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Kabelreserve in Oberösterreich - Institut für Elektrische Anlagen

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Ausbaugrenzen gelöscht betriebener Netze<br />

Ausbauten (zusätzliche Freileitungen und Kabel) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Netzteil (Löschbezirk). Der<br />

Reststrom ist abhängig von den verschiedensten Faktoren. Von besonderem Interesse s<strong>in</strong>d<br />

Maßnahmen, die bei Ausbau mit Kabeln, den Netzbetrieb des Netzes weiter ermöglichen.<br />

3.1.3 Niederohmig geerdetes Netz<br />

Abbildung 3.3: Niederohmig geerdetes Netz - Pr<strong>in</strong>zipersatzschaltbild (e<strong>in</strong>faches Strahlennetz)<br />

In Netzen mit niederohmiger Sternpunkterdung (siehe Abbildung 3.3) werden die<br />

Transformatorsternpunkte über Widerstände RE (e<strong>in</strong>ige 10 Ω bis ca. 60 Ω) mit Erde<br />

verbunden, um die Erdkurzschlussströme zu begrenzen.<br />

E<strong>in</strong>e Sonderform dieser Sternpunktbehandlung ist die starre Erdung, bei der die Sternpunkte<br />

und Erde direkt verbunden werden (RE = 0 Ω). Bei dieser Netzform s<strong>in</strong>d nicht mehr die<br />

Spannungen das entscheidende Kriterium <strong>für</strong> die Auslegung der Betriebsmittel, sondern die<br />

auftretenden e<strong>in</strong>phasigen Erdkurzschlussströme. E<strong>in</strong>e betriebsfrequente<br />

Spannungserhöhung an den nicht betroffenen Leitern (Phasen) tritt nur <strong>in</strong> begrenzter Höhe<br />

auf. Auf die starre Erdung wird übergegangen, wenn die Löschfähigkeit des isolierten Netzes<br />

oder des gelöschten Netzes nicht mehr gegeben ist bzw. der Isolationspegel es erfordert. Bei<br />

starrer Erdung liegen die Erdkurzschlussströme im Bereich von e<strong>in</strong>igen kA (<strong>in</strong> Hoch- und<br />

Mittelspannungsnetzen) bzw. im Bereich von e<strong>in</strong>igen 100 A (<strong>in</strong> Niederspannungsnetzen),<br />

und die Schutze<strong>in</strong>richtungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Lage, fehlerbehaftete Leitungen selektiv<br />

abzuschalten.<br />

Um beim Auftreten von Kurz- und Erdschlüssen die fehlerfreie Versorgung wieder<br />

herzustellen, wird gegebenenfalls durch die Automatische Wieder-E<strong>in</strong>schaltung (AWE)<br />

versucht, die Leitung nach e<strong>in</strong>er Abschaltung und e<strong>in</strong>er kurzen Pausenzeit (ca. 0,5 bis 1 s)<br />

wieder zuzuschalten. Automatische Wieder-E<strong>in</strong>schaltungen werden oft erfolgreich<br />

e<strong>in</strong>gesetzt, da erfahrungsgemäß <strong>in</strong> Freileitungsnetzen 90 % der Fehler nach e<strong>in</strong>er<br />

automatischen Wiedere<strong>in</strong>schaltung nicht mehr bestehen (d.h. der Lichtbogen verlischt).<br />

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