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Komplett - Das Sauerlandmagazin Februar 2015

Komplett – Das Sauerlandmagazin erzählt seit Oktober 2013 Geschichten aus der und über die starke Region zwischen Verse- und Sorpetalsperre.

Komplett – Das Sauerlandmagazin erzählt seit Oktober 2013 Geschichten aus der und über die starke Region zwischen Verse- und Sorpetalsperre.

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Ein starkes Stück Sauerland<br />

3,80 Euro<br />

zwischen Verse und Sorpe<br />

<strong>Das</strong> SauerlandmagaziN 01 / <strong>2015</strong><br />

Plettenberg<br />

Jacqueline Feldmann<br />

Zwischen Finanzamt und Comedy-Bühne<br />

Jacqueline Feldmann, Seite 12<br />

Theater wirbt für Toleranz<br />

Kulturprogramm mit Schwerpunktthema<br />

Geh‘n Sie doch als iPhone<br />

Kostümtipps schnell und günstig<br />

Neuenrade<br />

Sauerland<br />

ISSN 2363-6777<br />

www.<strong>Komplett</strong>-magazin.de


Sparkassen-Finanzgruppe<br />

Von Anfang bis Eigentum für Sie da.<br />

Ihre Sparkassen-Immobilienprofis.<br />

Vermittlung. Finanzierung. Versicherung.<br />

Der Unterschied beginnt beim Namen. Keiner finanziert deutschlandweit mehr Immobilien als die Sparkassen-Finanzgruppe. Wir kennen<br />

die Region, die Immobilien und die Preise vor Ort. So können wir Ihnen individuelle und ganzheitliche Beratung bieten: von der Immobilienvermittlung<br />

über die Finanzierung zu Top-Konditionen bis hin zu umfassenden Versicherungsleistungen.<br />

Wenn’s um Geld geht – Sparkasse.


VORWORT<br />

<strong>Komplett</strong>. . .<br />

begeistert sind wir selbst immer wieder aufs Neue darüber, was unsere Region<br />

zwischen Verse und Sorpe zu bieten hat. Für die vorliegende KOMPLETT-Ausgabe sind<br />

unsere Autorinnen und Autoren erneut auf Entdeckungsreise gegangen, um für Sie,<br />

liebe Leserinnen und Leser, Sehens-, Wissens- und Erlebniswertes zu erzählen. Lassen<br />

Sie sich einfangen von unseren Texten und Bildern, überzeugen Sie sich davon, dass im<br />

Sauerland eine ganze Menge los ist!<br />

Dafür sorgen zum Beispiel Typen, die wir Ihnen in unserer Rubrik Echte Sauerländer<br />

vorstellen. Typen wie Jaqueline Feldmann, die diesmal unsere Titelseite schmückt.<br />

Als Stand-up-Comedian ist die 21-jährige Plettenbergerin in der gesamten Republik<br />

unterwegs und hat sich einen beachtlichen Bekanntheitsgrad erworben. Oder Jürgen<br />

„Pöngse“ Krutzsch, der als Kult-Gastwirt im Alt-Werdohl immer wieder musikalische<br />

Perlen anbietet und auch selbst als Musiker und Klangtüftler glänzt.<br />

KOMPLETT-Genießer Detlef Schlüchtermann beobachtet einen Trend, der demnächst<br />

auch zu uns ins Sauerland schwappen wird. Burger, nicht die aus den Fastfoodketten,<br />

sondern kreativ zubereitete Leckerbissen, erobern die Speisekarten und den Geschmack<br />

der Gäste. Dazu passt seine Kolumne, in der er diesmal empfiehlt: „Essen Sie doch<br />

einfach, wozu Sie Lust haben.“<br />

Die Hauptfeiertage des Karnevals stehen vor der Tür. Mit den Kostümtipps von Pia Mester<br />

und Cristin Schmelcher sind sie für die Faschingsparty gerüstet mit Kostümierungen, die<br />

schnell gemacht sind und wenig kosten. Eine Anregung für Aktive zu jeder Jahreszeit<br />

hält Martin Büdenbender parat. Seine Reportage über den Schatz der Burg Pungelscheid<br />

macht Lust, Geocaching, die moderne Variante des Wanderns, selbst auszuprobieren.<br />

„Zukunft gestalten“ – diese KOMPLETT-Rubrik ist uns ein besonderes Anliegen. Die<br />

Themen reichen vom zukünftigen Verfahren der Abfallbeseitigung in Neuenrade<br />

über die Bildung der Stadtmarke Plettenberg bis zur<br />

Flüchtlingshilfe in Werdohl. Zukunft gestalten erfordert<br />

auch schmerzhafte Einschnitte, wie die Schließung von<br />

Kirchen wegen schrumpfender Gemeinden. Am Beispiel<br />

von St. Maria Königin in Werdohl-Ütterlingsen<br />

beschreibt KOMPLETT, die Stimmungslage<br />

nach der erzwungenen Auflösung einer<br />

Kirchengemeinde.<br />

Wir wünschen Ihnen anregende Lesestunden<br />

mit KOMPLETT und laden Sie herzlich ein, mit<br />

uns Kontakt aufzunehmen. Schreiben oder sagen<br />

Sie uns, ob KOMPLETT in Ihren Augen komplett ist,<br />

oder was wir für Sie noch besser machen könnten.<br />

Ihre Meinung ist uns wichtig.<br />

Auf jeden Fall: Bleiben Sie komplett!<br />

Bernhard Schlütter<br />

und Heiko Höfner<br />

3


Zukunft gestalten - Der Dorfladen<br />

Alles drin<br />

Zukunft gestalten<br />

Diskussion zur Abfallbeseitigung in Neuenrade............17<br />

Bürgermeistersprechstunde auf Wochenmarkt.............18<br />

Stadtmarketing heißt Stärken entdecken......................20<br />

Echter Sauerländer - Moritz Gadomski<br />

Dorfladen ist Nahversorger und Treffpunkt...................30<br />

Bürger legen sich für Leader-Förderung ins Zeug.........44<br />

Abschied von St. Maria Königin.....................................52<br />

Verjüngungskur für Biggestaudamm........................ 56<br />

Moderne Kunst in der Wiege des Zeppelins............. 62<br />

Flüchtlingshilfe schafft Willkommenskultur............. 72<br />

Echte Sauerländer<br />

Jaqueline Feldmann: ein bisschen verrückt tut gut. 12<br />

Bernd Hömberg: Im Porsche zu neuen Zielen...............22<br />

Pöngse Krutzsch: Gastwirt, Musiker, Klangtüftler.... 50<br />

<strong>Komplett</strong> lecker - Neue Burgerwelle<br />

Moritz Gadomski: Singer-Songwriter startet durch. . 68<br />

<strong>Komplett</strong> lecker und gemütlich<br />

Burgerwelle vor den Toren des Sauerlandes ........... 46<br />

Kolumne Einfach Essen, wozu man Lust hat ............ 49<br />

Kultur komplett<br />

FC Eiringhausen besingt Männer, Liebe, Fernweh..... 7<br />

Toleranz ist Thema auf Theaterbühne...................... 24<br />

Kultur komplett - Toleranz auf Theaterbühne<br />

Worteffekte - Aus Leidenschaft für die Leinwand ... 66


<strong>Komplett</strong> erleben<br />

Winterspaß im Sauerland............................................ 6<br />

Weltmeisterschaften im Winterberger Eiskanal....... 15<br />

Traditionsjahrmarkt Neuenrader Gertrüdchen......... 16<br />

Knebel und Maffay im Sauerlandpark...................... 21<br />

<strong>Komplett</strong> aktiv - Der verlorene Schatz<br />

Veranstaltungskalender: Nichts wie hin! ...........42/43<br />

Unsere Bahnhöfe bei Nacht...................................... 60<br />

Bibliotheksräume atmen Geschichte........................ 70<br />

Mit 120 Sachen durch den Eiskanal.......................... 74<br />

<strong>Komplett</strong> aktiv<br />

Kostüm-Tipps - günstig, schnell und einmalig........... 8<br />

Der verlorene Schatz der Burg Pungelscheid........... 28<br />

Auto fahren in Sim City.............................................. 38<br />

<strong>Komplett</strong> beraten<br />

<strong>Komplett</strong> beraten - Spielregeln für Verkehrskontrollen<br />

Mitgliedsausweise mit Mehrwert............................. 11<br />

Advertorial: Meine Immobilie im Alter..................... 19<br />

Buchtipp: Naturschätze Südwestfalens..................... 33<br />

Advertorial: AquaMagis lockt ins Feriendorf............ 36<br />

Für Verkehrskontrollen gelten Spielregeln....................76<br />

Hier werden Campingfans fündig............................. 81<br />

Berufswelt Sauerland<br />

Seissenschmidt bringt Jung und Alt zusammen ..... 26<br />

SoTec Solar entwickelt neue Kollektoren.................. 34<br />

Berufswelt Sauerland - Handwerkerladen<br />

Acht Handwerker unter einem Dach........................ 59<br />

<strong>Komplett</strong> in eigener Sache<br />

Hubbi-Kurzkrimi Schöner Schein............................... 77<br />

Hier gibt’s <strong>Komplett</strong> ................................................... 79<br />

Impressum ................................................................. 81<br />

Hankes Döneken ........................................................ 82<br />

<strong>Komplett</strong> im Abonnement ........................................ 83<br />

Nächtliche Impressionen


WinterspaSS im<br />

Sauerland<br />

Foto Martin Büdenbender<br />

Nur vereinzelt hat der Winter bisher seine Zeichen<br />

gesetzt. Ski und Rodel gut heißt es nur im Hochsauerland.<br />

Im Ebbe oder in Wildewiese (Foto)<br />

hatten große und kleine Pistenhasen zwischen<br />

den Jahren Gelegenheit sich auszutoben.<br />

6


Alter Weg 7<br />

58840 Plettenberg-Ohle<br />

02391/50848 tel · 559377 fax<br />

post-ohle@hotmail.de<br />

www.post-ohle.de<br />

Männer, Liebe, Fernweh<br />

Der Frauenchor Eiringhausen lädt Naschen). Unterstützung erhalten<br />

für Sonntag, 22. März, 17 Uhr, zum<br />

Konzert in die Aula des Schulzentrums<br />

Plettenberg-Böddinghausen ein. Die<br />

rund 40 Sängerinnen unter der Leitung<br />

von Rosel Neumann haben dafür<br />

ein abwechslungsreiches Repertoire<br />

einstudiert. Zum Programm gehören<br />

flotte afrikanische Rhythmen, Lieder<br />

die Eiringhauser Sängerinnen durch<br />

die Showtanzgruppe Neuenhof sowie<br />

die Sängerin und Pianistin Christiane<br />

Stieper, die das Publikum sicher<br />

in ihren Bann ziehen werden. Mit<br />

Licht- und Soundeffekten in Szene<br />

gesetzt wird das Konzert durch die<br />

Plettenberger Firma Prolight.<br />

bekannter Künstler wie Leonhard<br />

Cohen (Hallelujah), Bette Midler Kartenvorverkauf (10 Euro): TUI<br />

und Harry Belafonte (Island in the<br />

sun), Schlager (z.B. Butterfly bekannt<br />

durch Daniel Gerard) und Musik von<br />

Wolfgang Amadeus Mozart (<strong>Das</strong><br />

Reisecenter im Wiedenpavillion, Lotto<br />

Kleine an der Herscheider Straße,<br />

Lotto Schneider an der Reichstraße,<br />

Lotto Schütz an der Lennestraße<br />

Klassik in der Dorfkirche<br />

Violinistin Inna Kogan.<br />

Zur Aufführung werden<br />

Kompositionen von<br />

Tomaso Antonio Vitali<br />

(1663–1745), Johann<br />

Pachelbel (1653–1706),<br />

Dietrich Buxtehude<br />

(1637–1707) und von<br />

Johann Sebastian Bach<br />

(1685–1750) kommen.<br />

Die klangvolle Reihe der Ohler Orgelkonzerte<br />

wird am Sonntag, 15.<br />

<strong>Das</strong> Konzert beginnt um 17 Uhr.<br />

Der Eintritt ist frei.<br />

<strong>Februar</strong>, fortgesetzt. Kirchenmusikdirektor<br />

Am Ausgang bittet die Kirchender<br />

Gerhard Strub spielt auf<br />

historischen Kleine-Orgel in der<br />

Ohler Dorfkirche. Mit dabei ist die<br />

gemeinde für die den Künstlern<br />

entstandenen Auslagen um eine<br />

Spende.<br />

Wöchentlich<br />

wechselnde Angebote<br />

„Kegelbahn - dienstags,<br />

mittwochs und donnerstags<br />

Termine frei“<br />

Zimmerei, Ingenieur-Holzbau<br />

Holzrahmenbau, Fachwerkbau<br />

Dachgeschossausbau<br />

Dachaufstockung, Reparaturen<br />

Gartengarnitur<br />

als Bausatz<br />

Qualität vom<br />

Zimmermann<br />

Andere<br />

Abmessung möglich<br />

1800<br />

275 €<br />

Eckhard Ross<br />

Bahnhofstr. 30-36, Neuenrade<br />

Tel. 02392 61361 u. 62975<br />

www.zimmerei-ross.de<br />

info@zimmerei-ross.de<br />

7


Günstig, schnell und<br />

garantiert einmalig<br />

Text Pia Mester<br />

Fotos Cristin Schmelcher<br />

Model: Patrick Lang<br />

3 selbstgemachte Karnevals-<br />

Kostüme für unter 15 Euro.<br />

Karneval steht vor der Tür, aber Sie haben absolut<br />

keine Idee für ein Kostüm? Zugegeben, Clowns,<br />

Teufelchen und Mönche haben wir mittlerweile<br />

oft genug im Faschingstrubel gesehen. Nein, Sie<br />

suchen nach etwas ganz Besonderem? Allerdings<br />

haben Sie bei Ihrer Suche ein wenig die Zeit vergessen.<br />

Morgen steht die Fastnachtsfete an, und<br />

Sie wissen noch immer nicht, als was Sie gehen<br />

wollen? Wie wäre es mit einem unserer schnellen,<br />

selbst gebastelten Karnevalskostüme, die auch<br />

noch alle unter 15 Euro kosten?<br />

Jelly-Bean-Tüte<br />

In Amerika kennt sie jedes Kind und auch bei uns werden<br />

die bunten Bonbons immer beliebter. Dieses Kostüm eignet<br />

sich gut für Gruppen, aber auch solo werden Sie damit viele<br />

Blicke auf sich ziehen. <strong>Das</strong> Gute: Unter dem Kostüm können<br />

Sie problemlos warme Sachen tragen, damit der Besuch<br />

beim Faschingsumzug nicht zur Zitterpartie wird.<br />

Sie brauchen:<br />

Malerplane mittelstark (2,49 Euro) oder eine große transparente<br />

Tüte<br />

Kleine Luftballons (100 Stück ca. 2,49 Euro)<br />

Papier, Drucker, Schere, Klebeband, Tacker, starke Lungen<br />

8<br />

Jelly-Bean-Tüte


So geht’s:<br />

Blasen Sie alle Luftballons auf. Wenn Ihnen dabei schwarz vor Augen wird,<br />

bitten Sie jemanden um Hilfe und ruhen Sie sich kurz aus. Kauen Sie zur<br />

Entspannung und um Ihren Blutzuckerspiegel wieder auf ein vernünftiges<br />

Level zu bringen ein paar Kamelle. Dann schneiden Sie in den Boden der<br />

Plastiktüte zwei Löcher für die Beine und an die Seiten Löcher für die Arme.<br />

Wenn Sie die Malerfolie verwenden, schneiden Sie einen langen, breiten<br />

Streifen ab, den Sie sich durch die Beine ziehen, ähnlich wie eine Windel.<br />

Klammern oder kleben Sie die Seiten zusammen. Diese Version sieht zwar<br />

schicker aus, aber der Gang zur Toilette dauert leider ein Weilchen, weil Sie<br />

erst alle Ballons aus der Tüte nehmen müssen (siehe Bild unten). <strong>Das</strong> ist uns<br />

auch erst aufgefallen, als das Kostüm bereits fertig war. Alternativ können<br />

Sie die Tüte von oben anziehen, indem Sie in den Boden Löcher für Kopf und<br />

Arme schneiden, sie von unten befüllen und über dem Hosenbund zubinden.<br />

iPhone<br />

Elegant, durchdacht und aufsehenerregend – so wie sein<br />

Vorbild – ist auch dieses Kostüm, das sowohl Männern als<br />

auch Frauen steht.<br />

iPhone<br />

Sie brauchen:<br />

Ein schwarzes T-Shirt (dieses hat 2,99 Euro gekostet)<br />

Ausgedruckte App-Icons<br />

Schere, doppelseitiges Klebeband oder Sicherheitsnadeln<br />

9


So geht’s:<br />

Schneiden Sie die Icons aus und<br />

kleben oder heften Sie sie auf das<br />

T-Shirt. Tja, das war’s eigentlich auch<br />

schon. Eine kleine Warnung zum<br />

Schluss: Sie müssen damit rechnen,<br />

dass Ihnen Fremde auf den Bauch<br />

oder die Brust drücken. Wenn Sie<br />

das mögen, geben Sie einfach<br />

ein Klingeltongeräusch von sich.<br />

Wenn nicht, wehren Sie sich!<br />

Waldelfe<br />

Waldelfe<br />

Sie mögen Grün und beneiden Adam und Eva insgeheim um ihr Feigenblatt?<br />

Dann gehen Sie doch als Waldelfe.<br />

Sie brauchen:<br />

Ein grünes, günstiges T-Shirt (2,99 Euro)<br />

Grünen Filz oder grüne Buchschutzhüllen (je ca. 49 Cent)<br />

Künstliche Efeu-Zweige (2x2,98 Euro)<br />

Tacker bzw. Sicherheitsnadeln oder Nadel und Faden, Schere, Filzstift<br />

So geht’s:<br />

Vielleicht besitzen Sie einige der aufgezählten Materialien ja bereits und können<br />

diese verwenden. Diese hässliche Plastikblume etwa, die schon seit Jahren den<br />

Flur verschandelt, sieht an diesem Kostüm bestimmt fantastisch aus.<br />

Zuerst schneiden Sie das T-Shirt vom Bündchen bis zur Brusthöhe in Streifen.<br />

Ziehen Sie diese in die Länge, so entsteht der gewünschte Fransenlook. Auch die<br />

Ärmel behandeln Sie auf diese Weise.<br />

Zeichnen Sie Blätter auf den Filz oder die Buchhüllen und schneiden Sie diese<br />

aus. Rupfen Sie die Efeu-Zweige oder ihre Plastikblumen. Die Blätter tackern,<br />

nähen oder heften Sie anschließend an die Fransen. Lassen Sie ein paar Kunstblätter<br />

für die Frisur übrig.<br />

Im Prinzip ist das Kostüm fertig. Wir empfehlen jedoch auch die Kleidung darunter<br />

in Grüntönen zu halten. Wenn Sie mögen, können Sie Ihr Outfit mit grüner<br />

Schminke und grünem Nagellack abrunden.<br />

Und nun: Helau! Alaaaf! Viel Spaß beim Feiern!<br />

10


Kleines Plastikstück<br />

mit groSSem Nutzen<br />

Jugendherbergs-Ausweis bringt weitere Vorteile mit sich<br />

Text Rüdiger Kahlke<br />

8,5 mal 5,4 Zentimeter - die kleine Plastikkarte<br />

ist der Schlüssel für 3500 Jugendherbergen<br />

weltweit. Die Mitgliedskarte<br />

des Deutschen Jugendherbergswerkes<br />

(DJH) kann aber noch mehr.<br />

Ihre Inhaber haben Zugang zu rund 600<br />

Reiseangeboten des DJH in In-und Ausland.<br />

In den Herbergen gibt es zudem<br />

oft Vergünstigungen für Eintrittskarten<br />

und öffentliche Verkehrsmittel.<br />

Der Juniorpreis (im obligatorischen<br />

Mehrbettzimmer) inklusive Frühstück<br />

und Bettwäsche beträgt in Deutschland<br />

durchschnittlich 20 Euro. Eine Investition,<br />

die sich für junge Leute und Familien zum Beginn der<br />

Reisesaison lohnen kann. Denn: „Mitglieder im Deutschen<br />

Jugendherbergswerk können auch bei Einkäufen im Internet<br />

richtig sparen“, weist Knut Dinter, Sprecher des DJH, auf<br />

weitere Vorteile der Mitgliedskarte hin.<br />

Ein paar Beispiele:<br />

• Der Onlineshop CAMPZ richtet sich an alle, die gern reisen,<br />

wandern und ihre Freizeit in der Natur verbringen.<br />

DJH-Mitglieder erhalten11 Prozent Rabatt auf das gesamte<br />

Sortiment.<br />

• Im GRAVIS Online Shop erhalten sie bis zu 8 Prozent Rabatt<br />

auf Apple Produkte wie MacBook Pro, iMac und bis<br />

zu 30 Prozent Rabatt auf das Zubehör-Sortiment.<br />

Mit der 14-stelligen Mitgliedsnummer - sie beginnt jeweils<br />

mit der Ziffernfolge 022 – können auch alle Angebote des<br />

Deutschen Sportausweises genutzt werden: Laufschuhe<br />

oder Leihwagen mit Rabatt, Trollis oder Taschen zum<br />

Schnäppchenpreis. Günstigere Outdoor-Artikel oder Fahrräder.<br />

Weitere Vorteile unter: www.jugendherberge.de/de-<br />

DE/mitgliedschaft/verguenstigungen<br />

Sparen mit Kundenkarte im MK<br />

Kunden der Volksbank im Märkischen Kreis müssen für die<br />

VR-Mitgliedervorteilskarte nicht einmal zusätzlich zahlen.<br />

Sie können die Angebote von fast 250 Unternehmen im<br />

Märkischen Kreis und in Hagen nutzen, weist Marketing-<br />

Chefin Lavinia Heße auf Vorteile für VB-Mitglieder hin. Die<br />

Vergünstigungen können „sofort vor Ort durch Vorlage der<br />

Karte in Anspruch genommen werden“, so Lavinia Heße<br />

zum unkomplizierten Verfahren. „Wir bringen über das<br />

Programm unsere Mitglieder mit regionalen Unternehmen<br />

zusammen.“ Dabei würden keine Daten gesammelt und<br />

kein Kaufverhalten ausgewertet, betont die Volksbank-<br />

Sprecherin. Einen Überblick über die Vergünstigungen nach<br />

Orten und Branchen gibt es unter:<br />

www.vr-mitgliedervorteilskarte.de<br />

Kino- oder Badespaß für Kinder<br />

Bei der Vereinigten Sparkasse im Märkischen Kreis profitieren<br />

Kinder, die sparen, zusätzlich von Mehrwert-Angeboten.<br />

Für jeweils fünf Euro, die auf das Kinder-Konto eingezahlt<br />

werden, gibt es eine Bonus-Marke. Wer 50 Marken (entspricht<br />

250 Euro) gesammelt hat, kann sich Gutscheine fürs<br />

Kino oder einen Besuch im Aquamagis aussuchen. Oder<br />

seine Bonus-Marken zum Beispiel gegen Warengutscheine<br />

(P-Scheck, Neuro) eintauschen und damit einkaufen. Der<br />

P-Scheck etwa wird in rund 80 Geschäften als Zahlungsmittel<br />

akzeptiert. Dieser Mehrwert über die reine Sparsumme<br />

hinaus „ist automatisch mit dem Konto verbunden“, sagt<br />

Claudia Trapp, die bei der Sparkasse den Jugendmarkt betreut.<br />

Kinder bis zu 12 Jahren profitieren so von weiteren<br />

Vorteilen, wenn sie Geld auf ihr Konto einzahlen.<br />

Infos: www.spk-mk.de/4_Junge_Leute/junge_leute_tes/<br />

index.php?n=%2FJunge_Leute%2F<br />

11


„Ein bisschen verrückt<br />

tut gut!“<br />

Comedy-Talent Jacqueline Feldmann feiert<br />

mit eigenem Soloprogramm Premiere<br />

Text und Fotos Martin Büdenbender<br />

Wer Jacqueline Feldmann nicht kennt, sollte einfach mal<br />

googeln. Einträge gibt es da gleich seitenweise. Mal ist sie<br />

„das Küken vom Comedy Festival“, ein anderes Mal „die<br />

witzige Finanzwirtin aus Plettenberg“. Gerne wird sie auch<br />

als „eine der jüngsten und erfolgreichsten Comedy Newcomer<br />

Deutschlands“ vorgestellt, oder auch einfach nur als<br />

„junge Frau, die es wissen will“.<br />

Der Blick ins Internet macht klar: Die Plettenbergerin hat<br />

seit ihrem ersten öffentlichen Auftritt vor Publikum im Oktober<br />

2011, spätestens aber seit ihrem Fernsehauftritt beim<br />

RTL Comedy Grand Prix 2013 einen gewissen Bekanntheitsgrad<br />

erreicht. Den will sie nutzen und jetzt durchstarten.<br />

Mit ihrem ersten Soloprogramm „Zum Glück verrückt“ geht<br />

sie dieses Jahr auf Tournee. Und die Premiere, darauf legt<br />

sie besonderen Wert, findet am 18. April in Plettenberg<br />

statt.<br />

Als ehemals erfolgreiche<br />

Hammerwerferin weiß<br />

Jacqueline mit dem Hammer<br />

umzugehen. Ihren<br />

Durchbruch als Comedian<br />

will sie aber mit Witz und<br />

Charme schaffen.<br />

12<br />

„Zum Glück verrückt“, der Titel ihres Programms ist auch<br />

für ihr Leben Programm. „Moment mal“, möchte man einwenden:<br />

„Jacqueline ist Finanzwirtin und dann verrückt?<br />

<strong>Das</strong> passt doch nicht.“ Doch das passt.<br />

Kindergarten, Schule, Mittlere Reife, Ausbildung, nebenher<br />

erfolgreich Leichtathletik (über 40 Meter im Hammerwurf)...<br />

Durchaus ehrgeizig und zielstrebig ist Jacqueline<br />

ihren Weg durch Kindheit und Jugend gegangen, eben ein<br />

geordnetes Leben. Und wie es sich gehört hat sie auch einen<br />

ordentlichen Beruf erlernt. <strong>Das</strong>s im Finanzamt alles<br />

seine (An)Ordnung hat, bestätigt Jacqueline gerne und ergänzt<br />

augenzwinkernd: „Im Finanzamt geht nichts ohne<br />

Anordnung, Finanzbeamte können ohne Anordnung gar<br />

nicht lachen.“<br />

Auf der anderen Seite gibt es aber auch die Jacqueline,<br />

die aus diesem Alltag gerne einmal ausbricht, die mit 16<br />

Jahren in einer Nacht- und Nebelaktion mit der Bahn nach<br />

Berlin gefahren ist, um sich Autogramme und Fotos von


<strong>Das</strong> Sammeln von lustigen Begebenheiten und Gags, das<br />

Pointieren der Witze, der Besuch von Workshops, die Gestaltung<br />

und das Einstudieren der Auftritte, das alles kostet<br />

Zeit und Mühe.<br />

Ideengeber für ihre Gags ist der Alltag. „Ich notiere einfach<br />

alles, was mir geeignet für meine Auftritte erscheint.“ <strong>Das</strong><br />

sind vor allem Erlebnisse mit Familie und Freunden. „Ich<br />

lese aber auch viel in Zeitungen, Zeitschriften und Meldungen<br />

im Internet. Nur so weiß ich, was in der Welt geschieht<br />

und kann in mein Programm auch aktuelle Gags einbauen,<br />

etwa über den Lokführerstreik bei der Bahn.“<br />

„So wie ich mich auf der Bühne<br />

zeige, bin ich auch im Leben“<br />

den Jungs ihrer Lieblingsband KIZ zu sichern, die mit 17<br />

Jahren ihren Vater mit der Bitte überrumpelt: „Komm, lass<br />

uns nach Köln fahren. Ich will im ARTheater bei „Kunst gegen<br />

Bares“ auftreten“, die sich abends in ihr Zimmer zurückzieht,<br />

um die halbe Nacht über irgendwelchen Gags zu<br />

brüten, die nicht nur an Wochenenden, sondern oft auch<br />

werktags nach Dienstschluss in ihr Auto steigt, um zu einem<br />

Auftritt zu fahren: „Es macht mir nichts aus, abends<br />

auf der Bühne zu stehen, um 1 Uhr ins Bett zu gehen und<br />

am anderen Morgen wieder meine Arbeit im Finanzamt<br />

zu leisten.“<br />

Verrückt sein kann ganz schön anstrengend sein. Jacquelines<br />

Terminkalender für <strong>2015</strong> zählt bis jetzt bereits knapp<br />

40 Auftritte in ganz Deutschland von Hamburg bis München<br />

und von Bonn bis Berlin. Alles neben dem Beruf. Da<br />

bleibt nicht viel Freizeit. Aber diese Mühen nimmt sie gerne<br />

in Kauf: „Sonst hätte ich ja all die schönen Dinge nicht<br />

erlebt.“<br />

Hat man als Nachwuchstalent ein Vorbild? „Nein, eigentlich<br />

habe ich keine Vorbilder, auch nicht Carolin Kebekus“,<br />

schränkt Jacqueline ein. Mit der wird sie oft verglichen.<br />

„Ich kenne Carolin. Sie saß sogar schon einmal, ohne das<br />

ich es vorher wusste, bei einem meiner Auftritte im Publikum<br />

und hat mir hinterher gratuliert. Da habe ich sie darauf<br />

angesprochen, dass mir oft vorgehalten wird, sie zu<br />

kopieren. <strong>Das</strong> hat sie aber gar nicht so gesehen. Wir haben<br />

beide braune Haare. Vielleicht ist das der Grund für<br />

den Vergleich. Wenn ich dick wäre, würde ich wahrscheinlich<br />

immer mit Cindy aus Marzahn verglichen. Es gibt ja<br />

nicht so viele Frauen im Comedy-Geschäft.“ Auch inhaltlich<br />

passt der Vergleich nicht. Carolin Kebekus teilt auf der<br />

Bühne tabulos aus. Satire kennt bei ihr keine Grenzen, jeder<br />

bekommt sein Fett ab.<br />

Inspiration durch<br />

„Alles Atze“ und „Ritas Welt“<br />

„Zum Glück verrückt.“ <strong>Das</strong> klingt so, als müsse man nur ein<br />

bisschen aus der Reihe tanzen, schon hält man das Glück<br />

in den Händen. Ganz so trifft das auf Jacqueline nicht zu.<br />

Zufällig hat sich ihr Glück, oder besser gesagt Erfolg nicht<br />

eingestellt. Am Anfang stand da zunächst die Idee, sich<br />

als Comedian zu versuchen, inspiriert durch Comedy-Sendungen<br />

wie „Alles Atze“oder „Ritas Welt“. Um dann aber<br />

als junger Mensch den Schritt auf die Bühne tatsächlich zu<br />

wagen, musste Jacqueline sich ein Programm erarbeiten.<br />

13


„sondern vielmehr wie man es erzählt.“<br />

Wichtig ist Jacqueline der Kontakt mit ihrem Publikum, das<br />

sie immer in ihre Auftritte mit einbezieht. Dazu muss sie<br />

ganz unbefangen und schlagfertig auf die Kommentare<br />

aus dem Publikum eingehen können. In dieser Hinsicht hat<br />

sie dann doch ein Vorbild: „Ich bewundere Sascha Korf. Ich<br />

habe ihn einmal erlebt, da hatte er sein Programm schon<br />

bis zur Pause durch und hat in der zweiten Hälfte nur noch<br />

improvisiert. <strong>Das</strong> war genial“.<br />

Heimspiel mit Überraschungen<br />

und Livemusik<br />

Ein Skandal war ihr kirchenkritischer Beitrag „Dunk den<br />

Herrn“, der ihr sogar die Klage der Pius-Bruderschaft<br />

einbrachte. „Dabei ist Carolin hinter der Bühne ein ganz<br />

lieber Mensch“, versichert Jacqueline. „Bei mir ist das<br />

anders. So wie ich mich auf der Bühne zeige, so bin ich<br />

auch sonst im Leben.“ Wenn sie sich gerade nicht selber<br />

aufs Korn nimmt geht natürlich auch bei Jacqueline der ein<br />

oder andere Lacher auf die Kosten anderer. Ihr Freund Kevin<br />

etwa, der im wirklichen Leben tatsächlich Kevin heißt,<br />

gehört zu ihren „Opfern“. Auch ihre Eltern bleiben nicht<br />

verschont, oder ihre beste Freundin Franzi, deren Name<br />

auf der Bühne für alle möglichen lustigen Begebenheiten<br />

herhalten muss. („Typen kann man mit Pfefferspray<br />

oder mit meiner besten Freundin Franzi loswerden.“)<br />

Aber ernsthaft die Gefühle anderer verletzen möchte<br />

Jacqueline nicht. Ihren Hello Kitty-Gag („die aussieht als<br />

hätte sie das Whiskas aus Fukushima gefressen“) hat sie<br />

beispielsweise komplett aus ihrem Programm gestrichen,<br />

nachdem ein Zuschauer seine Betroffenheit über diesen<br />

Vergleich geäußert hatte. Jacquelines Scherze und Gags<br />

tun nicht weh, da ist selten etwas peinlich, da ist nichts<br />

provozierend, da bleibt niemanden der Lacher im Hals<br />

stecken. In Jacquelines Welt ist alles nur ein bisschen<br />

verrückt und bunt. Es geht um alltägliche Begebenheiten<br />

und um kleine Missgeschicke, die uns allen schon einmal<br />

begegnet sind, die sie aber auf ihre ganz eigene Art- und<br />

Weise interpretiert und vorträgt und so ihr Publikum zum<br />

Lachen bringt. „Es kommt im Grunde gar nicht so sehr<br />

darauf an, was man erzählt“, meint die Plettenbergerin,<br />

Eine „Improvisations-Nummer“ wird auch am 18. April in<br />

ihrem Programm nicht fehlen. Mit „Zum Glück verrückt“<br />

will Jacqueline dann 90 Minuten lang gute Unterhaltung<br />

bieten. Als Bonus wird im Rahmen der Premiere eine<br />

junge, heimische Band spielen. „Plettenberg ist mir<br />

besonders wichtig“, versichert sie. „Hier wohnen meine<br />

Eltern, meine Freunde, hier kenne ich so viele Menschen.<br />

Die Leute sollen einen schönen Abend erleben und mit<br />

der Erkenntnis nach Hause gehen: Ein bisschen verrückt<br />

tut gut!“<br />

Die Premiere von „Zum Glück verrückt“ geht am<br />

18. April im evangelischen Gemeindezentrum<br />

Eiringhausen über die Bühne. Karten dafür sind ab<br />

sofort im Tui-Reisecenter Plettenberg, bei Lotto-Totto<br />

Schneider in Eiringhausen oder im ev. Gemeindebüro<br />

Eiringhausen erhältlich.<br />

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14


Weltklasse im Eiskanal<br />

und auf der Showbühne<br />

In Winterberg zählen sie die Tage bis<br />

zum 23. <strong>Februar</strong>. Dann beginnt die<br />

Bob & Skeleton WM. Bis zum 8. März<br />

sind die ganz Großen der Bob- und<br />

Skeleton-Szene aus Russland, Kanada,<br />

den USA, Lettland, der Schweiz<br />

und natürlich Deutschland zu Gast im<br />

Hochsauerland. Sie wetteifern auf der<br />

Winterberger Bobbahn, die als eine<br />

der schnellsten der Welt gilt, um die<br />

Weltmeistertitel.<br />

WM-reif ist auch die spektakuläre<br />

Show, mit der die Bob- und Skeleton-<br />

WM am Donnerstag, 26. <strong>Februar</strong>, eröffnet<br />

wird. Ab 19.30 Uhr wechseln<br />

sich im Winterberger Event-Palast virtuelle<br />

Fahrten im Eiskanal und reale<br />

Highlights aus Sport, Tanz, Akrobatik,<br />

Musik und Theater ab.<br />

Einzigartige Artistik zeigt Robert<br />

Maaser, mehrfacher Champion im<br />

Rhönradturnen und jetzt erster Titelträger<br />

in der jungen Disziplin Roue<br />

Cyr. Absolute Körperbeherrschung<br />

und eine Mischung aus Dynamik und<br />

Eleganz verschmelzen zu einer erstklassigen<br />

Performance. Gleich mit<br />

bis zu 36 allerdings kleineren Reifen<br />

verzaubert die Hula-Hoop-Artistin<br />

Nato Nikolaishvili das Publikum. <strong>Das</strong><br />

klingt aus Kindertagen vertraut, ist<br />

jedoch eine atemraubende Darbietung.<br />

Weltmeister der Breakdance-<br />

Szene und Weltklasse-Powermover<br />

zeigen eine noch nie gezeigte Mischung<br />

aus Kopfdrehungen, Saltos,<br />

Hochgeschwindigkeitsentertainment<br />

und Akrobatik vom anderen Stern.<br />

Als Performance-Team der WM kombinieren<br />

sieben Tänzerinnen Show<br />

und Sport. Und die Balladen der<br />

Musical-Sängerin Nadine Stockmann<br />

gehen unter die Haut.<br />

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15


Neuenrader Gertrüdchen<br />

mit Bürgermeister-Premiere<br />

Hönnestadt lädt zum Traditions-Jahrmarkt und zur Kirmes ein Text und Fotos Uwe Tonscheidt<br />

Vormerken! <strong>Das</strong> Neuenrader Gertrüdchen im 660. Jahr<br />

findet vom 13. bis 15. März statt. Dieses Jahr gibt’s eine<br />

Premiere. Bürgermeister Antonius Wiesemann, 2014 ins<br />

Amt gewählt, wird am Samstagmorgen um 9.30 Uhr als<br />

Gertruden-Komitee-Vorsitzender die Gäste aus nah und<br />

fern im kleinen Sitzungssaal des Rathauses begrüßen.<br />

Gertrudenkomitee-Vorsitzender ist immer der Rathauschef.<br />

Wie der Neue das machen wird, darauf darf man<br />

gespannt sein. Vorab verraten hat er noch nichts.<br />

Bernd Uerpmann verkündet seit Jahren<br />

die Gertrüdchen-Bekanntmachung<br />

16<br />

Wichtig, dass Händler auch bei<br />

Wind und Wetter kommen<br />

Gertrüdchen-Marktorganisatorin Sabine Rogoli schon. Sie<br />

hat im Gespräch mit dem <strong>Komplett</strong>-Magazin ein Loblied<br />

auf ihre treuen und wetterfesten Marktstandbetreiber<br />

gesungen. Natürlich müsse man darauf achten, dass auf<br />

dem Platz auch ein neues Angebot Einzug hält. Doch jemanden<br />

runterschmeißen, der seit 30 Jahren bei Wind und<br />

Wetter kommt,<br />

das mochte sie<br />

sich nicht so<br />

gern vorstellen.<br />

Weil: „Für uns<br />

ist es wichtig,<br />

dass die Markthändler<br />

auch bei<br />

widrigen Bedingungen<br />

kommen<br />

und dann<br />

nicht kurzfristig<br />

absagen.“ Widrige<br />

Bedingungen<br />

sind beim<br />

Gertrüdchen keine<br />

Gertrüdchen-Marktorganisatorin Sabine Rogoli. Seltenheit.<br />

Sturm, Nieselregen, Schneefall, alles möglich, manchmal<br />

auch im minütlichen Wechsel. Strahlenden Sonnenschein<br />

hat‘s aber auch schon gegeben. Den erhoffen<br />

sich vor allem die Schausteller. Ihre Fahrgeschäfte drehen<br />

sich ab Freitag 15 Uhr. Freifahrten sind in der ersten<br />

halben Stunde Usus.<br />

Partystimmung in der Passage<br />

und im Pfadizelt<br />

Per Facebook hat auch schon Apotheker Dr. Sven Simons<br />

daran erinnert, dass es in der Gertrudenpassage<br />

wieder drei Tage Stimmung gibt. Chris Herbst, der im<br />

Vorjahr als Schlagersänger in der Passage sein Gertrüdchendebüt<br />

gab, war übrigens einer der ersten, der den<br />

Facebook-Eintrag geliked hat. Neben der Passage, auf<br />

dem Volksbank-Parkplatz, sind alljährlich die Pfadfinder<br />

mit ihrem „Festzelt“ vertreten. Live-Musik inklusive.<br />

Darüber hinaus tragen etliche heimische Gruppen zum<br />

Gelingen des Jahrmarktes bei. Gertrüdchen-Sonntag<br />

lädt der Einzelhandel zum verkaufsoffenen Sonntag ein.<br />

Traditionell gibt es auch einen kleinen Pferdemarkt. Der<br />

findet ausschließlich am Samstagvormittag an der Villa<br />

am Wall statt.


