br />
arbeitsteilige, mobile Gesellschaft dringend<br />
die Verkehrsinfrastruktur langfristig<br />
sichern müssen“, warnt Wansleben.<br />
Am größten sei die Finanzierungslücke<br />
beim Bund, aber auch bei Ländern und<br />
Kommunen müsse dringend gehandelt<br />
werden. Hierfür gelte es, die öffentlichen<br />
Haushalte stärker auf Investitionen in die<br />
Infrastruktur auszurichten.
Wirtschaft im Revier 05 | 2015<br />
Künftig Pflicht:<br />
Energieaudits<br />
Mit dem Energiedienstleistungsgesetz<br />
(EDL-G) in seiner im Frühjahr<br />
2015 novellierten Fassung<br />
wird für alle Unternehmen, die nicht unter<br />
die KMU-Definition der EU fallen,<br />
die Durchführung von Energieaudits zur<br />
Pflicht.<br />
Durch die späte Umsetzung der EU-Energieeffizienzrichtlinie<br />
in Deutschland, die<br />
eigentlich bis Mitte 2014 hätte erfolgen<br />
müssen, sind die betroffenen Unternehmen<br />
nun gehalten, schnell zu handeln, da<br />
sie ihr Energieaudit erstmalig bereits bis<br />
zum 5. Dezember 2015 zu erstellen haben.<br />
Für diese Unternehmen wird weiterhin<br />
vorgeschrieben, alle vier Jahre ein Energieaudit<br />
<strong>nach</strong> DIN EN16247-1 durchzuführen<br />
oder ein Energiemanagementsystem<br />
<strong>nach</strong> DIN ISO 50.001 – wahlweise<br />
auch das Europäische Managementsystem<br />
EMAS – einzuführen.<br />
Um den Unternehmen, die ein Energiemanagementsystem<br />
(oder EMAS) einführen<br />
wollen, zeitlich mehr Spielraum zu geben,<br />
sieht das EDL-G eine um gut ein Jahr längere<br />
Erfüllungsfrist zur Umsetzung vor:<br />
bis zum 31. Dezember 2016. Mit der Einführung<br />
des Systems müssen die Unternehmen<br />
jedoch bereits bis zum<br />
5. Dezember dieses Jahres begonnen<br />
haben – dann sollten auch bereits erste<br />
energetische Bewertungen vorliegen.<br />
Der Nachweis darüber erfolgt – falls gefordert<br />
– durch Abgabe einer schriftlichen<br />
Erklärung der Geschäftsführung über den<br />
Beginn der Maßnahme.<br />
Zu den wesentlichen Inhalten eines<br />
Energieaudits <strong>nach</strong> DIN EN16247-1<br />
gehört der Nachweis, dass es auf aktuellen,<br />
kontinuierlich oder zeitweise<br />
gemessenen Verbrauchswerten basiert.<br />
Überdies hat eine eingehende Prüfung<br />
des Energieverbrauchsprofils von Gebäuden<br />
bzw. Gebäudegruppen einschließlich<br />
der Betriebsabläufe oder Anlagen zu<br />
erfolgen. Dabei ist <strong>nach</strong> Möglichkeit auf<br />
Lebenszyklus-Kostenanalyse anstelle<br />
einfacher Amortisationszeit abzustellen.<br />
Das Energieaudit sollte verhältnismäßig<br />
und zugleich repräsentativ sein, so dass<br />
sich ein zuverlässiges Bild der Gesamtenergieeffizienz<br />
ergibt und sich daraus<br />
die wichtigsten Verbesserungsmöglichkeiten<br />
zuverlässig ableiten lassen. Es ist von<br />
einer fachkundigen Person durchzuführen,<br />
wobei neben externen auch unternehmensinterne<br />
Energieauditoren zulässig<br />
sind, wenn diese neben gleicher fachlicher<br />
Qualifikation in ihrer Funktion weisungsfrei<br />
gestellt sind.<br />
Die IHK Mittleres Ruhrgebiet beabsichtigt,<br />
die Möglichkeit des betriebsinternen<br />
Energieaudits mit einer Qualifizierungsmaßnahme<br />
zum Energieauditor zu unterstützen.<br />
Die Aufgabe der Durchführungskontrolle<br />
für das Energieaudit ist dem<br />
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle<br />
(BAFA) übertragen worden. Ein<br />
Merkblatt des BAFA informiert über die<br />
näheren Einzelheiten (www.bafa.de).<br />
Ansprechpartner<br />
zum Thema Energieaudits ist bei der IHK<br />
© Volker Wiciok/Lichtblick<br />
Lothar Pollak<br />
Tel. (02 34) 91 13-1 21<br />
E-Mail: pollak@bochum.ihk.de<br />
INDUSTRIEBAU<br />
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41
IHK-Schwerpunktthema: Wirtschaft digital. Grenzenlos. Chancenreich.<br />
Kooperation<br />
ist der Schlüssel<br />
Als fortschrittliche Industrienation<br />
müssen wir den Anspruch haben,<br />
die digitale Revolution zu<br />
gestalten. Denn weder können<br />
wir die Digitalisierung aufhalten,<br />
noch unsere Geschäftsmodelle<br />
davor abschotten.<br />
Eine Vision für die digitale Vernetzung<br />
unseres industriellen Kerns haben<br />
wir mit Industrie 4.0 entworfen.<br />
Intelligente Produkte, Maschinen und Lagersysteme<br />
kommunizieren miteinander<br />
und steuern die Produktion aktiv mit.<br />
Produktionsprozesse können in Echtzeit<br />
optimiert werden. Sie werden ressourcenschonender<br />
und hochflexibel. Wollen<br />
wir diese Revolution gestalten statt von<br />
ihr getrieben zu werden, ist der Transfer<br />
von Industrie 4.0-Konzepten in kleine und<br />
mittlere Unternehmen eine zentrale Voraussetzung.<br />
Doch Umfragen zeigen, dass<br />
erst 40 Prozent der Unternehmen in diesem<br />
Bereich aktiv sind. Die Vorreiter, die<br />
mit innovativen Einzeltechnologien oder<br />
Modellfabriken den Wandel als Chance<br />
nutzen, sind deshalb sehr wichtig.<br />
Doch die digitale Transformation macht<br />
nicht an den Fabrikzäunen halt. Sie reicht<br />
tiefer, betrifft alle Branchen und stellt deren<br />
etablierte Geschäftsmodelle auf den<br />
Kopf. Der Ausgangspunkt ist das Internet<br />
der Dinge: Moderne Autos sind vernetzte<br />
Multisensoren mit über 150 Computerchips,<br />
ein großer Teil der hierzulande<br />
hergestellten Maschinen ist im Betrieb<br />
bereits online. Nahezu alle Produkte sind<br />
digital anschlussfähig. Die Dinge vernetzen<br />
sich, sie tauschen Informationen<br />
über sich und ihre Umwelt aus und sie<br />
kommunizieren mit uns. „Soll ich Ihnen<br />
Restaurants in Ihrer Nähe anzeigen?“<br />
wird in Zukunft noch eine der trivialeren<br />
Fragen sein. Heute sind bereits 15 Milliarden<br />
Objekte vernetzt. Im Jahr 2020 wird<br />
ein Anstieg auf 50 Milliarden vernetzte<br />
Objekte erwartet.<br />
Die Daten, die im Internet der Dinge entstehen,<br />
treiben einen Paradigmenwechsel.<br />
Gute Produkte reichen langfristig nicht<br />
aus: Erfolgreich ist, wer das größte Verständnis<br />
für die Kunden, ihre Bedürfnisse<br />
und Vorlieben entwickelt, denn zukünftig<br />
stellen sie sich individualisierte Produkt-<br />
Service-Pakete – Smart Services – via<br />
Internet zusammen. Im Konsumentenbereich<br />
ist das schon Alltag. Mit Mobilitäts-<br />
Apps kombinieren wir die passenden<br />
Verkehrsmittel für den schnellsten Weg<br />
zum Ziel. Auktionsplattformen und<br />
Online-Marktplätze haben den Handel<br />
tiefgreifend verändert, Hotel- und Reisebuchungsportale<br />
den Tourismussektor.<br />
Wer aus Kunden- und Betriebsdaten passgenaue<br />
Smart Services schafft, bestimmt<br />
das Geschäft.<br />
Auch in den Beziehungen zwischen Unternehmen<br />
werden Smart Services immer<br />
wichtiger. Industrieanlagen werden ‚as<br />
a service‘ geleast, Technologiedaten auf<br />
Marktplätzen gehandelt. Müssen Anlagen<br />
heute noch mit hohem personellem und<br />
zeitlichem Aufwand optimiert werden,<br />
könnten zukünftig Anlagenhersteller,<br />
-betreiber und Materiallieferanten eine<br />
Plattform schaffen, auf der sie Prozessparameter<br />
für komplexe Produktionssysteme<br />
42
Wirtschaft im Revier 05 | 2015<br />
© acatech<br />
Prof. Dr. Henning Kagermann<br />
handeln und zum Download bereitstellen.<br />
Das Risiko für etablierte Produzenten und<br />
Dienstleister besteht im Verlust der Kundenschnittstelle.<br />
Der Wettlauf um diese<br />
Schnittstelle und Daten ist bereits entbrannt.<br />
Er wird sich in den kommenden<br />
fünf Jahren entscheiden. Mit einem Maschinen-<br />
und Anlagenbau von Weltrang,<br />
hochmodernen Produkten, qualifizierten<br />
Fachkräften und einer leistungsfähigen<br />
Forschungslandschaft verfügt Deutschland<br />
über gute Ausgangsbedingungen.<br />
Doch schon heute investieren IT- und Internetunternehmen,<br />
die im wesentlichen<br />
Daten besitzen, rund um den Globus in<br />
Bereichen der ‚Hardware‘ wie Produktion,<br />
Logistik, Handel und Automobil. Gelingt<br />
es ihnen, sich zwischen Hersteller und<br />
Kunden zu setzen, könnten traditionsreiche<br />
Unternehmen sich langfristig als<br />
deren Dienstleister wiederfinden.<br />
Oft reichen die eigenen Kompetenzen als<br />
Produzent oder Dienstleister nicht aus,<br />
um den Paradigmenwechsel vom produktzum<br />
servicegetriebenen Geschäftsmodell<br />
zu vollziehen. Kooperation ist deshalb der<br />
Schlüssel zum Erfolg. Marktteilnehmer<br />
und Branchen, zwischen denen vormals<br />
