JAHRESBERICHT 2011 - bauenschweiz
JAHRESBERICHT 2011 - bauenschweiz
JAHRESBERICHT 2011 - bauenschweiz
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>JAHRESBERICHT</strong> <strong>2011</strong>
INHALT
A KURZBERICHT DES PRÄSIDENTEN -------------------------------------------------------------------------------------------4<br />
B KURZBERICHT DES DIREKTORS -------------------------------------------------------------------------------------------5<br />
C POLITIK -------------------------------------------------------------------------------------------7<br />
D ÖFFENTLICHKEITSARBEIT ----------------------------------------------------------------------------------------- 11<br />
E PROJEKTE, ARBEITSGRUPPEN UND VERTRETUNGEN ----------------------------------------------------------------------------------------- 13<br />
F INTERNE KOORDINATION ----------------------------------------------------------------------------------------- 17<br />
G ORGANE, GESCHÄFTSSTELLE, GRUPPENSEKRETARIATE,<br />
MITGLIEDORGANISATIONEN ----------------------------------------------------------------------------------------- 18<br />
H ZUR LAGE DER BAUWIRTSCHAFT ----------------------------------------------------------------------------------------- 21<br />
I JAHRESRECHNUNG / BILANZ -----------------------------------------------------------------------------------22 / 23<br />
3
<strong>2011</strong> war für <strong>bauenschweiz</strong> wiederum ein intensives und ereignisreiches<br />
Jahr. <strong>bauenschweiz</strong> engagierte sich erfolgreich bei<br />
zahlreichen politischen Dossiers und konnte sich verschiedentlich<br />
als die Dachorganisation der Bauwirtschaft positionieren.<br />
Es freut mich ausserordentlich, in meinem ersten Jahr als Präsident<br />
von <strong>bauenschweiz</strong> auf ein erfolgreiches Verbandsjahr zurückblicken<br />
zu dürfen. <strong>bauenschweiz</strong> konnte sich weiter als starke und<br />
schlagkräftige Organisation positionieren. Für die Bauwirtschaft<br />
ist es wichtig, über eine Dachorganisation zu verfügen, welche als<br />
solche auch respektiert und wahrgenommen wird. Die Bündelung<br />
der Meinungen und Interessen über die verschiedenen Arbeitsgattungen<br />
hinweg mit – manchmal durchaus aufwändigem – internem<br />
Abstimmungsprozess und anschliessender Kommunikation der<br />
gemeinsamen Haltung nach aussen halte ich für eine äusserst<br />
wichtige Aufgabe von <strong>bauenschweiz</strong>, die uns meines Erachtens<br />
gerade auch im Berichtsjahr gut gelungen ist. Ich stelle fest, dass in<br />
Bundesbern unsere Organisation als gewichtige Stimme wahr- und<br />
ernstgenommen wird.<br />
Auch wirtschaftlich steht die Bauwirtschaft erfreulicherweise gesamthaft<br />
gut da. Gerade in jüngster Zeit entpuppt sie sich erneut als<br />
eigentliche Konjunkturstütze in einer für andere Wirtschaftszweige<br />
äusserst schwierigen und turbulenten Periode. Einziger Wermutstropfen<br />
stellt – trotz der erfreulichen Auftragslage – die für viele<br />
Unternehmer aus unserer Branche fehlende oder ungenügende<br />
Gewinnmarge dar.<br />
Im <strong>2011</strong> standen für unsere Branche mehrere wichtige Themen<br />
auf der politischen Agenda. So scheint sich in der Raumplanung<br />
als Antwort auf die schädliche Landschaftsinitiative nach etlichem<br />
Seilziehen ein Gegenvorschlag ohne Extrempositionen und damit<br />
ein vertretbarer Mittelweg abzuzeichnen. Das Kartellgesetz hat uns<br />
im vergangenen Jahr gleich mehrfach beschäftigt. Zur jüngsten<br />
Revisionsvorlage wurde im Herbst aufgrund des hohen Schweizer<br />
Frankens äusserst kurzfristig eine konferenzielle Vernehmlassung<br />
anberaumt. <strong>bauenschweiz</strong> hat sich hier aktiv eingebracht und<br />
sich dezidiert gegen diese Gesetzesrevision, welche eine deutliche<br />
Verschärfung und einen Schritt in Richtung generelles Kartellverbot<br />
bedeuten würde, ausgesprochen. Die von <strong>bauenschweiz</strong> seit längerem<br />
geforderte Harmonisierung des formellen Baurechts kommt<br />
zwar zähflüssig, aber immerhin voran. Neun Kantone sind dem<br />
entsprechenden Konkordat beigetreten, sieben weitere wollen dies<br />
in näherer Zukunft tun. Trotzdem fehlt es in diesem Dossier etwas an<br />
Schwung. Die Bauwirtschaft will sich weiter engagieren und dafür<br />
sorgen, dass die Entwicklung nicht zum Erliegen kommt.<br />
Weiter hat sich <strong>bauenschweiz</strong> mit Themen wie der Revision der<br />
Bauprodukteerlasse, der in die Vernehmlassung geschickten Revision<br />
des Verjährungsrechts, der Wohneigentumsbesteuerung, der<br />
Koordination der Verjährungsfristen bei Kauf-, respektive Werkverträgen<br />
oder dem Thema der Baukonzessionen im Rahmen der<br />
GPA-Verhandlungen auseinandergesetzt, wobei die Auswirkungen<br />
solcher Änderungen auf die Praxis recht schwer zu beurteilen sind.<br />
Viele dieser Themen werden uns wohl auch künftig beschäftigen.<br />
Die im Vorjahr ins Parlament geschickte Vorlage zur Beschleunigung<br />
des öffentlichen Beschaffungswesens konnte am Schluss der<br />
Wintersession erledigt werden, nachdem auch der Ständerat als<br />
Zweitrat am 21. Dezember <strong>2011</strong> Nichteintreten beschlossen hatte.<br />
Zum Schluss möchte mich bei allen Mitgliedorganisationen und ihren<br />
Stammgruppen für die tatkräftige Unterstützung bedanken. Nur<br />
mit deren Hilfe gelingt es der Dachorganisation stets von neuem,<br />
mit ihrer schlanken Organisation aktiv und erfolgreich zu agieren.<br />
Mein Dank gilt auch meinen Kollegen im Vorstand für das Engagement<br />
für unsere Dachorganisation. Der Geschäftsstelle, welche<br />
ausgezeichnete Arbeit leistet, möchte ich für ihren Einsatz in<br />
diesem intensiven Jahr herzlich danken.<br />
Nationalrat Hans Killer<br />
Präsident <strong>bauenschweiz</strong><br />
A – KURZBERICHT DES PRÄSIDENTEN<br />
4
Übersicht behalten und präsent sein: Das sind und waren die<br />
Herausforderungen bei der politischen Interessenvertretung<br />
des Dachverbands.<br />
Pro Jahr werden im eidgenössischen Parlament rund 2’000 Vorstösse<br />
eingereicht. Sieht man die entsprechenden Listen durch,<br />
finden sich nur wenige Bereiche des gesellschaftlichen Lebens<br />
und des unternehmerischen Handelns, wo nicht gelenkt, reguliert,<br />
angestossen, überdacht, bedacht oder revidiert werden soll.<br />
Wenig erstaunlich daher, dass <strong>bauenschweiz</strong> im Berichtsjahr bei<br />
Gesetzesvorlagen vermehrt auf Ablehnung oder gar Nichteintreten<br />
plädieren musste. Denn nicht immer besteht Handlungsbedarf;<br />
wenn doch, kann oft schon ein effizienterer und konsequenterer<br />
Vollzug ausreichen. Den Überblick zu behalten ist nicht immer einfach:<br />
Die Ablehnung eines Vorstosses vermag neue Vorstösse mit<br />
gleichartiger Stossrichtung nicht zu verhindern; oder es werden zu<br />