Podiumsdiskussion<br />

zur künftigen Abfallbeseitigung<br />

in Neuenrade<br />

SPD lädt am 25. <strong>Februar</strong> Bürger, Fraktionen und Experten<br />

in den Kulturschuppen ein<br />

Soll der Abfall in Neuenrade auch künftig nach Gewicht<br />

abgerechnet werden? Wird das bestehende Angebot<br />

dem kommenden Bedarf und dem demografischen<br />

Wandel gerecht? Sind Veränderungen notwendig? Diese<br />

und weitere Fragen möchten Neuenrades Sozialdemokraten<br />

am 25. <strong>Februar</strong> ab 19 Uhr im Kulturschuppen<br />

am Bahnhof diskutieren. Fürs Podium hat die SPD sachkundige<br />

Gesprächsteilnehmer eingeladen, berichtet<br />

Ortsvereinsvorsitzender Thomas Wette im Gespräch<br />

mit dem <strong>Komplett</strong>-Magazin: „Aus Bergkamen reist ein<br />

kommunaler Vertreter an, um darüber zu berichten, wie<br />

und warum die Stadt die einst privatisierte Abfallbeseitigung<br />

wieder in die städtische Obhut genommen hat.“<br />

Vom Lüdenscheider Entsorger STL, soll zu erfahren sein,<br />

welche Erfahrungen man dort mit dem Volumenmaßstab<br />

gemacht hat. Dort wird der Müll nicht gewogen.<br />

Wieviel für die Abfallbeseitigung zu zahlen ist, hängt<br />

von der gewählten Behältergröße ab.<br />

Städte und Entsorger sollen<br />

Möglichkeiten aufzeigen<br />

Vom Abfallunternehmen Remondis, das in Neuenrade<br />

den Restmüll, die Biotonne und Windelabfall nach dem<br />

Gewichtsmaßstab abfährt, haben die Sozialdemokraten<br />

ebenfalls einen Gesprächspartner eingeladen. Der soll<br />

unter anderem berichten, wo die bislang in Neuenrade<br />

eingesetzte Technik noch zum Einsatz kommt und welche<br />

anderen Abfallbeseitigungslösungen es gibt.<br />

Die Neuenrader Ratsfraktionen sollen ebenfalls die<br />

Möglichkeit erhalten, ihre Sicht des Themas darzustellen,<br />

so Wette.<br />

<strong>Das</strong>s eine solche Podiumsdiskussion veranstaltet wird,<br />

kündigte der SPD-Ortsvereinsvorsitzende bereits vor der<br />

Kommunalwahl 2014 an. Die Neuenrader Sozialdemokraten<br />

hatten sich zuvor ausführlich mit dem Thema beschäftigt<br />

und waren für sich zu dem Schluss gekommen,<br />

dass es Veränderungsbedarf gibt.<br />

Text und Foto Uwe Tonscheidt<br />

<strong>Komplett</strong>-Magazin<br />

übernimmt die Moderation<br />

Der soll nun diskutiert werden. Hintergrund sind die<br />

Ende 2016 auslaufenden Verträge mit dem Entsorger<br />

Remondis. Grundsätzliche Zielsetzung sei es, so Kämmerer<br />

und Stadtwerke-Vorstand Gerhard Schumacher<br />

im Gespräch mit dem <strong>Komplett</strong>-Magazin, in diesem Jahr<br />

eine Ausschreibung zu vereinbaren, die dann bis zum 1.<br />

Quartal 2016 erfolgen soll.<br />

Hintergrund der großzügigen zeitlichen Planung sind<br />

immer häufiger werdende Rechtsauseinandersetzungen<br />

bei Ausschreibungsergebnissen, erläutert Schumacher.<br />

Sollte ein Mitbewerber gegen das Ausschreibungsergebnis<br />

klagen, wäre vor Auslaufen der bestehenden<br />

Verträge noch über ein Dreivierteljahr Zeit, die rechtlichen<br />

Fragen abzuarbeiten.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Komplett</strong>-Magazin wird die Diskussions-Veranstalter<br />

bei der Moderation der Veranstaltung unterstützen.<br />

17


Sprechstunde zwischen<br />

Spinat und Spitzkohl<br />

Werdohls Bürgermeisterin Silvia Voßloh sucht auf Wochenmarkt Gespräch mit den<br />

Bürgern – Sauberkeit ein großes Thema<br />

Text und Foto Rüdiger Kahlke<br />

Strom sparen durch neue Leuchtmittel. Einem älteren<br />

Werdohler ist das ein Anliegen. Er verweist auf Fördermöglichkeiten.<br />

Bürgermeisterin Silvia Voßloh hört zu.<br />

Sie sieht die Stadt in Sachen Energie sparen gut aufgestellt.<br />

Kurze Debatte. Freundliche Verabschiedung. Nina<br />

Jeßegus, Mitarbeiterin der Bürgermeisterin, notiert das<br />

Anliegen auf Formblättern. – Eines von vielen Gesprächen,<br />

das Werdohls Bürgermeisterin auf dem Wochenmarkt<br />

führt.<br />

Kollegen“ klar geworden, dass eine „Sprechstunde im<br />

Rathaus nicht so gut frequentiert wird“.<br />

<strong>Das</strong> Fazit dieser Sprechstunde zwischen Sportschuhen<br />

und Spitzkohl, mitten in der Stadt, fällt vier Monate<br />

nach dem Start positiv aus. „Es ist Kritik dabei, aber<br />

auch Lob und manche wollen nur ein Pläuschchen halten“,<br />

bilanziert Silvia Voßloh. Es komme gut an, ohne<br />

vorherige Terminabsprache ansprechbar zu sein. Die<br />

Anliegen der Bürger werden jeweils notiert. Und sie bekommen<br />

Rückmeldungen, wie mit ihrer Eingabe<br />

verfahren wird. Auch wenn nicht allen Wünschen<br />

entsprochen werden könne, werde das „dankbar<br />

angenommen“, sagt die Bürgermeisterin.<br />

Freundliche Atmosphäre<br />

Jeden 2. Donnerstag im Monat stellt sie sich den Bürgerinnen<br />

und Bürgern. Der überdachte Eingangsbereich<br />

eines Sport-Geschäfts in der Fußgängerzone und ein<br />

kleiner Stehtisch werden für jeweils 90 Minuten zum<br />

Bürgermeister-Büro. Für die Ortswahl sprachen praktische<br />

Gründe. „Wir können den Tisch hier unterstellen“,<br />

sagt Silvia Voßloh. Damit entfällt der sonst notwendige<br />

Transport.<br />

Auslöser für die ungewöhnliche, aber bürgernahe<br />

Open-Air-Sprechstunde war die Kommunalwahl am 25.<br />

Mai 2014. Im Wahlkampf war Silvia Voßloh als CDU-<br />

Kandidatin auf die Bürger zugegangen, hatte das Gespräch<br />

auf der Straße gesucht. Dabei seien ihr „viele<br />

Bürgerwünsche zugetragen worden“. Damit war auch<br />

schnell klar, dass sie eine Bürgermeister-Sprechstunde<br />

einrichten würde, sollte sie die Wahl gewinnen. Sie gewann,<br />

holte bei der Stichwahl am 15. Juni 55,2 Prozent<br />

der Stimmen. Schnell sei ihr jedoch „im Gespräch mit<br />

Sauberkeit in den Ortsteilen, zugewachsene Wege<br />

oder mal ein Hinweisschild anzubringen - das seien<br />

die Themen, die am häufigsten angesprochen<br />

würden. „Den Bürgerinnen und Bürgern liegt die<br />

Sauberkeit am Herzen“, fasst die Chefin im Rathaus<br />

das Gros der Bürger-Gespräche zusammen.<br />

Zwischen drei und 20 Eingaben notiert Nina Jeßegus<br />

pro Sprechstunde. „Je nach Wetterlage“,<br />

sagt sie. Zur Klientel der Sprechstunde gehören<br />

alle Marktbesucher. Und das gehe quer durch alle Bevölkerungsschichten.<br />

„Aufgeschlossen und freundlich“<br />

umreißt Silvia Voßloh die Atmosphäre am Stehtisch.<br />

Auch dann, wenn Bürger Kritik vorbringen. <strong>Das</strong> gilt<br />

auch bei Sauerländer Winterwetter, gegen das sich das<br />

Damen-Duo am Stehtisch mit Stiefeln und Steppmantel<br />

wappnet. Und wer Angst hat, beim Gespräch mit der<br />

Bürgermeisterin kalte Füße zu bekommen oder beim<br />

Meinungsaustausch im Regen zu stehen, der kann auch<br />

einen Termin im Rathaus vereinbaren.<br />

Service:<br />

Terminabsprachen für Sprechstunden<br />

mit der Bürgermeisterin im Rathaus unter:<br />

Tel. 02354-917-241<br />

Mail: n.jessegus@werdohl.de<br />

18


ADVERTORIAL<br />

Im Alter bewusst in<br />

Lebensqualität investieren<br />

Gefühlt ist es so, als hätten die Kinder gestern noch das<br />

Badezimmer blockiert oder im Garten gespielt. Nun sind<br />

sie groß und aus dem Haus. Im Haus, das einmal für<br />

vier oder noch mehr Menschen erbaut wurde, ist nun<br />

Platz im Überfluss. Viele Eigentümer stehen im Alter vor<br />

der Frage, ihr Haus den neuen Ansprüchen anzupassen<br />

oder eine neue, passende Immobilie zu erwerben.<br />

„Wir raten, bei solchen Entscheidungen mehr auf Kopf<br />

und Taschenrechner zu vertrauen und weniger auf das<br />

Bauchgefühl. Der altersgerechte Umbau eines Hauses<br />

kann sich schnell auf 1000 Euro pro Quadratmeter belaufen“,<br />

weiß Ralf Beßler, Geschäftsführer der R.B. Makler<br />

GmbH in Plettenberg. Er empfiehlt daher, in dieser<br />

Lebensphase bewusst in Lebensqualität zu investieren.<br />

„Warum nicht kleiner setzen und zum Beispiel eine altersgerechte<br />

Eigentumswohnung beziehen? Dadurch<br />

ergeben sich neue Chancen. <strong>Das</strong> kann das Wohnmobil<br />

sein, die Winterauszeit auf den Balearen oder einfach<br />

nur weniger schweißtreibende Arbeit im Garten und<br />

der Verzicht auf lästiges Treppensteigen.“<br />

Immobilienmakler Ralf Beßler und Immobilienkaufmann<br />

Jackson Mahendrarajan von der R.B. Makler<br />

GmbH sind hier ihre richtigen Ansprechpartner, die beratend<br />

zur Seite stehen, den aktuellen Marktwert der<br />

eigenen Immobilie kennen, berechnen und attraktive<br />

Alternativen anbieten können. Dabei garantieren sie<br />

Kompetenz, Seriosität und Diskretion seit 21 Jahren.<br />

„Vertrauen ist der Anfang von allem. Vertrauen Sie uns,<br />

Ihrem Immobilienmakler und Fachmann fürs Wohnen<br />

im Alter. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.“<br />

Für alle, die gerade über ihre Wohnsituation nachdenken,<br />

hält die R.B. Makler GmbH den Praxisratgeber<br />

„Meine Immobilie im Alter“ bereit. Am Beispiel des<br />

Rentnerehepaares Gisela und Horst zeigt dieser Ratgeber<br />

sehr anschaulich, was zu beachten ist, wenn man<br />

die eigene Immobilie vermieten, verkaufen oder gegen<br />

eine dem Alter angepasste Wohnmöglichkeit tauschen<br />

möchte. Der Praxisratgeber „Meine Immobilie im Alter“<br />

ist zum Preis von 19,90 Euro erhältlich, kann aber<br />

auch kostenlos für vier Wochen ausgeliehen werden bei<br />

der R.B. Makler GmbH, Fontanestr. 15, Plettenberg, Tel.<br />

02391/92830, E-Mail info@rb-makler.de.<br />

Wir machen Träume bezahlbar<br />

Unsere Unternehmensphilosophie ist so einfach wie prägnant: Ehrlich, kompetent und<br />

unabhängig. Dies ist die Basis für unser sämtliches Handeln. Deshalb haben die Kunden<br />

zu jeder Zeit Vertrauen zum Team und zur Arbeit.<br />

Ob beim Verkauf oder bei der<br />

Vermietung der Immobilie - wir<br />

sind persönlich engagiert und<br />

mit ganzem Herzen bei der Sache.<br />

Ralf Beßler<br />

Jackson Mahendrarajan<br />

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Mit den ersten 5 vorgelegten Gutscheinen erhalten Sie den<br />

Praxisratgeber „Meine Immobilie im Alter“ (UVP 19,90 Euro)<br />

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19


STÄRKEN ENTDECKEN UND<br />

ZUSAMMENHALT FÖRDERN<br />

Über 1000 Bürger nehmen an Fragebogenaktion zur Stadtmarke Plettenberg teil<br />

Was sind Plettenbergs Stärken? Wo kann und muss der<br />

Hebel angesetzt werden, um Verbesserungen der Stadtmarke<br />

Plettenberg zu erreichen? Dies sind die Fragen,<br />

mit denen sich der Stadtmarketingverein auseinandersetzt<br />

und für deren Beantwortung er auch um die Hilfe<br />

der Bürgerinnen und Bürger gebeten hatte. ¬- Mit Erfolg.<br />

Mehr als 1000 Bürger füllten im November und Dezember<br />

2014 den Fragebogen zur Stadtmarke Plettenberg<br />

aus - online und die gedruckte Version, die das Süderländer<br />

Tageblatt verbreitete. „<strong>Das</strong> ist eine tolle Mitmachbereitschaft“,<br />

attestiert Peter Pirck von der Brandmeyer<br />

Markenberatung in Hamburg den Plettenbergern.<br />

„<strong>Das</strong> Thema Innenstadt ist den Menschen sehr wichtig“,<br />

stellt Stadtmarketing-Geschäftsführer Steffen Reeder<br />

nach der ersten Sichtung der Fragebögen fest. Und: „Gerade<br />

die frei ausfüllbaren Felder wurden genutzt zu sehr<br />

differenzierten Aussagen und Anregungen.“ Ausreichend<br />

Stoff also, dessen detaillierte Auswertung das Hamburger<br />

Marketingbüro Brandmeyer vornimmt. Am 9. <strong>Februar</strong><br />

werden die Ergebnisse zunächst der AG Image des Stadtmarketingvereins<br />

vorgestellt. „Wir werden danach zeitnah<br />

die Öffentlichkeit informieren“, verspricht Reeder.<br />

Tendenzen will und kann auch Peter Pirck vorher nicht<br />

preisgeben. Er betont, dass es bei der Entwicklung der<br />

Stadtmarke nicht darum gehe, ein neues Maskottchen<br />

oder einen werbeträchtigen Beinamen zu finden. Auch<br />

nicht zwingend um eine touristische Zielsetzung. „Am<br />

wichtigsten ist es, den Zusammenhalt unter den Plettenbergern<br />

zu fördern und ihre Identifikation mit ihrer Stadt.<br />

Dann sollen die Stärken entdeckt und herausgearbeitet<br />

werden. Daraus ergeben sich die Handlungsfelder für die<br />

Zukunft.“<br />

Text<br />

Bernhard<br />

Schlütter<br />

Plettenberg bescheinigt er eine Vorreiterrolle. Großstädte<br />

hätten vor etwa zehn Jahren begonnen, sich als Marken<br />

zu profilieren. Und zwar sehr erfolgreich, wie Pirck am<br />

Beispiel Hamburgs erläutert. „Hier wurde dann festgestellt,<br />

dass der Hafen eine starke Außenwirkung hat. Auf<br />

unsere Empfehlung hin wurde die Touristenwirkung des<br />

Hafens gepusht, unter anderem die Cruise Days eingeführt.<br />

Fünf Jahre später konnte festgestellt werden: Die<br />

Attraktivität Hamburgs ist signifikant gestiegen, ebenso<br />

die Einwohnerzahl und die Zahl der Übernachtungen.“<br />

Bei den Städten in der Größenordnung zwischen 20.000<br />

und 50.000 Einwohnern sei diese Entwicklung noch jung.<br />

„Der Druck ist durch den demografischen Wandel da. Es<br />

hat einen riesigen Einfluss auf den Wohlstand einer Stadt,<br />

dass es gelingt Einwohner zu binden, attraktiv, familienfreundlich<br />

zu sein.“ Gerade wenn die Mittel begrenzt<br />

sind, sei es wichtig, Themen zu finden, auf die man sich<br />

konzentrieren kann. „Klassisches Stadtmarketing ist für<br />

vieles zuständig, aber es ist wichtig, Schwerpunkte zu<br />

bilden. Dafür muss man aber wissen, was die Plettenberger<br />

an ihrer Stadt am meisten schätzen.“<br />

<strong>Das</strong> verspricht sich auch Steffen Reeder von dem Markenprozess:<br />

„Aufgrund der Erkenntnisse, die wir gewinnen,<br />

können wir die Arbeit des Stadtmarketings spezifizieren.<br />

Unsere Arbeit wird sich ändern, da bin ich mir sicher.“<br />

20


Männer<br />

ohne<br />

Nerven<br />

„Boh glaubse, schon wieder en neues Programm von<br />

Herbert Knebels Affentheater! Tja, und son neues Programm<br />

brauch natürlich auch en Name, und der is:<br />

Männer ohne Nerven.“ Zu erleben sind der Essener Comedian<br />

und seine affenstarke Band am Mittwoch, 21.<br />

Oktober, im Grohe-Forum des Sauerlandparks in Hemer.<br />

Der Kartenvorverkauf (ab 28,00 inkl. Steuern und Gebühren)<br />

läuft (Info: sauerlandpark.de). Was würde Herbert<br />

Knebel sagen? „Viel Spass also beim Zukucken dabei.<br />

Wat wir ohne Nerven so alles anrichten.“<br />

Maffay & Band rocken<br />

im Sauerlandpark<br />

Peter Maffay & Band rocken<br />

19 große Hallen und<br />

Arenen in Deutschland. Im<br />

Frühjahr und Sommer folgen<br />

die Open-Air-Termine.<br />

Am 12. Juni ist der Rockbarde<br />

zu Gast im Sauerlandpark. Hemer befindet sich damit<br />

in illustrer Gesellschaft mit den Open-Airs in Bad Segeberg<br />

(22. Mai, Freilichtbühne), Oldenburg (26. Mai, EWE Arena),<br />

Mannheim (29. Mai, SAP Arena) und Losheim (30. Mai,<br />

am See). Maffay kündigte vor Tourbeginn an: „Was im<br />

Frühjahr 2014 mit dem Album „Wenn das so ist“ begonnen<br />

hat, zieht sich wie ein roter Faden durch die letzten<br />

Monate des Jahres. Unsere Motoren kommen so langsam<br />

auf Betriebstemperatur, die ersten Proben und langsam<br />

läuft man warm. Wir werden den Fans sehr nahe sein.“<br />

Mit auf Tournee ist die legendäre Peter Maffay Band mit<br />

Peter Keller (g), Carl Carlton (g), Pascal Kravetz (g, keyb),<br />

Ken Taylor (b), Bertram Engel (dr). Charlotte Klauser (voc),<br />

Linda Teodosiu (voc) und Leon Taylor (voc). Am Saxophon<br />

last but not least Everette Harp.<br />

Tickets für das Open Air-Konzert von Peter Maffay am<br />

Freitag, 12. Juni im Sauerlandpark Hemer sind online bei<br />

eventim.de und proticket.de, außerdem im Ticketshop an<br />

der Ostenschlahstraße 59 und an der Rathausinfo zu bekommen.<br />

Karten gibt es ab 54,90 Euro inkl. Steuern und<br />

Gebühren. Wer sich beste Plätze im Bereich unmittelbar<br />

vor der Bühne sichern möchte, zahlt 69,90 Euro. Alle Besitzer<br />

der Dauerkarte XXL <strong>2015</strong> sparen beim Kauf eines<br />

Maffay-Tickets 20 Prozent (Kategorie 1: 13,98 Euro).<br />

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21


Im Porsche zu neuen Zielen<br />

Hömberg wagt Sprung in 2. VLN-Langstrecken-Liga<br />

Text und Fotos Bernhard Schlütter<br />

Der Nürburgring ist von März bis in den Oktober hinein<br />

so etwas wie das zweite Wohnzimmer von Bernd<br />

Hömberg – und zwar eines mit hohem Geräusch- und<br />

Adrenalinpegel. Der 53-jährige Plettenberger Autorennfahrer<br />

startet seit mehreren Jahren in der VLN Langstreckenmeisterschaft.<br />

Mit seinem Team BHM gelang es<br />

ihm einige Male, die Fachwelt aufhorchen zu lassen.<br />

Jetzt wagt Hömberg den Sprung in die zweithöchste<br />

Liga der Langstreckenserie. In der 39. Saison der VLN<br />

Langstreckenmeisterschaft fährt das Team BHM mit einem<br />

Porsche 997 Cup in der Klasse SP7 (Saugmotoren<br />

bis 4 Liter Hubraum).<br />

„Ich habe im vergangenen Jahr überlegt, wie ich das<br />

Team weiterentwickeln kann“, erzählt Bernd Hömberg.<br />

Als er die Chance bekam, den zuvor von Rennsport-Ass<br />

Uwe Alzen gefahrenen Porsche zu kaufen, griff er zu.<br />

„Der Porsche ist ein ausgereiftes Rennauto, und es gibt<br />

viele Teile dafür.“ Der Name Uwe Alzen sei außerdem<br />

Garant dafür, dass der Rennwagen mustergültig aufgebaut<br />

und in hervorragendem Zustand ist, ergänzt<br />

Jens Stederoth, der sich im BHM-Team um Marketing<br />

und Sponsoring kümmert. Die Plettenberger gehen das<br />

Thema Motorsport so professionell wie möglich an. <strong>Das</strong><br />

ist in der neuen Rennklasse auch vonnöten. „Um uns<br />

herum sind etablierte Rennställe und Werksteams. Wir<br />

haben dagegen nach wie vor Amateurstatus“, sagt Stederoth.<br />

Unterstützung bekommt das BHM-Team vom<br />

Spezialisten PoMoTec in Hüinghausen, von Maeder<br />

& Kirchner sowie Lüsebrink & Teubner in Plettenberg.<br />

„Ohne Sponsorenunterstützung ginge das gar nicht“,<br />

stellt Stederoth fest. „Wir sind immer auf der Suche<br />

nach Unternehmen, die Interesse haben, am Thema<br />

professioneller Motorsport mitzuarbeiten.“<br />

In der Klasse SP7 bekommen es Bernd Hömberg, seine<br />

Teamkollegen Bernhard Henzl und Sascha Streit sowie<br />

ein vierter Fahrer, der bei Redaktionsschluss noch nicht<br />

feststand, mit weiteren Porsches sowie Rennwagen der<br />

Motorsportschmieden Ferrari, BMW, Chevrolet und Lexus<br />

zu tun. 450 PS Leistung bei 3,8 Liter Hubraum stellt der<br />

neue BHM Porsche zur Verfügung. „Darauf müssen wir<br />

uns erst mal einstellen. Auch an den Heckantrieb müssen<br />

wir uns gewöhnen“, wertet Hömberg die Saison <strong>2015</strong> als<br />

Einfahrzeit. „Wir wollen das Auto heil ins Ziel bringen und<br />

Fahrer wie Mechaniker aufs Auto einstellen.“<br />

22


Dennoch freut er sich besonders auf die neue Serie, vor<br />

allem weil er nun im vorderen Drittel des bis zu 200<br />

Autos starken Feldes startet. „Mit dem Porsche stehen<br />

wir in der ersten Startgruppe. <strong>Das</strong> heißt, es werden uns<br />

nicht mehr viele Wagen überholen.“ Auf die zehn Rennen<br />

der VLN-Serie bereitet sich Hömberg mit einigen<br />

Testfahrten vor. „Allerdings setzen uns die finanziellen<br />

Mittel da Grenzen.“ Daher freuen sich Hömberg & Co.<br />

über die Kooperation mit einem anderen Plettenberger<br />

Rennfahrer. Michael Bartels hat für sein Vita4One Racingteam<br />

für einige Tage im März den Hockenheimring<br />

gebucht. „Wir stehen in gutem Kontakt mit Michael und<br />

hoffen, dass wir uns da mit dranhängen dürfen“, berichtet<br />

Stederoth.<br />

Um den Anforderungen auf der Rennstrecke gewachsen<br />

zu sein, ist absolute körperliche Fitness die Voraussetzung.<br />

Bernd Hömberg bereitet sich mit Krafttraining,<br />

Laufen und Schwimmen intensiv auf die Fahrten durch<br />

die Grüne Hölle, die Nordschleife des Nürburgrings vor.<br />

„Außerdem arbeite ich als Subunternehmer im Tiefbau.<br />

<strong>Das</strong> ist ja auch Krafttraining“, sagt Hömberg lächelnd.<br />

Der sympathische Plettenberger und seine Teamkollegen<br />

freuen sich über jeden Besucher an den Rennwochenenden<br />

am Nürburgring. „Die VLN bietet das pure<br />

Motorsporterlebnis. Die Zuschauer haben überall Zutritt“,<br />

schwärmt Stederoth. Sie dürfen ins Fahrerlager.<br />

Der Zugang zu den Boxen ist frei und während die Motoren<br />

ruhen, können die Fans in der Boxengasse das<br />

bunte Treiben hautnah erleben. „In unserer Box Nummer<br />

12 ist jeder willkommen, vor allem jeder Plettenberger“,<br />

betont Hömberg. „Wir zeigen unseren Besuchern<br />

wirklich alles.“ Wer den besonderen Kick erleben<br />

möchte, kann sich am Freitag vor dem Rennen neben<br />

Hömberg auf den Beifahrersitz des Porsches klemmen.<br />

„Nach dieser Runde im Renntempo ist noch jeder und<br />

jede völlig begeistert aus dem Auto gestiegen.“ Anmeldungen<br />

sind möglich per Mail über die Website<br />

hoemberg-motorsport.de oder die Facebook-Seite<br />

Hömberg Motorsport.<br />

Im November hat die Veranstaltergemeinschaft<br />

Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN)<br />

mit dem neuen Betreiber des Nürburgrings, capricorn<br />

Nürburgring GmbH (CNG), den Vertrag für<br />

die Rennsaison <strong>2015</strong> abgeschlossen.<br />

Die VLN fährt, mit zehn Rennen über die gesamte<br />

Saison verteilt, ihre Meisterschaft ausschließlich<br />

am Nürburgring, auf der Kombination aus<br />

Grand-Prix-Strecke und Nordschleife aus. Sie ist<br />

deshalb seit 1977 die Haus- und Hof-Serie am<br />

Nürburgring.<br />

Im Schnitt waren 2014 rund 179 Fahrzeuge mit<br />

450 Fahrern bei den Rennen der Langstreckenmeisterschaft<br />

mit von der Partie. Mehr als die<br />

Hälfte der Teilnehmer sind Profi- und Amateurpiloten<br />

aus Deutschland.<br />

Die steigende Anzahl der ausländischen Teilnehmer<br />

zeigt deutlich, dass die Serie mittlerweile<br />

auch ihren Platz in der internationalen<br />

Motorsportszene bezogen hat. Dabei kommen<br />

die Fahrer schon längst nicht mehr nur aus dem<br />

benachbarten Europa. Australier, Nord- und Südamerikaner<br />

sowie Piloten aus dem nahen und<br />

fernen Osten sind in der VLN-Familie keine Ausnahme<br />

mehr.<br />

Die Termine der VLN-Saison <strong>2015</strong>:<br />

28. März, 25. April, 20. Juni, 4. Juli, 1. August,<br />

22. August, 5. September, 26. September,<br />

10. Oktober, 31. Oktober<br />

i<br />

GEWINNSPIEL<br />

Mit <strong>Komplett</strong> und dem Team BHM können Sie die Faszination Motorsport bei der VLN Langstreckenmeisterschaft<br />

erleben. Beantworten Sie unsere Gewinnfrage:<br />

Die wievielte Saison der VLN Langstreckenmeisterschaft ist die Saison <strong>2015</strong>?<br />

Die Antwort schreiben Sie per Mail an: motorsport@komplett-magazin.de. Einsendeschluss ist der 28. <strong>Februar</strong><br />

<strong>2015</strong>.<br />

Unter den Einsendungen mit der richtigen Antwort verlosen wir zweimal zwei Eintrittskarten für einen Renntag<br />

der VLN-Serie <strong>2015</strong>. Die Gewinner werden von uns benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

23


Toleranz ist das Thema<br />

auf der Theaterbühne<br />

Neuenrader Kulturverantwortliche setzen <strong>2015</strong>/2016 auf<br />

Abo-Angebot mit besonderen Aspekten<br />

Thomas Rohmer ist Hauptdarsteller, Regisseur und Theaterchef<br />

aus und in Fürth. Am 13. März 2016 gastiert<br />

der Mittelfranke mit einer skandinavischen Geschichte<br />

im Neuenrader Kaisergarten: Ein schwules Paar, das einen<br />

1,5 Jahre alten Patrick adoptiert, bekommt versehentlich<br />

einen 15-jährigen Jungkriminellen. <strong>Das</strong> Stück<br />

passt ganz genau ins Leitthema des Hönnestadt-Kulturabonnements<br />

<strong>2015</strong>/2016: Toleranz.<br />

„Keine Boulevard-Komödien, das Angebot muss eine<br />

Message haben.“ Da waren sich Neuenrades Kulturorganisatorin<br />

Monika Arens und das zuständige Auswahlgremium<br />

einig. Einstimmig beschloss der städtische<br />

Kulturausschuss: Ob sexuelle Ausrichtung, kulturelle<br />

Herkunft, persönliche Handicaps, das neue Kulturprogramm<br />

will dem Publikum die Möglichkeit geben, sich<br />

bei drei der sechs Abo-Veranstaltungen mit verschiedensten<br />

Toleranz-Aspekten auseinander zu setzen.<br />

Entschlossen und<br />

amüsant inszeniert<br />

<strong>Das</strong> muss keine betont ernsthafte Angelegenheit sein.<br />

<strong>Das</strong> geht kurzweilig und amüsant. Thomas Rohmer<br />

liefert dafür mit dem Bühnenstück „Patrick 1,5“ einen<br />

Beweis. „Egal, wo wir auch waren“, berichtet er im<br />

<strong>Komplett</strong>-Interview, „die Zuschauer haben vor Begeisterung<br />

getobt.“ Auch in Rohmers Stimme schwingt Begeisterung<br />

mit. „Wir haben das Stück als Erste auf die<br />

Bühne gebracht“, ist er stolz darauf, mit seinen Theatergastspielen<br />

Fürth dieses Projekt gestemmt zu haben.<br />

In Schweden kam der Stoff 2008 in die Kinos und erreichte<br />

Platz zwei der Bestenliste. Um die Inszenierung<br />

nach eigenen Vorstellungen und mit Happy End auf die<br />

Bühne bringen zu können, ließ Rohmer die Bühnenversion<br />

eigens für den Drehbuch-Autor Michael Druker<br />

ins Schwedische übersetzen, um die Genehmigungen<br />

für die Änderungen zu bekommen. Er bekam sie. Der<br />

Aufwand hat sich gelohnt. Über 30 Vorstellungen hat<br />

das vierköpfige Team seit der Premiere im vergangenen<br />

Jahr gespielt. 57 weitere sind bereits gebucht, bis ins<br />

Jahr 2018. Rohmer: „Es kommt viel junges Publikum,<br />

aber auch die Älteren sind begeistert.“<br />

Kinoerfolg und<br />

Hommage an Südafrika<br />

Text Uwe Tonscheidt<br />

Solche eine Resonanz erhoffen sich Neuenrades Kulturverantwortliche<br />

auch von einer weiteren Bühnenfassung<br />

eines erfolgreichen Kinofilms: „Ziemlich beste<br />

Freunde“. Die Geschichte um den Ex-kriminellen Driss<br />

und den querschnittsgelähmten Philippe war der französische<br />

Kinoerfolg 2011/2012 und erreichte auch in<br />

Deutschland ein Millionenpublikum. Hauptdarsteller<br />

Omar Sy wurde mit einem Oscar ausgezeichnet. In Neuenrade<br />

ist die Komödie am 20. September zum Kulturabo-Auftakt<br />

als Bühneninszenierung des Tourneetheaters<br />

Thespiskarren zu sehen.<br />

<strong>Das</strong> Thema Toleranz wird im neuen Kulturprogramm<br />

nicht ausschließlich mit komödiantischer Leichtigkeit behandelt.<br />

Der Lüdenscheider Gospelchor Risecorn bringt<br />

am 24. Oktober Südafrikas Weg zur Versöhnung auf die<br />

Kaisergartenbühne. Aufgezeigt wird der von Nelson<br />

Mandela und Bischof Desmond Tutu angestrebte Weg<br />

Ziemlich beste<br />

Freunde.<br />

Foto:<br />

Matthias<br />

Stutte<br />

Publikumserfolg „Patrick 1,5“. Foto: Andreas Bassimir<br />

Theaterchef Thomas Rohmer.<br />

Foto: Andreas Bassimir<br />

24


nach Zeiten der Apartheid, des Rassismus, des Unrechtssystems.<br />

Musikalisch und in Texten sollen die Zuhörerinnen<br />

und Zuhörer teilhaben „an dem Versuch, die Gräben<br />

in einer Gesellschaft zu überwinden und Narben der Vergangenheit<br />

zu heilen“, so die Gospelchorleiter Helmut<br />

Jost und Ruthhild Wilson. Sie haben das Musical „Free at<br />

last“ mit über 100 Sängerinnen realisiert. Darunter auch<br />

Risecorn-Mitglieder aus Neuenrade.<br />

Konzert-Klassiker und<br />

beinah Einzigartiges<br />

Ausschließlich Aktive aus der Hönnestadt – das ist<br />

Kulturtradition in Neuenrade – gibt es im Kulturabo in<br />

der Adventszeit. Am 20. Dezember sind die Southland<br />

Voices aus Affeln, der Shalomchor der katholischen Mariengemeinde<br />

und der Posaunen- sowie der Frauenchor<br />

der Evangelischen Kirchengemeinde im Kaisergartensaal<br />

zu hören.<br />

Trotz überschaubarem Budget ist es gelungen, eine<br />

komplette Operninszenierung nach Neuenrade zu bekommen.<br />

Mozarts Zauberflöte wird am 29. Januar 2016<br />

gegeben - als schwarzes Theater. Dabei wird das Geschehen<br />

vor einem schwarzen Samthintergrund mittels<br />

angeleuchteter Puppen und Gegenstände inszeniert.<br />

„Solche Theater gibt es weltweit nur drei“, berichtet<br />

Monika Arens im <strong>Komplett</strong>-Interview: „Eins in Prag, eins<br />

in Tel Aviv und eins in Wiesbaden.“ <strong>Das</strong> Velvet-Theater<br />

aus der hessischen Hauptstadt wird in Neuenrade zu<br />

sehen sein.<br />

A cappella und<br />

Schnäppchen-Erinnerungen<br />

Gospelchor Risecorn aus Lüdenscheid<br />

Zum Abschluss des Kulturabo-Programms setzen die<br />

Verantwortlichen auf Bewährtes: Filmmusik und A-<br />

Cappella-Gesang. Medlz heißt das Quartett, das im April<br />

2016 aus Dresden anreist. An junge weibliche Quartette<br />

hat Monika Arens beste Erinnerungen. Vor Jahren gastierte<br />

die Formation Salut Salon in Neuenrade und feierte<br />

anschließend bundesweit größte Erfolge. „Wir haben<br />

sie noch zum Schnäppchenpreis bekommen“, erinnert<br />

sich Neuenrades Kultur-Organisatorin gern.<br />

Apropos Schnäppchen. Thomas Rohmer, Regisseur,<br />

Schauspieler und Theaterchef aus Führt, hat da auch<br />

eine Geschichte auf Lager. <strong>Das</strong>s es überhaupt zum Gastspiel<br />

