PDF zum Download - Carlsson Autotechnik
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Firmenportrait<br />
<strong>Carlsson</strong> <strong>Autotechnik</strong> GmbH<br />
„Die ganzen Kompetenzen<br />
in einem Projekt“<br />
Die Eleganz, das harmonische<br />
Design – das macht für Markus<br />
Schuster die Marke <strong>Carlsson</strong><br />
aus. Der 43-Jährige muss es<br />
wissen. Seit elf Jahren ist er<br />
beim Mercedes-Veredler tätig<br />
und hat vor drei Jahren den Posten<br />
des Geschäftsführers übernommen.<br />
Ein <strong>Carlsson</strong>-Produkt<br />
füge sich immer „harmonisch<br />
ins Bild des Fahrzeugs ein“,<br />
meint der Diplomingenieur.<br />
Das macht für<br />
Schuster auch den<br />
Unterschied zu<br />
anderen Mercedes-<br />
Schmieden aus.<br />
Sportlich können sie alle. Aber<br />
im Schwerpunkt auf das integrale<br />
Design sieht der Veredler<br />
sein Alleinstellungsmerkmal.<br />
Dieser Anspruch wird bereits<br />
am Firmengebäude deutlich.<br />
Denn <strong>Carlsson</strong> haust nicht in<br />
einer Fabrikhalle aus Beton<br />
oder einem Glas-Stahl-Gebäude.<br />
Die Manufaktur residiert<br />
seit 1995 auf dem Gut Wiesenhof<br />
im saarländischen Merzig,<br />
einer denkmalgeschützten<br />
Anlage, wo früher edle Rösser<br />
gezüchtet wurden. Von<br />
den starken Pferden zu den<br />
Pferdestärken ist für den Geschäftsführer<br />
„eine logische<br />
Konsequenz“. „Ein stilvolles,<br />
klassisches, historisches Ambiente<br />
zu bieten“, meint Schuster,<br />
„ich bin sicher, dass das<br />
kein Widerspruch ist“.<br />
Begonnen hatte<br />
alles allerdings<br />
noch in einer<br />
regulären<br />
Produktionshalle.<br />
Seit den Siebzigerjahren waren<br />
die Brüder Hartge im Geschäft<br />
und nutzten ihren Namen,<br />
den sie sich bei der BMW-<br />
Veredelung gemacht hatten,<br />
dann auch für Mercedes. Es<br />
existieren TÜV-Gutachten für<br />
Mercedes-Modelle aus dem<br />
Jahr 1985, als <strong>Carlsson</strong> noch<br />
keine eigenständige Firma war.<br />
magnias eatur, imus Minciand<br />
Erst 1989 gründeten die beiden<br />
älteren der vier Brüder,<br />
Rolf und Andreas Hartge, die<br />
<strong>Carlsson</strong> GmbH,<br />
benannt nach der<br />
schwedischen<br />
Rallyelegende<br />
Ingvar <strong>Carlsson</strong>,<br />
der auch Entwicklungspartner<br />
war. Aus den Anfangstagen<br />
stammt noch ein besonderes<br />
Projekt.<br />
CARLSSON -CHEF MARKUS SCHUSTER ERKLÄRT<br />
DIE ENTSTEHUNGSGESCHICHTE DES SUPER-GT C25 AM MODELL<br />
Der Super-GT C25 ist das Aushängeschild von <strong>Carlsson</strong>. Dieses Projekt soll der ganzen<br />
Welt zeigen, was der Veredler vom saarländischen Gutshof kann. Aber der Mercedes-Spezialist<br />
entwickelt auch für Citroën. Für Geschäftsführer Markus Schuster ist das kein Widerspruch<br />
STREET performance<br />
STREET performance
Firmenportrait<br />
<strong>Carlsson</strong> <strong>Autotechnik</strong> GmbH<br />
Damals bestückten die Hartges<br />
einen Mercedes 300E mit<br />
dem Motor aus dem BMW M5.<br />
Dieser Umbau zeigt, wie immens<br />
die Unterschiede waren.<br />
Auf der einen Seite stand Mercedes-Benz<br />
für Qualität und<br />
Komfort und auf der anderen<br />
versammelte BMW die Sportler.<br />
„Damals war der Kontrast<br />
riesig“, blickt Markus Schuster<br />
zurück.<br />
„Heute hat sich das<br />
Bild gewandelt. Die<br />
Kunden gleichen<br />
sich an.“<br />
Aber es bestehen immer noch<br />
Unterschiede. Deshalb ist<br />
Schuster die Beratung seiner<br />
Kunden wichtig: „Es gibt<br />
mehr Erklärungsbedarf: Was<br />
passiert, wenn er ein großes<br />
Rad fährt? Was passiert, wenn<br />
er eine Tieferlegung hat oder<br />
ein Sportfahrwerk? Das muss<br />
man einfach ein bisschen<br />
