Kabelreserve in Oberösterreich - Institut für Elektrische Anlagen
Kabelreserve in Oberösterreich - Institut für Elektrische Anlagen
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Ausbaugrenzen gelöscht betriebener Netze<br />
12 Zusammenfassung und Ausblick<br />
Ausgehend von der Aufgabenstellung der Netzerweiterung <strong>in</strong> gelöschten Netzen unter<br />
E<strong>in</strong>haltung der Löschgrenze, wird <strong>in</strong> der vorliegenden Dissertation untersucht, <strong>in</strong> welchem<br />
Ausmaß zusätzliche Kabel <strong>in</strong> gegebenen Mittel- und Hochspannungsnetzen <strong>in</strong>stalliert<br />
werden können.<br />
Bauartbed<strong>in</strong>gt ist der Beitrag von Kabeln zum Erdschlussstrom (<strong>in</strong> A/km) ca. um den Faktor<br />
20 bis 80 höher als jener von Freileitungen. Als Ausbaureserve, bezogen auf den<br />
vorliegenden Ausbauzustand des Netzes, ergibt sich die Differenz zwischen dem bereits<br />
derzeit auftretenden Erdschlussreststrom und dem <strong>für</strong> den maximalen Netzausbau<br />
zulässigen Erdschlussreststrom (bed<strong>in</strong>gt durch die Löschgrenze). Diese Ausbaureserve<br />
kann durch Zubau von Freileitungen und/oder Kabeln aufgezehrt werden.<br />
Maßgebliche Parameter bei der Berechnung der Ausbaureserve s<strong>in</strong>d die<br />
Sternpunktsbehandlung, die Netzgröße des bestehenden Netzes (ICE <strong>in</strong> A), die<br />
schaltzustandsabhängigen Unsymmetrien des Netzes, die notwendige Ortungskapazität<br />
(Schaltreserve) bei Netzumschaltungen im Erdschlussfall, die Resonanzen der<br />
Oberschw<strong>in</strong>gungen im Reststrom, die Netzdämpfung der Grundschw<strong>in</strong>gung, die<br />
Betriebsspannung, die Anforderungen an e<strong>in</strong>e zuverlässige Erdschlusserfassung und der<br />
Oberschw<strong>in</strong>gungs- und Zwischenharmonischen-Gehalt.<br />
Die Oberschw<strong>in</strong>gungspegel s<strong>in</strong>d abhängig vom Lastverhalten <strong>in</strong> untergelagerten (bzw.<br />
anderen) Netzebenen sowie vom Import aus überlagerten Spannungsebenen.<br />
Zur grundsätzlichen Bewertung e<strong>in</strong>es Netzes betreffend der Ausbaureserve s<strong>in</strong>d die<br />
maximalen auftretenden Oberschw<strong>in</strong>gungspegel heranzuziehen.<br />
E<strong>in</strong>e Abschätzung der auftretenden Erdschlussrestströme sowie der Ausbaureserve ist<br />
möglich, <strong>in</strong>dem man mit Hilfe der folgenden Formel e<strong>in</strong>e ortsunabhängige Berechnung der<br />
Ausbaureserve durchführt.<br />
IG<br />
CE<br />
≤<br />
U B 2 2<br />
2 2<br />
2 2<br />
2 2<br />
3⋅<br />
ω ⋅ d + v + ( p3<br />
⋅3)<br />
⋅ (v3<br />
) + ( g 5 ⋅ p5<br />
⋅5)<br />
⋅ (v5<br />
) + ( p 7 ⋅ 7)<br />
⋅ (v7<br />
)<br />
3<br />
Diese Berechnung erlaubt e<strong>in</strong>en groben Ausblick auf die zu erwartenden<br />
Erdschlussrestströme und die Ausbaureserve.<br />
Zur genauen Berechnung der Erdschlussrestströme unter Berücksichtigung der<br />
ortsabhängigen Oberschw<strong>in</strong>gungsresonanzen im Erdschlussfall ist e<strong>in</strong>e genaue Nachbildung<br />
des Netzes h<strong>in</strong>sichtlich aller Impedanzen notwendig. Bei entsprechender Nachbildung des<br />
Netzes kann der Erdschlussreststrom <strong>in</strong>klusive der Oberschw<strong>in</strong>gungsrestströme <strong>für</strong> alle Orte<br />
und Schaltzustände durch Anwendung des Überlagerungspr<strong>in</strong>zips berechnet werden.<br />
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