in Neuenrade kommt, ist einem DVD-Wühltisch im<br />

Elektronik-Fachhandel zu verdanken. Da kaufte der Franke<br />

den schwedischen Film „Patrick 1,5“ für ganz kleines<br />

Geld. Und als er ihn dann am Bildschirm sah, reifte der<br />

Entschluss: „<strong>Das</strong> muss ich auf die Bühne bringen.“<br />

unterstützt das Abo-Angebot<br />

Um das Budget von 60.000 € fürs gesamte Kulturprogramm<br />

– trotz Finanznot - aufrecht zu erhalten, wird<br />

nach weiteren Veranstaltungssponsoren Ausschau<br />

gehalten. Bislang finanziert ein ungenannter Sponsor<br />

eine der sechs Veranstaltungen des Abo-Angebotes.<br />

Bei der Kultur-Finanzierung hilft die derzeitige Rekordhöhe<br />

beim Abo-Verkauf (318). Auf 45.500 Euro belaufen<br />

sich die Einnahmen.<br />

Der <strong>Komplett</strong>-Verlag versucht einen Beitrag zu leisten,<br />

um die Attraktivität des Abos zu unterstützen. Für alle<br />

Abo-Inhaber gibt es in den Veranstaltungen das jeweils<br />

aktuelle <strong>Komplett</strong>-Magazin gratis.<br />

Wegen bestehenden Einsparungsdrucks wurden die<br />

Kultur-Abopreise angehoben: <strong>Das</strong> Abo für Erwachsene<br />

kostet jetzt 60 € (ermäßigt 40 €). Abos sind ab April zu<br />

haben. Einzelveranstaltungen kosten 13 € (ermäßigt<br />

9 €), Weihnachtskonzert 10 € (ermäßigt 7 €).<br />

Veranstaltungen in der Villa am Wall<br />

30. August Konzert mit dem Stipendiaten der<br />

Märkischen Kulturkonferenz, Saxophonist Xavier<br />

Larsson Paez.<br />

11. Oktober Lesung und Bilderschau mit Rudolf<br />

Sparing und Ruth Schimanski – Titel: Liebe in Flandern.<br />

13. Dezember „Gottes Werk und Martins Beitrag“ -<br />

Kabarett, Klavier, weihnachtlicher Jahresrückblick<br />

mit Martin Zingsheim.<br />

16. April 2016 Klavierkonzert mit Pianistin Tatjana<br />

Bucar. (Eintritt jeweils 11 Euro, ermäßigt 8 Euro)<br />

Affelner Altarmusik: 10. Mai Orgelkonzert mit Dr.<br />

Michael Markuszewski.<br />

Kinderveranstaltung im Kaisergarten: 12. September<br />

„Der kleine Drache Kokosnuss“. (Eintritt 6 Euro)<br />

25


„Datenklau gab’s schon bei<br />

Höhlenbildern vor 40.000 Jahren“<br />

In Seissenschmidt Erfahrungswelt arbeiten Azubis und Rentner zusammen – Austausch<br />

unterschiedlicher Erfahrungen – Lerneffekte auf beiden Seiten<br />

Text und Fotos Rüdiger Kahlke<br />

Pünktlich sind sie, die Senioren. Überpünktlich. Alte<br />

Schule halt. Man kennt sich, hat noch Zeit, ein bisschen<br />

zu plaudern, bevor es losgeht mit dem Thema „Die Geschichte<br />

der Kommunikation“. Diese Geschichte präsentiert<br />

ein halbes Dutzend Auszubildender der Firma Seissenschmidt.<br />

Lässig, locker, sachlich. – Wie junge Leute so<br />

sind. Sie haben sich das Thema ausgesucht, die Präsentation<br />

selbst ausgearbeitet. Angehende Computer-Fachleute,<br />

Mechatroniker oder Büro-Kaufleute wagen sich auf<br />

neues Terrain.<br />

„Erfahrungswelt“ heißt das Projekt, in dem sich Jung und<br />

Alt treffen, sich austauschen. Die Teilnahme ist Pflicht für<br />

die Azubis im zweiten Ausbildungsjahr. Für die Senioren,<br />

die teilweise Jahrzehnte bei Seissenschmidt gearbeitet<br />

haben, bietet die Runde im firmeneigenen Seminarzentrum<br />

die Möglichkeit, Kontakt zu halten – untereinander<br />

und mit dem Unternehmen. Vor allem bietet die „Erfahrungswelt“<br />

Möglichkeiten sich zu treffen, Neues zu lernen,<br />

Erfahrungen weiterzugeben.<br />

Entspannte Frühstücksatmosphäre<br />

Während die Senioren sich Kaffee einschenken, stöpseln<br />

die Auszubildenden lässig Kabel in den Laptop. Patrick<br />

Mrohs, künftige IT-Fachkraft, geht es locker an: „Bevor<br />

wir mit der Präsentation anfangen, sollten wir uns<br />

erstmal stärken.“ Belegte Brötchen, Kaffee, Tee stehen<br />

parat – entspannte Frühstücksatmosphäre. Darauf legt<br />

Thomas Winkler, Diversity Manager bei Seissenschmidt,<br />

Wert. Er hat das Projekt 2013 gestartet. Mittlerweile ist<br />

es die dritte Gruppe, die sich jeweils in den Wintermonaten<br />

zusammenfindet. Familiär geht es zu, obwohl 50<br />

und mehr Jahre zwischen den Akteuren liegen. „Die Auszubildenden<br />

waren anfangs schon schüchtern“, räumt<br />

Winkler ein und damit gleich mit einem Vorurteil auf.<br />

Der Einschätzung nämlich, junge Leute hätten laxe Umgangsformen,<br />

ihnen fehle der Respekt. Anfangs gab es<br />

schon die „Hemmschwelle, ältere mit ‚Du‘ anzureden“,<br />

sagt Winkler.<br />

Inzwischen agieren alle auf Augenhöhe. Sechs Auszubildende<br />

bringen den Senioren Kommunikation nahe,<br />

fachlich dezidiert, wie in einem Hochschul-Seminar. Sie<br />

agieren mit wechselnden Rollen, setzen Medien ein –<br />

und Witz. Was in der Kommunikation 6000 v. Chr. Trommeln<br />

waren, ist heute WhatsApp. Die Alten erfahren so<br />

nebenbei auch, dass 1946 der Vorgänger des kleinen<br />

Smartphones, das jeder in der Tasche hat, noch 37 Kilogramm<br />

wog. „So eins hatten wir hier“, erinnert sich Senior<br />

Wilhelm. Karl-Heinz fragt die Azubis, ob es inzwischen<br />

„intelligente Maschinen gibt“. Alles eine Frage der Sichtweise,<br />

meinen die Azubis und verweisen auf komplexe<br />

Arbeitsabläufe, die Bearbeitungszentren inzwischen absolvieren.<br />

Aber: Sie müssen noch programmiert werden.<br />

Beim Datenschutz<br />

scheiden sich die Geister<br />

Die Jungen erklären was ein „Chat“ ist, die Alten äußern<br />

Bedenken, was Datenschutz und den „gläsernen Menschen“<br />

angeht oder sprechen Hemmschwellen an, die im<br />

Internet niedriger sind. Die Jungen kontern: „Datenklau<br />

gab es schon bei der Höhlenmalerei.“ - <strong>Das</strong> konnte man<br />

auch nachzeichnen.<br />

In Rollenspielen sollen die Senioren vorführen, wie es<br />

früher war, wenn die Kinder einen Freund oder eine<br />

Freundin zu Hause vorstellten und wie das ihrer Ansicht<br />

26


nach „heute abgeht“. Es folgt eine Vorstellung, an der<br />

Loriot seine Freude gehabt hätte. Die Akzente haben sich<br />

etwas gewandelt, die Sprache natürlich auch. Aber auch<br />

Jugendliche sind keine Monster. Vielmehr macht sich die<br />

Erkenntnis breit, dass es „gut ist, dass Auszubildende inzwischen<br />

selbstbewusster auftreten. Uns ist das Herz in<br />

die Hose gerutscht, wenn wir zum Chef zitiert wurden“,<br />

sagt eine Seniorin. Und Manfred erinnert sich: „Rabauken<br />

hat es zu unserer Zeit auch gegeben.“<br />

Thomas Winkler beobachtet die Debatte schmunzelnd.<br />

<strong>Das</strong> ist genau das, was er anstrebt: Erfahrungsaustausch.<br />

Generationen kommen ins Gespräch, lernen voneinander.<br />

Was so locker und unterhaltsam aussieht, hat einen<br />

ernsten Hintergrund.<br />

Sozialkompetenz wird verbessert<br />

Mit der Seissenschmidt-Erfahrungswelt „lernen die Auszubildenden,<br />

gut mit älteren Mitarbeitern zu kooperieren“,<br />

sagt Thomas Winkler. Ihre Sozialkompetenz werde<br />

verbessert und sie lernten Projekte zu managen. Sie<br />

müssen sich Informationen beschaffen, Themen planen<br />

und aufbereiten, im Team präsentieren. Die älteren Mitarbeiter<br />

wiederum lernen die jungen Leute kennen, die<br />

die Zukunft des Unternehmens repräsentieren. Sie erfahren<br />

zudem, was aktuell im Unternehmen passiert.<br />

Wichtig ist dem Diversity Manager vor allem, bei den<br />

Auszubildenden die Fähigkeit zu trainieren, mit älteren<br />

Menschen klar zu kommen, „deren Anteil an der Gesellschaft<br />

und damit auch an unserer Gesamtbelegschaft<br />

künftig weiter wachsen wird“, wie es in der Projekt-Skizze<br />

heißt. Und die Alten stellen sich auf neue Bedingungen<br />

ein. Nach dem Projekt mit den Azubis hat sich ein<br />

Rentner mit 79 Jahren seinen ersten PC zugelegt „und<br />

kurz darauf ein Smartphone“, weiß Winkler.<br />

amüsanter Vormittag. <strong>Das</strong>s es am Ende Noten für die<br />

Leistung gibt, kennen alle Generationen aus eigener<br />

Erfahrung. Die Senioren zollten den Azubis für den Vortrag<br />

jedenfalls größten Respekt. Doch nicht so übel, die<br />

Jugend von heute.<br />

• Seissenschmidt hat als eines der wenigen Unternehmen<br />

in der Region die Charta der Vielfalt (Diversity)<br />

unterzeichnet.<br />

• Ziel der Unternehmensinitiative ist die Förderung<br />

von Vielfalt in Unternehmen und Institutionen.<br />

• Sie sollen ein Arbeitsumfeld schaffen, das frei<br />

von Vorurteilen ist und allen Mitarbeitern unabhängig<br />

von Geschlecht, ethnischer Herkunft, Nationalität,<br />

Weltanschauung, Behinderung, Alter,<br />

oder sexueller Orientierung Wertschätzung entgegen<br />

bringt.<br />

• Die Initiative haben Großunternehmen 2006 ins<br />

Leben gerufen. Inzwischen gibt es 1850 Unterzeichner<br />

der Charta der Vielfalt.<br />

• Seissenschmidt baut auf die „Vielfalt von Menschen<br />

und Erfahrungen.“ Auf der Firmen-Homepage<br />

heißt es dazu: „Ihre verschiedenartigen Fähigkeiten<br />

und ihre Bereitschaft, wertschätzend<br />

miteinander als Team zu arbeiten, machen den<br />

Geist des Unternehmens aus. Darauf sind wir<br />

stolz. Und dafür tun wir etwas.“<br />

• Mehr: www.charta-der-vielfalt.de<br />

seissenschmidt.com/diversity<br />

Beerdigungsinstitut Göhausen<br />

i<br />

„Doch nicht so übel –<br />

die Jugend von heute“<br />

Der Diversity-Manager hat auch die ältere Generation im<br />

Blick. Zur Seissenschmidt-Erfahrungswelt gehört als Projekt<br />

auch, Mitarbeiter beim Übergang vom Arbeitsleben<br />

in den Ruhestand (3. Lebensphase) zu begleiten. Die jungen<br />

Leute wiederum bewundern das Zahlengedächtnis<br />

eines 83-jährigen Ex-Prokuristen in der Runde.<br />

Einig waren nach sich der „Geschichte der Kommunikation“<br />

alle: Es war ein gleichermaßen spannender und<br />

• Erledigung sämtlicher Formalitäten<br />

• Erd-, Feuer- und Seebestattungen<br />

• Überführungen<br />

• Träger werden auf Wunsch gestellt<br />

• Sarglager<br />

• Bestattungsvorsorge<br />

• Trauerkarten und -briefe<br />

• Danksagungen<br />

Tag und Nacht erreichbar!<br />

Tel. 02391-508 87 · www.goehausen.net<br />

Breddestr. 23 · Plettenberg<br />

27


Bei Hof Repke sind<br />

Anika und Nils<br />

fündig geworden.<br />

GPS-Schatzsucher werden nicht reich aber glücklich<br />

Text und Fotos Martin Büdenbender<br />

Als ich Kind war, und das ist schon ein paar Jahrzehnte<br />

her, war es für mich das Größte, zusammen mit Freunden<br />

auf Schatzsuche zu gehen. Mit leuchtenden Augen<br />

haben wir damals der Geschichte von Ali Baba und den<br />

40 Räubern gelauscht und haben mit pochendem Herzen<br />

Robert Louis Stevensons Roman „Die Schatzinsel“<br />

verschlungen. Natürlich wollten wir es Ali Baba und Jim<br />

Hawkins gleichtun. Wir haben von Gold, Edelsteinen und<br />

anderen Reichtümern geträumt, die wir aber niemals<br />

fanden. Auch meine inzwischen erwachsenen Töchter<br />

waren von dieser Abenteuerlust beseelt und die Schnitzeljagd<br />

war der Höhepunkt vieler Kindergeburtstage.<br />

Doch dann ist für mich das Kapitel Schatzsuche für viele<br />

Jahre in Vergessenheit geraten, bis kürzlich während<br />

eines Fahrradausfluges ins Lennetal ein befreundetes<br />

Pärchen mit einem kleinen Gerät herumfuhrwerkte, das<br />

ganz offensichtlich kein Handy war. „Ein Navi brauchen<br />

wir auf dieser Radtour nicht, ich kenne die Strecke“,<br />

wollte ich gerade sagen, da waren Anika und Nils auch<br />

schon abgestiegen und fingen an, systematisch den Unterbau<br />

der Brücke abzusuchen, die wir gerade passieren<br />

wollten. Zwei Minuten und einen kleinen Kletterparcours<br />

später und der Schatz war geborgen. Eine kleine Frischhaltedose<br />

gab ihren Inhalt preis: Notizbuch, Kugelschreiber,<br />

einige Visitenkarten und allerlei Krimskrams.<br />

Tatsächlich, die Schatzsuche lebt. Nur heißt sie – willkommen<br />

in der Gegenwart - heute „Geocaching“. Die Schatzkarte<br />

von einst ist jetzt ein GPS-Gerät, die Schatztruhe<br />

nicht aus Holz, sondern aus Plastik und nennt sich Cache.<br />

Und natürlich findet man immer noch keinen Goldschatz,<br />

sondern eben Krimskrams, Tauschobjekte, die vor allem<br />

die kleinen Schatzsucher bei Laune halten sollen. Wirklich<br />

wichtig ist das beliegende Logbuch, in das sich jeder<br />

Geocacher einträgt.<br />

Eigentlich sind Anglizismen verpönt, aber in diesem Fall<br />

ist der Gebrauch der vielen englischsprachigen Wörter<br />

berechtigt. Denn die moderne Form der Schatzsuche hat<br />

ihre Wiege in Oregon. Der US-Amerikaner Dave Ulmer<br />

vergrub am 3. Mai 2000 in der Nähe der Stadt Portland<br />

einen Plastikeimer, in dem er CDs, Geldscheine und verschiedene<br />

andere Gegenstände hinterlegte, und veröffentlichte<br />

anschließend die Koordinaten des Verstecks im<br />

Internet. Innerhalb eines Tages nach der Veröffentlichung<br />

wurde der „Stash“ (englisch „Geheimversteck“) gefunden.<br />

Noch im gleichen Jahr wurde das Wort Geocaching<br />

kreiert und eine Website unter der Adresse „geocaching.<br />

com“ erstellt.<br />

Aus einer Handvoll Schatzsuchern hat sich seitdem eine<br />

riesige Fangemeinde entwickelt. Weltweit verstecken<br />

Geocacher kleine Schätze, stellen die Koordinaten des<br />

Verstecks ins Internet. Laut der Datenbank des größten<br />

Geocache-Verzeichnisses „geocaching.com“ existieren<br />

heute insgesamt über 2,3 Millionen aktive Caches, davon<br />

befinden sich über 320.000 in Deutschland. Und Millionen<br />

von Geocachern zieht es mittlerweile hinaus in Stadt<br />

und Land, um ihrem Hobby zu frönen.<br />

Viele Wanderfreunde habe sich nach anfänglicher Skepsis<br />

dieser Bewegung angeschlossen, oder besser gesagt,<br />

sie für sich vereinnahmt. Die SGV-Abteilung Eiringhausen<br />

etwa hat schon seit einigen Jahren Geocaching in ihren<br />

Veranstaltungskalender aufgenommen und so einen Weg<br />

gefunden, um Wanderfrust in Wanderlust umzuwandeln.<br />

Vor allem junge Menschen, so bestätigt SGV-Vorsitzender<br />

Jochen Windhuis, werden mit diesem Angebot erreicht.<br />

Aber von den Kindern und Jugendlichen springt der Fun-<br />

28


ke der Begeisterung nicht selten auch auf die Eltern oder<br />

gar die Großeltern über.<br />

Auch Anika und Nils zieht es am Wochenende hinaus in<br />

die weite Welt voller geheimnisvoller Schätze. Für ihren<br />

neuesten Ausflug haben sie sich jedoch ein Ziel in der<br />

Nähe ausgesucht. Der Titel ihrer Tour lautet verheißungsvoll:<br />

„Der verlorene Schatz der Burg Pungelscheid“. „Man<br />

erzählt sich, dass es damals zur Zeit derer von Neuhoff<br />

einen Schatz in einer kleinen Truhe von unschätzbarem<br />

Wert gegeben haben soll. Dieser Schatz war damals<br />

wie heute allerdings vom Teufel mit einem Fluch belegt<br />

worden. Der Schatz soll damals im Hof der Burg vergraben<br />

gewesen sein.“ Mit diesen Worten wird im Internet<br />

(www.geocaching.com, Stichwort Pungelscheid) für die<br />

Tour geworben. <strong>Das</strong> klingt ein bisschen nach Indiana<br />

Jones, aber statt mit Schauspielerlegende Harrison Ford<br />

stürzen sich die Beiden mit<br />

Mischlingsrüde Carlo an ihrer<br />

Seite ins Abenteuer.<br />

Um diesen Schatz zu heben,<br />

geht es mit dem Auto<br />

zunächst nach Werdohlfunktioniert<br />

Geocaching auch mit einem Smartphone<br />

mit GPS-Modul, bestätigt Nils. Allerdings sind Smartphones<br />

nicht für solche Zwecke konzipiert und in der Regel<br />

macht der Akku zu früh schlapp. Aber für die ersten<br />

Geocache-Versuche reicht ein Smartphone sicherlich aus.<br />

Mit einem solchen Global Positioning System und den<br />

Koordinaten eines „Schatzes“ aus dem Internet ausgestattet<br />

kann man die Schätze finden, die jemand anderes<br />

an ungewöhnlichen Plätzen versteckt hat. Als Verstecke<br />

eignen sich hierbei natürliche Auswölbungen und Höhlen,<br />

Löcher in Bäumen, Nischen in Baumwurzeln, Mauerritzen<br />

und ähnliches. Aber auch in und an Geländern,<br />

Zäunen oder Mauern können Caches verborgen sein. Vergraben<br />

ist hingegen tabu, denn dies schadet der Natur<br />

unter Umständen. Auch gesetzlich geschützte Biotope<br />

sind kein Ort für Caches. Brut- und Setzzeiten sind besonders<br />

sensibel und<br />

zu beachten. Absolut<br />

verpönt sind an lebenden<br />

Bäumen festgeschraubte<br />

oder genagelte<br />

Dosen oder Schilder.<br />

Pungelscheid, wo das<br />

Wenig beliebt sind<br />

Abenteuer auf dem Parkplatz<br />

von Hof Repke beginnt.<br />

Der genaue Verlauf<br />

der Runde wird hier natürlich<br />

nicht beschrieben.<br />

auch die sogenannten<br />

„Pisseckenmicros“, die<br />

sich oft an Leitplanken<br />

an der Autobahn oder<br />

an Rastplätzen befinden.<br />

Denn den Standort der<br />

Klettern unter der Lennebrücke. Wo ist der Schatz verborgen?<br />

Caches zu verraten, ist unter<br />

Der Schwierigkeitsgrad<br />

Geocachern verpönt. Soviel aber darf gesagt werden:<br />

Immer wieder führt diese Schatzsuche an Orte, die etwas<br />

mit der Vergangenheit der um 1300 erbauten und durch<br />

ein verheerendes Feuer im Jahr 1797 bis auf die Reste<br />

eines Rundturmes und eines Kellergewölbes vernichteten<br />

Burg zu tun haben. Mal bewegt man sich auf dem<br />

ehemaligen Burggelände, mal führt der Weg zu einem<br />

aus den Bruchsteinen der einstigen Burg errichteten Bauernhof.<br />

<strong>Das</strong> Baudenkmal Alte Schmiede ist eingebunden<br />

und wer sich aufmerksam umsieht, wird den Eingang<br />

zum früheren Kellergewölbe ebenso entdecken wie einen<br />

historischen Haferkasten oder den Burgbrunnen.<br />

Anika und Nils haben kein Problem, den Schatz zu heben.<br />

Sie gehen ihrem Hobby schon ein paar Jahre nach.<br />

Bei der Suche verlassen sie sich nicht auf den Spürsinn<br />

von Carlo. <strong>Das</strong> würde sicher auch funktionieren, wenn<br />

unter dem besagten Krimskrams in der versteckten Box<br />

auch ein Hundeleckerchen auf vierbeinige Geocacher<br />

warten würde.<br />

Stattdessen wird ein GPS-Gerät eingesetzt. Im Grunde<br />

wird bei jedem Cache angegeben, so dass jeder die für<br />

ihn richtige Strecke angehen kann<br />

„Auf der einfachsten Ebene erfordert Geocaching lediglich<br />

acht Schritte“, werden Interessenten auf der Homepage<br />

von geocaching.com zum Mitmachen eingeladen:<br />

„Registriere Dich für eine kostenlose Basis-Mitgliedschaft.<br />

Besuche die Seite „Einen Cache suchen & verstecken“.<br />

Gib Deine Postleitzahl ein und klicke auf „suchen“.<br />

Wähle einen beliebigen Geocache aus der Liste aus und<br />

klicke auf seinen Namen. Gib die Koordinaten des Caches<br />

in Dein GPS-Gerät ein. Benutze Dein GPS-Gerät zur Unterstützung<br />

bei der Suche nach einem versteckten Geocache.<br />

Trage Dich ins Logbuch ein und lege den Geocache<br />

in sein ursprüngliches Versteck zurück. Berichte über Deine<br />

Geocaching-Erlebnisse und zeige Deine Fotos online.“<br />

Wem auch das bereits zu verbindlich ist, dem sei empfohlen,<br />

einmal auf der Homepage des SGV Eiringhausen<br />

(www.sgv-eiringhausen.de) nachzuschlagen. Dort ist<br />

beispielsweise für den 28. März das Ostereiersuchen mit<br />

GPS angekündigt. Mitmachen erwünscht.<br />

29


Es darf ein bisschen mehr sein<br />

Dorfladen Hüinghausen ist Nahversorger und Treffpunkt<br />

Vier vom Dorfladen-Team:<br />

Iris Hammer, Bettina<br />

Winkelmeyer, Beatrix Klein<br />

und Michael Hammer<br />

Text Wolfgang Teipel<br />

Fotos Guido Raith<br />

30<br />

Herscheid. Den ersten großen Knall erlebte der Hüinghauser<br />

Dorfladen knapp drei Monate nach der Eröffnung.<br />

<strong>Das</strong> Geschäft im Herzen von Hüinghausen hat ihn unbeschadet<br />

überlebt. Lediglich ein Tütchen Gewürze fiel aus<br />

dem Regal, als Unbekannte in der Nacht zum 28. September<br />

2012 den Geldautomaten im Serviceraum der<br />

Sparkasse sprengten. Inzwischen ist die Aufregung um<br />

die Explosion und die Gangster-Story längst Geschichte.<br />

Bettina Winkelmeyer und Iris Hammer, die Vorsitzenden<br />

der Genossenschaft, die den Laden trägt, schmunzeln<br />

heute über die Aufregung von damals. Wenn sie über<br />

die Zukunft des kleinen Geschäftes nachdenken, sind<br />

die beiden gelernten Kauffrauen allerdings nicht ganz<br />

sorgenfrei. „Unser Dorfladen läuft nicht von selbst“,<br />

sagt Iris Hammer.<br />

Immer wieder müsse der Aufsichtsrat die rund 220 Genossen<br />

an die Einkaufsmöglichkeit mitten im Dorf erinnern.<br />

Die beiden Frauen wollen nicht klagen, aber:<br />

„Dauerhaft mehr Umsatz, das wäre schon schön.“<br />

Der Jahresabschluss 2013 weist für den Dorfladen einen<br />

kleinen Jahresüberschuss aus. Wie sich das für seriös<br />

wirtschaftende Kaufleute gehört, hat die weibliche<br />

Spitze der Genossenschaft das Geld verwendet, um den<br />

Verlust aus dem Vorjahr zu verringern. Der Jahresabschluss<br />

2014 liegt noch nicht vor. Rückblickend sagen<br />

Bettina Winkelmeyer und Iris Hammer: „November und<br />

Dezember waren gute Monate. Sonst ist es eigentlich<br />

ein Auf und Ab.“<br />

Beatrix Klein arbeitet als Aushilfe im Dorfladen. „Manchmal<br />

ist es eben sehr ruhig. Dann wieder hat man den<br />

Eindruck, als sei eine ganze Busladung Kunden angekommen.“<br />

Dann wird’s eng zwischen den Regalen im<br />

90 Quadratmeter großen Lädchen. Ein solcher Andrang<br />

ist aber eher die Ausnahme.<br />

Deshalb bemüht sich der Vorstand mit seinem zwölfköpfigen<br />

Team aus Ehrenamtlichen mit Aktionen darum,<br />

dass ständig Kunden einkaufen. „Wir müssen uns<br />

immer wieder was Neues einfallen lassen.“<br />

Weihnachtsverlosung, ein Nikolausbesuch, Klönnachmittage<br />

und mehr sorgen dafür, dass der Dorfladen<br />

immer im Gespräch bleibt. Ohnehin soll das Geschäft<br />

an der Alten Dorfstraße 11 mehr sein als eine bloße<br />

Einkaufsmöglichkeit. Treffpunkt und Begegnungsstätte<br />

– auch das gehört dazu. „Ohne die soziale Komponente<br />

läuft es nicht“, wissen die Vorstandsfrauen. Der Laden<br />

bietet einen Zugewinn an Lebensqualität in Hüinghausen,<br />

sozusagen als Dividende für die Inhaber der Genossenschaftsanteile.


Die Hüinghausener hatten sich an ein buntes Dorfleben<br />

gewöhnt. Noch in den 1990er Jahren versorgten<br />

acht Geschäfte die Familien in dem Herscheider Ortsteil.<br />

„Dann blutete der Einzelhandel mehr und mehr aus“,<br />

erinnert sich Iris Hammer. 2008 schlossen sich ortsansässige<br />

Firmen, Handwerker, Betriebe, Schule, Vereine<br />

und der Kindergarten zur Interessengemeinschaft<br />

Hüinghausen zusammen. „Wir wollten zeigen, welches<br />

Potenzial in unserem Dorf steckt“, berichtet Michael<br />

Hammer. In diesem Umfeld entwickelte sich die Idee<br />

zum Dorfladen. Heute zählt er zum Stammpersonal des<br />

Geschäftes.<br />

Der Stein kam ins Rollen, als die Sparkasse ihre Filiale<br />

aufgab. Plötzlich gab es geeignete Räume. Eine Umfrage<br />

verschaffte den Initiatoren weiteren Rückenwind.<br />

„Wir haben gefragt: Seid Ihr dabei? Wieviel wollt Ihr geben“,<br />

blickt Bettina Winkelmeyer zurück. „Die Zustimmung<br />

war überwältigend.“ <strong>Das</strong> Ziel war sofort erreicht.<br />

Innerhalb von vier Monaten wurden die ehemaligen<br />

Räume der Sparkasse mit Hilfe von Sponsoren und vielen<br />

freiwilligen Helfern umgebaut. Mit dem Lebensmittelgroßhandel<br />

Lüning, einer Tochtergesellschaft der<br />

Edeka-Gruppe, fanden die Initiatoren einen Lieferanten,<br />

der bereit war, den kleinen Laden mit Artikeln aus seinem<br />

Sortiment auszustatten. Allen anderen Großhändlern<br />

war der Laden einfach zu klein.<br />

Für den eigenen Haushalt einzukaufen, darin hatten die<br />

Initiatoren genug Erfahrung. Aber wie wählt man die<br />

Erstausstattung für ein Lebensmittelgeschäft aus? Acht<br />

Frauen und Männer fassten sich schließlich ein Herz. An<br />

einem Samstag arbeiteten sie sich durch ein 700 Seiten<br />

starkes Warenverzeichnis, das ihnen der Großhändler<br />

an die Hand gegeben hatte. Stunde um Stunde wurden<br />

gegenseitig Vorlieben abgefragt. „Magst Du das? Würdest<br />

Du das kaufen oder mal probieren?“ Dann wurde<br />

bestellt.<br />

Am ersten Öffnungstag standen die Kunden Schlange.<br />

Plötzlich gab es wieder alles in Hüinghausen von A wie<br />

Allzweckreiniger bis Z wie Zwieback, frisches Backwerk,<br />

frische Fleisch- und Wurstwaren und Spezialitäten aus<br />

der Region. Der kleine Dorfladen war für den Großeinkauf<br />

und auch für die kleine Besorgung zwischendurch<br />

gerüstet.<br />

<strong>Das</strong> ist er nach wie vor. Während des <strong>Komplett</strong>-Besuches<br />

hastet eine Kundin in den Laden. „Ich brauche noch<br />

Blaubeeren. Am besten im Glas.“ Die Glaskonserve ist<br />

leider aus. Aber es gibt Blaubeeren aus der Tiefkühltruhe.<br />

„Wie krieg‘ ich da denn Sauce dran?“, fragt die<br />

Kunden. Iris Hammer liefert gleich den Tipp mit. „Stell<br />

sie in die Mikrowelle.“


Aushilfe Beatrix Klein hält an der Kasse noch einen<br />

Plausch und erspäht die nächste Kundin. Sie deckt sich<br />

mit Kartoffeln, Eiern, Aufschnitt, einer großen Dose Nesqick-Pulver<br />

und anderen Dingen ein. 31,85 Euro und<br />

die Einkaufstasche ist voll. „Im Dorfladen ist es nicht<br />

teurer als anderswo“, sagen die Vorstandsfrauen. Die<br />

Lollis für Karoline und Lars, die Kinder einer anderen<br />

Kundin, die gerade im Laden unterwegs ist, gibt’s sogar<br />

gratis.<br />

Dem <strong>Komplett</strong>-Team liefert Michael Hammer noch eine<br />

Geschichte, ebenfalls kostenlos. Sie ist nicht so spektakulär<br />

wie die Story vom großen Knall am Geldautomaten,<br />

aber irgendwie typisch für den Dorfladen. Sie<br />

handelt von einer Kundin, die ihren Rollator vor dem<br />

Laden gegen einen Einkaufswagen getauscht und eingekauft<br />

hatte. Dann war sie mit dem gefüllten Warenkorb<br />

nach Hause marschiert. Michael Hammer staunte<br />

nicht schlecht, als er bemerkte, dass einer der fünf<br />

Einkaufswagen fehlte, dafür aber ein Rollator vor dem<br />

Laden parkte. Schnell war klar, wem das Missgeschick<br />

passiert war. „Man kennt sich eben im Dorf“, sagt Hammer.<br />

Und so schob eine Dorfladen-Helferin wenig später<br />

den Rollator durchs Dorf und kehrte mit dem geleerten<br />

Einkaufswagen wieder zurück.<br />

„Wir sind eben ein Laden mit Herz“, lacht Michael Hammer<br />

und rückt noch schnell ein paar Konservendosen im<br />

Regal zurecht.<br />

Auszeichnung für ehrenamtliches Engagement:<br />

Der Dorfladen ist Träger des Bürger-Ehrenpreises<br />

2014.Der Preis wird von der CDU Ortsunion Herscheid<br />

verliehen. In der Begründung für die Preisverleihung,<br />

wird ausdrücklich das hervorragende<br />

ehramtliche Engagement zur „Sicherung der Nahversorgung<br />

in Hüinghausen“ erwähnt.<br />

Gewürdigt werden all die Initiatoren, deren Ziel es<br />

gewesen sei, den Dorfladen als „Einkaufsmöglichkeit<br />

und Kommunikationsplattform“ ins Leben zu<br />

rufen. „und das in einer Zeit, in der nur noch Großbetriebe<br />

und Internethandel als überlebenswert<br />

angesehen werden“, heißt es weiter.<br />

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Buch präsentiert<br />

Naturschätze Südwestfalens<br />

Einen ersten Meilenstein<br />

hat das<br />

Regionale-Projekt<br />

„Naturschätze Südwestfalens<br />

entdecken“<br />

der Arbeitsgemeinschaft<br />

Biologischer Umweltschutz<br />

(ABU) im<br />

Kreis Soest mit dem<br />

Erscheinen seines<br />

Buches erreicht. Die<br />

Publikation wurde<br />

von der ABU, der Biologischen Station Hochsauerlandkreis,<br />

dem Naturschutzzentrum Märkischer Kreis, dem<br />

Kreis Olpe und der Biologischen Station Siegen-Wittgenstein<br />

gemeinsam herausgegeben.<br />

50 Naturschutzgebiete in Südwestfalen, die von der Lippeaue<br />

bis nach Siegen reicht, werden in diesem 287<br />

Seiten umfassenden Buch vorgestellt. Gebiete, die sich<br />

für das Naturerleben in besonderem Maße eignen, vom<br />

urtümlichen Wald, über Moore und Felsen, über artenreiche<br />

Wiesen und Weiden bis hin zu Flussauen und Bachtälern<br />

werden vorgestellt. Zu jedem Gebiet gibt es eine<br />

Karte mit Routenvorschlägen für Wanderer und Radfahrer,<br />

auf besondere Punkte weisen Piktogramme in den<br />

Karten hin, interessante Tier- und Pflanzenarten werden<br />

beschrieben. Am Ende eines jeden Gebietskapitels findet<br />

man Tipps für die Umgebung. Navigationsadressen, GPSund<br />

Google-Koordinaten erleichtern das Auffinden.<br />

Der Beschreibung der Gebiete wurde ein allgemeiner<br />

Teil voran gestellt, in dem die Autoren die Region Südwestfalen,<br />

dessen Geschichte und die Entwicklung des<br />

Naturschutzes beschreiben. Einem Jahreskalender kann<br />

man entnehmen, wann welche Arten am besten zu beobachten<br />

sind.<br />

Autoren sind Petra Salm (ABU), Birgit Beckers (ABU),<br />

Antonius Klein (Kreis Olpe), Katharina Koch (Biologische<br />

Station HSK), Holger Krafft (Siegen-Wittgenstein), Hans<br />

Obergruber (Naturschutzzentrum Märkischer Kreis),<br />

Werner Schubert (Biologische Station HSK) und Ursula<br />

Siebel (Biologische Station Siegen-Wittgenstein).<br />

<strong>Das</strong> Buch „Naturschätze Südwestfalens“ ist im Buchhandel<br />

erhältlich oder kann zum Preis von 12,95 Euro zzgl. Versandkosten<br />

bei der ABU bestellt werden (ABU, Teichstraße<br />

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33


Sotec Solar: Neue Chancen<br />

bei der Energieversorgung<br />

Unternehmen entwickelt neue Kollektoren -<br />

Arno Kynast: Rendite ist heute der Eigenverbrauch<br />

Text und Foto<br />

Rüdiger Kahlke<br />

lohne, habe das Interesse an der eigenen Solar-Nutzung<br />

nachgelassen. Zumindest bei den Photovoltaikanlagen,<br />

die zur Stromerzeugung dienen. Die Einspeisevergütungen<br />

wurden gekürzt. Die Rückschlüsse daraus hält Kynast<br />

für falsch. Die Amortisation sei inzwischen höher als früher.<br />

„Heute ist die Rendite meist der Eigenverbrauch“, sagt<br />

er. Denn: Strom, der nicht gekauft werden muss und vom<br />

eigenen Dach kommt, kostet auch nichts.<br />

Solarkollektoren, Photovoltaik, Röhrenkollektoren. Pellet-<br />

Technik. Arno Kynast (57), Geschäftsführer der Sotec-Solar<br />

in Herscheid-Hüinghausen, hat so manche Welle bei den<br />

regenerativen Energien erlebt und mancher politischen<br />

Volte folgen müssen. 1994 ist das Unternehmen in Plettenberg<br />

in die Fertigung von Solarkollektoren zur Warmwasserbereitung<br />

eingestiegen - Flachkollektoren. Schon<br />

bald merkte der Unternehmer: „Die gehören hier nicht<br />

hin. Keine Sonne – keine Leistung.“ Die Energieausbeute<br />

war zu gering.<br />

Kynast, von Hause aus Maschinenbauer, entwickelte Vakuum-Röhren-Kollektoren.<br />