keine geschäftliche Beziehung bestand,<br />
vernetzen sich. Gerade kleine und mittlere<br />
Unternehmen können sich in der Smart-<br />
Service-Welt als spezialisierte Anbieter<br />
positionieren. Für sie könnte eine von<br />
der Bundesregierung initiierte und im<br />
IT-Gipfelprozess verankerte Innovationsplattform<br />
den Wissenstransfer und die<br />
Konsortialbildung fördern.<br />
Wir müssen auch die Beschäftigten mitnehmen,<br />
etwa durch Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />
Dabei spielen die Industrieund<br />
Handelskammern eine wichtige Rolle,<br />
denn sie genießen gerade bei kleinen und<br />
mittleren Unternehmen großes Vertrauen<br />
in diesem Bereich.<br />
Wenn wir entschlossen die Digitalisierung<br />
gestalten, schaffen wir Wertschöpfung,<br />
Arbeitsplätze und Wohlstand. Verharren<br />
wir in Nischen der Marktführerschaft,<br />
dann könnten unsere Marktführer von<br />
heute die austauschbaren Zulieferer von<br />
morgen werden. Wir müssen in die Smart-<br />
Service-Welt aufbrechen, indem wir<br />
uns öffnen und über Branchengrenzen<br />
hinweg kooperieren. Abschotten ist keine<br />
Alternative.<br />
Prof. Dr. Henning Kagermann<br />
Präsident acatech<br />
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43
IHK Verlagsspezial: aktuell Personalmanagement<br />
Es geht um Zufriedenheit<br />
Der wichtigste Faktor eines jeden Unternehmens<br />
sind die Menschen – betriebswirtschaftlich<br />
ausgedrückt: „das Personal“.<br />
Um die richtigen Mitarbeiter zu finden,<br />
weiterzuentwickeln und sie zu motivieren,<br />
sich mit dem Unternehmen zu identifizieren<br />
und sich somit dauerhaft dort<br />
wohl zu fühlen, spricht man gerne vom<br />
Personalmanagement. Aber was genau ist<br />
das eigentlich?<br />
Nachhaltigkeit kann nur durch Langfristigkeit<br />
entstehen. Diese wiederum folgert<br />
im Personalbereich nur aus Zufriedenheit.<br />
Ein zufriedener Mitarbeiter identifiziert<br />
sich mit seinem Unternehmen, dessen Zielen<br />
und prägt somit die Unternehmenskultur.<br />
Eine gute Unternehmenskultur wirkt<br />
ansteckend – intern wie extern. Sie spricht<br />
sich herum und führt zu dem neudeutschen<br />
Begriff „Employer Branding“ (dt.<br />
Arbeitgebermarkenbildung). Unternehmen<br />
mit einem guten Employer Branding tun<br />
sich leichter, neue Mitarbeiter zu gewinnen<br />
und an sich zu binden.<br />
Die Bedeutung der sozialen Kompetenz<br />
von Mitarbeitern wird häufig unterschätzt.<br />
Viele Personalentscheider orientieren sich<br />
<strong>nach</strong> wie vor bei der Auswahl ihrer Mitarbeiter<br />
an Zeugnissen, Ausbildung und<br />
Fachwissen. Dabei spielt die sogenannte<br />
„Chemie“ eine wesentlich größere Rolle.<br />
Insbesondere bei Führungskräften hängt<br />
der berufliche Erfolg zu etwa 80 Prozent<br />
von der beruflich-sozialen Kompetenz ab.<br />
Um diese realistisch zu bewerten, braucht<br />
man strukturierte Interviewtechniken.<br />
Auch gibt hier die Eignungsdiagnostik<br />
Sicherheit, sofern sie wissenschaftlich<br />
fundiert ist. Gutes Personalmanagement<br />
zielt immer auf den Unternehmenserfolg<br />
als Summe der Teamleistungen ab.<br />
„Der kann woanders bestimmt mehr<br />
verdienen …“, lautet oft die These, wenn<br />
jemand ein Unternehmen verlässt. „Geld<br />
ist in der Rangliste der Wechselgründe<br />
ganz weit unten angesiedelt“, sagt<br />
Andreas Kerschl vom HellwegManager. Die<br />
am häufigsten genannten Wechselmotive<br />
seien nicht eingehaltene Zusagen, keine<br />
Entwicklungsperspektiven, fehlende Akzeptanz<br />
und Anerkennung und teilweise<br />
auch noch ein patriarchischer Führungsstil.<br />
Manche Kandidaten sind sogar zu<br />
finanziellen Zugeständnissen bereit, wenn<br />
Entspannter starten.<br />
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Wirtschaft im Revier 05 | 2015<br />
„alles andere wieder stimmt“. Natürlich<br />
gibt es auch die Fälle, wo durch Verkauf,<br />
Schließung oder Standortverlagerung der<br />
Wechsel notwendig wird, aber eben nicht<br />
primär.<br />
„Ist doch ganz einfach – Anzeige online<br />
stellen und fertig.“ Wer eine hohe Bekanntheit<br />
an einem attraktiven Standort<br />
hat, mag damit erfolgreich sein. Was aber,<br />
wenn mein Unternehmen eher zu den<br />
sogenannten Hidden Champions gehört<br />
und in seiner Marktnische führend, aber<br />
außerhalb kaum bekannt ist?<br />
Ähnlich wie andere Prozesse – z. B. das<br />
Qualitätsmanagement – sollte auch das<br />
Personalmanagement als solcher definiert<br />
und gesteuert werden. Dies beginnt bei<br />
der Suche mit der Erstellung eines detaillierten<br />
Anforderungsprofils, welches auch<br />
die o. g. weichen Faktoren beinhaltet. Bei<br />
der Auswahl gilt es, Eignungs- und Anforderungsprofil<br />
sorgfältig in strukturierten<br />
Interviews und auch mittels Eignungsdiagnostik<br />
abzugleichen. Ein ehrliches<br />
Stärken-/Schwächenprofil hilft, rechtzeitig<br />
zu erkennen, wo gezielt mit qualifizierten<br />
Entwicklungsmaßnahmen unterstützt<br />
werden kann.<br />
Zielvereinbarungen sind ein bewährtes<br />
Instrument der kooperativen Führung.<br />
Diese sollten aus den Unternehmenszielen<br />
abgeleitet und in abgestimmter, <strong>nach</strong>vollziehbarer<br />
Weise auf die Abteilungen und<br />
einzelnen Mitarbeiter heruntergebrochen<br />
werden. Das macht erstmalig zwar Arbeit,<br />
lohnt sich aber und macht die Gespräche<br />
effizienter.<br />
Mindestens einmal pro Jahr sollte sich<br />
der Vorgesetzte ausreichend Zeit für ein<br />
Mitarbeitergespräch nehmen. Auch hier<br />
sind eine Strukturierung durch einen<br />
Gesprächsleitfaden sowie eine gute Vorbereitung<br />
beider Gesprächspartner hilfreich.<br />
Jeder Mitarbeiter ist empfänglich für<br />
ein offenes Gespräch mit Lob, Kritik und<br />
Angeboten für Entwicklungsmaßnahmen<br />
und Perspektiven. Und auch der Vorgesetzte<br />
sollte für sich ein Feedback des<br />
Mitarbeiters erbitten. Denn insbesondere<br />
Führungskräfte sollten vorleben, dass sie<br />
sich im Sinne der Nachhaltigkeit für das<br />
Unternehmen weiterentwickeln.<br />
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45
IHK Verlagsspezial: aktuell Personalmanagement<br />
Doch ein bisschen anders<br />
Bei den Löhnen ist die Zeitarbeit eine<br />
ganze normale Branche. Wie aber sieht es<br />
bei der Mitarbeiterstruktur aus? Gibt es da<br />
Unterschiede zum sogenannten Gesamtarbeitsmarkt?<br />
Für Menschen ohne Berufsabschluss gibt<br />
es immer weniger Jobs. Aber ist das überall<br />
so? Die Zahlen sprechen eine klare Sprache:<br />
Laut Bundesagentur für Arbeit haben mindestens<br />
29 Prozent der Zeitarbeitnehmer<br />
keine abgeschlossene Berufsausbildung.<br />
Ganz anders sieht es auf dem Gesamtarbeitsmarkt<br />
aus: Nur 13 Prozent sind<br />
Menschen ohne Berufsabschluss. Und das<br />
heißt? Dass die Zeitarbeit mehr als doppelt<br />
so vielen Geringqualifizierten Perspektiven<br />
eröffnet wie andere Branchen. Damit<br />
übernehmen die Personaldienstleister eine<br />
wichtige gesellschaftliche Aufgabe, denn<br />
sie bringen diejenigen in Jobs, die es auf<br />
dem Arbeitsmarkt immer schwerer haben.<br />
Und das fast ausschließlich in sozialversicherungspflichtige<br />
Vollzeitstellen, denn<br />
auch da unterscheidet sich die Zeitarbeit<br />
vom Gesamtarbeitsmarkt: Es dominieren<br />
mit 86 Prozent Vollzeitstellen; der Gesamtarbeitsmarkt<br />
kommt dagegen „nur“ auf<br />
74 Prozent.<br />
Auch für Arbeitsuchende und Langzeitarbeitslose<br />
ist die Branche ein Sprungbrett<br />
in Beschäftigung. Die Personaldienstleister<br />
rekrutieren nämlich acht Prozent ihrer<br />
Mitarbeiter aus der Gruppe der Langzeitarbeitslosen<br />
und 47 Prozent aus denen, die<br />
bis zu einem Jahr ohne Arbeit waren.<br />
Diese Zahlen machen deutlich, dass die<br />
Branche ein wichtiges Arbeitsmarktinstrument<br />
ist. Zumal es noch einen weiteren<br />
Personenkreis gibt, der über Zeitarbeit den<br />
Einstieg in Arbeit schafft: Menschen ohne<br />
jegliche Berufserfahrung. Aus dieser Gruppe<br />
rekrutieren die Zeitarbeitsfirmen zehn Prozent<br />
ihrer Beschäftigten.<br />
Die Zeitarbeit unterscheidet sich also bei<br />
der Qualifikation und dem beruflichen Werdegang<br />
ihrer Mitarbeiter vom Gesamtarbeitsmarkt.<br />
Doch wo hebt sich die Branche<br />
noch ab? Auffällig ist zum Beispiel, dass die<br />
Zeitarbeit eine „junge Branche“ ist: Fast<br />