demselben Gesetz kurz nacheinander weitere Vernehmlassungsverfahren<br />
durchgeführt. Auch gelangen nicht selten Ideen wieder aufs<br />
Tapet, die sich bereits früher, nach eingehender Diskussion,<br />
als nicht zielführend erwiesen hatten.<br />
<strong>bauenschweiz</strong> erstattete im Berichtsjahr 12 Stellungnahmen zu<br />
Anhörungs- oder Vernehmlassungsvorlagen des Bundes und wandte<br />
sich mit rund 30 Schreiben an die Eidgenössischen Räte oder<br />
die vorberatenden Kommissionen. Zusammen mit den Meinungsäusserungen<br />
zu speziellen Anfragen der Bundesverwaltung hat<br />
damit durchschnittlich jede Woche eine politische Verlautbarung<br />
die Geschäftsstelle verlassen. Auch wenn sich die Dachorganisation<br />
im Grundsatz auf Themen mit besonderer bauwirtschaftlicher<br />
Relevanz beschränkt, war der Sachbereich gross: Vom Kartell- zum<br />
Raumplanungsgesetz, von der Altlastenverordnung zur Revision des<br />
Verjährungsrechts, von der Harmonisierung der Baubegriffe zum<br />
Lohndumping, von der Mehrwertsteuer zur Wohneigentumsbesteuerung,<br />
vom Beschaffungsrecht zum Bausparen. Zusammen mit den<br />
Stellungnahmen ihrer Mitgliedorganisationen, welche die Stimme<br />
von <strong>bauenschweiz</strong> verstärken, präzisieren oder ergänzen und in der<br />
Regel jedenfalls in der Stossrichtung harmonisiert sind, verschafft<br />
sich die Bauwirtschaft auf dem politischen Parkett das ihr zustehende<br />
Gehör und den nötigen Einfluss.<br />
Die Geschäftsstelle befasste sich neben der politischen Tätigkeit<br />
unter anderem mit der weiteren Optimierung und Professionalisierung<br />
des Auftritts der Dachorganisation. Dazu gehörten die Vorbereitungsarbeiten<br />
für den elektronischen Newsletter, der seit<br />
1. Januar 2012 den bisherigen Bauwirtschaftsspiegel ersetzt.<br />
Besonderes Gewicht hat die Verbreiterung des Adressatenkreises;<br />
nicht zuletzt dank der Unterstützung durch die Mitgliedorganisationen<br />
dürfte sich die Zahl der Empfänger und Empfängerinnen per<br />
Ende <strong>2011</strong> bereits verdoppelt haben. Ziel ist, mit den Botschaften<br />
der Dachorganisation vermehrt auch die Ebene der einzelnen Unternehmen<br />
zu erreichen. Was die <strong>bauenschweiz</strong>-Anlässe angeht,<br />
ebenfalls Plattformen für die Kommunikation, präsentieren sich die<br />
Einladungen dazu mittlerweile einheitlich und in elegantem Layout.<br />
Um diese Einheitlichkeit zu gewährleisten und namentlich beim<br />
Gebrauch von Namen und/oder Logo von <strong>bauenschweiz</strong> gewisse<br />
Leitplanken zu setzen, liess der Vorstand im Berichtsjahr das Logo<br />
von <strong>bauenschweiz</strong> im Schweizerischen Markenregister eintragen;<br />
parallel dazu setzte er ein Reglement über die Nutzung von Namen/<br />
Marke in Kraft.<br />
Herzlichen Dank am Schluss an alle, die uns unterstützen und<br />
mit <strong>bauenschweiz</strong> verbunden sind. Dank seiner Akzeptanz im Aussen-<br />
und Innenbereich kann unser Verband zuversichtlich in<br />
die Zukunft blicken.<br />
Charles Buser<br />
Direktor <strong>bauenschweiz</strong><br />
B – KURZBERICHT DES DIREKTORS<br />
5
C – POLITIK<br />
6
Im Berichtsjahr sind einige für die Bauwirtschaft zentrale Fortschritte<br />
in der Gesetzgebung zu verzeichnen. Erfreulich ist aber<br />
auch, dass das Parlament verschiedene gesetzgeberische Vorhaben<br />
nicht weiterverfolgt hat bzw. darauf nicht eingetreten ist,<br />
weil ein Mehrwert nicht erkennbar war. Zunehmend ist allerdings<br />
der gesetzgeberische Alltag von einer Hektik geprägt, die sich<br />
mit einer konsistenten und umsichtigen Gesetzgebung nicht<br />
immer leicht verträgt.<br />
Beschleunigung öffentlicher Beschaffungen<br />
Der Bundesrat leitete dem Parlament im Jahr 2010 eine Botschaft<br />
zur Änderung des Bundesgesetzes über das öffentliche Beschaffungswesen<br />
zu. Die Landesregierung wollte mit dieser Teilrevision<br />
aufgrund negativer Erfahrungen, namentlich in Beschwerdeverfahren<br />
im Rahmen der NEAT, die Beschaffung bei Grossprojekten beschleunigen.<br />
Wenn bei einem Vorhaben von nationalem Interesse<br />
der Vertragsschluss mit der Anbieterin, die den Zuschlag erhalten<br />
hat, keinen Aufschub ertrage, solle die Beschwerde generell keine<br />
aufschiebende Wirkung haben. <strong>bauenschweiz</strong> machte geltend,<br />
dass ein gesetzliches Beschleunigungsgebot für die Gerichte mit<br />
verbindlichen Entscheidfristen zweckmässiger wäre. Die eidg. Räte<br />
wollten diesen Weg nicht gehen, beschlossen aber Nichteintreten<br />
auf die Vorlage des Bundesrats. Zu Recht, denn damit wäre ausgerechnet<br />
bei Grossprojekten der Rechtsschutz faktisch abgeschafft<br />
worden.<br />
Revision des Raumplanungsgesetzes<br />
Das Parlament will mit einer Teilrevision des Raumplanungsgesetzes<br />
der Landschaftsinitiative einen indirekten Gegenvorschlag entgegensetzen.<br />
Sowohl Ständerat als auch Nationalrat haben sich intensiv<br />
mit der Vorlage befasst. Nach bisherigem Beratungsergebnis<br />
werden künftig klare Vorgaben an die Richtpläne der Kantone zur<br />
besseren Steuerung der Siedlungsentwicklung gemacht, die Bauzonen<br />
über die jeweiligen politischen Grenzen hinaus abgestimmt<br />
und das Kulturland vermehrt geschont: Statt auszuufern sollen<br />
sich die Siedlungen nach innen entwickeln. Zudem schlägt der<br />
Ständerat im Einvernehmen mit den Kantonen die Pflicht für einen<br />
Mehrwertausgleich vor, dessen Ausgestaltung aber weitgehend<br />
den Kantonen überlassen bleibt. Ein gangbarer Weg zur Lösung der<br />
raumplanerischen Herausforderungen und als Gegenvorschlag zur<br />
Landschaftsinitiative ist damit in Reichweite.<br />
Wohneigentumsbesteuerung<br />
<strong>bauenschweiz</strong> befasste sich intensiv mit dem Entwurf zu einem<br />
Bundesgesetz über die Besteuerung des privaten Wohneigentums,<br />
das als indirekter Gegenvorschlag des Bundesrats zur von ihm abgelehnten<br />
Volksinitiative «Sicheres Wohnen im Alter» dienen sollte.<br />
Die Dachorganisation der Bauwirtschaft lehnte den Gesetzesentwurf<br />
ab, der im Grundsatz die Streichung des Eigenmietwerts und<br />
im Gegenzug diejenige der Abzugsfähigkeit von Unterhaltskosten<br />
sowie weitgehend der privaten Schuldzinsen vorsah. Insbesondere<br />
der Wegfall der steuerlichen Abzugsfähigkeit von Unterhaltskosten<br />
hätte sich auf den Erhalt des Gebäudeparks fatal ausgewirkt, beschäftigungspolitisch<br />
unerwünschte Auswirkungen gehabt und die<br />
Schwarzarbeit begünstigt. Zwar hatte der Ständerat zuerst in den<br />
bundesrätlichen Entwurf einen limitierten Unterhaltskostenabzug<br />
eingefügt, der aber klar ungenügend gewesen wäre. Deshalb begrüsst<br />
<strong>bauenschweiz</strong> den abschliessenden Entscheid beider Kammern<br />