Die heizen das Wasser auch<br />

noch auf, wenn die Sonne mal hinter Wolken verschwindet.<br />

Neueste Entwicklung aus der kleinen Schmiede für<br />

Solartechnik: ein Röhren-Kollektor mit Plasma-Beschichtung.<br />

Der bringe nochmals 15 Prozent mehr Leistung, betont<br />

Kynast. Schon 2004 war das Unternehmen mit dem<br />

„NRW Solar Oscar“ ausgezeichnet worden. Der Solarpreis<br />

wurde von der Energieagentur Nordrhein-Westfalen für<br />

„innovative und kreative Leistungen bei der Verbreitung<br />

und Anwendung von Erneuerbaren Energien“ vergeben.<br />

Zu Spitzenzeiten werkelten in dem Unternehmen 25 Mitarbeiter<br />

in Sachen erneuerbare Energie. Inzwischen hat<br />

sich die Zahl der Mitarbeiter deutlich reduziert. Die Ursache<br />

ist für den Geschäftsführer klar: „Der Schlingerkurs bei<br />

den erneuerbaren Energien.“ Seit FDP-Wirtschaftsminister<br />

Philip Rösler propagiert habe, dass sich Solar nicht mehr<br />

<strong>Das</strong> Unternehmen in Hüinghausen hat sich auf den neuen<br />

Trend eingestellt: Strom und Wärme aus regenerativer<br />

Energie. Zur Sonne gesellt sich als Energieträger Holz, Pellets<br />

genau genommen. Bei Sotec-Solar ist die Energiewende<br />

Realität. Aber der Reihe nach.<br />

Arno Kynast zeigt auf einen weiß-grauen Schrank, etwas<br />

größer als ein Spiegelschrank, wie man ihn aus Badezimmern<br />

kennt. Hinter den Türen verbergen sich die Steuerungstechnik<br />

für die Photovoltaikanlage und der Speicher.<br />

Akkus speichern die Energie, die gerade nicht verbraucht<br />

wird. Damit wird der Betreiber der Anlange unabhängiger<br />

vom Netz. Die Rentabilität der Solar-Anlage steigt. „Absolut<br />

zu empfehlen“ sei ein solches Speichermodul, meint<br />

Kynast. Die Entwicklung der Akkus sei inzwischen so weit<br />

gediehen, dass bis zu zwölf Jahren Garantie gegeben werden.<br />

Bei Säure-Akkus müsse lediglich einmal im Jahr der<br />

Säurestand überprüft werden. Lithium-Ionen Akkus seien<br />

wartungsfrei. „Alles andere wird elektronisch vom Hersteller<br />

überwacht“, so Kynast. <strong>Das</strong> eigene Solar-Kraftwerk<br />

sei netzwerkfähig.<br />

Und weil zeitweise mehr Strom aus Wind- und Sonnenkraft<br />

ins Netz fließt als gerade verbraucht wird, nutzen die Hersteller<br />

diesen überschüssigen Strom, um die Akkus ihrer<br />

Kunden zu füllen – kostenlos. Arno Kynast: „Auf der Bank<br />

gibt es keine Zinsen mehr, da investieren manche in ihr<br />

Haus, um im Rentenalter ein Stück unabhängig zu sein.“<br />

Was dank neuer Speichertechnik beim Strom machbar ist,<br />

geht auch bei der Wärmeversorgung. <strong>Das</strong> Solartechnik-Unternehmen<br />

hat sich breiter aufgestellt. Heizen mit Holz gehört<br />

mit zum Geschäftsbereich.<br />

34


Für die Region Hessen,<br />

Niedersachsen,<br />

NRW und Thüringen<br />

hat Arno Kynast die<br />

Vertretung eines österreichischen<br />

Anbieters von Holzheizsystemen<br />

übernommen. Die Kessel können mit Pellets<br />

und Scheitholz befeuert und mit Solar-Kollektoren<br />

kombiniert werden. Weil die Pellet-Flamme nicht so schön<br />

aussieht, kann man mit einem Scheitholz für wohliges<br />

Kamin-Ambiente sorgen. „Dann hat man auch was fürs<br />

Herz“, sagt Arno Kynast. Sauber, CO2-neutral, kostengünstig<br />

sei die Pellet-Heizung, erst recht in Kombination mit<br />

Solarthermie. Die Anlagen zünden selbst, reinigen sich<br />

selbst. Ein wichtiges Argument neben der Öko-Bilanz und<br />

der Bequemlichkeit ist für Arno Kynast die Wirtschaftlichkeit.<br />

Der Pellet-Preis liege „50 Prozent unter dem heutigen<br />

Ölpreis und die Wertschöpfung bleibt in der Region.“<br />

Dennoch will er, was er immer versucht hat, weiter<br />

nach vorne bringen. Und das ist die Solartechnik.<br />

Der plasmabeschichtete Kollektor ist<br />

nicht das Ende der Innovation. Ein neues Modul<br />

soll hinzukommen. Kynast setzt auf eine eigene<br />

Entwicklung – den sich selbst abschattenden Kollektor.<br />

Erreicht der Kollektor eine bestimmte Temperatur und<br />

es wird keine Wärme abgeführt, verschattet eine Mechanik<br />

den Kollektor. Damit wird das Material geschont, die<br />

Haltbarkeit der Anlage verlängert. Auf die Mechanik hat<br />

Sotec-Solar ein Patent angemeldet. Kynast ist „stolz, dass<br />

wir das hingekriegt haben. <strong>Das</strong> ist absolutes Neuland.“<br />

Im Gespräch: Arno Kynast zur Energiewende<br />

Speichersysteme besser als milliardenteure Stromtrassen<br />

Herr Kynast, im Sommer war ihr Unternehmen Sotec-Solar<br />

eine Anlaufstelle des Landrates bei seiner Klimatour.<br />

Was wünschen Sie sich von der Politik in der Region?<br />

Einfach mehr Information. Unser größtes Problem ist die<br />

Fehlinformation. Von der Politik hört man: Solar lohnt<br />

sich nicht mehr. Und das, obwohl die Amortisation günstiger<br />

ist als noch vor einigen Jahren mit damals höherer<br />

Einspeisevergütung.<br />

Und inzwischen eröffnen neue Speichersysteme neue Möglichkeiten,<br />

selbst erzeugten Strom auch selbst zu nutzen.<br />

Über ein Batteriesystem, dazu Windkraft und Bio-Masse.<br />

So kämen wir einer dezentralen Energieversorgung<br />

einen Schritt näher. Deren Hersteller kaufen jetzt schon<br />

überschüssigen Strom auf und verschenken ihn an ihre<br />

Kunden. Wenn der Staat sagen würde „Wir unterstützen<br />

Speichersysteme“, brauchen wir keine Milliarden<br />

für neue Leitungen von Nord nach Süd auszugeben. Was<br />

im Norden produziert wird, könnte auch da verbraucht<br />

werden.<br />

Sie sind ein Skeptiker der Energiewende?<br />

Es könnte schon alles regional vermarktet werden. <strong>Das</strong><br />

ist aber politisch nicht gewollt. Man will die vier großen<br />

Energiekonzerne stützen. Die Kleinen lässt man rumzappeln.<br />

Ein starker Vorwurf. Haben Sie ein Beispiel?<br />

Ja, Pellets. Die sind kostengünstig verfügbar, haben eine<br />

saubere Umweltbilanz, die Wertschöpfung bleibt in der<br />

Region. Bei der Bewertung sollen Pellet-Kessel ein „A“<br />

erhalten. Aber Luftwärmepumpen, die im Gegensatz zur<br />

CO2-neutralen Heizung Strom brauchen, sollen ein „A+“<br />

erhalten. Damit haben sich die großen Vier in Brüssel<br />

wieder durchgesetzt. Wir werden ab <strong>2015</strong> bundesweit<br />

Kollektoren und Pellet-Systeme im Paket vermarkten.<br />

Damit sind wir zwei Jahre bevor ein Label Pflicht wird<br />

am Markt. Mit „A+“.<br />

35


Advertorial<br />

<strong>Das</strong> AquaMagis lockt ins<br />

Feriendorf<br />

Erlebnis-Urlaub mit Wohlfühlgarantie<br />

<strong>Das</strong> AquaMagis in Plettenberg gehört seit 2003 zu den<br />

beliebtesten Ausflugszielen in Nordrhein-Westfalen.<br />

Weit über vier Millionen Gäste besuchten seitdem<br />

das von unabhängigen Testern mit der Note sehr gut<br />

ausgezeichnete Freizeitziel. Jetzt entdecken auch Urlauber<br />

das Erlebnis- und Wellnessbad und verbringen erholsame<br />

und aufregende Tage im angegliederten Feriendorf, dem<br />

AquaMagis-Resort.<br />

Mit insgesamt 7 Wasserlandschaften, 8 Saunen, 10<br />

Rutschen bietet das AquaMagis enorme Abwechslung<br />

und ist weit über das Märkische Sauerland hinaus<br />

bekannt. Neben dem neuesten Rutschen-Highlight,<br />

der Rutsche „Pink Jump“, die Wagemutigen mit über<br />

30 km/h einen rund sechs Meter weiten Frei-Flug<br />

beschert, sorgen beliebte Attraktionen wie Deutschlands<br />

erster AquaLooping, die Turbo-Rutsche „Green Kick“ mit<br />

Katapultstart oder das moderne Panoramabad für immer<br />

neue Freizeiterlebnisse.<br />

Einfache Buchung und<br />

umfangreicher Service<br />

Wer den ganzen Tag durch die Erlebniswelten des<br />

AquaMagis tourt und sich mit Action und wahlweise<br />

verschiedenen Wellness-Angeboten verwöhnt, der braucht<br />

genügend Zeit. Die neuen, hochwertigen Ferienhäuser<br />

direkt am AquaMagis lassen keine Wünsche offen. Ob<br />

ein Ferienhaus für 7 Personen oder eine Ferienwohnung<br />

im Doppelhaus für 5 Personen – alle Ferienhäuser<br />

verfügen über einen gemütlichen Wohnbereich, eine<br />

voll ausgestattete Küche und eine Terrasse, auf der die<br />

Urlaubsgäste zusammen grillen und den Tag ausklingen<br />

lassen können. Im AquaMagis-Resort wird Wohlfühlen<br />

großgeschrieben!<br />

<strong>Das</strong> beginnt schon mit der einfachen Buchung, die<br />

zum Beispiel telefonisch erfolgen kann. Mit der<br />

Buchungsbestätigung erhält jeder Urlauber ein<br />

umfangreiches Urlaubsmagazin. „Darin erhält der Gast<br />

viele Tipps, Spar-Angebote und einen Überblick über die<br />

umfangreichen Service-Leistungen“, erklärt Christina<br />

Koch, die den Empfang des AquaMagis-Resort leitet.<br />

Viele optionale Service-Angebote machen einen Urlaub<br />

im AquaMagis-Resort zu einer runden Sache: Brötchenund<br />

Einkaufsservice, Personal-Training, ein Sauna-<br />

Premium-Paket, Grillpakete, exklusive Arrangements<br />

und Vorteilspakete bei heimischen Gastronomen lassen<br />

keine Wünsche offen. Damit die Besucher aus der Ferne<br />

auch die Stadt Plettenberg, das Märkische Sauerland<br />

und weitere touristische Highlights erkunden können,<br />

gibt das AquaMagis-Team gerne Tipps. „Wir können<br />

jedem einen passenden Tipp geben. Angefangen von der<br />

Kirchenführung in Plettenberg, über den Wochenmarkt,<br />

die Burgruine Schwarzenberg bis hin zu bekannten<br />

Reisezielen wie Burg Altena, dem Biggesee oder dem<br />

Panorama-Park“, berichtet Christina Koch stolz.<br />

Während des gesamten Aufenthalts ist der Eintritt ins<br />

AquaMagis inklusive. Neben der beliebten WASSER- und<br />

RUTSCHENwelt können die Resort-Gäste auch die stilvolle<br />

RELAXwelt besuchen und z. B. das zum Entspannen


einladende Wärmebad genießen. AquaMagis-<br />

Betriebsleiter Martin Roth und Resort-Manager Detlev<br />

Lüke freuen sich darüber, dass nicht nur Gäste aus ganz<br />

Deutschland und Europa nach Plettenberg kommen,<br />

sondern auch viele Einheimische das Resort für sich<br />

entdecken: „Wir haben sehr viele Anfragen aus der<br />

Region. Es haben schon einige Plettenberger ihre Freunde<br />

und Verwandte bei uns untergebracht. Auch Firmen zeigen<br />

großes Interesse“, berichtet Detlev Lüke, der das Resort<br />

führt.<br />

Machen Sie bei unserem Gewinnspiel mit und gewinnen<br />

Sie einen Kurzurlaub in der wunderschönen Heimat.<br />

GEWINNSPIEL<br />

Weitere Infos unter: AquaMagis.de/urlaubswelt,<br />

Tel. 02391/6055-0 oder urlaubswelt@aquamagis.de.<br />

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vier Übernachtungen für bis zu 6 Personen*.<br />

Frage: Wie heißt die neue Rutsche im AquaMagis, die auch Urlaubsgäste nicht verpassen sollten?<br />

Senden Sie die Lösung bitte ausschließlich per E-Mail an resort@komplett-magazin.de. Einsendeschluss ist der<br />

28. <strong>Februar</strong> <strong>2015</strong>. Der Gewinner/die Gewinnerin wird benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

*Gewinnspielbedingungen: - vier Übernachtungen (Mo. – Fr.) zum Wunschtermin (nach Verfügbarkeit)<br />

- maximal sechs Personen (davon maximal vier Erwachsene)<br />

- Eintritt ins AquaMagis inklusive Zutritt zu allen Erlebniswelten<br />

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Unsere einzigartigen Inklusiv-Leistungen:<br />

• Modernste Fitnessgeräte<br />

• Über 50 Kurse pro Woche - im Wasser & an Land<br />

• Dr. Wolff Rückenfitness-Zentrum<br />

• Schwimmen im 25 m Becken<br />

• Individuelle Trainingsplanung<br />

• Kostenlose Mineralgetränke & Wasser<br />

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Kombinierbar mit den<br />

AquaMagis-Erlebniswelten:<br />

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TIPP: Kostenlose Beratung und Besichtigung<br />

jeden Montag und Freitag ab 19 Uhr.<br />

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Tel. 0 23 91/60 55-15<br />

facebook.de/Gesundheitsstudio.Wellcome<br />

37


Auto fahren in Sim City<br />

Fahrsimulator ermöglicht erste Praxis ohne Stress<br />

Text Pia Mester, Bernhard Schlütter<br />

Fotos Martin Büdenbender<br />

38<br />

Die erste Fahrstunde mit dem Auto: Alles ist neu, ungewohnt.<br />

Kuppeln, schalten, das Auto in der Spur, Rückund<br />

Außenspiegel im Blick halten, auf andere Verkehrsteilnehmer<br />

achten. Dabei entstehen Stresssituationen<br />

für Fahrschüler und Fahrlehrer gleichermaßen. Angstund<br />

stressfrei ins spätere Fahren im Straßenverkehr hinein<br />

zu schnuppern, das ermöglicht ein Autofahrsimulator.<br />

Die Fahrschule Fellmer setzt zwei dieser Simulatoren<br />

in ihren Niederlassungen in Plettenberg und Attendorn<br />

ein. „Dadurch werden die Nerven der Schüler und<br />

Lehrer geschont und die Kosten für den Führerschein<br />

können verringert werden“, schildert Fahrschulinhaber<br />

Martin Fellmer die Erfahrungen mit dem Simulator, den<br />

er seit einem halben Jahr einsetzt.<br />

Sechs Lerneinheiten stellt die Simulator-Software derzeit<br />

zur Verfügung. Zunächst werden die Fahranfänger<br />

mit den Grundlagen wie der richtigen Sitzposition, den<br />

Armaturen, der Pedalerie und der Schaltung vertraut<br />

gemacht. Danach machen sie erste Anfahr-, Schalt- und<br />

Lenkübungen. <strong>Das</strong> Anfahren am Berg ist in dieser Stufe<br />

die letzte Übung. Es folgt das Abbiegen, wobei die<br />

simulierten Verkehrssituationen Schritt für Schritt anspruchsvoller<br />

werden. Die Kapitel, in denen es um die<br />

Vorfahrtregeln geht, bilden den Abschluss des Sim-Trainings,<br />

das die Fahranfänger weitgehend ohne Beobachtung<br />

eines Fahrlehrers absolvieren. <strong>Das</strong> Computerprogramm<br />

und Kameras übernehmen die Erfolgskontrolle.<br />

Ein Sprecher erklärt jeden Lernschritt und gibt Korrekturen.<br />

„Wir erhalten durch die Software eine Auswertung<br />

zur Lernstandskontrolle, nach der wir das nächste Modul<br />

freischalten“, erklärt Fahrlehrer Jens Fellmer.<br />

Am Bildschirm lernen<br />

hilft auch Geld sparen<br />

Erst wenn das Simulatortraining erfolgreich absolviert<br />

worden ist, folgt die erste Fahrstunde im richtigen Auto.<br />

„Dabei macht sich das Übungsprogramm am Simulator<br />

bemerkbar“, berichtet Jens Fellmer. „Die Grundeinstellungen,<br />

lenken, schalten – dafür haben die Leute dann<br />

schon ein Gefühl entwickelt.“ Erfreulich für die Fahrschüler:<br />

Die Zahl der Stadtfahrstunden verringert sich<br />

im Schnitt um vier. Da die die Fahrten durch Sim City<br />

deutlich weniger kosten, sparen die Fahranfänger bares<br />

Geld. „Außerdem kann der Simulator Verkehrssituationen<br />

darstellen, die wir in unserer ländlichen Region nur<br />

selten antreffen, die der Autofahrer aber später ebenfalls<br />

bewältigen muss“, nennt Martin Fellmer einen<br />

weiteren Vorteil des Simulators. Lernmodule für Überland-<br />

und Autobahnfahrten seien in der Entwicklung,<br />

sieht er das Potenzial der Fahrausbildung am Simulator<br />

noch nicht als ausgereizt an.


Der Fahrsimulator im <strong>Komplett</strong>-Test<br />

„Der Simulator bereitet dich auf deine ersten Praxiserfahrungen<br />

vor. Auch gefährliche Situationen spielst du<br />

schon mal durch. Die eigens entwickelte Software leitet<br />

dich individuell durch die Einheiten.“ So lautet das Werbeversprechen<br />

des Münchner Vogel-Verlags, der den<br />

Fahrsimulator entwickelt und herstellt. Die <strong>Komplett</strong>-<br />

Autoren Pia Mester und Bernhard Schlütter machten<br />

eine Probefahrt mit dem Simulator in der Fahrschule<br />

Fellmer in Plettenberg.<br />

Pia: „Froh, dass alles nur<br />

auf dem Bildschirm passiert“<br />

Computerspiele, in denen man ein Auto fährt, hasse ich.<br />

Ständig fahre ich irgendwo gegen und werde dann auch<br />

noch von den anderen Mitspielern überholt. Aber der<br />

Fahrsimulator in der Fahrschule Fellmer ist ja auch kein<br />

Spielzeug. Hier sollen Fahranfänger in einer sicheren<br />

Umgebung auf ihre erste Fahrstunde vorbereitet werden.<br />

Und vor allem das Schalten und Anfahren lernen,<br />

wie Fahrlehrer Jens Fellmer erklärt.<br />

Ein Kinderspiel, denke ich, schließlich besitze ich schon<br />

seit 12 Jahren einen Führerschein und fahre seitdem<br />

fast unfallfrei. Sogar bei dem Auffahrunfall letztens war<br />

ich unschuldig und habe ich mich vorbildlich verhalten.<br />

Ich fahre sehr sicher und niemals schneller als 140.<br />

Glaube ich zu diesem Zeitpunkt noch.<br />

Kaum habe ich mich angeschnallt, weiß ich nicht weiter.<br />

Den virtuellen Motor starte ich mit einem Knopf, dann<br />

fordert mich mein ebenso virtueller Fahrlehrer dazu<br />

auf, anzufahren. Ich lasse die Kupplung kommen, gebe<br />

Gas – und würge die Karre ab. Starten, Gas, Kupplung –<br />

schon wieder abgewürgt. Ungefähr nach dem fünften<br />

Mal merke ich, wie mir der Schweiß ausbricht. Habe ich<br />

meine Fahrkünste so überschätzt?<br />

Ich soll abbiegen. Und würge den Motor schon wieder ab.<br />

Kommt es mir nur so vor oder hat mich der Fußgänger<br />

da gerade spöttisch angesehen? Dem werd ich‘s zeigen!<br />

Die Stadt, durch die ich fahre, ist nett anzusehen, aber<br />

ziemlich leer. Autos kommen mir nur entgegen, wenn<br />

ich gerade abbiegen will. Ebenso wie Fußgänger oder<br />

Radfahrer. Der rationale Teil meines Hirns weiß, dass das<br />

Absicht ist. Trotzdem fühle ich mich ein wenig veräppelt.<br />

Immer wieder muss ich stehenbleiben, immer wieder<br />

anfahren, immer wieder scheitere ich. Frustrierend.<br />

Doch dann fällt mir ein, dass das alles ja nicht real ist.<br />

Und dass ich meinen Führerschein bereits besitze. Warum<br />

also nicht mal ein bisschen die Sau rauslassen?<br />

„Fährt man so in Küntrop?“ fragt Martin Fellmer, als ich<br />

gerade mit 60 km/h und ohne Bremsen eine Kurve nehme<br />

und in eine griechische Taverne brettere. In Küntrop<br />

nicht, aber in diesem Computerspiel schon. Mein virtueller<br />

Fahrlehrer ermahnt mich ständig, dass ich zu schnell<br />

bin, und klingt dabei wie mein Freund. Er nervt. Irgendwann<br />

bittet er mich, rechts ran zu fahren. Ich glaube, er<br />

ist ausgestiegen. Ich jubiliere innerlich und halte nach<br />

dem Tanklaster Ausschau, der hier irgendwo seine vorgeschriebenen<br />

Runden dreht. Dem würde ich gerne mit<br />

Schmackes in die Seite fahren. Wie ich so durch die Straßen<br />

dieses virtuellen Ortes cruise, fühle ich mich wie im<br />

Film „The Fast and The Furious“. Wo bleiben eigentlich<br />

die Polizeiautos, um mich aufzuhalten?<br />

Als ich mich schließlich aus dem Sitz erhebe, bin ich<br />

froh, dass das alles nur auf dem Bildschirm passiert ist.<br />

Ich steige in mein echtes Auto und fahre wieder so, wie<br />

ich es gewohnt bin. Vorsichtig. Rücksichtsvoll. Und vor<br />

allem nicht zu schnell. <strong>Das</strong> Gefühl ist doch ein ganz anderes.<br />

Als Fahrschülerin vor 12 Jahren hätte ich mich<br />

über einen Fahrsimulator gefreut. Erst mal am Computer<br />

üben, bevor es auf die Straße geht. Ein paar Mal<br />

abwürgen, ohne den wütenden Blick des Fahrers hinter<br />

mir im Nacken. Gegen Bordsteine krachen und dabei<br />

froh sein, dass sie nicht echt sind.<br />

Bernhard: „Geht doch,<br />

wenn man fährt wie ein Anfänger“<br />

Schalensitz, Sportlenkrad, Schaltknüppel im Alu-Look –<br />

das Cockpit des Fahrsimulators kann sich sehen lassen.<br />

Drei große Monitore vor mir sind wie Front- und Seitenscheiben.<br />

Tacho und Drehzahlmesser, Rück- und Seitenspiegel<br />

sind da, wo sie hingehören. Ich stehe auf einer<br />

Straße in einer beliebigen Kleinstadt. Es kann losgehen.<br />

39


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59846 Sundern-Wildewiese<br />

Fahrlehrer Jens hat mich sofort ins Lernprogramm<br />

„Abbiegen“ katapultiert. Schließlich bin ich kein<br />

Anfänger. Den Führerschein habe ich vor über 30<br />

Jahren gemacht.<br />

Los geht’s, denke ich, und würge den Computermotor<br />

gleich mal ab. „Lass die Kupplung<br />

länger schleifen“, spricht mich eine Stimme an.<br />

Im sechsten oder siebten Versuch fahre ich endlich<br />

los. „Biege in 200 Metern rechts ab“, sagt<br />

der elektronische Fahrlehrer. Und gleich dazu:<br />

„Kontrolliere deine Geschwindigkeit!“ Tatsache,<br />

der Tacho zeigt 70 km/h. Kam mir gar nicht so<br />

schnell vor. Ich versuche, auf Ortsgeschwindigkeit<br />

abzubremsen, da stoppt das Auto oder vielmehr<br />

der Film vor mir. Abbiegung verpasst. „Konzentriere<br />

dich“, mahnt die Stimme, die mir langsam unsympathisch<br />

wird.<br />

Ich konzentriere mich. <strong>Das</strong> wäre doch gelacht, wenn<br />

mich so ein Anfängerprogramm vorführen würde. Neuer<br />

Anlauf, an der Abbiegung drehe ich das Lenkrad nach<br />

rechts – und verliere völlig die Orientierung. Mir wird<br />

schwindelig. „<strong>Das</strong> ist die Simulatorkrankheit“, erklärt<br />

mir Jens Fellmer. <strong>Das</strong> Gehirn bekommt über das Auge<br />

die Information einer SKI Verzögerung BAGGEROER<br />

oder Beschleunigung.<br />

Da der Körper – mangels auftretender Beschleunigungskräfte<br />

– den grauen Zellen eine abweichende<br />

Information liefert, besteht – zumindest für erfahrene<br />

Fahrer – die Gefahr der als Simulatorkrankheit bekannten<br />

Übelkeit. <strong>Das</strong> sei allerdings für im Computerspiel<br />

erfahrene Jugendliche kein größeres Problem, berichtet<br />

Fellmer.<br />

Ich gewöhne mich glücklicherweise recht schnell an<br />

den Simulatorbildlauf. Schneller jedenfalls als an die<br />

Bedienung des Bremspedals. Entweder halte ich weit<br />

vor dem angepeilten Punkt an oder rausche fett darüber<br />

hinaus. Die Crashs mit Pkw, einem Lkw und leider<br />

auch einem Fußgänger zeigt mir der Simulator mit<br />

einem deutlichen Rucken des Lenkrads an. „Du fährst<br />

schon zu lange Auto. Für den Simulator bist du versaut“,<br />

tröstet mich Fellmer.<br />

Mich packt der Ehrgeiz. Wenigstens eine unfallfreie<br />

Runde will ich schaffen. Ganz langsam fahre ich, bremse<br />

lieber viel früher als nötig und schleiche von Abbiegung<br />

zu Abbiegung. Geht doch, wenn man fährt wie<br />

ein Anfänger.<br />

Aktuelle Termine:<br />

05.-22.02.15 WildewieserSchlussVerkauf<br />

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und viele weitere Angebote<br />

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Fußanalyse, Sohlenanpassung und Bootfi tting nur nach Terminvereinbarung<br />

Saison November bis Ostern<br />

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Sa. (Jan. - April): 10 - 14 Uhr<br />

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Für den Führerschein der Klasse B sind an Sonderfahrten<br />

als Mindestzahlen vorgeschrieben (Dauer jeweils<br />

45 Minuten): fünf Überland-, vier Autobahnund<br />

drei Nachtfahrten.<br />

Die Anzahl der Stadtfahrten richtet sich nach der<br />

Auffassungsgabe des Fahrschülers und liegt auch<br />

im Ermessen des Fahrlehrers.<br />

Martin Fellmer nennt als durchschnittliche Zahl der<br />

Fahrstunden insgesamt zwischen 22 und 30.<br />

Die Übungen am Fahrsimulator ersetzen die Pflichtfahrstunden<br />

nicht, können aber dazu beitragen, die<br />

Zahl der Stadtfahrten zu verringern.<br />

i<br />

40


Auf das richtige Gerüst kommt es an<br />

Gerhard Junior,<br />

Geschäftsführer MJ Gerüst GmbH<br />

Jörg Brieden,<br />

Unternehmenskundenbetreuer Volksbank<br />

Rainer Junior,<br />

Geschäftsführer MJ Gerüst GmbH<br />

VERBINDET<br />

Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />

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Bauvorhaben wären ohne ein Gerüst vielfach zum Scheitern<br />

verurteilt. Dabei kommt es entscheidend darauf an, an, über<br />

ein individuell passendes Gerüst zu zu verfügen. Dies ist ist die die<br />

ausgewiesene Spezialität der Firma MJ-Gerüst aus aus<br />

Plettenberg, die bei Finanzgeschäften der Volksbank im im<br />

Märkischen Kreis vertraut -- dem richtigen Partner für für ein ein<br />

individuell passendes „Finanzgerüst“.<br />

Wir machen den Weg frei.<br />

– Leistung mit Verlässlichkeit.<br />

« www.volksbank-im-mk.de • Tel. 0 23 51 / 177 - 0 »


Tipp des Monats<br />

Sa., 21.3.<strong>2015</strong>, 20 Uhr<br />

Der Politkabarettist Gerd Hoffmann<br />

gastiert mit seinem Soloprogramm<br />

„Normal Null“ im Bürgersaal des<br />

Rathauses Herscheid.<br />

VVK: Herscheid: Bürgerbüro, Lotto Panne,<br />

Dorfladen Hüinghausen; Plettenberg: Buchhandlung Plettendorff<br />

Sa., 7.2.<strong>2015</strong>, 20 Uhr<br />

2. Werdohler Schneegestöber<br />

„Achtung Neuschnee!“ - Party mit Livemusik von<br />

„Die Amigos“ und Anna-Maria Zimmermann<br />

Festsaal Riesei, Werdohl<br />

Sa., 7.2.<strong>2015</strong>, 20 Uhr<br />

Hardrock mit The Colts,<br />

als Vorband Underclass Heroes<br />

Alte Molkerei, Sundern-Allendorf<br />

Karten gibt es an der Abendkasse (8 Euro)<br />

www.kulturtrichter.de<br />

So., 8.2.<strong>2015</strong>, 19 Uhr<br />

The King‘s Speech, Schauspiel von David Seidler<br />

mit Götz Otto, Steffen Wink u.a.<br />

Aula Böddinghausen<br />

Veranstalter: Kunstgemeinde Plettenberg<br />

So., 8.2.<strong>2015</strong>, 18 Uhr<br />

„Nicht so schnell mein Herr“ -<br />

<strong>Das</strong> Trio Rosenpalais<br />

mit einem Operettenprogramm<br />

Kleines Kulturforum Werdohl im Kulturbahnhof<br />

Sa., 14.2.<strong>2015</strong>, 19 Uhr<br />

Apres Ski Party<br />

Hüttengaudi, Apres-Ski-Flair mit fetziger Musik<br />

Schützenhalle Finnentrop-Lenhausen<br />

Veranstalter: TuS Lenhausen<br />

Fr., 20.2.<strong>2015</strong>, 19.30 Uhr<br />

Der alte Mann und das Meer, Schauspiel mit<br />

Musik nach der Novelle von E. Hemingway mit<br />

Horst Janson, Musik Die Tonabnehmer<br />

Saal des Hotels Kaisergarten<br />

Veranstalter: Stadt Neuenrade<br />

So., 22.2.<strong>2015</strong>, 10 - 16 Uhr<br />

Mountainbiken für Jedermann, 6. Country-<br />

Touren-Fahrt für MTB und Trekkingräder<br />

Start ist an der Gemeinschaftsschule<br />

Neuenrade, Niederheide 3<br />

Veranstalter: TuS Neuenrade Abt. Radsport<br />

Sa., 28.2.<strong>2015</strong>, 20 Uhr<br />

Winterball<br />

des Schützenvereins Eiringhausen<br />

Schützenhalle Wieden, Plettenberg<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2015</strong><br />

1 So<br />

2 Mo<br />

3 Di<br />

4 Mi<br />

5 Do<br />

6 Fr<br />

7 Sa<br />

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9 Mo<br />

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16 Mo<br />

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18 Mi<br />

19 Do<br />

20 Fr<br />

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22 So<br />

23 Mo<br />

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25 Mi<br />

26 Do<br />

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06<br />

07<br />

08<br />

09<br />

01<br />

veranstaltungen ### nichts wie hin!


März <strong>2015</strong><br />

So., 1.3.<strong>2015</strong>, 19 Uhr<br />

Mein Freund Harvey, Komödie von Mary Chase<br />

mit Volker Lechtenbrink, Maria Hartmann u.a.<br />

Aula Böddinghausen<br />

Veranstalter: Kunstgemeinde Plettenberg<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

So<br />

Mo<br />

Di<br />

Mi<br />

10<br />

Fr., 6.3.<strong>2015</strong>, 20 Uhr<br />

David & Götz - Die Showpianisten<br />

Festhalle Finnentrop<br />

und Sa., 21.3., 19.30 Uhr<br />

Saal des Hotels Kaisergarten in Neuenrade<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

Do<br />

Fr<br />

Sa<br />

So<br />

Fr., 6.3.<strong>2015</strong>, 16 - 23 Uhr<br />

Nacht der Bibliotheken „eMotionen“, u.a.<br />

in der Stadtbücherei Werdohl: Workshop<br />

kreativer Tanz mit Maria Lohmann<br />

für Kinder ab 5 J., 19 Uhr; Film „Sein letztes<br />

Rennen“ mit Dieter Hallervorden<br />

9<br />

10<br />

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14<br />

15<br />

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So<br />

11<br />

So., 8.3.<strong>2015</strong>, 11 Uhr<br />

Frühlingsmarkt in Eisborn<br />

Schützenhalle Balve-Eisborn<br />

Veranstalter: Heimatverein<br />

Eisborn / Asbeck<br />

So., 8.3.<strong>2015</strong>, 10 Uhr<br />

Frühstückslesung zum Weltfrauentag<br />

Sonja Liebsch liest aus ihrem neuen Roman<br />

„Wadenbeißer“<br />

Rathaus-Cafeteria Plettenberg<br />

16<br />

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19<br />

Mo<br />

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Mi<br />

Do<br />

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Sa., 21.3.<strong>2015</strong>, 18 Uhr<br />

Kantaten von J.S. Bach, Gesprächskonzert<br />

mit Bachchor und Bachorchester Gütersloh<br />

Ratssaal Plettenberg<br />

Veranstalter: Bachforum Plettenberg<br />

20<br />

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22<br />

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26<br />

Fr<br />

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So., 15., 22. u. 29.3. <strong>2015</strong>,<br />

12 - 16 Uhr<br />

Frühlingsfahrt der guten Laune<br />

mit dem Salonschiff MS Sorpesee<br />

www.personenschifffahrt-sorpesee.de<br />

Sa., 21.3.<strong>2015</strong>, 20 Uhr<br />

Kabarett mit Torsten Sträter,<br />

der so liest „wie Bruce Willis<br />

aussieht“ (WDR)<br />

Gemeinschaftshalle Herscheid<br />

27<br />

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30<br />

31<br />

Fr<br />

Sa<br />

So<br />

Mo<br />

Di<br />

14<br />

Tipp des Monats<br />

So., 22.3.<strong>2015</strong>, 20 Uhr<br />

Peter Burschs Bröselmaschine<br />

Diese Band gehörte zu den ersten<br />

Rockbands, die sich in Deutschland<br />

gründeten - ein Stück Zeitgeschichte.<br />

Alte Molkerei Allendorf, www.kulturtrichter.de


Planer geben gute Noten<br />

fürs Mitmachen bei der<br />

LEADER-Bewerbung<br />

„Wir wollen LEADER-Region werden“. Den Wunsch, die<br />

kommenden sechs Jahre am ländlichen Förderprogramm<br />

der EU teilzunehmen haben zwei Städteteams aus der<br />

<strong>Komplett</strong>-Magazin-Region. Neuenrade, Balve, Sundern<br />

und Arnsberg treten mit dem Fachbüro Stein+Schultz aus<br />

Frankfurt an. Die Lenneschiene mit den Städten und Gemeinden<br />

Iserlohn, Nachrodt-Wiblingwerde, Altena, Werdohl,<br />

Plettenberg, Finnentrop und Lennestadt haben bei<br />

Text Uwe Tonscheidt<br />

An der Lenneschiene und im oberen Hönnetal beteiligten sich zahlreiche Bürger an den<br />

Bemühungen um eine EU-Förderung ihrer Region<br />

und Regionalplanerin Prof. Dr. Ursula Stein über die<br />

Einigkeit an der oberen Hönne und in den beiden Hochsauerlandkreisstädten<br />

Sundern und Arnsberg. Die hatten<br />

in den vergangenen Wochen bei zwei LEADER-Konferenzen<br />

und in mehreren örtlichen Arbeitsgruppen etlichen<br />

gemeinsamen Handlungsbedarf festgestellt.<br />

Unter anderem hat die Kreisgrenze zwischen dem<br />

Märkischen Kreis (Neuenrade, Balve) und dem<br />

44<br />

der Bewerbung zwei Büros an ihrer Seite, die WGF Landschaft<br />

aus Nürnberg und das Planungsbüro Bioline aus<br />

Lichtenfels. <strong>Das</strong> <strong>Komplett</strong>-Magazin hat mit Verantwortlichen<br />

der Planungsbüros gesprochen. Zuversicht war zu<br />

hören und viel Zufriedenheit über die bislang von den<br />

beteiligten Bürgern geleistete Mitarbeit.<br />

Beteiligung und Einstimmigkeit<br />

„ist ein tolles Ergebnis“<br />

Da fiel es auch den Räten nicht schwer, die Bewerbungen<br />

letztlich zu beschließen. „Alle haben der Vorlage zugestimmt,<br />

das ist ein tolles Ergebnis“, freut sich Stadt-<br />

Hochsauerlandkreis (Sundern, Arnsberg) insbesondere<br />

bei der Mobilität zu Defiziten geführt hat. Vielfach<br />

genanntes Beispiel: Wer aus dem MK mit dem Bus zur<br />

Sorpe möchte, hat ein Problem. Doch nicht nur das<br />

steht auf der Liste künftig gemeinsam anzugehender<br />

Aufgaben. Vieles mehr haben Märker und Kurkölnische<br />

aufgelistet, von intelligenten Energiekonzepten<br />

bis zur ärztlichen Versorgung, von fehlenden<br />

schnellen Internetanschlüssen bis zur Stärkung der<br />

Dorfgemeinschaften und des Erfahrungsaustausches.<br />

Der Gedanke der Zusammenarbeit sei bereits vorhanden,<br />

freut sich Landschaftsarchitekt Dr. Hendrik Schultz: „Da<br />

ist Dynamik drin, da hat die Wirkung schon begonnen“.