37 Prozent der Zeitarbeitnehmer sind<br />
jünger als 30 Jahre. Auf dem Gesamtarbeitsmarkt<br />
trifft das dagegen nur auf etwas<br />
mehr als 22 Prozent zu. Und bei der Integration<br />
ausländischer Beschäftigter: Hier<br />
kann die Zeitarbeit mit 21 Prozent einen<br />
mehr als doppelt so hohen Ausländeranteil<br />
vorweisen wie der Gesamtarbeitsmarkt, wo<br />
es etwas mehr als acht Prozent der sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten sind.<br />
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46
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Wirtschaft im Revier 05 | 2015<br />
Auf die Beziehung kommt es an<br />
Die schnelle technologische Entwicklung,<br />
die Umstrukturierung der Märkte und der<br />
intensive Wettbewerb in allen Branchen<br />
stellt Unternehmen vor große Herausforderungen<br />
– auch im Vertrieb. Eine Reihe von<br />
Unternehmen setzt auf externe Vertriebspartner<br />
und schaltet Handelsvertretungen<br />
ein.<br />
Handelsvertreter sind externe Vertriebsspezialisten,<br />
die Geschäfte für ein anderes<br />
Unternehmen vermitteln oder sie in<br />
dessen Namen abschließen. Sie vermitteln<br />
Waren zwischen Unternehmen auf allen<br />
Wirtschaftsstufen und in nahezu allen<br />
Branchen. Der von Handelsvertretungen in<br />
Deutschland vermittelte Warenumsatz beläuft<br />
sich auf etwa 178 Mrd. Euro im Jahr.<br />
Ein Plus im externen Vertrieb ist die<br />
Vergütung. Handelsvertretungen werden<br />
erfolgsabhängig – in der Regel durch eine<br />
Provision, also einem bestimmten Prozentsatz<br />
vom vermittelten Umsatz – vergütet.<br />
Damit entfällt für die Unternehmen der<br />
gesamte Fixkostenblock.<br />
Zur Kerntätigkeit, der reinen Vermittlung<br />
von Waren, kommen vielfältige Dienstleistungen<br />
hinzu, z.B. Beschaffung von<br />
Informationen, technische Beratung und<br />
Entwicklungsarbeiten, Reklamationsbearbeitung,<br />
Führung eines Auslieferungslagers<br />
und vieles mehr. Darüber hinaus ist die<br />
persönliche Kundenbeziehung die größte<br />
Stärke von Handelsvertretungen.<br />
Ein Alleinstellungsmerkmal des selbstständigen<br />
Vertriebs ist der umfassende Marktüberblick<br />
durch mehrere Vertretungen (im<br />
Durchschnitt vertreten Handelsvertretungen<br />
4,6 Unternehmen). Durch ihre breite<br />
Aufstellung erhalten Handelsvertreter Informationen<br />
über die Märkte insgesamt.<br />
Letztlich muss im Einzelfall entschieden<br />
werden, wie ein Unternehmen seinen<br />
Vertrieb strukturiert. Ein bedeutender<br />
Erfolgsfaktor ist <strong>nach</strong> wie vor eine stabile<br />
vertrauensvolle Kundenbeziehung, und die<br />
muss oft über Jahre hinweg aufgebaut und<br />
vor allem gepflegt werden. Der menschliche<br />
Kontakt, das miteinander Umgehen,<br />
spielt immer noch eine wichtige Rolle.<br />
Dazu gehört auch Kontinuität.<br />
Unternehmen, die sich für den Vertriebsweg<br />
der Handelsvertretung interessieren,<br />
können sich am 26. Juni 2015, ausführlich<br />
im Webinar „Vertriebsweg Handelsvertretung<br />
– Handelsvertreter als externe Spezialisten<br />
für den Warenabsatz“ informieren.<br />
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ein Online-Seminar, das sich Teilnehmer<br />
bequem über das Internet anschauen können.<br />
Selbstverständlich besteht die Möglichkeit,<br />
auch Fragen an den Referenten zu<br />
stellen. Die Teilnahme ist kostenfrei.<br />
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Infos für die Praxis<br />
Umsatzsteuer-Umrechnungskurse<br />
März 2015<br />
Euro-Referenzkurs Errechneter Euro-Wert<br />
Australien 1 EUR = 1,4008 AUD 1 AUD = 0,7139 EUR<br />
Brasilien 1 EUR = 3,3997 BRL 100 BRL = 29,4144 EUR<br />
Bulgarien 1 EUR = 1,9558 BGN 1 BGN = 0,5113 EUR<br />
China (VR) 1 EUR = 6,7623 CNY 10 CNY = 1,4788 EUR<br />
Dänemark 1 EUR = 7,4593 DKK 100 DKK = 13,4061 EUR<br />
Großbritannien 1 EUR = 0,72358 GBP 1 GBP = 1,3820 EUR<br />
Hongkong 1 EUR = 8,4081 HKD 100 HKD = 11,8933 EUR<br />
Indien 1 EUR = 67,7387 INR 100 INR = 1,4763 EUR<br />
Indonesien 1 EUR = 14152,16 IDR 10000 IDR = 0,7066 EUR<br />
Israel 1 EUR = 4,3325 ILS 10 ILS = 2,3081 EUR<br />
Japan 1 EUR = 130,41 JPY 100 JPY = 0,7668 EUR<br />
Kanada 1 EUR = 1,3661 CAD 1 CAD = 0,7320 EUR<br />
Korea, Republik 1 EUR = 1205,92 KRW 1000 KRW = 0,8292 EUR<br />
Kroatien 1 EUR = 7,6467 HRK 10 HRK = 1,3078 EUR<br />
Malaysia 1 EUR = 3,9889 MYR 1 MYR = 0,2507 EUR<br />
Mexiko 1 EUR = 16,4941 MXN 1 MXN = 0,0606 EUR<br />
Neuseeland 1 EUR = 1,4506 NZD 1 NZD = 0,6894 EUR<br />
Norwegen 1 EUR = 8,6434 NOK 100 NOK = 11,5695 EUR<br />
Philippinen 1 EUR = 48,227 PHP 100 PHP = 2,0735 EUR<br />
Polen 1 EUR = 4,1259 PLN 100 PLN = 24,2371 EUR<br />
Rumänien 1 EUR = 4,4339 RON 1 RON = 0,2255 EUR<br />
Russland 1 EUR = 65,1401 RUB 100 RUB = 1,5352 EUR<br />
Schweden 1 EUR = 9,2449 SEK 100 SEK = 10,8168 EUR<br />
Schweiz 1 EUR = 1,0608 CHF 100 CHF = 94,2685 EUR<br />
Singapur 1 EUR = 1,4913 SGD 100 SGD = 67,0556 EUR<br />
Südafrika 1 EUR = 13,0756 ZAR 100 ZAR = 7,6478 EUR<br />
Thailand 1 EUR = 35,355 THB 100 THB = 2,8285 EUR<br />
Tschechien 1 EUR = 27,379 CZK 100 CZK = 3,6524 EUR<br />
Türkei 1 EUR = 2,8077 TRY 1 TRY = 0,3562 EUR<br />
Ungarn 1 EUR = 303,45 HUF 1000 HUF = 3,2954 EUR<br />
USA 1 EUR = 1,0838 USD 1 USD = 0,9227 EUR<br />
Wirtschaft in Zahlen<br />
Verbraucherpreisindex für Deutschland 2015<br />
Basisjahr 2010 = 100<br />
2015 2014<br />
Veränderung gegenüber<br />
dem Vorjahr in Prozent<br />
Januar 105,5 105,9 - 0,4<br />
Februar 106,5 106,4 + 0,1<br />
März 107,0 106,7 + 0,3<br />
Verbraucherpreisindex für NRW 2015<br />
Basisjahr 2010 = 100<br />
2015 2014<br />
Veränderung gegenüber<br />
dem Vorjahr in Prozent<br />
Januar 105,9 106,3 - 0,4<br />
Februar 106,8 106,8 +/- 0<br />
März 107,3 107,1 + 0,2<br />
Seit dem Monat Januar 2013 wird der Verbraucherpreisindex nur noch auf<br />
der Grundlage des bundeseinheitlichen gültigen amtlichen Warenkorbs des<br />
neuen Basisjahres 2010 berechnet. In der Statistik der Verbraucherpreise<br />
wird damit dem im Zeitablauf sich ändernden Konsumverhalten der privaten<br />
Haushalte Rechnung getragen. Ein unmittelbarer Vergleich mit den bis<br />
Dezember 2012 auf alter Basis (2005 = 100) veröffentlichten Ergebnissen<br />
ist nicht möglich. Das Statistische Bundesamt informiert im Internet (www.<br />
destatis.de) über den Preisindex zum aktuellen Basisjahr. Weitere Auskünfte<br />
sind außerdem über die Service-Nummer (06 11) 75 47 77 oder über E-Mail<br />
an verbraucherpreisindex@destatis.de erhältlich.<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
Industrie- und Handelskammer Mittleres Ruhrgebiet<br />
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monatlich, Doppelausgabe Juli/August<br />
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14.826/1. Quartal 2015<br />
Anzeigenpreisliste Nr. 36, gültig ab 1. Januar 2015<br />
„Wirtschaft im Revier“ ist das offizielle Organ der<br />
IHK Mittleres Ruhrgebiet. Der Bezug der<br />
IHK-Zeitschrift erfolgt im Rahmen der vom Gesetzgeber<br />
geregelten Beitragspflicht als Mitglied der IHK.<br />
Für andere Bezieher beträgt der Bezugspreis im<br />
Jahresabonnement 24,50 Euro inklusive gesetzlicher<br />
Mehrwertsteuer. Mit Namen gezeichnete<br />
Beiträge geben nicht unbedingt die Auffassung der<br />
IHK Mittleres Ruhrgebiet wieder. Nachdruck, auch auszugsweise,<br />
nur mit Quellenangabe und Genehmigung<br />
des Herausgebers. Für den Nachdruck signierter Beiträge<br />
ist die Genehmigung des Verfassers erforderlich.<br />
ISSN 0724-4142<br />
48
Wirtschaft im Revier 05 | 2015<br />
Recht & Steuern<br />
Unterhaltspflicht und Betriebszugehörigkeit<br />
bei Sozialauswahl<br />
Gewichtet ein Arbeitgeber im<br />
Rahmen der Sozialauswahl bei einer<br />
Änderungskündigung eine längere<br />
Betriebszugehörigkeit deutlich höher<br />
als mehrere Unterhaltspflichten,<br />
bestehen Zweifel an der ausreichenden<br />
Berücksichtigung der vom Kündigungsschutzgesetz<br />
vorgeschriebenen<br />
sozialen Gesichtspunkte. Das hat das<br />
Bundesarbeitsgericht im Fall eines<br />
Arbeitnehmers in einem Unternehmen<br />
für den Vertrieb interaktiver<br />
Unterhaltungssoftware entschieden.<br />
Im Rahmen einer betriebsbedingten<br />
Änderungskündigung erhielt ein<br />
Arbeitnehmer mit unterhaltspflichtiger<br />
Ehefrau und zwei Kindern eine<br />
Änderungskündigung mit Reduzierung<br />
der Wochenarbeitszeit von 38,75 auf<br />
zehn Stunden mit Gehaltsanpassung.<br />