der Bundesversammlung, auf die Vorlage nicht einzutreten.<br />
Bausparen<br />
Die Idee des Bausparens und namentlich die Bauspar-Initiative aus<br />
dem Kanton Basel-Landschaft (Volksinitiative für ein steuerlich<br />
begünstigtes Bausparen zum Erwerb von selbstgenutztem Wohneigentum<br />
und zur Finanzierung von baulichen Energiespar- und<br />
Umweltschutzmassnahmen) wurde von der bauwirtschaftlichen<br />
Dachorganisation stets unterstützt. Die Kommission für Wirtschaft<br />
und Abgaben des Ständerats hatte anfangs November 2010 einen<br />
indirekten Gegenvorschlag zur Volksinitiative «Eigene vier Wände<br />
dank Bausparen» und zur Bauspar-Initiative verabschiedet. Diesem<br />
Gesetzesentwurf blieb indessen der Erfolg versagt, da er vom<br />
Ständerat in der Sommersession des Berichtsjahres in der Schlussabstimmung<br />
abgelehnt wurde. Am 11. März 2012 wird nun die<br />
Bevölkerung Gelegenheit haben, über die Bauspar-Initiative abzustimmen,<br />
später dann über die Volksinitiative «Eigene vier Wände<br />
dank Bausparen».<br />
Verjährungsfristen im Kauf- und Werkvertrag<br />
Mit einer Parlamentarischen Initiative verlangte Ständerat Hermann<br />
Bürgi, Art. 210 des Obligationenrechtes (OR) sei in der Weise zu<br />
ändern, dass für Klagen auf Gewährleistung wegen Mängeln der Sachen,<br />
welche für ein unbewegliches Bauwerk verwendet oder in ein<br />
solches eingebaut werden, in Analogie zu Artikel 371 Absatz 2 OR<br />
eine fünfjährige Verjährungsfrist gelte. Die heutige einjährige Frist<br />
ist unbefriedigend, denn so hat der Unternehmer, der während fünf<br />
Jahren für Mängel einzustehen hat, nach Ablauf eines Jahres keinen<br />
Rückgriff auf den Verkäufer bzw. den Lieferanten fehlerhaften Materials.<br />
Mitte 2010 gab die Kommission für Rechtsfragen des Nationalrats<br />
einen von ihr erarbeiteten Gesetzesentwurf in die Vernehmlassung.<br />
Die Kommission schlug einerseits eine Verlängerung der<br />
Verjährungsfrist der Sachmängelansprüche beim Fahrniskauf auf<br />
zwei (bzw. in einer nicht weiterverfolgten Variante auf fünf) Jahre vor.<br />
7
Andererseits will sie auch die Stossrichtung der Parlamentarischen<br />
Initiative Bürgi im OR umsetzen. Sowohl National- als auch Ständerat<br />
haben im Berichtsjahr der Vorlage grundsätzlich zugestimmt. Es<br />
geht nun noch darum, die Differenzen zu bereinigen.<br />
Verjährungsfristen generell<br />
Ende August unterbreitete das Eidg. Justiz- und Polizeidepartement<br />
eine Vorlage zur Stellungnahme, mit der das Verjährungsrecht der<br />
gesamten Rechtsordnung vereinheitlicht, Unsicherheiten beseitigt<br />
und die Verjährungsfristen, namentlich auch für Forderungen aus<br />
Gesundheits- und Körperschäden, verlängert werden sollen. <strong>bauenschweiz</strong><br />
ist mit dieser Vorlage nicht einverstanden. Anstelle einer<br />
derart umfassenden Revision ist nach Ansicht der Dachorganisation<br />
das Verjährungsrecht in differenzierter Weise und unter Einbezug<br />
der Wirtschaft zu optimieren. Von Änderungen im Bereich der kaufund<br />
werkvertragsrechtlichen Sachgewährleistungsansprüche ist<br />
ohnehin abzusehen, da diese bereits Gegenstand der vorerwähnten<br />
Revision der Verjährungsfristen im Kauf- und Werkvertrag sind und<br />
der neue Gesetzesentwurf die dort erreichte Koordination der Verjährungsfristen<br />
grösstenteils wieder zunichte machen würde.<br />
Mehrwertsteuergesetz<br />
Ohne Erfolg verliefen die Bestrebungen des Bundesrats, einen<br />
einzigen Steuersatz unter Aufhebung möglichst vieler Ausnahmen<br />
einzuführen, obwohl dies eine massive Vereinfachung dieser komplexen<br />
Steuer bewirkt hätte. In der Bauwirtschaft würden damit<br />
auch gewisse Wettbewerbsverzerrungen wegfallen, die durch die<br />
heute unterschiedlichen Sätze für bauwirtschaftliche Leistungen<br />
je nach Art der Unternehmung entstehen. Der Ständerat war zwar<br />
gewillt, diesen Schritt in Richtung administrative Entlastung in der<br />
Detailberatung zu prüfen. Die Reform scheiterte aber am Nationalrat,<br />
der ein zweites Mal entschieden hatte, die Vorlage an den<br />
Bundesrat zurückweisen. Mit dem Rückweisungsbeschluss wird der<br />
Bundesrat beauftragt, dem Parlament eine Vorlage nach dem Zwei-<br />
Satz-Modell mit einem gegenüber dem bundesrätlichen Entwurf<br />
erweiterten Ausnahmekatalog zu unterbreiten.<br />
Formelle Harmonisierung des Baurechts<br />
Die von <strong>bauenschweiz</strong> mit Vehemenz geforderte Harmonisierung<br />
des formellen Baurechts – wohlgemerkt: nicht des materiellen Baurechts,<br />
es geht nur um Begriffe und Messweisen – kommt zwar zähflüssig,<br />
aber immerhin voran. Neun Kantone sind bisher der interkantonalen<br />
Vereinbarung über die Harmonisierung der Baubegriffe,<br />
bei der es um 30 formelle Baubegriffe geht, beigetreten. Somit ist<br />
das Konkordat in Kraft getreten. Sieben weitere Kantone planen den<br />
Beitritt in nächster Zukunft. Trotzdem geht es in diesem Dossier, das<br />
einen wichtigen Schritt zu mehr Effizienz darstellt und mit dem sich<br />
namhafte Einsparungen erzielen liessen, zu langsam vorwärts. Namentlich<br />
haben die Kantone offenbar noch keine Anstalten zu einer<br />
Vertiefung bzw. einer Weiterentwicklung des Konkordats (beispielsweise<br />
im Bereich der Planungsbegriffe oder der Verfahren) gemacht.<br />
Motion Fässler. Stärkere Rechte der Bauherrschaft<br />
bei der Behebung von Baumängeln<br />
Der Nationalrat nahm diese Motion am 2. März <strong>2011</strong> – ohne vertiefte<br />
Diskussion – an. Sie basiert auf früheren Vorstössen, denen<br />
kein Erfolg beschieden war. Die neue Motion nimmt über weite<br />
Strecken die gleichen Themen auf, wobei sie bei der Formulierung<br />
offener ausgestaltet ist. Konkret fordert (auch) sie eine Prüfung<br />
1. eines besonderen Bau- und Architekturvertrages, 2. der Unterstellung<br />
der Architekturleistung unter die Kausalhaftung sowie<br />
3. der heute geltenden Rüge- und Garantiefristen sowie der Haftung<br />
des Unternehmers für verdeckte Mängel. Weiter seien Fragen wie<br />
die Unterbrechung der Verjährung oder die Problematik der allgemeinen<br />
Geschäftsbedingungen zu berücksichtigen. Die Kommission<br />
für Rechtsfragen des Ständerats wies in ihrem Bericht zu Handen<br />
des Ständerats darauf hin, dass diese Fragen seit bald zehn Jahren<br />
hängig seien. Sie halte es für notwendig, dass der Bundesrat die<br />
verlangten Abklärungen vornehme und der Bundesversammlung<br />
entweder eine Botschaft zur Änderung der einschlägigen Bestimmungen<br />
vorlege oder aber in einem ausführlichen Bericht darlege,<br />
weshalb die entsprechenden Vorstösse abzuschreiben seien. Der<br />
Ständerat folgte dem Antrag der Kommission und überwies die<br />
Motion in der Herbstsession an den Bundesrat.<br />
CO 2<br />
-Gesetzgebung<br />
In der laufenden Revision des CO 2<br />