Lenneschiene: Lennestadt<br />

überrascht mit Ausstiegsankündigung<br />

Über Kreisgrenzen hinweg zusammen zu arbeiten kennt<br />

man an der Lenneschiene bereits. Durch das dortige Regionale-Projekt<br />

der vergangenen Jahre haben die Kommunen<br />

Zusammenarbeit gelernt. „<strong>Das</strong> war eine gute<br />

Vorbereitung für LEADER“, so Bernd Wecker, Chef des<br />

Planungsbüros Bioline. Die Akteure kennen sich, so Wecker<br />

in einem ersten Gespräch mit dem <strong>Komplett</strong>-Magazin.<br />

Kurz vor Redaktionsschluss<br />

wurde er allerdings mit einer unerwarteten<br />

Absage konfrontiert.<br />

Im Online-Portal der Westfalenpost<br />

kündigte Lennestadts Bürgermeister<br />

den LEADER-Ausstieg<br />

an. „Wenn das so kommt, brauchen<br />

wir schnell einen Plan B“,<br />

so Weckers spontane Überlegungen,<br />

die Bewerbung zu retten<br />

und dennoch auf den Weg<br />

zu bringen - nach den bisherigen<br />

Bemühungen.<br />

Mehrere Veranstaltungen hatten<br />

in den beteiligten Städten<br />

zu den verschiedensten Themen<br />

stattgefunden. Die Planer waren<br />

mit der Resonanz zufrieden.<br />

„Die Qualität der vielen Vorschläge war gut“, so der Bioline-Verantwortliche.<br />

Der abschließende Stand der Dinge<br />

wurde nach Redaktionsschluss am 4. <strong>Februar</strong> in Finnentrop<br />

vorgestellt.<br />

Spätestens Rosenmontag (16. <strong>Februar</strong>) müssen alle Bewerbungen<br />

zu Händen der Jury bei der Düsseldorfer Landesregierung<br />

vorliegen. Über das Bewerbungsergebnis<br />

hoffen die Beteiligten im zweiten Quartal etwas zu erfahren.<br />

ihr kompetenter Partner im Bereich holzbau- und Dacharbeiten<br />

GmbH<br />

Holzbau - Bedachung - Innenausbau<br />

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Neue Burgerwelle vor den<br />

Toren des Sauerlands<br />

Text und Fotos<br />

Detlef Schlüchtermann<br />

Er wird zwischen labbrige Brötchenhälften gepresst und<br />

mit einem Salatblatt und oftmals einer Scheibe Käse<br />

garniert. Er steht für ungesundes, fettiges, dick machendes<br />

Essen und er ist der Klassiker des Fast Foods, des<br />

schnellen Speisens. Die Rede ist, Sie haben es wahrscheinlich<br />

erkannt, vom Burger, bekannt geworden als<br />

Hamburger. Woher der Fleischklops im Brötchen seinen<br />

Namen hat, ist auch unter Experten strittig. Vielleicht<br />

von Ham (engl. Schinken), vielleicht aber auch von der<br />

deutschen Hafenstadt Hamburg, die im US-Bundesstaat<br />

New York einen Ableger hat, wo erstmals gebratenes<br />

Hackfleisch in einem Brötchen versteckt worden sein<br />

soll. Von einigen wird der Ursprung in Finnland gesehen.<br />

Dort soll das Rinderhack schon im 15. Jahrhundert<br />

roh vertilgt worden sein - als es dann aber per Schiff<br />

nach Hamburg kam, hätte man es aus gesundheitlichen<br />

Gründen gebraten und auf Brot serviert. Erklärungen<br />

gibt’s viele.<br />

Jetzt wendet sich das Bild, der Burger erlebt eine Renaissance.<br />

Eine kreative, vielfach mit Zutaten, die auch<br />

kritische Genießer überzeugt. Angesagte Speiselokale,<br />

die aus dem Fast-Food keinen Hehl machen, aber Fleisch<br />

von Biorindern und Salat ohne Pestizide vom Hofladen<br />

verwenden, die die Saucen selber zubereiten, die sogar<br />

vereinzelt das Brot backen. Ja, auch die Luxusversion ist<br />

zu haben. In Düsseldorf mit US-Prime-Beef für 29 Euro.<br />

Noch sind es die Metropolen, in denen der neue Burger<br />

in aller Munde ist. In Berlin gibt’s eine Karte, die „Burger<br />

City Guide Map“. In der sind alle neuen Burgerläden<br />

mit ihren naheliegenden U-Bahnstationen aufgelistet.<br />

Und da locken so klangvolle Namen wie Hauptstadtburger,<br />

Burgerinitiative, Burgerwehr, Frittiersalon, Hamburger<br />

Heaven, Glück to go vorwiegend junge Kundschaft<br />

an. Dieser Phantasiereichtum erinnert an Friseurläden,<br />

deren Inhaber bei der Namensgebung bisher nicht zu<br />

toppen waren.<br />

46<br />

Unstrittig ist jedenfalls, dass durch die riesigen Fast-<br />

Food-Ketten wie Mc Donalds, Burger King, Wendy etc.<br />

das Brötchen mit gebratenem Hack zu Ruhm gelangte.<br />

In Deutschland eröffnete Mc Donalds seine erste Filiale<br />

im Dezember 1971. Der gepresste Bratling galt allerdings<br />

vielen als suspekt, Freunde guten Essens machten<br />

einen großen Bogen um die Fast-Food-Läden.<br />

New York, wo ich jetzt ein paar Tage weilte, prescht<br />

mit neuer Burgerkultur voran. Mir sprang vor allem<br />

der „Brgr“ in der Upper Westside ins Auge. Ein gestylter,<br />

aber spartanisch eingerichteter Laden, in der die<br />

Fleisch-im-Brötchen-Kultur fast zur Perfektion gebracht<br />

wurde. Aber auch im Ruhrgebiet schießen die Läden<br />

wie Pilze aus dem Boden.


Vor dem Pottburger in Dortmund bilden sich täglich<br />

lange Schlangen. In Lüdenscheid strömen die Fans zur<br />

„Platten Bulette“. Im KOMPLETT-Land bin ich allerdings<br />

noch auf keinen reinen Burger-Laden gestoßen.<br />

Auf den Karten vieler Gastronomen sind aber einzelne,<br />

auch phantasievolle Exemplare zu finden. Vor allem<br />

Olaf Baumeister in Langscheid an der Sorpe offeriert in<br />

seinem El Diablo kreative Burger zum schnellen Verzehr.<br />

Ein Genuss, wenn man nicht gerade gänzlich auf Fleisch<br />

verzichtet.<br />

Die Welle hat das Sauerland erreicht.<br />

Die<br />

Eigenkreation<br />

Seit zwei Jahren beobachte ich intensiv die Neue-Burger-Szene.<br />

Angeregt von der Geschmacksschule eines<br />

Jürgen Dollase („Gastropapst“) habe ich mich dann auch<br />

mal drangemacht, einen eigenen Burger zu kreieren.<br />

Diesen stelle ich hier erstmals vor.<br />

Vorbemerkung:<br />

Priorität hatten Konsistenz und Geschmack der Hackfleisch-Bulette.<br />

<strong>Das</strong> Schöne: Diese muss nicht unbedingt<br />

in den Burger, sondern lässt sich auch ideal als Frikadelle<br />

mit diversen Beilagen verspeisen.<br />

Beim Brötchen bevorzuge ich ein Rustico vom heimischen<br />

Bäcker. Die weiteren Beilagen sind bei mir sekundär.<br />

Da greife ich auf Rezepte konventioneller Burger<br />

zurück. Bis auf die Scheibe Käse, wo ich einen alpenländischen<br />

Bergkäse präferiere.<br />

Stimmen muss auf jeden Fall das Verhältnis zwischen<br />

süßen, salzigen und scharfen sowie zwischen krossen<br />

und weichen Ingredienzien.<br />

Zutaten für den Burger:<br />

(für zwei Personen) 300 g Bio-Rinderhack (es funktioniert<br />

auch mit Mett oder halb Mett und Rind), 1 Brötchen<br />

(Scheibe Weißbrot geht auch), Butter, 1 Zwiebel, 1<br />

Knoblauchzehe, 1 TL Chilisauce, 1 TL Kapern, 1 Ei, Korianderkörner,<br />

Pfeffer, Salz, Butterschmalz.<br />

Sonstige Zutaten:<br />

2 Rustico-Brötchen, Olivenöl, ein paar Blätter Kopfsalat,<br />

Tomatenscheiben, Chilisauce, Mayonnaise, 2 Scheiben<br />

Bergkäse.<br />

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47


Zubereitung:<br />

<strong>Das</strong> Brötchen in kleine Würfel schneiden und in Butter<br />

goldbraun rösten. Zwiebeln und Knoblauchzehe ebenfalls<br />

in Butter dünsten. Zum Hackfleisch das Ei, die Kapern,<br />

Zwiebeln, Knoblauch, die scharfe Chilisauce und<br />

die gerösteten Brotwürfel geben. Korianderkörner im<br />

Mörser zerkleinern. Zur Masse hinzufügen, ebenfalls<br />

reichlich Pfeffer und nach Wunsch Salz. Alles gut vermischen<br />

und zwei große Burger formen, die in Butterschmalz<br />

kross gebraten werden.<br />

Die Rustico-Brötchen halbieren und<br />

aushöhlen. Die 4 Scheiben goldbraun<br />

in Olivenöl braten. Die Hälften mit<br />

etwas Mayonnaise bestreichen, dann<br />

belegen mit Salat, Tomatenscheiben,<br />

Chilisauce, dem Burger, obenauf dann<br />

den zuvor kurz in der Pfanne erwärmten<br />

Bergkäse legen und die andere<br />

Brötchenhälfte.<br />

48


<strong>Komplett</strong> lecker. Autor Detlef Schlüchtermann<br />

Einfach essen, wozu man<br />

Lust hat<br />

„Ne, bloß nicht, Experten bezeichnen das als somatische Intelligenz, als<br />

das ist total Fähigkeit des Körpers, durch Lust, Abneigung und Bekömmlichkeit<br />

ungesund.“<br />

„Schokolade,<br />

Mandeln, Marzipan,<br />

zu zeigen, was er braucht und was nicht.<br />

Es geht darum, die Selbstwahrnehmung zu stärken, die<br />

bei vielen Essgestörten abhanden gekommen ist. Und<br />

ohgot-<br />

zur Stärkung gehören Entspannungstraining (Yoga, Me-<br />

togott, davon ditation, autogenes Training) und sportliche Betätigung.<br />

werd’ ich ja Und wenn man sich selbst besser wahrnimmt, dann<br />

viel zu dick“. „Geh’ mir weg mit Fleisch, ich bin Veganer“.<br />

In abgewandelter Form: „Bin Vegetarier.“ Sprüche,<br />

die ich in der letzten Zeit immer häufiger höre. Und die<br />

Expertengilde mit den einzig wahren Ernährungstipps<br />

wächst Tag für Tag. Vor Jahren waren es die Propheten<br />

des „Low Carb“, die den Anteil der Kohlenhydrate in der<br />

täglichen Nahrung reduzierten, heute sind es die Veganer,<br />

die auf jedwede tierische Produkte verzichten. Aber<br />

braucht man auch kein schlechtes Gewissen zu haben,<br />

wenn man sich mal ein großes Stück Buttercremetorte,<br />

ein saftiges Filet vom Biorind oder eine Tafel Schokolade<br />

gönnt.<br />

Mit dieser Einstellung wird Essen zum Vergnügen und<br />

nicht zur Wissenschaft oder zum Stress mit verheerenden<br />

Folgen. In diesem Sinne, lassen Sie sich’s schmecken.<br />

auch die Anhänger des Functional Food, die Nahrungsergänzungsmittel<br />

befürworten, die angeblich gesünder,<br />

schöner und leistungsfähiger machen sollen, wachsen<br />

Sie haben Fragen, Anregungen oder Kritik? Schreiben<br />

Sie mir: schluechtermann@komplett-magazin.de<br />

und dann kommen noch jene, die Tag und Nacht den<br />

Säuren- und Basenhaushalt des Körpers ins Gleichgewicht<br />

bringen wollen. Es ist wahrlich anstrengend, immer<br />

auf die richtige Ernährung zu achten.<br />

Nichts gegen Überzeugungen, nichts gegen Tierschutz<br />

und auch wenn ich Massentierhaltung und Monokultur<br />

anprangere, so schlage ich mich immer mehr auf die<br />

Seite jener, die für das Bauchgefühl beim Essen plädieren,<br />

die als beste Ernährung jene erachten, auf die man<br />

Lust hat. Weg mit dem Dogmatismus. Hin zum Spaß<br />

und zur Lust. Vertreter dieses Ansatzes sind vor allem<br />

der Gesundheitswissenschaftler Thomas Frankenbach<br />

und der Arzt und Journalist Werner Bartens (Süddeutsche<br />

Zeitung).<br />

Ja, es darf zum Frühstück Nussnugatcreme sein, auch<br />

Speck und Ei, wem’s schmeckt. Und wenn sich der Appetit,<br />

vielleicht sogar der Heißhunger auf Süßes meldet,<br />

nur zu. Schlechtes Gewissen? Unnötig. Nur – sollte der<br />

Körper randalieren, sich melden in Form von Bauchschmerzen,<br />

Sodbrennen, schlechter Laune oder sogar<br />

mit Problemen bei Haut und Haaren reagieren, dann<br />

Finger weg von jenen Genüssen. So einfach geht’s.<br />

Wir schaffen’s weg.<br />

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Kennen Sie Pöngse?<br />

Text Bernhard Schlütter<br />

Kennen Sie Pöngse? Jeder, der ein bisschen auf Rockoder<br />

Bluesmusik steht, kennt doch Pöngse. Pöngse alias<br />

Jürgen Krutzsch ist der Wirt der Musikkneipe Alt Werdohl.<br />

Und Pöngse ist auch selbst Musiker. In den 1970er Jahren<br />

war er Gitarrist der Band Tibet, die unverändert Kultstatus<br />

in der nach wie vor existierenden Krautrockszene<br />

genießt. Tibet löste sich 1980 auf. Pöngse machte weiter<br />

Musik. „Cinema“ heißt sein Soloprojekt. Im Herbst 2014<br />

kam das dritte Cinema-Album „Loopings“ heraus.<br />

„Ich würde mich nie Musiker nennen und ich kann auch<br />

kein Instrument richtig spielen“, sagt Pöngse. Früher in<br />

der Band, da hätten sie eben keinen Gitarristen gehabt.<br />

„Also habe ich mir die Gitarre gegriffen.“ Abgucken,<br />

selbst beibringen – Autodidakt nennt man das. Auf diese<br />

Art und Weise bediente Pöngse während seiner nunmehr<br />

fast 50 Jahre währenden Musikzeit nicht nur die Gitarre,<br />

sondern auch Bass, Schlagzeug und Keyboards.<br />

Zur Erinnerung bzw. Erklärung: Die Band Tibet wurde<br />

1970 gegründet. Ihr gehörten an: Jürgen „Pöngse“<br />

Krutzsch (Gitarre), Fred „Teppich“ Teske (Drums), Dieter<br />

Kumpakischkis (Keyboards) und Karl-Heinz Hamann<br />

(Bass). Später kamen Deff Balin (ersetzte zunächst Kumpakischkis,<br />

der später aber wieder dazu stieß) und Klaus<br />

Werthmann (Vocals) hinzu. Auch Richard Hagel (PeeWee<br />

Bluesgang) gehörte zeitweilig als Sänger zu Tibet. Mit<br />

ihrer gleichnamigen Langspielplatte erzielten Tibet einen<br />

Achtungserfolg. <strong>Das</strong> Tibet-Album ist inzwischen als<br />

neu aufgelegt worden und aktuell auch wieder als Vinylscheibe<br />

auf dem Markt.<br />

Ab 1979 widmete sich Pöngse Krutzsch verstärkt seinem<br />

Job als Wirt im Alt Werdohl. Nach dem Tod seines Vaters<br />

führte er zusammen mit seiner Mutter und seinem Bruder<br />

Axel die Gaststätte zunächst als Restaurant weiter.<br />

Mitte der 1980er aber wurde umgebaut und 1986 fand<br />

das erste Livekonzert im Alt Werdohl statt. <strong>Das</strong> Lokal entwickelte<br />