Eine vergleichbare ledige, kinderlose<br />
Arbeitnehmerin wurde aufgrund drei<br />
Jahren längerer Betriebszugehörigkeit<br />
begünstigt. In seiner Begründung<br />
weist das Gericht darauf hin, dass eine<br />
Änderungskündigung sozial ungerechtfertigt<br />
sei, wenn bei der Auswahl<br />
die Dauer der Betriebszugehörigkeit,<br />
das Lebensalter, Unterhaltsverpflichtungen<br />
und Schwerbehinderungen<br />
nicht ausreichend berücksichtigt<br />
seien. Dem Arbeitgeber komme ein<br />
Wertungsspielraum zu. Dieser sei<br />
vorliegend überschritten. Bei einem<br />
Altersunterschied von eineinhalb<br />
Jahren und einer lediglich drei Jahre<br />
längeren Betriebszugehörigkeit liege<br />
eine annähernde Gleichrangigkeit<br />
dieser Kriterien vor, sodass der erhebliche<br />
Unterschied bei den Unterhaltspflichten<br />
stärker zu berücksichtigen<br />
gewesen wäre.<br />
(Urteil des Bundesarbeitsgerichts –<br />
BAG – vom 29. Januar 2015;<br />
Az.: 2 AZR 164/14)<br />
Praxistipp: Arbeitgeber müssen im<br />
Rahmen der Sozialauswahl die vier<br />
gesetzlich vorgegebenen Auswahlkriterien<br />
(Dauer der Betriebszugehörigkeit,<br />
Lebensalter, Unterhaltsverpflichtungen<br />
und Schwerbehinderungen)<br />
ausreichend berücksichtigen und dabei<br />
abwägen. Es besteht ein Wertungsspielraum.<br />
Dabei fällt ein Kriterium<br />
relativ umso stärker ins Gewicht, je<br />
größer dabei der Unterschied zwischen<br />
vergleichbaren Mitarbeitern ausfällt.<br />
Die Mittelstandsberater<br />
Wir beraten und prüfen mittelständische Unternehmen.<br />
Zu unserem Leistungsspektrum gehört u.a.:<br />
■ Freiwillige und gesetzliche<br />
Jahres abschluss prüfungen für<br />
alle Rechts formen<br />
■ Unternehmensbewertungen<br />
■ Prüfung von Sanierungskonzepten<br />
Holger Schmidt | Diplom- Betriebswirt,<br />
vereidigter Buchprüfer, Steuerberater<br />
■ Prüfen von Betrieben der<br />
öffentlichen Hand<br />
■ Prüfen <strong>nach</strong> Makler- und<br />
Bauträgerverordnung<br />
■ Due Diligence Prüfungen<br />
■ Betriebswirtschaftliche Beratung<br />
Dirk Reiser | Diplom-Betriebswirt,<br />
Wirtschaftsprüfer, Steuerberater<br />
ReiserSchmidt | Westfalen-Treuhand GmbH | Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Westfalenstr. 118 (im Centrovital) | 58453 Witten | Fon + 49 (0) 23 02/9 30 00-0<br />
Fax + 49 (0) 23 02/9 30 00-39 | www.reiserschmidt.de<br />
Grenze für <strong>nach</strong>vertragliches<br />
Wettbewerbsverbot<br />
Vereinbart ein Arbeitgeber mit<br />
einem Vertragspartner ein <strong>nach</strong>vertragliches<br />
Wettbewerbsverbot, darf<br />
dabei aufgrund der grundgesetzlich<br />
geschützten Berufsausübungsfreiheit<br />
das notwendige Maß nicht überschritten<br />
werden. Die Grenze beträgt<br />
in der Regel zwei Jahre. Das hat<br />
der Bundesgerichtshof im Fall einer<br />
Gesellschaft entschieden, die Arbeitnehmerüberlassung<br />
betrieb und deren<br />
Gesellschafter sich bei der Trennung<br />
auf ein Wettbewerbsverbot von fünf<br />
Jahren geeinigt hatten. Nachdem der<br />
ausgeschiedene Gesellschafter gegen<br />
das Verbot verstoßen hatte, forderte<br />
der Vertragspartner eine Vertragsstrafe<br />
in Höhe von 101.000 Euro. In seiner<br />
Begründung weist das Gericht darauf<br />
hin, dass <strong>nach</strong>vertragliche Wettbewerbsverbote<br />
mit Rücksicht auf die<br />
grundgesetzliche Berufsausübungsfreiheit<br />
nur gerechtfertigt seien, wenn<br />
sie notwendig seien, um einen Vertragspartner<br />
vor der illoyalen Verwertung<br />
seiner Arbeitserfolge durch den<br />
Vertragspartner zu schützen. Daher<br />
dürfe sie räumlich, gegenständlich und<br />
zeitlich das notwendige Maß nicht<br />
überschreiten. Dafür seien zwei Jahre<br />
regelmäßig ausreichend. Das vorliegend<br />
vereinbarte Wettbewerbsverbot<br />
von fünf Jahren sei daher nichtig.<br />
(Urteil des Bundesgerichtshofs<br />
– BGH – vom 20. Januar 2015;<br />
Az.: II ZR 369/13)<br />
Praxistipp: Wettbewerbsverbote<br />
unterliegen Beschränkungen, die sich<br />
aus der grundgesetzlich geschützten<br />
Berufsausübungsfreiheit ergeben.<br />
Der Schutz soll nur so lange gelten<br />
können, wie die Beziehungen zu den<br />
ehemaligen Kunden fortdauern. Dafür<br />
sieht die Rechtsprechung zwei Jahre<br />
regelmäßig als Grenze an. Abweichungen<br />
<strong>nach</strong> oben sind zwar nicht ausgeschlossen,<br />
müssen aber gesondert<br />
begründet werden.<br />
Berücksichtigung der Unterhaltspflicht<br />
bei Sozialauswahl<br />
Hat ein Arbeitgeber Kenntnis davon,<br />
dass ein Arbeitnehmer gegenüber zwei<br />
Kindern unterhaltspflichtig ist, kann<br />
er sich bei der Sozialauswahl nicht<br />
darauf berufen, dass auf der Lohnsteuerkarte<br />
des Arbeitnehmers nur ein<br />
Kind vermerkt ist. Das hat das Landesarbeitsgericht<br />
Rheinland-Pfalz im Fall<br />
eines Montageschlossers entschieden,<br />
dessen Arbeitgeber infolge von<br />
Auftragsrückgängen betriebsbedingte<br />
Kündigungen aussprach. Ein mit dem<br />
Betriebsrat vereinbarter Sozialplan sah<br />
Kündigungen <strong>nach</strong> einem Punkteschema<br />
vor. Der Arbeitgeber kündigte dem<br />
Montageschlosser und berücksichtigte<br />
bei ihm lediglich ein minderjähriges<br />
Kind, wobei er sich auf die Angabe auf<br />
der Lohnsteuerkarte bezog. In seiner<br />
Begründung weist das Gericht darauf<br />
hin, dass sich die für die Sozialauswahl<br />
entscheidenden familienrechtlichen<br />
Unterhaltspflichten nicht zuverlässig<br />
der Lohnsteuerkarte entnehmen<br />
ließen. Maßgeblich seien für die<br />
Sozialauswahl (vgl. Paragraf 1 Abs. 3<br />
Satz 1 KSchG) die tatsächlichen Unterhaltspflichten.<br />
Vorliegend habe der<br />
Arbeitgeber aufgrund der Tatsache,<br />
dass der Arbeitnehmer zwei Elternzeiten<br />
beantragt habe, Anlass zu der<br />
Annahme gehabt, dass die Angabe auf<br />
der Lohnsteuerkarte unzutreffend sei.<br />
Da der Arbeitnehmer unter Berücksichtigung<br />
der zusätzlichen Punkte<br />
nicht zur Kündigung angestanden<br />
habe, sei die Kündigung unwirksam.<br />
(Urteil des Landesarbeitsgerichts –<br />
LAG – Rheinland-Pfalz vom 29. Januar<br />
2015; Az.: 5 Sa 390/14)<br />
49
Infos für die Praxis<br />
Recht & Steuern<br />
Lohnzuschlag bei Dauer<strong>nach</strong>tschicht<br />
Ist ein Arbeitnehmer dauerhaft als<br />
Lkw-Fahrer in Nachtschicht tätig,<br />
hat er einen Anspruch auf einen<br />
angemessenen Zuschlag für das ihm<br />
zustehende Bruttoarbeitsentgelt.<br />
Angemessen ist dafür ein Zuschlag<br />
in Höhe von 30 Prozent. Das hat das<br />
Landesarbeitsgericht Düsseldorf im<br />
Fall eines bei einem Paketzustelldienst<br />
im Nachtdienst tätigen Lkw-Fahrers<br />
entschieden. In seiner Begründung<br />
weist das Gericht darauf hin, dass<br />
Nachtarbeitnehmer Anspruch auf für<br />
die während der Nachtzeit geleisteten<br />
Arbeitsstunden haben. Dafür stünden<br />
ihnen eine angemessene Zahl bezahlter<br />
freier Tage oder ein angemessener<br />
Entgeltzuschlag zu. Der Gesetzgeber<br />
habe Nachtarbeiten wegen ihrer<br />
Belastung für die betroffenen Arbeitsnehmer<br />
spürbar verteuern wollen,<br />
um sie möglichst zu vermeiden. Die<br />
Angemessenheit hänge von den Umständen<br />
des Einzelfalls ab. Regelmäßig<br />
könne von 25 Prozent ausgegangen<br />
werden, wobei Bereitschaftszeiten<br />
oder Entspannungszeiten mindernd,<br />
Dauer<strong>nach</strong>tschichten erhöhend zu<br />
berücksichtigen seien. Vorliegend sei<br />
aufgrund des dauerhaften Nachteinsatzes<br />
ein Bruttolohnzuschlag von<br />
30 Prozent angemessen.<br />
(Urteil des Landesarbeitsgerichts<br />
– LAG – Düsseldorf vom<br />
19. November 2014; Az.: 7 Sa 645/14)<br />
Begrenzte Rücksichtnahmepflicht<br />
Hat ein Arbeitgeber im Rahmen der<br />
Rücksichtnahmepflicht auch unter<br />
Berücksichtigung der grundrechtlich<br />
geschützten Güter von Ehe und<br />
Familie Belange von Arbeitnehmern<br />
zu beachten, lässt sich daraus kein<br />
Anspruch auf Einrichtung eines<br />
befristeten Halbtagsarbeitsplatzes an<br />
einem anderen Arbeitsort oder eines<br />
Home-Office-Platzes ableiten. Das hat<br />
das Landesarbeitsgericht Rheinland-<br />
Pfalz im Fall einer Sachbearbeiterin<br />
bei einem Versicherungskonzern<br />
entschieden. Die Arbeitnehmerin<br />
hatte <strong>nach</strong> dreijähriger Elternzeit eine<br />
Reduzierung ihrer Arbeitszeit und<br />
einen Arbeitsplatz an ihrem Wohnort<br />
verlangt mit der Begründung, ihr Sohn<br />
sei aufgrund besonderer Betreuungsbedürftigkeit<br />