-Gesetzes war die Stossrichtung<br />
der Stammgruppen von <strong>bauenschweiz</strong> nicht immer einheitlich. Die<br />
Dachorganisation beschränkte sich deshalb darauf, intern jeweils<br />
die wichtigsten Positionen der Dachorganisation in Erinnerung zu<br />
rufen: Freiwillige Massnahmen sollen im Vordergrund stehen; die<br />
Schweiz müsste sich im internationalen Gleichschritt bewegen;<br />
ein erheblicher Teil der Zielerreichung ist durch Anstrengungen im<br />
Inland zu bewirken, und der Teilzweckbindung der CO 2<br />
-Abgabe wird<br />
zugestimmt, sofern eine CO 2<br />
-Abgabe wirklich erforderlich ist. Mittlerweile<br />
hat das Bundesparlament die CO 2<br />
-Gesetzgebung verabschiedet.<br />
Mit der neuen Gesetzgebung wird der Energieeffizienz im<br />
Gebäudesektor und damit der Bauwirtschaft eine noch zentralere<br />
Rolle zukommen.<br />
8
Revision des Kartellgesetzes<br />
In jüngster Zeit stand das Kartellgesetz wiederholt auf dem Prüfstand.<br />
Mit Bezug auf einen ersten Vernehmlassungsentwurf vom<br />
Sommer 2010 erachtete <strong>bauenschweiz</strong> die Revisionsvorschläge als<br />
zu weitgehend, bewertete aber einzelne Punkte als positiv. Im Frühjahr<br />
<strong>2011</strong> wurde eine weitere Vorlage in die Vernehmlassung gegeben,<br />
welche die Umsetzung einer Motion Schweiger zum Ziel hatte.<br />
Danach sollten auch Mitarbeitende direkt durch das Kartellgesetz<br />
sanktioniert werden können, was von der bauwirtschaftlichen<br />
Dachorganisation kategorisch abgelehnt wird. Zu guter Letzt wurde<br />
im Herbst aufgrund des hohen Schweizer Frankens kurzfristig eine<br />
dritte (konferenzielle) Vernehmlassung zur Kartellgesetzrevision<br />
angesetzt, welche eine deutliche Verschärfung und einen Schritt in<br />
Richtung generelles Kartellverbot bedeuten würde. Trotz erheblicher<br />
Bedenken seitens verschiedener Wirtschaftsverbände, darunter<br />
auch <strong>bauenschweiz</strong>, will der Bundesrat an dieser Verschärfung<br />
festhalten; die Umsetzung der Motion Schweiger will die Landesregierung<br />
demgegenüber offenbar im Rahmen dieser Revision nicht<br />
mehr weiterverfolgen.<br />
Weitere Stellungnahmen:<br />
Die bauwirtschaftliche Dachorganisation<br />
n wandte sich – ohne Erfolg – gegen eine Änderung des Energiegesetzes<br />
mit einem Paradigmenwechsel von der Priorität freiwilliger<br />
Vereinbarungen zu derjenigen gesetzlicher Vorschriften<br />
n bezweifelte die Notwendigkeit, die europäische Landschaftskonvention<br />
im gegenwärtigen Zeitpunkt zu ratifizieren<br />
n unterstützte die gesetzliche Umsetzung der Standesinitiative<br />
des Kantons St. Gallen «Bauen ausserhalb der Bauzonen»<br />
n nahm Stellung zu einzelnen Punkten der Agrarpolitik 2014-2017<br />
n setzte sich mit dem Raumkonzept Schweiz auseinander und<br />
plädierte für mehr Kooperation und Verdichtung und<br />
n erstattete eine Vernehmlassungsantwort zur<br />
«Strategie Biodiversität».<br />
9
D – ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />
10
Die Öffentlichkeitsarbeit stellt ein wichtiges Standbein einer<br />
jeden Organisation dar und nimmt auch bei <strong>bauenschweiz</strong> einen<br />
grossen Stellenwert ein. Dank der Kommunikation nach aussen<br />
wird der Verband insbesondere für die politischen Entscheidungsträger<br />
sichtbar. Und vermehrt wird <strong>bauenschweiz</strong> auch<br />
von einer breiteren Öffentlichkeit als die Dachorganisation der<br />
Bauwirtschaft wahrgenommen.<br />
<strong>bauenschweiz</strong> gelangte im Berichtsjahr mit sieben Medienmitteilungen<br />
an die Öffentlichkeit, welche teils auch Eingang bei<br />
Print- und Onlinemedien fanden. Mit diversen Beiträgen in Fachzeitschriften<br />
traten ausserdem Vertreterinnen und Vertreter von <strong>bauenschweiz</strong><br />
als Autoren auf und konnten auch auf diese Weise den<br />
Verband als Kompetenzzentrum in verschiedenen Fragestellungen<br />
aus dem Bereich der Bauwirtschaft positionieren. So erschienen<br />
Artikel, für welche <strong>bauenschweiz</strong>-Exponenten verantwortlich zeichneten<br />
unter anderem zum Thema Baurechtsharmonisierung in der<br />
Handelszeitung, im Baublatt und in der Immobilia. Beiträge, welche<br />
das Kartellgesetz zum Inhalt hatten, wurden im Baublatt und der<br />
Schweizer Bauwirtschaft veröffentlicht und die Raumplanung wurde<br />
im Berichtsjahr durch <strong>bauenschweiz</strong> im Baublatt gleich zweimal<br />
thematisiert. Auch mit der quartalsweise erschienen Gastkolumne<br />
im Baublatt, in welcher Direktor Charles Buser verschiedene Themen<br />
rund um die Bauwirtschaft aufgriff, konnte sich <strong>bauenschweiz</strong><br />
präsentieren. Unter dem Titel «Angst vor Siedlungsbrei» wurde<br />
ausserdem der <strong>bauenschweiz</strong>-Direktor vom Schweizer Fernsehen<br />
im Rahmen der Sendung 10vor10 vom 1. Juni <strong>2011</strong> als Experte<br />
befragt.<br />
Der Bauwirtschaftsspiegel mit informativen Beiträgen zu politischen<br />
und bauwirtschaftlichen Aktualitäten ist auch <strong>2011</strong> quartalsweise<br />
erschienen. Nach 34 Jahren hat sich <strong>bauenschweiz</strong> entschieden,<br />
die bauwirtschaftlichen Informationen künftig durch ein zeitgenössisches<br />
Kommunikationsmittel auf elektronischem Weg zu verbreiten<br />
und den Bauwirtschaftsspiegel in der bisherigen Art einzustellen.<br />
So wird die Leserschaft ab 2012 mit einem elektronischen<br />
Newsletter bedient, welcher noch aktueller und in pointierter Form<br />
über für die Bauwirtschaft relevante Themen berichten wird. Die<br />
eingegangenen Anmeldungen für den Newsletter zeigen, dass durch<br />
die Umstellung auch der Empfängerkreis deutlich ausgedehnt werden<br />
kann.<br />
Die elf Politscreenings und vier Projektreportings informierten die<br />
Mitglieder wiederum über die aktuellen politischen und verbandsinternen<br />
Themen und stellten eine frühzeitige interne Abstimmung bei<br />
politisch wichtigen Fragen sicher.<br />
Die Frühjahrs-Plenarversammlung vom 4. Mai <strong>2011</strong> fand im Kongresshaus<br />
Zürich statt. Nach den statutarischen Geschäften leuchteten<br />
Christa Perregaux du Pasquier der Schweizerischen Vereinigung<br />
für Landesplanung VLP-ASPAN, Prof. Dr. Bernd Scholl der ETH<br />
Zürich und René Hutter, Kantonsplaner von Zug, mit drei äusserst<br />
interessanten Referaten das Thema Raumentwicklung aus.<br />
Der Parlamentarieranlass zu Beginn der Sommersession <strong>2011</strong><br />
widmete sich der Kartellgesetzgebung. Prof. Dr. Aymo Brunetti vom<br />
Seco informierte aus erster Hand über die laufende Revision. Daneben<br />
stellten sich Philipp Gauderon, Mitglied der Konzernleitung SBB<br />
sowie Rechtsanwalt Dr. Beat Denzler, Partner Schiller Rechtsanwälte,<br />
den Fragen des Podiumleiters, Nationalrat Hans Killer, und diskutierten<br />
