Geschäftsbericht 2008
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Seit Mai <strong>2008</strong> hat die IOE einen neuen Präsidenten:<br />
Professor Wiseman Nkuhlu aus Südafrika<br />
hat dieses Amt übernommen. Neben seiner<br />
Professur ist er ein erfolgreicher Unternehmer.<br />
Er hat mit seiner Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Unternehmensgründungen gefördert und besonders<br />
kleine und mittlere Unternehmen dabei unterstützt,<br />
Zugang zu Krediten und Risikokapital zu<br />
erhalten.<br />
OECD – wachsendes Interesse an<br />
sozialpolitischen Fragestellungen<br />
Seit einiger Zeit lässt sich eine Entwicklung beobachten,<br />
die für die BDA ein erhöhtes Engagement<br />
gegenüber der OECD erfordert: Insbesondere der<br />
Internationale Währungsfonds und die Weltbank<br />
werden für ihre klassischen Aufgaben (Kredite an<br />
Entwicklungsländer) immer weniger benötigt, so<br />
dass sie zunehmend in Felder der allgemeinen<br />
globalen Wirtschaftspolitik vorstoßen und damit<br />
der OECD bei ihren Kernaufgaben Konkurrenz<br />
machen. Diese Institutionenkonkurrenz hat u. a.<br />
den Effekt, dass die OECD sich nun stärker in soziale<br />
Themen und Betrachtungen begibt.<br />
OECD-Raum in Entwicklungs- und Schwellenländern<br />
in den letzten 20 Jahren nicht nur erheblich<br />
gestiegen sind, sondern dabei zunehmend unternehmenseigene<br />
Verhaltenskodizes entwickelt<br />
wurden, um soziale und ökologische Ziele in den<br />
Fertigungsstellen der Unternehmen sowie in ihrer<br />
Zulieferkette sicherzustellen. Europäische Unternehmen<br />
haben im internationalen Vergleich die<br />
ausgeprägtesten Ansätze zur Implementierung<br />
von Arbeitsstandards. Insgesamt zieht der Bericht<br />
eine positive Bilanz und kommt zu dem Ergebnis,<br />
dass die positiven Effekte von Direktinvestitionen<br />
multinationaler Unternehmen Anlass dazu geben,<br />
regulative Hürden für Direktinvestitionen abzubauen<br />
und ein investitionsfreundliches Klima zu<br />
schaffen.<br />
Vor diesem Hintergrund ist es besonders<br />
erfreulich, dass BDA-Vizepräsident Randolf Rodenstock<br />
in den Verwaltungsrat von BIAC (The<br />
Business and Industry Advisory Committee to the<br />
OECD) gewählt wurde und so auch die sozialpolitische<br />
Interessenvertretung aus deutscher Sicht<br />
sichergestellt ist. BIAC ist das beratende Gremium<br />
der Wirtschaft bei der OECD. Damit die Interessen<br />
der deutschen Unternehmen innerhalb von BIAC<br />
zukünftig besser koordiniert und wahrgenommen<br />
werden können, hat die BDA zudem gemeinsam<br />
mit dem BDI ein deutsches Netzwerktreffen im<br />
Januar <strong>2008</strong> initiiert. Damit war erstmals eine Gelegenheit<br />
geboten, die deutschen Vertreter aller<br />
BIAC-Ausschüsse zu versammeln und sich über<br />
Forderungen und Erwartungen an BIAC auszutauschen.<br />
Inhaltlich ist für <strong>2008</strong> der „Employment Outlook“<br />
besonders erwähnenswert. Bezüglich der<br />
Frage „Schaffen multinationale Unternehmen<br />
bessere Lohn- und Arbeitsbedingungen?“ fand<br />
die OECD eindeutige Belege, dass Direktinvestitionen<br />
multinationaler Unternehmen aus dem<br />
BDA | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2008</strong> | Europa und Internationales 135