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ngen atur empfohlen von Bill Hybels - Willow Creek

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kreative Dynamik beherbergt, genauso zu unserem Gehirn<br />

gehört und zu unserem menschlichen Verstand. Viele glauben,<br />

dass die Emotionen im Herzen sitzen, die Instinkte im<br />

Bauch und der Verstand im Kopf. Aber alles geschieht in<br />

unserem Kopf!“ Er fügt an: „Die Kirche hat sich eine feindliche<br />

Haltung gegenüber dem kreativen Prozess angewöhnt,<br />

weil man ihn nicht kontrollieren kann und die ‚Botschaft‘<br />

der kreativen Künste nicht immer linear verläuft. Die Ironie<br />

daran ist: Wir wundern uns immer noch, dass in unseren<br />

Gemeinden kaum Künstler zu fi nden sind!“<br />

Abschied und Aufnahme der künstler<br />

Die Ablehnung kreativer Prozesse und die oftmals indirekte<br />

Zurückweisung kreativer Menschen ist für McManus<br />

eine Tragödie. Viele Kinder, die in einer Gemeinde aufgewachsen<br />

sind, sind unglaublich kreativ, haben aber den Eindruck,<br />

dass es dort keinen Platz für sie gibt, weiß er zu berichten.<br />

Daraus folgern viele Künstler, dass es für sie auch<br />

im Reich Gottes keinen Platz gibt. Sie distanzieren sich vom<br />

Evangelium und denken: Was ist das für ein Gott, der nicht<br />

wertschätzt, was wir sind: kreative, künstlerische, fantasiebegabte<br />

Menschen? McManus weiter: „Sie haben sich vom<br />

Glauben entfernt, weil wir ihnen immer wieder zu verstehen<br />

gegeben haben, dass für Gott diese Dinge nichts wert sind,<br />

dass sie ausgerechnet die Bereiche aufgeben müssen, in denen<br />

Gott sie einzigartig begabt hat!“<br />

Bei Mosaic werden diese Menschen mit offenen Armen<br />

empfa<strong>ngen</strong>, ihre künstlerischen Begabu<strong>ngen</strong> mit eingebunden.<br />

So waren jüngst im Gottesdienst ein Tanz sowie die Uraufführung<br />

eines selbst produzierten Kurzfi lms zu sehen.<br />

Mehrere Leute haben an unterschiedlichen Veranstaltungsorten<br />

gemalt. McManus: „Das war wie eine Erläuterung meiner<br />

Predigt.“<br />

Bei einer anderen Predigtserie hat Mosaic für jeden Versammlungsort<br />

eine aufwendige Bildergeschichte* entworfen,<br />

eine Art Cartoon als Vertiefung der Predigtreihe. „Jeder Ort<br />

hatte eine andere Rolle in der fortlaufenden Bildergeschichte.<br />

Wollte man diese Rolle verstehen, musste man schon am<br />

jeweiligen Ort präsent sein“, erinnert sich McManus. Ein anderes<br />

Mal zog er sich mit 200 Künstlern in die Berge zurück.<br />

Sie arbeiteten an einer neuen Predigtreihe und diskutierten,<br />

wie die verschiedenen Kunstformen darin vorkommen<br />

könnten. Cartoons und eine Künstlerklausur zur Vorbereitung<br />

einer Predigtreihe sind für herkömmliche Gemeinden<br />

sicher ungewöhnlich. Mosaic geht es hier darum, bewusst<br />

Energie und Ressourcen zu investieren, um künstlerische<br />

Kommunikationsformen auszuschöpfen. Zugleich soll den<br />

Künstlern ein Forum geboten werden, in dem sie ihre Begabu<strong>ngen</strong><br />