die oft monierte Nachfragemacht der öffentlichen Hand.<br />
Die Herbst-Plenarversammlung am 10. November <strong>2011</strong> stand ganz<br />
im Zeichen der Finanzkrise. Aus verschiedenen Perspektiven nahmen<br />
sich Kaspar Villiger, VR-Präsident UBS, Martin Neff, Chefökonom<br />
der CS und Walter Thurnherr, Generalsekretär des UVEK, dem<br />
aktuellen Thema an.<br />
11
E – PROJEKTE, ARBEITSGRUPPEN<br />
UND VERTRETUNGEN<br />
12
Wo es für die Vertretung der Interessen der Bauwirtschaft komplexe<br />
Fragestellungen zu beantworten gilt oder wo vorgängig<br />
eine Abstimmung der Interessen in den eigenen Reihen vorzunehmen<br />
ist, werden interne Arbeitsgruppen gebildet. <strong>bauenschweiz</strong><br />
ist aber auch in diversen externen Arbeitsgruppen<br />
und Gremien vertreten.<br />
Arbeitsgruppe Bauprodukte<br />
(Dr. Peter Schmalz, Nussbaumen bei Baden, Vorsitzender)<br />
Die Arbeitsgruppe Bauprodukte hielt im Berichtsjahr vier Sitzungen<br />
ab, die vor allem der Mitwirkung in der bundesexternen Arbeitsgruppe<br />
für die Revision der Bauprodukteerlasse dienten. Die Arbeitsgruppe<br />
Bauprodukte unterbreitete dazu als Ansprechpartner für die<br />
Bauwirtschaft eine umfangreiche Stellungnahme. Die Entwürfe des<br />
neuen Bauproduktegesetzes, der dazugehörigen Verordnung sowie<br />
der entsprechenden Erläuterungen wurden in vier teils mehrtägigen<br />
Sitzungen abschliessend besprochen. Die Ämterkonsultation ist für<br />
Februar 2012 geplant. Nach der Vernehmlassung erfolgt die parlamentarische<br />
Beratung im Jahr 2013.<br />
Einzelne Vertreter der Arbeitsgruppe nahmen an der Sitzung der<br />
Eidgenössischen Kommission für Bauprodukte, des Ausschusses<br />
Tagesgeschäfte sowie an drei Sitzungen des Vorbereitenden Ausschusses<br />
des Standing Committee on Construction teil. Beides sind<br />
Ausschüsse der Eidgenössischen Kommission für Bauprodukte.<br />
Arbeitsgruppe öffentliches Beschaffungswesen<br />
(Stéphane de Montmollin, Biel, Vorsitzender)<br />
Max Studer führte während Jahren die Arbeitsgruppe öffentliches<br />
Beschaffungswesen durch die langwierige Revision des Bundesgesetzes<br />
über das öffentliche Beschaffungswesen BöB. Nach Abschluss<br />
dieser Arbeit übergab er im Januar <strong>2011</strong> offiziell den Vorsitz<br />
an den Verfasser dieses Beitrags. Bei dieser Gelegenheit nochmals<br />
ein grosses Dankeschön an Max Studer für seinen unermüdlichen<br />
Einsatz.<br />
Obwohl ein Revisionsbedarf kaum bestritten wird, sind derzeit<br />
weder auf kantonaler noch eidgenössischer Ebene Revisionsbestrebungen<br />
auszumachen. Wie soll es weitergehen?<br />
Nachdem die Arbeitsgruppe im Januar eine Delegation der BPUK<br />
und der BKB zu einem Gespräch eingeladen hatte, wurde im März<br />
das weitere Vorgehen in Sachen Beschaffungsrecht besprochen.<br />
Soll <strong>bauenschweiz</strong> sich weiterhin für die Harmonisierung des Beschaffungsrechts<br />
einsetzen? Wird das Bestreben nach einer Harmonisierung<br />
oder einer Vereinheitlichung von den Mitgliedern von<br />
<strong>bauenschweiz</strong> überhaupt gewünscht und mitgetragen? Um diese<br />
Grundsatzfragen zu klären, unterbreitete die Arbeitsgruppe den<br />
Mitgliedorganisationen eine Umfrage.<br />
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass die grosse Mehrheit der<br />
Befragten eine parallele Harmonisierung in Bund und Kantonen<br />
wünscht. Die Arbeitsgruppe beschloss, diesen Weg einzuschlagen<br />
und besonders stossende sowie in den verschiedenen Erlassen widersprüchliche<br />
Themen aufzugreifen und sich für eine Angleichung<br />
einzusetzen. Die Befragten dokumentierten die fehlende Harmonisierung<br />
mit Beispielen.<br />
Basierend auf diesen Beispielen wurde der jeweilige Handlungsbedarf<br />
in Bezug auf die Interkantonale Vereinbarung über das öffentliche<br />
Beschaffungswesen (IVöB) sowie das Bundesgesetz über<br />
das öffentliche Beschaffungswesen (BöB) skizziert. Mittels einer<br />
Präzisierung und Gruppierung der Beispiele hat die Arbeitsgruppe<br />
Ende Oktober <strong>2011</strong> ausserdem eine Prioritätenliste erstellt. Die<br />
verschiedenen Themen sollen nun einzeln angegangen werden. In<br />
Betracht fallen Themenbereiche, wie:<br />
n Einheitliche Schwellenwerte beim Bund und bei den Kantonen<br />
n Gleiche Definition der Vorbefassung<br />
n Möglichekeit des Verzichts auf Gewichtung der Kriterien<br />
bei Wettbewerbsverfahren<br />
n Präzise Umschreibung der freihändigen Vergabe und<br />
des Einladungsverfahrens<br />
n Einheitliche Regelung von besonderen Verfahren<br />
n Einheitliche Umschreibung der Anforderungen an den<br />
Nachweis der Grundeignung<br />
n Einheitliche Umschreibung der Öffnung der Angebote<br />
sowie des Zuschlags<br />
n Einheitlicher Rechtsschutz<br />
Die aus dem Jahr 2010 und vom Bundesrat stammende Vorlage<br />
10.051 «Beschleunigung öffentlicher Beschaffungen» konnte noch<br />
in der Wintersession erledigt werden, nachdem auch der Ständerat<br />
als Zweitrat am 21. Dezember <strong>2011</strong> Nichteintreten beschlossen<br />
hatte.<br />
13
Arbeitsgruppe KBOB - Verträge<br />
(Roger Wälchli, Eschenbach SG, Vorsitzender)<br />
Nachdem im Sommer <strong>2011</strong> die Erarbeitung des TU Vertrags Tiefbau<br />
abgeschlossen werden konnte, stehen nun sämtliche KBOB–Vertragsvorlagen<br />
auf der KBOB Homepage kostenlos zur Verfügung.<br />
Erfreulicherweise werden die Vertragsvorlagen auch vermehrt von<br />
privaten Bauherren verwendet.<br />
Zwischenzeitlich ist der kontinuierliche Verbesserungsprozess bei<br />
der KBOB in Zusammenarbeit mit der <strong>bauenschweiz</strong>-Kerngruppe<br />
KBOB Verträge angelaufen. Damit soll die Qualität und das Änderungsmanagement<br />
der diversen Vertragsdokumente sichergestellt<br />
werden. Im Rahmen der zweimal jährlich stattfindenden Sitzungen<br />
werden die in der Praxis gesammelten Erkenntnisse eingebracht.<br />
Wo es sinnvoll ist, findet eine entsprechende Anpassung der Vertragsvorlagen<br />
statt. Hinweise und Verbesserungsvorschläge zu den<br />
einzelnen Dokumenten nimmt die Geschäftsstelle <strong>bauenschweiz</strong><br />
entgegen und lässt sie den zuständigen Stellen zur Weiterbearbeitung<br />
zukommen.<br />
Für das Jahr 2012 ist die Überarbeitung des KBOB-Planervertrags<br />
geplant. Revisionsbedarf besteht auch aus Sicht der Stammgruppe<br />
Planung, welche ihrerseits Verbesserungsvorschläge einreichen<br />
will. Die KBOB will zudem die diversen Leitfäden leserfreundlicher<br />
gestalteten und mit den Erkenntnissen aus den verschiedenen<br />
Schulungen ergänzen. Im Weiteren stehen Themen wie das<br />
Nachtragsmanagement, die Sicherheitsleistungen und Versicherungsfragen<br />
auf der Traktandenliste für den kontinuierlichen<br />
Verbesserungsprozess.<br />
