Kabelreserve in Oberösterreich - Institut für Elektrische Anlagen
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3.3.1 Verstimmung (v)<br />
v<br />
I − I<br />
I<br />
Ausbaugrenzen gelöscht betriebener Netze<br />
CE L = (3.1)<br />
CE<br />
Die Verstimmung (v, Formel 3.1) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em gelöschten Netz gibt an, um welchen Anteil das<br />
Netz über- oder unterkompensiert ist. Überkompensiert bedeutet, dass der<br />
Petersenspulenstrom IL größer als der kapazitive Strom ICE ist. Im üblichen Betrieb werden<br />
gelöschte Netze mit e<strong>in</strong>er Verstimmung von -2 % bis -6 % betrieben (Überkompensation),<br />
um der Gefahr der Resonanz (siehe Abbildung 3.10) bei Ausfall oder Abschaltung e<strong>in</strong>er<br />
Leitung zu entgehen. Das Netz mit Verstimmung zu betreiben, ist bei nichtverdrillten<br />
Freileitungsnetzen (nicht ausgekreuzte Leiterseile) meist notwendig, da sonst auf Grund der<br />
Unsymmetrien im fehlerfreien Betrieb e<strong>in</strong>e unzulässig große<br />
Sternpunktverlagerungsspannung auftreten kann (siehe Formel 3.4 und Kapitel 5.1.3).<br />
3.3.2 Dämpfung (d)<br />
d = 1<br />
ω C<br />
∑<br />
E<br />
( 1<br />
R<br />
D<br />
+<br />
∑<br />
1<br />
R<br />
Q<br />
)<br />
Die Dämpfung (d, 3.2) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Netz gibt den Anteil der Querableitwirkströme und der<br />
Löschspulenwirkströme im Verhältnis zum kapazitiven Erdschlussstrom an. Im gelöschten<br />
Netz ist d e<strong>in</strong> Maß <strong>für</strong> den ohmschen Anteil des Reststromes. In manchen Quellen wird die<br />
Dämpfung auch als Verlustfaktor (δ) oder Bedämpfung β = I R /IC<br />
bezeichnet:<br />
3.3.3 Erdschlussreststrom (IRest)<br />
Der Erdschlussreststrom besteht aus allen nicht kompensierten Fehlerströmen, die an der<br />
Fehlerstelle über Erde abfließen (Wattreststrom, Verstimmungsstrom,<br />
Oberschw<strong>in</strong>gungsreststrom und eventuell Ortungsströme).<br />
Der netzfrequente Anteil des Erdschlussreststromes ist vor allem abhängig von<br />
Verstimmung, Dämpfung, Frequenz, Erdkapazitäten und Betriebsspannung. Auch die<br />
Verteilung der Netz<strong>in</strong>duktivitäten und der Netzkapazitäten spielt e<strong>in</strong>e wichtige Rolle.<br />
Die Näherungsformel (3.3) <strong>für</strong> den Erdschlussreststrom der Grundschw<strong>in</strong>gung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Drehstromnetz bei idealer Verteilung und Anzahl der Löschspulen (unmittelbare<br />
Kompensation vor Ort [10]) lautet:<br />
U B<br />
I Re st = 3ω<br />
CE<br />
( d + jv)<br />
3<br />
(3.3)<br />
(3.2)<br />
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