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Reckeweg - ein Brückenbauer, Festvortrag von Dr. Dagmar Uecker

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Er postulierte in diesem Zusammenhang schon damals und wie<br />

lange hat es gedauert, bis <strong>ein</strong>e Viadrina ins Leben gerufen werden<br />

konnte, dass der heranwachsenden Ärztegeneration Gelegenheit<br />

gegeben werden muss, sich mit dem Gedankengut der biologischen<br />

Medizin bereits auf der Universität vertraut zu machen und sich<br />

nicht erst nach jahrelangen bitteren Erfahrungen in der Praxis, der<br />

Familie und am eigenen Leib damit aus<strong>ein</strong>ander setzen zu müssen.<br />

Er führte an dieser Stelle <strong>ein</strong> Zitat <strong>von</strong> August Bier aus dem Jahre<br />

1920 an: „Ich musste mir nach dem Quellenstudium der<br />

Homöopathie <strong>ein</strong>gestehen, dass ich mir viele Umwege und Irrwege<br />

erspart hätte, wenn ich mit dem Studium dieser Werke 30 Jahre<br />

früher begonnen hätte.“<br />

Gestützt wurde s<strong>ein</strong>e Überzeugung durch viele Beobachtungen<br />

bedeutender Zeitgenossen, welche die zunehmende Entwicklung<br />

synthetischer Arzneimittel kritisch bewerteten.<br />

Ich erinnere mich an <strong>ein</strong>e klinische Vorlesung im Jahre 1960, wo<br />

m<strong>ein</strong> akademischer Lehrer Ferdinand Hoff, das Paradebeispiel <strong>ein</strong>es<br />

im ganzheitlichen Denken verankerten, authentischen und mutigen<br />

Hochschulprofessors , <strong>ein</strong>dringlich gewarnt hat vor dem unkritischen<br />

Einsatz <strong>von</strong> synthetischen Arzneimitteln. Er war nach<br />

jahrzehntelangen Erfahrungen und Studien zu der Überzeugung<br />

gekommen, dass 80% der chronischen Krankheiten Folgen stark<br />

wirkender Pharmaka sind. Und er fügte hinzu: Das ärztliche<br />

Gewissen sollte nicht durch iatrogene Pathologie belastet werden.<br />

1957 hat er <strong>ein</strong> Lehrbuch über Therapieschäden herausgegeben.<br />

1960 erschien <strong>ein</strong> gleichsinniges Werk <strong>von</strong> Kümmerle über „Klinik<br />

und Therapie <strong>von</strong> Nebenwirkungen.“<br />

Man war sich in der Wirkungszeit <strong>von</strong> <strong>Reckeweg</strong> der großen<br />

Tragweite <strong>von</strong> Therapieschäden, die durch stark wirksame Pharmaka<br />

verbreitet sind, viel bewusster als heute.<br />

<strong>Reckeweg</strong> selbst hat schon während s<strong>ein</strong>es Studiums die<br />

Nebenwirkungen <strong>von</strong> Pharmaka im Selbstversuch geprüft und er hat<br />

mehrere homöopathische Arzneimittelprüfungen an sich selbst<br />

vorgenommen.<br />

So müssen wir uns , m<strong>ein</strong>e Freunde und Kollegen heute um so mehr<br />

mit dieser Problematik aus<strong>ein</strong>andersetzen, wo die fatale<br />

Omnipräsenz chemischer Pharmaka die moderne Medizin<br />

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