bei der Verkündigung des Evangeliums einbri<strong>ngen</strong><br />

können.<br />

* Beispiele der Bildergeschichte:<br />

www.mosaic.org/o3/<br />

Infos zu den Projekten<br />

<strong>von</strong> Erwin McManus:<br />

www.erwinmcmanus.com<br />

kreative nächstenliebe<br />

Mosaic schätzt Kunst, Kreativität und Fantasie. McManus<br />

fügt aber gleich hinzu: „Es geht nicht nur um Malen, Tanz<br />

und Film. Einmal haben wir die Hälfte aller Erwachsenen,<br />

die zu uns gehören, ins Ausland geschickt – zur kurzfristigen<br />

Mitarbeit an Missionsprojekten. Der kreative Prozess<br />

geht also über die Kunst hinaus. Er beinhaltet auch humanitäre<br />

Einsätze, praktische Nächstenliebe und Einsatz für mehr<br />

Gerechtigkeit.“ Es ist kein Zufall, dass Blake Mycoskie, Gründer<br />

<strong>von</strong> TOMS-Shoes zu Mosaic gehört. TOMS-Shoes sind<br />

ein Beispiel für kreative Menschlichkeit und Nächstenliebe:<br />

Für jedes verkaufte Paar Schuhe gibt das Unternehmen ein<br />

weiteres Paar an ein Kind in Not. McManus ist zutiefst überzeugt,<br />

dass es zu ungeahnten Ergebnissen führt, wenn man<br />

die <strong>von</strong> Gott gegebenen Gaben und Leidenschaften in Menschen<br />

freisetzt: „Fängt man an, ein Umfeld zu schaffen, in<br />

dem Menschen ermutigt werden, das zu entdecken, was Gott<br />

für sie vorgesehen hat, sie ermutigt zu träumen und der Fantasie<br />

freien Lauf zu lassen, dann geschieht Erstaunliches.“<br />

Er spricht über seine Vision <strong>von</strong> der Zukunft der Gemeinde,<br />

aber auch <strong>von</strong> Frustrationen: „Ich glaube, wir sollten peinlich<br />

da<strong>von</strong> berührt sein, dass wir bei den wirklich wichtigen<br />

Themen der Welt immer hinterherhinken. Das sollte uns<br />

inspirieren, einen Weg zu fi nden, um in diesen Bereichen<br />

voranzugehen.“<br />

Den Standard setzen<br />

McManus ist mit Mosaic nicht auf die vielbemühte „Relevanz“<br />

aus. „Bemüht man sich um Relevanz, zeigt man damit,<br />

dass man in den Hintergrund gedrängt wurde“, erklärt<br />

er. „Ich glaube, wir müssen über die ‚Relevanz‘ hinaus zu<br />

neuer Kreativität fi nden. Anstatt auf Kultur nur zu reagieren,<br />

müssen wir Kultur schaffen. Aber wir sollten keine Kategorie<br />

‚christliche Kunst‘ schaffen. Christen sollten einfach die<br />

besten Künstler der Welt sein.“<br />

McManus ist überzeugt, dass Michelangelo, Raphael, Mozart<br />

oder Brahms nicht in der christlichen Musik- oder Kunstszene<br />

berühmt werden wollten. Sie waren vielmehr Pioniere<br />

und Standard in den Bereichen Kunst und Musik. Da müssen<br />

wir wieder hinkommen, glaubt der Leiter <strong>von</strong> Mosaic: „Wir<br />

sollten uns nicht länger selbst zufrieden geben: ‚Wir sind die<br />

Besten – in unserem kleinen Umfeld.‘ Stattdessen sollten wir<br />

ohne Furcht sagen können: ‚Wir können uns mit der ganzen<br />

Welt messen, wir sind die Allerbesten.‘“ Dabei geht es nicht<br />

um den Wunsch der Beste zu sein. Sondern: „Hat man erst<br />

einmal ein bestimmtes Niveau erreicht, kann man über alles<br />

sprechen, was einem in dem Sinn kommt. Wir müssen mutig<br />

vorangehen, um Dinge zu schaffen, die schön, wahr und gut<br />

sind. Und wir müssen darauf vertrauen, dass wir die Allerbesten<br />

sein können und uns das Recht verdienen, mit unseren<br />

christlichen Inhalten angehört zu werden.“<br />

Als leidenschaftlicher innovativer Leiter hat McManus<br />

sich dieses Recht verdient. Ob er vor Tausenden kirchlichen<br />

Führungspersonen spricht, vor dem Leitungsgremium der<br />

National Football League, der Filmindustrie in Hollywood<br />

oder vor den Besuchern, die sich sonntags an den Standorten<br />

<strong>von</strong> Mosaic zum Gottesdienst versammeln – McManus<br />

geht es immer darum, eine Beziehung zu seinen Zuhörern<br />

aufzubauen und sie dahin zu bri<strong>ngen</strong>, dass sie kreativ in die<br />

Zukunft gehen, die Gott für sie bereit hat.<br />

Übersetzung: Antje Gerner<br />

titel-thema<br />

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