für einen ganztägigen<br />
Kindergartenbesuch ungeeignet. In<br />
seiner Begründung weist das Gericht<br />
darauf hin, dass es zwar eine arbeitsvertragliche<br />
Rücksichtnahmepflicht<br />
des Arbeitgebers gebe. Dem stehe aber<br />
das Recht des Arbeitgebers gegenüber,<br />
bei der Gestaltung des Unternehmens<br />
festzulegen, an welchem Standort<br />
welche arbeitstechnischen Ziele verfolgt<br />
werden. Dem widerspräche die<br />
Einrichtung eines Arbeitsplatzes am<br />
Wohnort der Arbeitnehmerin oder ein<br />
Home-Office-Arbeitsplatz.<br />
(Urteil des Landesarbeitsgerichts<br />
– LAG – Rheinland-Pfalz vom<br />
18. Dezember 2014; Az.: 5 Sa 378/14)<br />
Krankheitsbedingte Kündigung bei<br />
ungewisser Genesung<br />
Kündigt ein Arbeitgeber einer<br />
langjährig beschäftigten Mitarbeiterin<br />
in einem Kleinbetrieb mit fünf<br />
Arbeitnehmern <strong>nach</strong> einer längeren<br />
Krankheitsdauer ohne absehbaren<br />
Zeitpunkt der Genesung fristgerecht,<br />
ist diese Kündigung nicht treuwidrig.<br />
Das hat das Landesarbeitsgericht<br />
Schleswig-Holstein im Fall einer Reno-<br />
Fachangestellten in einer Rechtsanwalts-<br />
und Notariatskanzlei entschieden.<br />
Sie war 2,5 Monate krank und<br />
konnte auf Nachfrage keine Angaben<br />
zu einer möglichen Genesung machen.<br />
Da eine befristete Ersatzeinstellung<br />
auf dem Arbeitsmarkt nicht möglich<br />
war und die Arbeitskraft dringend benötigt<br />
wurde, kündigte der Arbeitgeber<br />
fristgemäß. In seiner Begründung<br />
weist das Gericht darauf hin, dass ein<br />
Kleinunternehmer bei der Kündigung<br />
einer langjährigen Mitarbeiterin den<br />
Grundsatz von Treu und Glauben<br />
berücksichtigen müsse. Es müsse ein<br />
einleuchtender Kündigungsgrund vorliegen.<br />
Das sei vorliegend der Fall. Und<br />
der Arbeitgeber habe die dringend<br />
benötigte Arbeitskraft nicht durch<br />
eine befristete Ersatzeinstellung vom<br />
Arbeitsmarkt ersetzen können. Auch<br />
angesichts einer langen Beschäftigung<br />
der Mitarbeiterin von 19 Jahren falle<br />
die Interessenabwägung zugunsten<br />
des Betriebs aus. Die Kündigung sei<br />
wirksam.<br />
(Urteil des Landesarbeitsgerichts<br />
– LAG – Schleswig-Holstein<br />
vom 14. Oktober 2014;<br />
Az.: 1 Sa 151/14)<br />
Praxistipp: Kündigungen in Kleinunternehmen<br />
(mit regelmäßig nicht mehr<br />
als zehn Arbeitnehmern) unterliegen<br />
nicht der dreistufigen Prüfung <strong>nach</strong><br />
den Grundsätzen der sozialen Rechtfertigung<br />
bei einer Kündigung wegen<br />
Krankheit <strong>nach</strong> dem Kündigungsschutzgesetz<br />
(vgl. Paragraf 1 Abs. 2<br />
KSchG). Grenze ist hier der Grundsatz<br />
von Treu und Glauben. Dabei ist ausreichend,<br />
wenn es für die Kündigung<br />
einen „irgendwie einleuchtenden“<br />
Grund gibt.<br />
Kündigung <strong>nach</strong> falschen Angaben<br />
zu rechtfertigen<br />
Macht ein Arbeitnehmer in einem<br />
Arbeitsrechtsstreit bei einer eidesstattlichen<br />
Versicherung falsche Angaben,<br />
kann das grundsätzlich eine ordentliche<br />
oder außerordentliche Kündigung<br />
rechtfertigen. Das setzt aber voraus,<br />
dass falsche Tatsachen aufgestellt<br />
wurden und nicht nur Wertungen.<br />
Das hat das Bundesarbeitsgericht im<br />
Fall Teamleiterin für Direktvertrieb bei<br />
einem Unternehmen für Medizinprodukte<br />
entschieden. Der Arbeitgeber<br />
hatte <strong>nach</strong> einer Erkrankung der Mitarbeiterin<br />
in einem Personalgespräch<br />
informiert, dass ihre Weisungsbefugnis<br />
beendet sei und ihr ein Einzelbüro<br />
zugewiesen. In einem einstweiligen<br />
Verfügungsverfahren beantragte die<br />
Arbeitnehmerin die Wiedereinsetzung<br />
in ihre Teamleiterfunktion und gab<br />
dazu eine eidesstattliche Versicherung<br />
ab. Der Arbeitgeber nahm das zum<br />
Anlass für eine ordentliche Kündigung<br />
und machte geltend, die Mitarbeiterin<br />
habe eine falsche eidesstattliche Versicherung<br />
abgegeben. In seiner Begrün-<br />
dung weist das Gericht darauf hin,<br />
dass eine falsche eidesstattliche Versicherung<br />
in einem Rechtsstreit mit dem<br />
Arbeitgeber Anlass für eine Kündigung<br />
sein könne. Eine falsche Tatsachenbehauptung<br />
sei auch nicht durch das<br />
Recht auf Meinungsfreiheit geschützt.<br />
Anders sei es aber bei Äußerungen,<br />
die ein Werturteil beinhalten oder<br />
die eine Mischung von Tatsachen und<br />
Meinungen bilden, wenn sie von der<br />
Meinungsäußerung geprägt seien.<br />
Vorliegend seien die Äußerungen<br />
keine reinen Tatsachenfeststellungen,<br />
sondern enthielten auch Wertungen.<br />
Vorwerfbar sei allenfalls, dass die<br />
eidesstattliche Versicherung nicht<br />
vorsichtig genug formuliert sei und<br />
teilweise leichtfertig falsche Angaben<br />
enthalte. Insofern sei die Kündigung<br />
unverhältnismäßig, da eine vorherige<br />
Abmahnung unterblieben sei.<br />
(Urteil des Bundesarbeitsgerichts<br />
– BAG – vom 31. Juli 2014;<br />
Az.: 2 AZR 434/13)<br />
50
Wirtschaft im Revier 05 | 2015<br />
© Heino Patschull – Fotolia.com<br />
Börsen<br />
Existenzgründung<br />
Angebote<br />
BO 181213<br />
Die Betriebsstätte befindet sich in<br />
NRW (Ruhrgebiet). Das Fertigungsunternehmen<br />
konstruiert, produziert<br />
und liefert Fördereinrichtungen und<br />
-maschinen <strong>nach</strong> Kundenvorgabe und<br />
hat sich spezialisiert auf: verschiedene<br />
Förder- und Filtersysteme, Entsorgung<br />
von Metallspänen, Schrottteilen,<br />
Stanzteilabfällen und Stanzteilplatinen.<br />
BO 183713<br />
Führender Online-Anbieter von regionalen<br />
Freizeitangeboten sucht eine/n<br />
Beteiligung/Nachfolger. Neben einem<br />
umfangreichen Kundenstamm verfügt<br />
das Unternehmen über zahlreiche<br />
langjährige Kooperationspartner. Entsprechend<br />
gute Suchmaschinen-Rankings<br />
und Kundenbewertungen liegen<br />
vor. Bekannt aus regionalen Film-,<br />
Funk- und Printmedien. Die Plattform<br />
verfügt über eine Shopfunktion und<br />
umfangreiche Admintools. Das Unternehmen<br />
wird in der Rechtsform einer<br />
GmbH betrieben. Eine angemessene<br />
Einarbeitung ist gewährleistet.<br />
BO 184114<br />
Fachgeschäft (Lotto, Tabak, Zeitschriften<br />
und mehr), circa 34 Quadratmeter<br />
und Lager, zentrale Lage, 95 Prozent<br />
Stammkundschaft, lieferantenfrei, aus<br />
Altersgründen zu vermieten oder zu<br />
verkaufen.<br />
BO 184314<br />
Mittelgroßer Elektroinstallationsbetrieb<br />
im mittleren Ruhrgebiet<br />
(einschließlich Handel), sieben<br />
Mitarbeiter, zusätzliche Schwerpunkte<br />
im Bereich Mess- und Regeltechnik,<br />
Industrieanlagenbau sowie Neu- und<br />
Altbauinstallation sucht Nachfolger.<br />
Zusätzlich verfügt das Unternehmen<br />
über eine Lampenausstellung mit<br />
Designerleuchten.<br />
BO 185014<br />
Gut eingeführtes Süßwarengeschäft<br />
mit langjährigen Stammkunden, über<br />
50 Jahre vor Ort, in einer Stadt mit<br />
100.000 Einwohnern, zentrale Lage<br />
in der Fußgängerzone, möchte den<br />
Betrieb aus Altersgründen an einen<br />
jungen, kreativen Kaufmann oder eine<br />
Kauffrau übergeben. Die Hinzunahme<br />
eines Ausschanks von Kaffee, heißen<br />
Schokoladenspezialitäten o. ä. ist<br />
platzmäßig möglich. Eigenkapital:<br />
25.000 Euro.<br />
BO 185114<br />
Online-Shop für Sportartikel, Outdoorartikel<br />
und Textilwaren zu verkaufen.<br />
Die Vermarktung der Produkte erfolgt<br />
über eine eigene Webseite und Amazon<br />
mit professionellem Shop-System.<br />
Bild- und Marketingtexte können<br />
komplett übernommen werden. Das<br />
Text- und Bildmaterial wird von den<br />
Herstellern kostenfrei zur Verfügung<br />
gestellt. Der Online-Shop verfügt über<br />
folgende technische Anbindungen:<br />
Sofortüberweisung, Paypal, Billpay<br />
(Kauf auf Rechnung), DHL, google,<br />
eBay, idealo.de, günstiger.de.<br />
Ein eingeschlossenes, teilautomatisiertes<br />
Warenwirtschaftssystem<br />
verwaltet ausschließlich Kunden,<br />
Aufträge, Rechnungen, Produkt-<br />
Versand inklusive E-Mail Anbindung<br />
für Kundenkontakt und Dropshipping.<br />
Aktueller Warenbestand wird übergeben.<br />
Kundenstamm: 80 Prozent aus<br />
Deutschland, Rest international, vor<br />
allem Schweiz und Australien.<br />
BO 185214<br />
Seit sechs Jahren gut geführtes<br />
Schreibwarengeschäft mit Schulbedarf,<br />
Buchhandlung, Bogestra-Ticket-<br />
Shop, DPD-Paket-Shop sowie Reinigungsannahme<br />