Arbeitsgruppe Raumplanung<br />
(Charles Buser, <strong>bauenschweiz</strong>, Vorsitzender)<br />
Die Arbeitsgruppe befasste sich im Berichtsjahr intensiv mit der im<br />
Parlament hängigen Teilrevision des Raumplanungsgesetzes (vgl.<br />
Kapitel C Politik). Daneben wirkte sie bei der Abfassung der drei Mitte<br />
<strong>2011</strong> abgegebenen Stellungnahmen zum Raumkonzept Schweiz,<br />
zur Standesinitiative des Kantons St. Gallen betreffend Bauen ausserhalb<br />
der Bauzonen und zu raumordnungsrelevanten Aspekten<br />
der Agrarpolitik 2014-17 mit. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Tätigkeit<br />
war die fachliche Begleitung der <strong>bauenschweiz</strong>-Vertretung in<br />
der zweiten Phase der RPG-Revision, die der im Parlament zur Zeit<br />
hängigen 1. Etappe nachgelagert ist und Themen ausserhalb des<br />
Bereichs der Siedlungsentwicklung aufgreift. Die entsprechenden<br />
Arbeiten in den vom Bundesamt für Raumentwicklung ARE eingesetzten<br />
Arbeitsgruppen wurden Ende Berichtsjahr abgeschlossen.<br />
Das ARE wird nun daran gehen, die einzelnen Vorschläge unter<br />
Einbezug des Leitungsgremiums zu einer Vernehmlassungsvorlage<br />
zu konsolidieren. Neben dem statutarischen Teil war die Frühjahrs-<br />
Plenarversammlung <strong>2011</strong> ganz der Raumentwicklung gewidmet. Zu<br />
diesem Thema sprachen Prof. Dr. Bernd Scholl von der ETH Zürich,<br />
Christa Perregaux du Pasquier von der Schweizerischen Vereinigung<br />
für Landesplanung sowie René Hutter, Kantonsplaner Zug und Vorstandsmitglied<br />
des Fachverbands Schweizer RaumplanerInnen FSU.<br />
Plattform Zukunft Bau<br />
(Alfred Müller, Hefenhofen, Präsident)<br />
Der Verein Plattform Zukunft Bau lancierte im Frühjahr <strong>2011</strong> die<br />
Online-Datenbank www.bauinnovationen.ch. Wöchentlich aktualisierte<br />
Informationen über innovative Ansätze in Forschung und<br />
Praxis sollen Ideen für zukünftige Projekte geben, die zu Bauinnovationen<br />
führen können.<br />
Im vergangenen Jahr wurden zwei Forschungs-Cafés durchgeführt.<br />
Mit der Veranstaltungsreihe möchte die Plattform Zukunft<br />
Bau bei Verbänden und Unternehmen für kreative Ansätze in der<br />
Bauwirtschaft werben. Referate aus Forschungsinstituten bildeten<br />
die Grundlage für die anschliessenden Diskussionsforen. Die Forschungs-Cafés<br />
wurden von den durchführenden Unternehmen als<br />
eine gute Möglichkeit gewertet, aktuelle Strömungen und Zukunftsszenarien<br />
aufzunehmen und neue Ideen zu generieren. Sich in der<br />
heutigen Hektik die Zeit zu nehmen, den Blickwinkel zu öffnen und<br />
an Schnittstellen zu diskutieren, wird sich auch in Zukunft lohnen.<br />
An der Generalversammlung im Mai wurde der langjährige Vizepräsident,<br />
alt Nationalrat Robert Keller, verabschiedet, der praktisch<br />
von der ersten Stunde an eine prägende Figur für die Plattform<br />
Zukunft Bau war und massgeblich zur Entstehung der Strategie und<br />
der Entwicklung des Vereins beigetragen hat. Vorstandsmitglied<br />
Nationalrat Hans Killer wird die Verbindung zu <strong>bauenschweiz</strong><br />
auch in Zukunft sicherstellen. Als Vertreter der ETH Zürich<br />
nahm Prof. Philippe Block als designierter Nachfolger von<br />
Prof. Sacha Menz Einsitz im Vorstand.<br />
14
Weitere Gremien<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> war <strong>bauenschweiz</strong> in den nachfolgend aufgelisteten<br />
Gremien vertreten:<br />
n Eidg. Kommission für Bauprodukte<br />
n Eidg. Akkreditierungskommission (Akko)<br />
n Erfahrungsaustauschgruppe für Konjunkturforschung KOF ETH<br />
n Expertengruppe Wirtschaftsstatistik (WISTA),<br />
Bundesamtes für Statistik BFS<br />
n Normenbeirat Bau (NBB)<br />
n Arbeitsgruppe Beziehungen zur EU (GRECO), economiesuisse<br />
n Schweizerische Kommission für Immobilienfragen (SKI)<br />
n Messebeirat Swissbau<br />
n Schweizerische Vereinigung für Landesplanung (VLP) (Beirat)<br />
n ARE-Arbeitsgruppe Koordination Raumplanung und Umweltrecht<br />
n ARE-Arbeitsgruppe Richtplanung<br />
Spitzentreffen<br />
Im Berichtsjahr fanden Spitzengespräche mit der Bankiervereinigung<br />
(Swiss Banking) sowie der Koordinationskonferenz der Bauund<br />
Liegenschaftsorgane der öffentlichen Bauherren (KBOB) statt.<br />
15
F – INTERNE KOORDINATION<br />
16
Mit dem Anspruch, möglichst alle Interessen der heterogenen<br />
Mitgliederstruktur zu vertreten, konnte auch in diesem Berichtsjahr<br />
die Umsetzung namhafter und für die gesamte Bauwirtschaft<br />
wichtiger Anliegen bewirkt werden. Dies nicht zuletzt<br />
dank der Bereitschaft der Mitglieder, sich trotz teilweise unterschiedlicher<br />
Meinungen unter das Dach von <strong>bauenschweiz</strong> zu<br />
stellen und mit einer Stimme zu sprechen. Die Voraussetzungen<br />
hierfür schafften vorab der Vorstand und die Stammgruppen,<br />
unterstützt durch die Geschäftsstelle.<br />
Im vergangenen Jahr haben vier Vorstands-Sitzungen stattgefunden.<br />
Nach der Verabschiedung des Unternehmenskonzepts im Vorjahr<br />
galt es nun zu konsolidieren und Beschlossenes umzusetzen.<br />
Neben den Standardtraktanden behandelte der Vorstand wichtige<br />
Sachthemen wie das öffentlichen Beschaffungswesen, die Revision<br />
des Raumplanungsgesetzes, das Kartellgesetz und die Wohneigentumsbesteuerung.<br />
Weiter wurden die vorerst letzten ausstehenden<br />
Mandate samt personellen Besetzungen für die internen Arbeitsgruppen<br />
verabschiedet.<br />
Nationalrat Hans Killer kann auf sein erstes Amtsjahr als Präsident<br />
<strong>bauenschweiz</strong> zurückblicken. Dieses brachte nicht nur bauwirtschaftliche<br />
Erfolge, sondern es fanden auch fachlich wertvolle und<br />
entsprechend gut besuchte Anlässe mit baupolitisch und gesamtwirtschaftlich<br />
relevanten Themen im Fokus statt: Die Frühjahrs- und<br />
Herbst-Plenarversammlungen in Zürich und Bern, der Parlamentarieranlass<br />
ebenfalls in Bern und das Spitzengespräch mit den<br />
Banken in Zürich.<br />
Im Zentrum der vier Sitzungen von Geschäftsstelle und Geschäftsführern<br />
der Stammgruppen standen neben der Behandlung sachpolitischer<br />
Themen auch in diesem Berichtsjahr der Informationsaustausch<br />
und die Abstimmung der gruppenspezifischen Interessen.<br />
Zu diesem Zweck führten die Stammgruppen regelmässig<br />
Sitzungen durch und erarbeiteten unter anderem Stellungnahmen<br />
sowie Positionen. Koordiniert durch die Geschäftsstelle ist diese<br />
Zusammenarbeit unabdingbar für einen einheitlichen Auftritt, welcher<br />
der Dachorganisation die nötige Glaubwürdigkeit – vorab in<br />
Bundesbern – verschafft.<br />
Das Geschäftsstellen-Team <strong>bauenschweiz</strong> hat sich gut eingespielt:<br />
Der Direktor, Charles Buser, betreut neben der Geschäftsführung<br />
schwergewichtig das Dossier Politik. Sandra Burlet ist für den Bereich<br />
