Geschäftsbericht 2008
Immer Entwicklung mehr Pflegebedürftige der Anzahl Pflegebedürftiger (Prognose) von 2006 bis 2030 Index (2006 = 100) 150 140 130 120 110 100 2006 2009 2012 2015 2018 2021 2024 2027 2030 Jahr Quelle: Robert Koch Institut / Statistisches Bundesamt, Schwerpunktbericht Pflege BMG, Zahlen und Fakten zur Pflegeversicherung Definition: Prognose bei konstanten alters- und geschlechtsspezifischen Prävalenzraten; Darstellung: BDA BDA | Geschäftsbericht 2008 | Arbeitsrecht 67
Die BDA hat sich während des Gesetzgebungsverfahrens mehrfach an die Bundeskanzlerin, die Vorsitzenden der Fraktionen und Ausschüsse gewandt und Anpassungen des Anspruchs an betriebliche Notwendigkeiten gefordert. Die BDA hat zu diesem Thema einen Leitfaden mit Hinweisen für die Praxis (Stand: Juli 2008) erstellt und den kompakt „Beruf und Pflege“ veröffentlicht. Mutterschutz und Elternzeit Am 3. Oktober 2008 hat die EU-Kommission einen Vorschlag zur Revision der Mutterschutzrichtlinie vorgelegt. Dieser sieht im Kern eine Verlängerung der bestehenden Mutterschutzfrist um weitere vier Wochen vor. Parallel dazu stehen die europäischen Sozialpartner in Verhandlungen über eine Revision des Elternzeitabkommens. Von den Vorschlägen der Kommission und den Wünschen der Gewerkschaften können massive Auswirkungen für das deutsche Recht ausgehen, die mit erheblichen Kostenbelastungen für Arbeitgeber verbunden wären. Die BDA setzt sich daher auf europäischer Ebene für den Verzicht auf neue Regulierungen ein. Betriebsübergang muss rechtssicher werden Outsourcing, Umstrukturierung, Verkauf und Zukauf von Betrieben und Betriebsteilen gehören in einer hoch arbeitsteiligen, im globalen Wettbewerb stehenden Wirtschaft zur täglichen Praxis der Unternehmen. Solche Vorgänge bringen u. a. komplexe arbeitsrechtliche Fragestellungen mit sich. Die zentrale Vorschrift in diesem Zusammenhang ist § 613a BGB. Über die Jahre hat die Rechtsprechung Anforderungen an die arbeitsrechtliche Behandlung von Betriebsübergängen gestellt, die solche zu arbeitsrechtlichen „Drahtseilakten“ gemacht hat. Die gesetzliche Regelung bedarf daher dringend einer Überarbeitung, um in diesen Fällen Rechtssicherheit sowohl für den Arbeitgeber als auch für den Arbeitnehmer zu schaffen. Betrieblichen Umstrukturierungsentscheidungen werden mit den Regelungen des § 613a BGB zusätzliche und überflüssige arbeitsrechtliche Fesseln angelegt. Die arbeitsrechtliche Regelung des Betriebsübergangs – ein wichtiges Element flexibler Unternehmenspolitik – muss auf ein Maß zurückgeführt werden, das einerseits dem Arbeitnehmerschutz ausreichend Rechnung trägt, andererseits aber die unternehmerische Entscheidungsfreiheit für einen Betriebsübergang nicht unnötig behindert und Planungssicherheit gewährleistet. Die BDA fordert eine an den Bedürfnissen der betrieblichen Praxis orientierte gesetzliche Klarstellung, die nicht über die europäischen Vorgaben hinausgeht. Hierzu gehört eine Begrenzung der Frist für den Widerspruch des Arbeitnehmers gegen den Übergang seines Arbeitsverhältnisses auf drei Wochen entsprechend der Frist im Kündigungsschutzgesetz. Nach Ablauf einer Ausschlussfrist von drei Monaten muss der Widerspruch endgültig abgegeben sein. Auch die im Zuge des Schuldrechtsmodernisierungsgesetzes erfolgte Änderung der Rechtsprechung zur Auslegung von Bezugnahmeklauseln hat auf die Praxis nach wie vor enormen Einfluss. Will der Arbeitgeber, dass eine Bezugnahme des Tarifvertrages nach