Reckeweg - ein Brückenbauer, Festvortrag von Dr. Dagmar Uecker

erübrigen. Das war sein brennendes Anliegen. Diese erste Ursache zu
beachten und alle therapeutischen Strategien in der Wertigkeit
einzusetzen, die garantiert, dass diese Giftsituation bereinigt und das
blockierte System wieder über regressive Zwischenstufen zur Heilung
geführt werden kann, lässt alle Heilverfahren in der richtigen
Positionierung stehen und nebeneinander zur Anwendung bringen.
Wenn diese Erkenntnis sich im Bewusstsein aller Therapeuten und
Arzneimittelhersteller etablieren kann, werden endlich die richtigen
Weichen gestellt werden, die darin bestehen, dass die Therapie der
ersten Wahl die biologische Heilkunst sein muss. Nur dann, wenn die
Regulationsfähigkeit des Organismus erloschen oder ein Mangel an
Lebensbausteinen vorliegt oder wenn der Organismus in
Irritationsphänomene entgleist, sind die Grenzen einer
homöopathischen Therapie erreicht und dann sind stark wirksame
Pharmaka zur Substitution oder Suppression unentbehrlich und
haben ihren hohen Stellenwert. Aber selbst in diesen Situationen ist
die Basistherapie immer noch die naturgemäße Regulationshilfe und
Entgiftungskapazität der homöopathischen antihomotoxischen
Heilmittel.
Reckeweg suchte und postulierte die Synthese aller
Therapierichtungen unter diesem übergeordneten Begriff der
Schädlichkeit, die der Erkrankung zugrunde liegt.
Er selbst hat in seiner Tätigkeit ohne Probleme diese Synthesen
verwirklicht und wir, als seine Schüler versuchen dies täglich ebenso.
Die reine homöopathische Therapie kann nur für die humoralen
Krankheitsphasen ausreichend sein. Da sich in der Regel eine
Kumulation mehrerer Homotoxine aufschaukelt, um deren Entgiftung
der Organismus kämpft, ist es gerechtfertigt und sinnvoll,
Komplexpräparate, also auch mehrere Arzneireize anzubieten, die
dem Krankheitsverlauf als Simile dienen können. Erst, so betont
Reckeweg, wenn eine breite Grundbereinigung eingesetzt hat, ist es
dann oft möglich mit einem einzelnen Mittel in Hochpotenz die
endgültige Wiederherstellung des ausbalancierten
Fließgleichgewichtes zu erreichen.
Reckeweg betrachtete die Homöopathie als angewandte
Toxikologie. In diesem Sinne war für Reckeweg das Simile schlicht
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