und Verkauf von Wolle<br />
aus privaten Gründen zu verkaufen.<br />
Feste Stammkundschaft. Preis VS.<br />
BO 185314<br />
Immobiliengesellschaft und Architekturbüro<br />
zu verkaufen. Die GmbH<br />
ist eine bekannte Projektentwicklungsgesellschaft<br />
mit einem seit über<br />
15 Jahren eingeführten Namen. Die<br />
angeschlossene Bauunternehmung<br />
kann/soll ebenfalls mit übernommen<br />
werden.<br />
51
Infos für die Praxis<br />
BO 185614<br />
Nachfolger für Babyfachgeschäft<br />
(Einzelhandel) gesucht. Das Geschäft<br />
besteht seit 28 Jahren in A-Lage der<br />
Fußgängerzone. Es bestehen verschiedene<br />
Kooperationen, unter anderem<br />
mit dem Jugendamt. Verschiedene<br />
Teilnahmen an Projekten wurden aufgebaut<br />
und sind äußerst vielversprechend.<br />
Das Geschäft ist zu günstigen<br />
Konditionen angemietet und hat eine<br />
Gesamtfläche von 220 Quadratmetern,<br />
wobei 140 Quadratmeter als Verkaufsfläche<br />
genutzt werden. Das Sortiment<br />
erstreckt sich von Kinderwagen und<br />
Autositzen (ausgewählte Hersteller)<br />
bis hin zu Spielzeug und Textilien. Auf<br />
Wunsch unterstützte ich Sie in der<br />
ersten Zeit.<br />
BO 185714<br />
Alteingesessene Szenegastronomie<br />
in Top-Lage aus Altersgründen zu<br />
veräußern.<br />
BO 185914<br />
Lottoannahmestelle mit Reisebüro aus<br />
Altersgründen zu verkaufen. Einrichtung<br />
komplett im Kaufpreis enthalten.<br />
Keine Warenbestandsübernahme.<br />
VB 30.000 Euro, Kapital<strong>nach</strong>weis<br />
erforderlich.<br />
BO 186114<br />
Seit über 40 Jahren eingeführtes<br />
Ladengeschäft in exponierter Lage<br />
im Bereich Geschenkartikel, Uhren,<br />
Lederwaren, Bekleidung, Lampen sowie<br />
Outdoor-Artikel kurzfristig wegen<br />
Erkrankung abzugeben.<br />
BO 186214<br />
Kosmetik- und Nagelinstitut sucht<br />
Nachfolgerin. Durch Ihre Adern fließen<br />
Wirkstoffe? Sie denken und leben<br />
Kosmetik und Schönheit? Sie wollen<br />
Erfolg? Setzen Sie sich ins gemachte<br />
Nest. Witten und Umgebung.<br />
BO 186714<br />
Gardinenfachgeschäft mit Gardinenneuanfertigung,<br />
-dekoration und -reinigung<br />
zu verkaufen. Darüber hinaus<br />
werden im Sortiment Geschenkartikel<br />
und Tischdecken geführt.<br />
BO 186814<br />
Teile eines alteingesessenen Personenbeförderungsunternehmens<br />
im<br />
mittleren Ruhrgebiet aus Altersgrün-<br />
den abzugeben. Neben mehreren Taxikonzessionen<br />
steht ein umfangreicher<br />
Fuhrpark von Mietfahrzeugen sowie<br />
Krankentransport- und Rollstuhlwagen<br />
zur Veräußerung. Zur Übernahme des<br />
Unternehmens sind die finanzielle<br />
Leistungsfähigkeit, die persönliche<br />
Zuverlässigkeit und die fachliche<br />
Eignung notwendig.<br />
BO 186914<br />
Alteingesessenes Reisebüro (10 Jahre)<br />
im mittleren Ruhrgebiet, in unmittelbarer<br />
Nähe zur Haupteinkaufsstraße,<br />
aus Altersgründen an eine Einzelperson<br />
oder als Filialbetrieb abzugeben.<br />
Das Unternehmen arbeitet mit<br />
allen Reiseveranstaltern der Branche<br />
zusammen.<br />
BO 187115<br />
Restaurant/Gastronomie im EN-<br />
Kreis (Stadt Hattingen) mit großer<br />
Außenterrasse sucht Nachfolger mit<br />
Ideen und Elan. Das Restaurant liegt<br />
zwischen Bochum (Kemnader Stausee)<br />
und Essen (Baldeneysee) in unmittelbarer<br />
Nähe zum Ruhrtalradweg (circa<br />
100 Meter), stadtnah, vier Kilometer<br />
zwischen Wald und Wasser. Gastronomische<br />
Erfahrungen sind vorteilhaft.<br />
Ich biete ein Geschäftshaus<br />
(inklusive Wohnung) mit Gastraum<br />
(40 Plätze), abgetrenntem Saal<br />
(80 Plätze) und großem neu angelegtem<br />
Biergarten; ausreichend Parkplätze<br />
sind vorhanden. Die Gastronomie<br />
ist brauerei- und vertragsfrei, guter<br />
Umsatz durch Feiern, Stammgäste und<br />
zahlreiche Laufkundschaft, steigende<br />
Anzahl durch Tourismus und viele sich<br />
wiederholende Events. Ferienwohnungen<br />
sind geplant. Einarbeitungsphase<br />
erwünscht. Übernahme Inventar, Haus<br />
und Grundstück (2.000 Quadratmeter)<br />
zum Kauf oder zur Pacht, Rentenbasis<br />
möglich. Nach 25 Jahren möchte<br />
ich in Zukunft etwas kürzer treten,<br />
der Zeitraum der Übergabe ist <strong>nach</strong><br />
Absprache vereinbar.<br />
BO 187215<br />
Suche aus privaten Gründen einen<br />
Nachfolger für ein seit 2007 gut laufendes<br />
Computer-Fachhandelsgeschäft<br />
in zentraler Lage in der Herner Innenstadt.<br />
Sie übernehmen einen großen<br />
privaten/gewerblichen Kundenstamm.<br />
Das Ladengeschäft liegt an einer stark<br />
frequentierten Hauptstraße, in einem<br />
Einkaufsgebiet. In Anbetracht der Lage<br />
ist die Miete sehr günstig. Das Gebäude<br />
verfügt über ein Parkhaus, in dem<br />
die Kunden kostenlos parken können.<br />
Vor dem Ladenlokal sind Parkbuchten<br />
zum Be- und Entladen. Das Tätigkeitsfeld<br />
umfasst den Vertrieb von<br />
Hardware mit ausführlicher Beratung,<br />
Reparaturen von PCs, Notebooks,<br />
Smartphones und Tablets. Wir sind<br />
auch vor Ort bei Kunden tätig. Kaufpreisvorstellung:<br />
VB 35.000 Euro inklusive Warenbestand,<br />
Inventar, Technik und Computer.<br />
Auf Wunsch wäre auch eine ausgiebige<br />
Übergabe und Einarbeitungsphase<br />
möglich.<br />
BO 187315<br />
Etabliertes Reisebüro aus Altersgründen<br />
zu verkaufen. Über 20 Jahre am<br />
Ort, Innenstadt, Nähe Fußgängerzone,<br />
gutes Kundenklientel, alle wichtigen<br />
Agenturen.<br />
BO 187415<br />
Lotto-Toto-Fachgeschäft ab sofort zu<br />
verkaufen. Umsatz Warensortiment:<br />
circa 360.000 Euro, Umsatz Lotto:<br />
circa 285.000 Euro jährlich. Das Objekt<br />
liegt in einem kleinen Einkaufszentrum<br />
mit sehr guter Infrastruktur.<br />
Verkaufspreis: VB 29.500 Euro.<br />
BO 187515<br />
Ein seit Jahrzehnten etablierter Spezialanbieter<br />
der Mess- und Regeltechnik<br />
sucht altersbedingt einen Nachfolger.<br />
Wir produzieren Zug-, Druck- und<br />
Differenzdruck-messgeräte für kleine<br />
Messbereiche <strong>nach</strong> einem speziellen,<br />
inzwischen nur noch von uns<br />
verwendeten Messprinzip. Unsere<br />
Kunden kommen aus den Branchen<br />
Pharma, Ofenbau/Kesselbau, Gebäudeautomatisierung<br />
und Biogas. Als<br />
alleiniger Geschäftsführer stehe ich<br />
zur Übergabe des Geschäftsbetriebs<br />
für eine ausreichende Übergangszeit<br />
zur Verfügung. Der Geschäftsbetrieb<br />
muss nicht am Standort Bochum bleiben,<br />
sondern kann beliebig verlagert<br />
werden. Eine Anmietung der bestehenden<br />
Räumlichkeiten über mehrere<br />
Jahre ist möglich. Der Verkauf erfolgt<br />
provisionsfrei.<br />
BO 187615<br />
Bildungsunternehmen mit ausgezeichnetem<br />
Ruf sucht Nachfolger. Das Unternehmen<br />
verfügt über einen großen,<br />
gewachsenen und treuen Kundenstamm<br />
und ein breites und bewährtes<br />
Produktportfolio. Zu den Tätigkeitsfeldern<br />
gehören unter anderem Seminare<br />
für Schüler, Auszubildende, Erzieherinnen,<br />
Studierende usw. Zum Veräußerungsvolumen<br />
zählen sämtliche<br />
Seminarkonzepte sowie umfangreiche<br />
Seminarmaterialien. Auch das Konzept,<br />
die Beobachtungskriterien sowie<br />
eine große Materialsammlung für die<br />
Durchführung von Potenzialanalysen<br />
werden veräußert. Vorhandene<br />
Aufträge aus teilweise langjährigen<br />
Projekten und Kooperationen können<br />
ebenso übernommen werden wie der<br />
Unternehmensname (Markenwirkung!).<br />
Tätigkeitsbereich: Großraum<br />
Ruhrgebiet und Niederrhein.<br />
BO 187715<br />
Bauelemente-Fachbetrieb (Fenster,<br />
Haustüren, Innentüre, Tore) im mittleren<br />
Ruhrgebiet, sehr gute Lage, seit<br />
15 Jahren erfolgreich am Markt tätig,<br />
mit großer Ausstellung, Verkauf und<br />
Montage exklusiver Markenprodukte,<br />
fünf Mitarbeiter, sucht aus Altersgründen<br />
Nachfolger. Einarbeitungsbegleitung<br />
kann erfolgen.<br />
BO 187815<br />
Reifenhandel im Ruhrgebiet, alteingesessen,<br />
aus Altersgründen zu<br />
verkaufen. Großer Kundenstamm<br />
und umfangreiche Einlagerungen<br />
vorhanden.<br />
BO 187915<br />
Außergewöhnliche Confiserie mit<br />
kleinem Café und einer Außenterrasse<br />
in sehr guter Lage einer Ruhrgebiets-<br />
Großstadt aus Krankheitsgründen<br />
an ambitionierte jüngere Nachfolger<br />
abzugeben.<br />
BO 188115<br />
Online-Shop (Markteintritt 2003)<br />
für professionelle Elektrowerkzeuge,<br />
Handwerkzeuge und Gartenwerkzeuge<br />
zu verkaufen. Hierbei handelt es um<br />
einen Magento 1.9 Online-Shop mit<br />