mehr erklären. Ich glaube, der<br />
Mercedeskunde ist da beratungsintensiver<br />
als der BMW-<br />
Kunde.“<br />
Weil die Unterschiede zwischen<br />
BMW- und Mercedes-<br />
Fahrern damals noch größer<br />
waren, mussten sich die<br />
Hartge-Brüder <strong>zum</strong> großen Teil<br />
einen neuen Kundenstamm<br />
aufbauen.<br />
Die BMW-Fans von<br />
Hartge ließen sich<br />
nicht einfach zu<br />
Mercedes-Käufern<br />
und <strong>Carlsson</strong>-<br />
Kunden umwandeln.<br />
Doch die Geschäfte waren<br />
noch vielfältiger. „Damals gab<br />
es noch das Rentnerehepaar,<br />
wo der gerade Pensionierte<br />
sich seinen Lebenstraum erfüllt<br />
hat, den 190er Mercedes,<br />
den Baby-Benz gekauft hat.<br />
Und um noch was Besonderes<br />
zu machen, hat er sich dann<br />
den Heckspoiler gekauft“, erinnert<br />
sich Markus Schuster. „So<br />
etwas findet man fast gar nicht<br />
mehr.“<br />
Heute erlebt die Werkstatt<br />
auf dem alten Gutshof vor allem<br />
zwei Kundengruppen. Die<br />
einen sind ausschließlich an<br />
einer Leistungssteigerung für<br />
ihren Diesel oder Benziner interessiert.<br />
Und die anderen<br />
ordern einen Komplettumbau,<br />
der bei Rädern und Fahrwerken<br />
anfängt, mehr Leistung<br />
einschließt und auch Optik<br />
und Aerodynamik sowie ein<br />
veredeltes Interieur umfasst.<br />
Doch damals wie heute sind es<br />
nicht die Kunden vor Ort, die<br />
das Hauptgeschäft des Mercedes-Spezialisten<br />
ausmachen.<br />
Es ist seit jeher der<br />
Zwischenhandel,<br />
der <strong>Carlsson</strong> die<br />
Auftragsbücher<br />
füllt.<br />
DAS SPRINGENDE PFERD ERINNERT<br />
AN DIE GESCHICHTE DES GUTS<br />
STREET performance<br />
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Firmenportrait<br />
<strong>Carlsson</strong> <strong>Autotechnik</strong> GmbH<br />
Der Export überwiegt, aber<br />
Deutschland ist immer noch<br />
der wichtigste einzelne Markt<br />
für <strong>Carlsson</strong>. Inzwischen gehört<br />
die Mehrheit der deutschen<br />
Mercedes-Händler <strong>zum</strong><br />
<strong>Carlsson</strong>-Kundenstamm. Den<br />
Grund für diesen Erfolg sieht<br />
Markus Schuster darin, dass<br />
sich die Händler vor Ort das<br />
Zusatzgeschäft nicht entgehen<br />
lassen.<br />
Mehr denn je<br />
verlangen die<br />
Kunden nach<br />
Individualisierung.<br />
Und außerdem bestätigt das<br />
für Schuster, dass es die<br />
<strong>Carlsson</strong>-Designlinie ist, die<br />
zur Formensprache der jeweiligen<br />
Modelle passt. Die<br />
Zusammenarbeit geht soweit,<br />
dass Mercedes-Benz die<br />
<strong>Carlsson</strong>-Tagfahrleuchten mittlerweile<br />
in ganz Deutschland<br />
exklusiv über das eigene Netz<br />
an Händler und Niederlassungen<br />
vertreibt.<br />
Der Mercedes-Spezialist geht<br />
aber auch fremd. Direkt beim<br />
Citroën-Händler lässt sich der<br />
C5 by <strong>Carlsson</strong> bestellen, eine<br />
Edition mit 19-Zoll-Rädern,<br />
Aerodynamikteilen, LED-Tagfahrleuchten,<br />
Endrohrblenden<br />
und dezenter Interieuraufwertung.<br />
Solche industriellen<br />
Kleinserien haben Tradition.<br />
Schon 2003 gab es einen<br />
C5 by <strong>Carlsson</strong> mit dem Vorgängermodell.<br />
Und auch für<br />
Toyota Belgien, Honda Europa<br />
und Nissan hat <strong>Carlsson</strong><br />
bereits Entwicklungsprojekte<br />
übernommen.<br />
Die Gefahr, dass das Citroën-<br />
Projekt das <strong>Carlsson</strong>-Image<br />
schädigt, sieht Markus<br />
Schuster indes nicht. Der<br />
Firmenchef erkennt darin,<br />
„eine ganz, ganz große Chance,<br />
dass wir als Firma in der Entwicklung<br />
lernen, wie Werke ticken,<br />
wie man dort entwickelt“.<br />
So hat <strong>Carlsson</strong><br />
Einblick in die Herstellerstandards<br />