sich durch Pöngses Kontakte zu einer beliebten<br />

Adresse für hochkarätige Gäste. Mel Gaynor, Gitarrist<br />

der Simple Minds, bezeichnete das Alt Werdohl als sein<br />

Wohnzimmer; Udo Lindenbergs Panik-Gitarrero Hannes<br />

Bauer spielte hier; Martin Engelien, Gründungsmitglied<br />

und Bassist der Klaus-Lage-Band, steht regelmäßig auf<br />

der kleinen Bühne. „Go Music“ heißt es immer am Freitag<br />

vor dem ersten Samstag des Monats (einfachere Termine<br />

könnte sich schließlich jeder merken). Dann bringt<br />

Engelien Musikerfreunde mit, ein Geheimtipp für Fans<br />

guter Livemusik.<br />

Ungefähr zeitgleich mit dem Wandel des Alt Werdohl<br />

vom Restaurant zur Musikkneipe stellte Pöngse das erste<br />

Album seines Soloprojekts Cinema vor. „Isolation“ heißt<br />

die LP, die 1985 erschien. Danach dauerte es 27 Jahre<br />

bis er mit der CD „The Magic Box“ das zweite Album<br />

fertigstellte. „Loopings“ dagegen folgte dann nur zwei<br />

Jahre später. Pöngse sprudelt vor Ideen und hat mit dem<br />

Gitarristen Benjamin Peiser sowie seinem Tibet-Weggefährten<br />

Dieter Kumpakischkis fähige Partner an seiner<br />

Seite. „Ich habe die Melodien im Kopf und genaue Vorstellungen,<br />

wie das Lied klingen soll.“ So kommt es vor,<br />

dass Pöngse seinen Kollegen vorsingt und sie das dann<br />

nachspielen sollen.<br />

Auf Loopings erzeugt Pöngse elektronische Klangwelten,<br />

die sich im Kern aus sich wiederholenden und aufeinander<br />

aufbauenden Loops, angereichert durch Keyboardklänge<br />

zusammensetzen. Benjamin Peiser setzt zusätzliche<br />

Akzente mit seiner E-Gitarre. Eingespielt wurde das<br />

alles im heimischen Wohnzimmer. Pöngses Lebensgefährtin<br />

Brigitte Grafe ist für die Technik zuständig – und<br />

für die konstruktive Kritik während der Entstehung. „Wir<br />

haben schon mal tagelang um einen Ton gekämpft“, erzählt<br />

sie. Den letzten Feinschliff erhalten die Tracks durch<br />

das Mastering, das wie bei den Vorgängeralben vom Ex-<br />

Grobschnitt-Drummer Eroc übernommen wurde.<br />

Die Musik von „Cinema“ wurde schon mit Vangelis, Mike<br />

Oldfield,<br />

Schiller,<br />

Jean Michel<br />

Jarre und anderen Größen<br />

der elektronischen Musik verglichen.<br />

Besonders stolz ist Pöngse<br />

darauf, dass „The Magic Box“ in der Bewertung eines<br />

Fachmagazins nur einen Punkt hinter Pink Floyd und einen<br />

halben Punkt vor Mike Oldfield rangierte. „Ein Traum<br />

wäre es, wenn einer meiner Titel für die Werbung oder<br />

als Filmmusik entdeckt würde.“<br />

Seine Gäste werden es nicht gerne lesen, aber Pöngse<br />

hat das Wirtsleben langsam satt. „Am liebsten würde ich<br />

50


nur noch Musik machen“, sagt der 63-Jährige.<br />

<strong>Das</strong> vierte Cinema-Album ist in Arbeit.<br />

Es soll rockiger werden als die Vorgänger,<br />

zudem mit Gesang. Mit der alten Gang von<br />

Tibet ist er schon seit Jahren dabei, eine CD<br />

mit noch unveröffentlichten Stücken einzuspielen.<br />

Ein schwieriges Unterfangen, denn<br />

die Bandmitglieder wohnen über Deutschland<br />

verstreut. „Bei dem täglichen Kneipenbetrieb<br />

bleibt viel zu wenig Zeit für die<br />

Musik und die Partnerschaft.“ So würde er<br />

gerne einen Nachfolger für die Kneipe finden<br />

und sich selbst auf die Arbeit im Hintergrund,<br />

sprich die Organisation der Konzerte<br />

beschränken.<br />

alt-werdohl.de, tibet-progressive-rock.de<br />

Kultwirt Pöngse am Zapfhahn im Alt-Werdoh · Foto: Bernhard Schlütter<br />

Kritiken zu Loopings<br />

„Unterm Strich setzt sich das Werk vermutlich ein wenig<br />

zwischen die Stühle, denn es stellt sich die<br />

Frage, wer die Zielgruppe für die Scheibe<br />

sein könnte. Den Gästen des Alt Werdohl,<br />

die wohl eher auf handgemachten<br />

Rock oder Blues stehen, wird<br />

das Werk wohl zu elektronisch sein,<br />

gleiches gilt für die Anhänger der<br />

Musik von Tibet, die in den<br />

70ern zwar auch auf<br />

elektronisch erzeugte<br />

Klänge setzten, aber<br />

doch oft den Fokus<br />

auf die Gitarre sowie<br />

auf eingängige Melodien<br />

und Songstrukturen<br />

richteten. Anhängern<br />

moderner elektronischer Musik,<br />

wie sie heute in Clubs aufgelegt<br />

wird, dürfte das Ganze dann<br />

trotz einiger durchaus tanzbarer<br />

Passagen wieder zu retro sein, denn<br />

die musikalischen Zitate auf Loopings<br />

beziehen sich natürlich nicht auf die<br />

derzeit angesagten 90er Jahre, sondern<br />

überwiegend auf die 70er und<br />

80er, eben jene Zeit, die für die<br />

beteiligten Künstler musikalisch<br />

prägend war. Bleibt somit noch<br />

der Genießer, der die Scheibe<br />

in den heimischen Player legt, es sich im Ohrensessel<br />

gemütlich macht und mit Hilfe der Musik in fremde Welten<br />

abtauchen möchte. Für ihn ist dieses Werk gemacht,<br />

ganz abgesehen davon, dass es Jürgen Krutzsch und<br />

seinen Mitstreitern wohl ohnehin weniger darum ging,<br />

eine Zielgruppe zu bedienen, sondern vielmehr ihrer Leidenschaft<br />

für die Musik Ausdruck zu verleihen, die einen<br />

großen Teil ihres Lebens als Konsument, Veranstalter und<br />

Künstler geprägt hat.“<br />

Björn Othlinghaus/worteffekte.de<br />

„Loopings ist der perfekte Soundtrack für das eigene<br />

Kino, und wenn man den Berliner-Schule-Vertretern<br />

Klaus Schulze oder Tangerine Dream nicht gelangweilt<br />

gegenübersteht, den im Review genannten Filmen etwas<br />

abgewinnen kann, ja dann passt dieses Album wie<br />

die berühmte Faust aufs Auge. Da diese Musik unbedingt<br />

auch Maßstäbe an den Klang stellt, hat Meister Eroc dafür<br />

gesorgt, dass dem auch so ist.“<br />

Uli Heiser auf rocktimes.de<br />

„Ein Album, das den Titel Loopings trägt, lässt nicht unbedingt<br />

große, ausschweifende Musik erwarten, sondern<br />

mehr oder weniger Wiederholungen. Auf die setzt vom<br />

Grundgerüst der Musik her auch Cinema, selbst wenn<br />

diese Wiederholungen sich nicht einseitig über das gesamte<br />

Album erstrecken und am besten in Kombination<br />

mit der Gitarre klingen. Musik zum Wohlfühlen, zwischen<br />

Vangelis, Ashra und Tangerine Dream.“<br />

Thoralf Koß auf musicreviews.de<br />

51


abschied von<br />

St. Maria Königin<br />

„Es ist, als würde dir ein Stück aus dem Herzen gerissen“<br />

Text und Fotos<br />

Martin Büdenbender<br />

Eine Gemeinde zerbricht an<br />

Schließung und Abriss ihrer Kirche<br />

Hinauf, bis unter den Gipfel des Remmelshagen zieht<br />

sich die Siedlung Ütterlingsen. Und ganz oben, dort wo<br />

man dem Himmel ein kleines Stückchen näher ist, wurde<br />

1966 eine Kirche errichtet. St. Maria Königin, auf diesen<br />

Namen wurde sie geweiht. Sie wäre nächstes Jahr<br />

50 Jahre alt geworden.<br />

2006 beschloss das Bistum jedoch die Schließung der<br />

Kirche. Im Bischofswort hieß es dazu: „Wegen der<br />

recht kleinen, weiterhin sinkenden Katholikenzahl<br />

und der geringeren räumlichen Distanz zu<br />

Abschied von St. Maria Königin. Die Kirche ist wenige<br />

Tage vor dem Abriss schon bis auf das Kreuz geräumt.<br />

52


St. Michael in Werdohl zählt St. Maria Königin zu den<br />

so genannten „weiteren Kirchen“ in unserem Bistum.“<br />

Eine aus betriebswirtschaftlicher Sicht nachvollziehbare<br />

Argumentation. Aber für die Ütterlingser, die mit ihrer<br />

Kirche groß geworden sind, ist der Beschluss nicht nachvollziehbar.<br />

Für sie ist ihre Kirche eben kein Wirtschaftsobjekt,<br />

sondern ein Ort der Begegnung und der Besinnung,<br />

der Freude und der Trauer.<br />

„Ein Leben lang“ wohnt Cornelia Dinter-Backes in Ütterlingsen<br />

und ein Leben lang war St. Maria Königin religiöser<br />

und gesellschaftlicher Mittelpunkt für sie. „Unsere<br />

ganze Familie wurde hier getauft, hat die Erstkommunion<br />

empfangen und hat zum Teil auch hier geheiratet.“<br />

Mit dem Abriss der Kirche, und es ist ja nicht nur dieses<br />

Gebäude, auch die alte Schule, der Kindergarten, Pfarrund<br />

Gemeindehaus müssen weichen, „geht für mich<br />

ein Stück Ütterlingsen verloren“.<br />

So wie sie haben viele Gemeindemitglieder den Beschluss<br />

des Bistums empfunden. Ütterlingsen, eine ganze<br />

Siedlung, nach dem Krieg für die Ostvertriebenen<br />

und Flüchtlinge gebaut, mittendrin das Gemeindehaus<br />

und Kirche, war für diese Menschen zur neuen Heimat<br />

geworden. Und jetzt wirken Schließung und Abriss der<br />

Kirche wie eine erneute Vertreibung.<br />

Die Gemeinde hatte den Beschluss des Bistums nicht<br />

tatenlos hingenommen. Sie kämpfte um ihre Kirche.<br />

Denn es gab ja auch Fälle, bei denen Proteste Erfolg<br />

hatten und Kirchen offen gehalten werden konnten.<br />

Über Jahre hinweg gab es ein zähes Ringen, wurden<br />

Briefe geschrieben, Telefonate geführt, Unterschriftenlisten<br />

eingereicht − doch letztlich vergeblich. „<strong>Das</strong> Bistum<br />

wollte einfach nicht“, kommentierte man<br />

aus Kreisen des Gemeindevorstandes<br />

enttäuscht.<br />

53


Schließlich blieb noch die Hoffnung, dass für das Kirchengebäude<br />

eine andere Verwendung gefunden und<br />

zumindest der Abriss abgewendet werden könnte. Überlegungen<br />

dazu gab es reichlich: Als Lagerhalle, Gesellschaftsraum,<br />

Turnhalle oder muslimisches Begegnungszentrum<br />

sollte sie dienen. Am verheißungsvollsten klangen<br />

2008 Planungen im Rahmen der Stadtentwicklung<br />

„Werdohl baut um“. Angedacht war die Umnutzung der<br />

Kirche und des benachbarten Kindergartens in Richtung<br />

soziales Engagement und Kultur (etwa als Zentrum für<br />

Demenzkranke, Mehrgenerationenhaus oder Tagesstätte).<br />

Aber schon ein Jahr später wurden auch diese Pläne<br />

fallen gelassen. Im Beschluss der Projektliste zur Beantragung<br />

von Fördermitteln für den Stadtumbau West<br />

hieß es im August 2009: „So konnte z.B. die katholische<br />

Kirchengemeinde für den Komplex Kirche/Kindergarten<br />

St. Maria Königin über einen Abbruch hinaus kein schlüssiges<br />

Konzept für eine Folgenutzung vorlegen.“<br />

„Es war, als würde dir ein Stück aus dem Herzen gerissen“,<br />

erinnert sich Günter Rakow an den Abschiedsgottesdienst<br />

im Herbst 2006. „<strong>Das</strong> ganze Gemeindeleben<br />

war plötzlich weg.“ Viele Gemeindemitglieder besuchten<br />

fortan die Gottesdienste in St. Michael, andere gehen<br />

seitdem nach Neuenrade und nicht wenige wandten<br />

sich verbittert von der Kirche ab.<br />

Für ihn, erklärt Günter Rakow, sei die Schließung vor<br />

acht Jahren das schmerzlichste Ereignis gewesen. <strong>Das</strong>s<br />

die schon so lange leer stehende Kirche jetzt endgültig<br />

abgerissen werde, tue schon nicht mehr so weh.<br />

Der weitere Erhalt des entseelten Gebäudes wäre für ihn<br />

kaum ein Trost gewesen. Sicher, hätte sich ein anderer<br />

Verwendungszweck gefunden, wäre das besser als der<br />

Abriss gewesen. <strong>Das</strong> sei dann aber eher eine rationale<br />

Entscheidung. Emotional sei seine Kirche für ihn vor acht<br />

Jahren beerdigt worden. Für „all die Menschen, die so<br />

viel Herzblut hinein gesteckt haben“, sei die Schließung<br />

ein ganz gravierender Einschnitt gewesen.<br />

Günter Rakow hat sich mit der Geschichte seiner Kirchengemeinde<br />

ausführlich beschäftigt. Ein loser Verbund<br />

gläubiger Katholiken, erzählt er, habe sich schon<br />

Anfang der 50er Jahre zu Andachten getroffen. Die fanden<br />

anfänglich im Wohnzimmer von Bauer Schröder in<br />

Dresel statt. Schon damals begleitete Lucie Drüeke die<br />

Gottesdienste auf einer Hammondorgel. Über 40 Jahre,<br />

von 1960 bis zu ihrem 90. Geburtstag am 2. <strong>Februar</strong><br />

2003, war sie als Organistin in ihrer Gemeinde aktiv, hat<br />

in dieser Zeit fast alle Geistlichen der Gemeinde kennengelernt.<br />

Allen voran Pfarrer Josef Meinholz. Der Theologe<br />

und Doktor der Kunst und Musik war nicht nur Initiator<br />

und Antreiber für den Bau der Kirche in Ütterlingsen.<br />

Eine Trauung in der<br />

Gemeinde im Sommer<br />

1981<br />

Kommunion in der Kirchengemeinde<br />

St. Maria Königin in den 70er Jahren.<br />

Er führte auch die Stadtranderholung für die Kinder der<br />

aufstrebenden Arbeitersiedlung ein. Ihm folgten 1978<br />

Pfarrer Karl-Albert Knichel, 1992 Pfarrer Georg Görke,<br />

ab 2002 Pfarrer Simon und ab 2003 für kurze Zeit Pater<br />

Adam Kalinowski. Seit 2004 betreut Pater Irenäus alle<br />

Werdohler Gemeinden.<br />

Der Bau einer eigenen Kirche, das war damals ein großer<br />

Wunsch der jungen Gemeinde, die 1959 gerade ihr<br />

Gemeindehaus bezogen hatte. Nach dem Krieg waren<br />

Tausende Ostvertriebene nach Werdohl gekommen und<br />

hatten hier ein neues Zuhause gefunden. Die Straßennamen<br />

in Ütterlingsen erinnern noch heute daran. An Gläubigen<br />

fehlte es also nicht und schon gar nicht an gutem<br />

Willen. Bis aus den ersten Plänen ein konkretes Bauobjekt<br />

wurde, mussten viele Klinken geputzt werden, wurden<br />

gemeinsame Aktionen gestartet und fleißig für das<br />

ehrgeizige Vorhaben gesammelt. Pfarrer Meinholz war<br />

der Initiator des Projekts und die ganze Gemeinde zog<br />

mit. Mitte der 60er Jahre war es dann so weit. Unter der<br />

Regie der renommierten Dortmunder Architekten Ulrich<br />

Gastreich und Mechthild Gastreich-Moritz wurde das 260<br />

54


Plätze fassende Kirchenschiff errichtet und 1966 feierlich<br />

eingeweiht. Eine Kirche für die Ewigkeit, wie sie sich die<br />

Gemeinde gewünscht hatte, ist es nicht geworden.<br />

Denkt Ingeborg De Las Heras an den Abriss, empfindet<br />

sie Trauer: „<strong>Das</strong> ganze Leben hat sich rund um diese<br />

Kirche abgespielt. Wir als Familie waren bei jedem<br />

Pfarrfest dabei. Und mit einem Mal wird alles einfach<br />

weggeschmissen. <strong>Das</strong> ist so, als würde dir ein Stück vom<br />

Leben genommen.“ „Wir haben sie doch mit aufgebaut“,<br />

gehen ihre Gedanken zurück.<br />

Einer anderen Generation gehört Thomas Volkmann an.<br />

Als er als kleiner Junge mit seiner Familie nach Ütterlingsen<br />

zog, stand St. Maria Königin bereits, florierte das<br />

gesellschaftliche Leben rund um Kirche und Gemeindezentrum<br />

an der Leipziger Straße. Er besuchte die katholische<br />

Grundschule, ging nachmittags „nach nebenan“<br />

zum Kommunionsunterricht, freute sich über die Karnevalsfeste<br />

und Adventsfeiern der Gemeinde, besuchte<br />

die Gottesdienste. Schon als Kind hatte ihn das riesige<br />

Kreuz beeindruckt, das den schlichten Altar überragt. Als<br />

im Oktober die Gemeinde ein letztes Mal ihre Kirche betrat,<br />

um im Rahmen eines Flohmarktes Inventar, Utensilien<br />

oder ein persönliches Andenken zu erwerben, war<br />

auch er gekommen. In der unwirklichen Atmosphäre des<br />

„Kirchenausverkaufs“ ließ er noch einmal das überlebensgroße<br />

Bild des leidenden Christus am Kreuz auf sich<br />

wirken. „Ich hätte das Kreuz am liebsten mitgenommen.“<br />

An Größe und Gewicht des Objekts scheiterte sein<br />

Wunsch. Im Schaffen des Werdohler Künstlers hat die inspirierende<br />

Kraft des Kreuzes jedoch ihren Niederschlag<br />

gefunden. „Die Kreuzabnahme“ heißt eines der großflächigen<br />

Gemälde des Werdohlers. <strong>Das</strong> Gebäude, dem<br />

er eine „gewisse Ästhetik und Kraft bescheinigt“, hätte<br />

auch er gerne weiter erhalten gesehen, wenn nicht als<br />

Kirche, dann als Veranstaltungsraum für Konzerte oder<br />

Ausstellungen. Aber Abriss? Thomas Volkmann wägt ab:<br />

„An eine Kirche stellt man doch eine Art ‚Ewigkeitsanspruch‘,<br />

der steht völlig konträr zum Abriss.“<br />

Liebevoll zusammengestellt: ein Rückblick augf fast fünf Jahrzehnte<br />

Gemeindeleben rund um die Kiche St. Maria Königin<br />

<strong>Das</strong> Schicksal der katholischen Kirche St. Maria Königin<br />

ist kein Einzelfall. Die demographische Entwicklung<br />

und eine um sich greifende Kirchenverdrossenheit<br />

führen dazu, dass die Zahl der Kirchgänger weiter<br />

abnimmt. Im Bistum Essen wird künftig entsprechend<br />

des Zukunftskonzeptes rund jedes vierte Kirchengebäude<br />

(insgesamt 96 Kirchen) nicht mehr benötigt.<br />

Kaum anders geht es der Evangelischen Kirche. Hier<br />

ein Auszug aus der Liste der Kirchen aus der näheren<br />

Umgebung, die in den letzten Jahren geschlossen<br />

wurden:<br />

St. Thomas Morus, Altena (bereits im Sommer 2005<br />

profaniert und geschlossen) - St. Paulus, Altena-<br />

Mühlenrahmende (seit Sommer 2005 nur noch für<br />

Begräbnisfeiern und Sondergottesdienste genutzt)<br />

- Vom Frieden Christi, Altena (bereits 1992 aufgegeben;<br />

seit 1995 an serbisch-orthodoxe Kirche vermietet)<br />

- Reformierte Kirche in Altena (neben der<br />

Lutherkirche gelegen, ist inzwischen entwidmet)<br />

- Paul-Gerhardt-Kirche in Altena am Breitenhagen<br />

wurde abgerissen - St. Maria Königin, Werdohl-Ütterlingsen<br />

(geschlossen seit 1. Oktober 2006, Abriss<br />

Frühjahr <strong>2015</strong>) - St. Maria Königin, Plettenberg-Ohle<br />

(geschlossen am 24. September 2006) - St. Bonifatius,<br />

Plettenberg-Oesterau (geschlossen am 24. September<br />

2006) - St. Antonius, Lüdenscheid-Dickenberg<br />

(bereits im Herbst 2005 profaniert und geschlossen)<br />

- Filialkirche Pater Claret, Lüdenscheid-Lösenbach<br />

(Gottesdienste bereits im Herbst 2005 eingestellt) -<br />

St. Maria Fried, Breckerfeld-Zurstraße (bereits 2005<br />

profaniert und geschlossen).<br />

55


Jubiläum fällt ins Wasser<br />

Biggetalsperre ein halbes Jahrhundert alt –<br />

Niedrigwasser wegen Staudammsanierung<br />

Text Martin Droste<br />

Blick auf den Bigge-Hauptdamm,<br />

der in diesem Jahr für acht Millionen<br />

Euro saniert werden muss.<br />

<strong>Das</strong> Foto entstand beim extremen Niedrigwasser 2003<br />

vom Segelboot aus und zeigt eine alte Brücke gegenüber<br />

von Sondern, die normalerweise metertief unter den<br />

Fluten der Biggetalsperre liegt. (Foto: Privat)<br />

Blick auf den Biggedamm: Familienausflug<br />

vor über 50 Jahren zur Großbaustelle Biggedamm.<br />

(Foto: Privat)<br />

Vor 50 Jahren verschwand ein ganzer Landstrich in den<br />

Fluten der Biggetalsperre: das Biggetal zwischen Olpe<br />

und Attendorn. Der Bau der Talsperre war ein Jahrhundertwerk<br />

und in den 60er Jahren eine der größten Baustellen<br />

Europas. Bei diesem gigantischen Eingriff in die<br />

Natur wurden über 800 Arbeiter eingesetzt.<br />

Groß gefeiert wird das 50-jährige Bestehen der Biggetalsperre<br />

– die fünftgrößte Talsperre Deutschlands wird<br />

auch kurz Biggesee genannt - aber nicht. Der in die Jahre<br />

gekommene Biggehauptdamm muss in diesem Jahr<br />

für acht Millionen Euro saniert werden. Die äußerste<br />

Dichtungsschicht des Dammkörpers, der auf über 600<br />

Meter Länge bei Neu-Listernohl das Biggetal abriegelt,<br />

weist rund 400 Risse auf.<br />

Deshalb muss ab dem Frühjahr der Wasserspiegel auf<br />

etwa 15 Meter unter Vollstau abgelassen werden, rund<br />

ein Drittel der Gesamtwassermenge. <strong>Das</strong> Niedrigwasser<br />

hat Auswirkungen für die touristischen Betriebe am<br />

See, die vielen Badegäste und Wassersportler.<br />

Ein Blick zurück: Jahrhunderte alte Ortschaften wie Klinke,<br />

Howald, Ackerschott, Langenohl oder Listernohl liegen<br />

seit 50 Jahren auf dem Grund des Biggesees. Besser<br />

gesagt das, was von den Dörfern und Gehöften noch<br />

übrig geblieben ist.<br />

„Es ist ein Märchen, dass da noch<br />

ganze Häuser stehen. Alles wurde<br />

damals abgerissen und platt<br />

gemacht“, weiß Rolf Jepsen. Den<br />

Schachtmeister aus Norddeutschland<br />

hatte Anfang der 60er Jahre die Arbeit nach Attendorn<br />

gelockt. Auf der Großbaustelle Biggetalsperre<br />

arbeitete Jepsen zunächst als Öler auf einem Bagger,<br />

später dann beim mühsamen Bau des Druckstollens für<br />

das Kraftwerk, der gut 560 Meter durch den Berg getrieben<br />

wurde.<br />

Mit den Häusern und Betrieben (vor allem Hammerwerke)<br />

verschwanden auch die Menschen. Über 2500<br />

Personen aus dem Biggetal und mehr als 250 Bewohner<br />

des Listertals mussten dem Biggesee weichen und<br />

wurden zum großen Teil in den neuen Ortschaften Neu-<br />

Listernohl, Sondern-Hanemicke und Eichhagen umgesiedelt.<br />

Die allermeisten Bewohner hatten längst resigniert und<br />

verließen ihre angestammte Heimat mehr oder weniger<br />

freiwillig. Einige wenige sperrten sich bis zuletzt gegen<br />

dem Umzug. „Lebend bringt mich hier keiner raus“, erinnert<br />

sich Werner Berkemeier noch an einen extremen<br />

Fall. Der 77-Jährige aus Attendorn hat an den Sprengungen<br />

im alten Listernohl mitgewirkt. Als junger Mann<br />

machte sich der Sprengmeister keine großen Gedanken<br />

über seine Arbeit. Jahrzehnte später hatte Berkemeier<br />

immer ein komisches Gefühl, wenn er mit einem der<br />

Ausflugsschiffe der „Weißen Flotte“ über den Biggesee<br />

56


schipperte. Unter sich die Häuser, die vor mehr als 50<br />

Jahren zumeist von Pionieren der Bundeswehr in Schutt<br />

und Asche gelegt worden waren.<br />

Als Letzter ging der 78-jährige Franz Schnütgen. Über<br />

seinen wehmütigen Abschied heißt es im mit vielen<br />

historischen Fotos bebilderten Buch<br />

„Im Biggetal“ (Heintze/Henseling,<br />

AY-Verlag, 1991): „Als Franz Schnütgen<br />

Weihnachten 1966 seinen Hof<br />

verließ, gluckerte das Biggewasser<br />

bereits im Garten. Der 78-jährige<br />

Landwirt hatte es am längsten ausgehalten.“<br />

Mit den Worten „Ich bin<br />

kein Sperrenfreund“, fügte er sich in<br />

das Unvermeidliche.<br />

In den am Reißbrett entstandenen<br />

Ortschaften Neu-Listernohl, Sondern-Hanemicke<br />

und Eichhagen,<br />

aber auch in Rhode bei Olpe fanden<br />

die meisten Bewohner des Biggetals eine neue Heimat.<br />

Selbstverständlich war das nicht. Denn eigentlich sollten<br />

die vom Bau der Biggetalsperre Vertriebenen auf<br />

den Bratzkopf in Olpe und das Schwalbenohl in Attendorn<br />

umgesiedelt werden. Dagegen ging die „Interessengemeinschaft<br />

Biggetal e.V.“ auf die Barrikaden und<br />

hatte Erfolg.<br />

Bereits seit dem Jahr 1938 gab es konkrete Planungen<br />

für den Bau der Biggetalsperre. Der 2. Weltkrieg machte<br />

allen Plänen einen Strich durch die Rechnung. In den<br />

50er Jahren wurde die Idee wieder aufgegriffen und<br />

stieß sofort auf Proteste aus der lokalen Politik und der<br />

Bevölkerung. Verhindert werden konnte der Bau der<br />

größten Talsperre Westfalens angesichts deren großer<br />

Bedeutung für die Wasserversorgung des Ruhrgebiets<br />

und den Hochwasserschutz aber nicht mehr.<br />

Daran änderte auch eine Denkschrift des Landkreises<br />

Olpe aus dem Jahr 1953 nichts mehr, aus dem im Buch<br />

„Im Biggetal“ wie folgt zitiert wird: „Hinzu kommt, dass<br />

die Zusammenballung vieler Arbeiter, unter welchen<br />

sich erfahrungsgemäß immer ein beträchtlicher Teil<br />

nicht gerade wertvoller Menschen befindet, die öffentliche<br />

Verwaltung in erheblichem Maße belastet. Vermehrte<br />

Infektionsgefahr und ungünstige Einflüsse auf<br />

Sitte und Moral müssen in Kauf genommen werden.“<br />

Nach acht Jahren Bauzeit war es am 4. November 1965<br />

so weit, als NRW-Ministerpräsident Franz Meyers feierlich<br />

die beiden Schieber des Grundablass-Stollens<br />

schloss. Diese Szene beschreibt das oben erwähnte<br />

Buch „Im Biggetal“ auf Seite 14 so: „Der Düsseldorfer<br />

Regierungschef freute sich … über die erste kleine Pfütze<br />

am Fuße des 52 Meter hohen Dammes: Sehen Sie,<br />

es steigt schon.“<br />

„<strong>Das</strong> Wasser stieg viel schneller als geplant. Nach sechs<br />

Wochen war der Biggesee fast voll“, erinnert sich Walter<br />

Schulte, damals der jüngste Bauleiter auf der Großbaustelle.<br />

Vorgesehen waren dafür 1,5 Jahre.<br />

Die Biggetalsperre war ein Jahrhundertbauwerk. Die<br />

folgenden imponieren Zahlen sind dem Buch „Jahrhundertprojekt<br />

Biggetalsperre“ von Achim Gandras entnommen:<br />

„Fast 70 Kilometer Straßen mussten gebaut<br />

werden. 6,5 Millionen Kubikmeter an Fels und Erde wurden<br />

bewegt, acht große und 24 kleinere Brücken errichtete<br />

man.“ Darunter waren technische Wunderwerke<br />

ihrer Zeit wie die Doppelstockbrücken. Oben fuhren die<br />

Autos, darunter die Eisenbahn.<br />

Von Unfällen mit Toten und Verletzten blieben die Arbeiten<br />

nicht verschont. Beim Abdichten des trapezförmigen<br />

Hauptdamms hingen die mit flüssigem Teer<br />

beladenen Kipper in bedrohlicher Schräglage vor den<br />

Teermaschinen, abgesichert von oben stehenden Kränen.<br />

„Eines Tages riss sich so ein tonnenschweres Gespann<br />

los und begrub die Teermaschine samt Arbeiter<br />

unter sich“ (Achim Gandras: Jahrhundertprojekt Biggetalsperre).<br />

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57


Für die meisten Umsiedler war es ein Schritt in die Moderne.<br />

Denn schon Ende der 1930er Jahre verhängte der<br />

Regierungspräsident in Arnsberg für das Biggetal einen<br />

Baustopp. Investiert wurde vor dem Baubeginn der Biggetalsperre<br />

schon lange nichts mehr. Wohnhäuser mit Lehmböden<br />

und ohne fließendes Wasser waren keine Seltenheit.<br />

Viele Häuser, Höfe, Betriebe und Gärten verfielen langsam.<br />

Davon kann heute beim in die Jahre gekommenen<br />

Hauptdamm keine Rede sein. Aber nach 50 Jahren ist<br />

eine grundlegende Sanierung notwendig. „Die Asphaltdichtung<br />

des Biggehauptdamms muss im Sommer <strong>2015</strong><br />

auf einer Fläche von 12.800 Quadratmetern erneuert<br />

werden“, informiert der Ruhrverband.<br />

Und weiter heißt es: „Nach 50 Jahren Talsperrenbetrieb<br />

hat die äußere Dichtungsschicht die erforderliche Elastizität<br />

verloren.“ In der Wasserwechselzone wurden 400<br />

Risse gezählt. Sorgen um die Sicherheit des imposanten<br />

Bauwerks müsse man sich aber nicht machen.<br />

INFO<br />

Die Sanierung des Biggedamms hat gravierende Auswirkungen<br />

auf die Campingplätze, Strandbäder, Tourismusbetriebe<br />

und Wassersportvereine am Biggesee. Denn für<br />

die Arbeiten am 52 Meter hohen Hauptdamm muss der<br />

Wasserspiegel der fünftgrößten deutschen Talsperre um<br />

viele Meter abgelassen werden und soll am Ende 15 Meter<br />

unter Vollstau liegen.<br />

So einen niedrigen Wasserstand hat es zuletzt im Herbst<br />

2003 gegeben, nach einem extrem trockenen Frühjahr<br />

und Sommer. Damals legte das Niedrigwasser einige versunkene<br />

Bauwerke – Brücken, Straßen usw. – wieder frei.<br />

„Viele Touristen nutzten die Gelegenheit, diesen einzigartigen<br />

Anblick der Biggetalsperre zu bestaunen“, erinnert<br />

AZ_90x135.qxd 20.06.2011<br />

sich Nicole Schmelzer von der Personenschifffahrt Biggesee<br />

und hofft in diesem Jahr auf einen ähnlichen Effekt.<br />

Trotz der Bauarbeiten am Biggedamm soll der Betrieb des<br />

Ausfluglokals „Leuchtturm“ weitergehen. <strong>Das</strong> Restaurant<br />

auf der Dammkrone kann dann nicht mehr direkt von der<br />

bei den Touristen so beliebten Kleinbahn „Biggolino“ angefahren<br />

werden. Der „Biggolino“ soll auf einem Wendeplatz<br />

in Höhe des Überlaufs halten. Von dort geht es für<br />

die Gäste über einen neuen Fußweg zum „Leuchtturm“,<br />

der seine Terrasse verlagert.<br />

Für die Ausflugsschiffe wird gegenüber, in der Waldenburger<br />

Bucht, eine provisorische Anlegestelle eingerichtet.<br />

Auch die Anlegestelle Stade in Richtung Olpe kann wohl<br />

bei Niedrigwasser nicht mehr angesteuert werden.<br />

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58


Handwerkerladen:<br />

Text und Foto<br />

Rüdiger Kahlke<br />

Angebote aus einer Hand<br />

Service für Kunden – Acht Gewerke unter einem Dach in Ohle<br />

Zweimal wöchentlich soll der Laden ab April geöffnet<br />

sein. „Dann ist ein Ansprechpartner da“, sagt Volker<br />

Rosenkranz, der auch offen sei für weitere Gewerke.<br />

Als Beispiele nennt er Landschaftplaner oder Gartenbauer.<br />

„Ansätze sind jetzt da. <strong>Das</strong> muss wachsen.“<br />

Sie sind dabei:<br />

Man nehme ein Haus mit nicht vermietetem Laden<br />

und eine Idee. Heraus kommt: ein Handwerkerladen.<br />

<strong>Das</strong> hört sich einfach an, ließ sich aber nicht so einfach<br />

umsetzen, weiß Volker Rosenkranz. Im gehört das<br />

Haus mit Laden an der Lennestraße in Ohle. Selbst im<br />

Baugewerbe tätig, hatte der Zimmerer und Dachdecker<br />

„schon lange den Gedanken verfolgt, mit anderen<br />

zu kooperieren“. Den Laden stellt er zur Verfügung.<br />

Aber andere Handwerker mussten erst mühsam überzeugt<br />

werden, dass „Angebote aus einer Hand“ allen<br />

nutzen könnten, vor allem aber den Kunden und deren<br />

Bedürfnissen entgegenkommen. Jetzt, ein Jahr nach<br />

den ersten Gesprächen, „fruchtet es so langsam. Jeder<br />

kann seine Ideen präsentieren.“<br />

Acht Gewerke, vom Maurer über Zimmerer, Dachdecker,<br />

Tischlerin, Installateure für Heizungs-, Sanitärund<br />

Elektrotechnik, Maler bis zur Holzbildhauerin präsentieren<br />

sich in dem Laden. Die Werbung ist bereits<br />

angebracht. Der Laden füllt sich mit Objekten und Präsentationen<br />

der Frauen und Männer vom Bau.<br />

Breites Spektrum abgedeckt<br />

„Jeder hat seine Kunden. Die lernen hier auch andere<br />

Handwerker kennen“, sieht Karin Gutschlag, Tischler-<br />

Meisterin aus Ohle und Spezialistin für die Restauration<br />

historischer Fenster, Türen und Treppen, neue Möglichkeiten<br />

für Kunden und die beteiligten Handwerker.<br />

„Kennen Sie nicht jemanden, der…“. <strong>Das</strong>, meint Karin<br />

Gutschlag, „hört man immer wieder.“ Durch die Kooperation<br />

der Handwerker werde es leichter, Kunden und<br />

Könner zusammenzuführen. Mit den acht Gewerken<br />

„können wir schon ein breites Spektrum abdecken.“<br />

• Volker Rosenkranz, Montagebau, Zimmerer,<br />

Dachdecker<br />

• Dennis Stabik, Heizungsbau, Sanitärinstallation<br />

• Thorsten Runte, Baugeschäft, Fliesenleger<br />

• Achim Schulz, Elektroinstallation<br />

• Ingolf Lebedée (Farbgeister), Maler<br />

• Karin Gutschlag, Tischlerei<br />

Restauration historischer Bauteile<br />

• Holger Hackbarth, Baugeschäft<br />

• Ute Langhans, Holzbildhauerei<br />

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59


Bahnhöfe bei Nacht<br />

Fotos Martin Büdenbender<br />

60<br />

Bahnhof Neuenrade


Bahnhof Finnentrop<br />

Bahnhof Plettenberg<br />

Bahnhof Werdohl<br />

Im Zuge der Bahnprivatisierung seit 1994 sinkt die Qualität des Bahnverkehrs<br />

in Deutschland beständig. Neben der Ausdünnung des Schienennetzes<br />

kommt es Jahr für Jahr zu Schließungen von Bahnhöfen und Fahrkartenschaltern.<br />

Nichtsdestotrotz ist und bleibt die Ruhr-Sieg-Strecke eine Lebensader<br />

des Lennetals. Vielen Städten ist es in den letzten Jahren mit Hilfe von<br />

Fördergeldern gelungen, die alten maroden Bahnhöfe zu renovieren und<br />

sie mit neuem Leben zu füllen. Beispiele dafür sind der Kulturbahnhof in<br />

Werdohl oder der Kulturschuppen in Neuenrade. Seit der Renovierung des<br />

Empfangsgebäudes und der Neugestaltung des Umfeldes kann sich auch der<br />

Bahnhof in Plettenberg-Eiringhausen sehen lassen. Besonders reizvoll sind<br />

die Bahnanlagen in den Abendstunden anzusehen. Dann verschwindet so<br />

manche unschöne Ecke im Dunkeln und die vielen Laternen, Signalleuchten,<br />

Lampen und Scheinwerfer lassen die Bahnhöfe in einem ganz anderen Licht<br />

erstrahlen.<br />

61


Der Werdohler Künstler Thomas Volkmann<br />

(rechts, hier mit den befreundeten Künstlern<br />

Gerhard Kania und Maike Reininghaus) in den<br />

Duschräumen des Gewerbeparks. Hier hatte er unter<br />

dem Titel „18 Duschkabinen - 18 Installationen - 5 Künstler“<br />

eine bemerkenswerte Ausstellung veranstaltet.<br />

Moderne Kunst<br />

Text Pia Mester<br />

Fotos Martin Büdenbender<br />

in der Wiege des Zeppelins<br />

Wo der Werdohler Unternehmer Carl Berg einst Teile für Luftschiffe baute, werden<br />