Responsiv Design (100 Prozent mobil<br />
optimiert). Das Sortiment umfasst<br />
unter anderem die Produkte der Marken<br />
Bosch, Makita, Dewalt, Kärcher,<br />
Fein, Dremel etc. Diese sind in einer<br />
übersichtlichen Kategoriestruktur im<br />
modernen Design integriert. Weitere<br />
52
Wirtschaft im Revier 05 | 2015<br />
Produkte und Marken können einfach<br />
hinzugefügt werden. Der Gesamtumsatz<br />
über den Shop betrug im Jahr<br />
2014 circa 250.000 Euro brutto. Telefon-,<br />
Fax- und E-Mail-Bestellungen<br />
sind hierin nicht enthalten. Der Käufer<br />
sollte aus dem Bereich Werkzeuge<br />
oder Online-Handel kommen und<br />
bereits etwas Erfahrung im Online-<br />
Marketing mitbringen. Gut geeignet<br />
für Fachhändler oder Hersteller, die<br />
sich schnell im Markt etablieren<br />
möchten.<br />
BO 188815<br />
Lotto-Fachgeschäft, circa<br />
45 Quadratmeter (Laden und Lager),<br />
gelegen in großem Stadtteil mit<br />
90 Prozent Stammkundschaft, geführt<br />
seit 30 Jahren, aus Altersgründen zu<br />
verkaufen.<br />
Nachfragen<br />
BO 248114<br />
Kaufmann (Handel und Dienstleistung),<br />
langjährige Berufserfahrung,<br />
sucht Unternehmen zur Übernahme<br />
oder tätige Beteiligung.<br />
BO 248314<br />
Immobilien- und Hausverwaltung<br />
aus Bochum sucht zwecks Expansion<br />
Hausverwaltungsfirmen zum Kauf.<br />
Diskretion wird zugesichert. PLZ-<br />
Gebiete 42, 44, 45 und 58 bevorzugt.<br />
BO 248514<br />
Möchte mich <strong>nach</strong> sehr langer Zeit<br />
im Einzelhandel neu orientieren und<br />
suche im Raum Witten/Hattingen ein<br />
Café und/oder Biergarten/Pub zur<br />
kurzfristigen Übernahme.<br />
BO 248715<br />
Kompetenz in der Immobilienverwaltung!<br />
Zur Verwirklichung eines Traums<br />
sucht ein im Ruhrgebiet (Essen, Bochum,<br />
Herne, Gelsenkirchen) bestens<br />
vernetztes, führungserfahrenes und in<br />
der Wohnungseigentumsverwaltung<br />
absolut routiniertes Immobilientalent<br />
ein Verwaltungsunternehmen zur<br />
Übernahme. Die Weiterbeschäftigung<br />
vorhandener Mitarbeiter ist möglich.<br />
BO 248815<br />
Wir möchten wachsen – und suchen<br />
daher ein weiteres Genuss-Fachge-<br />
schäft möglichst mit den Schwerpunkten<br />
Essige/Öle, Confiserie, Weine und<br />
Whisky. Die bevorzugten Städte wären<br />
Dortmund, Bochum, Essen. Neben<br />
gutem Fachwissen steht bei uns die<br />
Freundlichkeit und absolute Kundenorientierung<br />
an erster Stelle. So können<br />
wir versichern, dass IHR vorhandener<br />
Kundenstamm weiterhin erstklassig<br />
bedient wird.<br />
BO 248915<br />
Diplom-Kaufmann mit 20-jähriger<br />
Berufserfahrung als Unternehmer<br />
und Manager in den Bereichen<br />
Medizin, Immobilienmanagement und<br />
-sanierung sowie Automotive und<br />
Restrukturierung sucht Unternehmen<br />
zur Übernahme bzw. Nachfolge. Von<br />
Interesse sind mittelständische Unternehmen<br />
mit einer etablierten Marktstellung<br />
und <strong>nach</strong>haltigen Rentabilität,<br />
bei welchen eine gegebenenfalls<br />
technische und zulassungstechnische<br />
Komponente durch entsprechende<br />
Mitarbeiter im Unternehmen langfristig<br />
abgesichert ist. Umsatz zwischen<br />
2,5 und neun Millionen Euro. Es bestehen<br />
herausragende strategische wie<br />
organisatorische Kompetenzen sowie<br />
eine weit überdurchschnittliche Kundenorientierung,<br />
welche mittels Referenzen<br />
belegbar sind. Das technische<br />
Verständnis ist ausgeprägt. Der Fokus<br />
liegt auf einer mittel- bis langfristigen<br />
Einarbeitung und Übergabe, damit das<br />
Unternehmen im Sinne des Unternehmers<br />
fortgeführt wird und das<br />
Lebenswerk erhalten bleibt. Absolute<br />
Vertraulichkeit wird zugesichert.<br />
Kooperation<br />
BO 29813<br />
Modeeinzelhandel in zentraler Lage<br />
von Hattingen sucht dauerhafte<br />
Kooperation mit Modeherstellern und/<br />
oder Modeeinzelhändlern. Ladenlokal<br />
in Eigentum, barrierefrei, steht eingerichtet<br />
zur Verfügung. Geeignet auch<br />
als Outlet für Aktionsverkäufe.<br />
BO 30013<br />
Selbstständige Buchhalterin sucht<br />
dauerhafte Kooperation mit einem<br />
Steuerberater/Steuerbüro im Raum<br />
Bochum, Herne, Recklinghausen. Biete<br />
langjährige Erfahrung als Finanzbuchhalterin.<br />
BO 30113<br />
Unternehmen aus der Umweltbranche<br />
sucht einen tätigen Teilhaber. Das<br />
Unternehmen besitzt Alleinstellungsmerkmale<br />
durch Patentanmeldungen.<br />
Spätere Übernahme möglich.<br />
BO 30213<br />
Wir suchen Kooperationspartner für<br />
unsere frei werdende Lagerfläche von<br />
1.000 Quadratmetern. Wir übernehmen<br />
für den Partner Lagerung,<br />
Transport und eventuell andere<br />
Dienstleistungen.<br />
BO 30313<br />
Wir sind ein Lieferant für technische<br />
Befestigungssysteme und möchten<br />
Firmen für eine potenzielle Kooperation<br />
oder Akquisition identifizieren.<br />
Unser Fokus liegt auf ähnlich geartete<br />
Unternehmen, idealerweise Lieferanten<br />
oder Großhändler mit einem<br />
entsprechenden Distributionszentrum.<br />
Ein geeignetes Unternehmen sollte<br />
Potenzial für einen Umsatz zwischen<br />
zwei und zehn Millionen Euro haben.<br />
BO 30414<br />
Existenzgründung für Um- und Einsteiger<br />
– auch als zweites Standbein.<br />
Starten Sie mit einem brandneuen<br />
Marketingkonzept in eine erfolgreiche<br />
Zukunft. Absolute Seriosität ist<br />
garantiert.<br />
BO 30514<br />
Seit 1939 bestehender, Metall verarbeitender<br />
Betrieb (15 Mitarbeiter) in<br />
Bochum bietet interessierten Partnerunternehmen<br />
freie Kapazitäten in<br />
folgenden Bereichen an: konv. Drehen,<br />
Bohren und Bohrwerkarbeiten, MAG-<br />
Schweißen und Montage.<br />
BO 30614<br />
Etabliertes Unternehmen aus der IT-<br />
Branche sucht zwecks Expansion einen<br />
dauerhaften Kooperationspartner<br />
aus dem Bereich Systemintegration.<br />
Selbstständige Kundenbetreuung unserer<br />
Klientel aus Wirtschaft, Medizin<br />
und Recht wird angestrebt.<br />
Mit der Existenzgründungsbörse, aus<br />
deren Bundesliste die auszugsweise<br />
veröffentlichten Offerten stammen,<br />
soll Unternehmen die Suche <strong>nach</strong><br />
einem geeigneten Nachfolger oder<br />
tätigen Teilhaber erleichtert werden.<br />
Die Kooperationsbörse, die ebenso wie<br />
die Existenzgründungsbörse im Internet<br />
auf www.bochum.ihk.de unter der<br />
Rubrik „Service von A bis Z“ recherchierbar<br />
ist, richtet sich an Betriebe,<br />
die zur Verbesserung ihrer Leistungsund<br />
Wettbewerbsfähigkeit eine zwischenbetriebliche<br />
Zusammenarbeit<br />
mit in- oder ausländischen Partnern<br />
anstreben. Die aus dem IHK-Bezirk<br />
eingehenden Angebote und Nachfragen<br />
beziehungsweise Kooperationswünsche<br />
werden chiffriert unter der<br />
zutreffenden Rubrik veröffentlicht.<br />
Interessenten für die veröffentlichten<br />
Offerten werden gebeten, sich unter<br />
Angabe der entsprechenden Rubrik<br />
und Chiffre-Nummer schriftlich an<br />
die IHK Mittleres Ruhrgebiet,<br />
Ostring 30–32, 44787 Bochum, zu<br />
wenden, die die Zuschriften an die<br />
Inserenten weiterleitet.<br />
Auskünfte erteilt<br />
Sabine Kupfer<br />
Telefon: (02 34) 91 13-1 43<br />
E-Mail: kupfer@bochum.ihk.de<br />
Bei Inseraten aus IHK-Börsen gelten<br />
die Bedingungen der jeweiligen Börse.<br />
Diese finden sich unter www.nexxtchange.org/pdf/agb.pdf<br />
beziehungsweise<br />
www.ihk-kooperationsboerse.<br />
de/agb im Internet.<br />
53
Infos für die Praxis<br />
© fotodo – Fotolia.com<br />
Handelsregister<br />
In dieser Rubrik werden die Nachrichten<br />
über die Eintragungen von<br />
Firmen in die Handelsregister des<br />
IHK-Bezirks Mittleres Ruhrgebiet<br />
veröffentlicht. Diese Informationen<br />
sind als kurze Hinweise für interessierte<br />
Leser gedacht. Daher werden<br />
lediglich die Handelsregister-Nummer,<br />
der Firmenname, die Anschrift, das<br />
Stammkapital und der Geschäftsführer<br />
bei Kapitalgesellschaften wiedergegeben.<br />
Für weitere Einzelheiten wenden<br />
sich Interessierte bitte entweder an<br />
das Firmenregister der IHK oder an<br />
das zuständige Amtsgericht, Abteilung<br />
Handelsregister. Für diese Mitteilungen<br />
aus dem Handelsregister kann die<br />
IHK Mittleres Ruhrgebiet keine Gewähr<br />
übernehmen.<br />
Erläuterungen:<br />
AG: Amtsgericht<br />
GF: Geschäftsführer/in<br />
PhG: Persönlich haftende/r<br />
Gesellschafter/in<br />
StK: Stammkapital<br />