von Citroën.<br />
„Und die sind interessanterweise<br />
gar nicht so sehr<br />
verschieden von Mercedes.“<br />
Außerdem gibt er zu<br />
bedenken: „Auch Porsche hat<br />
schon für Harley-Davidson<br />
und für Seat Motoren entwickelt,<br />
wenn Sie so wollen: als<br />
Entwicklungsdienstleister.“<br />
Eine völlig andere Käufergruppe<br />
spricht der C25 an. So<br />
heißt das erste Fahrzeug, das<br />
die Merziger vollständig selbst<br />
entwickeln. Zwar ist <strong>Carlsson</strong><br />
seit Jahren als eigenständiger<br />
Fahrzeughersteller beim<br />
Kraftfahrtbundesamt anerkannt<br />
und bezeichnet sich<br />
selbst als Automobilmanufaktur.<br />
Das bezog sich aber bisher<br />
auf die – wenn auch oft sehr<br />
umfangreiche – Aufwertung<br />
bestehender Modelle. Bei der<br />
Karosse des C25 sind lediglich<br />
die A-Säulen, die Front- und<br />
Seitenscheiben noch mit dem<br />
SL 65 AMG identisch.<br />
Alles andere<br />
stammt aus der Feder<br />
von <strong>Carlsson</strong>-<br />
Chefdesigner Rolf<br />
Schepp.<br />
AUF BIS ZU 600 PS STEIGERT CARLSSON<br />
DIE LEISTUNG DER C-KLASSE<br />
IM DENKMALGESCHÜTZTEN GUT WIESENHOF<br />
HAT CARLSSON EIN ELEGANTES ZUHAUSE GEFUNDEN<br />
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Firmenportrait<br />
<strong>Carlsson</strong> <strong>Autotechnik</strong> GmbH<br />
„Wir haben das gemacht, um<br />
die ganzen Kompetenzen des<br />
Hauses in einem Projekt nochmals<br />
aufzuzeigen“, erklärt Markus<br />
Schuster die Motivation für<br />
den auf 25 Exemplare limitierten<br />
<strong>Carlsson</strong>, der in jedes Land<br />
nur einmal verkauft wird. „Das<br />
ist Design, das ist Karosserie,<br />
das sind Räder, das ist Leistung,<br />
Interieur – einfach alles.“<br />
Außerdem zeigt <strong>Carlsson</strong> dem<br />
Wettbewerb, was eine Harke<br />
ist. Denn es geht nicht darum,<br />
einen großen Motor in ein bestehendes<br />
Modell zu packen,<br />
„sondern es ist das Konzept:<br />
den gleichen Motor in einem<br />
einzigartigen Auto, das zudem<br />
noch alltagstauglich ist und<br />
viele Vorteile in sich verbindet,<br />
die andere Konzepte so nicht<br />
haben“. Deshalb hat <strong>Carlsson</strong><br />
den Super Gran Turismo<br />
nicht als einen weiteren kompromisslosen<br />
Supersportler<br />
entwickelt, wie sie von Pagani<br />
oder Koenigsegg hergestellt<br />
werden. Selbst mit 753 PS, einem<br />
maximalen Drehmoment,<br />
das auf 1150 Newtonmeter<br />
begrenzt wird, 352 km/h<br />
Höchstgeschwindigkeit und<br />
einer Sprintzeit von 3,7 Sekunden<br />
auf 100 km/h kann<br />
der C25 auch über nasse<br />
und schlechte Straßen fahren,<br />
ohne seinen Fahrer zu malträtieren.<br />
Und verglichen mit den<br />
genannten Supersportlern der<br />
Kleinserienhersteller aus Italien<br />
und Skandinavien ist das<br />
Preisschild mit 510.510 Euro<br />
tatsächlich moderat, da andere<br />
teils siebenstellige Beträge<br />
verlangen.<br />
Von diesem Super-<br />
GT über die S-Klasse<br />
bis <strong>zum</strong> Smart<br />
deckt <strong>Carlsson</strong> die<br />
gesamte Untertürkheimer<br />
Modellpalette<br />
ab.<br />
Das integrale Design, das<br />
sich <strong>Carlsson</strong> auf die Fahnen<br />
schreibt, ist tatsächlich der<br />
rote Faden, der sich durch<br />
das gesamte Schaffen zieht.<br />
Das zeigt die Manufaktur sogar<br />
bei der Arbeit für andere<br />
Hersteller.<br />
Fotos:<br />
Stephan Repke und <strong>Carlsson</strong><br />
Text:<br />
Dominik Rapp<br />
DER KOMPLETTUMBAU UMFASST NATÜRLICH<br />
AUCH DIE LEISTUNGSSTEIGERUNG<br />
VON STARKEN PFERDEN ZU PFERDESTÄRKEN:<br />
DIE EHEMALIGEN STALLUNGEN DIENEN HEUTE ALS WERKSTATT<br />
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