heute moderne Kunstwerke ausgestellt. Ein Besuch im Gewerbepark Eveking.<br />

62<br />

Jede Stadt hat ihre Söhne und Töchter, auf die sie stolz<br />

ist. Werdohl ist stolz auf Alfred Colsman, einen 1873<br />

geborenen Unternehmer, und hat sogar einen Platz<br />

nach ihm benannt. Colsman war Ingenieur und hat an<br />

der Entwicklung des Zeppelins mitgearbeitet. Ohne die<br />

Vorarbeit seines Schwiegervaters Carl Berg (1851-1906)<br />

wäre dies jedoch nicht möglich gewesen. Dieser übernahm<br />

vor fast 150 Jahren die Fabrik seines Vaters in<br />

Eveking, „Berg und Becker“, und legte den Grundstein<br />

für deren späteren Erfolg. Noch heute schmiegen sich<br />

die historischen Fabrikgebäude an die Verse, allerdings<br />

werden hier längst keine Luftschiffe mehr gebaut. Im<br />

„Gewerbepark Eveking“ haben kleine und mittlere Unternehmen<br />

ein neues Zuhause gefunden. Mittendrin<br />

eine Kunsthalle, die Besucher aus ganz Deutschland<br />

anzieht.<br />

Hätten Sie gedacht, dass in Eveking, diesem kleinen,<br />

unscheinbaren Ortsteil Werdohls, Geschichte geschrieben<br />

wurde? Ich nicht. Natürlich kenne ich den Gewerbepark:<br />

Die gezackte Silhouette, weiße Fassaden mit roten<br />

Regenrinnen, das massive Backsteingebäude mit den<br />

kleinen halbrunden Fenstern, die mächtigen Schornsteine,<br />

die in den Himmel ragen, aber schon seit Ewigkeiten<br />

keinen Dampf mehr ausspucken. Wie mag es hier<br />

ausgesehen haben, als Carl Berg 1871 die Messingwarenfabrik<br />

seines Vaters zu ersten Mal als Chef betrat?<br />

Voller Tatendrang und mit dem Vorsatz, alles besser<br />

zu machen als sein Vater. So wie es sich jede Generation<br />

vornimmt. Lief er an seinem ersten Tag durch die<br />

enge Werksstraße und wurde von Arbeitern mit rußverschmierten<br />

Gesicherten höflich gegrüßt? Vielleicht ging<br />

er schnurstracks zu seinen Ingenieuren, die überrascht<br />

ihre Blicke von ihren Reißbrettern hoben, und diskutierte<br />

mit ihnen über die Möglichkeiten des damals noch<br />

neuen Werkstoffs Aluminium, das wie kaum ein anders<br />

Metall für den Einsatz im Luftschiffbau geeignet ist…<br />

Ich weiß es nicht. Aber es ist nicht schwer, sich vorzustellen,<br />

wie dieser Ort vor fast 150 Jahren ausgesehen<br />

haben muss. Hier riecht es nach Geschichte.<br />

Gelebte Industriekultur<br />

Heute sind die Tage im Gewerbepark nicht weniger<br />

bunt und aufregend als damals. Nur eben anders. Aus<br />

„Industriekultur“ ist jetzt „Industrie und Kultur“ geworden.<br />

Neben klassischen Produktions- und Handwerksbetrieben<br />

haben sich hier auch ein Musikverein und ein<br />

Künstler niedergelassen. 2007 mietete Thomas Volkmann<br />

im Gewerbepark ein Atelier und kurze Zeit später<br />

eine Halle für Kunstausstellungen an.<br />

Zwei Meter groß, braungelockte, schulterlange Haare,


schwarzer Anzug, schwarzes Hemd, so empfängt uns der<br />

Künstler an der steilen Stahltreppe, die hinauf in sein<br />

Atelier führt. Hier, wo früher Arbeiter mit schweren Arbeitsschuhen<br />

treppauf und treppab polterten, hängen<br />

jetzt einige der großflächigen Gemälde des Werdohler<br />

Künstlers. Eine große Flügeltür gibt den Blick frei in einen<br />

riesigen Ausstellungsraum. Direkt daneben unterhält<br />

Thomas Volkmann sein Atelier. Überall hängen und<br />

stehen Gemälde, nicht nur seine eigenen, auch Bilder,<br />

Collagen, Skizzen und Skulpturen von befreundeten<br />

Künstlern, die hier bereits ausgestellt haben. Denn als<br />

„Kunsthalle Südwestfalen“ hat sich der Standort Gewerbepark<br />

Eveking in den Künstler-Kreisen längst einen Namen<br />

gemacht.<br />

Thomas Volkmann erzählt, wie er vor sieben Jahren nach<br />

Räumen für ein Atelier suchte und hier, in seiner Heimatstadt,<br />

fündig wurde. Warum ausgerechnet in Eveking,<br />

möchte ich wissen, hier, in der Provinz, in der Kunst<br />

höchstens im Vorraum einer Sparkasse ausgestellt wird?<br />

„Ich muss nicht da sein, wo die Szene tobt, das wäre<br />

mir viel zu teuer. Die Räume hier sind schön und vor allem<br />

erschwinglich.“ Mittendrin in der Kunstszene, also in<br />

Leipzig oder Berlin, ist Thomas Volkmann dennoch oft. Er<br />

trifft sich mit anderen Kunstschaffenden aus und in ganz<br />

Deutschland, plant Projekte, stellt aus, organisiert. Erfahrung<br />

dafür hat er in 25 Jahren Künstlerdasein zur Genüge<br />

gesammelt. Er kennt beide Seiten: Die des Galeristen<br />

und die des Künstlers und weiß, dass beide Parteien bei<br />

einer Ausstellung eine perfekte Organisation schätzen.<br />

<strong>Das</strong> ist auch der Grund, warum in sieben Jahren bereits<br />

74 Kreative ihre Werke in der Kunsthalle Südwestfalen<br />

ausgestellt haben.<br />

„Mit dem Raum ändert sich auch das Kunstwerk.“<br />

Die Räume, die Volkmann in der ehemaligen Fabrik angemietet<br />

hat, könnten unterschiedlicher nicht sein. Sein<br />

Atelier ist großzügig, hell gestrichen und lichtdurchflutet.<br />

Ganz anders wirkt die Halle nebenan, in der die Ausstellungen<br />

stattfinden. Hier erinnert vieles noch an früher.<br />

Schachbrettartig gefliester Boden, Glasbausteine. Die<br />

Halle könnte früher einmal als Kantine gedient haben.<br />

Ich glaube fast noch das Klappern von Geschirr zu hören,<br />

den Geruch von herzhaftem Eintopf zu riechen und das<br />

Gemurmel von Arbeitern zu vernehmen, die ihre wohlverdiente<br />

Mittagspause genießen. „Für einen Künstler<br />

sind das schwierige Räumlichkeiten“, erklärt Thomas<br />

Volkmann. In so einer Umgebung wirken Kunstwerke<br />

ganz anders, als in einer normalen Galerie.<br />

„Mit dem Raum ändert sich auch<br />

das Kunstwerk.“<br />

Doch Thomas Volkmann und seine Kollegen, die die<br />

Kunsthalle Südwestfalen bespielen, mögen schwierige<br />

Räume. Etwa der Dortmunder Künstler Udo Unkel, dessen<br />

düstere Werke vor einigen Jahren bereits in der Aula<br />

auf der Niederheide zu bewundern waren. Udo Unkel<br />

sagte sofort zu, als Thomas Volkmann mit einer ungewöhnlichen<br />

Idee auf ihn zukam: Eine Ausstellung in den<br />

Duschräumen neben der Halle, die seit 30 Jahren kein<br />

Mensch mehr betreten hatte. „18 Duschkabinen - 18<br />

Installationen - 5 Künstler“ lautete der Titel dieser ungewöhnlichen<br />

Ausstellung, an der neben Volkmann und<br />

Unkel auch Gerhard Kania aus Neuenrade sowie Heike<br />

Demleitner und Hartmut Funke mitgewirkt haben. Nicht<br />

nur für die Künstler, sondern auch für die Besucher wa-<br />

Thomas Volkmann<br />

in seinem Atelier<br />

63


en diese besonderen Räumlichkeiten eine Herausforderung:<br />

„In den Duschen war es eng, der Betrachter<br />

stand dem Kunstwerk gegenüber und musste sich bewusst<br />

darauf einlassen“, sagt Thomas Volkmann. Hinzu<br />

kam, dass die Werke heikle Themen wie Folter, Tod,<br />

Pornografie oder Krieg ansprachen.<br />

30 Jahre alter Staub<br />

An diese Ausstellung erinnert sich auch Verwaltungsleiterin<br />

Anja Lohmann noch sehr gut. „Als die Anfrage<br />

von Herrn Volkmann kam, wollte ich die Duschräume<br />

natürlich reinigen lassen. Doch Herr Volkmann meinte,<br />

ich sollte um Gottes Willen alles so lassen.“ So erwartete<br />

die Besucher nicht nur moderne Kunst, sondern auch<br />

der Staub einer längst vergangenen Zeit.<br />

Sogar ein Wellness-Zentrum sowie eine Gründungsförderung<br />

waren angedacht. Tennigkeit steckte viel Herzblut<br />

und Geld in sein Projekt. Als er es kaufte, war das<br />

Gelände vom Verfall bedroht. Die meisten Hallen mussten<br />

von Grund auf saniert werden, eine komplett neue<br />

Infrastruktur wurde geschaffen. Noch heute, erzählt<br />

Anja Lohmann, verschlingt die Pflege und Instandhaltung<br />

der Anlage hohe Summen.<br />

Insolvenz nach zwei Schicksalsschlägen<br />

Klaus Tennigkeits Projekt lief gut an. Zeitweise hatte der<br />

Gewerbepark bis zu 80 Prozent Auslastung. Doch 2008<br />

verstarb der Gründer. Gleichzeitig waren einige große<br />

Mieter pleitegegangen oder weggezogen. Die Gewerbepark<br />

GmbH rutschte in die roten Zahlen.<br />

Anfragen dieser Art sind für Anja Lohmann nichts Ungewöhnliches<br />

mehr. Seit 11 Jahren arbeitet sie in der<br />

Verwaltung des Gewerbeparks Eveking und hat schon<br />

die verschiedensten Mieter kommen und gehen sehen.<br />

Genau diese Vielfalt war es, die der Gründer des<br />

Parks Klaus Tennigkeit sich einst erhofft hatte. Auf den<br />

16.000-m²-Gelände, auf dem zuletzt die Firma Mössner<br />

produziert hatte, sollten „Handel, Handwerk, Dienstleistung<br />

und Kultur unter einem Dach“ entstehen, erklärte<br />

Tennigkeit 1998, ein Jahr nach der Gründung des Gewerbeparkes.<br />

<strong>Das</strong> Konzept von Klaus Tennigkeit ging seinerzeit aber<br />

noch viel weiter. So plante er, das Gelände an den Wochenenden<br />

auch für Messen, Ausstellungen und Märkte<br />

anzubieten.<br />

Der Versuch von Tennigkeits Nachfolger, Geschäftsführer<br />

Roland Otte, das Ruder noch einmal herumzureißen,<br />

scheiterte 2009 an den Folgen der Finanzkrise. Der<br />

GmbH blieb nur noch die Insolvenz.<br />

Letztlich hat die Insolvenz dem Gewerbepark gut getan.<br />

Die Auslastung konnte in den Folgejahren wieder<br />

erhöht werden. Im September 2012 kaufte die Kaub<br />

GmbH & Co. KG mit Sitz in Hannover den Park. Heute beherbergen<br />

die historischen Gebäude wieder 22 Mieter.<br />

150 Jahre wechselvolle Geschichte<br />

Thomas Volkmann lässt sich von den Fabrikhallen weiterhin<br />

inspirieren: „Es gibt hier so viele leerstehende<br />

Räume, die bespielt werden müssen.“ Vielleicht gibt<br />

es sogar irgendwann eine Fortsetzung der Sonderaus-<br />

64


stellung in den Duschkabinen. Für <strong>Februar</strong>/März ist die<br />

nächste Ausstellung geplant, die Vorbereitungen laufen<br />

bereits auf Hochtouren.<br />

150 Jahre wechselvolle Geschichte also. Ob Carl Becker<br />

oder sein Schwiegersohn Alfred Colsmann ihrerzeit<br />

wohl geglaubt hätten, dass an der Zufahrt ihrer Firma<br />

heute ein Schnellimbiss stehen würde? <strong>Das</strong>s auf einem<br />

ihrer Schornsteine einmal ein Sendemast den Handyempfang<br />

in diesem engen Tal sichern würde? Oder dass<br />

Der gebürtige Werdohler Thomas Volkmann studierte<br />

Freie Kunst und visuelle Kommunikation, hat die Malerei<br />

also von der Pike auf gelernt. Seit 25 Jahren arbeitet<br />

er als freischaffender Maler und Grafiker und hat in<br />

dieser Zeit zahlreiche Preise gewonnen, unter anderem<br />

den Kunstpreis NRW. In seinem Atelier im Gewerbepark<br />

Eveking arbeitet er zwar am liebsten alleine, jedoch realisiert<br />

er immer wieder Projekte gemeinsam mit anderen<br />

Künstlern, etwa der Künstlergruppe N.E.S.T., mit der<br />

er 2008 die „Seh-Container“ entwickelte. Thomas Volkmanns<br />

Figuren sind bunt und wild. Seine Bilder, die oft<br />

Kunstinteressierte durch ihre Produktionshallen schlendern<br />

würden? Sicherlich nicht. Eher haben sie damals<br />

geglaubt, dass ihre Erfindung, der Zeppelin, das Transportmittel<br />

der Zukunft sein würde. Nach der Hindenburg-Katastrophe,<br />

bei der am 6. Mai 1937 ein Zeppelin<br />

beim Landeanflug im amerikanischen Lakehurst Feuer<br />

fing und 36 Menschen starben, war das Zeitalter der<br />

Zeppeline vorüber. Die Gebäude an der Verse stehen jedoch<br />

noch immer.<br />

mit Acrylfarbe auf großen Papp-Bahnen entstehen, haben<br />

mythologische und literarische Bezüge. Oft geht es<br />

auch um die Banalität des Alltags. Sie sind nicht immer<br />

für einen Platz über dem Sofa geeignet, aber sie regen<br />

zum Nachdenken an und lösen im Betrachter oft widersprüchliche<br />

Gefühle aus. „Kunst muss einen treffen“, erklärt<br />

Volkmann. Um seine Bilder gänzlich zu verstehen,<br />

braucht es allerdings auch ein wenig Vorwissen: „Kunst<br />

hat etwas mit Bildung zu tun.“<br />

thomas-volkmann.net, kunsthalle-suedwestfalen.de<br />

Thomas Volkmann<br />

Carl Berg und der Zeppelin<br />

David Schwarz, bis zu seinem 40. Lebensjahr ein Holzhändler<br />

in Österreich-Ungarn, erkannte, dass nur ein<br />

völlig starrer Körper gute Flugeigenschaften haben könne<br />

und plante ein Luftschiff mit einer Hülle aus dünnen<br />

Aluminiumblechen und einem starren Gerüst im Inneren.<br />

1892 fand er im Fabrikbesitzer Carl Berg aus Eveking einen<br />

Verbündeten, der den vorteilhaften Einsatz des Aluminiums<br />

sowohl für die Luftfahrt, als auch für sich als<br />

Marktchance erkannte.<br />

1839 hatte Carl Theodor Berg, der Vater von Carl Berg,<br />

ein Hammerwerk im Rahmedetal erworben, das zusammen<br />

mit dem 1851 gekauften Reckhammer in Eveking<br />

die Grundlage für die Firma Berg & Becker in Eveking<br />

bildete. Unternehmensziel war die Produktion von Messingwaren<br />

und -draht. In den 1890er Jahren wurde die<br />

Produktion erheblich ausgeweitet: Geschosshülsen,<br />

Münzplättchen u.a. Produkte gaben dem Unternehmen<br />

eine breitere Grundlage.<br />

In den Fabriken von Berg wurde das Luftfahrt-Projekt<br />

von den Ingenieuren Weißpfennig , v. Watzesch-Waldbach<br />

und dem Oberingenieur Tenzer vorangetrieben.<br />

In Eveking wurden die Einzelteile gebaut und auf dem<br />

Tempelhofer Feld bei Berlin montiert. Schwarz starb am<br />

13. Januar 1897 in Wien. Seine Witwe Melanie Schwarz<br />

wollte sein Lebenswerk fortsetzen und einigte sich mit<br />

Carl Berg über die Fortsetzung des Projekts.<br />

Am 3. November 1897 stieg der Luftschiffführer Ernst<br />

Jagels mit dem Luftschiff auf. Bald nach dem Aufstieg<br />

fielen beide Propellerriemen von den Antriebsscheiben.<br />

Jagels landete ziemlich heftig. <strong>Das</strong> Luftschiff wurde so<br />

stark beschädigt, dass es nicht mehr repariert werden<br />

konnte.<br />

Graf Zeppelin war als Zaungast dabei und kam in Kontakt<br />

mit Carl Berg. Berg beteiligte sich als Großaktionär mit<br />

100.000 Mark an Graf Zeppelins „Gesellschaft zur Förderung<br />

der Luftschifffahrt“ auf Aktien und lieferte Bauteile<br />

aus seinen patentierten Victoria-Aluminium-Legierungen<br />

für das erste Zeppelin Luftschiff LZ 1, das am 2.7.1900<br />

seinen Erstaufstieg absolvierte.<br />

Der alte Stahlstich aus dem Besitz der Museen der Stadt Lüdenscheid<br />

zeigt das aus Aluminium gefertigte und dem Industriellen Berg gehörende<br />

Luftschiff, das am 3. November 1897 Berlin-Schöneberg überflog,<br />

dann jedoch unsanft landete.<br />

65


66<br />

Aus Leidenschaft für die<br />

Leinwand<br />

Von links: Michael Kaub,<br />

Clara Berwe,<br />

Björn Othlinghaus<br />

Foto, Film, Musik:<br />

Diesen drei Themenbereichen widmet sich das junge<br />

Onlineprojekt „Worteffekte“. Um die beiden Gründer<br />

Michael Kaub (Plettenberg) und Björn Othlinghaus (Lüdenscheid)<br />

hat sich binnen kurzer Zeit ein agiles Team<br />

junger AutorInnen gebildet. Seit etwa einem Jahr online,<br />

bietet worteffekte.de ein Kaleidoskop der nationalen<br />

und internationalen Film- und Musikszene, richtet<br />

das Augenmerk dabei aber besonders auf die Region<br />

Märkischer Kreis/Hagen. Ich treffe Clara, Björn und Michael<br />

im Weidenhof-Kino in Plettenberg. Einen passenderen<br />

Ort gibt es nicht.<br />

„Ich habe schon als Kind<br />

Stummfilmklassiker angeschaut.“<br />

Am Anfang war Michael Kaubs Leidenschaft für Filme<br />

und das Kino. „Ich habe schon als Kind Stummfilmklassiker<br />

angeschaut.“ Und sein Wissen darum, wie eine Internetseite<br />

programmiert wird – in den frühen 1990er Jahren<br />

waren einfach zu bedienende Homepage-Baukästen<br />

noch nicht verbreitet. „Kaum ein Kino hatte eine eigene<br />

Internetseite.“ Der angehende Journalist stellte die Programme<br />

der Kinos im Märkischen Kreis online und reicherte<br />

das Ganze mit selbst verfassten Filmkritiken an.<br />

Um das Jahr 2000 herum lernten sich Michael Kaub und<br />

Björn Othlinghaus kennen. Zu zweit füllten sie von da<br />

an die Seite kino-mk. Die Inhalte waren alles andere als<br />

provinziell. Kaub und Othlinghaus besuchten Deutschland-Premieren<br />

von Blockbustern wie „Star Wars“, „Alexander“<br />

und „<strong>Das</strong> Sams“, führten Interviews mit Hollywoodstars<br />

wie Angelina Jolie, Colin Farrell und David<br />

Prowse. Beneidenswert: Kaub und Othlinghaus machten<br />

ihr Hobby zum Beruf, trafen berühmte Menschen, „und<br />

wir haben sogar ein bisschen Geld damit verdient“.<br />

<strong>Das</strong> „richtige Berufsleben“ stoppte die beiden Kino- und<br />

Musikenthusiasten. „Aus Zeitgründen haben wir das<br />

Projekt ruhen lassen.“ Michael Kaub arbeitete in verschiedenen<br />

Tageszeitungsredaktionen. Inzwischen ist er<br />

Pressesprecher der Stadt Hagen, wohnt nach wie vor in<br />

Plettenberg. Björn Othlinghaus hat eine Ausbildung bei<br />

der Lüdenscheider Stadtverwaltung absolviert, machte<br />

dann den Schritt in die Selbstständigkeit als freier Journalist,<br />

der in Text und Bild über das lokale Geschehen in<br />

Lüdenscheid berichtet.<br />

Text und Fotos Bernhard Schlütter<br />

Dave Stewart, Bula Quo<br />

und das Bommecketal<br />

Text und Foto<br />

Bernhard Schlütter<br />

Sauerländer Journalisten-Team taucht mit seinem Online-<br />

Projekt „Worteffekte“ tief in die Filmszene ein<br />

Ihrem Faible für gute Filme, für Musik und für die Fotografie<br />

bleiben sie aber treu. Irgendwann wächst auch<br />

wieder die Lust, darüber zu schreiben und – vor allem<br />

– dies auch zu veröffentlichen. Am 10. <strong>Februar</strong> 2014<br />

schlägt die Geburtsstunde von worteffekte.de. Die ersten<br />

Beiträge sind eine Reportage von Björn Othlinghaus<br />

über Eurythmics-Mastermind Dave Stewart, eine Reportage<br />

von Michael Kaub über das Bommecketal in Plettenberg<br />

und ein Gewinnspiel zu „Bula Quo!“, dem auf<br />

DVD erschienenen Film der Rock’n’Roll-Band Status Quo.<br />

In diesen wie in den folgenden Beiträgen pflegen die<br />

Worteffekte-Autoren sehr persönliche Schreibstile. Sie<br />

halten mit ihrer Meinung über einen Film, einen Künstler,<br />

was auch immer nicht hinterm Berg. „Wir liefern immer<br />

auch Hintergrundinformationen“, betont Kaub. „<strong>Das</strong><br />

Internet ist zwar ein schnelles und schnelllebiges Medium,<br />

aber wir schreiben dennoch lange Texte.“ Othlinghaus<br />

unterstreicht das: „Wir trauen den Leuten etwas zu.<br />

Nicht jeder will immer nur 20 bis 30 Zeilen lesen.“<br />

Mit ihren Texten und Fotos gewinnen Kaub und Othlinghaus<br />

steigende Zugriffszahlen, treue Leserinnen und Leser<br />

– und weitere Mitstreiterinnen. Wie Clara Berwes. Sie<br />

macht ein Praktikum in der Pressestelle der Stadt Hagen<br />

und wird durch Kaub für Worteffekte „entdeckt“. Die Studentin<br />

betrachtet das Projekt als journalistische Spielwiese.<br />

„Worteffekte ist für mich eine tolle Möglichkeit, meine<br />

Texte zu veröffentlichen und über die Kommentarfunktion<br />

direktes Feedback zu bekommen. <strong>Das</strong> Schöne ist, dass ich<br />

hier über alles schreiben kann, was irgendwie regional<br />

ist.“ Die Region, das Sauerland, ist der Ankerpunkt für die<br />

Worteffekte. Zum einen aus Überzeugung der hier ver-


wurzelten Gründer, zum anderen, weil es bei den Lesern<br />

ankommt. „Du siehst es an den Klickzahlen: Regionale<br />

Geschichten interessieren“, berichtet Kaub.<br />

Der Bekanntheitsgrad von worteffekte.de steigt. „Inzwischen<br />

kommen Musikverlage und Filmverleiher auf uns<br />

zu. Sie bieten uns Rezensionsexemplare an.“ Allerdings<br />

wird nicht jede Neuerscheinung es auf die Worteffekte-<br />

Seite schaffen. „Wir machen Sachen, die uns Spaß machen.<br />

<strong>Das</strong> Thema, der Film, die Musik – das muss zu uns<br />

passen.“<br />

worteffekte.de<br />

Nicole Sofia Leboch ist mit 21 Jahren das Küken. Sie<br />

findet sich immer mehr in der journalistischen Welt<br />

wieder, was sie nach dem Realschulabschluss niemals<br />

gedacht hätte. Nach Fachabitur und Ausbildung zur Gestaltungstechnischen<br />

Assistentin studiert sie nun Journalismus<br />

und Public Relations in Gelsenkirchen.<br />

Ingo Kramer bildet das technische Rückgrat des Worteffekte-Teams.<br />

Von Haus aus Journalist, erlag er der<br />

Faszination des Internets. Er wurde Frontend-Entwickler<br />

und arbeitet inzwischen freiberuflich in der Entwicklung<br />

großer Portale – natürlich in der Verlagsbranche<br />

<strong>Das</strong><br />

-Team<br />

Clara Berwe (25) kommt aus Hagen<br />

und studiert in Wuppertal Germanistik<br />

und Philosophie. „Im Zeitalter von Globalisierung,<br />

Social Media und Blogging<br />

gewinnt das Schreiben an Bedeutung<br />

– das Denken verliert daran. Ein plausibler<br />

Grund, Germanistik und Philosophie<br />

zu studieren. Plausibler Grund<br />

dagegen: die Brotlosigkeit. Schreiben<br />

kann nämlich jeder. Vielleicht erhöht<br />

das Denken ja meine Chancen ...“<br />

Jill Grosjean (25), ebenfalls aus Hagen,<br />

studierte Sozialwissenschaften<br />

in Siegen. Sie entdeckte ihr Interesse<br />

fürs Schreiben und die neuen Medien<br />

und absolvierte Praktika in der Presse-<br />

und Öffentlichkeitsarbeit. Derzeit<br />

macht sie ihren Master im Fach Politische<br />

Kommunikation in Düsseldorf.<br />

Michael Kaub (44) nennt das Sauerland<br />

sein Zuhause. Hier unternahm<br />

er auch seine ersten Gehversuche<br />

im Journalismus. „Eigentlich nur, um<br />

meine Fotos abgedruckt zu sehen.<br />

Schreiben war für mich ungeliebtes<br />

Beiwerk und damit harte Wortarbeit.<br />

Von Worteffekten keine Spur.“<br />

Björn Othlinghaus (42) ist gebürtiger<br />

Lüdenscheider. Während seiner Ausbildung<br />

bei der Stadtverwaltung wurde<br />

ihm klar, dass trockene Büroarbeit<br />

auf keinen Fall im Mittelpunkt seines<br />

Lebens stehen sollte. Nach einer nebenberuflichen<br />

Mitarbeit bei den Lüdenscheider<br />

Nachrichten wagte er<br />

den Schritt in die Selbständigkeit.<br />

67


„Herz an, Kopf aus –<br />

Kopf an, Herz aus“<br />

Text und Fotos<br />

Cristin Schmelcher<br />

„Lawinenhund“ rettet den Singer-Songwriter Moritz Gadomski aus kreativer Krise<br />

Deshalb ist das auch der Titel des 2013 erschienenen<br />

ersten Albums des Plettenberger Musikers. „Mir wurde<br />

alles zu viel: Stress an der Uni, Auftritte alleine organisieren,<br />

mit Absagen umgehen usw.“, erzählt der 24jährige<br />

im Interview mit <strong>Komplett</strong>. Er zog sich zurück und<br />

in der neu gewonnenen Zeit entstanden neue Texte, darunter<br />

„Herz an, Kopf aus, Kopf an, Herz aus“ aus dem<br />

Stück „Stein und Papier“. - Zum Glück, denn ansonsten<br />

wäre die erste „richtige“ CD mit acht Titeln wohl<br />

nie entstanden, zuvor hatte der Siegener Student zwei<br />

Demotapes mit ein paar Songs aufgenommen. „Ein Lawinenhund<br />

rettet Leben und da mein Rückzug mein<br />

Musik-Projekt rettete, habe ich dem Album diesen Titel<br />

gegeben“, so Gadomski.<br />

Bekanntschaft mit der Musik machte Moritz schon früh:<br />

Als Sechsjähriger bekam er Klarinettenunterricht, orientierte<br />

sich aber zwei Jahre später um und spielte bis ins<br />

Teenageralter Saxophon. Sein Interesse am deutschen<br />

Pop und Liedtexten wurde geweckt und mit den ersten<br />

Textversuchen gingen erste Gitarrenversuche einher. Es<br />

folgten zwei Jahre Gitarrenunterricht und die erste eigene<br />

Band „Polaroids of Polarbears“, die selbst komponierte<br />

englische Rocksongs spielte.<br />

Mit Abschluss seines Abiturs am Plettenberger Albert-<br />

Schweitzer-Gymnasium begann das Singer-Songwriter-Projekt.<br />

Ein erster Auftritt 2010 im Plettenberger<br />

„Stadtleben“ wurde gut angenommen. Moritz spielt<br />

nicht nach Noten, sondern nach Gefühl und genauso<br />

sieht auch sein Komponieren aus, das meistens zuhause<br />

und zu jeder Tages- und Nachtzeit stattfindet, wann<br />

immer ihm ein neuer Gedanke kommt. Hin und wieder<br />

macht er sich auch Notizen, im Cafe oder im Zug auf der<br />

Fahrt zur Universität nach Siegen, wenn er gerade keine<br />

Gitarre zur Hand hat.<br />

Poppige Songs für die Seele<br />

Der Spartakus, der mit platten Fäusten und einem starken<br />

Herzen gegen hundert bewaffnete Gladiatoren<br />

kämpft, wie er sich selbst in einem Lied beschreibt,<br />

singt von großen Gefühlen wie Liebe, Sehnsucht und<br />

Angst mit einer zaghaften, prägnanten und unverwechselbaren<br />

Stimme. Dabei ist er nie hoffnungslos,<br />

wie er es in einem seiner Songs mit „Und zwischen<br />

den Bäumen seh ich noch Licht“ ausdrückt. Mit seinen<br />

Liedern fängt er Momente ein und bietet seinen Hörern<br />

eine besondere atmosphärische Stimmung, indem<br />

er sie mitnimmt auf eine Reise zu einem lauen Sommerabend<br />

am Meer oder an ein Lagerfeuer an einem<br />

kühlen Herbst- oder Wintertag. Die Texte sind meistens<br />

autobiografisch, wobei Moritz mehr von seinem Gegenüber<br />

singt, wie er selbst erläutert. Mit Philipp Poisel<br />

68


wird er nicht mehr gerne verglichen, obwohl er seine<br />

Songs selbst mal gehört hat: „Philipp Poisel ist mir zu<br />

melancholisch geworden, ich mag es etwas poppiger.“<br />

Zum anfänglichen Soloprojekt kam 2011 Max Kontak am<br />

Piano hinzu und 2013 Julian Heidrich am Schlagzeug.<br />

Seitdem spielt die Band je nach räumlichen Voraussetzungen<br />

als Solo, als Duo oder als Trio. Neu im Team ist<br />

seit 2012 außerdem Örsan Belketin mit seiner E-Gitarre,<br />

der auch beim letzten von Gadomski organisierten Konzertevent<br />

„Winterflüstern 2014“ im Plettenberger Kino<br />

„Weidenhof“ ausgeholfen hat. Ansonsten konnte man<br />

den Klängen des Studenten im vergangen Jahr u.a. in<br />

der Milchbar in Attendorn, im Lüdenscheider Lønneberga,<br />

im Siegener Wohnzimmer, im Dortmunder Hafenglück<br />

und im Treff in Witten lauschen. Die Tour fand<br />

zusammen mit der Siegener Band „Wir wie Giganten“<br />

statt. Nach einer gescheiterten Aufnahmeprüfung im<br />

Fach Kunst an der Siegener Universität 2009 studierte<br />

Moritz zunächst zwei Semester die Fächer Deutsch und<br />

Evangelische Religionslehre auf Lehramt und wechselte<br />

dann hin zum Studiengang Literatur, Kultur und Medien<br />

mit dem Nebenfach Kunstgeschichte. Nach Abschluss<br />

seiner Bachelorarbeit 2013 folgt nun sein Abschluss als<br />

Master of Arts Anfang 2016.<br />

erstmal professionelle Aufnahme weiterer Songs, die als<br />

digitaler Download erhältlich sein sollen: „<strong>Das</strong> Zeitalter der<br />

CDs ist vorbei“, so Gadomski. Auch die alten Demosongs<br />

wie „Norden“ sind im Übrigen als digitaler Download im<br />

Internet erhältlich. „Lawinenhund“ existiert noch in mehrmaliger<br />

Ausführung als Audio-CD und kann auf Konzerten<br />

und bei dem Musiker selbst erworben werden.<br />

Es bleibt spannend, die junge musikalische Karriere des<br />

Plettenberger „Spartakus“ weiter zu verfolgen, für den<br />

„Wackeln heißt nicht umfallen“ zum Lebensmotto geworden<br />

ist. Auch wenn es weiter im Song „Stein und Papier“<br />

heißt: „Dein Zug, der ist längst abgefahren“ – Moritz Gadomskis<br />

Zug in der Musikwelt definitiv noch lange nicht.<br />

Der Zug ist noch<br />

nicht abgefahren<br />

Aufgrund der beruflichen Aussichten kann der ehemalige<br />

freie Mitarbeiter der Westfälischen Rundschau sich vorstellen,<br />

die Vier-Täler-Stadt zu verlassen. Aber den Musiker<br />

zieht es auch immer noch in die Schule und so arbeitet er<br />

seit 2010 beim Verein zur Betreuung von Kindern bei der<br />

Stadt Plettenberg. Er hilft in diesem Rahmen bei der Hausaufgabenbetreuung<br />

und der individuellen Förderung im<br />

Unterricht oder bietet Kunst- und Theater-AGs an der Zeppelinschule<br />

und der Grundschule im Plettenberger Ortsteil<br />

Ohle an. In seiner Freistunde zieht es ihn zu den Proben<br />

der Schulband der Zeppelinschule, aber er hat nie ernsthaft<br />

überlegt, Musik zu studieren: „Ich glaube, es ist nicht immer<br />

gut, sein Hobby zum Beruf werden zu lassen und ich<br />

habe großen Respekt vor der Vielfalt des Musikstudiums.“<br />

Seine restliche freie Zeit verbringt der Guitalelenspieler<br />

gerne in Siegen mit seiner Freundin Ekaterina, ist aber<br />

auch gerne zu Hause, zeichnet und interessiert sich für bestimmte<br />

amerikanische TV-Serien, da er sich im Rahmen<br />

seines Studiums mit Filmanalysen beschäftigt.<br />

Für <strong>2015</strong> wünscht sich der Singer-Songwriter eine Fortführung<br />

des Bandprojekts, was natürlich eine Änderung<br />

der Auftritt-Locations mit sich bringt und hofft auf entsprechende<br />

Zusagen. Im Vordergrund steht für ihn aber<br />

WIR für SIE<br />

Live, original und in Farbe:<br />

Am Umlauf 14, 58840 Plettenberg<br />

mo - fr 8.30 -18 Uhr, sa 9 -13 Uhr<br />

Virtuell stöbern und kaufen:<br />

www.plettendorff.com<br />

Tipps, Trends, Austausch:<br />

www.facebook.com/plettendorff<br />

Wo sehen wir uns als Nächstes?<br />

69


Räume atmen Geschichte<br />

Text Wolfgang Teipel Fotos Guido Raith<br />

Manchmal wird auch Karin Müller noch überrascht. Bei<br />

den Vorbereitungen zu einem <strong>Komplett</strong>-Besuch entdeckte<br />

die Diplom-Bibliothekarin im riesigen Bestand<br />

der Landeskundlichen Bibliothek des Märkischen Kreises<br />

Schriften zu Erik Nölting. Nölting wurde am 20. November<br />

1892 in Plettenberg als Sohn eines preußischen<br />

Gerichtsoberinspektors geboren. Der Spross aus der<br />

Vier-Täler-Stadt wurde am 29. August 1946 zum ersten<br />

Wirtschaftsminister Nordrhein-Westfalens (damals noch<br />

britische Besatzungszone) ernannt. Der SPD-Politiker, Minister<br />

von 1946 bis 1950, kämpfte vehement für ein Ende<br />

der Demontagen.<br />

„<strong>Das</strong> wusste ich auch noch nicht“, sagt Karin Müller und<br />

weist auf den Tisch im großen Lesesaal im alten Altenaer<br />

Kreishaus. Für das <strong>Komplett</strong>-Team hat sie Publikationen<br />

aus und über Plettenberg und von Plettenbergern herausgesucht.<br />

„Nur eine kleine Auswahl“, sagt sie. Aber<br />

schon diese Zusammenstellung lässt erahnen: Die Landeskundliche<br />

Bibliothek ist in Westfalen einzigartig. Sie<br />

gilt mit einem seit 1875 gewachsenen Bestand von rund<br />

110 000 Publikationen als die größte Spezialbibliothek in<br />

der Region.<br />

Dazu kommt: Die Räume atmen Geschichte. Die Landeskundliche<br />

Bibliothek residiert im großbürgerlichen<br />

Ambiente, das der legendäre Landrat Fritz Thomée 1908<br />

mit dem Bau seines Dienst- und Wohnsitzes an der Bismarckstraße<br />

in Altena geschaffen hat. Karin Müller und<br />

Kreisarchivarin Dr. Christiane Todrowski arbeiten über der<br />

„Belle Étage“ des ehemaligen Landratsamtes, dem Ständesaal<br />

mit seinen prachtvollen Wappenfenstern und dem<br />

opulenten Westfalenfries. Dort tagten schon vor über 100<br />

Jahren Kreispolitiker und Verwaltungsbeamte. Wo sich<br />

heutzutage die Besucher von Kreisarchiv und Landeskundlicher<br />

Bibliothek in Bücher und Akten vertiefen, befanden<br />

sich früher die Näh-, Musik-, Frühstücks- und Speisezimmer<br />

der landrätlichen Familie. Wandvertäfelung,<br />

Stuckdecke und Parkettboden zeugen von der Geschichte<br />

des ehemaligen Landratsamtes.<br />

Eine perfekte Umgebung für alle, die in die Geschichte<br />

der Region eintauchen wollen.<br />

Die Schaltzentrale aber ist das Büro von Karin Müller unmittelbar<br />

neben dem Lesesaal. Keine verstaubte Stube,<br />

sondern funktionell ausgestattet, selbstverständlich mit<br />

Computer. Neben einem weit verzweigten Netzwerk, das<br />

die Diplom-Bibliothekarin ständig mit Publikationen aus<br />

der Region versorgt, ist der Rechner das wichtigste Werkzeug<br />

von Karin Müller. Von hier aus hat sie Zugriff auf den<br />

elektronischen Katalog der Landeskundlichen Bibliothek.<br />

Er wird über Computer erstellt und abgerufen. Darüber<br />

hinaus bietet er ihr den Zugriff auf die Bestandskataloge<br />

anderer Bibliotheken, zum Beispiel auf die Daten des<br />

Hochschulbibliothekszentrums des Landes Nordrhein-<br />

Westfalen (hbz) – Millionen von Hinweisen.<br />

70


So findet Karin Müller nahezu alles,<br />

was in gedruckter Form veröffentlicht<br />

worden ist – von der<br />

Mitarbeiterzeitschrift Elbaflex-<br />

Hiby Info über die Festschrift zum<br />

65-jährigen Bestehen des MGV<br />

„Bergeshall“ Himmelmert-Kückelheim<br />

aus dem Jahr 1959 bis zum<br />

aktuellen <strong>Komplett</strong>-Magazin. So<br />

bekommt alles gleichberechtigt<br />

seinen Platz. Im Regal steht die<br />

45-Seiten-Festschrift eines Schützen-,<br />

Gesang- oder Sportvereins<br />

neben dem viele hundert Seiten<br />

starken Standardwerk zur westfälischen<br />

Geschichte.<br />

Dazu kommen bibliophile Kostbarkeiten, darunter großvolumige<br />

Pergamentbände des Merian’schen „Theatrum<br />

Europaeum“ aus dem 17. Jahrhundert und die<br />

Crollager Leichenpredigtensammlung. <strong>Das</strong> eine ist eine<br />

zeitgenössische Darstellung des Dreißigjährigen Krieges,<br />

das andere ein Fundus für Familienforscher.<br />

Die Beschaffung sogenannter „graue Literatur“ (Fest-,<br />

Jubiläums-, Vereins- oder Firmenzeitschriften) stellt Karin<br />

Müller vor besondere Herausforderungen. Darauf,<br />

dass der dynamischen Diplom-Bibliothekarin solche<br />

Veröffentlichungen zugeschickt werden, kann sie nicht<br />

warten. Mancher weiß nicht, dass in der Landeskundlichen<br />

Bibliothek das Wissen der Region gesammelt wird.<br />

Und so ist Karin Müller bei ihrer täglichen Zeitungslektüre<br />

immer auf der Suche nach Jubiläen, Berichten über<br />

Buch- oder Heftvorstellungen und ähnlichen Hinweisen.<br />

Inzwischen ist sie bei rund 450 Periodika angekommen,<br />

mit denen sie regelmäßig versorgt wird. „<strong>Das</strong> zeigt,<br />

wie vielfältig die landeskundliche Literaturlandschaft in<br />

Südwestfalen ist“, freut sich die Diplom-Bibliothekarin.<br />

Sie macht allen Autoren und Autorengruppen ein großes<br />

Kompliment. „Manch einer weiß zu Beginn seiner<br />

Arbeit nämlich gar nicht, auf welches Abenteuer er sich<br />

einlässt.“<br />

Allen, die sich auf dieses Abenteuer einlassen, hilft sie<br />

gern auf die Sprünge. Jeder kann das riesige Wissensreservoir<br />

der landeskundlichen Bibliothek kostenlos<br />

nutzen. <strong>Das</strong> gilt auch für die Unterstützung durch Karin<br />

Müller, die ihre Diplom-Arbeit zum Thema Spezialbibliotheken<br />

geschrieben hat. Sie baut den Nutzern gern<br />

goldene Brücken auf das weite Feld der Orts- und Familiengeschichte,<br />

zu Volkskunde, Kunst, Literatur und Geografie<br />

Südwestfalens oder zur Technik-, Wirtschafts- und<br />

Sozialgeschichte.<br />

Eins kann sie aber auch dem eifrigsten Forscher nicht<br />

abnehmen. „Lesen, lesen, lesen“, sagt Karin Müller. <strong>Das</strong><br />

Wort mit den fünf Buchstaben bleibt eben der Schlüssel<br />

zur Welt des Wissens.<br />

Steuerberatung<br />

Rechtsberatung<br />

Wirtschaftsprüfung<br />

Unternehmensberatung<br />

Beteiligungen<br />

JÜTTENSTRASSE 8 . 58840 PLETTENBERG<br />

INFO@PRANGE.ORG . WWW.PRANGE.ORG<br />

71


72<br />

Sadeed Alershi und Abdulrahman Moshkali erlernen im Sprachkurs der Flüchtlingshilfe die deutsche Sprache. Anja Meurer ist eine der Deutschlehrerinnen<br />

„Ahl-an wa sahl-an“<br />

heiSSt „Willkommen“<br />

In Werdohl leben zurzeit 130 Flüchtlinge und Asylbewerber.<br />

Die Flüchtlingshilfe Werdohl, die sich auf viele Ehrenamtliche,<br />

die evangelische und katholische Gemeinde<br />

sowie auf Diakonie und Caritas stützt, will für sie eine<br />

Willkommenskultur schaffen.<br />

Aller Anfang ist schwer. Abdulrahman Moshkali und Sadeed<br />

Alershi sitzen mit gespitzten Bleistiften in einem<br />

Raum des Sozialen Bürgerzentrums an der Schulstraße.<br />

Ihre erste Deutschstunde, organisiert von der Flüchtlingshilfe.<br />

Anja Meurer spricht vor und Abdulrahman Moshkali<br />

stellt sich vor: „Ich heiße Abdulrahman Moshkali“<br />

kommt es zögernd über die Lippen des jungen Syrers.<br />

Dann schreibt er den Satz ins Übungsbuch. Der erste<br />

Schritt ist geschafft. Dann ist sein Nachbar Sadeed dran.<br />

Aller Anfang ist schwer. <strong>Das</strong> spürt auch Lothar Jeßegus,<br />

ehrenamtlicher Flüchtlingsbeauftragter in Werdohl. Für<br />

die erste Deutschstunde am Dienstag, 13. Januar, hatten<br />

sich 13 Teilnehmer angemeldet. Nicht alle sind erschienen.<br />

Jeßegus ist ein wenig enttäuscht. Evangelia Kasdanastassi<br />

von der Integrationsagentur des Diakonischen<br />

Werks beruhigt ihn. „Die Leute brauchen Zeit.“ Die Asylsuchenden<br />

und Flüchtlinge würden sich schon in den Kursen<br />

einfinden. Da ist die Trainerin für interkulturelle Kompetenz<br />

ganz zuversichtlich.<br />

Unter dem Strich haben sich 30 Personen für den Unterricht<br />

„Deutsch im Alltagsleben“ angemeldet. „Die wol-<br />

Text Wolfgang Teipel<br />

Fotos Martin Büdenbender<br />

len unbedingt Deutsch lernen“, sagt der Flüchtlingsbeauftragte.<br />

Aller Anfang ist aber auch leicht. Lothar Jeßegus hat bislang<br />

viel Zuspruch für seine Initiative erhalten. Einige<br />

Skeptiker hätten ihn allerdings auf die viele Arbeit hingewiesen,<br />

die er sich jetzt aufhalse. Zurzeit wird der Initiator<br />

aber von einer Welle der Zustimmung und Spendenbereitschaft<br />

getragen. „Die Flüchtlinge sollen sich<br />

hier wohlfühlen können“, sagte Jeßegus. Der Initiator des<br />

Projektes freut sich über viel positive Resonanz und die<br />

Spendenbereitschaft der Werdohler. „Vor allem die vielen<br />

spontanen Hilfsangebote und die hohe Motivation der<br />

ehrenamtlichen Mitarbeiter hat uns Initiatoren in der Annahme<br />

bestärkt, dass die Flüchtlingshilfe in Werdohl von<br />

vielen Menschen begrüßt und mitgetragen wird“, sagte<br />

der Beauftragte der evangelischen Kirchengemeinde für<br />

die Flüchtlingshilfe.<br />

<strong>Das</strong> „Team Deutschkurse“ war schnell zusammengestellt.<br />

Zehn ehemalige Lehrerinnen stehen bereit. Dorothee<br />

Hultsch, Inge Jülich, Heidrun Kraus, Anja Meurer, Anne<br />

Paulekuhn, Siegried Schmale, Margaret Sellhorst, Ingeborg<br />

Vizkelety, Petra Yazigi und Marie-Luise Zemke werden<br />

die Flüchtlinge an die deutsche Sprache heranführen.<br />

Hinsehen, hingehen, hinhören, helfen – das sind die vier<br />

Pfeiler, auf die sich die Willkommenskultur in Werdohl<br />

stützen soll. Dazu zählt beispielsweise der Austausch in<br />

freundlicher Umgebung. <strong>Das</strong> erste Treffen der Initiative


mit 26 Flüchtlingen aus rund 15 Nationen vor rund sechs<br />

Wochen habe ihm gezeigt, „wie wichtig es ist, Orte zu<br />

haben, an denen Hilfesuchende und Hilfsbereite aufeinander<br />

zugehen können“, berichtet Lothar Jeßegus. In einem<br />

neuen Raum der Begegnung sollen Flüchtlinge sich<br />

austauschen können – und Gastfreundschaft erfahren. Außerdem<br />

soll es eine Art Börsenplatz sein, um Hilfsbedarf<br />

und Hilfsangebote zusammenzubringen.<br />

Neben Begegnung ist Begleitung ein weiteres Stichwort.<br />

Der Flüchtlingsbeauftragte sucht Menschen, die sich um<br />

Flüchtlinge kümmern, mit ihnen Werdohl erkunden, sie<br />

durch die Ämter lotsen und ihnen den Weg zu eventuellen<br />

Arzt- oder auch Krankenhausbesuchen bahnen. „Im<br />

Idealfall könnten so regelrechte Patenschaften entstehen“,<br />

sagt er.<br />

Lothar Jeßegus und seine Helfer wollen auf vorhandene<br />

Einrichtungen zurückgreifen. „Neue Strukturen sind nicht<br />

notwendig. <strong>Das</strong> Netzwerk aus Kirchen, Kleiderkammer,<br />

Möbelbörse, Tafel, Suppenküche und den vielen Werdohler<br />

Vereinen ist ja vorhanden.“<br />

Wer im Team Flüchtlingshilfe Werdohl mitarbeiten möchte,<br />

wendet sich an Lothar Jeßegus unter Tel. 0 23 92 / 7<br />

In der Heimat bedroht, in Deutschland fremd: „Viele der<br />

Menschen, die auf den abenteuerlichsten Wegen zu uns 01 62 oder per E-Mail an lothar@jessegus.de. Finanzielle<br />

Unterstützung der Initiative ist in Form einer Spende<br />

kommen, glauben nicht mehr an ihre Zukunft. Wir müssen<br />

ihnen wieder Hoffnung geben.“ Darin sieht Lothar auf das Konto der Ev. Kirchengemeinde Werdohl bei der<br />

Jeßegus seine Hauptaufgabe. „Wir müssen in Flüchtlingen<br />

den Menschen sehen.“ Aller Anfang ist schwer? In 18, BIC: GENODED1DKD, möglich.<br />