einem Betriebsübergang nicht dynamisch fortwirkt, muss in der Klausel hinreichend deutlich werden, dass lediglich eine Gleichstellung der nicht tarifgebundenen mit den tarifgebundenen Arbeitnehmern beabsichtigt ist. Die im Zusammenhang mit der Änderung der Rechtsprechung stehende Versagung eines Vertrauensschutzes führt zu Schwierigkeiten in der Praxis. Die Bundesregierung ist daher aufgefordert, endlich zu handeln und die gesetzliche Regelung in diesem Sinne zu überarbeiten. Die BDA hat zu diesem Thema den kompakt „Betriebsübergang“ veröffentlicht. 68 BDA | Geschäftsbericht 2008 | Arbeitsrecht
- Seite 17 und 18: Die Politik hat leider auch in dies
- Seite 19 und 20: vom BMAS jetzt vorgeschlagenen „Z
- Seite 21 und 22: In Deutschland ist es umgekehrt: Di
- Seite 27 und 28: Sozialbeiträge: 40 %-Ziel wegen fa
- Seite 29 und 30: Zur Einhaltung des 40 %-Ziels müss
- Seite 31 und 32: höheren Beitragssatz zu finanziere
- Seite 33 und 34: Auszahlungen von Betriebsrenten dur
- Seite 35 und 36: Anwendung von Solvency II würde Pe
- Seite 37 und 38: BDA-Forderungen zur Reform der gese
- Seite 39 und 40: Neue Leistungen in der Pflegeversic
- Seite 41 und 42: Stand der Fusionen bei den gewerbli
- Seite 43 und 44: Entgegen der ursprünglichen Absich
- Seite 45 und 46: zur monatlichen elektronischen Meld
- Seite 51 und 52: Arbeitsrecht beschäftigungsförder
- Seite 53 und 54: Für eine moderne Arbeitsmarktordnu
- Seite 55 und 56: Die BDA wird sich weiter intensiv i
- Seite 57 und 58: Insolvenzsicherung von Arbeitszeitk
- Seite 59 und 60: AGG: Bürokratie, Kosten und Rechts
- Seite 61 und 62: ung, einer Behinderung, des Alters
- Seite 63 und 64: allem auch an den vorgesehenen Rege
- Seite 65 und 66: Das Programm der Bundesregierung zu
- Seite 67: weit überwiegenden Fällen konsens
- Seite 75 und 76: Tarifjahr 2008 - differenzierte und
- Seite 77 und 78: Ausgewählte Tarifabschlüsse 2008
- Seite 79 und 80: Kündigungstermine ausgewählter Lo
- Seite 81 und 82: Tarifbindung 2002 - 2007 Anteil der
- Seite 83 und 84: Durchschnittliche tarifliche Wochen
- Seite 85 und 86: Zeitarbeiter: Viele bleiben im Kund
- Seite 87 und 88: Zeitarbeitsrichtlinie erkennt besch
- Seite 89 und 90: Tarifwerkes. Eine Aufgabe des Grund
- Seite 91 und 92: Allgemeinverbindlich erklärte Entg
- Seite 97 und 98: Deutschland muss Bildungsrepublik w
- Seite 99 und 100: 9-Punkte-Plan der Wirtschaft für d
- Seite 101 und 102: Ökonomische Bildung: das Jahresthe
- Seite 103 und 104: Die Forderungen von BDA und BDI zur
- Seite 105 und 106: Die Initiative verfolgt das Ziel, e
- Seite 107 und 108: meinsamen Konzepts „Berufswegepla
- Seite 109 und 110: Deutscher Qualifikationsrahmen: Erp
- Seite 111 und 112: gen und nicht hinnehmbaren Verschwe
- Seite 113 und 114: 112 BDA | Geschäftsbericht 2008 |
- Seite 115 und 116: Deutscher Arbeitgeberpreis für Bil
- Seite 117 und 118: Vorbehalte, dass Bachelor-Absolvent
Immer Entwicklung mehr Pflegebedürftige der Anzahl Pflegebedürftiger (Prognose) von 2006 bis 2030<br />
Index (2006 = 100)<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
2006 2009 2012 2015 2018 2021 2024 2027 2030<br />
Jahr<br />
Quelle: Robert Koch Institut / Statistisches Bundesamt, Schwerpunktbericht Pflege BMG, Zahlen und Fakten zur Pflegeversicherung<br />
Definition: Prognose bei konstanten alters- und geschlechtsspezifischen Prävalenzraten; Darstellung: BDA<br />
BDA | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2008</strong> | Arbeitsrecht 67