ngen atur empfohlen von Bill Hybels - Willow Creek
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Jugendarbeit 2.0<br />
Neue Ansätze in einer neuen Jugendkultur<br />
Vor zehn Jahren bin ich <strong>von</strong> Australien in die USA<br />
gezogen und bekam einen mittleren Kulturschock.<br />
Nichts Ungewöhnliches. Viele Migranten leben mitten<br />
in der Kultur ihrer neuen Wahlheimat, möchten ihre alte<br />
Kultur aber beibehalten.<br />
Genauso reagieren viele Gemeinden: In einer Welt rasanter<br />
kultureller Veränderu<strong>ngen</strong> halten sie krampfhaft an<br />
früheren Formen, Strukturen und Abläufen fest. Das macht<br />
es für Neuankömmlinge schwer, sich in den Gemeinden<br />
heimisch zu fühlen. Sie fühlen sich eher wie jemand, der<br />
mit einem schmusenden Pärchen im gleichen Raum ist: in<br />
einem intimen Moment völlig fehl am Platz.<br />
Fakt ist: Die Veränderungsrate der Jugendkultur übersteigt<br />
bei weitem die Veränderungsrate unserer Jugendarbeit.<br />
Derzeit entwickelt sich eine zweite Version des Internet: 2.0;<br />
angestoßen durch Seiten wie Wikipedia, Youtube oder Facebook.<br />
Jugendliche, die in der Welt 2.0 aufwachsen, erleben<br />
sich als Konsumenten, die zugleich auch Inhalte liefern.<br />
Aufgrund dieser drastischen Veränderung haben wir in<br />
der Jugendarbeit <strong>von</strong> <strong>Willow</strong> <strong>Creek</strong> wichtige Veränderu<strong>ngen</strong><br />
vorgenommen. Die fünf wesentlichen Schritte in Kurzform:<br />
1. Vom Passiven zum interaktiven: Früher konnte man<br />
Jugendliche durch den Einsatz <strong>von</strong> Technik noch verblüffen.<br />
Heute kann fast jeder 15-jährige mit seinem Computer<br />
professionelle Videos erstellen. Eine Multimedia-Präsentation<br />
reißt niemanden mehr vom<br />
Hocker. In der Welt 2.0 liefern sie aktiv die Inhalte.<br />
Nicht die Technik, sondern authentische, persön-<br />
liche Beziehu<strong>ngen</strong> sind gefragt. Der Vorteil: Auch<br />
kleine Gemeinden können hier punkten, indem<br />
sie Jugendliche integrieren. Jugendliche kommen<br />
nicht zu unserer Arbeit, sie sind unsere Arbeit.<br />
2. Von entschlossen zu unentschlossen: Die<br />
neue Generation sucht nicht einfache Antworten.<br />
Abgedroschene Phrasen auf komplexe Fragen emp-<br />
Darren Whitehead leitet<br />
die <strong>Willow</strong>-Jugendarbeit.<br />
Mit <strong>Bill</strong> <strong>Hybels</strong><br />
verantwortet er den<br />
Bereich „Risktaking“,<br />
der die evangelistischen<br />
Aktivitäten der<br />
Gemeinde umfasst. Er<br />
ist Referent beim Kongress<br />
„Jugend und junge<br />
Erwachsene“ (1.-3.<br />
Mai 2009, Nürnberg).<br />
: VON DAVE TREAT<br />
: VON DARREN WHITEHEAD<br />
fi nden sie als Beleidigung. Als Mitarbeiter dürfen wir deshalb<br />
nicht die Mentalität eines Pauschalreisen-Anbieters haben.<br />
Jugendliche wollen begleitet werden, nicht vorgegeben bekommen,<br />
was sie denken sollen.<br />
3. Von imitation zu Fantasie: Jahrelang haben wir versucht<br />
Jugendliche zu klonen, ihnen ein fertiges Bild präsentiert,<br />
wie Nachfolge Jesu unserer Vorstellung nach aussieht.<br />
Wir haben versäumt, ihnen den Freiraum zu geben, die Gestaltung<br />
ihrer persönlichen Nachfolge selbst zu übernehmen.<br />
Vielfach haben wir Jugendliche damit geistlich abhängig<br />
gemacht <strong>von</strong> uns. Ziel ist aber eine gute „Selbstversorger“-<br />
Mentalität.<br />
4. Von information zu erfahrung: Viele Mitarbeiter machen<br />
sich Gedanken, wie sie kreativ die unterschiedlichen<br />
Lernstile der Jugendlichen berücksichtigen. Ich selber habe<br />
schon Bratwürste auf der Bühne gebraten, um das Aroma<br />
Christi zu verdeutlichen, oder 3-D-Brillen verteilt, um das<br />
Thema Vision zu vermitteln. Der Punkt ist: Wir übertreiben<br />
oft die Vermittlung <strong>von</strong> Information und vernachlässigen das<br />
persönliche Erleben des Gehörten. Erst das macht es aber für<br />
viele nachvollziehbar.<br />
5. Von Bekenntnis zu Mitgefühl: Junge Leute haben wenig<br />
Interesse, über ihren Glauben nur zu sprechen. Sie sind<br />
Aktivisten geworden. Darum haben wir Jakobus<br />
1,27 zum Jahresmotto unserer Arbeit gemacht.<br />
Wir engagieren uns in Hilfsprojekten, wecken<br />
Mitgefühl für allein erziehende Mütter und bedürftige<br />
Jugendliche in Afrika. Den Jugendlichen<br />
soll klar werden: Nachfolge ist etwas, woran man<br />
glaubt - und für das man aktiv wird!<br />
Unsere Jugendarbeit haben diese fünf Schritte<br />
verändert.Welcher dieser Trends trifft auch auf<br />
deine Jugendlichen zu? Welche Veränderu<strong>ngen</strong><br />
ergeben sich daraus?<br />
Übersetzung: Antje Gerner<br />
titel-thema<br />
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