KD-Bank Dortmund, IBAN: DE28 3506 0190 2001 1930<br />

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73


Interessiert lässt sich Rüdiger<br />

Kahlke von seinem Piloten erklären,<br />

wie das Innenleben<br />

des Viererbobs funktioniert.<br />

„Mit 120 durch den Eiskanal“<br />

Piloten bringen Gäste im Drei-Minuten-Takt zu Tal –<br />

Winterberger Kunsteisbahn gilt als eine der schnellsten<br />

Text Rüdiger Kahlke<br />

Fotos Martin Büdenbender<br />

Es knirscht ein bisschen. Abgeschabtes Kunsteis<br />

mischt sich mit dicken, feuchten Schneeflocken. Zwei<br />

Helfer schieben unsere blau-weiße „Zigarre“ an. Die<br />

Anzeigentafel flutscht links vorbei. Rechts das Tal. Es geht<br />

abwärts. Ganz langsam. Noch. Dann nimmt der Taxi-Bob<br />

Fahrt auf. „Körperspannung einschalten.“ <strong>Das</strong> hatte Pilot<br />

Reinhard Biber vor dem Start gesagt. Körperspannung.<br />

Die ist wichtig.<br />

Es wird immer schneller. Es rumpelt. Wir werden<br />

durchgeschüttelt. Wo man anfangs noch über die Wände<br />

des Eiskanals hinweg sehen konnte, wird es plötzlich<br />

weiß. Wo ist oben, wo unten? Die Fliehkraft wird spürbar.<br />

„Bis vier G für ein paar zehntel Sekunden“, hatte es<br />

zuvor an der Anmeldung geheißen, das Vierfache des<br />

Körpergewichts also lastet auf meinen Knochen – und<br />

hält den Bob in der überhöhten Kurve. Orientierung?<br />

Keine. Stattdessen: heftige Schläge. Die Brille, hoffentlich<br />

fliegt mir die Brille nicht weg. Ich habe zwar einen Helm<br />

auf, der hat aber kein Visier. Der Puls rast. Der Bob auch.<br />

Ich senke leicht den Kopf. Wenn die Brille wegfliegt –<br />

vielleicht landet sie dann wenigstens in dem Bob, nicht<br />

in der Bahn oder der weißen Welt daneben. Etwa eine<br />

Minute dauert die Fahrt durch den Eiskanal in Winterberg.<br />

60 Sekunden – ein kurzes Vergnügen. Dennoch: eine<br />

endlos erscheinende Minute.<br />

Zu sehen ist nichts. Reinhard Bibers Rücken allenfalls<br />

und weiß. Weiß, wohin man schaut. Dann sind wir im<br />

Ziel. Freundliche Mitarbeiter der Olympic Bob Race GbR,<br />

die die Gästefahrten organisiert, helfen aus dem engen<br />

Fiberglas-Schlitten. „Kommen Sie hier rüber, da ist es<br />

nicht so glatt.“ Ich komme mir vor wie ein Astronaut nach<br />

sechs Monaten auf der ISS-Station. Die Knie weich. Der<br />

Kreislauf noch in höherer Umlaufbahn. Schnell noch ein<br />

Foto mit Pilot und Besatzung des Viererbobs. Kurz darauf<br />

bekommt jeder noch eine Urkunde. „65:22 sek“ steht auf<br />

unserem Dokument. – Die längsten 65 Sekunden meines<br />

Lebens – eine kleine Ewigkeit. Gott sei Dank, die Brille<br />

sitzt noch da, wo sie hingehört.<br />

6000 Fahrgäste in 20 Jahren<br />

Es war rasend schnell. Wie man bei dem Geruckel<br />

noch steuern und bremsen kann, ohne anzuecken? Die<br />

Winterberger Bob-Piloten können es. Reinhard Biber<br />

kutschiert seit 1995 Gäste zu Tal. Zuvor war er zweimal<br />

bei Deutschen Meisterschaften gestartet. Wie viele<br />

Abfahrten er in dem 1600 Meter langen Eiskanal schon<br />

absolviert hat? Er hat sie nicht gezählt, kann allenfalls<br />

schätzen. „100 Fahrten pro Saison etwa.“ Macht pro<br />

Winter 300 Fahrgäste, 6000 in 20 Jahren. Zwischen 61<br />

und 63 Sekunden dauert die Abfahrt im Schnitt. Die<br />

74


Piloten schätzen die Zeit schon vor dem Start. Temperatur,<br />

Wetterlage und sie wissen, wie lange sie etwa unterwegs<br />

sein werden. Da waren wir mit 65:22 Sekunden eher<br />

langsam. Der Bahnrekord liegt bei 54:54. Aber da sind<br />

Spitzensportler unterwegs, vor allem Anschieber, die für<br />

eine hohe Anfangsgeschwindigkeit sorgen.<br />

Was motiviert einen Piloten, im Winter das Wochenende<br />

auf der Bobbahn zu verbringen? Immer wieder die 1600<br />

Meter lange Bahn in gut einer Minute hinunter zu rasen?<br />

„Die Geschwindigkeit, an der Wand hängen“, sagt Biber,<br />

den aber auch die nötige Präzision fasziniert und „die<br />

Schnelligkeit.“ Die Piloten haben „die Bahn im Kopf“,<br />

wissen, wie sie steuern müssen, wo bremsen. „Da kommt<br />

man schnell wieder rein“, sagt Biber auf die Frage, wie<br />

das denn zu Beginn der Saison sei. Zudem gibt es einen<br />

Sicherheits-Check. Zwei Termine werden zum Saisonstart<br />

für „Sicherheitsfahrten“ freigehalten. Dann fahren die<br />

Piloten ohne Kundschaft. Und: Sie fahren nur ihren eigenen<br />

Bob. Den kennen sie, den warten sie. Äußerlich gleichen<br />

sich die Sportgeräte, „aber jeder reagiert etwas anders“,<br />

weist Biber auf die feinen Unterschiede hin.<br />

Während wir am Zieleinlauf noch erste Eindrücke<br />

verarbeiten, rauscht der nächste Viererbob die Eisrinne<br />

runter. Etwa im Drei-Minuten-Takt werden jeweils drei<br />

Gäste zu Tal kutschiert, erleben den Adrenalin-Kick<br />

bei Geschwindigkeiten bis zu 130 km/h. Die Bahn in<br />

Winterberg gilt als eine der schnellsten, aber auch als eine<br />

mit der längsten und sichersten Auslaufstelle, erläutert<br />

Wolfgang Cramer, Ex-Pilot, der jetzt in der Anmeldung<br />

oder am Start seinen Kollegen hilft. Da, wo gerade Hilfe<br />

nötig ist. „Wir versuchen, den Gästen ein spannendes,<br />

aber auch sicheres Erlebnis zu bieten“, sagt er.<br />

Holsteiner Meisterschaft<br />

mit Sauerländer Piloten<br />

Die Klientel, die in den Gäste-Bob steigt, ist bunt gemischt.<br />

„Wer sich fit fühlt, kann mitfahren“, sagt Cramer. Tickets<br />

buchen, anmelden, Helm auf, einsteigen. <strong>Das</strong> Prozedere<br />

ist einfach. Jeder Mitfahrer muss Mindestbedingungen<br />

erfüllen und eine Erklärung unterschreiben. In der<br />

Mehrzahl sind es Männer, die den Kick suchen. „Wir<br />

hatten schon einen Bob-Opa, der ist mit deutlich über<br />

70 Jahren mitgefahren“, erinnert sich Wolfgang Cramer.<br />

Einzugsbereich für die Winterberger Taxi-Bobs ist der<br />

„Bereich nördlich von Nürnberg“, weist Cramer auf<br />

ein Alleinstellungsmerkmal hin. Und eine Gruppe aus<br />

Schleswig-Holstein ist seit zehn Jahren regelmäßig zu<br />

Gast in Winterberg. Sie fahren dann im Eiskanal am<br />

Kapperundweg ihre schleswig-holsteinische Meisterschaft<br />

im Viererbob aus – mit Sauerländern am Steuer.<br />

<strong>Das</strong> Gros, Cramer schätzt 95 Prozent, gönnt sich den<br />

Kick aber nur einmal, auch wenn im „Ziel die meisten<br />

begeistert aussteigen.“ Ja, es war beeindruckend, ein<br />

besonderes Erlebnis. Bei der 2. Fahrt könne man die<br />

Eindrücke noch besser aufnehmen, die Fahrt intensiver<br />

erleben, hatte Wolfgang Cramer gesagt.<br />

Uns, mir und meinem Kumpel aus dem Rheinland, einem<br />

ausgewanderten Sauerländer, war das intensiv genug. Ich<br />

fasse nochmal an meine Brille. Ein Reflex, unbewusstes<br />

Vergewissern, dass sie noch da ist. 15 Minuten Fußweg<br />

bergauf. Wieder festen Boden unter den Füßen,<br />

verarbeiten wir das Abenteuer. Zwei Männer reden 15<br />

Minuten lang – über die längste Minute ihres Lebens.<br />

Warten auf die nächste Fahrt...<br />

Kick im Eiskanal für 80 Euro<br />

• Tickets oder Gutscheine für die Taxibob-Fahrten<br />

können im Internet gebucht werden. 80 Euro<br />

kostet eine Fahrt.<br />

• Bei der Buchung wird die Start-Zeit mitgeteilt.<br />

• Mitfahren dürfen nur Personen, die mindestens<br />

16 Jahre alt sind, größer als 1,50 Meter sind, körperlich<br />

fit sind, keine Herz-Kreislauf-Beschwerden<br />

haben, keine Wirbelsäulenerkrankung haben und<br />

nicht schwanger sind.<br />

• Es besteht Helmpflicht. Eigene Integralhelme<br />

können mitgebracht werden.<br />

• Die Gesamtlänge der Bahn, die zu den weltweit<br />

schnellsten und längsten Kunsteisbahnen zählt,<br />

beträgt 1.609 Meter. Sie hat 14 Kurven.<br />

• Der Höhenunterschied beträgt 110 Meter, das<br />

maximale Gefälle 15 Prozent.<br />

• Die Kühlleistung für die Kunsteisbahn entspricht<br />

etwa der Leistung von 2.675 Haushaltskühlschränken.<br />

• Vom 23. <strong>Februar</strong> bis zum 8. März finden auf der<br />

Winterberger Bobbahn die Bob und Skeleton<br />

Weltmeistschaften <strong>2015</strong> statt.<br />

• Mehr unter: www.olympic-bob-race.de<br />

www.bobbahn.de, winterberg<strong>2015</strong>.de<br />

75


Karneval, Kirchweih,<br />

Schützen- oder Stadtfest.<br />

Wenn groß gefeiert<br />

wird, ist die Polizei<br />

meist nicht weit.<br />

„Es gibt bestimmte<br />

Tage, da verstärkt<br />

die Polizei ihre Kontrollen“,<br />

bestätigt<br />

Dietmar Boronowski,<br />

Sprecher der Kreispolizei. Was ist zu tun, wenn es heißt:<br />

„Führerschein und ihre Fahrzeugpapiere, bitte.“? Was darf<br />

die Polizei?<br />

Sie darf bei allgemeinen Verkehrskontrollen Fahrzeuge<br />

anhalten, die Identität des Fahrers und seine Fahrtauglichkeit<br />

überprüfen. Die Beamten können auch verlangen,<br />

dass Warndreieck, Verbandskasten und Warnweste vorgezeigt<br />

werden, heißt es beim Auto Club Euro (ACE). Diese<br />

muss der Fahrer aber selbst aus dem Fahrzeug holen.<br />

Ein Blick in den Kofferraum oder ins Gepäck geht nur mit<br />

Durchsuchungsbefehl. Ausnahme: Gefahr im Verzug. Dies<br />

ist aber bei einer normalen Polizeikontrolle in der Regel<br />

nicht der Fall. „Man sollte der Durchsuchung deutlich und<br />

am besten schriftlich widersprechen“, rät der ACE für diesen<br />

Fall.<br />

Alko-Test kann auch entlasten<br />

„Ihre Papiere bitte“ –<br />

Für Verkehrskontrollen<br />

gelten „Spielregeln“Text und Foto<br />

Rüdiger Kahlke<br />

Wird jemand wegen Fahrfehlern gestoppt, so „begründen<br />

diese per se schon den Anfangsverdacht. Am besten man<br />

schweigt hier gleich zum Vorwurf“, so der ACE.<br />

Generell empfiehlt der Auto Club, bei Kontrollen ruhig zu<br />

bleiben. Wer unsicher ist, wie er sich verhalten soll, sollte<br />

dies deutlich machen und die Beamten fragen. Die stellen<br />

sich üblicherweise mit Namen vor, zeigen auf Wunsch<br />

den Dienstausweis. „Sehen ja, anfassen nein“, sagt Boronowski.<br />

Der Polizeisprecher rät, Kontrollen entspannt<br />

anzugehen und sich „auf Augenhöhe zu unterhalten“.<br />

Normale mitteleuropäische Umgangsformen machten die<br />

Situation für beide Seiten einfacher. Die Beamten hätten<br />

kein Interesse daran, jemandem eins auszuwischen. Eine<br />

unbegründete Blutprobe etwa könne leicht als „Körperverletzung<br />

im Amt“ ausgelegt werden und sei „dienstrechtlich<br />

nicht haltbar“. Wer ernste Zweifel hegt, ob die<br />

Zivilbeamten, die ihn auf freier Strecke stoppen, echt sind,<br />

sollte die 110 anrufen, um sich zu vergewissern, bevor er<br />

das Fenster öffnet und den Motor ausschaltet.<br />

Sauerland-Qualität.<br />

Die überzeugt!<br />

76<br />

Fragen nach Drogen- oder Alkoholkonsum müssen nicht<br />

beantwortet werden. Antwortet der Fahrer mit „ja“ oder<br />

„nur ein Bier“, besteht ein Anfangsverdacht. Der Betroffene<br />

kann es ablehnen, sich einem Atem- oder Blutalkoholtest<br />

zu unterziehen. Nächster Schritt: ein richterlicher<br />

Beschluss. Ordnet der Richter eine Blutprobe durch einen<br />

Mediziner an, gibt es kein Entrinnen. Auch wenn der Betroffene<br />

keine Angaben macht, liegt laut ACE noch kein<br />

Anfangsverdacht vor. Die Polizei muss diesen Verdacht<br />

dann begründen (z.B. „Fahne“ oder Anschlagen eines<br />

Drogenspürhundes). Oft werde auch eine Gehprobe oder<br />

Ähnliches verlangt. Dietmar Boronowski weist darauf hin,<br />

dass ein Alkohol- oder Drogentest auch entlastenden Charakter<br />

haben kann, etwa wenn es im Wagen nach Alkohol<br />

riecht. Und: Kleine Augen z.B. bei einem Bäcker, der morgens<br />

um drei Uhr zur Arbeit fährt, sind normal und nicht<br />

unbedingt ein Hinweis auf Drogenkonsum.<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo. – Fr. 07.30 – 12.30 Uhr<br />

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Schöner Schein<br />

Ein Hubbi-Kurzkrimi<br />

Ein Kurzkrimi von Pia Mester<br />

Zeichnung Arnd Hawlina<br />

„Eins hab ich noch, guck!“ Karl-Heinz beugte sich über<br />

den kleinen Bildschirm und tat, wie ihm geheißen. Hubbi<br />

hörte etwas, das sich wie Ziegenblöken anhörte. Alles<br />

andere ging in Karl-Heinz schallendem Lachen unter. „Ich<br />

glaube, ich muss mir auch mal so ein Smarthandy kaufen“,<br />

sagte er. „Lukas, zeig der Hubbi den Film doch auch<br />

mal. Die guckt immer so böse.“<br />

Mit einem vernichtenden Blick knallte Hubbi zwei Gläser<br />

Pils vor die beiden Männer und drehte sich schnell wieder<br />

zum Spülbecken um. Sie freute sich ja, mal mehr als ihre<br />

drei Stammgäste in der Nuckelpinne bewirten zu dürfen,<br />

aber dieser Lukas van der Stetten ging ihr langsam auf<br />

den Keks mit seinem Angebertelefon. Sie hatte ihn schon<br />

in der Schule nicht leiden können. Er war vier Klassen über<br />

ihr gewesen und schon damals ging es ihm nur darum,<br />

was andere von ihm hielten. Ein richtiger Pausenhofposer.<br />

Offenbar waren Lukas die lustigen Videos ausgegangen.<br />

Die Fotos aber noch lang nicht. „<strong>Das</strong> Haus haben wir vor<br />

ein paar Monaten erst gekauft, top Lage, Dachterrasse,<br />

Pool, Sauna im Keller. War nicht gerade ein Schnäppchen,<br />

aber man gönnt sich ja sonst nichts, oder?“, erzählte er<br />

gerade und sogar Gerda bemühte sich, einen Blick auf das<br />

Smartphone zu erhaschen. Hubbi hörte anerkennende Ohs<br />

und Ahs. Am liebsten hätte sie ins Spülwasser gekotzt.<br />

Ein paar Stunden später hatten sich Gerda und Berthold<br />

längst verabschiedet und auch Karl-Heinz gähnte demonstrativ.<br />

„So, Lukas, Schluss für heute. War nett mit dir, komm<br />

doch bald mal wieder.“ Lukas nickte, Karl-Heinz ging und<br />

Hubbi seufzte innerlich. Jetzt war sie allein mit Lukas, der<br />

noch kein bisschen müde zu sein schien.<br />

„Hubbi, komm doch mal her“, sagte er schließlich und<br />

klopfte auf den freien Hocker neben sich. Hubbi blieb stehen,<br />

wo sie war. Zwar flirtete sie ab und zu gerne mit<br />

ihren Gästen, aber nicht um diese Uhrzeit. Und vor allem<br />

nicht mit Lukas, der seit 12 Jahren mit seiner Schulfreundin<br />

Sandy zusammen war und sie vor drei Jahren sogar<br />

geheiratet hatte.<br />

Lukas merkte, dass sein Charme bei Hubbi nicht wirkte.<br />

„Ich will gleich zum Punkt kommen: Ich habe ein Problem<br />

und brauche deine professionelle Hilfe als Detektivin. Natürlich<br />

gegen Bezahlung.“ Als Hubbi die Summe hörte,<br />

war ihre Abneigung schon nicht mehr ganz so schlimm.<br />

Damit, rechnete sie schnell durch, konnte sie fast ihre gesamten<br />

Mietschulden begleichen. „Ok, schieß los.“<br />

<strong>Das</strong> Problem, mit dem Lukas nicht alleine fertig wurde,<br />

war sein Poolhaus.<br />

Er hatte es bereits in<br />

Auftrag gegeben, eine<br />

Baugrube ausheben<br />

lassen und wartete<br />

nun darauf, dass der<br />

Boden auftaute, um mit<br />

den Arbeiten zu beginnen.<br />

Alles in allem sollte das<br />

Poolhäuschen einen hohen<br />

fünfstelligen Betrag kosten.<br />

Doch dann hatte er vor ein<br />

paar Tagen einen Besuch<br />

von der Bauaufsichtsbehörde<br />

bekommen, die ihm schließlich<br />

die natürlich nicht beantragte Genehmigung<br />

entzog. Selber schuld,<br />

dachte Hubbi. Irgendwer, so schlussfolgerte Lukas, musste<br />

ihn beim Amt verpfiffen haben. Und er hatte auch schon<br />

Verdächtige, nämlich die Nachbarn. Ein mittelaltes, gutverdienendes,<br />

kinderloses, gelangweiltes Ehepaar, erzählte<br />

er. Perfektionisten, die die van der Stettens nach<br />

Lukas Aussage vom ersten Tag an gehasst hatten. Hubbi<br />

fragte sich, ob Lukas arrogante Art wohl ein Grund dafür<br />

sein konnte, verkniff sich aber den Kommentar.<br />

„Und was soll ich noch tun, wenn du doch schon weißt,<br />

wer es war?“, fragte sie, als Lukas fertig war.<br />

„Ich brauche einen Beweis. Am besten ein Geständnis. Ich<br />

weiß, dass ich das Poolhaus vergessen kann, aber ich will<br />

es ihnen heimzahlen. Die anderen Nachbarn soll erfahren,<br />

was für Verräter sie unter sich haben!“<br />

„Huberta? Was machst du denn hier? Komm doch rein.“<br />

Hubbi zuckte immer ein wenig zusammen, wenn sie<br />

ihren vollen Vornamen hörte. Meistens nannte nur ihre<br />

Mutter sie so. Und dass auch nur, wenn sie wütend war.<br />

Ihre Mutter lächelte jedoch meist nicht, wenn sie sie Huberta<br />

nannte, so wie Frau Schmille jetzt. Hubbi folgte<br />

Lukas Nachbarin ins Wohnzimmer und ließ sich in ein<br />

ausladendes Ledersofa sinken. Noch ehe sie die Frage<br />

beantworten konnte, war Frau Schmille in der Küche verschwunden,<br />

um Kaffee zu kochen.<br />

Hubbi sah sich um.<br />

Alles sah ein wenig verwohnt aus, die Rauhfasertapete,<br />

die dunkle Couchgarnitur, die schweren Eichenschränke.<br />

An der Wand gegenüber hing ein verblichener Teppich,<br />

77


der eine Waldszene darstellte. Mit Auerhähnen und Hirschen<br />

und allem drum und dran. <strong>Das</strong> Wohnzimmer passte<br />

zu Frau Schmille, die auch viel älter aussah, als sie Hubbis<br />

Informationen zufolge war.<br />

Frau Schmille kam zurück und stellte zwei Tassen dampfenden<br />

Kaffee sowie einen Teller mit Plätzchen auf den<br />

Tisch. „Nett, dass du mich besuchst. Wie geht es deinen<br />

Eltern?“<br />

„Gut. Doch. Alles beim Alten. Eigentlich bin ich beruflich<br />

hier, sozusagen im offiziellen Auftrag“, stammelte Hubbi.<br />

Trotz ihrer 25 Jahre und einiger mittelmäßiger Liebhaber,<br />

die sie in den vergangenen Jahren ausprobiert hatte, fiel<br />

ihr das Lügen noch immer schwer. „Der neue Bürgermeister<br />

hat eine Umfrage unter den Bewohnern in Auftrag<br />

gegeben, zur Zufriedenheit in ihrer Stadt, Sie wissen<br />

schon. Und ich führe diese Umfrage jetzt durch.“<br />

Frau Schmille nickte. „Eine Umfrage. Soso. Ich habe ja<br />

schon gehört, dass es mit der Nuckelpinne nicht mehr so<br />

gut läuft, seitdem dein Opa tot ist. <strong>Das</strong>s du nicht aufgibst<br />

und dir ein bisschen was dazu verdienst, finde ich sehr<br />

löblich. Da helfe ich doch gerne. Was willst du wissen?“<br />

Hubbi hatte sich einen ganzen Katalog an Fragen überlegt,<br />

die meisten belanglos. Wie die Einwohner die Infrastruktur<br />

fänden, das Kulturangebot, die Qualität der öffentlichen<br />

Einrichtungen. So fiel Frau Schmille hoffentlich nicht<br />

auf, worum es ihr eigentlich ging. „Wie verstehen Sie sich<br />

mit Ihren Nachbarn?“<br />

„Nun ja“, antwortet Frau Schmille, „mit den Bergers und<br />

Familie Holstein kommen wir wunderbar klar. Wir kennen<br />

uns ja schon ein paar Jahre. Aber das Ehepaar von der<br />

Stetten, nun ja.“<br />

„Können Sie das wohl näher erklären? Die Antworten werden<br />

natürlich anonymisiert“, sagte Hubbi.<br />

„Ach, weißt du, die passen hier nicht her. Wir sind alle<br />

durchschnittliche Leute, aber die beiden benehmen sich,<br />

als wären sie Prominente. Feiern ständig Partys, fahren<br />

nach St. Moritz, sie trägt immer die neuesten Designerklamotten.<br />

Wir fragen uns manchmal, wie die beiden das<br />

alles bezahlen können. Soweit ich weiß, ist sie doch Sekretärin<br />

in einem kleinen Unternehmen und er Autoverkäufer.“<br />

Hubbi nickte. <strong>Das</strong> klang nach Neid und Missgunst. Ein Geständnis<br />

fehlte jedoch noch. „Und offenbar bauen sie gerade<br />

ihr Haus aus, oder was habe ich da von der Straße<br />

aus gesehen?“<br />

„Ja, irgendetwas bauen sie da in ihrem Garten. Aber weißt<br />

du, was die beiden auf ihrem Grundstück treiben, ist uns<br />

vollkommen egal. Wir finden es nur schade, dass sie uns<br />

und die anderen Nachbarn wie Luft behandeln. Aber vielleicht<br />

legt sich das ja noch. Eine gute Nachbarschaft ist<br />

uns allen wichtig, aber sowas braucht eben seine Zeit. Wie<br />

lautet denn deine nächste Frage?“<br />

Für Frau Schmille war das Thema offenbar erledigt. Und<br />

Hubbi wusste nicht, wie sie noch weiter hätte nachfragen<br />

können, ohne verdächtig zu wirken. Schnell arbeitete<br />

sie die anderen Fragen ab. Vielleicht konnte sie ja gegen<br />

Ende noch einmal auf die van der Stettens zu sprechen<br />

kommen.<br />

Es klingelte an der Tür. „Entschuldige mich kurz“, sagte<br />

Frau Schmille und erhob sich. Zurück kam sie mit einem<br />

großen Paket unter dem Arm. „Da siehst du es, ein Paket<br />

für Frau van der Stetten, von einem Versandhandel. Die<br />

nehme ich fast täglich entgegen. Wie können die sich das<br />

bloß leisten?“<br />

Als Lukas am nächsten Abend die Nuckelpinne betrat,<br />

stand Hubbi grinsend und voller Erwartung hinter dem<br />

Tresen. Der Auftrag war, wie geahnt, ein Kinderspiel gewesen.<br />

„Na, hat die alte Schnepfe gestanden?“, wollte Lukas sofort<br />

wissen.<br />

„Hallo erst mal“, antwortete Hubbi und ließ absichtlich<br />

ein paar Augenblicke verstreichen. „Nein, sie hat nicht<br />

gestanden.“<br />

„Was?! Du hast es versaut? War ja klar.“<br />

Hubbi bemühte sich, Lukas keins mit einer Flasche Kristallweizen<br />

überzuziehen.<br />

„Ich weiß, wer dich bei der Bauaufsicht verpfiffen hat.<br />

Aber es waren nicht die Schmilles. Und auch sonst keiner<br />

eurer Nachbarn.“<br />

„Sondern? Jetzt mach es nicht so spannend, Hubbi.“<br />

„Es war deine Frau.“<br />

„Du hast doch nicht mehr alle Latten am Zaun!“ Lukas<br />

stand so schwungvoll von seinem Barhocker auf, dass dieser<br />

nach hinten kippte und ein knirschendes Geräusch von<br />

sich gab. Hubbi addierte zu ihrem Honorar noch 50 Euro<br />

Schadensersatz.<br />

„Ich kann es beweisen“, sagte Hubbi und zog ihr eigenes<br />

wenig smartes Handy aus der Hosentasche. Sie drückte einen<br />

Knopf und dann war Sandys Stimme zu hören. Etwas<br />

verrauscht durch die Telefonleitung, aber klar und deutlich.<br />

„<strong>Das</strong> Poolhaus wird nicht gebaut, das garantiere ich Ihnen.<br />

Dafür habe ich gesorgt.“ Lukas Gesicht verlor alle Farbe. Er<br />

setzte sich und schluckte. „Warum hat sie das getan?“<br />

„Sie hat Schulden bei verschiedenen Versandhäusern und<br />

Online-Shops. Offenbar hat sie da ein Problem, das sie<br />

nicht in den Griff bekommen hat. Und als du ihr die Rechnungen<br />

für das Poolhaus gezeigt hast, hat sie zum ersten<br />

Mal erkannt, dass sie es übertrieben hat.“<br />

„Warum ist sie damit denn nicht zu mir gekommen?“<br />

78


Hubbi zuckte die Schultern und stellte Lukas ungefragt ein<br />

Bier vor die Nase. Ein bisschen leid tat er ihr ja schon. Aber<br />

nur ein kleines bisschen.<br />

„Und wie hast du es geschafft, dass sie dir das erzählt?“<br />

Hubbi räusperte sich: „Guten Tag, Frau van der Stetten,<br />

Müller mein Name von der Deutschen Bank. Ich denke Sie<br />

wissen, warum ich anrufe…“<br />

„Wow, das hätte ich dir auch abgekauft“, sagte Lukas und<br />

Hubbi glaubte fast, so etwas wie Anerkennung zu hören.<br />

Vielleicht sollte sie sich mal wieder auf Männerfang begeben.<br />

Huberta Dötsch ist froh, dass sie einen Spitznamen hat:<br />

Hubbi. Nichts hört sich ihrer Meinung nach schlimmer<br />

an als Huberta. Sie ist 25 Jahre alt und kommt aus Affeln,<br />

einem Dorf im Sauerland. Eigentlich hatte sie Kriminalistik<br />

studiert, aber dann geschahen gleichzeitig<br />

zwei Dinge, die ihr Leben veränderten: Hubbi fiel durch<br />

die Zwischenprüfung und ihr Opa starb bei einem Unfall<br />

mit einer Kreissäge. Also kehrte Hubbi zurück nach<br />

Affeln und übernahm die Kneipe ihres Großvaters, die<br />

„Nuckelpinne“, die es leider in Wirklichkeit nicht gibt.<br />

Gelegentlich lässt sich Hubbi mit ihrem kriminalistischen<br />

Halbwissen als Detektivin verpflichten. Denn irgendwas<br />

ist ja immer im Sauerland. hubbi-ermittelt.de<br />

Verkaufsstellen<br />

Plettenberg<br />

- Tabak-, Süßwaren-, Zeitschriftenhandel<br />

Marita Langhoff-Suliani, Grünestr. 8 
<br />

- Buchhandlung Plettendorff,<br />

Inh. Esther Pietsch, Umlauf 14 
<br />

- Tabakwaren Heyne, Wilhelmstr. 33 
<br />

- Postshop/Schreibwaren Horst Henkel,<br />

Kaiserstr. 14 
<br />

- Lehmann Presse & Buch, Ziegelstr. 7<br />

(im Kaufpark, vormals Globus) 
<br />

- Panorama-Café Krankenhaus Plettenberg, Ernst-<br />

Moritz-Arndt-Str. 17 
<br />

- Lotto/Postagentur/Schulbedarf Gitta<br />

Kleine 
(vormals Möller),<br />

Herscheider Str. 118 
in Holthausen 
<br />

- Lotto/Tabak/Presse Holterhof,<br />

Ebbetalstr. 125 in Kückelheim 
<br />

- Esso-Tankstelle Andreas Schachta, Bahnhofstr. 31 
<br />

- Reiseagentur/Lotto/Bürobedarf Schneider,<br />

Reichsstr. 56 e in Eiringhausen 
<br />

- Bahnhofskiosk Thomas Langenbach,<br />

Bahnhofsplatz 1 in Eiringhausen 
<br />

- Schreibwaren/Lotto/Postagentur<br />

Christiane Schütz, Lennestr. 39 in Ohle 
<br />

- Bäckerei Schubert, Lennestr. 21 in Ohle 
<br />

- Lebensmittelgeschäft Dattinger,<br />

Landemerter 
Weg 37 (und im Rollenden<br />

Frische-Markt) 
<br />

Herscheid<br />

- Zeitschriften/Lotto Axel Panne,<br />

Plettenberger Str. 10 
<br />

- Shell-Station Turk,<br />

Alte Dorfstr. 37 in Hüinghausen 
<br />

- Dorfladen Hüinghausen,<br />

Alte Dorfstr. 11 in Hüinghausen<br />

Werdohl<br />

- Lesen & Ambiente Katrin Guntermann,<br />

Freiheitstr. 15 
<br />

- Hofladen Hof Crone, Dösseln<br />

Die Zertifizierungsprofis<br />

Schulung zu Managementsystemen<br />

• ISO 9001 Qualitätsmanagementsystem<br />

• ISO 14001 Umweltmanagementsystem<br />

• OHSAS 18001 Arbeitsschutzmanagementsystem<br />

• ISO 50001 Energiemanagementsystem<br />

McZert Inhaber Rainer Schmidt<br />

Am Felde 10 · 58840 Plettenberg<br />

Tel. 02391 601510 · Fax 02391 6015119<br />

Info@mczert.de<br />

www.mczert.de<br />

Neuenrade<br />

- Lotto/Zeitschriften Gabriele Schulte,<br />

Erste Str. 27 
<br />

- Lotto/Tabak/Zeitschriften<br />

Anja Gester-Schwarzer, Erste Str. 26 
<br />

- Frisiersalon Die Haarwerkstatt,<br />

Lohstr. 1 in Affeln<br />

Finnentrop-Rönkhausen 
<br />

- Geschenkartikel Beiersdorf, Lenscheider Str. 4 
<br />

- Friseursalon/Lotto-Toto Hessmann,<br />

Lenscheider Str. 42 
Sundern<br />

- Bäckerei Cramer,<br />

Allendorfer Str. 49 in Allendorf<br />

Sundern 
<br />

- Ski Baggeroer, Kalmerblick 2 in Wildewiese 
<br />

Durch die Zusammenarbeit mit dem Pressevertrieb<br />

Meinerzhagen ist das <strong>Komplett</strong>-Magazin ab sofort<br />

in jedem gut sortierten Zeitschriften-Geschäft in<br />

der Region erhältlich.<br />

<strong>Das</strong> nächste<br />

<strong>Komplett</strong>-Magazin<br />

erscheint am 2. April<br />

79


<strong>Komplett</strong><br />

kompetent<br />

3 Kegelbahnen,<br />

Gesellschaftsraum<br />

für 30 Personen<br />

Öffnungszeiten:<br />

di - fr ab 16 Uhr,<br />

sa ab 14 Uhr, so ab 11 Uhr,<br />

mo Ruhetag<br />

www. my-nature-kids.de<br />

Kaiserstr. 22 · 58840 Plettenberg · Tel. 0 23 91 / 60 60 90<br />

Am Hohlen Stein 28<br />

58802 Balve<br />

Fon 02375-1025<br />

Mobil 0171-2139847<br />

www.lehmanncatering.de<br />

Detlef Hansmann<br />

Oestertalstraße 93<br />

58840 Plettenberg<br />

Telefon 02391-607888<br />

Mobil 01520-8546910<br />

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<strong>Februar</strong>-Aktion / 5 € Nachlass<br />

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gegen Vorlage dieser Anzeige / gültig - 28.02.<strong>2015</strong><br />

80


Impressum<br />

Für Campingfans – und solche,<br />

die es werden wollen<br />

Wick Hellmobil bietet alles rund um den unabhängigen<br />

und individuellen Urlaub<br />

HERAUSGEBER:<br />

<strong>Komplett</strong> Verlag<br />

Postadresse:<br />

Am Galgenhagen 13<br />

58840 Plettenberg<br />

02391/606376 tel<br />

02391/606375 fax<br />

www.komplett-magazin.de<br />

info@komplett-magazin.de<br />

Antje Wick (r.), Silke und Martin<br />

Heßmer bieten auf dem großflächigen<br />

Gelände am Köbbinghauser<br />

Hammer alles rund um den<br />

Campingurlaub.<br />

Antje Wick liebt ihn einfach. Und ihre<br />

Kollegen Martin und Silke Heßmer<br />

auch. Er ist unkompliziert, individuell<br />

und passt sich komplett den eigenen<br />

Wünschen an. Die Rede ist vom Campingurlaub.<br />

Vom unabhängigen Reisen<br />

wann und wohin man will. Antje Wick<br />

und die Heßmers haben ihre Leidenschaft<br />

zum Beruf gemacht. In ihrem<br />

Geschäft am Köbbinghauser Hammer<br />

1 in Plettenberg präsentieren sie auf<br />

1000 Quadratmetern alles, was Camperherzen<br />

höher schlagen lässt. Vom<br />

kleinen Ein-Mann-Zelt bis zum Luxus-<br />

Wohnmobil für sechs Personen; vom<br />

kleinen Gaskocher bis zum großen Grill<br />

gibt es in Sachen Camping fast nichts,<br />

was es hier nicht gibt.<br />

Bei Wick können Kunden nicht nur<br />

Campingzubehör erwerben, sondern<br />

auch Wohnwagen und Wohnmobile<br />

der Firmen Chausson, Carado und<br />

Sterckeman mieten oder kaufen.<br />

Grundlage hierfür bildet die Fusion der<br />

beiden Unternehmen Wick Gase und<br />

Hellmobil (Lüdenscheid) zur Wick Hellmobil<br />

GmbH. Und passend zum neuen<br />

Namen wurde auch ein neuer Standort<br />

gewählt. Wo jahrelang ein Fachmarkt<br />

für Boden- und Wandbeläge beheimatet<br />

war, ist jetzt der Stammsitz der Wick<br />

Hellmobil GmbH. Die Fläche hat sich im<br />

Vergleich zum früheren Geschäft in der<br />

Plettenberger Oberstadt verdreifacht.<br />

Die Werkstatt für Wohnwagen und<br />

-mobile ist nun doppelt so groß und<br />

mit einer Hebebühne ausgestattet.<br />

Angelfreunde erhalten bei Wick Hellmobil<br />

ebenfalls alles, was sie brauchen:<br />

Angelruten, Köder, Angelscheine,<br />

wasserfeste Kleidung und mehr. Und<br />

auch der Handel mit technischen Gasen<br />

gehört weiterhin zum Sortiment.<br />

Camper, Wohnmobilfans, Angler, alle<br />

Interessierten sind für Samstag, den<br />

21. März zum Köbbinghauser Hammer<br />

in Plettenberg eingeladen. Dann veranstaltet<br />

das Team von Wick Hellmobil<br />

von 10 bis 18 Uhr ein Frühjahrsfest.<br />

REDAKTION:<br />

verantwortlich Bernhard Schlütter<br />

Redaktionelle Mitarbeit Pia Mester,<br />

Martin Büdenbender,<br />

Detlef Schlüchtermann, Rüdiger Kahlke,<br />

Uwe Tonscheidt, Cristin Schmelcher,<br />

Romina Suliani, Martin Droste<br />

redaktion@komplett-magazin.de<br />

GESTALTUNG:<br />

Heiko Höfner, www.perfect-art.de<br />

DRUCK:<br />

www.groll-druck.de, Meinerzhagen<br />

ERSCHEINUNGSWEISE:<br />

zweimonatlich (<strong>Februar</strong>, April, Juni, August,<br />

Oktober, Dezember; jeweils am ersten<br />

Donnerstag des Monats),<br />

Preis/Schutzgebühr 3,80 Euro.<br />

Abonnement:<br />

Abo gilt für ein Jahr/sechs Ausgaben<br />

21 Euro zzgl. Versandkosten<br />

(Heft-Einzelpreis 3,50 Euro); Bedingungen<br />

auf dem Abo-Bestellformular im Heft und<br />

unter www.komplett-magazin.de<br />

ISSN:<br />

2363-6777<br />

ANZEIGENVERWALTUNG:<br />

<strong>Komplett</strong>-Verlag<br />

Bernhard Schlütter, Heiko Höfner<br />

Am Galgenhagen 13, 58840 Plettenberg<br />

02391/606376 tel · 02391/606375 fax<br />

anzeigen@komplett-magazin.de<br />

Horst Hanke, Graf-Engelbert-Str. 21, 02392<br />

6337 tel, h.hanke@hanke-werbung.de<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste 1/13,<br />

gültig ab 1. Oktober 2013.<br />

Redaktions-/Anzeigenschluss:<br />

15. Januar/15. März/15. Mai/15. Juli/<br />

15. September/15. November<br />

für die jeweils nächste Ausgabe<br />

Copyright/Haftung: Alle in diesem Magazin<br />

veröffentlichten Beiträge, Bilder, vom Verlag<br />

gestalteten Anzeigen und graphischen<br />

Elemente sind urheberrechtlich geschützt und<br />

dürfen nur mit Genehmigung und gegebenenfalls<br />

gegen Honorarzahlung weiterverwendet<br />

werden. Es wird keine Haftung übernommen<br />

für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte, Fotos und sonstige Unterlagen,<br />

für die Richtigkeit bzw. Vollständigkeit von<br />

Terminangaben, den Inhalt geschalteter<br />

Anzeigen und angegebener Internetadressen<br />

sowie für Satz- und Druckfehler. Veranstalter,<br />

die honorarpflichtige Fotos zur kostenlosen<br />

Ankündigung ihres Programms an <strong>Komplett</strong><br />

übergeben, sind für die Forderungen des<br />

Urhebers selbst verantwortlich. Namentlich<br />

gekennzeichnete Artikel und Leserbriefe<br />

geben nicht unbedingt die Meinung der<br />

Redaktion wieder. Bei Verlosungen/Aktionen<br />

ist der Rechtsweg ausgeschlossen.


Schöne Bescherung<br />

Ach du meine Güte: 23. Dezember. Morgen<br />

ist Heiliger Abend. Bescherung.<br />

Noch keine Geschenke. Also los, ab in die<br />

Stadt. Gaben kaufen ... Aber was?<br />

Im Auto unterwegs fällt mir ein, dass sich<br />

meine Frau schon lange keine Handtasche<br />

mehr gewünscht hatte. <strong>Das</strong> wäre doch der<br />

Volltreffer. Super Idee.<br />

Jetzt noch einen Parkplatz finden, kein Problem.<br />

Glück muss man haben. Da vorne fährt soeben jemand aus einer<br />

Parklücke. Mist, der stand auf einer verbotenen Stelle. Egal, dauert ja<br />

nicht lange, das Handtaschengeschäft ist direkt um die Ecke. Wird sowieso<br />

gleich dunkel.<br />

<strong>Das</strong> Geschäft lockt mich mit großen Schildern in roter Schrift: Exklusive<br />

Geschenkideen für Ihre Lieben.<br />

Hundertprozentig passend. Na wenn das nicht doch Glück ist. Da kaufe<br />

ich doch gleich für meine beiden Töchter auch je eine Tasche. Frauen sind<br />

eben Frauen.<br />

Also drei Taschen und bitte als Geschenk einpacken. <strong>Das</strong> ging ja flott.<br />

Und das Auto steht auch noch an seinem Platz und der Zettel hinter dem<br />

Scheibenwischer, bestimmt ein Weihnachtsgruß der Stadtverwaltung.<br />

Die Bescherung läuft. Ich überreiche als Letzter meine Geschenke. Die deutlich<br />

skeptischen Blicke meiner Lieben übersehe ich höflich. Sind wohl noch<br />

etwas beeindruckt von meinen letzten Weihnachtsgeschenken, die ich im<br />

Übrigen auch schon mal so gut versteckt hatte, dass wir sie erst Tage später<br />

wiederfanden. So gesehen, läuft es bis hierhin doch gar nicht so schlecht.<br />

Meine Erstgeborene öffnet ihr Paket und flüstert vor sich hin: Naja! Meine<br />

Zweitgeborene ist von der Tasche so begeistert, dass sie sich zwar noch<br />

freundlich bedankt, aber sonst nicht weiter mit mir spricht.<br />

Meine Frau nimmt das von ihr an mich gegebene Geschenk wieder zurück<br />

und sagt, sie wolle es eintauschen in einen Kursgutschein: Wie mache ich<br />

meine Familie wieder glücklich?<br />

Natürlich fahren wir nach den Feiertagen alle vier zusammen zum Umtausch.<br />

Noch während der Fahrt aber denke ich, mich träfe der Schlag. Und man<br />

kann mir glauben, das ist der dickste „Hammer“ meines Lebens.<br />

Im Autoradio, total unabhängig von unserer Situation, wird gerade der<br />

Gewinner einer Radio MK-Aktion „ <strong>Das</strong> hässlichste Weihnachtsgeschenk“<br />

bekannt gegeben.<br />

Im Auto herrschte aufmerksame Stille.<br />

Dann sagt meine Frau, mit einem mir fremden Lächeln, zu ihren Töchtern:<br />

„Schade, dass wir uns nicht gemeldet haben, wir hätten mit Sicherheit die<br />

ersten drei Plätze belegt.“<br />

Ich lache am lautesten – so kann ich mein „Glücklichsein“ etwas überspielen.<br />

Gleichzeitig aber kommt mir die Idee, zum nächsten Weihnachtsfest<br />

Koffer zu schenken.<br />

Gastkolumne von Horst Hanke<br />

Keine Sorgen<br />

beim Entsorgen!<br />

Schrott- und<br />

Metallgroßhandel<br />

Eisenschrott · Kernschrott · Blechschrott<br />

Eisenspäne · Mischschrott · Gratschrott<br />

Stanzabfälle · Maschinenschrott<br />

Kühlschrott · Nirosta-Schrott · VA-Schrott<br />

Chromschrott · NE-Metalle · Aluminium<br />

Messing · Kupfer · Bronze<br />

Mulden- und<br />

Containerdienst<br />

Bauschutt · Baumischabfälle<br />

Abfall zur Verwertung · Sperrmüll<br />

Holz · Pappe/Papier<br />

82


Ein starkes Stück Sauerland<br />

<strong>Komplett</strong>-Verlag Schlütter, Höfner GbR<br />

Am Galgenhagen 13, 58840 Plettenberg<br />

zwischen Verse und Sorpe<br />

Gläubiger-Identifikationsnummer DE60ZZZ00001084125<br />

Ich möchte die Zeitschrift <strong>Komplett</strong> – <strong>Das</strong> <strong>Sauerlandmagazin</strong> regelmäßig lesen. Ich bestelle ein Jahresabonnement<br />

(6 Ausgaben zum günstigen Einzelpreis von 3,50 statt 3,80 Euro) zum Preis von 21 Euro (inkl. 7 % Umsatzsteuer) zzgl.<br />

Versandkosten von derzeit 1,45 Euro/Ausgabe. Der Gesamtpreis für das Jahresabonnement beträgt also 29,70 Euro.<br />

Ich kann das Abonnement jederzeit kündigen. Der <strong>Komplett</strong>-Verlag erstattet dann den bereits gezahlten Restbetrag zurück.<br />

Der <strong>Komplett</strong>-Verlag benötigt eine Bearbeitungszeit von 14 Tagen. Kündigungen, die weniger als 14 Tage vor Erscheinen<br />

der nächsten <strong>Komplett</strong>-Ausgabe beim <strong>Komplett</strong>-Verlag eingehen, werden erst ab der darauf folgenden Ausgabe wirksam.<br />

Rechnungsadresse<br />

Abweichende Lieferanschrift<br />

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Ich ermächtige <strong>Komplett</strong>-Verlag Schlütter, Höfner GbR, Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen.<br />

Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von <strong>Komplett</strong>-Verlag Schlütter, Höfner GbR auf mein Konto gezogenen<br />

Lastschriften einzulösen.<br />

Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten<br />

Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

Kreditinstitut (Name und BIC)<br />

IBAN<br />

Datum, Ort und Unterschrift<br />

Die Mandatsreferenz wird separat mitgeteilt.<br />

Bitte abschicken an: <strong>Komplett</strong>-Verlag, Am Galgenhagen 13, 58840 Plettenberg<br />

E-Mail abo@komplett-magazin.de, Fax 02391/606375


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