GK: Grundkapital<br />
Neueintragungen<br />
AG Bochum<br />
18. Februar 2015<br />
B 15343: Jännekes Immobilien Verwaltung<br />
GmbH, Gewerbestraße 15.<br />
StK 25.000,- €.<br />
GF: Dirk Werner Jännekes, Bochum.<br />
4. März 2015<br />
B 15375: B&O Haustechnik GmbH,<br />
Lohrheidestr. 1. StK 100.000,- €.<br />
GF: Stefan Lohwasser, Willich,<br />
Ralf Güdding, Gladbeck.<br />
AG Bochum (für Herne)<br />
2. März 2015<br />
B 101531 (AG Saarbrücken): Kuntz<br />
Soziale Dienste GmbH Zweigniederlassung<br />
Herne, Westring 151.<br />
Veränderungen<br />
AG Bochum<br />
4. Februar 2015<br />
B 14283: büscher kuntscher piorr<br />
(bkp) Team GmbH: Die Gesellschaft<br />
ist aufgelöst. Liquidator:<br />
Dr. Rüdiger Piorr, Köln,<br />
Dr. Dirk Michael Kuntscher, Herten.<br />
4. März 2015<br />
B 10489: GEDIM Aktiengesellschaft:<br />
Formwechsel in GEDIM GmbH,<br />
HRB 15376, StK 50.000,- €.<br />
GF: Dr. Martin Heiko Ludwig,<br />
Gelsenkirchen.<br />
16. März 2015<br />
A 2366: Wilhelm Oschmann: Formwechsel<br />
in Wilhelm Oschmann oHG<br />
A 5973: Malerbetrieb Schumacher<br />
Inh. D. Ohmenzetter und<br />
D. Kruse OHG: Formwechsel in<br />
Malerbetrieb Schumacher<br />
Inh. D. Ohmenzetter e.K.<br />
B 7414: Hesse & Chilinski Bauplanungs<br />
GmbH: Umfirmierung in Hesse<br />
& Chilinski Architekten GmbH<br />
18. März 2015<br />
B 14703: A & C exclusive GmbH: Die<br />
Gesellschaft ist durch Ablehnung des<br />
Insolvenzverfahrens von Amts wegen<br />
aufgelöst.<br />
23. März 2015<br />
B 7664: „Im intermedia gmbh“: Die<br />
Gesellschaft ist durch Eröffnung des<br />
Insolvenzverfahrens aufgelöst.<br />
B 15174: TURKCROWD GmbH: Umfirmierung<br />
in Kalemdo Crowdfunding<br />
GmbH<br />
25. März 2015<br />
B 11548: Cortina GmbH Bochum: Die<br />
Gesellschaft ist durch Ablehnung des<br />
Insolvenzverfahrens von Amts wegen<br />
aufgelöst.<br />
B 14541: S. Böger Heizung Klima Sanitär<br />
GmbH: Umfirmierung in S. Böger<br />
Heizung Elektro Sanitär GmbH<br />
1. April 2015<br />
B 7921: Ev. Kinder- und<br />
Jugendhaus gGmbH: Umfirmierung in<br />
Evangelische Kinder- und<br />
Jugendhaus gGmbH<br />
2. April 2015<br />
B 14697: V.A.T.A.N. Klinik GmbH:<br />
Umfirmierung in V.A.T.A.N. Sünnet<br />
Praxis GmbH<br />
B 12249: Deutsche Annington Regenerative<br />
Energien GmbH: Umfirmierung<br />
in Vonovia Elbe Wohnen GmbH<br />
7. April 2015<br />
B 3611: ESA Vermietungs- und<br />
Verwaltungsgesellschaft mbH: Die<br />
Gesellschaft ist aufgelöst. Liquidator:<br />
Hans-Joachim Henkel, Bochum.<br />
B 13823: Tanzbar GmbH: Die Gesellschaft<br />
ist durch Ablehnung des<br />
Insolvenzverfahrens von Amts wegen<br />
aufgelöst.<br />
B 5866: CaBi Gastronomie GmbH: Die<br />
Gesellschaft ist aufgelöst.<br />
8. April 2015<br />
B 11718: „PATTBERG“ Maschinenbauteile<br />
Verwaltungs GmbH: Die<br />
Gesellschaft ist aufgelöst.<br />
AG Bochum (für Herne)<br />
12. März 2015<br />
B 14548: AB Innenausbau UG (haftungsbeschränkt),<br />
jetzt: AB Innenausbau<br />
GmbH, Erhöhung des Stks auf<br />
25.000,- €.<br />
16. März 2015<br />
B 12820: Spedition Graf GmbH:<br />
Umfirmierung in Th. Graf & Cie. Mein-<br />
Reisering GmbH und Sitzverlegung<br />
<strong>nach</strong> Bochum, Vorm Felde 7.<br />
AG Essen (für Hattingen)<br />
17. März 2015<br />
B 26198: Bozan GmbH, Werksstraße<br />
3-5. StK 75.000,- €. GF: Seref Töre,<br />
Bochum. Sitzverlegung von Bochum,<br />
vorher AG Bochum, HRB 14498.<br />
B 25673: PRIVATKLINIK MOLTKE-<br />
STRAßE UG (haftungsbeschränkt):<br />
Formwechsel in PRIVATKLINIK MOLT-<br />
KESTRAßE GmbH und Erhöhung des<br />
StKs auf 25.000,- €.<br />
25. März 2015<br />
HRB 22522: Hornung Gastro.-<br />
Einrichtungsgesellschaft mbH: Die<br />
Gesellschaft ist aufgelöst. Liquidator:<br />
Herbert Hornung, Hattingen.<br />
17. April 2015<br />
B 15230: Aeromix Misch- und Aufschlagtechnik<br />
GmbH: Erhöhung des<br />
StKs auf 27.000,- €.<br />
54
Wirtschaft im Revier 05 | 2015<br />
Löschungen<br />
AG Bochum<br />
16. März 2015<br />
A 6693: ADOVENU GmbH & Co. KG<br />
17. März 2015<br />
B 10403: Hasenkamp Elektrotechnik<br />
GmbH: wegen Vermögenslosigkeit<br />
gelöscht.<br />
B 11212: BCS GmbH Beschaffung-<br />
Consulting-Service<br />
19. März 2015<br />
B 5696: UFG Gesellschaft für Unterhaltung,<br />
Freizeit, Gastronomie mbH:<br />
wegen Vermögenslosigkeit gelöscht.<br />
B 14498: Bozan GmbH: Sitzverlegung<br />
<strong>nach</strong> Hattingen, jetzt AG Essen,<br />
HRB 26198.<br />
20. März 2015<br />
B 14572: MAZERO Consulting GmbH:<br />
Sitzverlegung <strong>nach</strong> Essen,<br />
jetzt AG Essen, HRB 26205.<br />
27. März 2015<br />
B 13016: KISSbusiness GmbH<br />
B 11370: Lifestyle Import & Export<br />
GmbH: wegen Vermögenslosigkeit<br />
gelöscht.<br />
B 11735: morsbach und tosun gmbh<br />
integrative transportsysteme: wegen<br />
Vermögenslosigkeit gelöscht.<br />
30. März 2015<br />
A 6313: Stephan Schulze Services e. K.<br />
31. März 2015<br />
B 14793: MAR Autovermietung<br />
GmbH: Sitzverlegung <strong>nach</strong><br />
Castrop-Rauxel, jetzt AG Dortmund,<br />
HRB 27273.<br />
A 6512: Go Between Net GmbH &<br />
Co. KG<br />
1. April 2015<br />
A 2423: Ruth Gabriel GmbH & Co. KG<br />
7. April 2015<br />
B 3474: K + H Bau GmbH.: wegen<br />
Vermögenslosigkeit gelöscht.<br />
20. April 2015<br />
B 8864: Drakkar Entertainment<br />
GmbH: Sitzverlegung <strong>nach</strong> Hamburg,<br />
jetzt AG Hamburg, HRB 136157.<br />
AG Essen (für Hattingen)<br />
23. März 2015<br />
B 25345: CMG Classic Motorcycle<br />
GmbH: Sitzverlegung <strong>nach</strong><br />
Düsseldorf, jetzt AG Düsseldorf,<br />
HRB 74480.<br />
B 25469: Oliver Klewin Beteiligung<br />
GmbH: Sitzverlegung <strong>nach</strong> Sankt<br />
Augustin, jetzt AG Siegburg,<br />
HRB 13363.<br />
25. März 2015<br />
B 17399: COMPAGNONS Verwaltungs<br />
GmbH: Sitzverlegung <strong>nach</strong><br />
Münster, jetzt AG Münster HRB 15452.<br />
Insolvenzen<br />
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B 7522: ComputerKomplett ASCAD<br />
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MTC GmbH, AG Nürnberg,<br />
HRB 12462.<br />
B 5941: Heisterkamp Sportstudio Gesellschaft<br />
mit beschränkter Haftung:<br />
wegen Vermögenslosigkeit gelöscht.<br />
24. März 2015<br />
B 13917: MO Bochum UG (haftungsbeschränkt):<br />
wegen Vermögenslosigkeit<br />
gelöscht.<br />
B 14239: CC Capital Consulting UG<br />
(haftungsbeschränkt): wegen Vermögenslosigkeit<br />
gelöscht.<br />
25. März 2015<br />
B 7707: ESN innovo GmbH: Sitzverlegung<br />
<strong>nach</strong> Wörrstadt, jetzt AG Mainz,<br />
HRB 46058.<br />
B 12495: Astral Server UG (haftungsbeschränkt)<br />
B 10943: X-Herford Veranstaltungsgesellschaft<br />
mit beschränkter Haftung:<br />
Sitzverlegung <strong>nach</strong> Herford,<br />
jetzt AG Bad Oeynhausen, HRB 14435.<br />
AG Bochum (für Herne)<br />
16. März 2015<br />
B 9550: Heros GmbH Gesellschaft für<br />
Rohrleitungs- und Stahlbau<br />
7. April 2015<br />
HRB 11192: HAM 3 GmbH: Sitzverlegung<br />
<strong>nach</strong> Herdecke, jetzt AG Hagen,<br />
HRB 9939.<br />
AG Bochum (für Witten)<br />
16. März 2015<br />
B 11512: Dienwiebel Grundstücksverwaltungs<br />
GmbH<br />
17. März 2015<br />
B 14927: Pivazo GmbH: Sitzverlegung<br />
<strong>nach</strong> Oberursel, jetzt AG Bad Homburg,<br />
HRB 13194.<br />
27. März 2015<br />
B 8553: Forschungs- und Entwicklungs-Zentrum<br />
FEZ Witten GmbH<br />
31. März 2015<br />
A 6251: CS GmbH & Co. KG<br />
AG Bochum<br />
16. März 2015<br />
HRB 7664: „Im intermedia gmbh“: Das<br />
Insolvenzverfahren ist eröffnet.<br />
Eingestellt/<br />
aufgehoben<br />
AG Bochum<br />
27. Januar 2015<br />
B 6866: e.MEDIRECT GmbH: Das Insolvenzverfahren<br />
ist aufgehoben.<br />
4. Februar 2015<br />
B 11961: R. Abel Heizung und<br />
Sanitär-GmbH: Das Insolvenzverfahren<br />
ist aufgehoben.<br />
AG Bochum (für Herne)<br />
3. Februar 2015<br />
B 9918: Planeta Engineering GmbH:<br />
Das Insolvenzverfahren ist aufgehoben.<br />
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jetzt AG Bad Oeynhausen, HRA 8780.<br />
26. März 2015<br />
B 14943: Onepreis ABC UG (haftungsbeschränkt):<br />
wegen Vermögenslosigkeit<br />
gelöscht.<br />
B 8663: Lorenz-Polygon-<br />
Ausbau GmbH: Sitzverlegung <strong>nach</strong><br />
Iserlohn, jetzt AG Iserlohn, HRB 8271.<br />
14. April 2015<br />
B 8601: Theodor Wilke GmbH: wegen<br />
Vermögenslosigkeit gelöscht.<br />
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