Projekte und Kommunikation zuständig und Gaby Wild-Weber<br />
obliegen die administrativen und logistischen Aufgaben sowie das<br />
Veranstaltungsmanagement. Im Berichtsjahr standen diesem Team<br />
Curt Mayer als Redaktor, Sutharshini Rasathurai für den Websupport<br />
und Barbara Eix als Aushilfssekretärin zur Seite.<br />
Einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg der internen Koordination<br />
«auch über den Röstigraben hinaus» haben unsere externen Übersetzer<br />
geleistet. Dankend zu erwähnen ist zudem die gute Zusammenarbeit<br />
mit den diversen Exponenten des Schweizerischen<br />
Baumeisterverbandes SBV, die <strong>bauenschweiz</strong> über einen Dienstleistungsvertrag<br />
erneut wertvoll unterstützt haben.<br />
17
Vorstand<br />
Vorsitz<br />
n Killer Hans, Nationalrat, Präsident<br />
Präsidenten der Stammgruppen<br />
Planung<br />
n de Montmollin Stéphane<br />
BSA Bund Schweizer Architekten<br />
Bauhauptgewerbe<br />
n Messmer Werner, Nationalrat<br />
SBV Schweizerischer Baumeisterverband<br />
Ausbau und Gebäudehülle<br />
n Kaufmann Alfons P.<br />
SMGV Schweizerischer Maler- und Gipserunternehmer-Verband<br />
Produktion und Handel<br />
n Renggli André<br />
FSKB Fachverband der Schweiz. Kies und Betonindustrie<br />
Weitere Vorstandsmitglieder<br />
n Barrillier Gabriel<br />
FMB Fédération genevoise des métiers du bâtiment<br />
n Domanig Hans-Peter<br />
VSGU Verband Schweizerischer Generalunternehmer<br />
n Hufschmid Werner<br />
Fachverband Infra<br />
n Monbaron Guy<br />
FMB Fédération genevoise des métiers du bâtiment<br />
Geschäftsstelle Dachverband<br />
n Buser Charles, Direktor<br />
n Burlet Sandra, Leiterin Projekte und Kommunikation<br />
n Eix Barbara, Aushilfssekretärin<br />
n Mayer Curt, Redaktor<br />
n Rasathurai Sutharshini, Websupport<br />
n Wild-Weber Gaby, Assistentin der Geschäftsleitung<br />
Geschäftsführer der Gruppensekretariate<br />
Planung<br />
n Marti Mario Dr.<br />
usic Schweiz. Vereinigung Beratender Ingenieurunternehmungen<br />
Bauhauptgewerbe<br />
n Fehle Martin (bis 30.06.11)<br />
SBV Schweizerischer Baumeisterverband<br />
n Senn Martin A. (ab 01.07.11)<br />
SBV Schweizerischer Baumeisterverband<br />
Ausbau und Gebäudehülle<br />
n Baeriswyl Peter<br />
SMGV Schweizerischer Maler- und Gipserunternehmer-Verband<br />
Produktion und Handel<br />
n Weller Wilhelm P. Dr.<br />
Mitgliedorganisationen<br />
Planung<br />
n BSA Bund Schweizer Architekten, Basel<br />
n CHGEOL Schweizer Geologenverband, Solothurn<br />
n CRB Schweiz. Zentralstelle für Baurationalisierung, Zürich<br />
n fsai Verband freierwerbender Schweizer Architekten, Rüschlikon<br />
n FSU Fachverband Schweizer RaumplanerInnen, St. Gallen<br />
n IGS Ingenieur-Geometer Schweiz, Solothurn<br />
n SBO Schweizerische Bauleiter-Organisation, Zürich<br />
n sia Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein, Zürich<br />
n Swiss Engineering STV, Zürich<br />
n usic Schweizerische Vereinigung Beratender<br />
Ingenieurunternehmungen, Bern<br />
Bauhauptgewerbe<br />
n Fachverband Infra, Zürich<br />
n SBV Schweizerischer Baumeisterverband, Zürich<br />
n VSG Vereinigung Schweiz. Gleisbauer, Nussbaumen<br />
n VSGU Verband Schweizerischer Generalunternehmer, Bern<br />
G – ORGANE, GESCHÄFTSSTELLE,<br />
GRUPPENSEKRETARIATE, MITGLIEDORGANISATIONEN<br />
18
Ausbau und Gebäudehülle<br />
n alu.ch Aluminium-Verband Schweiz, Zürich<br />
n BodenSchweiz Verband Schweizerischer Fachgeschäfte für<br />
Linoleum, Spezialbodenbeläge, Teppiche und Parkett, Aarau<br />
n FMB Fédération genevoise des métiers du bâtiment, Genève<br />
n FRM Fédération romande des maîtres menuisiers, Lausanne<br />
n FRMB Fédération romande des métiers du bâtiment, Lausanne<br />
n FRMPP Fédération romande des maîtres plâtriers-peintres, Sion<br />
n FVE Fédération vaudoise des entrepreneurs, Tolochenaz<br />
n Genossenschaft Gebäudehülle Schweiz, Uzwil<br />
n GSGI Gruppe der schweizerischen Gebäudetechnik-<br />
Industrie, Luzern<br />
n holzbau schweiz, Zürich<br />
n interieursuisse Schweizerischer Verband der Innendekorateure,<br />
des Möbelfachhandels und der Sattler, Solothurn<br />
n ISP Interessengemeinschaft der Schweiz.<br />
Parkettindustrie, Heimberg<br />
n Jardin Suisse Unternehmerverband Gärtner Schweiz, Zürich<br />
n FFF Schweizerischer Fachverband Fenster- und<br />
Fassadenbranche, Bachenbülach<br />
n SGUV Schweizerischer Gerüstbau-Unternehmer-Verband, Bern<br />
n SZFF Schweizerische Zentrale Fenster und Fassaden, Dietikon<br />
n SGVSB Schweiz. Grosshandelsverband<br />
der Sanitären Branche, Altdorf<br />
n SMGV Schweizerischer Maler- und<br />
Gipserunternehmer-Verband, Wallisellen<br />
n SMU Schweizerische Metall-Union, Zürich<br />
n suissetec Schweizerisch-Liechtensteinischer<br />
Gebäudetechnikverband, Zürich<br />
n SPV Schweizerischer Plattenverband, Dagmarsellen<br />
n VHP Verband Schweizerischer Hafnerund<br />
Plattengeschäfte, Olten<br />
n VSEI Verband Schweizerischer Elektro-<br />
Installationsfirmen, Zürich<br />
n VST Verband Schweizerische Türenbranche, Bachenbülach<br />
n VSD Verband Schweiz. Unternehmen für Decken- und<br />
Innenausbausysteme, Dietikon<br />
n VSSM Verband Schweizerischer Schreinermeister<br />
und Möbelfabrikanten, Zürich<br />
Produktion und Handel<br />
n cemsuisse Verband der Schweizerischen Cementindustrie, Bern<br />
n [fibrecem] Schweizerischer Faserzement-Verband, Niederurnen<br />
n FSHBZ Fachverband Schweizerischer Hersteller<br />
von Betonzusatzmitteln, Zürich<br />
n FSKB Fachverband der Schweiz. Kies und Betonindustrie, Bern<br />
n HG COMMERCIALE, Handelsgenossenschaft des<br />
Schweizerischen Baumeisterverbandes, Zürich<br />
n IG Industriegemeinschaft Elektro-Installationsmaterial, Zürich<br />
n KSV Verband Schweizer Kalksandstein Produzenten, Lyss<br />
n Rigips AG, Mägenwil<br />
n SSHV Schweizerischer Stahl- und<br />
Haustechnikhandelsverband, Basel<br />
n SwissBeton Fachverband für Schweizer Betonprodukte, Bern<br />
n UFPB Union des Fabricants de Produits en Béton<br />
de Suisse romande, Lausanne<br />
n VSBH Einkaufszentrale Verband des Schweizerischen<br />
Baumaterial-Handels, Zürich<br />
n V.Y.P. Verband Porenbeton, Zürich<br />
n VSZ Verband Schweizerische Ziegelindustrie, Bern<br />
n VSBM Verband der Schweizerischen<br />
Baumaschinenwirtschaft, Basel<br />
Weitere Mitgliedorganisationen<br />
n ARV Aushub-, Rückbau- und Recycling-Verband Schweiz, Kloten<br />
n Constructiongenève, Genève<br />
n ConstructionValais, Sion<br />
n Constructionvaud, Tolochenaz<br />
n ETH-Zürich, Dep. Bau, Umwelt und Geomatik, Zürich<br />
n Kantonal-Solothurnischer Gewerbeverband, Solothurn<br />
n Luzerner Bauwirtschaftskonferenz, Luzern<br />
n FRS strasseschweiz –Verband des Strassenverkehrs, Bern<br />
n SVIT Schweiz,<br />
