Geschäftsbericht 2008
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Die Initiative verfolgt das Ziel, erfolgreiche<br />
Modelle der örtlichen Zusammenarbeit von Schulen<br />
und regionaler Wirtschaft zu entwickeln und zu<br />
erproben, die die Übergangsphase von der Schule<br />
in die betriebliche oder hochschulische Ausbildung<br />
gestalten. Die Schüler sollen frühzeitig für ihre beruflichen<br />
Perspektiven interessiert, darüber informiert<br />
und auf die jeweiligen Anforderungen vorbereitet<br />
werden. Die Betriebe sollen ihrerseits durch<br />
Kooperationen mit den Schulen, durch verstärkte<br />
Ausbildung und durch spezifische Unterstützungsangebote<br />
den Schülern Ausbildungs- und Berufsperspektiven<br />
in der Region aufzeigen sowie die<br />
eigenen betrieblichen Abläufe näherbringen.<br />
Die Umsetzung soll durch eine zentrale Koordinierungsstelle<br />
in Thüringen unterstützt und entwickelte<br />
und erprobte Instrumente in die Fläche<br />
getragen werden. Eine Auftaktpressekonferenz<br />
wird im ersten Quartal 2009 stattfinden.<br />
Ausbildungsmarkt:<br />
mehr unbesetzte Ausbildungsplätze<br />
als unvermittelte Bewerber<br />
Ende September <strong>2008</strong> konnte für den Ausbildungsmarkt<br />
die beste Zwischenbilanz seit langem<br />
gezogen werden; das gute Vorjahresergebnis<br />
wurde zum Teil erneut übertroffen. In Industrie,<br />
Handel, Handwerk und freien Berufen wurden<br />
bis Ende September insgesamt 539.560 Ausbildungsverträge<br />
abgeschlossen, ein Plus von 1,7 %<br />
gegenüber dem Vorjahr.<br />
Auch die Daten der Bundesagentur für Arbeit<br />
zum 30. September zeigen eine deutliche Verbesserung<br />
der Ausbildungssituation: Die Zahl der<br />
unbesetzten Ausbildungsplätze war <strong>2008</strong> erstmals<br />
seit 2001 wieder höher als die der unversorgten<br />
Bewerber, und zwar um 5.000 Plätze. Zum Ende<br />
des Berufsberatungsjahres 2007/<strong>2008</strong> waren bei<br />
der Ausbildungsvermittlung 19.500 unbesetzte<br />
Ausbildungsplätze registriert. Ihnen standen noch<br />
14.500 unversorgte Bewerber gegenüber.<br />
Die Aussichten für die Nachvermittlung waren<br />
damit ausgezeichnet, denn neben den unbesetzten<br />
Ausbildungsplätzen standen den noch<br />
unvermittelten Bewerbern auch die Einstiegsqualifizierungen<br />
zur Verfügung. Dementsprechend<br />
konnte bereits im Oktober und November die Zahl<br />
der zum 30. September noch unvermittelt gemeldeten<br />
Bewerber um über 40 % auf 8.400 reduziert<br />
werden. Ihnen stehen noch über 20.000 Angebote<br />
(Ausbildungsplätze bzw. Einstiegsqualifizierungen)<br />
gegenüber.<br />
Die BDA hat zu diesem Thema den kompakt<br />
„Ausbildungsmarkt“ sowie die argumente<br />
„Wir bilden aus!“ veröffentlicht.<br />
Ausbildungspakt: erneut auf<br />
einem erfolgreichen Weg<br />
Bei der von BDA und BDI ausgerichteten Sitzung<br />
des Lenkungsausschusses Ausbildungspakt am<br />
13. Oktober unter Leitung von Arbeitgeberpräsident<br />
Dr. Dieter Hundt konnte für <strong>2008</strong> eine positive<br />
Zwischenbilanz gezogen werden. Die mit der<br />
Paktverlängerung im März 2007 erhöhten und sehr<br />
ehrgeizigen Zusagen der Wirtschaft sind <strong>2008</strong> umgesetzt<br />
und übertroffen worden.<br />
Bis Ende September wurden 68.300 neue<br />
Ausbildungsplätze (Zusage: 60.000) sowie 42.700<br />
neue Ausbildungsbetriebe (Zusage: 30.000) eingeworben.<br />
Darüber hinaus wurden 27.900 Plätze<br />
für Einstiegsqualifizierungen (Zusage: 40.000) zur<br />
Verfügung gestellt. Es ist zu erwarten, dass auch<br />
für dieses Instrument, das schwerpunktmäßig in<br />
der Nachvermittlung zum Einsatz kommt, in den<br />
nächsten Monaten das Ziel erreicht wird.<br />
Die Paktpartner sind sich trotz der positiven<br />
Zwischenbilanz aber auch bewusst, dass zahlreiche<br />
Jugendliche aufgrund mangelnder Ausbildungsreife<br />
noch Probleme an der Schwelle zwischen<br />
Schule und Ausbildung haben. Sie haben<br />
daher im Rahmen des Lenkungsausschusses die<br />
Themen vertiefte Berufsorientierung und Förderung<br />
insbesondere auch von Jugendlichen mit<br />
Migrationshintergrund aufgegriffen.<br />
Für den Übergang in Ausbildung ist eine fundierte<br />
und rechtzeitige Berufsorientierung in der<br />
Schule schon ab Klasse 7 entscheidend. Um Jugendliche<br />
gezielter und passgenauer bei der Berufswahl<br />
zu unterstützen, haben die Paktpartner<br />
zusammen mit der Kultusministerkonferenz (KMK)<br />
unter Federführung der BDA Eckpunkte eines ge-<br />
104 BDA | <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2008</strong> | Bildung