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LUXUS
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HEIDEkRAUTüBERzOGENE HüGEL, TORFMOORE, küHLES, kLARES WASSER,
DAS üBER GRANITFELSEN RAUSCHT – WEM kOMMEN DIESE BILDER BEIM
GEDANkEN AN SCOTCH WHISkY NICHT IN DEN SINN? DOCH LäNGST WIRD
DAS FLüSSIGE GOLD NICHT MEHR NUR IN SCHOTTLAND GETRUNkEN, IN
EICHENHOLzGETäFELTEN SALONS MIT HIRSCHGEWEIHEN AN DEN WäNDEN,
VOR EINEM kNISTERNDEN FEUER UND AUS DER kRISTALLGLASkARAFFE. IM
19. jAHRHUNDERT SCHAFFTE DER WHISkY AUCH AUF DEM EUROPäISCHEN
FESTLAND DEN DURCHBRUCH, ALS DIE REBLAUS DIE WEINREBEN zERSTöRTE
UND DER WEINBRAND VOM MARkT VERSCHWAND. HEUTE IST WHISkY DIE BE-
LIEBTESTE UND AM WEITESTEN VERBREITETE SPIRITUOSE DER WELT.
S Y M B I O S E V O N G E N U S S U N D L U X U S :
WHISkY UND zIGARREN
Flüssige Zigarre
Laphroaig ist eine der wenigen Destillerien
mit eigener Mälzerei.
Oben: Auf dem Malzboden ausgebreitete
keimende Gerste.
Unten: Hier reift der Laphroaig zu einem
tiefgründigen, erdverbundenen Whisky heran.
Whiskytime – aber edel!
Neben den schottischen Highlands und den
Lowlands mit der Speyside ist Islay (sprich
«Eirla») eine bedeutende Whiskyregion des
Landes. Für die südlichste und fruchtbarste Insel der
Inneren Hebriden ist Whisky die wichtigste Einnahmequelle.
Heidekraut und die salzige Meerluft prägen die
Whiskies von Islay. Ein wichtiger Rohstoff bei der Herstellung
gemälzter Gerste ist der Torf. Die Einheimischen
sagen, auf der Insel gäbe es so viel Torf, dass er
noch für 1000 Jahre reiche.
Von den 98 aktiven Brennereien des Landes (Stand Dezember
2009) haben zwar nur 8 ihren Sitz auf Islay, dafür
aber so namhafte wie Lagavulin, Caol Ila oder Laphroaig.
Laphroaig ist eine der wenigen Destillerien
mit eigener Mälzerei. Man weicht die Gerste ein, bis
sie zu keimen beginnt. Sie wird auf dem Malzboden
ausgebreitet und regelmässig gewendet. Das geschieht
vielerorts noch von Hand. Die gekeimte Gerste wird
schliesslich mehrere Tage über Torffeuer erhitzt. Die
Herkunft des Torfs lässt sich aus den Whiskies herausschmecken.
Ila-Torf riecht nach vermodertem Heidekraut,
Moosen und Gräsern. Die Laphroaig-Whiskies
erkennt man leicht an ihrem vollen und torfigen Duft.
Ein Klassiker, und auch noch bezahlbar, ist der 10-jährige
Laphroaig. Sein Kennzeichen ist die medizinische,
auch phenolisch genannte Note. Im Geschmack entwickelt
er einen vollen Körper – torfig, ölig, teerig mit
einer Spur Süsse. Er hat einen langen, trockenen, leicht
salzigen Abgang. Ein sehr charaktervoller Whisky, tiefgründig
und erdverbunden.
Links und rechts: Bruichladdich-Destillerie.
DIE FLüSSIGE zIGARRE
Wem das noch nicht rau und torfig
genug ist, der probiere unbedingt
den Octomore Octopus der
Distillery Bruichladdich. Dieser hat
einen Phenolhgehalt von 140 ppm
(Standard sind zwischen 20 und 30
ppm!) und wird auch als flüssige Zigarre
bezeichnet. Ausgebaut in alten
Château-Pétrus-Fässern, ist er
der torfigste Whisky überhaupt.
WHISkYRARITäTEN
Angebot und Nachfrage bestimmen
den Preis. Diese alte Weisheit
bekommt jeder schmerzlich zu
spüren, der einen Macallan Glenlivet
Highland Malt, Jahrgang 1937,
kaufen möchte. Im kleinen, feinen
Geschäft «Glen Fahrn» im Zürcher
Oberdorf 5 wird eine Flasche für
3250 Franken angeboten. Eine echte
Rarität, denn man schätzt, dass
es weltweit nur noch 10 Flaschen
davon gibt.
Ein weiterer, sehr guter Whisky ist
der 41-jährige Bowmore von 1966.
Gegenüber dem Macallan ist er mit
1590 Franken fast ein Schnäppchen.
Kein Wunder, immerhin