Schweizerischer Verband der Immobilienwirtschaft, Zürich<br />
n FGU sia - Fachgruppe für Untertagbau, Sargans<br />
n Wirtschaftskammer Baselland, Liestal<br />
19
H – ZUR LAGE DER BAUWIRTSCHAFT<br />
20
Das Baujahr <strong>2011</strong> war durch eine überaus hohe Bauproduktion<br />
gekennzeichnet. Sowohl der vorgelagerte Planungssektor, die<br />
Rohbauausführung wie auch das Ausbaugewerbe liefen auf<br />
Hochtouren. Wetterbedingt war auf den Hoch- und Tiefbaustellen<br />
bis in den Dezember hinein viel los. Demzufolge verzeichneten<br />
auch die Zulieferindustrie sowie die Maschinen- und Geräteauslastung<br />
Höchstwerte.<br />
Die <strong>2011</strong> auf ein Rekordniveau von 55 Milliarden Franken gestiegenen<br />
Bauinvestitionen wirkten sich stützend auf die gesamtwirtschaftliche<br />
Leistung (BIP) aus. Allerdings drücken der hohe<br />
Franken-Kurs und die damit unstabile Wirtschaftslage auf die<br />
Investitions-Bereitschaft vieler Bauherren. Trotz den sich weiter<br />
abschwächenden Aussichten für die Gesamtwirtschaft verblieben<br />
der Bau- und Immobiliensektor weiterhin im positiven Bereich und<br />
bildeten auch im Berichtsjahr die konjunkturelle Stütze. Im Projektierungssektor<br />
wie auch im Baugewerbe herrscht eine nach wie vor<br />
positive Stimmung bei der Nachfrage und beim Auftragsbestand.<br />
Gesamthaft erreichte der Bausektor <strong>2011</strong> eine Steigerung um<br />
2,8 Prozent. Dank des hohen Auslastungsgrads der Baubranche<br />
traten in verschiedenen Sektoren von Planung und Bauausführung<br />
Kapazitätsengpässe und ein ausgeprägter Mangel an qualifizierten<br />
Baufachleuten zu Tage.<br />
Bauhauptgewerbe mit Umsatzwachstum<br />
Bei der Rohbauausführung hat der anhaltend starke Wohnungsbau<br />
das Volumen des Hochbausektors moderat steigen lassen. Bis<br />
Ende Oktober <strong>2011</strong> sind schweizweit gegen 45 000 Wohneinheiten<br />
baubewilligt worden und Mitte Jahr standen rund 71 000 Wohnungen<br />
im Bau. Das zeigt, dass fortlaufend neue Projekte lanciert<br />
wurden und bedeutet eine Steigerung um 10 Prozent gegenüber<br />
dem Vorjahr. Umbauprojekte nahmen einen höheren Anteil am Gesamtbauvolumen<br />
ein, wobei zur Verdichtung des Wohnraums in den<br />
Grosszentren die kräftig wachsenden Umbauten, Erweiterungen<br />
und Aufstockungen beitrugen.<br />
Anderseits verschärften sich die Kontraste im Hochbau, indem<br />
den Impulsen im Wohnungsbau ein schwächelnder Wirtschaftsbau<br />
gegenüber stand. Die flaue Auftragslage im Gewerbe- und Industriebau<br />
ermöglichte den stark ausgelasteten Bauunternehmungen,<br />
ihre Kapazitäten auf den Wohnungsbau und auf die Tiefbauausführung<br />
zu konzentrieren.<br />
Im Tiefbau hat die grosse Nachfrage nach Erweiterung und Optimierung<br />
der Infrastrukturnetze umsatzmässig zu einem hohen Niveau<br />
und zu einem wetter- und budgetbedingten Jahresendspurt geführt.<br />
Und auch langfristig dürfte der Bedarf an Tiefbauleistungen weiter<br />
wachsen.<br />
Entwicklung der Baupreise<br />
Die hohe Nachfrage nach Bauleistungen schlug sich in zwei gegenläufigen<br />
Effekten bei den Baupreisen nieder. Einerseits war trotz<br />
scharfem Wettbewerb eine Preissteigerung festzustellen, anderseits<br />
übte der starke Franken eine dämpfende Wirkung auf die<br />
Rohstoffpreise aus und verschärfte die Importkonkurrenz. Im<br />
Zeitraum Oktober 2010 bis Oktober <strong>2011</strong> ist das Preisniveau im<br />
gesamten Baugewerbe um 2,1 Prozent angestiegen. Dabei weist<br />
der Hochbau ein Plus von 1,8 Prozent und der Tiefbau ein solches<br />
von 3,2 Prozent auf.<br />
Bei den Immobilienpreisen zeitigte der Run ins Wohneigentum mit<br />
seinem deutlich zunehmenden Flächenbedürfnis markante Auswirkungen.<br />
Die steigende Nachfrage nach Eigenheimen hat die Preise<br />
für Eigentumswohnungen noch stärker ansteigen lassen als jene für<br />
Einfamilienhäuser.<br />
21
Erfolgsrechnung<br />
vom 1.1.11 - 31.12.11<br />
Erträge 31.12.<strong>2011</strong> Budget <strong>2011</strong> Rechnung 2010<br />
Ordentliche Mitgliederbeiträge (Basisbeiträge) 162’500.00 162’500.00 162’500.00<br />
Zusatzbeiträge 440’000.00 440’000.00 400’000.00<br />
Debitorenverluste 0.00 0.00 0.00<br />
Übrige Erträge 27’252.72 27’500.00 44’532.24<br />
Entnahme von Rückstellungen 20’000.00 0.00 30’000.00<br />
Total Erträge 649’752.72 630’000.00 637’032.24<br />
Aufwand<br />
Personalkosten 404’887.30 407’000.00 394’003.95<br />
Miete, Heizung 33’555.80 34’000.00 33’244.45<br />
Drucksachen, Mitteilungen, Aktionen, 64’585.10 78’000.00 64’796.30<br />
Propaganda, Dokumentation der<br />
Öffentlichkeit, Beiträge Verbände<br />
Aufträge an Dritte 47’173.00 60’000.00 56’619.30<br />
Projekte 20’000.00 0.00 0.00<br />
Sitzungs- und Tagungskosten, allgemeine Spesen 50’915.80 58’000.00 62’770.40<br />
Telefon, Webkosten, Porti, Büromaterial 11’403.10 16’500.00 12’898.55<br />
Infrastrukturkosten, Informatikleistungen, 12’822.40 15’600.00 8’563.15<br />
Abschreibungen, Steuern<br />
Total Aufwand 645’342.50 669’100.00 632’896.10<br />
Erfolg Geschäftsjahr 4’410.22 -39’100.00 4’136.14<br />
649’752.72 630’000.00 637’032.24<br />
I – JAHRESRECHNUNG / BILANZ<br />
22
Bilanz<br />
per 31.12.11<br />
Aktiven 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010 Veränderung<br />
Umlaufvermögen<br />
Banken/Postcheck 104’333.71 173’284.34 -68’950.63<br />
Festgeldanlagen 508’355.60 454’989.55 53’366.05<br />
Forderungen Mitgliederbeiträge/Leistungen 0.00 0.00 0.00<br />
Übrige Forderungen 7’086.75 7’658.85 -572.10<br />
Aktive Rechnungsabgrenzung 93.65 618.75 -525.10<br />
Total Umlaufvermögen 619’869.71 636’551.49 -16’681.78<br />
Anlagevermögen<br />
Inventar/EDV 1’600.00 2’500.00 -900.00<br />
Total Anlagevermögen 1’600.00 2’500.00 -900.00<br />
Total Aktiven 621’469.71 639’051.49 -17’581.78<br />
Passiven<br />
Kurzfristiges Fremdkapital<br />
Verbindlichkeiten a. Lieferungen/Leistungen 43’476.20 33’242.90 10’233.30<br />
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 3’797.85 214.50 3’583.35<br />
Kontokorrentschulden SBV/Sozialinstitutionen 79’485.00 94’791.55 -15’306.55<br />
Passive Rechnungsabgrenzung 3’099.40 3’601.50 -502.10<br />
Total kurzfristiges Fremdkapital 129’858.45 131’850.45 -1’992.00<br />
Langfristiges Fremdkapital<br />
Rückstellung Projekte und Aktionen 161’000.00 181’000.00 -20’000.00<br />
Total langfristiges Fremdkapital 161’000.00 181’000.00 -20’000.00<br />
Eigenkapital<br />
Kapital 326’201.04 330’611.26 326’201.04 4’410.22<br />
Reingewinn 4’410.22<br />
Total Passiven 621’469.71 639’051.49 -17’581.78<br />
23
Weinbergstrasse 55 Postfach 8042 Zürich Telefon 043 268 30 40 Fax 043 268 30 44<br />
info@<strong>bauenschweiz</strong>.ch www.<strong>bauenschweiz</strong>.ch<br />
Layout: k+k visuelle gestaltung, Bern www.k-k.ch Fotos: Curt Mayer, Archiv usic Druck: sihldruck AG, Zürich